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  • 5 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 17.02.2021

    Als Buch bewertet

    Adam Riese ist ein besonderes Kind. Er beginnt erst mit zwei Jahren zu sprechen und hat eine Vorliebe für Zahlen, besonders für die 7. Aus der kleinen Nordseeinsel Platteoog wächst er auf und wird von seiner Mutter Oda, dem Vater Hubert und seine Großmutter Leska umsorgt. Sein Vater richtet ihm einen alten Leuchtturm her, wohin er sich zurückziehen kann. Adam ist sehr intelligent, aber im fehlt soziale Kompetenz. Doch dann passiert etwas Schreckliches. Als er dreizehn Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos und seine Mutter verstummt.
    Viele Jahre später – Adam ist inzwischen Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität – findet sich in dem Buch „Die Erfindung der Sprache“ ein Hinweis auf seinen Vater, und Adam macht sich auf die Suche nach ihm.
    Der Schreibstil der Autorin ist besonders und sehr bildhaft, er lässt sich sehr flüssig lesen.
    Die Charaktere sind eigenartig skurril, aber auch liebenswert. Dass "mit dem Jungen etwas nicht so läuft, wie es soll", ist deutlich spürbar, aber Adam ist mit sich und der Welt im Reinen. Interaktionen mit Menschen liegen ihm nicht so sehr. Gerade deshalb ist es schön, dass die Menschen von der Insel ihn nehmen, wie er ist und ihn unterstützen. Auch seine Großmutter ist eine wundervolle Person.
    Erst so nach und nach erfahren wir, was Hubert dazu gebracht hat, seine Familie zu verlassen und wie es ihm dann ergangen ist.
    Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss, aber wenn man darin eintauchen kann, dann zieht sie einen in den Bann. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

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  • 4 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 18.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Kraft der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt

    Die Erfindung der Sprache
    Ein großer Roman über die Magie der Sprache, die Kraft der Gemeinschaft und eine ganz besondere Familie.

    "Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört.
    Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer.
    Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt…

    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Es ist mein dritter Roman von Anja Baumheier, sie hatte mich schon mit Kastanien Jahre und Kranichland, sehr begeistert, auch in diesen beiden Büchern ging es um die Familie, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Obwohl dieser Roman so ganz anders ist als ihre zwei Vorgänger, hat mich auch diese Geschichte sehr fasziniert, über diese sprichwörtliche ganz so anders und besondere Familie. Das Buch, die Erfindung der Sprache und Adam ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Sie versteht es ihre Leser ganz in den Bann ihrer Geschichte zuziehen. Ihr Schreibstil ist flüssig, sehr Bildlich und mitreißend. Ihre Protagonisten sind sehr real und Authentisch, so als wären sie aus Fleisch und Blut. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren und ihre Charaktere hineinversetzen.

    Sehr gut gefiel mir die Mutter Leska von Oda und Oma von Adam, eine Frau die nur so Wärme ausströmte, die ein großes Herz hat, ein Fels in der Brandung, der ihre Familie alles ist. Auch Ubbo, ihr Mann strömte immer eine Gelassenheit und Ruhe aus, ein sehr verlässlicher Mensch. Auch ich hätte mich gerne von Leska verwöhnen lassen, den Essen hält Leib und Seele zusammen. Ja, Adam ist auch ein ganz besonderer Mensch, es fängt schon in seiner Kindheit an, und es machte mir riesige Freude ihn zu begleiten. Er ist wirklich ein außergewöhnliches Kind, auch als Erwachsener, ich hatte den Eindruck er könnte ein Autist sein, genau wie die verrückte aber liebenswerte Zola. Was das ganze so spannend machte ist sein Vater Hubert Riese, der aus aus Bayern nach Ostfriesland auf die Insel Platteoog verschlägt, der nie über seine Vergangenheit sprach, und eines Tages spurlos verschwindet. Seine Mutter verfällt darauf in Stumme Trauer, Adam wird Sprachwissenschaftler. Eines Tages fällt Adam das Buch, „ Die Erfindung der Sprache „ in die Hände, das Hinweise auf seinen Vater enthält. Adam , der bei seiner Recherche auf Zola Hübner trifft, macht sich mit ihr auf die Suche nach seinem Vater. Es wird eine Abenteuerliche Reise, genauso Abenteuerlich wie Zola ist, mit ihrem alten Bulli machen sie sich auf die Suche. Quer durch ganz Deutschland, nach Prag , bis in die Bretagne, immer wieder wenn sie sich am Ziel glauben, stehen sie vor einem neuen Mysteriösen Rätsel. Ich war erstaunt wie Adam über sich hinaus wuchs, diese so ungewöhnliche Zola in sein Leben lies und sich mit ihr aufmachte seinen Vater zu finden.
    Eine sehr spannende und Abenteuerliche Geschichte, in die auch die ganze Bevölkerung der Insel mit eingebunden ist, und uns Zeigt was Zusammenhalt und für einander da sein bedeutet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea-Sophie H., 13.02.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buchcover hatte es mir gleich angetan, ich finde die Kombination der Farben schon alleine so schön aber mit dem aufgeschlagenen Buch und dem Leuchtturm, ergibt es ein wunderbares Gesamtbild. Es ist alles sehr stimmig und passt perfekt zur Geschichte.
    Aber auch der Titel hat mir gleich auf Anhieb gefallen.

    Die Charaktere sind so liebevoll und realistisch beschrieben, hier habe ich wirklich gemerkt wie wichtig der Autorin ihre Charaktere sind. Ich fand sie auch auf Anhieb sehr sympathisch und habe mich sofort wohl gefühlt.

