GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 5979391

Buch (Gebunden) 25.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    32 von 71 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 11.01.2017

    Soghaft, beeindruckend, fesselnd - „im Kampf gegen den Rest der Welt“

    („…im Kampf gegen den Rest der Welt…“ S. 360) befinden sich die Mädchen Elena „Lenù“ und Raffaella „Lila“ auch im zweiten Band der auf vier Bände angelegten Saga nach „Meine geniale Freundin“. Um es kurz zu sagen – der Hype des „#FerranteFever“ trägt. Ich habe den ersten Band gerne gelesen, erst mit diesem zweiten jedoch bin ich dem Fieber erlegen. Wie das, warum die unterschiedliche Wertung? Nun, aus verschiedenen Gründen.

    Ich hatte den ersten Band noch mit dem ähnlich für Deutschland zur gleichen Zeit angelegten „Das verborgene Wort“ von Ulla Hahn verglichen, da es in beiden um Mädchen aus der Arbeiterklasse geht, die mit ihrem Interesse für Bildung sowohl unter den Beschränkungen gegenüber ihrer Herkunft als auch gegenüber ihrem Geschlecht zu kämpfen haben; Beschränkungen, die sowohl in den Köpfen ihres Herkunftsmilieus herrschen, als auch bei denen, für die Bildung selbstverständlich ist, sowie rein in der schieren Möglichkeit des Zugangs: wo Bildung kostspielig ist, wo Bücher, Brillen, Schulgeld, selbst ein einziger Koffer für den Umzug an die Universität weit über den üblichen Ausgaben liegen, wo Umgangsformen schlicht andere sind, blieb sie vielen verwehrt.

    Was ist neu, was kann der zweite Band mehr? Vieles. Elena Ferrante gelingt es darzustellen, inwieweit selbst Geld, Ehrgeiz und Intelligenz allein nicht einen sozialen Aufstieg ermöglichen können. Wer von Hause aus keine Theaterbesuche kennt, nicht über weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten informiert ist, für wen das Wort „Fakultät“ ein so großes Fremdwort ist, dass eine Entscheidung über ein Studium schon allein an der Entscheidung für eine Ausrichtung scheitert, der wird unweigerlich scheitern. Es lässt tief blicken, als Elena einen Vortrag besucht – so ungewohnt für sie ist das, dass ihr die Situation wie eine Unterrichtsstunde für Erwachsene erscheint. Ungeachtet ihres eigenen Fleißes wird dargestellt, wie eine Weiterführung letztlich nur dank verschiedener Gönner gelingen kann.

    Auch zum Wettkampf zwischen Elena und Lila, der mir im ersten Band meist seltsam erschien, gibt es hier auch die andere Seite der Medaille zu sehen – während „Meine geniale Freundin“ nur mit den seltsamen Minderwertigkeitskomplexen von Lenù aufwartete, kann man im zweiten Band auch die Sicht von Lila erfahren, darf begreifen, wo ihre Motivation liegt, so Lila zu ihren Aktivitäten: „Vor allem war es eine Möglichkeit..., dir zu beweisen, dass ich etwas gut konnte, auch wenn ich nicht mehr zur Schule ging.“ S. 186 Die Darstellung der Freundinnen wirkt ausgewogener. War mir zuletzt Elena mit ihrem Neid fast unsympathisch, überwiegt jetzt die Wirkung, dass sie von der Autorin nur völlig distanzlos geschildert wird, ohne das Bedürfnis, gefallen zu wollen, sondern als realistische Person.

    „Die Geschichte eines neuen Namens“ beschreibt zudem ernüchternd das für die Zeit gängige Rollenverständnis eindringlich: „Wir waren mit der Vorstellung aufgewachsen, dass kein Fremder uns anrühren durfte, dass aber unser Vater, unser Verlobter, unser Ehemann uns ohrfeigen durfte, wann immer er wollte, aus Liebe, um uns zu erziehen und uns zu bessern.“ S. 64 Prügel, Vergewaltigung, die Unterwerfung unter den Willen des Ehemannes erscheinen als völlig normal – wer sich „anständig“ benimmt, habe ja nichts zu befürchten. Die Mädchen, besonders Elena, sind ganz eindeutig Kinder ihrer Zeit, so dass sogar Elena genau diese Art von Ehe bei ihrer Freundin Lila beneidet: „Sie [Lila] wollte mich tatsächlich auf die Rolle von einer, die ständig über Büchern hockt, festlegen, während sie dagegen Geld hatte, schöne Kleider, eine Wohnung, einen Fernseher, ein Auto, sich alles nahm, sich alles leistete“. S. 119

    Elena begreift den Unterschied zwischen ihr und Lila: „Ich blieb zurück, wartend. Sie dagegen nahm sich die Dinge, wollte sie wirklich haben…“ S. 379 – erst gegen Ende des Buches wird hier für beide junge Frauen eine Entwicklung deutlich. Gespannt warte ich auf den nächsten Band der Saga, vor allem dank der von Ferrrante ausgelegten Spuren zu zukünftigen Entwicklungen, Lila wolle das „auslöschen“, was ihr an ihr nicht gefällt, an dem Ich, in das andere sie hinein nötigten.

    Und, ernsthaft – was kann ein Leser mehr wollen als Neuigkeiten über eine Figur wie Lila, von der geschrieben wird, sie „…versenkte sich bis tief in die Nacht in Romane, Zeitschriften und Zeitungen. Diese Sucht hatte sie erneut gepackt, als interessiere das wahre Leben sie nicht mehr.“ S. 450

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    13 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 29.01.2017

