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  • 4 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 24.07.2020

    Als Buch bewertet

    “Orchester haben keinen eigenen Klang, den macht der Dirigent.” (Herbert von Karajan)
    1926 New York. Die im Jahr 1902 geborene Antonia Brico wusste lange nicht, dass sie adoptiert wurde. Unter dem Namen Wilhelmine Wolters wächst sie in armen Verhältnissen auf, muss ihren kargen Verdienst, den sie mit Sekretariatsarbeiten und als Platzanweiserin im Konzerthaus verdient, fast gänzlich an die Eltern abgeben. Auf dem alten Klavier, dass ihr Vater vom Müll mit nach Hause gebracht hat, stimmt sie nicht nur eigenhändig das Klavier, sondern bringt sich selbst auch das Spielen bei. Antonia liebt und lebt für die Musik, träumt von einer Karriere als Dirigentin, doch die Zeit ist nicht ihr Freund, denn nicht Frauen, sondern Männern bleibt es vorbehalten, einem Orchester vorzustehen. Antonia jedoch besitzt einen eisernen Willen, versagt sich vieles und kämpft oft genug gegen Windmühlen, um am Ende selbst die Initiative zu ergreifen und ein eigenes Frauenorchester zu gründen. Doch ist es ihr später gelungen, diverse Orchester zu dirigieren, wobei ihr der Vorstand eines berühmten Orchesters immer versagt blieb.
    Maria Peters hat mit „Die Dirigentin“ einen interessanten, teils biografischen teils fiktiven historischen Roman vorgelegt, der einen Auszug aus dem Leben der Dirigentin Antonia Brico darstellt, wobei auch das der damaligen Zeit entsprechende Frauenbild in der Gesellschaft sehr gut widergespiegelt wird. Über drei Perspektiven lernt der Leser Antonia kennen: aus ihrer Sicht, aus der ihrer großen Liebe Frank und aus der ihres engen Freundes Robin. Der flüssige und bildhafte Schreibstil gewährt dem Leser schnell Einlass in Antonias Welt, die schon als Kind von der Lieblosigkeit der Mutter und einem meist abwesenden Vater geprägt war, wodurch sich bereits eine gewisse Zähigkeit und Stärke in ihrem Charakter manifestierte. Die damalige gesellschaftliche Haltung tat ein Übriges, denn Frauen galten grundsätzlich für gehobene Berufe und Karrieren als nicht geeignet. Obwohl Brico ein Studium absolvierte, war das in den Augen der Gesellschaft nicht ausreichend, um als Frau beruflich voranzukommen. Der Leser ist nicht nur erschüttert, wie ignorant das Umfeld auf eine herausragende Begabung reagiert, sondern gewinnt mehr und mehr Respekt gegenüber Brico, die sich trotz aller ihr in den Weg gelegten Hindernisse am Ende durchsetzt. Die Autorin hat geschichtlich belegte Fakten mit Fiktion sehr gut miteinander verflochten, um gleichzeitig mit ihrer Geschichte Brico ein Denkmal zu setzen. Frauen wie Brico haben uns den Weg geebnet, damit Frauen heutzutage beruflich alles erreichen können. Hier sei allerdings angemerkt, dass sich in punkto Orchesterleitung bis heute das Bild nicht sehr verändert hat, diese Domäne ist immer noch fast ausschließlich männlich besetzt.
    Charakterlich bietet Antonia Brico das Bild einer stetig kämpfenden Frau, die sich jedem Hindernis mit Mut, Stärke und Entschlossenheit stellt. Sie denkt für ihre Zeit sehr modern, lässt sich nicht in eine Form pressen und bleibt dabei für den Leser nicht nur ausgesprochen sympathisch, sondern auch eine Person, der man Respekt und Anerkennung dafür zollt, wie sie ihre Träume vorangetrieben und was sie alles erreicht hat. Dieser Eindruck wird auch durch die Perspektiven von Robin und Frank noch verstärkt.
    „Die Dirigentin“ ist ein eindrucksvoller Roman über eine außergewöhnliche Frau, der man mehr Beachtung hätte schenken sollen. Verdiente Leseempfehlung für alle, die gern Bücher über historisch belegte Personen lesen, deren Wirken die gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit mit vorangetrieben haben.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cora M., 05.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die Taktstocktyrannin

    Roman Die Dirigentin von Maria Peters erschienen am 05.08.2020 im Atlantik Verlag, gelesen als geb. Ausgabe 336 Seiten

    Das Leben von Antonia Brico stand nie unter einem guten Stern. Obwohl von der herrischen Stiefmutter unterdrückt und schließlich auf die Straße geworfen, hat sie ihren Stolz und Kampfgeist nie verloren. Teils führte sie ein Leben voller Entbehrungen am Rande des Existenzminimums und entsagte sogar ihrer großen Liebe Frank. Dennoch hat sie sich in einer Männerdomäne behauptet und dank der heimlichen Unterstützung von Frank und ihrem besten Freund Robin ihren größten Traum weitestgehend erfüllen können.

    Der angenehme und mit einer Prise Humor versehene Schreibstil lässt den Leser mit Leichtigkeit durch die Geschichte gleiten. Diese wird von den Hauptcharakteren aus ihrer Sicht abwechselnd erzählt. Hierdurch erhält man einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Ambitionen. Ich hatte viel Freude daran, Antonia auf ihrem steinigen Weg zu begleiten und konnte die enorme Stärke dieser fabelhaften Frau durch die Zeilen spüren.

    Fazit: Eine Hommage an eine ganz außergewöhnliche Künstlerin, die für ihren Berufswunsch gekämpft und den Weg dorthin nie aus den Augen verloren hat. Die Verfilmung des Buches wird voraussichtlich am 24.09.2020 in den deutschen Kinos anlaufen. Diese werde ich mir in Ergänzung ansehen und freue mich schon sehr auf den visuellen Genuss.

    Ganz herzlich danke ich dem Verlag und vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa-Maria R., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die bewegende Geschichte einer jungen Frau die ihren Traum verwirklicht

    „Die Dirigentin“ von Maria Peters, 336 Seiten, erschienen am 05. August 2020, im Hoffmann und Campe Verlag.