    Ich wollte die ganze Zeit wissen, wie die Geschichte ausgeht und habe so mit gefiebert, es ist so unterhaltsam gewesen, dass ich das Buch schlecht aus der Hand legen konnte. Genau so wünsche ich mir Bücher!

    Fazit:
    Ich kann diese Geschichte nur jedem ans Herz legen, man sollte es einfach lesen und sich darauf einlassen. Schon länger nicht mehr so wohl gefühlt beim Lesen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 03.05.2021

    Als Buch bewertet

    " Warum brauchen Menschen andere Menschen ? "

    " Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere "

    Schon als Kind hat Adam nach eigenen Regeln gelebt - mit 2 Jahren hat er noch nicht gesprochen, dafür mit 4 hat er sich selbst das Lesen beigebracht, konnte komplexe Sätze bilden und alles hinterfragen. Sprache ist für Adam ein Mysterium das er zelebriert, als Sprachwissenschaftler hat er diese Faszination zum Beruf gemacht und ist eine Koryphäe auf diesen Gebiet. Nur mit Menschen und dem Alltag kann Adam nicht so gut, er braucht die Sicherheit seiner Wohnung, festen Tagesablauf und vorallem Listen mit sieben Punkten, in den er alles katalogisieren kann. Sein geregeltes Leben wird eines Tages durcheinander gebracht, als unerwartet Spuren von seinem, vor Jahren verschwundenen, Vater auftauchen. Egal wieviele Listen Adam auch macht, letztendlich bleib es nur eine Lösung, er muss sin in die Welt hinaus trauern und den Spuren zu folgen...
    " Die Erfindung der Sprache " ist eine kurzweilige, warmherzige und mit Augen zwinkern erzählte Familien/Liebesgeschichte. Die Figuren sind sehr liebenswürdig und bisschen überzogen, die Autorin spielt gekonnt mit den Klischees, das Ergebnis ist ein Lesegenuss. Auch die Sprache wirkt manchmal übertrieben, was zu einem Roman in dem die Sprache eine wichtige Rolle spielt natürlich sehr gut passt. Und ja, es geht um die Sprache, wie wichtig für uns ist mit anderen zu komunizieren und wie unterschiedlich wir sie auch benutzen. Vor allem aber geht es um Menschen um uns herum, wie sehr wir eine Gemeinschaft mit den anderen brauchen und wie wichtig es ist akzeptiert zu werden, so paar Eigenarten haben wir schliesslich alle.
    Es ist eine leichtfüssige und unterhaltsame Geschichte, die einfach Spaß beim lesen macht, aber auch viel mehr zu bieten hat. Ich fand es sehr erfrischend und süß und kann es nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Berührende Familiengeschichte

    Als erstes ist mir bei dem Buch "die Erfindung der Sprache" das wunderschön gestaltete Cover aufgefallen. Obwohl es recht zarte Farben sind, hat es mich doch direkt angesprochen und ich wollte wissen um was es geht. Und obwohl es an sich nicht unbedingt das Genre ist, das ich sonst lese, hat es mich direkt in seinen Bann gezogen.

    „Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer. Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche.“

    Es werden zwei Zeitsprünge beschrieben. Das hier und jetzt und die Vergangenheit. Die Zeitlinien springen in den Kapiteln, doch gewöhnt man sich recht schnell daran und es hat meinen Lesefluss nicht gestört.

    Was jedoch einige Leser abschrecken könnte, ist das der Text recht anspruchsvoll ist und es kein Roman ist, der sich nebenbei oder schnell weg lesen lässt. Es werden immer wieder Parallelen zu der Sprachwissenschaft, Literatur und einigen bekannten Schriftstellern gezogen. Dennoch ist der Schreibstil auf eine positive Art besonders und sehr bildhaft. So schafft es die Autorin Anja Baumheier den Leser in diese Geschichte rund um Liebe, Freundschaft und die Bedeutung von Heimat näher zu bringen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leselupe84, 07.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Erfindung des Mutes
    Nun hat das Jahr gerade erstmal seinen ersten Monat absolviert, aber ich bin mir dennoch sicher, bereits ein Lesehighlight entdeckt zu haben, das mir bis zum Jahresende in Erinnerung bleiben und als Vergleichsbasis für die noch folgenden Leselektüren dienen wird. Frau Baumheier erzählt in "Die Erfindung der Sprache" eine skurille und zugleich anrührende Geschichte über die Heldenreise eines jungen Mannes, der sich großen Herausforderungen stellen muss, um herauszufinden, was mit seinem Vater vor vielen Jahren geschehen ist. Adam muss dafür strenge, selbst auferlegte Regeln brechen und ein großes Sicherheitsbedürfnis überwinden. Auf eine oftmals seltsam anmutende und unvohersehbare Art und Weise gelingt es ihm, sich an die neuen, schwierigen Situationen anzupassen und von manchen, weniger hilfreichen Einschränkungen zu befreien. Nicht nur zu Adam entwickelt man als Leser eine besondere Beziehung, auch alle anderen Darsteller der Geschichte werden, auf ihre eigene Weise, liebenswert und realistisch beschrieben. Insbesondere die fürsorgliche Großmutter Valeska, auch Leska genannt. Sie wollte, wie fast alle anderen Protagonisten, ihren Enkelsohn nicht verändern, sondern setzte alles daran, seine Umwelt an seine besonderen Bedürfnisse anzupassen. Deshalb war es auch besonders spannend mitzuverfolgen, wie Adam dennoch lernt, sich mutig auf das Leben einzulassen. Der humorvolle, ansprechende Sprachstil der Autorin verwandelte den Roman in ein echtes Lesevergnügen, das ich jedem Leser empfehlen kann, der kauzige Charaktere und skurill anmutende Geschichten liebt. Für mich habe ich eine ganz wichtige Botschaft in diesem Buch entdeckt:
    Einatmen.
    Ausatmen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 03.05.2021

