NUR BIS 12.05: 10%¹ Rabatt

Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 151405768

Buch (Gebunden) 25.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 14.03.2024

    Als Buch bewertet

    Mira Bunting hat Birnam Wood gegründet, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Pflanzen anzubauen und zu ernten, wo es niemand merkt oder für möglich hält. Finanziell kommt die Gruppe aber nicht auf die Beine und so lässt sich Mira vom Milliardär Robert Lemoine blenden, der die Umweltaktivisten angeblich unterstützen will. Doch wer ist er wirklich?

    Zu Beginn tat ich mir mit der Geschichte etwas schwer, da es viel um Streitereien innerhalb des Kollektivs ging. Es gibt kaum Absätze, der Text wirkte wie endlos runter geschrieben. Mit dem Milliardär Lemoine tritt dann ein zwielichtiger Charakter auf, bei dem man sofort merkt, dass er was zu verbergen hat. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin auch digitale Themen wie die Überwachung mit Drohnen und Hacken von Daten eingebaut hat. Die Spannung nimmt von Seite zu Seite zu. Immer mehr wird über die Machenschaften von Lemoine aufgedeckt. Das Ende ist sehr krass. Das hätte ich mir weniger heftig gewünscht. Ein bisschen hat mich gestört, dass die Autorin komplett auf die Einteilung von Kapitel verzichtet hat. Es ist nur in mehrere Teile unterteilt. Das hat mich ein bisschen im Lesefluss gestört, da man nicht mal ein Kapitel zwischendurch lesen konnte, sondern immer irgendwo aufhören musste. Aber das ist Geschmackssache! Fazit: Der Wald ist eines der krassesten Bücher, welches ich in letzter Zeit gelesen habe, da sich aus einem harmlosen Engagement einer Umweltgruppe, ein unglaublicher Skandal entwickelt hat, der die Gier einzelner Menschen aufdeckt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Blaue Mond, 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover kommt vergleichsweise harmlos daher, schwarz und weiß mit etwas Gold, Bäumen und einer Drohne. Der Inhalt ist aber das Gegenteil. Viele Themen unserer Zeit verweben sich zu einem sehr guten Plot, der mit zunehmender Seitenanzahl deutlich an Fahrt gewinnt. Die letzten 50 Seiten waren extrem spannend.
    Im Kern geht es um eine Guerilla Gardening Gruppe, die sich fern von Kapitalismus ganz dem Gärtnern und guten Zweck im Sinne einer Erhaltung der Umwelt kümmert, und einen Milliardär, deren Wege sich zufällig kreuzen. Also wohl ein Spiel Gut gegen Böse. Sind die Naturschützer käuflich? Was hat der Milliardär vor? Die Charaktere sind sehr detailreich und plastisch dargestellt, über deren Kindheit und Lebenssituation spielt auch immer die Gedankenwelt der jeweiligen Person eine Rolle. Die Orte sind auch sehr atmosphärisch gespielt. Die Autorin versteht es den Leser in den Bann zu ziehen. Der moderne und realistische Kontext hat mich total abgeholt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    Hochaktueller Gesellschaftsroman

    Inhalt:
    Christchurch, Neuseeland. Die junge Mira Bunting kämpft mit ihrer Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood schon lange um Rentabilität. Ist ein Pakt mit dem amerikanischen Milliardär Robert Lemoine die Lösung? Lemoine unterstützt die Gruppe finanziell und erlaubt ihr, auf einer Farm, die er zu kaufen im Begriff ist, Pflanzungen anzulegen. Doch insgeheim verfolgt er ein ganz anderes Ziel …

    Meine Meinung:
    Der Anfang schien mir interessant, doch leider verabschiedete sich meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell. Die ersten zwei Drittel des Romans empfand ich als recht langweilig und zäh. Sie dienen durch (ausschweifende) Einführung der Personen und Darstellung der Ausgangssituation der Vorbereitung des letzten Drittels, in dem dann endlich Spannung aufkommt.

