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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 15.04.2024

    Eine emotionale Reise

    "Der Wind kennt meinen Namen" von Isabel Allende ist ein beeindruckendes neues Werk, das einen auf eine emotionale Reise durch zwei miteinander verbundene Schicksale mitnimmt. Durch geschickt verwebte Erzählstränge entführt uns die Autorin in die dunkelsten Stunden des Jahres 1938 in Wien, wo der junge Samuel Adler die Grausamkeiten der Kristallnacht erlebt und alles verliert. Seine verzweifelte Mutter versucht, ihn mit dem Kindertransport nach England zu retten, und er nimmt nur seine Geige und einige Kleidungsstücke mit.
    Jahrzehnte später, im Jahr 2019 in Arizona, wird die siebenjährige Anita Díaz von ihrer Mutter an der US-Grenze getrennt und in ein Lager für unbegleitete Minderjährige gebracht. Die Geschichten von Samuel und Anita, obwohl sie zeitlich weit auseinander liegen, sind auf bewegende Weise miteinander verwoben und erzählen von Liebe, Verlust und Hoffnung in dunklen Zeiten.
    Isabel Allendes Sprachstil ist sehr bildhaft und atmosphärisch, das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. "Der Wind kennt meinen Namen" ist ein Roman, der lange nachhallt und mich mit seinen tiefgründigen Themen und seiner mitreißenden Handlung überzeugt hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 14.04.2024

    Bewegender Roman
    Der Suhrkamp Verlag hat "Der Wind kennt meinen Namen", den neuen Roman der erfolgreichen chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende, veröffentlicht.
     
    Die Geschichte beginnt im November 1938 in Wien nach der Progromnacht, als der Vater des 6-jährigen Samuel Adler verschwindet und seine verzweifelte Mutter Rachel beschließt, ihr Kind in Sicherheit zu bringen. Samuel ist eines von insgesamt 10.000 jüdischen Kindern, die Großbritannien aufnehmen will. Rachels Plan ist es, Ausreisepapiere für sich und ihre Familie zu bekommen, um nach Chile auszuwandern. Mit kleinem Gepäck und seiner geliebten Geige tritt Samuel gemeinsam mit vielen weiteren Kindern die lange Reise nach London an. 
     
    2019, acht Jahrzehnte später, flüchtet Marisol Diaz mit ihrer 7-jährigen Tochter Anita aus El Salvador. Bei ihrem Versuch, in die USA einzureisen, werden beide festgenommen und inhaftiert. Das verzweifelte Kind, das seit einem Unfall nahezu blind ist, wird aufgrund einer unmenschlichen Einwanderungspolitik von seiner Mutter getrennt und in wechselnden Pflegeheimen untergebracht. Selena Duran, eine junge engagierte Sozialarbeiterin eines Projektes für Flüchtlinge, kämpft gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Frank Angileri nicht nur dafür, dass Anita Asyl erhält, sie begeben sich auch auf die Suche nach der Mutter des Mädchens.
     
    Auf einer weiteren Erzählebene lernen wir die 7-jährige Leticia Cordero kennen, die sich 1981 mit ihrem Vater Edgar nach dem schrecklichen Massaker in El Mozote, bei dem fast die ganze Familie umgekommen ist, auf die beschwerliche Reise in die USA begibt. In Berkeley bauen sich die beiden ein neues Leben auf.
     
    Isabel Allende ist eine begnadete Erzählerin, deren großartiger Roman mich von Beginn an bis zu seinem hoffnungsvollen Ende gefesselt hat. Das Buch beschäftigt sich mit den wichtigen Themen Flucht, Flüchtlingspolitik und erlittene Traumata. Es ist aber nicht nur eine Geschichte über Flüchtlinge und ihr neues Leben in einem anderen, einem fremden Land, es ist auch eine Geschichte über Liebe, Nächstenliebe und Hoffnung. Wir begleiten die Protagonisten auf den verschiedenen Erzählebenen, die die Autorin gegen Ende des Buches gekonnt zusammenfügt.
     
    Die Charaktere sind authentisch und bildhaft skizziert. Ich mochte sie sehr, ganz besonders den musikalischen Samuel und die kleine Anita, die sich in eine Fantasiewelt flüchtet und Gespräche mit ihrer imaginären Freundin Claudia führt. Auch die kämpferische Selena und Leticia habe ich sofort ins Herz geschlossen. 
     
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist herzzerreißend, fesselte und berührte mich zutiefst.
    Absolute Leseempfehlung für diesen bewegenden Roman, der unter die Haut geht!