    Um was es geht:

    1926 in New York, lebt die junge geborene Niederländerin Antonia Brico. Sie liebt die Musik und übt täglich an dem Klavier. Ihr größter Wunsch ist es eines Tages Dirigentin zu werden, allerdings gab es noch nie auch nur eine weibliche Dirigentin, da dies nur den Männern vorbehalten war. Doch dann macht sie sich auf den Weg, sich ihren Traum zu erfüllen.

    Die Umsetzung:

    Ich liebe Musik sehr und fand schon allein deshalb das Buch sehr interessant. Der Schreibstil von Maria Peters hat mir sehr gut gefallen, er war flüssig, sehr mitreißend und hat mich sofort gefesselt, so das ich das Buch am liebsten in einem Rausch durchgelesen hätte. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was ich unglaublich toll finde, da es dadurch für mich ein unglaublich tolles Leseerlebnis wurde. Die meiste Zeit ist es aus Antonias Sicht geschrieben, allerdings gibt es auch noch zwei weitere Perspektiven.
    Ich finde die Idee von der Geschichte echt toll, Antonias Geschichte passierte zwar nicht ganz so, da auch fiktive Personen und Elemente darin vorkamen, allerdings fand ich die Geschichte trotzdem unglaublich authentisch. Mir gefiel auch sehr, dass die geschichtlichen Ereignisse, die zu der Zeit passiert sind, öfters kurz am Rande erwähnt wurden.
    De Einstieg in die Geschichte war für mich sehr leicht und war auch sehr schnell von der Geschichte gefesselt, was es mir schwer machte das Buch zur Seite zu legen. Antonia lernt auf ihrem Weg, Dirigentin zu werden, sehr viele interessante Personen kennen, darunter auch mehrere bekannte Gesichter aus der früheren Musikgeschichte. Ich fand es unglaublich ergreifend, mitzuerleben, wie Antonia sich durchsetzte und dem ganzen Gegenwind trotzte, der ihr von vielen Seiten entgegen kam, allerdings hat mich das Ende nicht ganz so befriedigt, da es noch ein paar offene Fragen gab, deren Antworten ich nur zu gerne wüsste.

    Mein Fazit:

    Ein unglaublich tolles und bewegendes Buch das zeigt, das nichts unmöglich ist, solange du dafür kämpfst und dich nicht unterkriegen lässt. Von mir bekommt das Buch deshalb auch ganze 5/5 Sterne. Eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stephanie K., 27.07.2020

    Als Buch bewertet

    "Die Dirigentin" von Maria Peters

    Inhalt:
    New York, 1926: Für Antonia Brico gibt es nur die Musik. Unermüdlich übt sie an dem alten Klavier, das ihr Vater, ein Müllmann, auf der Straße gefunden hat. Ihr großer Traum: Dirigentin zu werden. Doch noch nie hat eine Frau in dieser Rolle auf der Bühne stehen dürfen. Als sie sich als junge Frau zu einem Konzert ihres Idols Willem Mengelberg schleicht, und sich auf einem Klappstuhl in den Mittelgang setzt, wird sie herausgeworfen und verliert dabei auch noch ihren Job im Konzerthaus. Sie steht vor dem Nichts.
    Doch sie gibt nicht auf und reist nach Europa, um für ihren Traum zu kämpfen. Sie verlässt sogar ihre große Liebe Frank, um nicht in dessen Schatten zu stehen. Unermüdlich klopft sie an die Türen der großen Musiker. Karl Muck, der legendäre Dirigent in Berlin, zerreißt vor ihren Augen ihr Empfehlungsschreiben.
    Antonia sieht letztlich nur einen Weg: Ein Orchester nur mit Frauen, von ihr selbst dirigiert. Mit dem Eröffnungskonzert ist klar: Es wird Antonia befreien – und die Musikwelt für immer verändern.

    Meine Meinung:
    Durch Zufall bin ich über dieses Buch gestolpert und kann es jedem nur sehr ans Herz legen, der Antonia Brico auf ihrem schweren und steinigen Weg zum Erfolg begleiten möchte. Die Geschichte ist beeindruckend, herzzerreißend und außergewöhnlich. Mich hat die Geschichte inspiriert und sie zeigt, dass man seine Träume verwirklichen kann, auch wenn die ganze Welt gegen einen ist. Man braucht eine Menge Mut, muss aber auf das eine oder andere lernen zu verzichten. Die Autorin hat es geschafft mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Ich bin selbst Musikerin und hatte das Gefühl am Ende selbst im Orchester zu sitzen. Das Ende hat mir persönlich auch am Besten gefallen. Das einzig Negative an dem Buch war für mich, dass die Handlung sehr sprunghaft gewesen ist. Ich hätte mir gewünscht, dass man als Leser auf die eine oder andere Handlung besser vorbereitet worden wäre. Es gab in dem Buch auch Stellen, die ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht hatte.

    "Die Dirigentin" von Maria Peters ist ein wunderbarer biografischer Roman, der zum Nachdenken anregt. Das Buch lehrt uns, dass jeder nur an sich glauben muss, um seine Wünsche und Träume zu verwirklichen.

    Das Buch erhält von mir fünf Sterne und ist eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 24.07.2020

    Als eBook bewertet

    Willy ist eine junge Frau, die noch zu Hause bei ihren Eltern wohnt. Ihre Mutter ist fürchterlich: dominant, lieblos und herrisch. Auch ihr Vater kann hier nichts ausrichten.
    Als Platzeinweiserin in einem Konzerthaus versucht sie, das Konzert eines großen Dirigenten zu besuchen - und ihr Wunsch, selbst Dirigentin zu werden wird immer dringender.

    Ich habe das Buch verschlungen, man fühlt ab Seite Eins mit Willy und leidet mit. Die Autorin schafft es, dass man wie gebannt immer weiter lesen muss.
    Die kaltherzige Atmosphäre des Elternhauses und dann die damalige Stellung der Frau, knallhart auf den Punkt gebracht. In den 20ern war es kein Spaß, eine Frau zu sein, wenn man nicht den üblichen Rollenklischees entsprechen wollte bzw. konnte oder wohlhabend war (das gilt gleichermaßen für Männer, die der Rollenzuweisung nicht entsprochen haben, auch das zeigt das Buch; schön dass es hier nicht einseitig blieb).

