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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone K., 06.04.2023

    Als Buch bewertet

    Stephan Ludwig ist mir als Autor gut bekannt. Ich mag die Zorn-Reihe sehr und auch „Unter der Erde“, sein erster eigenständiger Roman außerhalb der Zorn-Reihe, hat mir sehr gut gefallen. „Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ ist ebenfalls ein Kriminalroman, jedoch ganz anders als die anderen des Autors. Wie der Titel und das Cover bereits vermuten lassen, ist dieses Buch satirisch angehaucht. Die Figuren sind teilweise überzogen dargestellt und die Handlung wird im Laufe der Geschichte immer skurriler. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Herr Heinlein ist Ende fünfzig und führt bereits in dritter Generation „Heinlein’s Delikatessen- und Spirituosengeschäft“. Er ist ein Kavalier alter Schule und pflegt beste Umgangsformen. Den Prinzipien seiner Vorfahren, immer auf allerbeste Qualität zu achten, bleibt er stets treu. Seine Tage haben einen festen Ablauf. Er steht früh auf, bereitet seine berühmten Pasteten zu, eröffnet pünktlich um 10 Uhr seinen Laden und bedient seine Kunden mit ausgesuchter Höflichkeit und Fachwissen. Ihm zur Seite steht sein Gehilfe Marvin, ein autistischer junger Mann, dem er eine Chance in seinem Laden gegeben hat. Außerdem gibt es noch Norbert Heinleins Vater, der an Demenz leidet und von ihm und Marvin liebevoll gepflegt wird. Also eher alles spießig und mehr oder minder langweilig, bis eines Tages ein neuer Kunde, Adam Morlock, seinen Laden betritt. Dieser mischt sich mehr und mehr in Heinleins Belange ein, bis er eines Tages durch einen dummen Zufall ums Leben kommt, mitten in Heinleins Küche. Dieser weiß sich nicht anders zu helfen, als den Toten ins Kühlhaus zu schaffen. Aber bei einer Leiche im Keller soll es nicht bleiben …

    Norbert Heinlein ist mir mit seiner etwas unbeholfenen Art sofort ans Herz gewachsen. Obwohl er ein Mann von Welt sein will, macht er auf mich einen etwas naiven und tollpatschigen Eindruck. Marvin mochte ich ebenfalls sehr. Er ist ein treuer Geselle, der seinem Chef stets zur Seite steht. Der Tod Morloks wirft die beiden aus ihrer gewohnten Routine. Heinlein verstrickt sich immer mehr in Lügen, sein Handeln wird immer skurriler. Ich habe mehr als einmal laut lachen müssen während des Lesens.
    Zudem ist das Buch auch spannend. Ich habe gehofft, dass niemand Herrn Heinlein auf die Schliche kommt. Denn alle Opfer sind mehr oder weniger durch eine Verkettung unglücklicher Umstände gestorben. Mein Highlight war das Auftauchen der Figuren Zorn und Schröder. Gerade Schröder mag ich außerordentlich gerne.

    Der Schreibstil ist so bildhaft, dass die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen ist. Sollte der Roman tatsächlich verfilmt werden, so wünsche ich mir in der Rolle des Norbert Heinlein Jan Josef Liefers. Seinen Vater könnte Dieter Hallervorden hervorragend darstellen. Aber egal, welche Schauspieler gewählt würden, ich würde mir den Film liebend gerne anschauen. Ebenso werde ich auch weiterhin jedes Buch des Autors Stephan Ludwig lesen.

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  • 5 Sterne

    Lesezauber_Zeilenreise, 14.04.2023

    Als Buch bewertet

    Liebenswerter Mörder stapelt Leichen im Kühlkeller – wunderbar schwarzhumorige Dramödie