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 15.04.2024

    Eindrucksvoll erzählt

    Die Nachrichten und die herzzerreißenden Bilder von Flüchtlingskindern, die in den USA von ihren Eltern getrennt werden, sind noch sehr präsent. Dieser Thematik hat sich Isabel Allende in ihrem neuesten Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ angenommen. Stellvertretend für die vielen Einzelschicksale erzählt sie von der siebenjährigen Anita Díaz, die mit ihrer Mutter von El Salvador in die USA flieht. An der Grenze wird sie von ihrer Mutter getrennt und in ein Lager gesteckt. Alles, was ihr bleibt, sind eine Stoffpuppe und ihre ganz eigene Fantasiewelt Azabahar - ein sehr weit entfernter Stern, ihr Zufluchtsort.

    Isabel Allende prangert die Grenzpolitik der USA an, sogar Babys werden den Müttern entrissen, eine spätere Familienzusammenführung scheitert oftmals. Zurück bleiben traumatisierte Kinder und verzweifelte Eltern. Aber nicht nur hier, an allen Ecken und Enden drängt sich vermehrt der Eindruck auf, dass die Welt mehr und mehr aus den Fugen gerät. Die Nazizeit ist ein weiteres Beispiel, wie eiskalt mit denen umgesprungen wird, die auf Hilfe hoffen, die lediglich leben wollen.

    Der Roman beginnt in Wien im Jahre 1938. Die Zeit ist eine ganz andere und doch ist es auch hier ein Kind - der sechsjährige Jude Samuel Adler – dessen Schicksal durch die Nationalsozialisten eine traurige Wendung nimmt. Sein Vater verschwindet spurlos nach der Pogromnacht, seine Mutter schickt ihn mit einem Kindertransport nach England. Er wird durch etliche Familien gereicht und landet in einem Heim. Halt geben ihm schließlich das Ehepaar Evans und seine Musik. Nach Kriegsende, als Zwölfjähriger, hofft er auf ein Wiedersehen mit seinen jüdischen Eltern.

    Und dann gibt es in all dem Elend auch die anderen, diejenigen, die ganz uneigennützig helfen. Die Sozialarbeiterin Selena ist eine davon und sie findet in einem Anwalt Unterstützung für ihr Projekt „Magnolia“. Sie setzen sich dafür ein, dass Anita in den USA bleiben kann und machen sich auf die Suche nach ihrer Mutter.

    Anhand der Kinderschicksale bekommt man einen Einblick in die verzweifelten Familien. Immer wieder verschwinden Menschen, die Kriminalität in Mexiko etwa wird durch gewalttätige Banden verschärft, nicht nur die Berichte um das Massaker von El Mozote gingen um die Welt.

    Einmal mehr bin ich von Isabel Allende und ihren so eindringlich erzählten Geschichten, die stets auf wahren Begebenheiten beruhen, überwältigt. Flucht und die damit einhergehende Hoffnungslosigkeit, verbunden mit einem lebenslangen Trauma, ist Thema. Und doch gibt es ein Leben danach, geprägt von Hoffnung, Freundschaft und Liebe. Die Charaktere hier sind allesamt überzeugend und lebensnah gezeichnet, wobei mir die kleine Anita, gefolgt vom jungen Samuel, besonders nahe waren. Aber nicht nur sie, auch Selena mit ihrer uneigennützigen Hilfsbereitschaft gibt Anlass, den Glauben an das Gute nicht zu verlieren. Allendes Erzählton ist stets leise und kommt doch gewaltig daher, ihr neuestes Werk bleibt im Gedächtnis, die Thematik um die Flüchtlingspolitik ist leider zu präsent. „Der Wind kennt meinen Namen“ ist ein Buch, das gelesen werden will, gelesen werden soll.

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  • 5 Sterne

    SofieW, 15.04.2024

    Als Kind Flüchtling zu sein, allein in einem neuen Land und doch ist da viel Menschlichkeit