    Unbedingt weiterlesen! Elena Ferrante knüpft an das Vorgängerbuch an und die Neapel-Saga um zwei Frauen geht weiter. Sie ließ "Meine geniale Freundin" mit offenem Ausgang, an einem dramatischen Wendepunkt enden. Dort fährt die italienische Schriftstellerin Elena Ferrante im zweiten Band ihrer Neapel-Tetralogie fort. Für mich ist es das beste Porträt einer Frauenfreundschaft. Die beiden haben es mir angetan, da Ferrante es vermag, diese starken und außergewöhnlichen Frauen in all ihren Facetten zu beschreiben, ohne dabei in die Klischeefalle zu tappen. In "Die Geschichte eines neuen Namens" werden Lila und Lenù älter, während sie die gegenseitige Rivalität, die ständige Sorge um Geld und die Machenschaften der Camorra-Mafia mal zueinander, mal auseinander treiben. Geschrieben aus Sicht der schüchternen aber klugen Elena Greco, genannt Lenù, schildert Ferrante auf mehr als 600 Seiten die Jugendjahre der zwei so unterschiedlichen Freundinnen aus einem ärmlichen Stadtteil in Neapel, die sich aller Zerwürfnisse zum Trotz über sechs Jahrzehnte lang nicht komplett aus den Augen verlieren sollen. Doch der Roman erzählt nicht die Geschichte einer harmonischen Freundschaft. Viel mehr geht es um die Gleichzeitigkeit von Zuneigung und Häme, Aufrichtigkeit und Lüge, Gönnen und Neid. Abgründe tun sich in Ferrantes Welt überall in den Straßen des "Rione" auf - begonnen am Ladentisch, zwischen Nachbarn, den besten Freundinnen und innerhalb Familien und Ehen. Der titelgebende neue Name birgt für Elena Ferrantes Romanheldin Lila Ungemach. Über Lila bricht das Unglück herein, als sie den Wurstwarenhändler Stefano Carraci heiratet. Gerade als sie ihren Namen Cerullo abgibt und - den im Titel besagten - neuen zu tragen beginnt, macht sie die bittere Beobachtung, dass ihr Mann gemeinsame Sache mit dem Camorra-Clan Solara macht. Und auch sonst sind Ehe, ihr neuer Reichtum, die Wohnung nicht das, was Lila und Lenù sich als spielende Mädchen im ersten Band der Saga ausmalten. Lila wird von Stefano misshandelt, wehrt sich vehement gegen eine Schwangerschaft, versucht, der Herrschaft und Brutalität des Mannes zu entkommen. Währendessen mausert sich Lenù zur Musterschülerin, sie liest und büffelt, verschafft sich durch Anerkennung der Lehrer Selbstvertrauen und kann zeitweise die Konkurrenz zu Lila, die längst nicht mehr die Schulbank drückt, vergessen. Doch das zwiespältige Verhältnis zu ihrer Freundin wirft sie immer wieder aus der Bahn. Die Gefühle für die Männer machen es nicht einfacher. Da ist Antonio, der ihr Freund wird, den sie aber nicht liebt, und der Interlektuelle Nino Sarratore, den sie anhimmelt, der aber unerreichbar zu sein scheint. Doch das Erleben von Elena Greco ist untrennbar mit Lilas verbunden. Ferrante räumt dem Leben der Ich-Erzählerin fernab der Freundschaft wenig Platz in dem Buch ein. Es sind einige wenige Kapitel, in denen es ausschließlich um Lenùs Schulzeit und ihr Studium in Pisa geht. Egal, ob es Momente sind, die die beiden Freundinnen teilen oder solche, die sie getrennt voneinander erleben. Lenù weiß sie alle zu schildern. Sie liest geheime Aufzeichnungen von Lila, erfährt Geschehenes von Bekannten. So gelingt es Ferrante, die erdrückenden Gefühle der Ich-Erzählerin trotz der Distanz zum Grund dafür, Lila, zu schildern. Der Roman ist leicht geschrieben und erzählt mit einem Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Herausragende Schilderungen des Lebens in einem prekären Viertel Neapels, und eine schonungslos ehrliche Analyse dieser Mädchenfreundschaft, eine schöne Sprache, ein schier unerschöpfliches Repertoire an vielschichtigen, außergewöhnlichen Charakteren, eine besondere Atmosphäre und nicht zuletzt natürlich eine gute Story. Ein faszinierendes Portrait einer lange dauernden Freundschaft. Ein Gipfelwerk der zeitgenössischen Literatur. Und einen Roman, den man erschüttert und begeistert liest! Ein Lesegenuss!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyIceTea, 10.04.2017

    Ein wunderbarer zweiter Teil

    Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.

    Schon den ersten Teil habe ich nahezu verschlungen und auch beim zweiten Teil gab es kein Halten mehr.
    Der Schreibstil ist sich, zu meiner großen Freude, treu geblieben. Nicht zu romantisch oder blumig aber schön bildlich und sehr angenehm zu lesen. Dabei sehr fesselnd und genau richtig zum mitfiebern mit den Mädchen.
    Ich mag beide Figuren sehr gerne. Lila und Elena sind sehr unterschiedlich und doch finde ich, dass sie sehr gut harmonieren. Ihren weiteren Lebensweg zu erleben und dabei zu sein, wie sie größer werden und sich weiterentwickeln, hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich habe mich sehr darauf gefreut, lesen zu können, wie aus den kleinen Mädchen Teenager werden.
    Ich freue mich auch jetzt schon auf den dritten und den vierten Teil.
    Ich werde die Reise der beiden Mädchen definitiv weiterverfolgen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    12 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 10.01.2017

    Auch im zweiten Teil der neapolitanischen Familiensaga sind die Freundinnen Elena und Lila die Hauptpersonen.


    Lila, 16 Jahre alt, heiratet Stefano Carracci aus einer vermögenden Familie. Die Ehe ist nicht sonderlich glücklich, bereits am Hochzeitstag verliert Lila ihre Illusionen. Ihr Ehemann versteht sich als Herr im Haus und scheut nicht vor Gewalt zurück, seinen Anspruch durchzusetzen und der eigensinnigen Lila ihre Flausen auszutreiben. Elena dagegen hat Schwierigkeiten ihren schulischen Ehrgeiz wieder zu wecken und weiß nicht recht, wohin sie die Zukunft führen soll. Das Band der Freundschaft bleibt aber erhalten, auch wenn es Missverständnisse und Abkühlung gibt.


    Ich habe den ersten Band gern gelesen und war neugierig, wie es weitergeht. Ferrante bleibt sich treu, sie erzählt sehr detailverliebt und ausufernd, wie es zu dieser Familiensaga passt. Das Neapel der 60iger Jahre, vor allem das Viertel der kleinen Handwerker und Arbeiter wird lebendig. Elena und Lila stehen für die zwei Wege, die jungen Frauen in der patriarchalischen, machohaft geprägten Gesellschaft in Süditalien möglich war: entweder möglichst vorteilhaft zu Heiraten oder wie Elena durch Bildung den eigenen Weg zu gehen, auch mit der Gefahr eine Außenseiterrolle einzunehmen.

    Ich konnte mich nur schwer in die Gefühlswelt der beiden Frauen hineinversetzen, zwar sind mir ihre Träume, Wünsche und Enttäuschungen und Verletzungen verständlich, aber als Personen sind sie mir nicht sehr nahe gekommen.
    Die Geschichte drehte sich für mich zu sehr im Kreis, auch wenn Lila und Elena auf ihre Weise ihren Weg erfolgreich zu Ende gehen, bleibt doch vieles unausgesprochen. Die von Elena in Rückblenden erzählte Geschichte – nachdem sie als junge Frau die Notizbücher Lilas gelesen hat – hat mir nie erschlossen, warum die Bindung über die Jahre so eng geblieben ist. Denn das Verhältnis der beiden jungen Frauen ist nie frei von Konflikten gewesen, manchmal meinte ich fast so etwas wie Abneigung und Eifersucht zu spüren.


    Die Faszination, die der erste Band durchaus auf mich hatte, hat sich bei hier in der Fortsetzung nicht mehr so ganz eingestellt.


    Ausgesprochen nützlich ist das ausführliche Personenregister mit Kurzbeschreibungen, sonst wäre ich in der verschlungenen Geschichte sicher verloren gewesen, denn nicht mehr alle Figuren waren mir noch so präsent.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    13 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 01.02.2017

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Zu Beginn des Buches sind Elena und Lila beide 16 Jahre alt. Dieser Roman beschreibt den zweiten Teil einer Saga und beinhaltet die Jugendjahre der beiden Freundinnen, die sich trotz unterschiedlichster Lebensgeschichten innerlich stark miteinander verbunden fühlen und trotz Höhen und Tiefen ihre Freundschaft aufrechterhalten. Lila ist mit 16 Jahren frisch verheiratet, aber trotz plötzlichem Wohlstand nicht glücklich. Elena quält sich durch anstrengende Studienjahre, erschwert durch ihre Armut und unglücklich verliebt.