    Norbert Heinlein führt ein geregeltes Leben nach strikten Zeitabläufen. Zusammen mit Marvin, den er im Rahmen eine Förderprojekts für Menschen mit Behinderungen bei sich angestellt hat und ihn inzwischen wie einen Sohn liebt, arbeitet er in seinem eigenen Delikatessengeschäft, das jedoch mehr schlecht als recht läuft. Nebenbei pflegt er noch seinen demenzkranken Vater, mit dem er über dem Ladengeschäft wohnt und vermietet in eben diesem Haus noch Wohnungen. Als eines Tages ein Kunde tot umfällt, aus Versehen vergiftet, parkt Herr Heinlein die Leiche kurzerhand im Kühlkeller. Was soll er jetzt machen? Wenn er verhaftet wird, lässt er Marvin im Stich. Das geht nicht. Also: vertuschen. Doch das lässt eine Lawine losrollen, die kaum aufzuhalten ist. Es folgen noch weitere Leichen, mehr oder weniger versehentlich um die Ecke gebracht durch Herrn Heinlein und Marvin. Dass das nicht auf Dauer unbemerkt bleibt, ist klar und so muss Herr Heinlein sich eine Lösung einfallen lassen.

    Ich weiß, ein Mörder ist ein Mörder und dennoch: ich mag Norbert Heinlein total! Durch und durch sympathisch, ein Gentleman alter Schule, hilfsbereit, höflich, ruhig und sehr sozial eingestellt. Wie Stephan Ludwig es schafft, mir diesen Mörder und auch seinen Gehilfen Marvin (ein echter Schatz) mitten ins Herz zu schreiben, ist einfach genial. Ich konnte gar nicht anders als permanent zu lachen, weil die Szenen einfach zu köstlich sind, die mehr oder weniger versehentlichen Morde und wie damit umgegangen wird. Daneben gibt es aber auch leise Töne, vor allem, wenn es um den demenzkranken Vater geht und das einerseits von Liebe und Fürsorge geprägte, andererseits aber auch schwierige Verhältnis der beiden. Doch auch hier ist der Grad zwischen ernstem Thema und Humor fließend und die Lacher überwiegen bei weitem. Sehr schwarzhumorig und damit genau nach meinem Geschmack. Die Beschreibungen der Figuren, des Settings und der einzelnen Szenen sind bildhaft und detailliert und ich hatte ständig einen Film vor meinem geistigen Auge. Außerdem habe ich Appetit auf Pastete bekommen, von denen ist ständig die Rede, ist es doch Herrn Heinleins Steckenpferd, köstlichste Pastetenkunstwerke zu kreieren.

    Ein durch und durch kurzweiliges, sehr witziges Buch mit einer Handlung, die schwarzhumorig ist aber auch spannend, fesselnd und schlicht super durchdacht. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie er aus der Sache wohl rauskommt, auf das Ende wäre ich aber niemals gekommen. Genial! Ganz klar 5/5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Petra S., 18.08.2023

    Als Buch bewertet

    Wenn aus einer Leiche immer mehr werden...

    4,5 Sterne

    Norbert Heinlein ist ein freundlicher, älterer Mann, alleinstehend, der das seit Jahrzehnten im Familienbesitz befindliche Delikatessengeschäft führt. Nebenbei pflegt er auch noch seinen langsam dement werdenden Vater.
    Dabei behilflich (sowohl im Geschäft, als auch bei der Pflege) ist ihm Marvin, der wohl autistische Züge hat, und den er fast als Sohn ansieht. Und deshalb tut er alles, um Marvin zu schützen.
    Norbert Heinlein legt sehr viel Wert auf Tradition und vor allem Qualität, und die hat halt nun mal seinen Preis. Deshalb hat er nur mehr wenige Kunden, und eigentlich auch nur mehr eine alte Stammkundin, die jeden Tag zu ihm essen kommt. Die Kunden behandelt er äußerst zuvorkommend.
    Seine Pasteten macht er jeden Morgen frisch, und jeden Tag gibt es eine andere Pastete, wobei er alte Rezepte neu interpretiert.

    Die örtlichen Gegebenheiten sind anschaulich beschrieben, v.a. wie alles verfällt. Der Pension von Heinleins gutem Freund Keferberg droht auch die Gefahr der Schließung, da er kaum noch Gäste hat. Auch dass Qualität (und der dementsprechende Preis) nicht mehr wertgeschätzt wird, kommt eindrücklich rüber - die Leute wollen einfach immer mehr; die Welt ist zu schnelllebig.
    Besonders gut hat mir das Verhalten von Norbert Heinlein gefallen, seine ungewollte Witzigkeit. Und natürlich der hervorragende schwarze Humor.
    Wie unbeabsichtigt aus einer Leiche immer mehr geworden sind, die sich im Kühlraum im Keller stapeln, war urkomisch. Weil er doch sein Geschäft, aber v.a. Marvin beschützen will. Muss! Teilweise war es aber auch grotesk und überzogen, aber zu jeder Zeit sehr unterhaltsam.
    Das Verhalten von Herrn Heinlein zum Schluss hat mich richtig überrascht; so etwas hätte ich ihm dann doch nicht zugetraut, obwohl er ja eine Entwicklung durchgemacht hat, die ihn immer abgebrühter hat werden lassen.