    Kinder, die ihre Heimat verlassen müssen, aus purer Not, um dem Tod zu entrinnen und dann ein neues Land, das einen nicht willkommen heißt, oft zumindest, davon handelt Isabel Allendes neues Werk. Da ist der 6-jährige Samuel, der 1938 von seiner Mutter, als letzter rettender Ausweg, mit einem Kindertransport nach England geschickt wird. Und da ist Anita, mehr wie 80 Jahre später flüchtet ihre Mutter mit dem fast blinden Mädchen aus ihrer Heimat El Salvator, um in den USA Zuflucht zu suchen. An der Grenze werden die beiden getrennt und Anita kommt in ein Lager. Beide Kinder versuchern zu überleben, gerade auch in sich selbst. Bei Samuel ist es vor allem die Musik, die ihn die lange Litanei ertragen lässt, bis er irgendwann ankommt, bei neuen Eltern, die alles tun, um ihm ein zuhause zu geben. Und Anita, sie schafft sich eine eigene Welt, in ihrer Fantasie, mit einer imaginären Freundin, die ihr das Gefühl gibt, nicht so unendlich allein zu sein.
    Und so zeigt die Autorin uns auf, einprägsam und wie immer in ihrem sehr gut lesbaren Stil, was Flüchtlingsein bedeutet, egal, zu welcher Zeit, egal, mit welchem Hintergrund. Und dass es Kinder sind, das gräbt sich nochmal so tief ein, in unser Bewusstsein und rüttelt auf. Unsere eigene Einstellung auch zur aktuellen Lage, die so viele weitere Menschen in Not 'produziert', diese Geschichte hilft, sie, falls das so ist, vielleicht wieder zurechtzurücken, hin zu Empathie und Menschlichkeit. Und genau diese Menschlichkeit, sie kommt letztendlich auch in diesem Buch nicht zu kurz und lässt die Hoffnungslosigkeit zu Hoffnung werden, hier ganz konkret für diese beiden Kinder. Und irgendwann, nach ein wenig langer Zeit, findet sich die Verbindung, die die Handlungsstränge zusammenführt und dieser Geschichte ein gutes Ende gibt. Einige der Protagonisten werden verdienterweise etwas 'belohnt' und dem Leser hilft es, den, man muss es wohl tatsächlich Mut nennen, aufzubringen, um, wo immer es geht, menschlich zu sein.
    Dieses Buch, es bietet richtig gute Unterhaltung, mit Themen, die ihre Aktualität nie verlieren werden. Auch die politischen Vorgaben werden nicht ausgespart und trotzdem bleibt es persönlich.
    Fiktion, die der Realität in nichts nachsteht!
    Der neue Allende-Roman.

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 29.04.2024

    Eine Geschichte über die Flucht

    In dem Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende wird die Geschichte von Flüchtigen aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahrzehnten erzählt. Der Roman beginnt im November 1938 in Wien und erzählt die Geschichte von Samuel Adler, der als jüdisches Kind mit einem Kindertransport nach England kommt. Danach lernt man Leticia Cordero kennen, die mit ihrem Vater 1981 aus El Salvador in die USA geflüchtet ist, nachdem ihr Dorf zerstört wurde. Im Dezember 2019 wird Selenas Geschichte erzählt, die sich um flüchtige Kinder kümmert, die von ihren Eltern getrennt wurden. Eines dieser Kinder ist die blinde Anita, die während der Flucht von ihrer Mutter getrennt wird.

    Isabel Allende schafft es hier über verschiedene Schicksale auf eine spannende Art zu erzählen und diese miteinander zu verflechten. Dabei wird sowohl auf die politische Lage in den Herkunftsländern der Protagonisten und in den USA, insbesondere deren Einwanderungspolitik, eingegangen, als auch auf andere globale Einflüsse, wie z. B. das Corona Virus. Er handelt aber auch von starken Frauen, die eine Flucht überlebt haben oder sich für Flüchtige einsetzen und ihnen sowohl im sozialen als auch im juristischen Bereich helfen. Es wird sehr deutlich die emotionale Lage der Kinder beschrieben, die sich zum Teil in Fantasiewelten oder auch in die Musik retten, um die furchtbare Lage, in der sie sich befinden, für eine gewisse Zeit auszublenden. Und es gibt die Menschen, die Geflüchtete bei sich aufnehmen, ihnen helfen und sie unterstützen.

    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und der Sprach- und Schreibstil war sehr bildhaft und eindrücklich. So dass ich mir sowohl Samuel Adlers Wohnung in Wien als auch die verschiedenen Waisenhäuser, in denen er oder aber auch Anita untergebracht waren, vorstellen konnte. Hier wurde auf eine sehr sensible Art der Schrecken der Flucht anhand verschiedener Personen, in verschiedenen Jahrzehnten und aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gekonnt miteinander verflochten.