    Umso bemerkenswerter der Lebensweg von Antonia Brico, wie sie dann später hieß.
    Die Handlung ist angelehnt an die Realität, ich habe von Antionia Brico vor dem Buch noch nie etwas gehört, konnte also auch gleich noch etwas dazulernen.
    Ich mag das Genre "Historische Fiktion" sehr gerne - man erfährt etwas über das Leben von Personen, gleichzeitig wird es aber auch ausgeschmückt und Teile dazu erfunden.
    "Die Dirigentin" ist hier ein Paradebeispiel. Es ist spannend und aufschlussreich und nun ja, in der Dirigentenszene hat sich in den letzten 100 Jahren wohl auch nicht besonders viel verändert, Dirigentinnen prägen auch jetzt nicht unbedingt in großer Anzahl die Konzerthäuser.

    Mein Fazit: ein großes Buch, dass sich leicht weglesen lässt und mich in allen Punkten überzeugt hat. Unbedingte Weiterempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 11.08.2020

    Als eBook bewertet

    Wie selbstverständlich ist es für mich als Frau, dass ich jederzeit das lernen darf, wozu ich Lust habe. Ich kann Ärztin oder Musikdirektorin werden und niemand stört sich daran. Ganz anders war es noch am Anfang von 1900 bis weit in die Mitte des Jahrhunderts. Auch Antonia Brico wurden viele Steine in den Weg gelegt als sie den Wunsch äußerte, Dirigentin zu werden. Viele Orchester, ob in Europa oder den USA, wurden von Männern dominiert und diese wollten sich niemals den Anweisungen einer Frau unterordnen. Frau Brico lebte ihren Traum und dafür tat sie fast alles. Und sie schaffte es bis zu einem gewissen Grad. Denn, die Festanstellung blieb ihr verwehrt. Trotz vieler Rückschläge und Anfeindungen sowie Sexismus ließ sie sich niemals unterkriegen. Dabei half ihr unter anderem, dass sie immer wieder Unterstützer fand, die ihr sowohl moralisch als auch finanziell unter die Arme griffen.

    Die Dirigentin von Maria Peters ist so lebendig geschrieben, dass bei mir das Kopfkino hervorragend funktionierte. Ich sah sie vor mir, die feisten und selbstgerechten Herren, die Frauen nur als Gebärende oder Hausmütterchen sehen wollten. Vielleicht hätte Antonia Brico es leichter gehabt, wenn sie auf Avancen der Mächtigen reagiert hätte. Sie blieb sich treu und das macht sie zu einem Vorbild, das auch heute noch als solches gesehen werden kann. Spannend ist das Buch ebenfalls und die Autorin vereinte Tatsachen und Fiktion sehr gekonnt und abwechslungsreich. Am Schluss von #DieDirigentin schrieb sie auf, welche Quellen sie nutzte um möglichst eine zumeist wahre Story zu schreiben. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung gibt es von mir.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stephanie P., 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Antonia lebt in New York in den zwanziger Jahren und hat den großen Traum Dirigentin zu werden, was bisher noch nie eine Frau geschafft hat. Als Antonia ihre Arbeit verliert und keine Perspektive mehr sieht reist sie nach Europa und ist bestrebt endlich als Dirigentin zu arbeiten, doch dieser Kampf erweist sich als langwierig, kräftezehrend und schwierig. Doch die starke Frau gibt nicht auf und beschließt ein Konzert rein mit weiblichen Musikerinnen zu dirigieren.

    Maria Peters Geschichte ist unfassbar beeindruckend und emotionsgeladen. Mich konnte die Autorin sofort in den Bann der Handlung ziehen und ich musste das Buch binnen kürzester Zeit beenden, da ich es nicht mehr zur Seite legen konnte. Der Schreibstil ist unglaublich einfühlsam und transportiert die Emotionen sehr authentisch. Als Leser fiebert man mit Antonia und hofft, dass die starke Frau ihren Traum verwirklichen kann. Dass gerade Antonia dem Leser sofort ans Herz wächst und sehr authentisch wirkt, liegt vermutlich daran, dass Antonia wirklich gelebt hat. Maria Peters hat sich eine faszinierende Persönlichkeit mit beeindruckendem Lebenslauf gesucht und einen äußerst gelungenen Roman verfasst. Besonders faszinierend fand ich die wahren Begebenheiten, welche die Autorin in ihre Romanhandlung einfließen lässt.

    FAZIT:
    „Die Dirigentin“ ist ein lesenswerter Roman über eine starke Frau und ihren Kampf ihren Traum leben zu dürfen. Neben der packenden Handlung überzeugt vor allem der einfühlsame und emotionsgeladene Schreibstil. Ich bin begeistert und vergebe daher 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra K., 27.07.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Frau, die früh weiß, was sie will. Als Immigrantin in die USA gekommen, hat sie einen großen Traum. Um diesen zu verwirklichen, muss sie viele Hindernisse nehmen und ihre große Liebe ziehen lassen. Zudem wird sie nicht ernst genommen, aber sie meistert alle Hürden mit der ihr eigenen Willensstärke, um ihren Traum, als erste Frau ein Orchester zu dirigieren, zu verwirklichen.

    Dieses Buch hat mich fasziniert, ich habe es schnell gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie der Lebensweg von Antonia Brico verläuft. Es hat mir gut gefallen, dass ihre Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Der Schreibstil ist fesselnd und man folgt der Dirigentin auf fast intime Art und Weise. Man leidet mit ihr, wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht, man freut sich mit ihr auch über kleinste Erfolge; man lacht und weint, wenn auch sie so fühlt.