    Als Buch bewertet

    Adams Reise
    "Die Erfindung der Sprache" von Anja Baumheier ist ein sehr ruhiges Buch, dass den Leser auf Reisen schickt, in vielerlei Hinsicht. Es geht einmal auf Reisen auf die Insel Platteoog in Ostfriesland und in die Vergangenheit.
    Erzähler hier ist Adam, Adam Riese. Adam liebt Zahlen und Listen und die Sprache, einzig mit Beziehungen zu anderen Menschen hat er so seine Probleme. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, die Welt durch seine Augen zu sehen und zu erkunden.
    Im Buch gibt es zwei Erzählstränge. Es wird einmal aus der Vergangenheit berichtet, wie sich Oda und Hubert, die Eltern von Adam kennen und lieben lernen. Hier wird mit sehr viel Humor und Liebenswürdigkeit erzählt. Der andere Teil des Buches spielt in der Gegenwart, in der sich Adam auf die Suche nach seinem Vater Hubert macht, der vor vielen Jahren verschwunden ist. Für Adam ist schon das Reisen eine große Herausforderung und man kann miterleben, wie er ich weiterentwickelt und mit den Anforderungen wächst. Auch dieser Teil ist gefüllt mit Liebe und Mitgefühl und Verständnis.
    Durch viele Sprachwitze und Anspielungen besticht dieses Buch durch ganz besonderen Humor und Einfühlungsvermögen. Mich hat diese Geschichte rund um Adam und seinen Vater sehr berührt und auf eine spannende Reise mitgenommen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Anders als andere Leser fand ich die Kastanienjahre nicht besonders spannend und habe mich nur auf den zweiten Versuch dieser Autorin eingelassen, da der Plot mich unheimlich angesprochen hatte. Ich mag sperrige Charaktere, die Probleme mit der Kommunikation haben. Und mit einem Plot, der viele Winkel und Kreise macht und in dem es mehr um die Menschen geht, als um eine rasend spannende Story. Und hier kommt noch eine Stärke hinzu, die man aus dem Titel bereits erahnen kann. Die Sprache, die die Autorin ins Zentrum ihrer Geschichte stellt.

    Es geht um Adam, der Sprachwissenschafter wird, um eine Frau, die ihre Sprache verloren hat, eine Frau, die die Sprache auf ganz eigene Weise verdreht und für sich neu erschafft. Es geht die Suche nach dem Vater, die Suche nach der Liebe, die Suche nach Worten für das Leben.

    Die Autorin malt Bilder mit Sprache. Ihre Sätze sind wie kleine Kunstwerke. Man muss inne halten, darüber nachdenken, sie genießen und sich an ihnen erfreuen. Es ist beileibe kein Buch zum schnell lesen. Aber das ist auch gar nicht notwendig. Eine unglaubliche Kraft und Wärme geht von der Geschichte aus, die mir gut gefallen hat.

    Ein gehaltvolles nachhaltiges Leseerlebnis.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchjunkie, 03.03.2021

    Als Buch bewertet

    Wortgewandt und federleicht

    Adam Riese ist keinesfalls Mathematiker, sondern Sprachwissenschaftler und ein nicht ganz unkomplizierter Mensch. Veränderungen in seinem Tagesablauf, reisen, Kontakt mit anderen Menschen: alles Dinge, mit denen er nicht gut zurecht kommt. Dementsprechend bekommt er es mit all dem im Laufe der Handlung zu tun und muss das Beste daraus machen.
    In „Die Erfindung der Sprache“ spielt Baumheier mit der Sprache, ohne dass dies aufdringlich oder ermüdend ist. Die Charaktere sind wunderbar lebendig durch die Erzählung und unglaublich sympathisch. Meine Lieblingsfigur im Roman war Adams Oma aus dem Altvatergebirge, bei der ich mich über jeden Auftritt gefreut habe, allein schon wegen ihrer, zwar fast nie sprachlich korrekten, aber immer sehr lustigen Redebeiträge.
    „Die Erfindung der Sprache“ ist zum Teil Heldenreise, zum Teil Roadtrip, zum Teil Familiengeschichte; eine Mischung, die ich hier sehr gelungen finde. Am Anfang hat es mich etwas gestört, dass Farben in dem Roman immer ganz genau beschrieben werden und nicht einfach nur grau oder blau sein dürfen. Aber das ist eine Eigenart des Buches, die mir irgendwann sogar sympathisch wurde. Richtig gut gefallen hat mir auch, dass Adam eine starke, aber absolut glaubwürdige Charakterentwicklung durchläuft.
    Der Roman nimmt sich selbst nicht zu Ernst, weswegen er mir auch so sympathisch ist.
    Fazit: ein lustiger Roman über einen unfreiwillig Reisenden, die Sprache und das Leben auf einer Nordseeinsel.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Roman haben die maritime Covergestaltung und der Name der Autorin, von der ich schon weitere Bücher kenne, gleich mein Interesse geweckt. Spielten ihre letzten Bücher in der ehemaligen DDR ist der Haupthandlungsort diesmal aber die fiktive kleine ostfriesische Insel Platteoog.

    Dort, bzw. in der Klinik am Festland, wird der Protagonist Adam Riese Ende der 80er Jahre als lang ersehntes Wunschkind geboren. Er kommt einige Wochen zu früh auf die Welt und fängt dann auch erst mit zwei Jahren das Sprechen an, aber dafür sofort in vollständigen Sätzen. Mit Sprache kann er schon als kleines Kind gut umgehen, mit anderen Menschen kann er jedoch abgesehen von seiner gleichaltrigen Freundin und seiner Familie, sowie wenigen anderen Inselbewohnern, nichts anfangen. Die alle umsorgen den besonderen Jungen mit den autistischen Zügen sehr liebevoll, allen voran seine tschechische Großmutter mit ihren deftigen Speisen, aber auch sein Vater Hubert, der immer wieder skurrile Erfindungen macht, um Adam und anderen das Leben zu erleichtern. Hubert entwickelt sich aber auch immer mehr zum Verschwörungstheoretiker und Aluhut und verschwindet irgendwann einfach aus dem Leben seiner Familie, was vor allem Adams Mutter Oda nie verkraftet hat. Als sie dann in einer Buchhandlung auf ein Buch stößt, in dem eine von Huberts Erfindungen erwähnt wird, reißen die alten Wunden wieder auf und Oda bricht komplett zusammen. Daher muss Adam seinen Vater nun wiederfinden, auch wenn er seine gewohnte Umgebung, mittlerweile ist er Sprachwissenschaftler in Berlin, nur ungern verlässt. Aber immerhin hat die Zahl sieben eine beruhigende Wirkung auf ihn, was er immer wieder nutzt, um sich selbst zu überwinden und mit Hilfe des Buches, in dem die Erfindung seines Vaters erwähnt wurde, stößt er auch auf dessen Verfasserin, die ihn bei seiner Suche unterstützt und einen positiven Einfluss auf Adam ausübt.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Außer, dass ebenfalls eine Familie im Mittelpunkt steht, hat er zwar wenig mit den vorangegangenen Büchern der Autorin gemeinsam, aber die einzelnen Charaktere sind zwar alle auf ihre Weise etwas skurril, aber zu gleich sehr liebenswert ausgestaltet. Lange ist absolut unklar, was mit Adams Vater passiert sein könnte und so bleibt die Spannung erhalten. Die sprachliche Gestaltung passt sehr gut zum Inhalt, es kommt auch immer wieder zu Anspielungen und Zitaten und die Autorin weiß mit der deutschen Sprache umzugehen. So ist ein nicht ganz gewöhnlicher, aber sehr lesenswerter Roman entstanden, den ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 07.02.2021

    Als Buch bewertet

    Eine ganz besondere Familie

    „Die Erfindung der Sprache“ ist der dritte Roman der in Berlin lebenden Autorin Anja Baumheier.


    Adam ist kein gewöhnlicher Junge, er ist anders als andere Menschen, beginnt erst spät zu sprechen und menschliche Beziehungen stehen für ihn nicht im Vordergrund. Seine Familie akzeptiert ihn so wie er ist und er wächst in einer liebevollen Umgebung auf. Als er dreizehn Jahre ist, verlässt sein Vater Hubert die Familie, woraufhin sich seine Mutter Oda vollkommen in sich zurückzieht.


    Jahre später findet Adam in einem Buch Hinweise auf seinen Vater und begibt sich auf die Suche nach ihm.


    Der Sprachstil der Autorin ist einzigartig. Sie baut mit ihren Worten regelrechte Kunstwerke, die man auf sich wirken lassen muss. Es gibt düstere und humorvolle Stellen und obwohl die Charaktere teilweise ein wenig skurril wirken und jeder etwas Besonderes ist, sind sie dennoch authentisch und lebendig. Adams Sicherheitsbedürfnis und wie er sich dagegen stemmt, seine Komfortzone verlässt, sich den neuen Bedingungen anpasst, wird zum Greifen Nahe dargestellt. Adam lässt sich auf das ein, was das Leben ihm bietet und es ist einfach wunderbar seine Entwicklung zu verfolgen. Aber es geht nicht nur um Adam und sein Leben, sondern auch um andere Schicksale, die ebenso interessant nachzuverfolgen sind.


    „Die Erfindung er Sprache“ ist kein Buch für zwischendurch, sondern eines das Raum und Zeit braucht und dessen Botschaft mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt.

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  • 5 Sterne

    hiclaire, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Kurzbeschreibung hat mich nicht auf Anhieb angesprochen, wohl aber (bei mir eher die Ausnahme) das Cover. Einfach schön und mal was anderes, das sich nicht so ohne weiteres in eine Schublade stecken lässt.
    Und dann war es die Sprache, die ich, wie erhofft, so sehr genossen habe. Schon die Aufzählung rund um die Zahl sieben, gleich zu Anfang, hat mich fasziniert und nach der so witzig beschriebenen Speed-Dating-Erfahrung, auch wenn sie für Adam nicht wirklich lustig gewesen ist, hab ich mich so richtig auf den Fortgang der Geschichte gefreut.
    "Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll“, stellt man auf Platteoog, seiner ostfriesischen Heimatinsel fest. Adam ist wohl mit einer Form des Asperger-Syndroms geboren worden - mit Kommunikationsproblemen, dafür aber besonderen Begabungen. Für Romanfiguren wie ihn habe ich schon seit längerem ein Faible und schließe sie stets ebenso schnell wie voll und ganz in mein Herz.
    Man merkt rasch, dass die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt wird, einmal in der Gegenwart mit Adam als erwachsenem Dozent für Sprachwissenschaften. Und in der Vergangenheit, die mit dem Kennenlernen seiner Großeltern beginnt und dann mit Adams Eltern und seinen Jugendjahren ihren Fortgang nimmt. Schaut man dann noch auf die Platteooger Originale, die sich stets um ihn und seine Familie sorgen und kümmern, sind es schon eine ganze Reihe eigenwillig-skurrile, aber äußerst liebenswerte Menschen, unter denen er aufwächst.
    Adams Papa umgibt ein Geheimnis, das ist bereit deutlich zu spüren als er noch bei seiner Familie weilt. Immer wieder gibt es Momente, in denen er irgendwie strange wirkt und man ihn nicht so recht einzuordnen weiß. Als großer Fan von Rilke spendiert er der Geschichte eine Fülle von Zitaten aus dem Werk des Dichters. Wie in der Kurzbeschreibung erwähnt, gibt es eines Tages einen verblüffenden neuen Anhaltspunkt, so dass sich Adam ca. zwanzig Jahre nach dessen unerklärlichem Verschwinden auf die Suche nach dem verschwundenen Vater und macht.
    So gibt es definitiv ein Ziel und einen roten Faden, trotzdem verstärkte sich bei mir am Ende der Eindruck, dass in diesem anrührenden Roman eher der Weg das Ziel ist. Und zwar nicht nur für Adam, der eine beeindruckende persönliche Entwicklung erfährt und sich dabei doch stets treu bleibt. Denn die Geschichte mäandert mal hierhin, mal dorthin, verharrt immer wieder bei den Eigenheiten der Figuren, wie z.B. der anteilnehmenden, liebevoll pragmatischen Fürsorge der Platteooger, sowie der unermüdlich in allen Lebenslagen kochenden und backenden Großmutter Leska (die mir ganz besonders ans Herz gewachsen ist). Angefüllt mit Sprachbildern, Sprichwörtern und Aberglauben, verblüffenden Informationen zu verblüffenden Themen, fand ich es sprachlich wunderbar, jeder Satz ein Genuss. Hervorheben möchte ich einen (von mehreren) Running-Gag um Mr. Miyagi (aus dem Film Karate-Kid), der glücklicherweise nicht überstrapaziert wurde und mir jedes Mal aufs Neue Freude bereitet hat.
    Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dann doch. Wenngleich die Geschichte und auch die Figuren bis zum Ende nichts von ihrer Liebenswürdigkeit einbüßen, hat mich im letzten Drittel ein Hauch von Ungeduld beschlichen ob der vielen Wiederholungen und der sich im Kreis bewegenden Umschreibungen. So schön und wortgewandt diese auch sind, mit der Zeit fand ich sie ein bisschen ermüdend. Ein paar Seiten und Wiederholungen der Stilmittel weniger hätten für meinen Geschmack nicht geschadet.
    Nichtsdestotrotz war „Die Erfindung der Sprache“ für mich ein großartiges Lesevergnügen, nicht unbedingt realitätsnah, aber liebenswert, unterhaltsam und manchmal auch lehrreich.

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  • 4 Sterne

    Elke S., 20.02.2021

    Als eBook bewertet

    Wenn man sich neu erfinden muss
    Anja Baumheier hat mich schon mit Kastanienjahre und auch Kranichland mehr als gelungen unterhalten, die Kurzbeschreibung zu diesem Roman sowie die Leseprobe haben mich sofort angesprochen und deshalb waren meine Erwartungen mehr als groß.

    „Ein Speed-Dating. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Die Idee war nicht seine gewesen, sondern die seiner Großmutter Leska. Adamčik, ist gute Idee. Habe ich in Platteooger Diekwieser Werbung gesehen. Ist alles mit Sieben: Frauen, Minuten, du wirst mögen. Finde doch Frau, hatte sie am Telefon gesagt.“ War die Suche nach einer Frau für Adam gerade eben noch Großmutter Leskas Hauptanliegen, ändert sich das schnell, als ihre Tochter und Adams Mutter in eine tiefe Sprachlosigkeit verfällt, weil sie im zufällig entdeckten Roman Die Erfindung der Sprache glaubt einen Hinweis auf Hubert, ihren geliebten Ehemann, der vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist, gefunden zu haben. Adam, dem Reisen mindestens genauso verhasst ist und ihn zudem verunsichert, wie zwischenmenschliche Kommunikation, muss sich nun auf die Suche begeben. Er beginnt eine Reise, bei der er viele Hürden nehmen und Gipfel überwinden muss.

    Die Autorin erzählt ihre herzergreifende Geschichte in zwei Zeitebenen. Zum einen wird man in die Vergangenheit versetzt, erfährt wie sich Adams Großeltern seine Eltern kennengelernt haben, wie er zur Welt kam, die ganze Insel mit Elternschaft übernahm, wie behütet er aufwuchs, welch ein Sonderling er war und wie schließlich kurz nach seinem 13. Geburtstag sein Vater spurlos verschwunden und seine Mutter in eine tiefe Sprachlosigkeit verfiel. Im Heute geht man mit Adam auf die Suche nach seinem Vater und darf erleben, wie aus dem verunsicherten Mann, der am liebsten mit seiner Sprachassistentin kommuniziert einer wird, der über sich hinauswächst.

    Adam mit seinen Eigenheiten hat sich sehr schnell in mein Herz geschlichen und es gab zahlreiche berührende Szenen. Klar war für mich auch spannend zu erfahren, wird er seinen Vater finden? Ganz besonders das hat mich auch am Ball gehalten, als sich bei mir gegen Ende des zweiten Drittels doch eine deutliche Länge eingestellt hat. „…umfangreicher Kegelrobbenkörper, der in einer sehr, sehr engen nagellackroten Polyesterbluse steckte, bebte. Rot ging. Zwar war das auch grell, aber weniger grell als Gelb. Dennoch. Adam hatte den Eindruck, der Kegelrumpf der Lachenden würde nur von dem Blusenstoff zusammengehalten, als könnte er jeden Augenblick reißen und die gesamte Frau davonfließen. Allein vier Knöpfe hielten sie zusammen.“ Die Autorin beschreibt mit so vielen Bildern, so vielen originellen Vergleichen, dass das Kopfkino zwangsläufig in Gang kommen muss. Zu großen Teilen fand ich diese Beschreibungen toll, musste schmunzeln, wenn die Autorin nachdem sie über viele Zeilen hinweg den Wechsel der Jahreszeiten mehr als ausgiebig beschreibt, um dann hinterher zu schieben, „Für Adam spielte der Lauf der Jahreszeiten und das, was da unter den Wolken wuchs, blühte, reifte und verging, eine Nebenrolle. Eine sehr, sehr kleine Nebenrolle.“, allerdings war es mir phasenweise auch fast ein wenig zu viel. Die Erfindung der Sprache ist auch im Ausdruck Programm. Die Autorin spielt mit Sprache und bedient sich zahlreicher Wortneuschöpfungen wie „blumige Deckendaunenhaftigkeit“ oder „Sesselhoffnungsgrün“. Gut hat mir gefallen, dass ich auch viel schmunzeln durfte, wofür vor allem Großmutter Leska, aber auch solch trocken, nüchterne Äußerungen Adams wie „Da sind Sie die Erste, die mir das sagt, aber mit der Farbe Ihrer Bluse bin ich einverstanden. Was mir an Körpergröße fehlt, haben Sie an Umfang, meiner Einschätzung nach. Ich tippe, Ihr BMI liegt bereits bei Grad drei, also irgendwo zwischen dreißig und kleiner fünfunddreißig. Vielleicht haben Sie sich gefragt, was das Akronym BMI eigentlich bedeutet?“ gesorgt haben. Eine Warnung vielleicht noch, hungrig sollte man besser nicht lesen, denn Leskas größte Leidenschaft ist, alle zu bekochen. „Vor den Besuchern bog sich der Tisch unter den Mengen an kaltem Braten, Krabben-Powidltascherln, Dünenkrustenbrötchen, Mohnkolatschen, Marmeladen-Liwanzen und Dalken mit Schlagsahne,…“ Nicht nur einmal hatte ich beim Lesen einen wässrigen Mund.

    Erwähnenswert finde ich auch noch den kleinen geschichtlichen Exkurs, den man ganz nebenbei geboten bekommt. „Der Extratag des Schaltjahres neunzehnhundertachtundachtzig hatte begonnen. Die Athleten der fünfzehnten Olympischen Winterspiele in Calgary, medaillenbehangen oder nicht, waren gerade auf dem Rückweg in ihre siebenundfünfzig Herkunftsländer. Die sporterfolgsverwöhnten Athleten der UdSSR und der DDR reisten außerordentlich medaillenbehangen Richtung…“ oder „neunzehnhundertzweiundsechzig. Das war das Jahr der Kubakrise, der schweren Nordseesturmflut, das Gründungsjahr der Rolling Stones, das Jahr des Beginns der Spiegelaffäre. Noch kein Mensch hatte damals offiziell oder inoffiziell den Mond betreten.“, sind nur zwei Beispiele, dafür, wie die Autorin ihre Erzählstrang in der Vergangenheit mit bedeutenden Ereignissen der Zeit unterfüttert.

    Froh bin ich, dass ich dieses Buch als ebook gelesen habe, und auf meinem Reader ein Wörterbuch installiert ist und es eine direkte Leitung zu Wikepedia gibt, denn viele Fachbegriffe hätten mich sonst oft im Duden blättern oder im Internet surfen lassen. Aber immerhin weiß ich jetzt z.B. was unter giacomettischlank, Onomatopoetikum, Sanguiniker, Pleonasmus und unter weiteren Wörtern, die sich nicht in meinem aktiven Wortschatz befinden, zu verstehen ist. Gut, weil sie Authentizität verleihen, gefallen mir auch immer Einschübe in einer fremden Sprache, so machen die böhmischen Brocken z.B. Adams Großmutter richtig aus. Allerdings wurden mir die Fußnoten, die diese Phrasen übersetzen und die sich im Verlauf der Geschichte, auch durch die Reise, durch die zusätzlich auch noch andere Sprachen dazukommen, fast zu viel. Da gilt für mich, ebenfalls wie bei den ausufernden Beschreibungen wäre eine kleine Prise weniger, mehr gewesen.

    Die Autorin stattet ihre Darsteller allesamt mit äußerst viel Profil, ganz besonderen Eigenheiten, liebenswerten Schrullen und Problemen aus und zudem lässt sie sie sich auch authentisch entwickeln. Die Figurenzeichnung ist wirklich grandios, ganz besonders natürlich bei Adam, der regelrecht über sich hinauswächst. Aber auch all die anderen Mitspieler, bei einer Leska, mit ihrem ganz besonderem Charme angefangen, über eine Zoe, die Adam mitreißt, aber auch von ihm Hilfe bekommt, bis hin zur kleinen Nebenrolle eines DR. Helge Janssen, der für die Familie sogar Fortbildungen besucht.

    Alles in allem reicht es trotz der an sich herzergreifenden Geschichte bei mir nicht mehr ganz für 5 Sterne. Dafür waren mir die Längen dann doch zu viel. Aber vier sind auf jeden Fall drin.

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Es läuft nicht immer so, wie es soll...
    Auch nicht mit Adam...
    "Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört.
    Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer.
    Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt…
    Dieses Buch lässt sich für mich nur schwer beschreiben... Es war so vielfältig, „bunt“, spannend, schön geschrieben und abenteuerlich. Ich bin Adam gerne gefolgt auf seiner langen Reise – die ihn letztendlich auch zu ihm selbst führt irgendwie...
    Ein besonderes Buch, das einen nachdenklich macht und das zumindestens ich nicht so schnell vergessen werde.
    „Kranichland“ und „Kastanienjahre“ der Autorin kannte ich bis dato nicht, doch diese Bücher möchte ich mir auch noch besorgen, denn mir gefällt ihr Schreibstil sehr gut: so klar, so offen, so auf den Punkt gebracht.
    Die Autorin ist sehr wortgewandt und setzt das gekonnt bei ihrer Geschichte ein. Das Buch zählt ergo nicht umsonst zum Genre „Literatur“. Es ist aber trotzdem nicht „sperrig“ geschrieben, sondern eher leicht zu lesen; das hat mir sehr gut gefallen. Im Grunde hat mir an diesem Buch einfach alles gefallen, insofern gibt es natürlich auch nur eine „Wertung“ und zwar die volle Punktzahl, 5 Sterne !

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  • 5 Sterne

    Winterzauber, 15.05.2021

    Als Buch bewertet

    Die Insel Platteoog ist sehr familiär, hier kennt jeder jeden und die Hilfsbereitschaft ist groß und das Ideenreichtum der Bewohner umso größer, wenn es Probleme zu bewältigen gibt. In diesem Idyll wächst der hochbegabte Adam auf, er hat Probleme im Sozialverhalten und liebt die Zahl sieben, für jede Lebenslage werden von ihm Listen erstellt, die ihm bei der Bewältigung des Alltags helfen. Umsorgt wird er von seiner Mutter, der Radiomoderatorin Oda und von seinem Vater Hubert, der als Leuchtturmwärter erst vor ein paar Jahren zugezogen ist. Seine herzensgute tschechische Großmutter Leska hat für jede Gelegenheit Unmengen an süßen und herzhaften Speisen vorrätig. Als Adam 13 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos, alle Versuche von sämtlichen Bewohnern der Insel, Hubert ausfindig zu machen, bleiben erfolglos. Adam wird erwachsen, studiert und zieht nach Berlin, wo er als Professor für Sprachwissenschaft an einer Uni arbeitet.

    Als Oda zufällig in einer Buchhandlung einen Hinweis auf den verschwundenen Hubert findet und daraufhin zusammenbricht, begibt sich Adam mit detektivischem Gespür auf die Suche nach seinem Vater.

    Die Geschichte spielt auf 2 Ebenen, die Gegenwart, da ist Adam 32 Jahre alt und wohnt in Berlin und nimmt auf Anraten seiner Großmutter an einer Speed-Dating-Veranstaltung teil. Die andere Ebene beginnt, als sich Adams Eltern kennenlernen.
    Die Autorin hat eine Gabe mit Sprache umzugehen, es ist ein Genuss diese charmante Geschichte zu lesen. Meine Lieblingsfigur ist Leska, die oft unfreiwillig komisch die deutsche Sprache anwendet. „Sei nicht so stirnengig“ ist nur ein Beispiel für die zauberhaften Aussprüche der Tschechin.

    Die Bewohner von Platteoog sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe viel gelacht und geschmunzelt, allerdings geht es auch um viele traurige verschenkte Jahre. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und die Geschichte mitunter etwas ausschweifend und das Verhalten der Menschen nicht immer logisch, aber es lohnt sich dranzubleiben.

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  • 5 Sterne

    Leseratte54, 21.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sensible und sehr gefühlsvolle Familiengeschichte!

    „Die Erfindung der Sprache“ von Anja Baumheier erschien am 16. Februar 2021 im Kindler Verlag. Der gebundene Roman umfasst 491 Seiten und ist auch als MP3 Hörbuch Download ab dem 01.März 2021 (Laufzeit ca. 757 Minuten) verfügbar.
    Ab wann fangen kleine Kinder an zu sprechen? In diesem Roman beginnt man sich dies zu fragen, als der Adam erst mit zwei Jahren mit dem Sprechen beginnt. Er ist die Hauptfigur in diesem Roman, der sich der Sprache, den familiären Beziehungen und der Gemeinschaft im Allgemeinen widmet. Adam wächst behütet auf einer der ostfriesischen Inseln auf und wird überwiegend von seiner Oma und seinem Vater großgezogen. Damit Adam einen Rückzugsort hat, hat sein Vater ihm einen alten Leuchtturm eingerichtet. Doch eines Tages ist die Familienidylle zerstört. Der Vater ist weg und die Mutter hat keine Sprache mehr. Viele Jahre später, mittlerweile ist Adam Sprachwissenschaften an der Uni in Berlin, fällt ihm das Buch mit dem Titel, welches die geneigten Leser gerade in den Händen halten, ins Auge. Erstaunlicherweise gibt es Anspielungen auf den verschollenen Vater. Adam macht sich auf die Suche und macht dabei unglaubliche Entdeckungen.
    Ein Roman der mich begeistert hat. Die Autorin schafft es mit sehr viel Gefühl für die Sprache mit unglaublich lesenswerten sensiblen Sätzen eine Situation bildhaft und gefühlvoll zu beschreiben. Der Roman enthält Höhen und Tiefen und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Romanfigur Adam ist in meiner Lese Welt real geworden und sein beschriebenes Leben ist so abwechslungsreich, wie ich es anfangs nicht vermutet hätte. Von mir gibt es für „die Erfindung der Sprache“ 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    anonym, 09.02.2021

    Als Buch bewertet

    wunderbare Sprachfindung
    Mit Adam Riese stimmt etwas nicht, er ist anscheinend Autist und hat erste mit zwei Jahren sprechen gelernt. Ausgewiesen ist er durch sehr begrenzte soziale Kompetenz, dies aber gepaart mit hoher analytischer Brillanz und der Vorliebe für die Zahl 7, die für ihn ein Anker in der Brandung ist. So manche grotesken Situationen finden sich immer wieder in dem Roman, aber wie soll es auch anderes sein in einer Familiengeschichte, wo so viele unterschiedliche Charaktere zusammenkommen, die bodenständige aus Tschechien stammende Großmutter Leska, den ruhenden Pol der Familie. Dann ist da der Vater Hubert Riese, den es aus Bayern nach Ostfriesland verschlagen hat, auf die Insel Platteoog, wo Adam zunächst sehr behütet groß wird. Traumatisch ist dann das plötzliche spurlose Verschwinden des Vaters, woraufhin die Mutter verstummt, eine Reminiszenz an das späte Sprechen lernen des Sohnes, was dann noch mal gesteigert wird, indem Adam den Beruf des Sprachwissenschaftlers ergreift.
    Eines Tages fällt ihm das Buch „Erfindung der Sprache“ in die Hände, in dem er Hinweise auf seinen verschwundenen Vater entdeckt. Er macht sich mit der herrlich verrückten Reisebegleitung Zola im Bulli auf abenteuerliche Fahrt quer durch Europa auf die Suche nach dem Vater. Immer vor neue Rätsel gestellt wächst Adam förmlich über sich hinauswächst. Toll, die ganzen skurrilen Charakteren auf ihrem Weg im Roman zu begleiten. Der Autorin Anja Baumheier ist es gelungen ihnen ganz viel Herz und Liebenswürdigkeit zu verleihen in einem Stil, der an vielen Stellen selbst als wunderbare überfließende Sprachkunst bezeichnet werden kann, mal voll Tiefe und zugleich mit Augenzwinkern geschrieben.

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  • 5 Sterne

    Jonas1704, 10.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Kastanienjahre von Anja Baumheier haben mir als Buch gut gefallen und nun war ich mit der Erfindung der Sprache nicht minder gespannt.
    In der Geschichte geht es um Adam, der wohl behütet aufwächst, soch jedoch etwas von den anderen Kindern unterscheidet- Ob er autistisch veranlagt ist oder einfach nur besonders bleibt unerklärt, er hat jedoch ein Faible für Zahlen aber beim Sprechen verhält er sich karg. Zudem hat er eine besondere Beziehung zur Zahl Sieben. Als er noch ein Heranwachsender ist verschwinden sein Vater und seine Mutter muss sich alleine durchschlagen, was ihr auch sehr schwer fällt. Später als Sprachwissenschaftler stößt Adam auf ein Buch, dass Hinweise auf seinen Vater enthalten soll. Kurzentschlossen macht er sich auf die Suche noch mehr Spuren zu finden und das Geheimnis seine Familie aufzuklären.
    Der Sprachstil hat mir bei dem Buch wieder sehr gefallen, alles ist miteinander sehr harmonisch verbunden. Die Geschichte an sich jedoch könnte etwas mehr Handlung enthalten, es kam mir manchmal vor als wolle man die Seiten einfach nur füllen. Die Rückblicke in die Vergangenheit waren etwas zu viel des Guten. Die Zitate haben mir sehr gut gefallen und auch die Persönlichkeit der Großmutter. Alles im allem vielleicht nicht der Beste Roman der Autorin, an den Vorgänger kommt sie meiner Meinung nach nicht an. Trotzdem angenehm.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 09.02.2021

    Als Buch bewertet

    Anja Baumheier kann Spache - sie muss sie nicht erfinden. Sprachgewaltig, voll mit Magie und Sprachfantasie jongliert sie mit Wörtern und Wortkreationen, wie man sie nicht alle Tage liest und dies alles in einem ausgefeilten Schreibstil.
    Die Geschichte handelt unter anderem: Von Adam, der etwas anders ist als andere Kinder und später als Sonderling, Außenseiter und Sprachwissenschaftler am liebsten mit Computern spricht. Von Oda, seiner Mutter, die sehr kurios zu ihrem Namen kommt und die vor Kummer über den Verlust ihres Ehemannes verstummt. Von Hubert, seinem Vater, der in verschiedenen Welten lebt und fast bis zum Schluss das fehlende Puzzleteil bleibt. Von Adams Jugendfreundin Martha, die ein schreckliches Schicksal erleidet. Von liebevollen Großeltern, die sehr um das Wohl ihrer Familie besorgt sind und von einer Handvoll Einwohnern einer ostfriesischen Nordseeinsel, die die Form einer Katze hat. Am Ende handelt dieser Roman von vielen reparierten Herzen und der Kraft der Gemeinschaft.
    Fazit: Diesen Roman kann man nicht beschreiben, man sollte ihn sich selbst erarbeiten, sprich "erlesen". Für mich war diese erfolgreiche Heldenreise eine wunderbare Lesereise, ein Lesegenuss und ist eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 16.05.2021

    Als Buch bewertet

    Faszinierende Familiengeschichte

    Adam wird kurzfristig nach Hause gerufen, auf die Insel Platteoog, denn seine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen. Oda hat einen Hinweis gefunden auf Adams Vater Hubert. Dieser war kurz vor Adams 13. Geburtstag spurlos verschwunden. Nun begibt Adam sich auf eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach Hubert.

    Es ist eine spannende Familienkonstellation, von der Anja Baumheier erzählt, und zwar in einem so bildhaften Schreibstil, dass man sich sehr schnell zu Gast wähnt in dieser ganz besonderen Familie, die die tschechische Großmutter Leska und ihr norddeutscher Mann gegründet haben. Vor allem aber fasziniert das Spiel mit der Sprache, das die Autorin bestens beherrscht. Die Geschichte lässt sich Zeit, um alle Gegebenheiten darzustellen, und doch ist sie zu keinem einzigen Zeitpunkt langweilig: Zu sehr faszinieren die einzelnen Figuren des Buches wie auch der Sprachstil selbst.

    Mich konnte dieses Buch sehr gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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