    Fazit: Für mich eines der Jahreshighlights 2024

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  • 5 Sterne

    liesmal, 21.04.2024

    Isabell Allendes Geschichte beginnt in Wien im Jahr 1938 mit dem sechsjährigen Samuel, dessen Vater in der Pogromnacht verschwindet, die Familie alles verliert und die Mutter sich für eine Trennung von ihrem Sohn entscheiden muss, um sein Leben nicht zu gefährden. Die Dramatik, die darin steckt, eine solche Entscheidung zu treffen, Samuel allein mit anderen Kindern auf einen Transport nach England zu schicken, lässt Allende von Beginn an spüren. Ihn auf verschiedenen Stationen in einem fremden Land zu begleiten, schildert sie ebenso mitreißend. Gut, dass ihm wenigstens seine Geige bleibt.
    Noch eine Geschichte, die Flucht und Trennung von der Mutter beinhaltet, wird in einem weiteren Erzählstrang erlebbar. Die Geschichte von Anita beginnt 80 Jahre später in einem ganz anderen Teil der Welt: Um der Gewalt in ihrer Heimat El Salvador zu entkommen, flieht Anita mit ihrer Mutter, um in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu bekommen. Doch auch die beiden werden an der Grenze getrennt und Anita landet in einem Lager. Ihr bleiben nur eine Puppe und ihre Träume.
    Allende erzählt so eindringlich und mitreißend, dass sie mich erschüttert daran denken lässt, dass es überall auf der gesamten Welt so schreckliche Zustände gibt, die vor allem Kindern so große seelische Schmerzen bereiten.
    Zum Glück gibt es Menschen wie Selena und Frank, die sich dafür einsetzen, Kinder und ihre Mütter wieder zusammenzubringen.
    In dem Buch von Isabel Allende sind es zwei Kinder, deren Wege sich kreuzen und deren Geschichten sich langsam miteinander verbinden, um zu einer gemeinsamen zu werden. Einfühlsam und mitreißend!

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 10.04.2024

    Was wird aus den Kindern
    "Der Wind kennt meinen Namen" von Isabel Allende ist nicht min erster Roman dieser Autorin, ich habe mich schon sehr auf das Buch gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
    Kein Kind sollte aus seiner Heimat fliehen müssen und ohne Eltern, allein in einem fremden Land aufwachsen. Und doch ist das ein Schicksal, dass noch immer sehr viele Kinder erleiden. In dieser Geschichte werden zwei davon begleitet, in unterschiedlichen Zeiten und Situationen und doch sind ihre Leben eng verflochten.
    Samuel Adler muss als jüdisches Kind 1938 aus Wien fliehen, um sein Leben vor den Gräueltaten der Nazis zu retten. Er kommt mit einem Kindertransport nach England und beginnt dort ein ganz neues Leben.
    2019 ist es Anita Díaz, die mit ihrer Mutter aus El Salvador in die USA flieht, um einem Mörder zu entgehen und an der Grenze werden Mutter und Tochter aus Willkür getrennt.
    Der Autorin gelingt es die Schicksale dieser Kinder glaubwürdig darzustellen, der Leser begreift das ganze Ausmaß der Katastrophe der Trennung und der Flucht, der Hilflosigkeit und Menschenverachtung. Es ist umso schmerzlicher, da einem bewusst wird, es geht hier um Schicksale, die auch heute noch so geschaffen werden.
    Es ist aber nicht nur eine Geschichte der Schrecken, sondern auch eine Erzählung über Liebe, Vertrauen, Menschlichkeit und Nächstenliebe.
    Die Geschichte ist fiktiv, aber viele der Geschehnisse sind sehr real und wirklich. Die unnachahmliche Erzählweise von Frau Allende macht die Geschichte so menschlich und wahr, eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 08.04.2024

    Geschichte, die sich wiederholt

    Der Wind kennt meinen Namen“ ist ein mitreißendes und erschütterndes Buch der chilenisch-US-amerikanischen Schriftstellerin Isabel Allende.

    Die Handlung startet 1938 in Wien. Die Juden sind in Österreich nicht mehr sicher. Deswegen beschießt Rachel Adler ihren Sohn - den sechsjährige Samuel - mit einem Kindertransport in Sicherheit zu bringen – eine herzzerreißende Entscheidung.
    Ebenso berührend ist der Handlungsstrang in der Gegenwart. Die siebenjährige Anita ist blind , kommt aus El Salvador und wird bei der illegalen Einreise in die USA von ihrer Mutter getrennt.

    Isabel Allende hat hier ganz großartige Charaktere geschaffen, mit denen man mitfühlen kann und deren Schicksal zutiefst betroffen macht. Gleichzeitig gibt es aber auch solche, die sich voller Menschlichkeit und Liebe aufopferungsvoll um diese kümmern und sich für sie einsetzten.