    Toll und hilfreich ist die Karte im vorderen Buchdeckel, auf dem die Kreuzung, auf der "Heinlein's Delicatessen- und Spirituosengeschäft" sowie alle Gebäude rundherum eingezeichnet sind.


    Fazit:
    Ein wunderbar unterhaltsamer Cosy Crime mit einem sympathisch-schrulligen Protagonisten und jeder Menge schwarzem Humor.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 04.04.2023

    Als eBook bewertet

    Norbert Heinlein, ein rechtschaffener, gediegener Herr Ende 50, führt mit viel Herzblut ein traditionsreiches Delikatessengeschäft, in dem er für seinen kleinen, aber anspruchsvollen Kundenkreis auch erlesene Tagesgerichte anbietet, die er mit Hingabe zubereitet. Hierbei wird er von seinem jungen Gehilfen Marvin unterstützt, der autistische Züge aufweist. Seit mehreren Wochen hat Heinlein einen neuen und etwas undurchsichtigen Stammgast, Adam Morlok, der eines Tages durch ein Missgeschick Heinleins im Geschäft zu Tode kommt, und Herr Heinlein weiß sich keinen anderen Ausweg, als Morlok im Kühlhaus zu lagern. Damit nimmt das Schlamassel seinen Anfang, denn Heinlein gerät von einer Misere in die nächste...


    Das Buch hat mich gleich auf den ersten Seiten begeistert, da ich den unterhaltsamen Schreibstil auf Anhieb mochte. Herr Heinlein, Marvin, die Kunden und das Delikatessengeschäft werden so lebendig beschrieben, dass ich mir alles genau vorstellen konnte und auch regelrecht Appetit auf die beschriebenen Köstlichkeiten bekam.

    Die Art und Weise, wie Herr Heinlein, ein eigentlich ehrbarer, hilfsbereiter, etwas gutgläubiger und konfliktscheuer Mensch, nach der Einlagerung Morloks im Kühlhaus sich seine Wahrheit zurechtbiegt, Ausflüchte aus der Verantwortung sucht und dabei immer tiefer in eine ausweglose Situation gerät, ist toll beschrieben. Hinzu kommen dubiose Geschäfte, in die Heinlein unversehens und natürlich nur in bester Absicht hineingerät. Auch die Figur von Marvin und dessen erstaunliche Entwicklung hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte ist nicht nur richtig spannend, sondern bietet auch eine gute Portion unterschwelligen Humor und makabre Situationskomik.

    Einen kleinen Wermutstropfen bot für mich das Ende, da man hier, wenn man etwas gründlicher darüber nachdenkt, auf einige logische Ungereimtheiten stößt bzw. zumindest entsprechende Fragen offen bleiben. Das mag aber nicht jede*n Leser*in stören.

    Fazit: Ein äußerst kurzweiliger, skurriler Krimi, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Wer "Achtsam morden" von Karsten Dusse mochte, hat sicher auch viel Spass mit Herrn Heinlein!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 04.04.2023

    Als Buch bewertet

    Skurril, spannend, lesenswert

    „Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ ist ein skurriler Krimi des Autors Stephan Ludwig, der mir bisher nur durch seine Zorn-Reihe bekannt war.

    Mit dem Delikatessenhändler Norbert Heinlein hat der Autor einen sympathischen Protagonisten erschaffen. Heinlein liegt ihm kaum etwas mehr am Herzen, als seine Kundschaft ordnungsgemäß zu bedienen und mit besten Delikatessen zu verwöhnen. Als Heinlein seinen Geruchs- und Geschmackssinn verliert, ergeben sich die ersten Probleme. Während er mit der Optik seiner neuen Pastete noch nicht so recht zufrieden ist, probiert Morlok diese und bezeichnet sie als perfekt. Geschmacklich mag das so gewesen sein, aber kurz darauf stirbt er eines qualvollen Todes. Natürlich war das keine Absicht, die Leiche muss trotzdem weg und leider bleibt es nicht bei diesem einen Missgeschick… .

    Der Schreibstil von Stephan Ludwig ist ruhig, liest sich schnell und leicht. Er nimmt sich ausreichend Zeit, seine Charaktere vorzustellen und die Umgebung zu beschreiben.
    Durch die siebzig kurzen Kapitel auf nur 352 Seiten entsteht allerdings ein enormer Sog. Norbert Heinlein passiert eine Panne nach der anderen. Das ist äußerst unterhaltsam und ich kam aus dem Schmunzeln überhaupt nicht mehr heraus. Heinlein ist ausgesprochen einfallsreich und eigentlich habe ich mir nichts mehr gewünscht, als dass dieser sympathische Protagonist gut aus seinen brenzeligen Situationen herauskommt.

    Leser der Zorn-Reihe dürfen sich auf Auftritte von Hauptkommissar Claudius Zorn und dem dicken Schröder freuen. Ich mag es ja immer alte Bekannte wiederzutreffen und die Einarbeitung dieser ist hier stimmig gelungen.

    Ich habe diesen skurrilen Krimi sehr gerne gelesen. Wer Spannung mit sympathischen Charakteren und eine leicht abgedrehte Handlung mag, liegt mit diesem Roman genau richtig.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 11.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der nette Herr Heinlein führt ein Delikatessengeschäft in der dritten Generation und stellt mit sehr viel Liebe selbstgemachte Pasteten her. Er kümmert sich mehr oder weniger um seinen dementen Vater, der auch im Haus wohnt. In dem Laufjungen sieht er mehr einen Ziehsohn, den er beschützen möchte. Seiner somalischen Patentochter schickt er regelmäßig Geld und schreibt ihr. Seine wenige Kundschaft besteht unter anderem aus dem Stammkunde Adam Morlok, der ihn um Lagerraum in seinem Keller bittet. Als Norbert Heinlein seinen Geschmacks- und Geruchssinn verliert, verwechselt er die Zutaten für die Pastete und Adam Morlok ist tot. Das löst eine fatale Kettenreaktion aus. Die Toten, darunter auch ein Hund, häufen sich.

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Angedeutete Hemd mit Fliege und Jackenkragen, besudelt mit Blutspritzern, die so gar nicht zu dem eleganten Herrn passen sollten. Der Titel ist auch gut durchdacht gewählt. Die Protagonisten sind sehr liebevoll beschrieben. Neben Herrn Heinlein ist natürlich Marvin meine Lieblingsfigur. Mit Namen kann er nicht viel anfangen. Aber er hat ein besonderes Verhältnis zu Zahlen und kann sie sich auch merken. Er leistet Norbert oft auch unwissentlich gute Dienste. Die Bewohner des Hauses und in der Nachbarschaft sind schon sehr speziell und werden gut dargestellt. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut mit seiner Leichtigkeit, Skurrilität und Charme. Damit unterscheidet sich dieser Roman sehr deutlich von seiner "Zorn-Reihe"

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  • 5 Sterne

    Uschi S., 14.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der nette Herr Heinlein scheint ein bisschen aus der Zeit gefallen - er legt großen Wert auf gute Manieren, auf Traditionen und vor allem auf Qualität. Denn er ist bereits in dritter Generation Delikatessenhändler und seine selbst gefertigten Pasteten sind kleine Kunstwerke. Er ist überaus höflich zu allen Menschen, selbst zu den unverschämten Mietern, denn er vermeidet Konfrontationen. Als er aus Versehen seinen Stammkunden meuchelt, verräumt er diesen in den nicht mehr genutzten Kühlkeller, doch ab da nimmt das Verhängnis seinen Lauf, denn das wird nicht die einzige Leiche bleiben ...

    Dieser skurrile Krimi ist mit viel schwarzem Humor geschrieben und ich habe mich köstlich amüsiert über die unerwarteten Begebenheiten, die eine Füllung des Kellers mit sich brachte. Herr Heinlein und sein etwas besonderer Gehilfe Marvin haben sich stets tapfer geschlagen und trotz widriger Umstände immer weiter gearbeitet. Schließlich hat er es nicht leicht mit dem Laden, der immer weniger abwirft und dazu kommt noch die Pflege seines alten, dementen Vaters. Es wird auf jeden Fall immer verrückter und man fragt sich bis zum Schluss, wie der nette Herr Heinlein aus diesem Schlamassel wieder herausfinden wird. Ich habe mich auf jeden Fall bestens unterhalten gefühlt!