    Meine Meinung zum Buch:
    Nachdem ich schon gespannt auf die Fortsetzung gewartet habe, muss ich zugeben, das Warten hat sich gelohnt. Der zweite Teil, der die völlig unterschiedlichen Erfahrungen der beiden Freundinnen während ihrer Jugendzeit beschreibt, war prägend. Mir haben die beiden Charaktere, die völlig unterschiedlich sind, beide auf ihre Art und Weise sehr gut gefallen, allerdings konnte ich mich mit Elena besser identifizieren. Sie kämpft sich mühevoll und teilweise lustlos durch ihr Studium und kann sich noch nicht an ihrem Erfolg erfreuen, da dies auch von ihrem Umfeld und ihrer Familie nicht die Anerkennung bringt, die sie sich erhofft. Einzig Lila spornt sie immer wieder dazu an, weiterhin fleißig zu sein und nicht aufzugeben und dann auch ihre Jugendliebe, die eher auf intellektueller Basis ist. Lila wirkt sehr unglücklich und betrübt und ist trotz ihres neu erheirateten Reichtums nicht glücklich, weder in ihrer Ehe, noch intellektuell. Sie bewundert und beneidet ihre Freundin um die Möglichkeit, studieren zu dürfen. Auch wenn die beiden Freundinnen teilweise eine recht komplizierte Beziehung führen, auch streiten und sich dann wieder für längere Zeit aus dem Weg gehen, haben sie dennoch eine tiefere innere Bindung, sodass sie immer wieder den Kontakt zueinander finden. Genau dies hat mir auch sehr gut gefallen, dass es in einer Freundschaft nicht immer nur rosig ist, sondern auch Hochs und Tiefs normal sind. Zudem spielt auch der wirtschaftliche Faktor der 60er Jahre in Italien in diesem Teil eine bedeutende Rolle und ich habe es als zusätzliche Bereicherung empfunden. Obwohl der Roman über 600 Seiten hat und teilweise sehr detailliert und ausschweifend beschrieben wird, habe ich mich nicht gelangweilt, sondern gut unterhalten gefühlt.
    Vor allem das Ende ist, wie schon im ersten Teil, interessant und ohne Abschluss, sodass ich zu gerne gleich wissen möchte, wie sich die Lebensgeschichten von Elena und Lila weiterhin gestalten.

    Titel und Cover:
    Der Titel passt wunderbar zum Inhalt, vor allem zu Lila und das Cover spiegelt treffend das italienische Flair der 60er Jahre. Hilfreich war auch, dass zu Beginn eine kurze Zusammenfassung aller Personen und was bisher passiert ist, dargestellt war. Der Roman wurde unter einem Pseudonym geschrieben, wer der bzw. die AutorIn oder Autorengruppe ist, ist nicht bekannt.

    Mein Fazit:
    Mir hat die Fortsetzung „Die Geschichte eines neuen Namens“ noch besser gefallen als der erste Teil „Meine geniale Freundin“. Ich wurde auf alle Fälle wieder vom #FerranteFever angesteckt und warte jetzt schon gespannt und voller Vorfreude auf das Erscheinen der nächsten Teile der Saga.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 03.02.2017

    Nachdem ich schon den ersten Teil dieser Saga gelesen habe, war ich total gespannt, wie es mit den beiden Mädchen weiterging. Lila hat mit 16 Jahren den Lebensmittelhändler Stefano Carraci geheiratet, lebt nun in einer schönen Neubauwohnung und ka nn das Geld mit vollen Händen ausgeben. Aber schon in der Hochzeitsnacht erkennt sie, dass Stefano nicht der Mann ist, der er vorgibt zu sein. Als sie dann noch erfährt, dass er Geschäfte mit den Soleras macht, will sie ihren Mann nur noch schädigen. Sie will nicht schwanger werden. Lenu geht weiterhin aufs Gymnasium und macht ihr Abitur. Während Lenu für ihren ehemaligen Mitschüler Nino schwärmt, hat sie auch Freundschaften zu anderen jungen Männern, jedoch nichts ernsthaftes. Stefano schickt Lina nach Anraten eines Arztes ans Meer, damit sie endlich schwanger wird. Lenu fährt mit, da sie hofft, dort Nino zu treffen. Über diese Zeit am Meer wird sehr lange und ausführlich geschrieben, meiner Ansicht nach zu lang, denn dadurch erhält das Buch eine gewisse Zähe. Nach dem Ferienaufenthalt entwickeln sich leider die Dinge anders als geplant. Die Ferrante läßt uns durch das Buch in die 60iger Jahre in Rione (Neapel) blicken. Die Armut der Leute, die Frauen sind durch ihre vielen Kinder und die Arbeit schnell verbraucht, die drückende Hitze in den Sommermonaten, die schimmligen Wohnungen und dann kommt noch dazu, dass der Mann der Herr und Herrscher war. Man durfte die Frau schlagen. Während Lila sich gegen die alten Normen vehement zur Wehr setzt, bekommt Lilu ein Stipendium in Pisa. Die Freundinnen leben sich auseinander, aber ihre Bande sind unzertrennbar, sie kommen immer wieder zusammen. Eine jede entwickelt sich in eine andere Richtung und keine von ihnen ist glücklich. Die Autorin läßt den Leser jetzt in einer Erwartung zurück. Jeder will wissen, wie das Leben der beiden Frauen weitergeht. Man wartet schon sehnlichst auf die Fortsetzung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    7 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 09.01.2017

    Bei „Die Geschichte eines neuen Namens“ handelt es sich um die Fortsetzung „Meine geniale Freundin“ und den zweiten Band der vierteiligen neapolitanischen Saga.

    Die beiden Freundinnen Lila und Elena versuchen der Armut zu entkommen, wobei ihnen im Neapel der 60er Jahre zwei Möglichkeiten bleiben: Heirat und Versorgtsein oder Bildung, Leistung und Selbstverantwortlichkeit.
    Lila wählt den Weg, sich mit 16 Jahren reich zu verheiraten, erlebt Gewalt, Demütigungen und Mißachtung in ihrer Ehe, provoziert ihren Mann, tritt zuweilen rücksichtslos und egoistisch auf. Manchmal lebt sie ihre Macht aus, hilft Elena, auch durch finanzielle Unterstützung, den anderen Weg aus der Armut zu verfolgen. Elena setzt auf Bildung, studiert und schreibt ein Buch.

    Die Freundschaft der Beiden erlebt Höhen und Tiefen, in denen sich auch Neid und Konkurrenzdenken wiederfinden.