    Es ist eine Geschichte über Schmerz, Vorurteile, Ungerechtigkeiten und Intoleranz, aber auch über Hoffnung und Mut.

    Die Autorin hat hier gekonnt Fiktion und reale historische Hintergründe miteinander verbunden.
    Es geht um traumatische Ereignisse, die sich im Verlauf der Geschichte Jahrzehnte später auf erschreckende Weise wiederholen und auch heute wieder stattfinden.

    Dieser Roman erschüttert, fasziniert, erschreckt, geht unter die Haut, gibt unzähligen Flüchtlingen eine Stimme und verbindet die Menschen über Kontinente und die Zeit.
    Isabel Allende ist einfach eine grandiose Autorin und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    remul, 14.04.2024

    In Isabel Allendes neuestem Werk lernen wir den 6jährigen Samuel Adler kennen, der 1938 von seiner Mutter schweren Herzens auf einen Kindertransport nach England geschickt wird. Der jüdische Junge sieht seine Eltern nie wieder. Rund 80 Jahre später ist die 7jährige Anita Diaz mit ihrer Mutter auf der Flucht aus El Salvador in die USA. An der Grenze wird das nahezu blinde Kind von seiner Mutter getrennt, viel später findet man deren Leiche in einem Massengrab in El Salvador. Die traumatischen Ereignisse werden von den beiden Kindern unterschiedlich verarbeitet. Samuel wird ein introvertierter Mann, der sich seiner Musik widmet und in einem Orchester als Geigenvirtuose angestellt ist. Anita wiederum flüchtet sich in eine Traumwelt in der sie sich mit ihrer verstorbenen jüngeren Schwester unterhält. Geschickt werden die beiden Schicksale miteinander verknüpft und führen den mittlerweile 87jährigen Samuel und Anita zusammen. Die Geschichte handelt von Willkür, Vorurteilen, mörderische Handlanger, die gnadenlos und unbarmherzig Familien auseinanderreißen, aber auch von Hoffnung und von Menschen, die sich dieser Kinder annehmen und ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Die Erzählweise ist wie immer bei Frau Allende ruhig und unaufgeregt, dennoch geht er unter die Haut und lässt einen aufgewühlt zurück. Beschämend zu was Menschen fähig sein können.

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  • 5 Sterne

    Naida M., 23.04.2024

    Was für eine Geschichte! Tief beeindrückt und berührt habe ich das Buch "Der Wind kennt meinen Namen" von Isabel Allende durchgelesen und muss es erst einmal verdauen.

    Die Geschichte handelt von drei Menschen, aus drei verschiedenen Zeiten, deren Leben auf wundersame Weise miteinander verwoben sind. Zum einen ist da Samuel, der als fünfjähriger jüdischer Junge im Dezember 1938 mit einem Kindertransport aus Wien nach Großbritannien geschickt wird. Alleine in einer ihm fremden Welt muss er lernen, ohne seine Eltern zurechtzukommen und wächst zu einem einsamen Mann heran. Zum anderen wird die Geschichte von Leticia aus El Salvador erzählt, die Anfang Januar 1982 mit ihrem Vater in die USA anreist und dort ein neues Leben beginnt. Zu guter letzt taucht in 2019 Anita aus El Salvador in den USA auf, wird von ihrer Mutter getrennt und muss lernen, alleine in diversen Heimen zu überleben...

    Isabel Allende versteht es, eine sehr eindrückliche Sprache zu nutzen und berührt mit der Schilderung des Geschehenen ihre Leserinnen und Leser bis in die tiefsten Ecken der Seele.

    Fazit: Keine leichte Kost, aber eine Geschichte, die einen nicht mehr leicht wieder loslässt. Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Ecinev, 04.05.2024

    Wien 1938, der 5jährige jüdische Junge liebt seine Geige über alles. In der Progromnacht verliert er alles. Dem Eingreifen eines beherzten Soldaten, desillusioniert vom ersten Weltkrieg, ist es zu verdanken, dass er und seine Mutter versteckt im Wandschrank den Überfall auf das Haus des jüdischen Arztes überleben. Schweren Herzens sickt die Mutter Samuel mit einem Kindertransport nach England, wo er nach einiger Zeit ein liebevolles Zuhause findet. Die Liebe zur Musik bringt ihn Jahre später in die USA wo er den Rest seines Lebens verbringt.