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  • 5 Sterne

    Karin D., 10.04.2023

    Als Buch bewertet

    Nicht zu vergessen der Hund

    Für den untadeligen Geschäftsmann Norbert Heinlein läuft es derzeit suboptimal. Seine Einnahmen bröckeln weg, die Versorgung seines dementen Vaters fordert das Letzte von ihm, und er verliert nach einem bösen Sturz seinen Geschmackssinn, eine Katastrophe für den Delikatessenhändler in dritter Generation. Und dann kommt auch noch sein Kunde und Freund Adam Morlok in seiner Küche zu Tode. Eine Verkettung unglücklicher Umstände. Wohin nun mit der Leiche? Und wie es der Teufel will, bleibt es nicht bei diesem einen Todesfall. Einzig die Sorge um seinen jungen Mitarbeiter, den autistisch veranlagten Marvin, und seine Pflichten gegenüber seinem Vater halten Heinlein aufrecht. Und veranlassen ihn zu einer Reihe von tragikomisch endenden Entscheidungen.

    Dieser Roman bietet schwarzen Humor vom Feinsten, zwei ungemein liebenswerte Protagonisten und einen in sich stimmigen Plot mit einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Auch in erzählerischer Hinsicht ist Der nette Herr Heinlein ein Genuss. Dies ist eines der wenigen Bücher, an denen mir wirklich alles gefällt. Ein außergewöhnliches Leseerlebnis.

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 11.04.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Unglück kommt selten allein
    Herr Heinlein ist ein ehrenwerter Delikatessenhändler der alten Schule, seine Kundschaft steht für ihn an erster Stelle. Als durch einen unglücklichen Zufall ein Kunde zu Tode kommt, beginnt eine unaufhaltsame Verkettung verhängnisvoller Umstände.

    Stephan Ludwig ist ein genialer Autor, der es wunderbar versteht, seine Protagonisten so lebendig zu gestalten, dass sie vor dem inneren Auge entstehen. Und so darf man miterleben, wie der liebenswerte Herr Heinlein, ehrenwert und anständig, in einen Strudel der Geschehnisse gerät. Dabei erzählt Stephan Ludwig sehr gekonnt eine so unfassbare Geschichte, das man einerseits aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, andererseits in ständiger Sorge und stets voller Befürchtungen ist. Unerwartete Wendungen und seltsame Vorkommnisse sorgen für reichlich Nervenkitzel und Abwechslung, das Ende ist überhaupt nicht absehbar und kommt einigermaßen überraschend. Ein Buch, das skurril, umwerfend, tricky und bestechend unterhaltsam ist!

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  • 4 Sterne

    Buchwurm05, 22.04.2023

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Norbert Heinlein führt ein Delikatessengeschäft. Kunden, die es betreten, bekommen hier nur erlesene Spezialitäten und werden mit besonderer Höflichkeit bedient. Das dies nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, merkt auch Heinlein. Die Kunden werden immer weniger. Umso mehr freut er sich, als eines Tages ein Mann sein Geschäft betritt und seine selbstgemachten Pasteten in höchsten Tönen lobt. Die Freude wird größer, als der Mann von nun an jeden Tag im Laden verweilt und somit zu einem neuen Stammgast wird. Noch weiß Heinlein nicht, dass dies der Anfang von vielen Verstrickungen ist, die für so manchen tödlich enden......

    Leseeindruck:
    "Der nette Herr Heinlein" ist ein skurriler Roman mit einer großen Portion schwarzem Humor. Bisher kannte ich von Stephan Ludwig nur die Krimireihe mit Zorn und Schröder. Umso gespannter war ich auf sein neues Buch. So ganz auf die beiden Kommissare muss man nicht verzichten. Sie haben eine Gastrolle erhalten. Eine witzige Idee wie ich finde. Die Geschichte selbst ist aus Sicht eines Erzählers geschrieben, der wiederum alles so beschreibt wie Norbert Heinlein seine Umgebung wahrnimmt. Nach kurzer Eingewöhnung war ich mittendrin und hatte mir schnell ein Urteil über Heinlein gebildet: zu gut für diese Welt, naiv und zu vertrauensvoll. Seinen Angestellten Marvin hingegen habe ich als zurückgeblieben und nicht gerade der Schlauste empfunden. Das beide Hauptfiguren mich noch überraschen würden, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Seid ihr jetzt neugierig geworden? Tja, so ging es mir auch. Der Autor spielt förmlich mit Andeutungen in den Kapiteln und ich wollte wissen, wie es mit Heinlein und seinen Leichen im Keller weitergeht. Ich gebe zu, es wurde immer makaberer. Trotzdem konnte ich mir ein Grinsen oft nicht verkneifen. Zudem war ich der Meinung, irgendwann musste dieses Kartenhaus, das Heinlein sich nach und nach aufbaut, einfach einstürzen. So bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung in den Showdown gegangen. Was ich da zu lesen bekam, damit hatte ich nicht gerechnet. Mit manchen Fehleinschätzungen seitens Heinlein schon. Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht, auch wenn das Ende irgendwie zum Plot passt. Skurril und Schwarzer Humor hin oder her, was hier dann geboten wurde war mir einfach eine Schippe zu viel des Guten und für mich auch nicht so ganz nachvollziehbar.

    Fazit:
    "Der nette Herr Heinlein" beginnt harmlos. Doch schon bald stapeln sich wortwörtlich die Leichen im Keller. Da verspricht der Untertitel nicht zu viel. Hier trifft Schwarzer Humor auf skurrile Szenen und die Geschichte ist stellenweise ganz schön makaber. Stephan Ludwig erschafft mit Worten eine Atmosphäre, die man förmlich spürt. Mir hat es gefallen. Bis, wie bereits erwähnt, auf das Ende. Gerne gebe ich trotzdem eine Leseempfehlung. Der Roman war einfach mal erfrischend anders.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 13.04.2023

    Als Buch bewertet

    Extrem skurril und unterhaltsam;
    Für mich war es das erste Buch dieses Autors und daher war ich vollkommen unvoreingenommen. Obwohl der Klappentext schon einiges verrät, war ich mir über das Genre dieses Buches nicht ganz im Klaren. Es ist ein bisschen Krimi wider Willen und sehr unterhaltsam. Die Person des netten, gediegenen Herrn Heinlein wird hervorragend beschrieben und er macht im Laufe des Buches die ein oder andere Veränderung durch und muss auf Entwicklungen in seinem Umfeld reagieren. Das Geschehen wird mit viel Ironie und Humor geschildert, driftet aber nie in den Klamauk ab. Der Schreibstil ist hervorragend und ich habe das Buch an einem Tag gelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht. Es war ein kurzweiliges Lesevergnügen, das am Ende die ein oder andere Überraschung zu bieten hat. Dennoch war das Ende irgendwie zufriedenstellend und ich würde gerne noch mehr über den netten Herrn Heinlein lesen.

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  • 4 Sterne

    Anja R., 09.04.2023

    Als Buch bewertet

    Norbert Heinlein ist nicht nur mit Leib und Seele Delikatessenhändler, sondern außerdem ein Geschäftsmann, dem gute Manieren und Höflichkeit wichtig sind. Wenn man sein Geschäft betritt, dann kann man sicher sein, dass man als Kunde wertgeschätzt wird und Waren von erlesener Qualität erhält. Doch dann passiert Herrn Heinlein ein Missgeschick, das dazu führt, dass sich nach und nach die Leichen in seinem Kühlhaus stapeln..

    Beim Lesen hat man sofort das Gefühl, dass Herr Heinlein ein sehr netter Mann ist. Er ist hilfsbereit, höflich, zuvorkommend und pflegt beste Umgangsformen. Kein Wunder also, dass auch Kommissar Schröder, aus der Thriller-Reihe des Autors, dort gerne einkauft. Der Autor beschreibt nicht nur die Protagonisten lebendig, sondern auch die Situationen, in die Herr Heinlein gerät. Der Schreibstil ist eher ruhig und passt damit sehr gut zu dem Hauptprotagonisten und seinen Werten. 

    Dass ein einziges Missgeschick, den sonst so rechtschaffenen Delikatessenhändler in arge Bedrängnis bringt und ihn zu unglaublichen Handlungen treibt, mag man kaum glauben. Man beobachtet die skurrilen Situationen mit einem Augenzwinkern und ist gespannt, wie Herr Heinlein aus diesem Schlamassel wieder herauskommen will. Ob ihm das gelingt, ist äußerst fraglich, denn frei nach dem Motto "schlimmer geht immer" geraten die Ereignisse immer weiter außer Kontrolle.

    Ein äußerst kurzweiliges und skurriles Leseerlebnis, das durch einen sympathischen Hauptprotagonisten und herrlich schräge Ereignisse überzeugt.

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 28.04.2023

    Als Buch bewertet

    Der Autor des vorliegenden Romans, Stephan Ludwig, hat sich alle erdenkliche Mühe gegeben, seine Leser gewaltig in die falsche Richtung laufen ( und denken ) zu lassen. Einfach köstlich, wie er seine Figuren agieren lässt.

    Da ist der Haupt"held", der Delicatessenhändler Norbert Heinlein, der nichts anders im Sinn hat als seine hervorragend schmeckenden, täglich frisch zubereiteten Pasteten und Terrinen, mit denen er seine immer weniger werdenden Stamm- und sonstigen Kunden verwöhnt. Er ist ein selten guter Mensch, mit Patenkind in Somalia, mit dem er einen regen Briefwechsel führt und mit einem Mitarbeiter, der zwar nicht durch Kochkunst glänzt, aber dafür spezielle Fähigkeiten entwickelt, die ihm sein Chef gar nie zugetraut hätte.

    Der alte Herr Heinlein, der mit Kontakt über Babyphone immer Hilfe bekommt, wenn er sie benötigt, sowie ein Freund und guter Kunde Heinleins, der im gegenüber liegenden Haus eine Pension betreibt, in der der ebenfalls im Buch wichtige Herr Morlok logiert. Ja, mit diesem Herrn Morlok fängt die Geschichte erst richtig an, spannend und immer skuriler zu werden.

    Im Laufe der Handlung verlagert sich auch noch alles in den Keller, besonders ins alte noch funktionierende Kühlhaus........

    Wer gerne Krimis liest, die sehr fantasievoll, mit viel Humor und einer Prise Kochkunst gewürzt sind, wird großen Geschmack an dieser einfach köstlich komponierten Geschichte finden.

    Das Cover spricht für sich.

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  • 4 Sterne

    Raphaela St., 15.04.2023

    Als Buch bewertet

    Krimi mit schwarzen Humor

    Nobert Heinlein liebt sein Delikatessengeschäft, welches er nun in der dritten Generation führt. Neben bei pflegt er seinen dementen Vater, der mit ihm in der 4 Zimmerwohnung lebt. Seine Kunden bedient er immer sehr zuvorkommend und mit Höflichkeit. Sein Kundenkreis ist eher sehr kein, da er viel Wert auf Qualität seiner Köstlichkeiten legt. Daher ist er froh, dass ein neuer Kunde ihn regelmäßig aufsucht.
    Bei einem Missgeschick bricht ein Kunde tödlich zusammen. Voller Panik schafft er die Leiche in seinem ehemaligen Kühlkeller, um sich später darum zu kümmern. Doch nun überschlagen sie die Ereignisse und Herr Heinlein muss noch mehr Leichen in den Kühlkeller unterbringen. Marvin steht ihm da hilfreich zur Seite. Doch muss er auch aufpassen nicht aufzufliegen...

    Der Autor schreibt hier eine etwas überspitzten Krimi, der mit viel schwarzen Humor durchsetzt ist und zu den absurdesten Verwicklungen führt.
    Herr Heinlein ist ein alleinstehender und ein etwas naiver Mann der sich seine alltägliche Routine im Laden beibehält, obwohl er kaum noch Kundschaft hat. Schon nach der ersten Leiche tapst er von einer Stolperfalle in die nächste und der Kühlkeller füllt sich mit Leichen.
    Obwohl hier nicht viel Action passiert, ist man doch von der Entwicklung der Geschichte gespannt.
    Mir hat dieser Krimi mit dem schwarzen Humor sehr gut gefallen. Daher gebe ich hierfür sehr gerne eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    schaebelchen, 10.04.2023

    Als Buch bewertet

    Herr Heinlein ist leidenschaftlicher Pastetenbäcker und wird in seinem traditionellen Delikatessen-Laden dabei kräftig von Marvin unterstützt, der zwar etwas seltsam ist, aber auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Durch ein unglückliches Versehen kommt ein Stammgast seines Ladens zu Tode. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf, die Todesfälle häufen sich auf sehr skurrile Art und Weise. Man kann Herrn Heinlein dabei nicht einmal wirklich Schuld geben oder auch böse sein, denn eins ergibt wirklich immer wieder das andere, es ist wie ein Strudel.

    Wie es am Ende ausgeht; man hofft auf jeden Fall das Beste für Herrn Heinlein und für Marvin. Es gibt immer wieder unerwartete Wendungen, wo man sie nicht unbedingt erwartet.

    Das Buch liest sich gut weg, ist mir manchmal aber etwas zu abgefahren.

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  • 5 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ernst H., 10.05.2023

    Als Buch bewertet

    Die Verwandlung des netten Herrn Heinlein

    Mit seinem Roman „Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller“ gelang Stephan Ludwig ein ganz besonderer Krimi, eine absonderliche Mördergeschichte, spannend und unterhaltsam zugleich.

    Klappentext:
    Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit.
    So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen.
    Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …

    Bereits das Cover assoziiert ein wenig die weiße Weste des Täters, die mit Blut bekleckert wird; ebenso wie der immer mehr ins Blutrot verschwimmende Titel. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt während eines Zeitraums von ca. einem Dreivierteljahr, beginnend im Frühjahr, in einem nicht näher festgelegten Jahr der Gegenwart.

    Das Buch ist in vier Abschnitte geteilt, wie ein Menü in mehrere Gänge, im vierten Abschnitt wird die Rechnung präsentiert. Innerhalb der Abschnitte wird in 70 relativ kurze Kapitel unterteilt. Von Abschnitt zu Abschnitt steigert sich die Spannung, es häufen sich die Ereignisse, man kann fast sagen, sie überschlagen sich letzten Endes. Die Handlung ist voll von Überraschungen und unerwarteten Wendungen.

    Der Schreibstil ist flüssig. Mit Liebe zum Detail wird man in das aus der Zeit gefallene Ambiente des Pastetenbäckers Heinlein eingeführt, beobachtet seinen von Disziplin und Eintönigkeit geprägten Alltag und erlebt so nach und nach, von Leiche zu Leiche, wie die Stimmung sich wandelt. Diese Mischung aus heiler Welt, makabren Todesfällen, grausigen Details stürzt einen als Leser auch in ein gewisses Gefühlschaos. Denn einerseits mag man diesen höflichen, hilfsbereiten Mann, der aufopferungsvoll seinen dementen Vater versorgt und sich um einen autistischen jungen Menschen kümmert, man empfindet Mitleid mit ihm, als er quasi unschuldig in eine Mordsache schlittert. Aber andererseits erlebt man seine bedenkliche charakterliche Wandlung, vom harmlosen Menschen zum skrupellosen Mörder. Erstaunlich, welch kriminelle Energie er mit der Zeit entwickelt! Wie soll das nur gut für ihn ausgehen? Das ist die spannende Frage, die man sich bis zum Ende stellt – bis zur überraschenden Lösung.

    Die Charaktere wirken lebendig, auch Nebenfiguren sind gut vorstellbar gezeichnet. Nicht nur Heinlein, sondern vor allem auch Marvin entwickelt sich im Laufe der Ereignisse, in ihm steckt ein wahres Spektrum an verborgenen Eigenschaften und Fähigkeiten.

    Ich fand das Buch spannend, sogar etwas gruselig, aber auch sehr unterhaltsam, wobei man die Geschichte nicht zu realistisch betrachten darf. Die Story ist fantasievoll, facettenreich an mehr oder weniger arrangierten Unfällen, reich an skurrilen Situationen und unvorhersehbaren Entwicklungen. Aber es schwingen auch leise ernste Töne mit.

    Gerne empfehle ich das Buch all jenen weiter, die einmal einen etwas anderen Krimi lesen wollen, etwas Originelles, voller Fantasie.

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