    Ich hatte den ersten Teil dieser Saga nicht gelesen, wohl aber den Hype darum mitbekommen. Um in die Geschichte einzusteigen, war dieses auch nicht unbedingt von Nöten, denn vorne im Buch werden alle Beteiligten vorgestellt sowie die Handlungen des ersten Bandes kurz zusammengefaßt. Schon bei anderen Serien habe ich mit einer späteren Folge begonnen und, weil sie mir so gut gefiel, die Serie dann von Anfang an gelesen; bei dieser Saga verhält es sich jedoch leider nicht so.
    Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht; die Durchleuchtung der Frauenrolle in den Sechziger Jahren fand ich sehr ansprechend. Auch in Deutschland gehörten die beiden im Roman vorgestellten Alternativen ja durchaus zum Üblichen; bis 1977 mußte sich eine Ehefrau, die berufstätig sein wollte, dieses von ihrem Ehemann genehmigen lassen, der den Arbeitsvertrag seiner Frau jedoch jederzeit kündigen konnte. Auch Gewalt in der Ehe wird zu Zeiten, in denen man diese noch nicht als Straftat anzeigen konnte, häufiger vorgekommen sein. Die Heirat mit 16 Jahren allerdings fand ich nicht ganz so überzeugend, würde ich eher im tiefen Mittelalter vermuten, als in einer Zeit, in der die Volljährigkeit mit 21 Jahren begann.
    Insgesamt fand ich die Darstellung der Frauenrolle zu dieser Zeit schon interessant, stellenweise jedoch nicht so ganz überzeugend. Der Roman läßt mich etwas zwiegespalten zurück, denn obwohl er sich durchaus flüssig lesen läßt, finde ich viele der langatmig erzählten Details eher überflüssig und trivial, hatte doch etwas mehr erwartet.
    Der Roman hat mich nicht wirklich überzeugen können und den Hype darum kann ich nicht nachvollziehen. Nein, mich hat das „FerranteFever“ nicht gepackt und ich werde keine weiteren Folgen dieser Saga lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BooksAreGreat B., 03.02.2017

    Nun ist der zweite Band der Saga endlich erschienen.Îch habe bereits den ersten Teil verschlungen.

    Dieser Teil beleuchtet die Jugendjahre der beiden Protagonistinnen näher. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ihre unterschiedliche Art lässt sie nicht immer gemeinsame Wege gehen. Beide wären stellenweise gerne wie die andere. Ich mag sie beide. Sie wirken sehr authentisch und ich kann ihre Handlungsweise nachvollziehen.

    Der Schreibstil gefällt mir hervorragend. Er ist eher ruhig. Was aber keinesfalls zu langweiligen Szenen führt. Vielmehr hat hier fast jede Szene eine ganz besondere Bedeutung. Das Buch lässt sich flüssig und zügig lesen, obwohl es durchaus eine anspruchsvollere Sprache hat als in gängigen Unterhaltungsromanen.

    Zusammenfassend finde ich diese Reihe sehr lesenswert. Auch dieser Teil hat mich begeistert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 17.01.2017

    Nach dem ersten Buch über die Kinder- und frühen Jugendjahre der beiden ungleichen Freundinnen Lila und Elena, welches mich nicht so sehr begeistert hat, gefällt mir der zweite Teil schon viel besser.

    Die Geschichte um die beiden 16-jährigen Mädchen, die im Rione, einem ärmlichen Viertel von Neapel, aufgewachsen sind, geht dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat - bei der Hochzeit Lilas mit dem reichen Lebensmittelhändler Stefano. Die Schusterstochter Lila, die in Armut aufgewachsen ist, gibt nun das Geld mit vollen Händen aus und vergisst auch ihre alten Freunde nicht. Allerdings ist ihr Leben nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Noch in der Hochzeitsnacht muss sie erfahren, dass ihr Mann sie belogen hat. Als sie ihm Vorwürfe macht, prügelt er sie grün und blau. Nachdem sie die Schule abgebrochen hat, zeigt sie längere Zeit kein Interesse mehr an Büchern und am Lernen. Sie arbeitet in den Geschäften ihres Mannes mit.

    Diese Geschichte wird wieder aus Elenas Sicht erzählt. Sie
    ist eine Musterschülerin und macht ihr Abitur mit Bestnoten, was ihre Familie nicht sonderlich beeindruckt. Das einzige was für ihre Eltern zählt ist Geld, welches immer knapp ist. So sind sie auch nicht begeistert, als Lenú ein Stipendium für Pisa bekommt. Dort lernt sie ihren Verlobten kennen, der aus einer angesehenen Familie stammt.

    Hatten die beiden Freundinnen nach Lilas Hochzeit erst mal weniger, dann wieder mehr Kontakt, so verbringen sie dann sogar einen gemeinsamen Strandurlaub auf Ischia, wo sich bedeutende Dinge ereignen. Lila spielt sich als Wohltäterin gegenüber Elena auf, da sie sie für ihre Begleitung bezahlt hat.

    Das Verhältnis der beiden Freundinnen wird immer wieder von Neid und Missgunst beeinträchtigt. Trotzdem hält diese Freundschaft weiterhin an. Die beiden intelligenten Mädchen stehen immer wieder in einem Konkurrrenzkampf zueinander.

    Lila will sich von ihrem Mann nichts sagen lassen, sie hat ihren eigenen Kopf, den sie durchsetzen will. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem Studenten, für den auch Lenú schon lange schwärmt. Er fordert sie intellektuell heraus, sie diskutieren viel und dadurch fängt sie wieder an, alles zu lesen, was sie in die Finger bekommt. Durch ihn erwachen ihre geistigen Fähigkeiten wieder, etwas, das ihr Mann nicht verstehen kann.

    Das Leben in Italien in den 60er Jahren wird hier gut beschrieben, die große Kluft zwischen Arm und Reich. Die Männer setzen ihre Wünsche mit Gewalt durch, die Frauen haben nicht viel zu sagen. Für die untere Schicht ist es ein äußerst schwieriger Weg, an Bildung zu gelangen und es gibt nicht viele, die den Kampf wagen. Lila hatte ihn zeitweise aufgegeben, Elena geht dagegen ihren Weg, der nicht einfach für sie ist und sie ist oft voller Selbstzweifel. Aber sie schafft es während Lila dagegen an einem Tiefpunkt angelangt ist.

    Nun bin ich auf den dritten Teil gespannt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    6 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gela, 20.03.2017

    Neapolitanisches Stimmungsbild

    Anfang der 60er Jahre beginnt für die sechzehnjährigen Lila und Elena ein neuer Lebensabschnitt. Lila, jetzt Signora Caracci, ist verheiratet mit einem angesehenen Kaufmann, der ihr ein Leben in Luxus und Ansehen verspricht. Doch dafür zahlt sie einen hohen Preis, denn als Ehefrau hat sie zu gehorchen. Elena setzt dagegen auf ihre Schulbildung und geht aufs Gymnasium, wohl wissend, dass sie sich dadurch immer mehr vom Rione ihrer Kindheit entfernt. Als beide sich in den gleichen Mann verlieben, scheint kein Platz mehr für ihre Freundschaft zu sein.

    Elena Ferrante setzt im zweiten Teil ihrer Romanreihe die Geschichte der Freundinnen, erzählt von Elena (Lenù) in der Ich-Form, nahtlos fort. Auf den ersten Seiten findet sich ein ausführliches Personenverzeichnis mit Erläuterungen zu den bisherigen Ereignissen, das den Einstieg erleichtert. Um die Entwicklung der Protagonistinnen besser verstehen zu können, ist es hilfreich, vorab „Meine geniale Freundin“ zu lesen.

    Handlungsort ist das düstere, von Gewalt und Brutalität geprägte Neapel in den Jahren 1960 bis 1966. Der Autorin gelingt es, diesen Ort lebendig werden zu lassen, man riecht die muffigen Gassen, sieht die scheelen, misstrauischen Blicke, die einen überall hin begleiten. Im Rione gelten eigene Regeln, an die sich jeder zu halten halt. Um so bemerkenswerter ist es, dass Elena für ihre Bildung kämpft, sich zur Wehr setzt. Doch immer wieder ist es die schöne, unnahbare Lila, die in den Vordergrund rückt.