    Auf der anderen Seite in El Salvador macht sich eine Frau mit ihrer Tochter auf den Weg über die Grenze zur USA wo sie durch die Flüchtlingspolitik der Trump Regierung getrennt werden. Das Mädchen, wird alleine in ein Kinderheim gesteckt und findet am Ende im Haus von Samuel und seiner Haushälterin ein neues Zuhause.

    Den Bogen, von den Schrecken des 2. Weltkrieges bis hin zur Corona Pandemie und der Regierung Trumps, schafft Isabel Allende in ihrem emotionalen neuen Buch. Das Buch ist sehr ergreifend geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und gut und schnell lesbar.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 07.05.2024

    Eine bewegende Geschichte

    Ähnliche Schicksale zu verschiedenen Zeiten zeigen kaum Unterschiede auf.

    Das Buch handelt von Kindern, die ihre Heimat verlassen müssen und von Personen, die nicht wegsehen, sondern helfen. Ob in den 1930er Jahren in Europa oder in den 2020ern in den USA und Südamerika, die Umstände und Problematiken gleichen sich sehr. In jedem Fall wird von einer Flucht erzählt, durch die Mütter ihre Kinder retten und ihnen ein Überleben ermöglichen. Das Schicksal führt die Fälle zusammen und der Kreis schließt sich. Eine tolle und bewegende Geschichte, die auch teilweise erschüttert und nachdenklich stimmt.

    Wie immer konnten mich der Schreibstil der Autorin und ihre lebensnahen Beschreibungen vollauf überzeugen. Die Charaktere sind ausnahmslos authentisch entwickelt und ergreifend dargestellt. Das Thema ist aktueller denn je und zeigt auf einfühlsame Weise, wie Hilfe und Unterstützung von außen funktionieren können sowie wie ein Weiterleben nach der Flucht aussehen kann. Das Buch hat mich begeistert, nachdenklich gestimmt und ich empfehle es als absolut lesenswert gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    Hornita, 09.04.2024

    Ein Plädoyer für Menschlichkeit;
    Der gemeinsame Nenner dieses Buches sind die Fluchtgeschichten und Lebensläufe von Kindern, aus deren Perspektive ihre Erlebnisse geschildert werden und die zu ganz unterschiedlichen Zeiten und auf verschiedenen Kontinenten stattfinden. Die Lebensgeschichten sind glaubhaft und nachvollziehbar geschildert und die Autorin vermittelt eindringlich die Schutzlosigkeit von Kindern und welchen Unterschied ein menschlicher Umgang macht. Auf erstaunliche, aber glaubhafte Weise sind die Leben der drei Personen miteinander verbunden, was die Geschichte angenehm abrundet. Das Buch ist spannend, ohne ein Krimi zu sein und ich hätte es am liebsten in einem Rutsch gelesen. Isabel Allendes Schreibstil hat auch mit der Zeit nichts von seiner Qualität verloren und ich kann dieses zeitlose und doch moderne Buch uneingeschränkt empfehlen. Die wichtigen Teile werden ausführlich behandelt und ereignislose Jahre werden gestreift. Allendes Augenmaß ist perfekt, um daraus eine interessante, mitreißende Geschichte zu machen, die über viele Jahrzehnte spielt.

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  • 5 Sterne

    Lesemaus2021, 22.04.2024

    Für mich war es das erste Buch der Autorin und ihr unvergleichlicher Schreibstil hat mich sogleich gepackt. Erzählt wird in zwei Ebenen, 1938 in Wien und 2019 in Arizona. Zwei unterschiedliche Schicksale die gekonnt miteinander verknüpft sind. Die Geschichte beginnt mit Samuel, einem 6-jährigen jüdischen Jungen, der mit dem Kinderzug nach England gebracht wird. Viele Jahre später verliert Anita, ein kleines Mädchen, auf der Flucht ihre Mutter. Zwei Kinder die sich fremd sind und doch am Ende durch ihr Schicksal verbunden sind. Eine fiktive Geschichte, die erschüttert und auch sehr realistisch wirkt. Der Schreibstil ist unheimlich packend und unterhaltsam zugleich. Die Autorin erzählt detailliert und vor allem emotional. Mich hat die Geschichte des kleinen Samuels ganz besonders berührt und nachdenklich gestimmt. Flucht, Verlust und Trauer sind allgegenwärtig. Von mir gibt es eine klare Kauf- und Leseempfehlung für dieses tolle Buch.

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  • 5 Sterne

    Beatrix R., 02.05.2024

    Ein erschütterndes und berührendes Buch. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt Isabel Allende die Geschichte von Samuel, Leticia und Anita. Die Drei mussten aus ihrer Heimat flüchten,  sich von ihren Eltern trennen und in einem neuen Land Fuss fassen. Diese Ereignisse liegen zwar viele Jahrzehnte auseinander, aber am Ende haben die Drei eine gemeinsame Geschichte.

    Besonders berührend fand ich die Kapitel,  die aus Anitas Sicht geschrieben sind. Sie flüchtet sich in eine imaginäre Welt,  um mit der Trennung von Ihrer Mutter klar zu kommen.

    Isabel Allende hat auch mit diesem Roman gezeigt,  was für eine brillante Schriftstellerin sie ist. Die sich nicht scheut schwierige Themen aufzugreifen. Man hört zwar immer vom Schicksal Flüchtender,  aber wirklich auseinandersetzen tun sich nur wenige.  Dieses Buch lässt einen zumindest erahnen,  was viele dieser Menschen erleiden müssen.

    Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Doris G., 14.04.2024

    „Es gibt einen Stern, (…), und er ist besser als der Himmel, weil man nicht sterben muss, um hinzukommen“ (Anita Diaz)
    Der neue Roman der Bestsellerautorin Isabel Allende hat mich nicht enttäuscht.
    Die Geschichte handelt u. a. von Samuel Adler, der 1938 als jüdisches Kind alleine aus Österreich fliehen muss, weiters von Anita Diaz, die 2019 mit ihrer Mutter Marisol von der Gewalt, die in ihrem Heimatland El Salvador herrscht, flüchten muss.
    Weitere Personen wie die Haushälterin Leticia Cordero, die sozial engagierte Selena Doran und der Anwalt Frank Angileri fließen in die Geschichte ein.
    Das Buch von Isabel Allende hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.
    Leider sind Flucht, Heimatlosigkeit, Verlust, Gewalt, etc. nach wie vor Themen, die die gesamte Welt beschäftigen.

    Auf alle Fälle lesenswert!

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 14.04.2024

    Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

    Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

    Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

    Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

    Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
    Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

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  • 4 Sterne

    petra w., 14.04.2024

    Die Autorin hat wieder ein großes Thema unserer Zeit mit der Vergangenheit gemischt. Ständig diskutieren wir über Flüchtlinge. Was sie dürfen, was sie sollen, ob sie überhaupt bleiben können. Diese Diskussion wird nicht nur hier geführt, über all wo die Menschen ankommen die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben wird darüber gesprochen, mal gibt es eine Willkommenskultur, mal heißt es die nehmen uns Platz, Arbeit und anderes weg. Sie passen nicht hierher. Aber wohin sollen sie sonst. In ihrer Heimat können sie nicht bleiben. Das hat Isabel Allende an einigen Beispielen wie Samuel aus Österreich oder Anita aus Salvador deutlich gemacht. Samuel kam mit einem Kindertransport als Dreijähriger nach England, er hat seine Eltern nie wieder gesehen. Anita ist 8 Jahre alt als sie an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird.
    Alle Mütter in diesem Buch wollen eine bessere, sichere Zukunft für ihr Kind. Sie opfern dafür alles, sogar ihr Leben.
    Die Kinder werden trotz Sicherheit und ein auskömmliches Leben immer ein Trauma zurück behalten. Der Ruf nach der Mutter wird nie beantwortet, sie sind immer unter Fremden, egal wieviel Mühe diese sich geben.
    Die Autorin fordert trotzdem in ihrem Buch das wir uns diese Mühe geben, wenn nicht persönlich, dann doch durch Respekt für die Menschen die sich auf den Weg gemacht haben, weg von Mord, Hunger und Krieg. Respekt und Anerkennung ist das Mindeste was wir Flüchtlingen geben sollten. Damit wie in diesem Buch die Flüchtlinge zwar nicht ohne Trauma aber mit einem Mindestmaß an Sicherheit bei uns leben können.
    Die Geschichte berührt, vor allem durch die Personen die helfen. Denn Kinder rühren immer an unser Gemüt, aber gutsituierte Menschen die sich aus ihrer Komfortzone wagen und helfen sind anders. Frau Allende beschreibt in ihren Büchern immer wieder Menschen die über sich hinaus wachsen, denen Schicksale anderer nicht kalt lassen. Ihre Geschichten fordern uns auf sich mit dem Thema auseinander zusetzen, sie sind zur Unterhaltung geschrieben, ein winziges Körnchen zum Nachdenken wie gehe ich mit diesem Thema um ist aber auch darin.

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  • 4 Sterne

    Desiree H., 15.04.2024

    Emotional und berührend

    Isabel Allende ist für mich eine der ganz großen Autorinnen, die es immer wieder schafft eine enorme Sogwirkung in ihren Romanen zu schaffen. So ist es auch in ihrem neusten Werk, wenngleich ich auch Kritik an "Der Wind kennt meinen Namen" üben muss.

    Meine größte Kritik liegt darin, dass Allende die Entwicklungen und Geschehnisse rund um die Protagonist:innen erzählt, statt sie wirklich zu zeigen. Dies sorgt zum einen für ein schnelles Tempo in der Geschichte (insbesondere in dem Erzählstrang rund um Samuel), auf der anderen Seite bleibt für mich stets eine gewisse Distanz zu den verschiedenen Charakteren. Außerdem hat sie sich mit der Geschichte rund um Selena und Frank einem Handlungsstrang gewidmet, den ich zum einen völlig uninteressant und zum anderen für das große Thema des Romans - dem Lebensweg der Kinder - absolut irrelevant finde.
    Mit zu vielen Zufällen war mir dann auch die Reise der Sozialarbeiterin und des Anwalts nach Lateinamerika gespickt. Hier empfand ich den Roman doch sehr konstruiert.

    Trotz meiner Kritik: Der Roman ist absolut lesenswert! Denn wie eingangs bereits geschrieben, haben alle Bücher von Isabel Allende diese einzigartige Sogwirkung, die mich ihre Bücher nicht aus der Hand nehmen lassen.

    Ich habe zu dem Großteil der Protagonist:innen eine gewisse Distanz gespürt, mit einer großen Ausnahme: Die kleine Anita.
    Hier lässt Isabel Allende das geflüchtete Mädchen aus der Ich-Perspektive ihre Gedanken und Ängste teilen, was mich emotional unglaublich berührt hat. Als Leserin habe ich mir immer wieder gewünscht, dass diese Geschehnisse der reinen Fiktion von Allende entspringen mögen, aber die Realität sieht anders aus. So mag Anita ein fiktiver Charakter sein, aber ihre Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal dieser vielen Kinder, die an die US-amerikanische Grenzen flüchten und von ihren Eltern getrennt werden. Das Thema wird mich sicherlich noch lange beschäftigten.

    Ich hoffe, dass dieser Roman viele Leser:innen findet!

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 15.04.2024

    Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 80 Jahren. Am Anfang lernt man Samuel Adler, den Sohn eines jüdischen Wiener Arztes kennen. Damals 1938 ist Samuel gerade 6 Jahre alt und bereits da ist ihm nichts wichtiger als seine kleine Geige und die klassische Musik. Doch nun werden auch im besetzten Österreich die Juden drangsaldiert und deportiert. Noch Ausreisevisa zu bekommen ist aussichtslos. In ihrer Not wenigstens Samuel in Sicherheit zu bringen, ringt sich seine Mutter durch ihn mit einen organisierten Kindertransport nach England zu schicken. Eine Entscheidung, die ihm das Leben rettet, aber zu einem hohen Preis.
    Jahrzehnte später, erleidet Leticia ein ähnliches Schicksal. Auch ihre Familie muss aus El Salvador vor den Guerillas und korrupter Polizei fliehen. In den USA stürzt Leticia sich später lebenshungrig in Eheversprechen, die das Wort nicht verdienen, um schlussendlich verwitwet als Haushälterin bei Mr. Bogart zu landen.
    Liebevoll und sehr detailreich erzählt die Autorin, wie schlimm die Korruption in den armen lateinamerikanischen Ländern ist, wie Menschen als Ware behandelt werden und bei Flucht keinerlei Rechte haben. Ob es nun am Beispiel von Leticia oder der kleinen Anita im Buch aufgezeigt wird, es geht einfach zu Herzen und hinterlässt auf der Seele der Betroffenen tiefe Wunden. An einigen Stellen fand ich es etwas zu sehr ausgebreitet.
    Es hat mich berührt, wie die kleine Anita sich eine eigene kleine heile Welt, Azabahar nennt sie sie, geschaffen hat, um am Verlust und der Trennung von ihrer Familie nicht zu zerbrechen. Die Kleine hat in ihrem kurzen Leben bereits so viele Schicksalsschläge durchgemacht und sich so Trost geschaffen. Wie schwer es Anita fällt Vertrauen gegenüber Fremden aufzubauen hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet.
    Mich hat das Buch gut unterhalten, oft traurig gemacht, aber auch gleichzeitig Hoffnung gegeben, weil es noch Menschen wie Selena und Frank Angileri gibt. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

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