    Die Biographie in Romanform über die erste weibliche Dirigentin zeigt auf anschauliche Art und Weise, welche Schwierigkeiten Frauen zu Beginn de 20. Jahrhunderts hatten, ihre beruflichen Wünsche zu verwirklichen und dem Gehorsam Eltern und Ehemann gegenüber zu entkommen. Die Autorin zeigt anhand des Lebenswegs einer faszinierenden Persönlichkeit, dass es Frauen möglich war, ihren eigenen Weg zu gehen; auch wenn viele Steine ihren Weg pflastern und hierfür ein starker Wille notwendig war. Dieser sehr gut recherchierte Roman ist absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 26.07.2020

    Als Buch bewertet

    Kaum jemand kennt den Namen Antonia Brico, dabei steckt eine äußerst interessante Persönlichkeit dahinter. Mit diesem biografischen Roman hat die niederländische Autorin Maria Peters einer zu ihren Lebzeiten verkannten Frau ein großartiges Denkmal gesetzt.

    Wer ist sie nun, diese Antonia Brico?

    Wir begegnen der bereits erwachsenen jungen Frau, die als Willy Wolters, mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung in New York lebt, und seit ihrem 5. Lebensjahr den unbändigen Drang nach Musik verspürt. Ihr Vater, ein Müllmann hat ein ausrangiertes Klavier organisiert, dessen Lautstärke sie mit Fetzen dämpft und auf dem sie stundenlang übt. Während üblicherweise Eltern die musikalischen Begabungen ihrer Kinder fördern, verhält sich vor allem die Mutter reserviert und nicht gerade liebevoll. Um ihrer Liebe zur Musik frönen zu können, ist ihr fast jedes Mittel Recht. So nützt sie ihren Job als Platzanweiserin in Musiktheater, um den großen Dirigenten und Orchestern nahe zu sein. Sie verliert den Job, aber inzwischen hat sich der Wunsch, Dirigentin zu werden, in ihrem Kopf und Herzen manifestiert. Sie verschweigt ihrer Familie, dass sie sich auf die Zulassungsprüfung für das Konservatorium vorbereitet. Die geldgierige Mutter entdeckt ihr Geheimnis
    und beim anschließenden Streit ums liebe Geld, wirft Frau Wolters Willy an den Kopf, dass sie eigentlich Antonia Brico heißt und ein Adoptivkind ist. Genaueres erfährt sie vorerst nicht. Im Zuge ihrer Recherchen entdeckt sie, dass die Wolters ihre eine Menge Lügen aufgetischt haben.

    Der endgültige Bruch ist unausweichlich und zielstrebig arbeitet sie an ihrer Ausbildung als Dirigentin. Dabei hat sie mit Ablehnung, Spott, anmaßenden Bemerkungen und sexistischen Übergriffen, zu kämpfen. Ihr steiniger Weg führt sie in die Niederlande, dann nach Deutschland und schließlich wieder zurück in die USA. Doch trotz abgeschlossenen Studiums muss sie sich ihren Platz erst mühsam erarbeiten. Während sie in Europa immerhin als „Kuriosität“ ge- und behandelt wird und dirigieren darf, hat sie in den USA doppelt schwer. Dabei heißt es doch immer „Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Das gilt vermutlich nur, wenn man weiß und männlich ist.

    Doch Antonia hat nicht nur Widersacher, sie hat auch Freunde und Fürsprecher, die sie unterstützen. Eine Audienz bei Amerikas First Lady, Eleanor Roosevelt, gibt Antonia Auftrieb. Mit den Worten „Machen Sie, was Ihnen Ihr Herz sagt, denn Kritik gibt es so oder so“, macht diese Antonia Mut.


    Meine Meinung:

    Ich bin fasziniert von diesem biografischen Roman über eine Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz unbeirrbar ihren Weg gegangen ist. Dafür kann ich Antonia Brico nur ehrfürchtig und voller Demut begegnen. Ich habe ja selbst einen von Männern dominierten Beruf und weiß, wie schwer es ist, sich durchzusetzen. Aber zwischen Antonia Bricos und meiner eigenen Berufsausbildung liegen rund 60 Jahre (und ein Weltkrieg), in denen sich doch einiges getan hat.

    Dennoch, eine Frau am Pult (dem Dirigentenpult nämlich) gilt auch 2020 immer noch als Sensation und wird in den Medien als Ausnahmeerscheinung gehandelt. Der Beruf des Dirigenten gehört zu den letzten Männerbastionen unserer Gesellschaft. Nur sehr langsam bröckelt dieser Mythos. Inzwischen gibt es mehr als 90 Dirigentinnen im Orchesterbereich. Ich kann mich gut an die Diskussion bei den Wiener Philharmonikern in den 1990er Jahren erinnern, die keine Frauen als Musikerinnen aufnehmen wollten. Die Argumente mehr als faden- und scheinheilig: Frauen brächten Unruhe ins Orchester und störten den optischen Gesamteindruck durch individuelle Kleidung (???) als hätte man noch nie etwas von Uniformen gehört. Nun, seit 1997 ist das auch vorbei und derzeit sind rund 20 Musikerinnen in diesem wunderbaren Orchester zu hören. Frauen sind zwar immer noch unterrepräsentiert, aber gut Ding braucht eben Weile und einen langen Atem.

    Meine Vision ist: Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert von einer Frau.

    Doch zurück zu diesem Buch. Maria Peters hat einen wunderbaren biografischen Roman verfasst. Aus mehreren Perspektiven wird Antonias Geschichte erzählt. Es kommen neben der Dirigentin noch ihr Freund Robin, der selbst ein streng gehütetes Geheimnis mit sich herumschleppt und Frank zu Wort. Zu Beginn wird Antonia noch als „Willy“ bezeichnet, dann später, als „Antonia“. Jede beleuchtet seinen Standpunkt, seine Sicht auf Antonia. So gelingt es, eine schöne, runde Vorstellung der Antonia Brico zu erhalten. Nicht verschwiegen werden die bigotte Einstellung der Menschen dieser Zeit. Sei es die Haltung der Klöster egal welcher Konfession oder die Einstellung Frauen im Allgemein und Antonia gegenüber im Besonderen.

    Maria Peters Schreibstil ist eindringlich eingängig. Sie deutet Manches nur an, besonders, wenn die Gefahr bestünde, ins Kitschige abzugleiten. Die Charaktere sind allesamt sehr plastisch beschrieben, vor allem auch, wenn die eine oder andere Figur durch die eigene Oberflächlichkeit, ein besonders Ekel ist. Eine extrem unsympathische Figur ist die „Klimpermutter“ - Antonias Adoptivmutter - berechnend, geizig und geldgierig.

    Das Buch ist in Zusammenarbeit mit Rex Brico, Antonias Cousin entstanden. Zuvor hat die Autorin einen Film über Antonia Brico gedreht. Das Bild auf dem Cover ist eine Szene daraus.

    „Meine Füße spüren die Erde, die Hände den Takt, die Ohren hören die Musik, die Augen verfolgen die Noten, meine Aufmerksamkeit gilt den Musikern, meine Seele gehört dem Komponisten. Kurz vergesse ich, wem mein Herz gehört. Ich bin siebenundzwanzig. Ich stehe vor den weltberühmten Berliner Philharmonikern, und das ist meine Weltpremiere.“ (S. 240)

    Sehr interessant sind auch das Nachwort und die Liste mit weiterführende Literatur.

    Fazit:

    Ein wunderbarer biografischer Roman und eine Hommage an eine Frau, die an sich selbst geglaubt hat. Leider ist ihr der ganz große Durchbruch und Erfolg versagt geblieben. Das Buch erhält 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Absolutes Gehör und eine große Portion Ehrgeiz –
    Do not be deflectet by your course (Grabinschrift)

    Willy lebt mit ihren Eltern in New York. Die 23jährige Holländerin steht kurz vor der Einbürgerung und bestreitet zwei Jobs: tagsüber als Sekretärin, abends als Platzanweiserin. Fast das gesamte Geld übergibt sie brav an ihre strenge Mutter, nur einen geringen Betrag spart sie heimlich. Mit vielen kleinen Diensten im Haushalt und artigem Benehmen darf sie sich ihre heißgeliebten Stunden am Klavier „erkaufen“, das ihr Vater als Müllmann auf der Straße gefunden hat. Allerdings stellt sie sich ihr Leben ganz anders vor: sie möchte Dirigentin werden, hört sich Konzerte von draußen an - im Saal sind Bedienstete nicht erlaubt – und liest so viel wie möglich über berühmte Komponisten, Dirigenten, Musiker im Allgemeinen – und immer sind es Männer, die im Rampenlicht stehen. Als Frau wird sie im Jahre 1926 einfach nicht ernst genommen.

    Maria Peters schildert diese bewegende Romanbiografie im Präsens. Viele Kapitel erzählen Willys Geschichte, die eigentlich Antonia Brico heißt, aus der Sicht der ehrgeizigen jungen Dame in der Ich-Form. Dazwischen kommen andere wichtige Personen zu Wort - auch hier wählt die Autorin interessanterweise die Ich-Perspektive. Dadurch entsteht eine ganz besondere Lebendigkeit, eine unmittelbare Begegnung zwischen den einzelnen Figuren untereinander, aber auch eine große Nähe zum Leser, der sich so ganz in Antonias Leben hineinversetzen kann, hautnah ihre Gefühle nachempfinden kann und spürt, wie viel Kraft, wie viel Anstrengung sie unternimmt, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Etliche Prügel werden dieser konsequent und hart arbeitenden Musikerin vor die Füße geworfen, eine Frau solle besser Kinder bekommen als die Hochschule anzustreben und Männer im Orchester würden sich bestimmt niemals von einer Frau etwas vorschreiben lassen.

    So zeichnet Peters den steinigen Weg von Antonia Brico nach, begleitet sie auf beschwerlichen und entbehrungsreichen Wegen von Amerika zu ihren europäischen Wurzeln und wieder zurück, beschreibt in einer angenehm melodischen Sprache, wie Musik verzaubern kann, welche Kraft die junge Künstlerin aus den Stücken von Beethoven, Liszt und vielen anderen Komponisten schöpft, wie sie aufblüht beim Erklingen der ersten Orchestertöne, sie jedes einzelne Instrument heraushört und mitfiebert, wenn die Klänge die Konzerthalle durchfluten.

    Mit diesem Buch wird eine große Künstlerin gewürdigt, wobei auch im Nachwort noch interessante Details erläutert werden (zum Beispiel die spätere enge Freundschaft zu Albert Schweitzer) und ein ausführliches Quellenverzeichnis die Romanbiografie ergänzt.

    Fazit: Die Dirigentin ist ein spannendes und zugleich unterhaltsames Buch über die ehrgeizige Antonia Brico, die sich ihren Platz in einer strikt verteidigten Männerdomäne sucht. Der Kinostart für die Buchverfilmung ist für September 2020 angekündigt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 26.07.2020

    Als Buch bewertet

    In „Die Dirigentin“ erzählt Maria Peters die ergreifende Geschichte der ersten Dirigentin auf den Bühnen der Welt.

    New York 1926: Antonia, die zu diesem Zeitpunkt noch Willy ist, verdient ihr Geld als Platzanweiserin, außerdem hat sie noch einen Sekretärinnen-Job. Ihr mühsam Verdientes muss sie daheim abliefern, nur hin und wieder kann sie heimlich ein wenig für sich zur Seite legen. Musik ist ihr Leben, sie möchte eines Tages Dirigentin sein. Als Frau in dieser männerdominanten Welt – kann ihr Traum jemals in Erfüllung gehen?

    Antonia Brico war eine starke, bewundernswerte Frau. Sie wusste zu jedem Zeitpunkt dass ihr ein sehr steiniger Weg bevorsteht. Viele Männer, aber auch Frauen, wollten sie klein halten, konnten sich eine Dirigentin in ihrer Weltsicht nicht vorstellen. Was noch nie da war, darf es auch nicht geben.
    Ihre große Liebe gab sie zugunsten ihres Lebenstraums auf.

    Ein Roman vor und in der schillernden Kulisse großer Opernhäuser. Einfühlsam erzählt die Autorin den Kampf einer Frau, die niemals aufgibt. Das Buch habe ich angefangen zu lesen und sofort war ich verzaubert. Ich war zutiefst berührt, tauchte in die Welt der Musik ein, verfolgte gespannt den Werdegang dieser starken Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht abbringen ließ, ihrem Ziel näherzukommen. Es ist ein Buch voller Musik, sehr behutsam, ja poetisch geschrieben.

    Die jeweiligen Kapitel werden aus den Sichtweisen von Antonia, Robin und Frank erzählt. Der Leser begleitet Antonia zu ihrer Arbeit als Platzanweiserin und geht mit auf die Suche nach ihren Wurzeln, erlebt mit ihr ihre große Liebe, die sie schließlich der Musik opfert, durchleidet ihre Niederlagen und feiert ihre triumphalen Erfolge.

    Maria Peters ist Rex Brico, dem Cousin von Antonia Brico, bei der Arbeit an einem Spielfilm über sie begegnet und seine detaillierten Nachforschungen haben dieses Buch enorm bereichert. Er hat seine Cousine gut gekannt, sie teilten die Leidenschaft für klassische Musik. So hatte die Autorin neben der eigenen Recherche genug detailreiches Material an der Hand und hat es genutzt für diese wundervoll erzählte Geschichte. Das wahre Leben hat sie geschickt mit fiktivem vermengt und entstanden ist dieses bezaubernde Stück Zeitgeschichte. Das Nachwort enthält nochmal ihr Leben in Kurzform – sehr informativ und äußerst interessant. Sie ließ sich nie vom Kurs abbringen, war immer sie selbst. Eine großartige Frau.

    Eine hinreißend erzählte Lebensgeschichte einer starken Frau. Das Buch verdient es, gelesen zu werden, ich kann nur sagen: Lesen – es lohnt sich. Dafür gebe ich 5 von 5 möglichen Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandel61118, 22.07.2020

    Als eBook bewertet

    Der Weg einer starken Frau

    Für die junge Antonia ist Musik ein Traum. Ihr Vater, von Beruf Müllmann, hat auf der Straße ein altes Klavier gefunden, auf dem sie leidenschaftlich übt. Als sie sich zu einem Konzert ihres großen Vorbilds, dem niederländischen Komponisten Willem Mengelberg, schleicht, wird sie hinausgeworfen und verliert noch ihren Job im Konzerthaus. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und kämpft weiter dafür, eine der ersten weiblichen Dirigenten zu werden. Doch zunächst steht sie vor dem Nichts. Sie wagt den Schritt nach Europa, um dort für ihre Ziele zu kämpfen. Für ihren Traum verzichtet sie sogar auf die große Liebe.
    Nachdem sie als weibliche Dirigentin immer wieder auf Ablehnung und sogar Verachtung stößt, sieht sie nur einen Weg: Sie stellt ein rein weibliches Orchester zusammen....

    Anfangs dachte ich, das Buch wäre rein fiktiv, doch eine zufällige Internetrecherche ergab, dass es die Dirigentin Antonia Brico tatsächlich gab und dass die Autorin Maria Peters in diesem Roman ihr Leben nachzeichnet. Dies ist auch hervorragend gelungen! Die Lebensgeschichte liest sich sehr fesselnd und unterhaltsam. Der Schreibstil ist angenehm und weist keinerlei Längen auf.
    Antonia wird als selbstbewusste, starke Persönlichkeit geschildert, die für die Verwirklichung ihres Traumes alles gibt und den zahlreichen Niederschlägen, die sie einstecken muss, entgegentritt.
    Auch die anderen Hauptfiguren des Buches, wie Frank, ihre große, aber unglückliche Liebe, und Robin, ihr bester Freund, der sie immer unterstützt, werden sehr sympathisch dargestellt.
    Antonias Stiefeltern dagegen geben ein recht schockierendes Bild ab; ihre Lieblosigkeit ist sehr erschreckend. Umso größer wirkt dagegen Antonias Leistung, sich aus diesem traurigen Umfeld zu lösen und ihr Glück alleine zu verfolgen.

    Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise, auf welche Hindernisse Frauen in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stießen. Man nahm sie nicht für voll, erkannte ihre Begabungen nicht an und versperrte ihnen den Weg zu mancher Karriere. Das Buch ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine Frau es in dieser Zeit trotz allem schaffte, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten.
    Alles in allem ein lesenswerter, spannender Roman!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tauriel, 16.06.2021

    Als eBook bewertet

    Antonia Brico (er)lebt ihren amerikanischen Traum

    Durch den ruhigen und berührenden Schreibstil der Autorin werde ich gut in diese Geschichte hinein genommen.
    Da die Autorin aus der Ich-Perspektive der drei Protagonisten Willy , Robin und Frank heraus erzählt , bin ich nah bei den dreien und erfahre so , was sie antreibt und bewegt . Dabei verwebt die Autorin gekonnt Fiktion und Wirklichkeit.
    Robin trägt ein Geheimnis mit sich und auch hier ist die Autorin sehr zeitgemäß . Frank ist die große , von der Autorin angedichteten , Liebe.
    Der Roman spielt in Amerika,in den Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts .
    Willys Pflegeeltern stammen aus der untersten amerikanischen Gesellschaftsschicht . Willys Adoptivmutter ist eine zänkische und herrische Frau und bringt Willy nicht viel Verständnis und Liebe entgegen , während ihr Adoptivvater ihre Liebe zur Musik unterstützt, ja , er bringt ihr , von seiner Arbeit als Müllmann , ein altes Klavier mit.
    Als Willy begreift,das sie ein Adoptivkind ist , begibt sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln . Ihr richtiger Name lautet Antonia Brico und sie nennt sich fortan so .Doch Antonia erklimmt ihre eigene Erfolgsleiter . Sie möchte nicht im Orchester sitzen,nein sie möchte die Führung übernehmen . In dieser Zeit haben es Frauen generell nicht leicht . Viele Künstlerinnen haben ihre Karriere dem Zeitgeist geopfert ,sie gehören an Herd und Heim . Doch nicht Antonia . Ein bisschen penetrant und mit Elan verfolgt sie unaufhörlich ihr Ziel .
    Von ihren Wegbegleitern belächelt und nicht ernst genommen erkämpft Antonia sich mutig ihren Platz in der Musikwelt.
    Es ist ein steiniger Weg ,den Antonia beschreitet und das Gehabe der anderen Künstler und die Zudringlichkeit eines Lehrers sind ihre geringsten Sorgen.
    Bis sie schließlich am Höhepunkt ihrer Karriere das Philharmonische Orchester dirigiert.
    Ich konnte mich gut in Antonia hinein versetzen und Robin ist eine interessante
    Figur,die diesen Roman ein wenig Brisanz verleiht.
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Autorin hat mir die Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen und mutigen Frau nahegebracht und hat ihr dadurch ein Denkmal gesetzt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Luise_Dez, 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Maria Peters erzählt die Geschichte von Willy Wolters bzw Antonia Brico, die schon ihre ganze Kindheit lang leidenschaftlich Musik liebt.
    Der Traum der 1902 in Rotterdam geborenen Antonia Brico (Christianne de Bruijn) so unwahrscheinlich wie kaum etwas anderes: Dirigentin wollte sie werden, aus der Armut eines Lebens mit ihren Adoptiveltern entkommen, auf der Bühne stehen und ein Orchester führen. Dafür gibt sie nahezu alles auf: Ihre große Liebe zu Frank, ihre Familie und ihre Freunde.

    Anfang der 20er Jahre begann dieser Weg, den als steinig zu bezeichnen eine Untertreibung wäre. Nicht nur, dass ihre musikalischen Fähigkeiten, nachdem sie jahrelang nur auf einem baufälligen Piano üben konnte, noch sehr ausbaufähig sind, als Mitglied der untersten sozialen Klasse war ihre Chance, einen Platz im Musik-Konservatorium zu bekommen, undenkbar.

    Antonia Bricos, ist mit unerschütterlichem Selbstvertrauen ausgestattet, das sich durch nichts und niemanden irritieren lässt. Schnell schafft sie es somit, private Klavierstunden bei einem Dirigenten zu bekommen, ein verheirateter Mann, der ihr bald in unzweideutiger Absicht näher kommt. Wie Antonia diesen Moment der Belästigung abwehrt und damit ihre Chancen zur Dirigentin verliert.

    Mit viel Kampf und großem Mut schafft sie es, die Musikwelt nachhaltig zu verändern. Antonia Brico war die erste Dirigentin in einer Welt, die ausschließlich von Männern dominiert wurde. Bisher wurden immer nur Männer Dirigenten und Mitte der 20er Jahre war die Vorstellung, dass eine Frau ein Orchester - das nahezu komplett aus Männern bestand - dirigieren könnte, geradezu unvorstellbar. Antonia Brico gründet ihr eigenes Frauenorchester.

    Die Autorin schreibt den Roman aus der Sicht von Willy/Antonia, Frank und Robin und verleiht damit der gesellschaftlichen Schicht der 20er Jahre, einen entspannten und gelungenen Überblick.

    Das Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen, da es locker und fesselnd, geschrieben ist. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ich hatte zuvor noch nie von Antonia Brico gehört, trotzdem hat mich das Buch gleich interessiert.
    Wilhelmine wächst in ärmlichen Verhältnissen in New York auf. Als ihr Vater ein altes Klavier von seiner Tour als Müllmann mitbringt, ist es um sie geschehen. Sie hat das absolute Gehör und bringt sich das Klavierspielen bei. Doch ihr großer Traum ist es, Dirigentin zu werden. Neben ihrem Job als Sekretärin arbeitet sie abends noch im Konzerthaus, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Als Willem Mengelberg ein Konzert gibt, schleicht sie sich in die Vorstellung und verliert darauf ihren Job im Konzerthaus. Sie verliert ihren Traum aber nicht aus den Augen und kämpft dafür, ihn Wirklichkeit werden zu lassen.
    Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Frau wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Sie möchte ihren Traumberuf ergreifen, doch die Männer machen es ihr unmöglich. Eine Frau gehört ihrer Meinung nach nicht als Musikerin auf die Bühne und schon gar nicht ans Dirigentenpult. Aber es scheint in der Beziehung noch nicht viel geändert zu haben, sind es doch auch heute noch vorwiegend Männer, die vor einem Orchester stehen.
    Willy ist ein schwieriges Kind und ihre Mutter ist sehr lieblos zu ihr. Auch später noch muss sie ihren Lohn aus beiden Jobs bei der Mutter abliefern und wird noch nicht einmal gut versorgt. Doch sie finde auch Wege, sich kleine Freiheiten zu schaffen. Spät erst erfährt sie, dass sie adoptiert ist. Sie versucht ihren Weg zu gehen und ordnet der Musik alles unter. Doch immer wieder stößt sie auf Widerstand und sie erkennt, dass sie sich ihr eigenes Orchester nur mit Frauen schaffen muss.
    Es ist ein schönes Buch über eine starke Frau, die sich trotz aller Widerstände ihren Traum erfüllt und damit gleichzeitig einen Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen kämpft.
    Ein interessanter biographischer Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 07.08.2020

    Als Buch bewertet

    Wilhelmine, genannt Willy, ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Ihre Lohntüten als Sekretärin und am Abend als Platzanweiserin hat sie ihrer Mutter abzugeben, nur ein wenig kann sie für ihren großen Traum abzwacken. Sie benötigt Geld für das Konservatorium. Willy war ein schwieriges Kind und erst als der Vater, der als Müllmann arbeitet, ein ausrangierten, verstimmtes Klavier nach Hause bringt, blüht Willy auf. Sie bringt sich größtenteils selbst das Spielen bei, sie stimmt mit ihrem absoluten Gehör das Instrument und seit diesem Zeitpunkt ist Musik ihr Leben. Ihr größter Wunsch ist es, als Dirigentin ein Orchester zu leiten. Doch wir schreiben das Jahr 1926 und Frauen dürfen noch nicht einmal ein Instrument auf der Bühne spielen. Willys Leben ändert sich radikal als sie erfährt, dass sie ein Adoptivkind ist, ihr richtiger Name ist Antonia, es ändert sich, als ihr beide Jobs gekündigt werden und sie die Liebe ihres Lebens begegnet. Was ist wichtiger, ihre große Liebe oder als Frau ein Orchester zu leiten?
    In dieser Geschichte mit einem wahren Kern erzählen Menschen die Antonia nahestanden über das Leben mit ihr und auch Antonias Ansichten, ihre Liebe und ihr Leben kommen immer wieder zu Wort. Mit wie viel Kraft sie sich über die Schwierigkeiten, die man ihr in den Weg legt, entgegenstellt, ist schon beeindruckend. Sehr viel Empathie, Kenntnisse der Musik und des Lebens kurz nach dem ersten Weltkrieg zeichnen diesen sehr gut geschriebenen Roman aus.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Insta.amreading, 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    Was für eine Frau! Was für ein Buch!

    Antonia Brico war mir bis zu diesem Roman überhaupt kein Begriff, was ich im Nachhinein sehr schade finde, denn ihre Geschichte, wunderbar mitreißend von Maria Peters in diesem Roman verarbeitet und von Stefan Wieczorek übersetzt, hat mich nachhaltig beeindruckt.

    Alleine die Biographie von Willy/Antonia ist es wert, das Buch zu lesen: die persönlichen Herausforderungen, familiären und politischen Umstände machen den harten, entschlossenen Weg dieser passionierten Musikerin in der (fast) reinen Männerwelt noch beeindruckender. Dabei kommt die Unterhaltung nie zu kurz - ich war beim Lesen so von der Story, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, gefesselt, dass ich das Buch in einem Stück durchgelesen habe.

    Schön, dass Die Dirigentin im WIT Month (Women in Translation Month) erschienen ist. Ein Roman mit ganz selbstverständlicher feministischer Message, der mich fasziniert und begeistert, am Ende aber auch etwas traurig gemacht hat, als ich gelesen habe, dass Antonia nie eine Chefdirigenten-Position bekam, und sich selbst in der heutigen Zeit (im Jahr 2017) keine Dirigentin unter den Top50 Dirigenten aller Zeiten findet. Umso mehr feiere ich gerade die Reaktionen auf die Dirigentin Joana Mallwitz bei den Salzburger Festspielen. Der Pionierin Antonia Brico würde es wahrscheinlich genauso gehen...

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Moontales, 27.09.2020

    Als Buch bewertet

    Für Träume muss man kämpfen

    Die Dirigentin ist eine unglaublich starke und inspirierende Geschichte über eine junge Frau, die für ihren Traum kämpft. Antonia möchte Dirigentin werden. Doch in den 20 und 30 er Jahren war dies für eine Frau undenkbar. Die Welt damals war viel zu sehr von Männern dominiert und Frauen bekamen klassischerweise Anstellungen als Sekretärin. So ist es nicht verwunderlich, dass Antonia im Laufe der Geschichte immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Doch sie weigert sich aufzugeben, zu groß ist ihre Liebe zur Musik und so kämpft sie immer weiter und ebnet damit nicht nur für sich den Weg.

    Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite großartig. Ein wundervoller Schreibstil, eine starke Protagonistin und ein klares Ziel vor Augen. Ich lese sehr gern historische Romane mit starken Protagonistinnen und dieses Buch fällt genau in das Schema. Sehr schön fand ich auch, dass ich alles verstanden habe, obwohl ich von Musik nicht viel Ahnung habe. Ich höre sie gern, spiele gelegentlich Kalimba, bin aber nicht sehr musikalisch und hatte deshalb anfangs Bedenken. Diese wurden wie schon erwähnt glücklicherweise nicht bestätigt! :)
    Auch wenn der Klappentext schon relativ viel verrät, ist das Buch dennoch spannend und man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 25.07.2020

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1926 in New York. Antonia Brico wächst als Adoptivkind unter dem Namen Wilhelmine Wolters unter ärmilchen Verhältnissen auf, entdeckt aber sehr früh ihre Liebe zur klassischen Musik. Als ihr Vater vom Müll ein Klavier mit nach Hause bringt beginnt sie sich selbst das Spielen beizubringen. Ihr größter Traum ist es DIrigentin zu werden. Doch die Zeiten sind für Frauen schwierig, einstig den Männern ist es erlaubt solche Berufe auszuüben.
    Aber Antonia besitzt eisernen Willen und Disziplin und schafft es nach vielen Fehlversuchen ein eigenes Orchester zu gründen. Dadurch schafft sie es auch später als Dirigentin im Vordergrund anderer orchester zu stehen aber nie wird es ihr Traumorchester sein.
    Bei dem Buch handelt es sich um eine teilweise biografische Geschichte, die das Leben der Dirigentin Antonia Brico präsentiert. Die gesellschaft und das Frauenbild der damaligen Zeit wird sehr gut und detailiert dargestellt und der lebendige sowie bildhafte Schreibstil lässt einen die Gefühle und den Charakter der talentierten jungen Antonia nachvollziehen. Der teils historische Roman kommt sehr realistisch rüber und der Leser platziert sich völlig in der Zeit und der Thematik
    Ein eindrucksvoller Roman über eine außergewöhnliche Frau mit Kämfpernatur und derer Versuche aus der starren Geschlechterrolle auszubrechen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    siraelia, 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    „Die Dirigentin“ von Maria Peters beleuchtet das Leben der jungen Antonia Brico, die Anfang des 19. Jahrhunderts als junges Mädchen aus Holland in die USA kam und nie ihren Traum, Dirigentin zu werden, aus den Augen ließ. Dafür versuchte sie alles, fuhr nach Europa um von Karl Muck zu lernen und debütierte als Dirigentin mit den Berliner Philharmonikern. Erst durch die Gründung eines reinen Frauenorchesters konnte sie sich in der Männerdomäne durchsetzen.
    Gerade die Erzählung von wahren Begebenheiten in Fiktion eingekleidet finde ich sehr angenehm. So hat man die Chance, mit der Figur mitzufiebern und ihren Kampf gegen das Establishment und für die Durchsetzung der eigenen Träume mitzuerleben.

    Der Autorin, einer Drehbuchschreiberin und Regisseurin merkt man an, dass ihr die Lebensgeschichte von Antonia Brico sehr am Herzen lag. So sehr, dass auch ein Film entstanden ist. Allerdings ist der Text sehr visuell geschrieben, was sicherlich an dem Schwerpunkt der Zielgruppe liegt. Auch wenn mir dieser Stil manches mal zu viel war, vergebe ich 5 von 5 Sterne, da ich es bemerkenswert fand, in welcher Weise das Thema Emanzipation und Durchhaltungsvermögen in die heutige Zeit transportiert wurde.

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