    Durch die Heirat hat sich Lila für eine Zukunft als Ehefrau und Mutter entschieden, nicht ahnend, dass ihr geliebter Mann entgegen aller Beteuerungen gemeinsame Sache mit dem Camorra-Clan macht. Ihren Widerspruch und ihr hitziges Temperament zwingt er mit Gewalt in ihre Schranken.

    „Wir waren mit der Vorstellung aufgewachsen, dass kein Fremder uns anrühren durfte, dass aber unser Vater, unser Verlobter, unser Ehemann uns ohrfeigen durfte, wann immer er wollte, aus Liebe, um uns zu erziehen und uns zu bessern.“

    Elena, die um keinen Preis so enden möchte wie ihre Mutter, wird zur Vorzeigeschülerin, doch innerlich brennt ein Kampf in ihr. Fast hätte sie sich an einen Mann gebunden, nur um dazuzugehören, denn Anerkennung für ihre Leistungen findet sie im Rione nicht. Ein Sommerurlaub auf Ischia wird zum Wendepunkt der beiden Frauen. Die vermeintliche Leichtigkeit des Sommers steht im spitzen Gegensatz zu den Emotionen, die schließlich in einem furchtbaren Fiasko enden. Elena wendet sich von Lila ab und erhält ein Stipendium an einer Eliteuniversität in Pisa. Sie scheint einen neuen Weg gefunden zu haben, doch die Erinnerung an Lila lässt sie nicht los.

    "Und ihr Leben taucht beständig in meinem auf in den Worten, die ich gesagt habe und in denen häufig ihre Worte widerklingen; in jener entschlossenen Geste, die eine Nachahmung einer ihrer Gesten ist; in meinem Weniger, das als solches wegen ihres Mehr da ist; in meinem Mehr, das die Umkehrung ihres Weniger ist."

    Lila, der einstige strahlende Stern des Rione, bleibt als Charakter schemenhaft und schwer durchschaubar. Fast meint man, sie sucht sich ihr Leid selbst aus. Elena dagegen ist für mich sehr klar gezeichnet. Trotz ihrer Zielstrebigkeit beim Lernen und den daraus resultierenden Erfolgen, bleibt sie unsicher, scheint ihren Platz im Leben nicht zu finden.

    "Aber eigentlich blieb ich eine kulturell allzu angepasste Dilettantin, ich besaß keine Rüstung, in der ich ruhig voranschreiten konnte, wie sie es taten."

    Eine vielschichtige und emotionsgeladene Studie menschlicher Schwächen macht den Reiz dieses Romans aus. Der tagtägliche Versuch, aus einer gesellschaftlich vorbestimmten Situation auszubrechen, der Kampf um Anerkennung, um Selbstfindung wird eindringlich und fühlbar vermittelt. Auch wenn das #FerranteFever bei mir nicht ausgebrochen ist, tauche ich gern in die atmosphärische Geschichte ein und bin auf die Fortsetzung gespannt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    15 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 16.01.2017

    Im Sommer letzten Jahres brach es aus, oder wurde vielmehr allerorten beschworen – das Ferrante-Fieber! Ich stand diesem Phänomen etwas ratlos gegenüber. Das Buch konnte durchaus unterhalten, zeichnete zumindest ansatzweise interessante Figuren und eine gut entwickelte Geschichte. Zudem wurde die Spannung gehalten und mit einem ungeheuren Cliffhanger geendet. Trotzdem konnte von einem Fieber bei mir keine Rede sein.

    Nun also, „Die Geschichte eines neuen Namens“. Zunächst gleicht sie der genialen Freundin sehr. Wer den ersten Band gelesen hat (und das sollte man unbedingt vorher tun), erinnert sich, dass dieser abrupt an Lilas Hochzeitstag endete, und zwar mit einem Eklat. Lila entdeckte, dass ihr Mann heimlich gemeinsame Sache mit den ihr zutiefst verhassten Camorra-Brüdern Solara machte. Der Anfang der Ehe, in die sich Lila mit 16 Jahren stürzte, um aus den äußerst bedrückenden Verhältnissen ihres Elternhauses in einem der heruntergekommenen Viertel („rione“) Neapels zu fliehen, barg zugleich ihr Scheitern. Zwar kann der erfolgreiche Lebensmittelhändler Stefano ihr nun ein Leben in relativem Wohlstand bieten, aber ein wirkliches Entkommen aus den Verhältnissen, wie ihn sich die beiden Mädchen erträumten, bietet sich Lila dadurch nicht. Stefano zeigt als Ehemann das vertraute Verhaltensmuster aller Männer aus dem „rione“: Despotie, Machismo, Verachtung und Missbrauch der Frauen, Gewalt. Nicht nur Lila, sondern auch fast alle ihre Freundinnen geraten in viel zu frühen Jahren in eine solche Ehehölle. In dieser Geschichte wird so ziemlich alles demontiert, Liebe, Ehe, Familie, Freundschaft. Auf alle diese (glücksverheißenden) Institutionen wird mit einem äußerst scharfen Blick geschaut. Noch deutlich mehr als im ersten Buch geht es hier auch um die Stellung der Frau, ihre Missachtung in der Gesellschaft, ihre Befreiungsversuche. Dabei kommen aber die Frauen selbst genauso schlecht weg wie die Männer. Das System ist es, wo der Wurm drin steckt. Und hier hat mich das Buch zunehmend gepackt. Endlich kommen auch zeitpolitische und soziale Aspekte zum Tragen: Die Frauenfrage, soziale Umstände, Bildungspolitik. Denn da gibt es natürlich neben Lila noch die Ich-Erzählerin, die mit ihr in Freundschaft, aber auch in ständiger Rivalität und Missgunst verbunden ist. Gerade das macht einen großen Reiz der Bücher Elena Ferrantes aus: Wie ungeschönt, schonungslos und offen diese Lenu selbst über ihre übelsten Gefühle und Gedanken schreibt. Lenu nun geht, obwohl eigentlich weniger begabt als Lila, durch ein wenig Glück, aber vor allem durch großen persönlichen Ehrgeiz befördert, einen anderen Weg. Sie bleibt bis zum Abitur auf der Schule, studiert danach sogar in Pisa und kann sich schließlich den großen Traum erfüllen: ein Roman von ihr wird veröffentlicht.

    Auch dieser zweite Band der Tetralogie endet mit einem Cliffhanger. Unmöglich sich der Spannung zu entziehen, wie es weiter geht. Zumal nach anfänglichem Zögern mich die Figuren nun tatsächlich gepackt haben.Dabei sind die Bücher äußerst kunstlos geschrieben. Sie sind gut lesbar, bieten aber keine sprachlichen Höhepunkte. Dabei ist der Roman gut konstruiert und Elena Ferrante kann enorm gut mit Spannung umgehen. Deshalb wird das Ferrante-Fieber wohl diesmal mindestens bis Mai dieses Jahres anhalten. Da soll der dritte Teil erscheinen. Und ich habe läuten hören: Der soll noch besser sein.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 29.01.2017

    Dem Rione entwachsen …

    Der zweite Band der neapolitanischen Saga beginnt, als die beiden Protagonistinnen sechszehn Jahre alt sind. Die beiden Mädchen beginnen sich auseinander zu leben, geradezu zu entfremden - und doch finden sie immer wieder zusammen: eine Freundschaft von Kindesbeinen an lässt sich nicht einfach so auslöschen. Aber Lila und Lenù leben im Laufe der Geschichte immer mehr in verschiedenen Welten. Lila bleibt im Rione, wo sie durch ihre frühe Heirat zu Ansehen und Geld kommt, Lenù schafft es als sehr gute Schülerin aus dem Arbeiterviertel, in das beide hineingeboren worden sind, hinaus - sogar bis auf die Universität. Eine Herausforderung bedeutet der Eintritt in den neuen Lebensabschnitt des Erwachsenwerdens für beide jungen Frauen - neidvolle Blicke auf das Leben der jeweils anderen eingeschlossen.
    Ferrante zeigt in ihrem Roman ausgezeichnet das Rollenverhalten der 50er-60er Jahre; vor allem die Stellung der Frau und der - oftmals erfolglose - Versuch in patriarchischer Gesellschaft auf eigenen Beinen zu stehen, einer Gesellschaft, die von Gewalt und kriminellen Machenschaften bestimmt wird.
    Die langen, verschachtelten Sätze des Entwicklungsromans reißen den Leser in rasantem Tempo durch die Geschichte. Großes Lob auch an die Übersetzerin Karin Krieger. Es gelingt ihr, mit jeweiligem Andeuten des Neapolitanischen bzw. der italienischen Standardsprache auch die Unterschiede zwischen dem Arbeiterviertel Rione und der "gebildeten" Schicht zu unterstreichen.
    Den ersten Band habe ich nicht gelesen, werde dies aber bald nachholen. Zur besseren Orientierung sind alle handelnden Personen inklusive ihrer Beziehungen zueinander gleich zu Beginn dieses zweiten Bandes aufgelistet, das praktische Lesezeichen enthält ebenfalls noch einmal alle wichtigen Charaktere.
    Die detailreiche Geschichte ist absolut lesenswert und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    13 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 17.01.2017

    Die vierteilige Neapolitanische Saga von Elena Ferrante hat mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.
    Die Autorin verfolgt den Lebensweg und die Freundschaft zweier intelligenter Mädchen, die in das quirlige, doch leider sehr arme Stadtviertel Rione in Neapel hineingeboren werden.
    Auch wenn ich das Buch mit großem Interesse gelesen habe, muss ich sagen, dass mir vieles nicht gefallen hat:

    - leider habe ich den ersten Band nicht gelesen, und so hatte ich sehr oft das Gefühl, dass mir Details aus den früheren Jahren fehlen, denn es wird oft Bezug auf Vergangenes genommen.

    - für mich waren es einfach viel zu viele Personen, die zu allem Überfluss auch oft noch in irgendeiner Form familiär oder beziehungsmäßig miteinander verbandelt sind. Erschwerend kommt hinzu, dass die gleiche Person oft sehr unterschiedlich genannt wird, mal mit richtigem Namen, dann mit Spitznamen, dann nur der Familienname. Ich mag es einfach nicht, wenn ich die Personen nur schwer zuordnen kann. Es stört meinen Lesefluß.

    - vielleicht bin ich mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Ich hatte mich auf eine große Portion italienischer Lebensart und -lust gefreut. Auf soviel Missgunst und Neid war ich nicht vorbereitet. Und ich frage mich ernsthaft, wie man die Beziehung zwischen Lila und Lenù als Freundschaft titulieren kann, wo doch eher der Konkurrenzkampf und Egoismus zwischen den beiden dominiert. Auch die anderen Charaktere sind mir zutiefst unsympathisch. Es gibt keinen Zusammenhalt. Lügen und Tricksereien sind an der Tagesordnung. Mir fehlt einfach ein Sympathieträger, mit dem ich mitfiebern und mitleiden kann.

    Natürlich hat der Roman auch positive Aspekte.
    Das Buch ist sehr wertig verarbeitet, und hat sogar ein Lesebändchen, was ich immer sehr praktisch finde. Auch das Cover gefällt mir außerordentlich gut, sowohl vom Motiv als auch von der einheitlichen Farbgestaltung in den verschiedenen Fliedertönen.
    Den Schreibstil von Elena Ferrante muss man einfach als eindringlich und mitreißend bezeichnen. Dadurch konnte ich das Buch doch nicht aus der Hand legen, obwohl es mir so gar nicht gefiel.
    Auch das Grundmotiv, diese beiden Mädchen mit ihrem Streben nach Wissen, Geld und Anerkennung gegenüber zu stellen und ihre Träume, ihr Scheitern und ihre Erfolge eindringlich zu schildern, empfinde ich als absolut lesenswert. Dennoch halten mich die negativen Stimmungen des Inhalts und die immer wieder auftretende Langatmigkeit der Geschichte davon ab, weiter Bände der Neapolitanische Saga lesen zu wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    10 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ina H., 09.02.2017

    Nun endlich der zweite Roman zur Neapolitanischen Saga. Es geht da weiter, wo der erste Teil geendet hat mit dem Eklat bei Lilas Hochzeit. Nur zur Anmerkung, man sollte unbedingt den ersten Teil vorher lesen, sonst ist es schwierig einzusteigen.
    Es wird gleich klar, dass die Flucht in die Ehe, um aus dem bisherigen prekären Leben auszubrechen, kein glückliches Leben für Lila bescheren wird. Nun ist sie zwar finanziell versorgt, aber eine Liebesheirat ist es nicht. Ihr Mann ist gewalttätig und ein absoluter Macho. Gelungen reißt die Autorin die Fassaden der sogenannten glücklichen Ehe ein, zeigt welche Gewalt nicht nur Lila ausgesetzt ist. Es gibt keine Hilfe, jeder erträgt sein Schicksal, denn so wird es allgemein gesehen, allein. Eine Frau hat zu gehorchen und nicht aufzubegehren. Wunderbar schildert Ferrante die Gesellschaft dieser Zeit und dabei vor allem die Stellung der Frau.
    Lilas Freundin Elena geht nun einen ganz anderen Weg, sie geht weiterhin zur Schule und wohnt bei ihren Eltern. Sie versucht durch Bildung ihrem bisherigen Leben zu entfliehen. Trotz der unterschiedlichen Lebenswege bleibt ihre Freundschaft bestehen. Bis ein Mann das starke Band der Freundschaft zu zerreißen droht.
    Wie bereits im ersten Band besticht diese Saga vor allem durch ihre gut herausarbeitenden Charaktere. Elena und Lila sind für mich mit die vielschichtigsten Charaktere meiner zuletzt gelesenen Romane. Dazu das gut herausgearbeitete Gesellschaftsbild. Diese Punkte machten für mich auch diesen Teil zu einem Lesegenuß.
    Dadurch, dass Elena und Lila in diesem Teil älter und reifer sind, konnte ich mich noch besser in sie hineinversetzen, weshalb mir dieser Band vielleicht insgesamt auch besser gefiel als der erste. Ich weiß noch nicht, ob ich wirklich schon im FerranteFever bin, aber mir wird eindeutig wärmer.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    24 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anyah Fredriksson, 05.01.2017

    Zu Beginn des zweiten Teils des Familienepos sind Elena und Lila 16 Jahre alt. Lila heiratet Stefano Carracci, obwohl die Ehe unter keinem guten Stern steht. Sie erwartet dennoch Unabhängigkeit durch ihren Schritt in die Ehe. Elena verliebt sich in einen Studenten, doch auch hier hängt der Himmel nicht voller Geigen, spielt er nur mit ihr? Werden sich die beiden Mädchen durchsetzen können, ihre Träume zu verwirklichen und vor allem, hat ihrer beider Freundschaft Bestand? Eines ist klar, es weht ein kalter Wind … denn die Geschlechterrolle wird in diesem Teil Italiens noch größer geschrieben als anderswo.

    Der Stil und die Sprache der Autorin Elena Ferrante wirkt wunderbar entschleunigend, sofort befinde ich mich als Leserin in einer anderen Zeit und anderen Welt. Elena Ferrantes Figuren haben Blut und Leben und strömen vor Authentizität. Die Geschichte wird weiter gestrickt und verliert nicht an Reiz zum ersten Band. Im Gegenteil, ich fiebere nun den nächsten zwei Bänden entgegen.

    Meine klare Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und ich empfehle die neapolitanische Saga nur zu gerne weiter an Leser und Liebhaber von Familien Romanen im großen und anspruchsvollem Stil. Bleibt zu hoffen, dass die Autorin, die unter einem Pseudonym schreibt, ihre Ankündigung nicht umsetzt, mit dem Veröffentlichen ihrer Geschichten zu stoppen, sollte ihre wahre Identität aufgedeckt werden, denn seit kurzem kennt die Welt ihren richtigen Namen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamoa, 03.03.2017

    Ich bin recht spät zu Elena Ferrantes Fans gestoßen. "Meine geniale Freundin" habe ich in den Weihnachtsferien verschlungen und kurz darauf musste auch der zweite Teil der Saga her.
    In diesem Band erfahren wir mehr über die späten Jugend/frühen Erwachsenenjahre der beiden Freundinnen. Lila muss erkennen, dass auch ihr Ehemann mit der Camorra paktiert und Elena erfährt am eigenen Leib, wie wenig man als intelligente Frau zu ihrer Zeit ernstgenommen wird und wie schwer der Aufstieg aus ihrer Schicht sein kann.
    Wieder faszinieren die Lebenswege der jungen Frauen inmitten der machohaftesten Männer, die mir literarisch in letzter Zeit untergekommen sind. Enttäuschungen stehen bevor...
    Der Sprachstil konnte mich wieder mit Leichtigkeit fesseln. Die Lebenswelt, die Elena Ferrante erschafft, ist so vielschichtig und lebensecht, dass man stundenlang darin verweilen mag. Für mich eine der Entdeckungen der letzten Jahre! ch bin gespannt, wie es mit den Frauen weitergehen wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 11.02.2017

    Die Saga geht weiter
    Der Ferrante-Boom ist anscheinend etwas abgeflaut, jedenfalls in den Medien nicht mehr ganz so im Fokus. Das ist mir als Leser ganz Recht, umso unbeeinflusster kann ich den Roman lesen. Und es liest sich weiterhin gut, sobald man in den richtigen Lesefluß gekommen ist.
    „Die Geschichte eines neuen Namens“ schließt an den ersten Teil an, liest sich fast als durchgängiger Roman. Lina und Elena sind Anfangs dieses Buchs 16 Jahre alt und ich bin überrascht, wie reif sie wirken, obwohl sie heutzutage noch als Teenager gelten würden.

    Die Frage, ob ich Lila oder Lenü interessanter finde, stelle ich mir nicht mehr. Die eine reflektiert sich in der anderen, wobei die Erzählperspektive aus Elenas Sicht bestimmend bleibt.

    Lila muss leider schon sehr früh erkennen, dass ihre übereilte Heirat ein großer Fehler war. Stefano zeigt ein neues, brutales Verhalten. Das bleibt nicht unbemerkt, da Lila entsprechend schlimm zugerichtet ist, doch die Gesellschaft im damaligen Italien akzeptierte ein solches Verhalten. Ich bewundere Lilas Stärke, die widerspenstig bleibt und sich nicht ohne weiteres in ihre Rolle fügt.
    Elena und Antonio trennen sich, dann trifft sie Nino, doch der interessiert sich mehr für Lila. Zwischen Nino und Lila kommt es zu einer Liebesbeziehung.

    Es ist keine einfache Freundschaft, die Lila und Elena führen, oftmals brüchig, doch sie hat Bestand, obwohl sie sich lange nicht sehen.
    Man hofft die ganze Zeit, das beide Frauen noch neue Perspektiven bekommen, um ihre Potenziale nutzen zu können. Das ist für das Hauptthema Ferrantes überhaupt!

    Das Buch ist beeindruckend. Ich will aber auch nicht verschweigen, dass es teilweise nur mühsam mit der Geschichte vorwärtsgeht und es langatmige Abschnitte gibt.
    Aber ich denke, die Autorin hat schließlich die Veröffentlichung eines Buches in 4 Teilen dafür gewählt, auch einmal ausführlicher zu werden, Details auszuarbeiten und in der Summe profitiert der Leser davon.
    Jetzt bleibt nur noch, auf den nächsten Teil zu warten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 20.01.2017

    Inhalt:
    Elena und Lila stehen an der Schwelle zum Erwachsen werden, während Lila schon am Tag ihrer Hochzeit merkt das Stefano sie belügt und sie daraufhin beschließt ihm nie wieder zu vertrauen, geschweige denn ihm ihre Liebe zu schenken, geht Elena weiter zur Schule um dem Leben im Rione eines Tages zu entfliehen.
    Lila wird von Stefano misshandelt und missbraucht und gleichzeitig mit Geld und Aufmerksamkeit überschüttet, solange sie sich fügt. In einem Urlaub am Meer trifft sie Nino wieder, einen Freund aus Kindertagen und verliebt sich.
    Elena, darf nach einem hervorragenden Abitur eine Schule in Pisa besuchen, auf der sie lernen muss, das sie ihre Heimat nicht vollends abstreifen kann.
    Und auch ihre Freundschaft muss sich wieder einmal bewähren.




    Meine Meinung:
    Ich habe mich sehr auf die Geschichte eines neuen Namens gefreut, ich wollte unbedingt wissen wie es mit Elena und Lila weitergeht, ob die Mädchen ihr Glück finden oder zumindest Zufriedenheit.
    Und ich wurde nicht enttäuscht: Elena Ferrante lässt ihre Elena erzählen und das macht sie einfach nur wunderbar. Elena, genannt Lenu, berichtet vom täglichen Kampf der Frauen, gegen ihre Männer und gegeneinander, um Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, ein Kampf der lautstark ausgeführt wird, Zankereien und Gewalt sind alltäglich im Rione.
    Sie erzählt aber auch von langen Tagen am Meer, an dem die Mädchen einfach nur das sein können was sie sind, Jugendliche die ihr Leben genießen wollen, flirten, lachen und Spaß mit Freunden haben. Mit dem Unterschied, das am Wochenende ihre Ehemänner zu Besuch kommen.
    Elena erzählt von ihren Studien, ihren Selbstzweifeln und ihrer Angst davon nicht gut genug zu sein, für die Welt außerhalb des Riones, aber sie beißt sich durch, sie rappelt sich immer wieder auf und strebt danach die Beste zu sein. Bewusst oder unbewusst geht sie Beziehungen mit Männern ein, die ihr Impulse geben, die sie zu noch mehr Leistung anregen, die ihr aber immer auch wieder vor Augen führen was sie nicht weiß. Elenas Leben ist eine Achterbahn der Gefühle.
    Ich war mir nicht immer sicher ob ich sie mag oder nicht, genauso ging es mir bei Lila. Lila versteht es die Menschen um sich herum für ihre Zwecke einzuspannen, sie manipuliert jeden in ihrem Umfeld, bis zu dem Tag an dem sie merkt wie unglücklich sie mit ihrem Leben ist und alles auf eine Karte setzt um glücklich zu werden und scheitert?
    Und Elenas und Lilas Freundschaft? Sie wurde auf eine harte Probe gestellt, wie das nun mal manchmal so ist mit Freundschaften, aber wahre Freundschaft übersteht viele Stürme.
    Dieser Einblick in das Leben der Menschen, zu einer Zeit in der ich gerade mal geboren war, ist berührend und erschreckend, vieles was wir für selbstverständlich nehmen musste von anderen hart erkämpft werden.
    Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil, der Saga.
    Ich gebe für Die Geschichte eines neuen Namens ein absolute Leseempfehlung. Aber nicht vergessen vorher den ersten Teil: Meine geniale Freundin zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 03.01.2017

    Die erste Teil von die neapolitanischen Saga hat mir gefallen, aber die zweite ist noch besser, Elena Ferrante sammelt hier die ganze Aufmerksamkeit auf die zwei Freundinnen , Lila und Elena. Die Gefühle und die Entwicklung von die beiden steht hier im Mittelpunkt , die Freunde und Verwandter in diesen teil bleiben im Hintergrund.

    Lila hat geheiratet , Elena lernt weiter und wie im ersten Teil habe ich das ganze Zeit das Gefühl, dass Elena verdankte fast alles was sie war Lila, dann hier die Rolle haben sich umgedreht - dank Elena kehrt Lila zu den Büchern zurück und dank Elena sie begeht ein Ehebruch. Lila ist weiter die dominante Person, welche nimmt kein Rücksicht auf die anderen Menschen, sie ist egoistisch und egozentrisch, sie kann sich nicht in die Situation anpassen, sie muss immer haben was sie will, trotz dass ihre Taten die andere verletzten. Lila tut mir Leid, sie ist unglücklich verheiratet, ihre Mann prügelt und vergewaltigt sie , aber ich habe auch das Gefühl , sie ist selber Schuld, sie provoziert immer und immer hat andere Meinung, sie ist ein Opfer von damaligen Zeiten, wo die frühere Heirat war eine Probe den Armut zu entkommen. Die bittere Zitat - "Von klein auf hatten wir gesehen , wie unsere Väter unsere Mutter schlugen. Wir waren mit der Vorstellung aufgewachsen, dass ein Fremder uns keinesfalls anrühren durfte, dass aber unsere Vater, unsere Verlobte, unsere Ehemann uns ohrfeigen durfte, wann immer er wollte, aus Liebe, um uns zu erziehen und uns zu bessern " - sagt alles, die Frauen damals hätten nichts zu sagen und mit das war Lila nicht einverstanden, sie war schon " über ihre Zeiten gewachsen ". Ich mag sie, aber Elena ist mir viel näher mit ihre Bescheidenheit und ihre Stille.

    Der Schreibstil ist flüssig, ruhig , melancholisch, aber auch angenehm zu lesen , die Autorin schreibt sehr plastisch, die Stimmung ist ganze Zeit sehr drückend, trotz die kleinen fröhlichen Momenten in Elenas leben, die Wildheit von Lila nimmt immer der Oberhand und dunkelt die Atmosphäre.

    Die Geschichte zeigt, dass der Freundschaft ist keine einfache Sache, dass die Freundschaft manchmal mit Hass verbunden ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 06.02.2017

    Wer den ersten Band mochte, wird den zweiten lieben!

    Meine Meinung

    Die Geschichte des zweiten Bandes schließt nahtlos an die des ersten Bandes „Meine geniale Freundin“ an. Deshalb empfehle ich dringend den ersten Band zuerst zu lesen, da man nur so die Entwicklung des Charaktere verstehen und nachvollziehen kann. Außerdem würde man ein großartiges Buch verpassen!

    Nachdem ich den ersten Band beendet hatte, hatte ich das große Glück den zweiten gleich parat zu haben, denn „Meine geniale Freundin endet mit einem Cliffhanger! Als ich das zweite Buch aufschlug, war ich positiv überrascht, dass wieder ein Personenverzeichnis mit enthalten war. Dieses wurde sogar mit Informationen aus dem ersten Band ergänzt, sodass man wunderbar in die Geschichte hineinfindet, sollte der erste Band etwas zurückliegen.
    Der erste Band endet mit Lilas Hochzeit. Lila findet heraus, dass ihr Ehemann mit den ihr verhassten Solaras-Brüdern gemeinsame Sache macht, als diese auf ihrer Hochzeit erscheinen, obwohl er ihr versprochen hat, dass die Brüder nicht zur Hochzeit kommen dürfen. Ab diesem Zeitpunkt liegt die Ehe zwischen Lila und Stefano in Trümmern bevor sie überhaupt angefangen hat. Lila begehrt gegen ihren Ehemann auf und muss nicht nur einmal Schläge dafür einstecken. Sie wollte der Armut Riones entfliehen und ist mit einem Kind in einem gewalttätigen Haushalt gefangen. Doch Lila wäre nicht Lila, wenn sie sich dadurch unterkriegen lassen würde.
    Elena lernt fleißig weiter und geht sogar auf die Universität in Pisa. Dort lernt sie einen netten jungen Mann kennen. Obwohl Elena eine sehr gute Studentin ist, fühlt sie sich zu ihren Mitstudenten nicht dazugehörig. Sie stammt aus einem armen Viertel Neapels und das merkt sie auch. Also hat sie das Gefühl noch besser werden zu müssen. So kommt es, dass sie Lila etwas aus den Augen verliert. Doch die Freundschaft zwischen Lila und Elena scheint unzerstörbar.

    Elena Ferrantes Schreibstil ist auch in dem zweiten Band wieder hervorragend! Ihre Wortwahl ist sehr klar und unbeschönigt, was mir ungemein gut gefällt. Freundschaft, Ehe und auch die Liebe werden sehr kritisch und schonungslos beleuchtet. Sie versteht es die Spannung zu halten, sodass man in der Geschichte gefangen bleibt, obwohl diese ja nun sehr umfangreich ist. Eine Geschichte dieser Art in der es um eine Freundschaft geht, die nicht nur Liebe und Bewunderung beinhaltet, sondern vor allem auch viel Neid, Konkurrenz und Missgunst, ist mir noch nicht begegnet. Das macht wahrscheinlich den Reiz aus, denn wenn wir ehrlich sind, haben auch auch wir bestimmt ab und zu solche Gedanken. Verknüpft mit den Ereignissen Neapels in den 1960er/70er Jahren, finde ich die Geschichte um Lila und Elena sehr spannend und freue mich auf den dritten Teil, da auch der zweite Band mit einem Cliffhanger endete! Zum Glück muss man nicht allzu lange warten!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein