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  • 4 Sterne

    Suzann K., 06.07.2022

    Der Hass auf den Hass
    "Die dunkle Leidenschaft" von Prof. Dr. med. Reinhard Haller ist ein Sachbuch, dass sich damit auseinandersetzt, wie Hass entsteht und was er mit uns macht.
    Das Buch ist sehr sinnvoll in verschiedene Kapitel eingeteilt und lässt sich dadurch auch sehr gut lesen. Erstaunlich fand ich auch, wie viele verschiedene Arten des Hasses es gibt, da wären der Selbsthass, Fremdenhass, Menschenhass und noch einige mehr.
    Hier wird sehr genau erklärt, was Hass eigentlich ist und wie er entstehen kann, wie er genährt wird, stärker wird und sich in Gewalt entladen kann. Das wird auch sehr anschaulich an Beispielen aus der Praxis beschrieben, wie jemand beispielsweise zum Hass gerät und als Terrorist und Mörder endet.
    Hass ist ein destruktives, nur negatives Gefühl, er hat keinerlei gute Eigenschaften und führt auch nie zu was Gutem, das war mir vorher noch nie so klar geworden. Der Autor versteht es sehr gut, dieses Gefühl bis ins kleinste zu zerlegen, zu sezieren und so seine Eigenheiten aufzuzeigen. Das ist sehr interessant und nachvollziehbar beschrieben worden.
    Sehr wichtig ist auch, dass er auf Hass im Netz eingeht, der auch schon von Kindern ausgeübt und auch abbekommen wird. Da muss rechtzeitig eingegriffen werden. Der Autor zeigt auch Lösungswege aus dem Gefühl des Hasses auf.
    Der Text hat mich erreicht und war für ein Buch auch gut und unterhaltsam zu lesen, mir haben noch einige Beispiele mehr aus der Praxis gefühlt, um alles nachvollziehbarer zu beschreiben.

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  • 4 Sterne

    Birgit S., 06.07.2022

    Die destruktive Kraft des Hasses

    In „Die dunkle Leidenschaft“ behandelt Prof. Dr. med. Reinhard Haller, Gerichtspsychiater und Psychotherapeut, in fünfzehn Kapiteln die dunkle Emotion Hass in all seinen Facetten. Er geht darauf ein wie Hass entsteht, wie er geschürt wird, was Hass mit Zorn, Wut, Narzissmus und Empathiemangel zu tun hat und welchen Einfluss die Erziehung und das soziale Umfeld auf das Entstehen von Hass haben. Ebenso zeigt er Wege auf, wie jeder Einzelne den eigenen Hass überwinden kann und was die Gesellschaft gegen Hass tun kann.

    Hass war, ist und wird immer ein aktuelles Thema und Phänomen bleiben. In kurzen gut strukturierten Kapiteln schafft es Reinhard Haller trotz der Verwendung von Fachbegriffen aus den Bereichen der Hirnforschung und der Psychologie, auf verständliche Art und Weise das Thema Hass den Leser*innen näher zu bringen. Die konkreten Fallbeispiele aus seiner psychiatrischen Praxis sowie die Besprechung bekannter Taten, die auf Hass beruhen, sorgen für zusätzliche Anschaulichkeit. Ebenso wird auf aktuelle Ereignisse wie z.B. der Ukraine-Krieg und Phänomene wie Incels, Hate-Speech im Netz oder Amoktäter eingegangen. Der Autor macht deutlich, dass Hass eine destruktive Kraft und Emotion ist. Um ihn zu überwinden ist Empathie und Mitgefühl und Verständnis für den Anderen nötig.

    „Die Dunkle Leidenschaft“ ist ein informatives und aufschlussreiches Sachbuch über Hass, dass sich lohnt zu Lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 23.07.2022

    Destruktives Gefühl

    Wer hat nicht schon mal gedacht „Ich hasse Dich !“ oder hat es gar vielleicht sogar genauso ausgesprochen..??!!

    Und dennoch ist und bleibt Hass ein sehr destruktives und teilweise auch bedrohliches Gefühl, gerade wenn es noch mit Gewalt einhergeht, was ja leider nicht gerade selten der Fall ist...
    Professor Reinhard Haller ist ein bekannter Gerichtspsychiater und hat auch schon vielfältige Literatur verfasst; dabei Hunderte von Straftätern untersucht, auch Sexualmörder, Serienkiller, Amokläufer und Terroristen.
    Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass er tiefe Einblicke in die dunkelsten Bereiche unserer Psyche erlangen konnte. Das merkt man dem Buch auch an, alles wirkt sehr fundiert und ausführlich dargeboten.

    Auch – und das fand ich besonders gut und auch wichtig in der heutigen Zeit – enthält das Buch einige Hinweise, wie wir alle gemeinsam verhindern können, dass sich ein Klima des Hasses in unserer Gesellschaft ausbreitet beziehungsweise weiter ausbreitet, denn dass es bereits vorhanden ist, können, ja müssen, wir wohl als unumstritten betrachten leider...

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  • 4 Sterne

    hundeliebhaberin, 07.08.2022

    Reinhard Haller ist durch seine Tätigkeit als Gerichtspsychiater regelmäßig mit Hass konfrontiert und untersucht in "Die dunkle Leidenschaft" diese Emotion. Dabei geht er von der Begriffsdefinition über die Begriffsabgrenzung bis hin zur Verdeutlichung, auf welchen Ebenen und auf welche Arten und Weisen Hass heutzutage stattfindet - ob im Internet, in der Sprache, im Fanatismus oder der Ausübung von Gewalttaten - und wie der Hass überwunden werden kann.

    Da es sich um ein Sachbuch handelt, sind die 15 Kapitel mit vielen Informationen und Verweisen aus wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen gefüllt und lässt sich am besten in Ruhe und mit einem Notizbuch daneben lesen - gerade für diejenigen, die sich parallel oder anschließend tiefer einlesen möchten.
    Dennoch ist der Schreibstil recht lebendig, der Aufbau ist klar gegliedert, was dem Buch Struktur verleiht, und die Äußerungen sind durch einige Fallbeispiele belegt. Ein Kritikpunkt dahingehend: Es häten sehr viel mehr Fallbeispiele zur Veranschaulichung dargestellt werden können, auch damit das Gelesene besser im Gedächtnis bleibt.

    Ein sehr informatives und aufschlussreiches Sachbuch!

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  • 4 Sterne

    Michaela K., 21.06.2022

    Der Autor hat sich an ein sehr gewagtes Thema getraut dafür bekommt er von mir schon mal die Hochachtung. Wie schon auf dem Titelbild gut zu erkennen ist der Hass tobt sich mit einem schwarzen Stift wild aus. Hass ist eines der dunkelsten und bösesten negativen Kräfte die es auf der Welt gibt. Der Schreibstill ist sehr flüssig und auch nicht so theoretisch trocken wie ich es mir am Anfang vorgestellt habe der Autor bringt es wunderbar hin auch einen nicht Dr. alles besser zu verstehen. Nahc dem Vorwort kann sich ja dann jeder bei lesen seine eigene Meinung Bilden und sich für sich das Beste, wichtigste heraussuchen. Die Kapitel und einzelnen Beschreibungen haben mit durch die Aufteilung sehr gut gefallen so hatte man immer einen Grund eine Pause zu machen und das gelesen auf sich wirken zu lassen. Hass, Wut und Zorn sind die Mächte die unsere Welt zu keiner besseren machen aber wir müssen dagegen ankämpfen und das Beste daraus machen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 26.06.2022

    Wie schon in seinem vorherigen Buch „Rache“ nimmt sich Österreichs wohl bekanntester Gerichtspsychiater wieder eines Themas an, das zwar von zahlreichen Philosophen, aber weniger von der Wissenschaft untersucht worden ist - dem Hass.

    Prof. Reinhard Haller schöpft aus seinem reichen Erfahrungsschatz. In 15 Kapiteln geht er dem Mythos Hass nach. Ist Hass wirklich „die Leidenschaft, die Leiden schafft“? Oder steckt da anderes dahinter?

    Die Meinungen der Philosophen, ob Hass eher als Trieb, Leidenschaft oder gar als Affekt anzusehen sei, gehen hier weit auseinander. Kant sieht im Hass eine Leidenschaft, die aus der tiefen Seele kommt, denn einen Affekt, der ja spontan, unbesonnen und übereilt eintritt.

    Wollte man eine Definition für Hass aufstellen, so könnte diese lt. Prof. Haller in etwa so aussehen: „Hass ist die auf Zerstörung ausgerichtete Abneigung, die destruktivste Form der Verachtung. Er ist ein nicht leicht zu beschreibender Gefühlskomplex mit einer sozialen Interaktion, der sich gegen Menschen richtet.“ Hass ist, so Haller, knapp oberhalb der Triebe angesiedelt, da er in seiner „das Gemüt völlig ergreifenden Emotion, die intensive Verfolgung von Zielen“ beinhaltet.

    Meistens kommt Hass nicht alleine daher. Zorn, Wut, Verachtung sowie Ekel sind Elemente des Hasses. Zusätzlich paart er sich auch gerne mit Paranoia und Machtbesessenheit. Wie könnte sonst ein einzelner Diktator die ganz Welt mit Krieg überziehen?

    Der Autor geht auf den Hass seinen verschiedenen Dimensionen ein - sei es als Selbsthass oder dem Hass zwischen den Geschlechtern oder als Hass gegen die Gesellschaft im Allgemeinen.

    Ein besonderes Kapitel ist jenes, mit dem Titel „Aus der Werkzeugkiste des Hassenden“, in dem die vier häufigsten Werkzeuge genannt werden: Schuldzuweisung, Beschämung, Gehirnwäsche und Entmenschlichung.

    In den letzten beiden Kapiteln wird aufgezeigt, wie man aus der Spirale des Hasses herauskommen kann.

    Meine Meinung:

    Wenn man die täglichen Nachrichten liest, wird man mit alltäglichem Hass konfrontiert. Sei es, dass von massiven Sachbeschädigungen, Massakern, Femiziden und Kriegen die Rede ist.

    Reinhard Haller zeigt Lösungsansätze auf, die leider nur recht schwer umzusetzen sind, da Hass so allgegenwärtig und bedrohlich daherkommt. Allerdings kann jeder Einzelne ein kleines bisschen dazu beitragen, dem Hass entgegenzutreten. denn sorgfältige Berichterstattung und kritisches Lesen von Nachrichten aus den sozialen Medien können die Mechanismen des Hasses enttarnen. Wenn erkannt wird, was den Hass befeuert, kann man gegensteuern. Wie? Durch Analyse der Ursachen, Aufklärung, Entschärfung der radikalen Sprache, Förderung von Empathie und Wertschätzung den anderen gegenüber.

    Das Buch ist trotz des ernsten Themas gut zu lesen, was an seiner klaren Struktur liegt.

    Fazit:

    Ein Einblick in die Abgründe der Menschen, gekonnt aufbereitet von Prof. Reinhard Haller. Gerne gebe ich dem Buch 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 15.06.2022

    Leidenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Hass

    "Die dunkle Leidenschaft" beginnt mit einer Auseinandersetzung Hallers, wie Hass zu definieren sei. Dies schließt eine philosophische Betrachtung des Hasses und insbesondere die Frage, ob Hass eher ein Affekt, ein Trieb oder eine Leidenschaft sei, mit ein. Diesbezüglich gehen die Meinungen von Philosophen auseinander. So sieht Kant etwa im Hass eine Leidenschaft und keinen Affekt, da sich der Hass die Zeit nimmt sich "tief einzuwurzeln" statt "übereilt einzutreten und unbesonnen" zu sein.
    Haller kommt zu dem Schluss, dass Hass eine "auf Zerstörung ausgerichtete Abneigung, die destruktivste Form der Verachtung" sowie ein insgesamt "nicht leicht zu beschreibender Gefühlskomplex und gleichzeitig eine soziale Interaktion" sei, da er sich "gegen andere Menschen richtet". Am treffendsten lässt sich lt. Haller Hass noch als knapp über den Trieben angesiedelte "zerstörerische Leidenschaft" beschreiben, da Leidenschaft eine "das Gemüt völlig ergreifende Emotion" ist, die die "intensive Verfolgung von Zielen" beinhaltet.

    Das Buch deckt ein breites Themenspektrum ab, das u.a. das Zusammenspiel von Hass mit anderen Emotionen - wie Neid, Gier oder Zorn, die Auswirkung von Hass auf den Selbstwert, die verschiedenen Hasspersönlichkeiten, die von Paranoiden, über Narzissten bis hin zu Dissozialen reichen, den Zusammenhang mit der dunklen Tetrade, die von Hassenden angewandten Methoden (z.B. Gaslighting), den Einfluss der sozialen Medien sowie generell des sozialen Umfeldes und die Faktoren, die uns für Hassbotschaften anfällig werden lassen, behandelt. Zudem erläutert Haller, wie Hass entstehen, welche Formen er annehmen und wie er sich auf dessen Opfer auswirken kann.
    Ab und an ufern dabei die Überlegungen, die Haller anstellt, leider zu sehr aus und verlieren damit den Fokus auf das Wesentliche - nämlich das Thema Hass. So stellt Haller etwa fest, dass Hassverbrechen nicht über das primäre Motiv, aus Hass begangen worden zu sein, im juristischen Sinne definiert sind und somit treffender als "vorurteilsgeleitete Kriminalität" zu beschreiben wären. Nachdem der Autor jedoch Hassverbrechen von der Hassthematik abgegrenzt hat, widmet er sich intensiv der vorurteilsgeprägten Kriminalität und führt diverse Beispiele an. Da hätte mir eine Konzentration ausschließlich auf das Thema Hass besser gefallen, wofür ausreichend gewesen wäre festzuhalten, dass Hassverbrechen zwar den Hass im Namen tragen, damit jedoch eigentlich Vorurteile gemeint sind.

    Die Kapitel der dunklen Leidenschaft haben eine angenehme Länge und den Schreibstil von Reinhard Haller, der sich für mich flüssig gelesen hat, habe ich als verständlich empfunden. Dabei bindet der Autor von Beginn an auch eher theoretische Inhalte ein, die von philosophischen Aspekten bis hin zu solchen der psychotherapeutischen Praxis reichen und etwa auch die Definition sowie charakterisierende Eigenschaften des Hasses betreffen. Das schließt etwa die Definition des Hasses nach Freud, die Analyse und Interpretation des Hasses gem. des Münchner Individualpsychologen Prof. Karlheinz Witte sowie des Psychoanalytikers und Sozialpsychologen Erich Fromm, der reaktiven von charakterbedingten Hass unterscheidet, mit ein. Abgerundet wird das von einem detaillierten Quellenverzeichnis inkl. Leseempfehlungen, das sich im Anhang findet.
    Anhand von diversen Beispielen veranschaulicht Haller die zuvor beschriebenen, abstrakteren Inhalte. Besonders gut haben mir dabei die Beispiele gefallen, die Haller aus seiner langjährigen Erfahrung als Psychiater und Psychotherapeut mit einfließen lässt. Diese Beispiele schildern etwa den Fall eines Mannes, der nach einem Gefängnisaufenthalt alles verloren zu haben glaubt, oder den Fall einer Frau, die bei dem Autor Hilfe in Form einer Therapie gesucht hat, da sie während einer langwierigen und komplizierten Scheidung begonnen hat, ihren Mann zu hassen. Interessant fand ich aber auch die von Haller wiedergegebenen Geschichten aus der griechischen Mythologie oder der Bibel, da so veranschaulicht wurde, wie weit die Ursprünge des Hasses zurückreichen.

    An seiner persönlichen Meinung über den Hass lässt Bernhard Haller keinen Zweifel. Der Hass ist für ihn die mit Abstand dunkelste aller Leidenschaften, die zerstörerischste aller Kräfte und das einzige Gefühl, dem jegliche positive Eigenschaft fehlt. Dagegen attestiert Haller beispielsweise der Wut auch eine befreiende Wirkung und dem Zorn eine mögliche Wiederherstellung des Gerechtigkeitsgefühls. Mir ist bewusst, dass Haller die Botschaft, die er hat, so verdeutlichen will. Nur scheint mir diese Darstellung dann leider doch des öfteren ein wenig einseitig geraten zu sein - gerade wenn seine persönliche Meinung zu sehr in den Vordergrund tritt. Im Vergleich dazu laufen etwa die im Buch beschriebenen Persönlichkeitsstörungen, die vom Hass abgegrenzt werden und deren positive Aspekte stets betont werden, Gefahr für den Laien, der das Buch von Haller liest, verharmlost zu werden.
    Insofern hätte ich mir gewünscht, dass sich die persönliche Meinung des Autors auf das Vorwort beschränkt hätte und im Rest des Buchs möglichst ausgespart worden wäre. Denn dieses Buch habe ich immer dann als besonders stark empfunden, wenn Haller seine Inhalte rational beschrieben hat, auch die Meinungen anderer - wie etwa von berühmten Philosophen oder Preisträgern eines Essay Wettbewerbs - fundiert wiedergegeben hat und die vom Autor angeführten Beispiele sich auf harmlosere Fälle aus seiner psychotherapeutischen Praxis bezogen haben. Die Beispiele, die grausamste Kriegsverbrechen und ähnlich gelagerte Gräueltaten beinhaltet haben, haben auf mich leider eher sensationslüstern und effekthascherisch gewirkt und sind in einem sachlichen Buch eher kontraproduktiv gewesen.

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  • 5 Sterne

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    Kathrin M., 16.06.2022

    Dieses Sachbuch hat mich zum einen aufgrund der Thematik enorm interessiert, da das Gefühl des Hasses jede*n von uns mehr oder minder betrifft und tangiert.
    Andererseits gab es durch den sehr fundierten Kenntnisstand des Autors jede Menge Lehrreiches zu diesem Thema, besonders da das Buch in verschiedene Kapitel mit unterschiedlichen Blickwinkeln unterteilt ist.
    Egal ob Beispiele aus dem praktischen Berufsalltags des Autors oder wissenschaftliche Ergebnisse, das Lesen dieses Buches erfordert starke Nerven und das Gelesene hinterlässt Fragen und mannigfaltige Gedanken.
    Für mich besonders beeindruckend: das Beleuchten von Gewalttaten, die durch Hass indiziert waren. Welches Verhalten dieses Gefühl in Menschen auslösen kann, ist furchterregend. Dem positiv entgegen stehen die Inhalte, die uns lehren, wie man am besten mit dem Gefühl umgehen kann.

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  • 4 Sterne

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    S.R., 03.07.2022

    Empathie ist der Schlüssel zur Überwindung einer Kultur des Hasses

    Eine Kultur des Hasses breitet sich in der Gesellschaft aus – Wie erkennen wir die Ursachen & können diesen entgegentreten? Was ist eigentlich Hass? Wie äußert er sich? Wo liegen die Unterschiede zu Zorn, Wut, Ekel und Verachtung? Kann man auch lieben, während man hasst? Ist Selbsthass eine Folge unserer Optimierungsgesellschaft oder gründet er in nazistischer Persönlichkeitsstörung?

    Beim einem so komplexen Thema wie dem Hass gibt es viele Fragen. Der Gerichtspsychiater und Spiegel-Bestseller-Autor Prof. Reinhard Haller hat sich intensiv mit der Emotion beschäftigt und kennt die Antworten auf diese und weitere spannende Fragen. Informativ baut der Autor auf bekanntem Wissen der Leser auf, strukturiert zusammenhängend die behandelten Themenbereiche und illustriert seine zusammengetragenen Erkenntnisse aus Praxiserfahrung und fundierter einschlägiger Literatur mit Beispielen von wahren, aktuellen Verbrechen, aus seiner psychiatrischen Praxis und aus der Historie.

    „Weil ich Hass hasse, musste dieses Buch geschrieben werden“, beginnt Reinhard Haller seine Ausführungen. Dies brachte ihm bei mir gleich zu Beginn nicht nur Sympathiepunkte, sondern auch ein Schmunzeln ein. Im Folgenden schafft es Haller mein Wissen zu erweitern und mir auch einige Aha-Momente zu bereiten. Ich finde, um dem Hass entschlossen entgegenzuwirken, im Einzelnen wie auch im gesellschaftlichen Umfang, muss die Emotion erst einmal auf den Seziertisch. Verstehen und Empathie sind schließlich die Eckpfeiler einer Gesellschaft. Die Ausführungen des Autors sind fundiert und logisch konzipiert. Hie und da hätte der Inhalt etwas knackiger und akzentuierter formuliert werden können. So hätte der Mittelteil, in dem das Wesen des Hasses und die Vielfalt der Hasspersönlichkeit aufgezeigt wird, für meinen Geschmack kürzer gefasst werden können.

    Gerne hätte ich es gesehen, wenn das Thema „Hass im Netz“ intensiver behandelt gewesen wäre. Gerade die Taten im Netz haben doch das Potential, in Zukunft destruktiven Hass in ungeahnte Sphären zu tragen. Hier nennt der Autor zu meinem Bedauern die Ergebnisse einer Studie, welche in den Quellen nicht genannt wird. Gerne hätte ich mich dahingehend weiter informiert. Schade.

    Nichtsdestotrotz überzeugt der Ratgeber des Psychiater, Psychotherapeuten und Neurologen und ich kann ihn guten Gewissens weiterempfehlen.

    Fazit

    DIE DUNKLE LEIDENSCHAFT – WIE HASS ENTSTEHT UND WAS ER MIT UNS MACHT von Reinhard Haller gibt einen psychologischen Einblick in die Entstehung und Bewältigung von Hass. Informativ und anschaulich beschreibt der Experte die Leidenschaft, die nichts als Leiden schafft.

    Die dunkle Leidenschaft. Wie Hass entsteht und was er mit uns macht| Reinhard Haller| Gräfe und Unzer| 2022| 237 Seiten| 22,00€

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