    Eleanor Catton versteht sich auf eine feinsinnige Betrachtung der Charaktere, die mir leider trotz allem sehr fremd blieben. Sowohl die „Bösen“ als auch die „Guten“ waren mir durchweg unsympathisch. Daher war es mir irgendwann nicht mehr wichtig, ob oder wie sie aus dieser Geschichte wieder herauskommen würden.

    Dabei ist das Thema bzw. sind die Themen, um die es hier geht, so wichtig, betreffen sie doch einen großen Teil unserer heutigen und zukünftigen Probleme. So fließt viel Gesellschaftskritik ein, Umweltbewusstsein wird angemahnt. Umso mehr bedauerte ich es, dass die Autorin mich nicht besser abholen konnte.

    Dabei hat mir der anspruchsvolle Schreibstil sehr gut gefallen. Allerdings ist das gewaltige Werk nur in drei große Teile gegliedert, einzelne Kapitel gibt es nicht. Für mich fühlte sich das wie ein unüberwindbarer Koloss an. Verborgene Ironie und Sarkasmus erleichterten das Lesen etwas.

    Fazit:
    Wichtiger Inhalt, anspruchsvoller Schreibstil, konnte mich aber leider nicht ganz abholen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Meany, 20.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ihr wisst, was zu tun ist. Cheers

    In Neuseeland diskutiert eine Gruppe von Guerillagärtnern mit dem sprechenden Namen Birnam Wood, angeführt von Mira Bunting, ein verführerisches Angebot: Geschäftsleute wollen ihnen Land und Kapital zur Verfügung stellen, mit Hilfe derer sie ihr hehres Anliegen auf vervielfachter Basis in den Dienst der Allgemeinheit stellen können. Beim Käufer des betreffenden Grundstücks und dem mutmaßlichen Sponsor handelt es sich um Robert Lemoine, einen zwielichtigen Milliardär aus den USA. Werden sie damit ihre Seele verkaufen, handelt es sich um Greenwashing unter dem Deckmantel von Shared Economy oder gar um die Tarnung illegaler Unternehmungen?

    Die kontroversen Positionen der beiden Protagonistinnen Mira Bunting und ihrer Freundin Shelley Noakes ergänzt noch der gerade von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrte Fundamentalist Tony Gallo - und so entfaltet sich der Fundi-Realo-Diskurs vor uns in all seinen Facetten mit interessanten logischen Schlüssen. Wie Catton Weltanschauliches herunterbricht auf einzelne Personen, erinnert mich an ähnliche Themen bei T.C. Boyle, zuletzt mit "Blue Skies". Dass der gedankliche Überbau nicht alles ist, zeigen die Gruppendynamik und die Liebesbeziehungen, die auch noch ihren Einfluss ausüben, gerade bei folgenschweren Entscheidungen.

    Dem Idealismus der Umweltschützer steht der Zynismus Robert Lemoines gegenüber, des mächtigen Strippenziehers, der zu Höchstform aufläuft, als er nach der Katastrophe alle Beteiligten zu seinen Gunsten manipuliert. Seinen flexiblen Umgang mit der Wahrheit nennt er "das Narrativ ändern", und so verstricken sich alle Beteiligten in ein unentwirrbares Geflecht von Lügen.

    "Der Wald" als ein Geflecht aus Organismen über und unter der Erde, sichtbar und unsichtbar vernetzt und abhängig von einander, Versteck und Lebensgrundlage, aber auch bedrohlich, angsteinflößend: das ist ein stimmiger Titel für diesen Roman.

    Catton überzeugt von Anfang an durch die differenzierte Charakterisierung der Akteure anhand ihrer familiären Situation und Lebensgeschichte im Lichte feiner Ironie. In bester angelsächsischer Tradition besticht sie nicht durch stilistische Finessen, sondern lässt die Figuren für sich sprechen mit einem hohen Dialoganteil. Nach einem eher behäbigen Anfang entwickelt sich die Story gegen Ende zunehmend in einen Pageturner, den ich nicht mehr aus den Händen legen mochte, weil ich wissen wollten, wie es weiter- und schließlich ausgeht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kokoloreslot, 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Endlich mal ein origineller Umweltthriller, der mit Brisanz, Anspruch und Originalität überzeugt. Eleanor Catton spielt alle literarischen Vorteile talentiert aus, die sich bieten. Ihre Stil ist komplex und einnehmend. Deshalb sind die Charaktere tiefgründig, ihre verschiedenen Ambitionen und ihr Handeln nachvollziehbar. Dadurch baut sich immer mehr Substanz auf. Sei es die abgelegenen Farm als Schauplatz, moralische Umwelt- oder Wirtschaftsfragen, Aktivismus, die Beziehungen der Charaktere untereinander oder das eigentliche Drama. Hier fließen viele Themen ineinander. Es entstehen Konflikte, die man nicht unbedingt kommen sieht, und die Spannung steigt stetig. Mit zunehmender Seitenzahl wird es immer fesselnder. Das Ende ist dann einfach meisterhaft. Ein intelligenter Plot, der einen nicht so leicht loslässt. Hat mir richtig gut gefallen, weil viel Raum für Interpretation gelassen wird und wichtige Fragen aufgegriffen werden. Ein mitreißender Lesetipp, der zum Bestseller werden könnte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lyca, 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte handelt von Mira Bunting, der Gründerin von der Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood. Zusammen mit den anderen zwei Gruppenmitgliedern, ihrer besten Freundin Shelly sowie Tony, interessiert sie sich für verlassene Grundstücke um diese neu zu bepflanzen und stößt nun auf eine Farm an einem Wald, die durch einen Erdrutsch abgeschnitten ist. Ziel ist es sich dort als Umweltaktivisten anzusiedeln und sich finanziell stabil aufzubauen.

    Auf der anderen Seite haben wir Robert Lemoine, einen skrupellosen Milliardär und Pioneer in der Drohnentechnik sowie einen Anhörigen der Prepper Szene. Er ist schon längst in Verkaufsgesprächen mit den Grundstücksbesitzern. Natürlich stellt sich sofort die Frage, worin sein Interesse, neben dem Bauen eines Überlebensbunkers, liegt, vor allem als er sich dazu entschließt Birnam Wood finanziell zu unterstützen. Er wirkt nämlich nicht wie jemand, der gemeinnützige Arbeit finanziert.

    Der Einstieg in das Buch war nicht unbedingt einfach, die Autorin beschreibt die Charaktere nämlich äußerst genau, es geht um ihre Vergangenheit, Konflikte, die Anschauungsweisen sowie Ideale. Es geht viel um ihre inneren Monologe in denen sie ihre Sichtweisen rechtfertigen oder deutlich machen wie sie sich die Zukunft vorstellen. Auch in den Gesprächen miteinander wirkt es eher so als würden sie ihren Monolog laut aussprechen anstatt sich mal zuzuhören und darauf einzugehen. Und so kann es sein, dass es nicht unbedingt jedem zusagt, da die Spannung einige Zeit auf sich warten lässt.

    Ich bin jedoch wirklich froh, dass ich das Buch nicht vorzeitig zur Seite gelegt hab, denn das letzte Drittel hat mich absolut gefesselt.

    Eleonor Catton überzeugt hier durch einen intelligenten Schreibstil und einer sehr interessanten Idee, die bei der Umsetzung durch Originalität beeindruckt.

    Ich muss zugeben, dass ich weniger gefühlsmäßig investiert war, da die Charaktere nicht unbedingt darauf ausgelegt sind einen sympathischen Eindruck zu machen, sondern eher mental beansprucht worden bin. Immerhin sind die hier behandelten Themen hoch aktuell und wichtig.

    Wer also kein Problem damit hat, dass es zu Beginn etwas ruhiger zugeht und sich über ausführliche Charakterisierung freut, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Vor allem bei solch einem fesselnden Ende! 3,5 Sterne von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa, 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Abgedrehter Roman, aber doch am Nerv der Zeit

    Das Leseerlebnis mit „Der Wald“ von Eleanor Catton ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Die Geschichte ist wirklich dermaßen abgedreht und skurril, so dass sie gerade dadurch fesselt. An sich sind die Themen zeitgemäß und der Autorin ist eine spannende Auseinandersetzung damit gelungen. Zudem überrascht sie ihre Leser:innen durch so manche verrückte Wendung. Der Schreibstil ist allerdings schon etwas speziell und liest sich stellenweise etwas sperrig. Als ich aber erst mal ins Buch gefunden hatte, stellte sich doch ein schöner Lesefluss ein. Auch stilistisch macht es einem die Autorin nicht einfach. Denn der dicke Wälzer ist nur in drei Teile unterteilt, Kapitel sucht man vergebens. Innerhalb dieses doch verschachtelten Textes wechseln die Perspektiven und Handlungsorte immer wieder. Etwas Konzentration erfordert das Lesen dadurch schon. Auch Thematisch bietet das Buch keine leichte Kost und provoziert stellenweise durch die Thesen seiner Figuren. Diese sind oft eigensinnig, aber dennoch stimmig gezeichnet. Trotz teils außergewöhnlicher Beweggründe, kommen die Charaktere erstaunlicherweise authentisch rüber. Das Ende schießt dann aber letztlich den Vogel ab und ist für meinen Geschmack doch zu extrem. Insgesamt vergebe ich für die herausfordernde und gedanklich anregende Lektüre 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christian B., 07.04.2024

    Als Buch bewertet

    Spannender Ökothriller

    Mit "Der Wald" ist der Booker-Preisträgerin Eleanor Catton ein spannender Ökothriller gelungen. Die im Buch besprochenen Themen sind aktuell und der Schreibstil von Catton ist fesselnd. Ich hätte zwar von einer Booker-Preisträgerin eine etwas anspruchsvollere Geschichte und bei mehr als 500 Seiten besser ausgearbeitete Charaktere erwartet, aber das Buch ist einfach ein richtiger Pageturner. Mich hat es vom geringen Anspruch, aber trotzdem fesselnd geschrieben an Dave Eggers "Der Circle" erinnert. Die technischen Themen im Buch sind leider etwas flach und auch fehlerhaft beschrieben, hier sollte man nicht zu viel hinterfragen. Insgesamt ein gut geschriebener Ökothriller für ein paar spannende Lesestunden. Einen Kritikpunkt hätte ich noch, der deutsche Titel ist absolut unnötig und uninspiriert, warum nicht beim englischen Titel "Birnam Wood" bleiben? Ich würde dem Buch 3,5 von 5 Sternen geben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    begine, 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Spannend

    Der Wald ist der dritte Roman der Autorin Eleanor Catton. Dieser Ökokrimi hat es in sich.
    Es beginnt etwas schleppend, mit den verschiedenen Personen.
    Mira und Shelly haben mit Freunden ein gediegenes Programm. Sie pflanzen heimlich Gemüse an und verkaufen es dann. Das kann ich mir nicht richtig vorstellen.
    Der Multimillionär Robert ist mir von Anfang an suspekt.
    Die Autorin lässt viele verschiedene Aktionen geschehen.
    Bis es dann zu einem erschreckenden Unglück kommt, da werden Mira und Shelly doch ziemlich nachdenklich, aber wie sollen sie da herauskommen.Es geht um Umweltschutz und Umweltfrevel Dann ist da noch der Journalist Toni, der dem ganzen auf die Spur kommt. Es geht um Leben und Tod..
    Dann kommt am Ende der große Knall.
    Die Autorin hat ja schlimme Gewaltphantasien. Das ist mir eigentlich zu viel.
    Es war aber doch spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Frechdachs, 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Gärtner mit dem grü... äh Guerilla-Daumen

    Die mir bis dato noch unbekannte Autorin Eleanor Catton greift in ihrem aktuellen Roman "Der Wald" ein auf den ersten Blick sehr spannend wirkendes Zeitgeistthema auf.

    Die Kontrahenten im vorliegenden Ökothriller könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite die Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood rund um Mira und ihre Mitstreiter. Als Counterpart zu den vorgenannten Ökoaktivisten wirkt der Milliardär Robert Lemoine.

    Mir fiel der Einstieg extrem schwer in diesen für mich eher außergewöhnlichen Plot. Catton zeichnet die verschiedenen Charakteren sehr akribisch und detailliert und dies zieht sich seitenweise über die komplette erste Hälfte des Buches. Für mich zog sich dieser Teil dann vergleichbar wie Kaugummi in die Länge. Nicht, dass ich an den Charakteren kein Interesse gehabt hätte, allerdings fehlt mir gerade hier anfänglich dann irgendwie der Drive und die Story dümpelte für mich leider eher nur so dahin. Gerade hier hätte ich mir dann viele Kürzungen gewünscht, um im eigentlichen Thema voranzukommen.

    Hier ist echte Ausdauer sowie Hartnäckigkeit gefragt gewesen, denn zwischenzeitlich dachte ich auch bereits an einen vorzeitigen Abbruch des Buches.

    Wer bis zum Schluss hin durchhält, wird dann mit einem Finale Furiosum, das einem richtig filmreifem Spektakel gleicht, ein klein wenig entschädigt. Das Buch gipfelt in einer Situation, die ich persönlich so während des sehr behäbigem Beginns nicht ins Kalkül gezogen hätte. Mehr möchte ich hier dazu allerdings nicht verraten.

    Für mich ist der Roman leider viel zu unausgewogen durch den sehr zähen Start, als dass er mich richtig gefesselt hätte. Licht und vor allem die Schatten sind für mich persönlich zu deutlich spürbar gewesen. So wurde für mich der Lese-Ausflug nach Down Under dann doch eher zur Geduldsprobe, obwohl ich mich auf einen durchweg spannenden Ökothriller gefreut hatte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Moontales, 07.04.2024

    Als Buch bewertet

    Bestimmt nicht für jeden etwas, aber durchaus nicht schlecht (3,5/5 Sterne)

    Birnam Wood (der Wald) ist Eleanor Cattons lang erwarteter Nachfolger des 2013 mit dem Booker ausgezeichneten The Luminaries. Die Autorin lässt sich zu Beginn der Geschichte viel Zeit, um die Persönlichkeiten und Motivationen der Hauptfiguren vorzustellen. Und dieser anfängliche Mangel an Handlung könnte die Geduld einiger Leser auf die Probe stellen. Doch die Ausdauer wird belohnt, denn ein tragisches Ereignis erhöht den Einsatz erheblich. Die letzten Seiten ließen mich den Atem anhalten, und das Ende beschäftigt mich seither. Die Detailgenauigkeit und die komplizierte Handlung, die Catton in ihr Werk einfließen lässt, haben ihr Vergleiche mit Dickens eingebracht, und ich kann verstehen, warum. Dies ist eine zeitgemäße, eindringliche Geschichte mit reichhaltig ausgearbeiteten Charakteren, die mit allerlei faszinierenden moralischen Fragen zu kämpfen haben.

    Wer gern schwerere Lesekost hat ist hier richtig, auch wenn man einen längeren Atem braucht lohnt sich das Buch bestimmt für den ein oder anderen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    sursulapitschi, 30.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ich weiß nicht, was hier passiert ist. Ich habe „Die Gestirne“ sehr geliebt und dachte, Bücher von Eleanor Catton sind garantierte Volltreffer. In diesem Buch finde ich keine der Qualitäten wieder, die ihr erstes Buch auszeichneten. Wo ist ihr Humor geblieben? Ihre Raffinesse? Ihr Einfühlungsvermögen?

    Das einzig Beeindruckende ist das Thema: Öko-Guerillas unterwandern heimlich das System und kommen damit durch, das hat was und ist innovativ. Die Umsetzung bleibt allerdings eher halbherzig.

    Erst einmal muss man sich an Endlossätze und Weitschweifigkeit gewöhnen. Hier wird jede Figur gründlich eingeführt, mit einer Geschichte und familiärem Hintergrund versehen, nur komischerweise wird dabei niemand lebendig. Man kämpft sich durch schier endlose Schlenker, Erinnerungen und Befindlichkeiten, langweilt sich trotzdem und fragt sich, was wollen sie denn, diese Menschen?

    Nehmen wir mal Mira, die die Gruppe Birnam Wood gegründet hat. Sie gärtnert gerne und hat Ideale, lehnt sich auf gegen das Establishment. Aber beim ersten Milliardär, der ihr begegnet knickt sie ein und findet es toll, gesponsert zu werden, zu expandieren, bekannt und berühmt zu werden. Dass sich das mit ihrem Grundprinzip, heimlich brach liegende Flächen zu bepflanzen, nicht vereinbaren lässt, ist egal.

    Ihre Freundin Shelley, die sich um Verwaltungsdinge und Organisatorisches kümmert, will die Gruppe verlassen und entwirft dazu eine alberne Intrige, statt einfach zu gehen. Was sie eigentlich will, bleibt auch unklar. Will sie Anerkennung, die Führung der Gruppe, Miras Exfreund oder ein bisschen von allem? Jedenfalls geht sie dann doch nicht, nur um bei jeder Gelegenheit mit ihrem Weggang drohen zu können.

    Ich könnte hier eigentlich jeden zerlegen, aber das führt wohl zu weit. Mir kam diese Geschichte durch und durch unausgegoren vor. Die ersten 300 Seiten sind im Grunde nur die Einführung ins Geschehen, eine reichlich zähe Angelegenheit. Dann eskaliert das Ganze, bekommt eine gute Portion Thrill, wobei man dabei auch nicht allzu viel hinterfragen sollte.

    Für mich war dieses Buch ein Flopp, eine schöne Idee, halbherzig ausgearbeitet, mit langweiligen bis hysterischen Figuren und ein bisschen müdem Thrill am Schluss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    clematis, 16.03.2024

    Als eBook bewertet

    Mira Bunting gehört einer Gruppe von Umweltaktivisten an, welche Pflanzen auf öffentlichem Grund aussät und erntet, aber durchaus auch auf ungenutzten privaten Flächen - die Ernte ist für gute Zwecke vorgesehen. In völligem Gegensatz zu diesen Idealisten steht Robert Lemoine, ein Milliardär, der ein wertvolles Grundstück in einem Erdbebengebiet erwerben möchte. Ob seiner lauteren Beweggründe dürfen Zweifel bestehen. Und genau dieses Grundstück hat Mira kürzlich als großartige Anbaufläche auserkoren. Was wird passieren, wenn Mira und Lemoine aufeinandertreffen?

    Ein phantastisches, sehr dynamisches Titelbild in Schwarz-Weiß lässt, ebenso wie der Klappentext, auf eine spannende Geschichte hoffen. Auch die Leseprobe wirkt überzeugend auf mich – der Schreibstil ist gekennzeichnet von strukturierten, teils recht langen Sätzen, welche das Geschehen gut widerspiegeln. Leider kommt es dann über weite Strecken zu langatmigen Szenen, es dauert (zu) sehr, bis Spannung aufkommt und die Handlung mich als Leser endlich abholt. Trotz der vielen Seiten, welche den einzelnen Personen gewidmet werden, bleiben diese eher oberflächlich und austauschbar, berühren konnte mich keine von ihnen, was ich doch recht schade finde. So ist das Lesen trotz der überaus interessanten Themenkonstellation bis zum letzten Drittel hin eher mühsam und beschwerlich, Umweltschutz, Prepper, Hacken von Handys oder Überwachung per Drohne hätten möglicherweise mehr hergeben können.

    Der Wald, Birnam Wood, ein Buch, das mich auf der Stelle angelacht hat, letztendlich aber nicht meine Erwartungen getroffen hat. Aufgrund der vielen sehr positiven Rezensionen empfehle ich aber durchaus, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Grundthema ist in dieser Art und Weise nicht bereits in zahllosen anderen Büchern vertreten und der Schreibstil spricht für sich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein