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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 11.05.2021

    Als Buch bewertet

    Überraschungshit 2021 und einfach nur wow !!!

    Seit 20 Jahren stehen die Frauen der Leuchtturmwärter vor einem Rätsel - was ist in der Silvesternacht wirklich geschehen ? Warum sind die Uhren stehen geblieben, der bereits gedeckte Tisch unberührt und ihre Männer spurlos verschwunden ? Fragen und mysteriöse Verschwörungstheorien schwirren wie Flitter durch Zeit und Raum und eine Erklärung scheint nicht in Sicht. Als ein Autor den Hinterbliebenen Fragen stellt, um ein Buch über die Leuchtturmwärter zu veröffentlichen, brechen vernarbte Wunden auf, trauernde Herzen leiden und es scheint, als dringt die Wahrheit endlich ans Tageslicht...


    Ich bin noch ganz geflasht von diesem absolut faszinierenden, aufwühlenden und unglaublich beeindruckenden Roman, der mit ganz viel Gespür für die leisen Zwischentöne eine emotionale Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen erzählt.

    Emma Stonex gelingt es, mit ihrem wortgewaltigen Beschreibungen des Meeres die Stimmung im Leuchtturm wiederzugeben, sodass man das Tosen der Wellen, die sich am Sockel des Leuchtturmes brechen, hören kann. Die weiße schäumende Gischt spritzt ins Gesicht und hinterlässt eine salzige Spur, der Wind brüllt und tobt um die dicken Mauern um dann doch wieder zu einer sanften Brise abzuflauen.

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die für den Leser sehr interessant gestaltet sind und einen sehr guten Einblick in das Leben und die Arbeit im Leuchtturm und in der Gegenwart ermöglichen. Ständig ist eine unterschwellige Bedrohung und ein geheimnisvoller Zwischenton präsent, sodass die Neugier schon fast ins Unermessliche steigt, denn die Andeutungen und Vermutungen, was geschehen sein könnte, stacheln natürlich noch mehr das Lesefieber an und lassen die Seiten regelrecht von alleine umblättern.

    Die Figuren der Leuchtturmwärter sind vom Wesen her sehr unterschiedlich gestaltet, tragen ihr Päckchen mit sich und man spürt, dass es sich hier um eine eingeschworene Gemeinschaft handelt. Aber mit jedem Tag, den sie mehr aus See "gefangen" sind, fallen immer mehr die Hüllen und lange unterdrückte Befindlichkeiten dringen an die Oberfläche.

    Die Frauen an Land, die auch 20 Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden mit dem Verlust und der Trauer fertig werden müssen, gehen da schon etwas mehr in die Offensive. Offene Anfeindungen, Stutenbissigkeit und Verwünschungen inklusive.Die persönlichen Schicksale, ihre Lebensgeschichten und ihr Umgang mit dem Verschwinden ihrer Männer sind von der Autorin sehr fein modelliert sorgen dafür, dass der Leser ein sehr intimen Einblick in ihre Gefühls- & Gedankenwelt erhält.

    Die Autorin verschließt die wahren Ereignisse bis zum Schluss hinter der dicken Stahltür des Leuchtturms und sorgt dafür, dass der Leser immer wieder ins Grübeln verfällt und Mutmaßungen anstellt, was sich damals zugetragen hat. Starke Gefühlsregungen verbinden den Leser mit den Figuren, lässt ihn somit ein Teil der Handlung werden und die ganze Bandbreite von Verlust und Trauer, Verrat und Liebe, Hoffnung und Resignation miterleben. Das Meer mit all seinen Gesichtern ist hier eine wuchtige Kulisse, die mit jeder Welle, die sich am Leuchtturm bricht,die Geheimnisse freigibt.

    Für mich d e r Überraschungshit 2021 ---absolute Leseempfehlung !!

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  • 4 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Sei ein Leuchtturm: strahle für andere, wenn sie in der Dunkelheit sind...
    1972. Am letzten Tag des Jahres nimmt ein Boot Kurs auf den im Meer liegenden Leuchtturm „Maiden Rock“, um die drei dort tätigen Wärter abzulösen. Als sie eintreffen, ist der Leuchtturm nicht zugänglich, da von innen verriegelt, und vor allem verwaist, von den drei Wärtern fehlt jede Spur. Nicht nur ihr Arbeitgeber gibt all das Rätsel auf, vor allem die Familien der drei verschwundenen Männer schweben ständig zwischen Hoffen und Bangen. Die Zeit vergeht und um sich das Mysterium zu erklären, besetzt man einfach einen der drei mit der Rolle des Übertäters, ohne Beweise zu haben oder über die Folgen nachzudenken. 20 Jahre gehen ins Land, bis der Autor Dan Sharp sich näher mit dem Fall beschäftigt und den Ehefrauen der drei Vermissten Fragen stellt, womit er in ein Wespennest sticht. Denn die Frauen haben jede für sich harte Jahre hinter sich, sind dem ständigen Gerede und den Mutmaßungen ausgesetzt und können mit den Geschehnissen bis heute nicht abschließen. Wird die Wahrheit der Ereignisse endlich ans Licht kommen?
    Emma Stonex hat mit „Die Leuchtturmwärter“ einen unterhaltsamen Debütroman vorgelegt, der dem Leser eine spannende und gut ausgeklügelte Geschichte mit viel psychologischer Finesse präsentiert. Der flüssige, bildgewaltige und doch eher ruhig gehaltene Erzählstil katapultiert den Leser sofort in die Handlung hinein, die auf einer tatsächlichen Begebenheit beruht und der Leser immer wieder rätselt, wie weit die künstlerische Freiheit der Autorin geht und wie es sich wohl wirklich zugetragen hat. Die Grenzen verschmilzen hier wunderbar zu einer Einheit und rufen gerade deshalb Gänsehaut und Nervenkitzel hervor. Sämtliche Protagonisten bekommen eine Bühne geboten, um ihre Sicht der Dinge zu erzählen, aber auch ihr Seelenleben und ihre Geheimnisse offenzulegen. Dabei offenbart sich so manches Drama, so mancher Abgrund, so manche Lüge, die man allzu gern über Jahre zu vertuschen suchte. Der Leser bekommt einen guten Einblick in harte und entbehrungsreiche Lebensgeschichten, während er gleichzeitig wie der Autor Dan Sharp versucht, die Wahrheit der Geschehnisse herauszufinden. Stonex enthüllt das (ihr) Geheimnis Stück für Stück gleich einem Puzzle, wobei sie dem Leser genügen Raum für eigene Spekulationen und Lösungsfindungen gibt, was auch erheblich zur Steigerung des Spannungslevels beiträgt.
    Die Charaktere sind lebendig in Szene gesetzt, überraschen mit detailliert ausgearbeiteten menschlichen Eigenschaften und lassen den Leser ganz nah an sich heran, der sich so einen guten Rundumblick verschaffen und mitfiebern kann. Die drei Leuchtturmwärter bilden durch die jahrelange Arbeit eine Einheit, die sich aufeinander verlassen kann. Vom Charakter her sind sie völlig gegensätzlich, was sich auch über die Zeit herausstellt. Sie sind eine Zweckgemeinschaft, aber keine Freunde fürs Leben. Ihre Ehefrauen Jenny, Michelle und Helen führen aufgrund des Berufes ihrer Männer ein ähnliches Leben voller Entbehrungen, doch mit dem Verschwinden der Ehemänner kommt es unter ihnen zu Schuldzuweisungen, Anfeindungen und Misstrauen. Auch das Umfeld sorgt immer wieder dafür, dass die Frauen nicht zur Ruhe kommen.
    „Die Leuchtturmwärter“ ist eine spannende psychologische Studie über menschliche Abgründe, zu denen Vertrauensbruch, Verlust und Misstrauen gehören, dabei aber auch Lügen, Geheimnisse, Liebe und Hoffnungsschimmer zu finden sind. Klug und subtil konstruiert und tiefgründig erzählt. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    de.Susi, 03.08.2021

    Als eBook bewertet

    Ein einsamer Leuchtturm und drei durch die Arbeit aneinander gekettete Männer, die in einer Silvesternacht spurlos aus dem von innen verschlossenem Leuchtturm verschwinden. Und weitere Dinge geben Rätsel auf: Warum blieb das Abendessen unberührt und alle Uhren zur selben Zeit stehen?
    Inspiriert von einer wahren Begebenheit hat Emma Stonex einen tiefgründigen Roman erschaffen, der Einblick in das Seelenleben der verschiedenen Protagonisten gibt.
    Hinter dem mysteriös anmutendem Ereignis stehen eine Vielzahl von möglichen Geschehnissen, basierend auf den (gedacht von den Anderen unbekannten) Geheimnissen jedes einzelnen Charakters. Es gibt immer zwei Seiten und je länger man in dieses Buch eintaucht umso verständlicher wird der tragische Ausgang. Jede(r) der Hinterbliebenen versucht sich auf eigene Weise mit dem Geschehen auseinanderzusetzen und manövriert sich dadurch in eine selbstverschuldete Isolation. Erst ihr Kontakt untereinander lässt sie mit dem erlebten Trauma abschließen.
    Ehrlich gesagt hatte ich ein etwas anderes Buch erwartet und tat mich anfänglich etwas schwer, aber ich habe das Weiterlesen nicht bereut. Das ungeklärte Mysterium passt wunderbar in die heutige oberflächliche und nach Sensationen heischende Zeit. Aber es sind die Menschen und Schicksale die dahinter stehen und einer genaueren Betrachtung bedürfen. Dies ist der Autorin hervorragend gelungen und ich empfehle dieses berührende Buch gern weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 25.08.2021

    Als eBook bewertet

    Wenn das Licht ausgeht

    1972: Vor der Küste Cornwalls verschwinden in der Silvesternacht alle drei Männer vom Leuchtturm Maiden. Die dicke Stahltür ist von innen verriegelt, der Tisch gedeckt, zwei Uhren sind um Viertel vor neun stehen geblieben. Bestürzt bleiben drei Frauen zurück, die auch zwanzig Jahre später noch keine Gewissheit haben.

    In eindrucksvoller Art und Weise präsentiert Autorin Emma Stonex diesen Roman, indem sie Erzählungen, Logbucheinträge, Briefe und Interviews geschickt miteinander zu einer spannenden Collage verquickt und so Stück für Stück düstere Geheimnisse offenbart, wobei am Ende doch wieder ein Rest an Ratlosigkeit zurückbleibt.

    Alles beginnt mit einer Fahrt hinaus aufs offene Meer: wie seit vielen Jahren steuert Jori sein Motorboot zum Turm, um dort einen jungen Mann abzusetzen, der einen der drei Wärter auf der Maiden ablösen soll. Aber – der Turm ist leer, von den Leuchtturmwärtern keine Spur, und das ausgerechnet auf der Maiden, die immer schon berühmt-berüchtigt war für eine ganz besonders seltsame Stimmung. Schnell werden Gerüchte laut, verbreiten sich Klatschgeschichten, ein Schuldiger muss immer gefunden werden. Schließlich werden die Ermittlungen von Seiten der Betreibergesellschaft Trident eingestellt, lediglich regelmäßige Zahlungen als Unterstützung für die Hinterbliebenen bleiben aufrecht.

    Mit wunderbar plastischen und anschaulichen Vergleichen setzt Stonex jede Szene ins rechte Licht, sei es die gewaltige Gischt, die den Leuchtturm zum Beben bringt oder die träge dahinfließenden Stunden an Tagen wo das Meer ölglatt kein noch so leises Plätschern hervorbringt und die Männer nichts weiter zu tun haben als einem trägen Zeitvertreib nachzugehen. Gefühlvolle und sehr tiefe Einblicke in das Leben am Turm vermittelt die Autorin, indem sie die Wärter selber zu Wort kommen lässt und ihre Faszination von ihrem Beruf und ihr Verantwortungsbewusstsein ebenso wie ihr Unbehagen oder ihre Ungeduld kurz vor der Ablösung darstellt.

    Abseits von der Enge im Turm gibt es ein „Leben in Freiheit“, am Land, wo die Frauen und Kinder auf die Rückkehr der Wärter warten. Als zwanzig Jahre nach dem Unglück ein Reporter die Geschichte wieder aufrollen will, um ein Buch darüber zu schreiben, löst sich die Starre, werden alte Wunden wieder aufgerissen und wird erneut nach der Wahrheit gesucht. Die Dialoge mit dem Journalisten kommen als Monolog daher, spiegeln den Schmerz wider, der sich über viele Jahre aufgestaut hat und nun in einem unaufhaltsamen Schwall hervorbricht.

    Gleich einem Fischernetz wird immer bloß ein Teil der Vorfälle aus der Tiefe geborgen und jede Figur hat ihre eigene Sicht auf die Wahrheit. Nur langsam fügen sich auch für den Leser die anfangs teils verwirrenden Puzzleteile zu einem runden Ganzen, das von einer realen Begebenheit inspiriert worden ist.

    Fazit: Interessante Einblicke in Einsamkeit, Eintönigkeit und Isolation auf dem Leuchtturm sowie in den recht unterschiedlichen Umgang mit Verlust, Schmerz und Trauer liefert dieser Roman, der wohltuend hervorsticht aus der breiten Masse.



    Titel Die Leuchtturmwärter

    Autor Emma Stonex

    ISBN 978-3-10-397037-1

    Sprache Deutsch

    Ausgabe gebundenes Buch, 432 Seiten

    ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 25. August 2021

    Verlag S. Fischer

    Originaltitel The Lamplighters

    Übersetzer Eva Kemper

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Was geschah 1972 auf dem Maiden Rock ?
    1972 verschwinden 3 Leuchtturmwärter spurlos aus dem Leuchtturm Maiden Rock vor Cornwall. Die Tür zum Leuchtturm ist von innen verschlossen. Drinnen ist alles so, als würden die Männer jeden Moment zurückkommen, aber von ihnen fehlt jede Spur. Zurückbleiben drei Frauen, die jede unterschiedlich um ihre verlorene Liebe trauert.

    1992 taucht plötzlich ein Schriftsteller auf, der einen Roman über die damaligen Ereignisse schreiben will. Dazu befragt er Arthurs Frau Helen, Jennifer, Bills Frau und Vincents Freundin Michelle. Wie war das damals ? Das Warten auf die Heimkehr der Männer, das Meer als Rivalin und all die kleinen Lügen und Geheimnisse, die darauf warten ans Licht zu kommen.

    Die Autorin erzählt die Ereignisse auf 2 verschiedenen Zeitebenen und Blickwinkeln.

    1972 gehört ganz den drei verschwundenen Männern, ihren Gefühlen, Gedanken über ihr Leben und ihrem Alltag auf dem Leuchtturm kurz vor ihrem Verschwinden.

    Arthur ist der älteste und der Chef. Er trägt schwer an eine Bürde und ist lieber auf dem Leuchtturm als an Land.

    Bill ist der einzige Familienvater. Die Arbeit ist für ihn ein notweniges Übel zum Broterwerb ,die Ehe mit Jenny nicht immer einfach.

    Der jüngste im Bunde ist Vincent. Er hat eine bewegte Vergangenheit und ist frisch in Michelle verliebt. Die Atmosphäre zwischen den dreien wird zunehmend aufgeladener. Phantasie und Wirklichkeit mischen sich.

    1992 legt den Focus auf die zurückgebliebenen Frauen. Sie schildern ihr Leben an Land mit und ohne ihre Männer und geben Einblicke in ihre Gefühlswelt.

    Am meisten mochte ich Helen, die ich für eine starke Frau halte.

    Gleichzeitig war ihre Lebensgeschichte für mich auch die tragischste, die mich sehr bewegt hat.

    Wen ich überhaupt nicht leiden konnte, war Bills Frau Jenny. Sie versucht krampfhaft die Fassade der glücklichen Familie aufrechtzuerhalten. Sie erschien mir zu ich- bezogen und nicht in der Lage, auf andere zuzugehen.

    Michelle bleibt gegenüber den beiden anderen Frauen eher blass, vielleicht weil ihre Beziehung zu Vincent noch nicht lange gedauert hat. Sie hatte aber mein Mitgefühl, weil sie aufrichtig um Vincent trauert.

    Das Buch hat mich vollkommen gefangen genommen. Die Ereignisse entwickelten einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ist die Geschichte rund um die Frauen verständlich, nachvollziehbar und mit einigen unerwarteten Offenbarungen versehen, wechselt die Stimmung auf dem Leuchtturm fast mit jeder Seite. Ständig hatte ich andere Erklärungen für das Verschwinden der Männer im Kopf.

    Die angebotene Auflösung des Rätsel hat mich persönlich trotz einiger Ungereimtheiten dennoch überzeugt.

    Ich fand den Roman packend und unterhaltsam und dabei ein gelungener Thriller abseits der üblichen Wege.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Wie gerne hätte ich geschrieben, dass dieses Buch eines meiner bisherigen Jahres-Highlights darstellt, da mir das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen hat, doch dann kam das Ende und hat für mich vieles kaputt gemacht. Doch nun von Anfang an...

    Das Buch handelt in zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 1992, in dem ein Autor den Fall von drei verschwundenen Leuchtturmwärtern in einem Buch aufschreiben möchte und dafür die drei Frauen, beziehungsweise ehemalige Freundin der Leuchtturmwärter interviewt. Dabei kommen einige bisher ungesagte Geheimnisse zutage...

    In der Zeitebene um 1972 geht es um die drei Leuchtturmwärter selbst und wie sie ihre letzen Tage im Leuchtturm verbracht haben und was dann alles geschehen ist...

    Insgesamt fand ich das Buch wunderschön geschrieben, die Sprache ist sehr poetisch und bildhaft, so fängt die Autorin perfekt das Bild des einsamen Leuchtturms im wogenden Ozean ein. Man spürt richtig die Gischt auf die Haut spritzen, riecht das Salz in der Luft und hört die schreie der Möwen. Man erfährt aber auch etwas über die unglaubliche Enge und Einsamkeit, monatelang von der eigenen Familie getrennt zu sein...

    Das Buch ist sehr geheimnisumwoben geschrieben, teils mutet das Buch auch sehr mystisch an und man weiss manchmal nicht was Traum ist und was Wirklichkeit! Die Autorin legt immer wieder neue Spuren ,was am letzen Tag des Verwindens der drei Wärter passiert sein könnte. Die Autorin gibt einem viele Rätsel in die Hand wie beispielsweise einen Koffer, indem ein Leuchtturmwärter hinein sieht und der Leser selbst erfährt aber nicht, was sich darin befindet. Das hielt die Spannung sehr hoch und man musste das Buch in jeder freien Minute weiter lesen...

    Tja, und dann kommt der Schluss, der für mich sehr viel an diesem Buch kaputt gemacht hat. Nicht nur die sehr banale Auflösung, bei der ich als Leser einfach das Gefühl hatte die Autorin wollte fertig werden und hat einfach "irgendein Ende genommen" (In meinen Augen passte es nicht und war fast unlogisch). Doch das ist nicht alles! Auch mit den vielen Rätseln, die man im Buch angesammelt hat, wird man einfach so stehen gelassen. Ich kann mit offenen Enden normalerweise ganz gut umgehen, aber dies hat mich maßlos geärgert. Die Autorin spielt ein Spiel mit dem Leser von wegen "Ich weiss etwas, was du nicht weisst" und lässt einen dann stehen...

    Die letzten paar Seiten waren dann auch noch sehr verkitscht und haben so gar nicht zu dieser mysteriösen und rauen Geschichte passen wollen.

    Fazit: Eigentlich ein grandios geschriebenes Buch, rätselhaft, mystisch und sehr bildhaft, das Ende hat mir aber vieles kaputt gemacht, so dass es von mir gutgemeinte 4 Sterne gibt. Ob ich es weiter empfehlen kann? Schwierig, 3/4 vom Buch ganz sicher, aber das Ende wird wohl nicht jeder Leser gelungen finden...

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Geschichtenliebhaberin, 19.08.2021

    Als Buch bewertet

    Düstere Leuchtturmromantik



    Inhalt:
    1972 verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos vom imposanten Maiden Rock weit draußen am offenen Meer. Niemand kann sich einen Reim darauf machen, was mit ihnen geschehen ist. Das Mysterium rund um das Verschwinden der drei wird verstärkt durch mehrere unerklärliche Gegebenheiten; eine von innen verschlossene Tür, Uhren die stehen geblieben sind, Logbuch-Einträge zu einem schweren Sturm, der nie stattfand.
    Noch 20 Jahre später hallen die Auswirkungen der unerklärlichen Tragödie nach. Die drei Frauen, die von den Wärtern zurück gelassen wurden, kämpfen immer noch mit den Ereignissen jener Nacht kurz vor Silvester. Jede von ihnen vermag ihre eigene Version der Geschichte zu erzählen und nach und nach zeichnet sich so ein Bild voller Entbehrungen, seelischer Schmerzen und großer Sehnsucht ab. Die Ungewissheit über den Verbleib der Männer setzt ihnen auf ihre eigene Art und Weise zu und lässt sie mehr oder auch weniger damit zurechtkommen.
    Durch die Recherchearbeit eines Autors begeben sich die Frauen gedanklich erneut in die Zeit vor vielen Jahren zurück. Parallel dazu wird aus der Sicht der Wärter erzählt, was tatsächlich in der Enge des Leuchtturms passiert ist und was zu den Ereignissen jenes Winters führte. Was geschah wirklich auf diesem mittlerweile verwaisten Wegweiser? Wie war das Leben eines Leuchtturmwärters tatsächlich und was bedeutete das für deren Liebsten? Wo liegt die eine Wahrheit und gibt es sie überhaupt?


    Meine Gedanken zum Buch:
    Mich hat Emma Stonex‘ Roman sehr beeindruckt. Ihr Schreibstil und die Erzählweise aus den verschiedenen Perspektiven und Zeiten lässt einen in eine düstere Welt eintauchen, in der es keine Abgrenzung zwischen Schwarz und Weiß gibt.
    Bisher war mir nicht bewusst (ich habe mir darüber aber auch ehrlicherweise einfach noch nie Gedanken gemacht), wie Leuchttürme zu früheren Zeiten betrieben wurden bzw. dass es diese sehr speziellen, anspruchsvollen Türme weit draußen gibt, die von Menschenhand geführt wurden. Für mich war das definitiv sehr lehrreich und dadurch auch wahnsinnig interessant. Einerseits ist der technische Aspekt dahinter beeindruckend. Was aus heutiger, moderner Sicht wie ein unverhältnismäßiger Kraftakt wirkt war damals anders schlicht nicht möglich. Andererseits regte der überwältigende psychologische Aspekt hinter der monatelangen Isolation auf engstem Raum, der Abgeschiedenheit und der Situation der an Land Zurückgelassenen zum Denken an. Zwischenzeitlich wuchs daraus beim Lesen eine derart düstere Atmosphäre, dass mich sogar ungewollt ein Gefühl der Beklemmung überkam. All das machte den Roman zu einer unglaublich vielschichtigen, atmosphärischen Erzählung, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
    Durch die vielen Wechsel zwischen den Protagonisten bzw. deren Passagen, die gelegentlich sehr lange ausfielen und teils zäh zu lesen waren, erschien mir der Roman jedoch auch immer wieder recht langatmig, daher auch leider ein Stern Abzug. Dies ist allerdings meine ganz persönliche Meinung und tut der Qualität des Buches keinen Abbruch, jedoch muss ich diesen Kritikpunkt einfach erwähnen.
    Schlussendlich möchte ich auch noch anmerken, dass die Geschichte durch die tiefen Einblicke in die komplexe psychische Lage der Protagonisten, Rückblicke in deren Vergangenheit und gewisse andere, gewalttätige Szenen mit Sicherheit keine leichte Kost ist. Zwischenzeitlich fühlte ich mich eher an einen Psychothriller erinnert. Auch das wiederum passt aber perfekt zum Charakter und dem Mysterium, dass diese Geschichte auszeichnet und so faszinierend macht.



    Fazit:
    Die Leuchtturmwärter - Für mich ein beeindruckender, atmosphärischer und lehrreicher Roman. Die Geschichte mit all ihren psychologischen Aspekten hat bei mir definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der gerne facettenreiche Geschichten mit Tiefgang, viel Meer und einer Handlung liest, die unter die Haut geht.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 09.08.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „In der Silvesternacht verschwinden vor der Küste Cornwalls drei Männer spurlos von einem Leuchtturm. Die Tür ist von innen verschlossen. Der zum Abendessen gedeckte Tisch unberührt. Die Uhren sind stehen geblieben.



    Zurück bleiben drei Frauen, die auch zwei Jahrzehnte später von dem rätselhaften Geschehen verfolgt werden. Die Tragödie hätte Helen, Jenny und Michelle zusammenbringen sollen, hat sie aber auseinandergerissen. Als sie zum ersten Mal ihre Seite der Geschichte erzählen, kommt ein Leben voller Entbehrungen zutage – des monatelangen Getrenntseins, des Sehnens und Hoffens. Und je tiefer sie hinabtauchen, desto dichter wird das Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, Realität und Einbildung.“



    Emma Stonex hat den Roman „Die Leuchtturmwärter“ verfasst. Sie schafft es, das Feeling des Meeres gerade zu Beginn des Buches sehr gekonnt und authentisch einzufangen. Ihre Beschreibungen gehen unter die Haut, ebenso die Beschreibungen ihrer Charaktere. Egal ob die Wärter oder deren Partnerinnen - wir lernen sie alle kennen und werden so zu einem gewissen Teil der Geschichte. Stonex hat dabei einen besonderen Schreibstil: wenn jeder der Darsteller seine Geschichte erzählt, muss man genau lesen und auf viele Parts achten, um nicht den Faden zu verlieren oder gar wichtige Details zu überlesen. Hier öffnen sich Seelen und der aufmerksame Leser wird hier in gewisser Weise belohnt, wenn er die Chance nutzt und diese analysiert. Die Sichtweisen der Herren und der Damen zu erlesen war recht interessant und gestaltet sich für analytische Leser als Leckerbissen. Hier sind die Seelen geschunden und das rein nur vom Meer, vom Leuchtturm und von dem kargen, einsamen Leben. Man muss am Meer mit dem Meer leben, sonst ist man verloren….

    Wie viele wissen, lese ich gern zwischen den Zeilen und so ist auch hier und da etwas zu finden, das die Geschichte besonders macht. Aber ab der Mitte des Buches verläuft sich aber meine Begeisterung im Sande, denn Stonex schweift mir dann einfach zu sehr ins Fantasy-Milieu ab und versucht den Leser bewusst unbewusst hinters Licht zu führen und eigentlich tut es der Geschichte gar nicht nötig, denn jeder realistische Leser, ahnt, was damals wie passiert sein könnte/muss. Hier an der Küste würden wir von Spökenkiekerei sprechen… Man wartet auf die Auflösung des Verschwindens und erhält ein Ende, das sich die Autorin lieber gespart hätte. Hier quillt leider der Kitsch heraus und die Gischt des Meeres vernebelt dem Leser die Sicht. Es gibt hier und da ein paar bildhafte Punkte, die man der nautischen Mystik zuordnen kann, wenn man sich damit auskennt. Wer dies nicht tut, wird für immer ein offenes Ende haben und unbefriedigt zurück bleiben. Dass sich dann die „verhassten“ Damen….egal…das wäre gespoilert um hier weiter ins Detail zu gehen. Schlussendlich hat mir persönlich das Ende die komplette Geschichte etwas verhagelt. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne, aber mehr werden es definitiv nicht.

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  • 4 Sterne

    Miss Norge, 24.07.2023

    Als Buch bewertet

    Was mir als erstes zu diesem Roman einfällt ist der Hinweis auf die wortgewaltigen Sätze und die Beschreibungen zum Meer, dem Sturm und dem Leben auf und mit dem Leuchtturm "Maiden Rock". Für ein Debüt hat mich die Autorin mit ihrer Schreib- und Ausdrucksweise sehr beeindruckt. Auch die tiefen Einblicke in die Gefühlswelt der drei Wärter und ihren Frauen hat mich berührt und bewegt. Es gibt Kapitel aus dem Jahr 1972, die sich nur mit den Gesprächen und dem routinierten Tagesablauf auf dem Leuchtturm der Männer beschäftigen. So bekommt man gute Einblicke in deren Gedanken. Die anderen Kapitel sind 1992 angesiedelt, 20 Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden der Männer, und diese beschäftigten sich mit den zurückgebliebenen Frauen. Wie sie das Leben heute meistern, wie sie mit dem Verlust umgehen und der Hoffnung, das der eine oder andere Mann doch noch wohlbehalten zurückkehrt. Ich bin restlos begeistert und freue mich auf weitere Romane der Autorin.

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  • 5 Sterne

    orfe1975, 20.12.2021

    Als eBook bewertet

    Das Verschwinden der Leuchtturmwärter

    Cover:
    ---
    Das Cover wirkt schlicht in seinem Dunkelblau und dennoch wirkt die Zeichnung des Leuchtturms im tosenden Meer sehr eindringlich und mythisch. Es zieht den Leser auf magische Weise an, das Buch in die Hand zu nehmen.

    Inhalt:
    ---
    Im Dezember 1900 verschwanden drei Wärter von einem abgelegenen Leuchtturm auf der Insel Eilean Mòr in den Äußeren Hebriden. Was genau passiert ist, weiß bis heute niemand. Aus dieser Geschichte entstanden bereits Romane und auch ein Film. Emma Stonex hat diese Geschichte als Vorlage für eine neue Handlung genutzt, die zwar von diesem Ereignis inspiriert, aber eine fiktionale Geschichte ist, die im Jahr 1972 stattfindet und keine Ähnlichkeit mit dem Leben und der Persönlichkeit der Personen aus der Ursprungsgeschichte hat. In diesem Roman haben die drei Männer Arthur, Bill und Vincent gemeinsam Wache. Als die Ablösung für einen der drei eintrifft, ist die Tür jedoch von innen verschlossen, beim Eindringen in den Leuchtturm ist kein Mensch anwesend und alle Uhren sind um Viertel vor Neun stehen geblieben. Was ist mit den Männern geschehen? 20 Jahre später versucht ein Schriftsteller durch Interviews mit Menschen, die diese Männer kannten, vor allem mit den drei Frauen der Männer, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

    Mein Eindruck:
    ---
    Der Aufbau des Romans erscheint anfangs sehr verworren. Die Geschichte spielt im Wesentlichen auf den beiden Zeitebenen 1972, in dem die Männer verschwanden und 1992, dem Jahr, in dem der Schriftsteller sich auf Spurensuche begibt. Zudem Wechseln die Perspektiven der Personen innerhalb einer Zeitebene. Nach und nach erfährt der Leser durch die Interviews und Erinnerungen sowie die Erzählungen im Jahr des Verschwindens mehr über die einzelnen Protagonisten und ihre Beziehungen zueinander. Helen ist schon lange mit Arthur Black verheiratet, der sich mittlerweile zum Oberwärter hochgearbeitet hat. Die beiden haben keine Kinder, doch in ihrer Ehe gibt es ein schweres Geheimnis, dass die beiden mehr und mehr auseinanderbringt. Arthurs Freund und Wärter William "Bill" Walker hat mit seiner Frau Jenny drei Kinder, doch glücklich ist vor allem Bill nicht in der Beziehung. Hilfswärter Vincent Bourne ist frisch verliebt und kann sich, obwohl er eine dunkle Vergangenheit hat, eine gute Zukunft mit seiner Freundin Michelle vorstellen.
    Durch die Wechselschicht der drei Männer und die erzwungene Gemeinschaft der an Land zurückbleibenden Frauen entwickeln sich ihre Beziehungen zueinander in einer gewissen Eigendynamik. Jeder hat seine (dunklen) Geheimnisse, die durch die Interviews mit dem Schriftsteller schrittweise gelüftet werden. Nicht zuletzt wird am Ende auch der Schriftsteller selbst "enttarnt". Der Roman spielt mit der Tatsache, dass jeder seine eigenen Wahrheiten hat bzw. eine Geschichte immer aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden kann. Dadurch hat das Buch für mich einen richtigen Sog entwickelt, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Verstärkt wurde dieser Sog-Effekt auch durch die fast poetische Sprache, die dem Leser viele Denkanstöße liefert.

    S. 161 [Helen] "Mein Mann ist tot, aber ich nicht. Auch Jenny nicht. Und was uns miteinander verbindet, ist nicht tot, es lebt, und wenn das so ist, kann es sich ändern, es kann wachsen, es kann einen Ausweg finden. Von Tod und Verlust habe ich genug, ich will das nicht mehr. Ich habe Ihnen letztes Mal vom Garten erzählt. Davon, dass das Leben wieder und wieder aus der Kälte zurückkehrt. Das ist es, worauf ich hoffe. Das ist es, was ich will."

    Liebe, Verlust, Trauer, Vergeben können und nach vorne sehen, das sind die wichtigen Themen dieses Romans, eingewoben in die spannende Ergründung von persönlichen Geheimnissen und Wissen zur Arbeit von Leuchtturmwärtern.
    Zugegebenermaßen ist ein konzentriertes Lesen erforderlich, um den Durchblick zu behalten, auch wenn durch Überschriften die Zeit- und Personenebenen klar voneinander abgetrennt sind. Doch es lohnt sich auf jeden Fall!

    Fazit:
    ---
    Ein spannender und poetisch geschriebener Roman über das Leben von Leuchtturmwärtern und der Frage, wie viele Wahrheiten eine Geschichte haben kann

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  • 5 Sterne

    Tauriel, 29.08.2021

    Als eBook bewertet

    Die Einsamkeit eines Leuchtturms

    Ich bin ein Leuchtturm-Liebhaber,deshalb kam ich um dieses Buch nicht herum.
    Einsam und verlassen,mitten im Meer oder in Küstennähe anzutreffen ja das sind diese faszinierenden Bauwerke und Wegweiser für Schiffe .Heutzutage ist der Beruf des Leuchtturm-Wärters so gut wie ausgestorben,die Technik machte es möglich.
    Die Autorin wurde von einer realen Geschichte inspiriert,im Dezember 1900 verschwanden drei Leuchtturm-Wärter auf der Insel Eilean Mòr vor den äußeren Hebriden . Das gab schon damals Anlass für Spekulationen.
    Die Autorin verlegt diesen fiktiven Roman nach Cornwall und erzählt diesen Roman auf zwei Zeitschienen .
    Zum einen im Jahr 1972 als das Unglück geschah. Hier baut die Autorin ein klaustrophobisches Szenario auf .Drei Männer , Arthur , Bill und Vince eingesperrt auf engstem Raum , jeder hat hier seine Aufgabe und jeder bringt seine eigene Lebensbiographie mit. Da ist soziale Kompetenz ein wichtiger Baustein.

    20 Jahre später besucht Dan Martin,ein bekannter Bestseller -Autor Cornwall .
    Er möchte für sein neues Buch die hinterbliebenen Frauen Helen,Jenny und Michelle zu Recherchezwecken interviewen .
    Doch wer annimmt,das dieser
    Schicksalsschlag die drei Frauen aneinander schweißt,der ist hier auf dem Holzweg.Im Gegenteil,hier kommen die Verstrickungen und lang gehüteten Geheimnisse ans Licht .Das wird von der Autorin hier gut geschildert.
    Sie hat einen bildhaften Schreibstil und durch die Perspektivwechsel baut sich die Spannung auf .
    Nichts ist so wie es scheint,Vince ,das jüngste Mitglied der Leuchtturm-Mannschaft hatte keine schöne Jugend und sein Lebensweg wird von Vorurteilen begleitet.Hier versucht die Autorin zu vermitteln,das der erste Eindruck eines Menschen täuschen kann und Michelle stimmt hier überein.
    Arthur hat schlimmes mit gemacht und versucht durch seine Arbeit den Erinnerungen zu entgehen.Doch den eigenen Geistern entkommt er nicht.Bill scheint als Einziger keine Vergangenheit zu haben und beim näheren hinsehen,tuen sich Abgründe auf,die ich so nicht erwartet hätte.Somit bewegt sich eine Spirale aus Vermutungen und Ängsten in den Köpfen der Männer und brandet in das unweigerliche Ende.

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt,ein ruhiger Thriller,der in zwei Zeitebenen erzählt wird.

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  • 5 Sterne

    Andreas S., 25.08.2021

    Als eBook bewertet

    Gedanken der Einsamkeit, nicht nur von den drei Leuchtturmwärtern, sondern auch von deren Frauen. Das unerklärliche Ereignis steht von Beginn an im Raum – wie konnte so etwas geschehen und wer war dafür verantwortlich? Wenn etwas nicht klar ist, wenn man etwas nicht erklären kann, dann entsteht der Raum für Theorien. Manche sind nachvollziehbar, andere überhaupt nicht. Doch so lange man nichts Genaues weiß, scheint vieles möglich zu sein. Diese Tatsache erhält die Spannung der Geschichte aufrecht.
    Die Autorin streut sehr geschickt nach und nach Informationen in die angenehm kurzen Kapitel ein. Am Anfang weiß auch der Leser noch nicht viel, doch mit zunehmenden Seiten erfährt man immer etwas mehr. Wie standen die Frauen zu ihren Männern, wie standen sie zu den anderen Männern? Was dachten die Männer über ihre Frauen und über die Frauen der anderen. Und wie war das Verhältnis der Frauen untereinander und das Verhältnis der Männer zueinander? Das wird erst nach und nach klarer und ergibt schließlich ein überzeugendes Gesamtbild. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, auch mysteriöse Ereignisse werden mit eingeflochten. Als Leser entwickelt man eigene Theorien, meine wurde am Schluss dann doch nicht ganz bestätigt.

    Sehr vielschichtige Gedanken und Empfindungen der beschriebenen Personen werden mit eindrücklicher Sprache dargestellt. An sich normale Menschen müssen mit ungewöhnlichen Situationen zurecht kommen. Die Paare leben ein paar Wochen eng zusammen, dann sind sie wieder wochenlang getrennt. Das tut bestimmt nicht jeder Beziehung gut. Ein Schriftsteller versucht, sich mit Gesprächen mit den drei Frauen der Wärter einen Eindruck zu verschaffen. Die Damen öffnen sich nur langsam, und nur langsam setzt sich ein Bild zusammen, das manchmal auch ein wenig überrascht.

    Ein großartiges Buch, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat! Man beteiligt sich selbst an den Spekulationen über das Geschehen. Und man lernt auch einiges über Leuchtturmwärter, ihre Leuchttürme, und das Leben in ihnen.

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  • 5 Sterne

    Lisa, 07.08.2021

    Als Buch bewertet

    Fesselnde und sprachgewaltige Geschichte

    „Die Leuchtturmwärter“ der Autorin Emma Stonex ist ein Roman, welcher meine hohen Erwartungen absolut erfüllen konnte. Das Setting, im Leuchtturm mitten auf dem Meer, ist dabei einmalig und wunderbar atmosphärisch beschrieben. Außerdem spielt die Autorin unheimlich gekonnt mit den unterschiedlichen Zeitebenen, indem sie abwechselnd von der Zeit auf dem Leuchtturm kurz vor dem Verschwinden der Männer erzählt und diese Kapitel mit der Perspektive deren Frauen 20 Jahre danach, abwechselt. So ist die Spannung von Anfang bis zum Ende sehr hoch und sorgt dafür, unbedingt weiter lesen zu wollen. Immer mehr Geheimnisse kommen nach und nach ans Licht und durch die zahlreichen Anspielungen kann man fabelhaft mit rätseln. Auch die Charakterbeschreibungen sind äußerst gelungen und stellen in ihrer Vielschichtigkeit richtige Psychogramme dar. Außerdem überzeugte mich die Mischung aus mystischen Elementen und einem realen Kriminalfall. Die Geschichte ist nämlich auch deshalb so faszinierend, da sie auf wahren Geschehnissen beruht. Im Jahr 1972 verschwanden in Cornwall wirklich drei Leuchtturmwärter spurlos, wobei dieser Fall bis heute nicht aufgeklärt wurde. Aber nicht nur die Handlung konnte mich hier auf ganzer Linie überzeugen, auch sprachlich begeisterte mich dieses Werk. Trotz vieler sprachlicher Bilder und poetischer Momente, liest sich der Schreibstil trotzdem flüssig und schnell. Mein Fazit: Herausragende mystische Geschichte, welche mich auf allen Ebenen überzeugte. Für dieses Highlight vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Lena, 27.02.2022

    Als Buch bewertet

    Im Dezember 1972 verschwinden die diensthabenden Leuchtturmwärter von Maiden Rock spurlos. Die Tür des Leuchtturms ist von innen verschlossen, der Tisch für zwei Personen gedeckt, die Uhren sind stehengeblieben, aber die Laterne leuchtet noch. Niemand weiß, was passiert ist, Verschwörungstheorien kommen auf, Verdächtigungen werden ausgesprochen. Insbesondere der junge Hilfswärter Vincent Bourne, der erst 1970 aus dem Gefängnis entlassen worden war, gerät in Verdacht, an dem Verschwinden Schuld zu sein. Die verantwortliche Leuchtfeuerverwaltung Trinity House hält im Frühjahr 1973 eine Abschiedszeremonie ab und übrig bleiben drei Frauen, die ohne ihre Männer und im Unklaren über ihren Verbleib weiterleben müssen.
    20 Jahre später möchte der bekannte Autor Dan Sharp ein Buch über das Mysterium schreiben und den Frauen die Chance geben, Gehör zu finden. Doch nur Helen, die Frau des Oberwärters Arthur Black, ist wirklich bereit, sich zu öffnen.

    "Die Leuchtturmwärter" ist inspiriert von einem realen Ereignis. Der Flannan-Isles-Leuchtturm bei Schottland erlangte traurige Berühmtheit durch das Verschwinden dreier Wärter im Jahr 1900, das nie vollständig aufgeklärt wurde.

    Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und schildert die Ereignisse im Dezember 1972 aus Sicht der drei Leuchtturmwärter Arthur Black, Bill Walker und Vince Bourne. Arthur ist der Oberwärter, Bill ein erfahrener Kollege, Vince ein neuer Hilfswärter. Jeder von ihnen hat einen anderen Bezug zum Meer und zum Leuchtturm sowie einen unterschiedlichen Beweggrund, dieser besonderen Tätigkeit, bei der sie über Wochen von der übrigen Zivilisation getrennt und nur sich selbst überlassen sind, nachzugehen.
    1992 sind es die hinterbliebenen Frauen Helen, Jenny und Michelle, die sich durch die Recherchen des Autors noch einmal den Geistern der Vergangenheit stellen müssen, wobei der Autor als Person keine Rolle spielt. Die Interviews werden passiv ohne wörtliche Rede wiedergegeben.
    Durch den Wechsel der Perspektiven, der Offenheit Helens und den Rückblenden in die Vergangenheit ist es möglich, sich seine eigenen Gedanken zu dem mysteriösen Verschwinden der Leuchtturmwärter zu machen und über die Ereignisse von Silvester 1972 zu spekulieren. Während Menschen wie Helen an eine übersinnliche Macht glauben, beschuldigen andere den aus dem Gefängnis entlassenen Hilfswärter. Tatsächlich ergibt sich durch die Erzählungen ein Geflecht aus Lügen und Geheimnissen, die durch massive zwischenmenschliche Differenzen Arthur und Bill in einem anderen Licht dastehen lassen. Auch was sich unmittelbar vor der Silvesternacht abspielte, ob es tatsächlich Besuch von einem Mechaniker gab und wer der ominöse silberne Mann ist, der von verschiedenen Menschen gesehen wurde, erscheinen undurchsichtig und wirken verdächtig.

    "Die Leuchtturmwärter" ist ein atmosphärisches Drama über Schuld, Liebe, Lügen und Verrat, das die Spannung stetig anwachsen lässt.
    Im Fokus des Romans steht nicht die Aufklärung eines Verbrechens, eines Unfalls oder eines Aberglaubens, sondern die Figuren, ihre Motivation, der einsame Arbeitsalltag auf einem Leuchtturm und die Folgen für die Arbeiter, aber insbesondere auch für ihre Familien, mit einem ebenso einsamen und rastlosen Leben zurechtkommen müssen.
    Geschickt schafft es die Autorin, verschiedene Theorien über das unerklärliche Verschwinden der drei Leuchtturmwärter aufzustellen und ein Konglomerat als Lösung erscheinen zu lassen. Dennoch bleiben nicht nur für die hinterbliebenen Frauen Fragen offen, so dass das Mysterium aufrechterhalten bleibt und die Grenze zwischen Realität und Einbildung verschwimmen.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 12.08.2021

    Als Buch bewertet

    Emma Stonex nimmt ihre Leser mit auf einen Leuchtturm an die Küste Cornwalls. "Ein Fischer hat einmal gesagt, das Meer habe zwei Gesichter. Man müsse sie annehmen... das gute wie das böse, und darf keinem von beiden den Rücken zuwenden."

    Jory kennt das Meer wie seine Westentasche – heute ist es spiegelglatt. Heute werden sie hinausfahren, hinaus auf den Maiden Rock, dem Turm im Meer. Das Anlanden dauert, endlich erreichen sie die Tür, die jedoch von innen abgeschlossen ist. Die Stahlplatte muss aufgebrochen werden, drinnen sehen sie, dass der Tisch für zwei gedeckt ist, sie aber waren drei Mann. Warum? Eine der vielen Fragen, die nicht beantwortet werden kann. Das Ölzeug der Männer hängt am Haken, die beiden Wanduhren sind stehengeblieben: Viertel vor neun zeigen sie an – ein Zufall? Ein Mysterium, das auch zwanzig Jahre später nicht geklärt ist. Ein Schriftsteller nimmt sich der Geschichte an, will von den Frauen mehr wissen. Sie jedoch haben zwar ihre Vermutungen, aber sie wissen nichts.

    Emma Stonex entführt ihre Leser in eine Zeit, in der die Leuchttürme noch nicht automatisiert waren. Ihre fiktive Geschichte lehnt sich an das spurlose Verschwinden dreier Männer von einem Leuchtturm, deren Verbleib nie aufgeklärt wurde, an. Sie erzählt ihre Geschichte einmal aus Sicht der Wärter. 1972 war ihr letztes Jahr auf dem Leuchtturm, sie mussten klarkommen mit dem mitunter sehr stürmischen Meer, waren auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, mussten sich über viele Wochen ergänzen, sich aufeinander verlassen können. Es war kein leichtes Leben, auch wenn sie viel Zeit hatten, ein Tag war lang. Trotzdem musste rund um die Uhr einer da sein, das Meer und die Schiffe beobachten und diese leiten. Zwanzig Jahre später sind die Frauen an der Reihe, jede hat ihre eigene Betrachtungsweise auf damals, hat ihre eigenen Erklärungen. Der Leser lernt Helen, Jenny und Michelle immer besser kennen und im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung ihnen gegenüber grundlegend geändert. Von den Wärtern Arthur, Bill und Vincent erfährt der Leser viel, ihre Gemütsverfassung, ihre Lieben, ihre Abneigungen sind bald vertraut, man schätzt den einen mehr, verurteilt das Tun des anderen. Ihre Vergangenheit wird nach und nach sichtbarer, keiner kommt ungeschoren davon. Ihre Ängste und Sehnsüchte, ihre Beziehungen, die erlittenen Verluste – all das kommt zur Sprache.

    Eine zuweilen mystische Atmosphäre herrscht im Turm, der man sich als Leser nicht entziehen kann. So etliche Szenen sind geheimnisvoll, unerklärbar angelegt, dass man Schein und Sein nur erahnen kann, wenn überhaupt. War das wirklich so oder bildet man sich das nur ein? Diese illusorischen Momente mochte ich sehr, die Perspektiven wechseln vom Gestern zum Heute. Mit viel Gespür führt die Autorin durch ihre Geschichte, lässt viel Spielraum für Vermutungen.

    Das Ende kam zu abrupt, einer Auflösung hätte es nicht bedurft. Hier, und nur hier, war ich etwas enttäuscht. Mir hätte es sehr viel besser gefallen, wenn all diese Mystik in der Schwebe geblieben wäre. So wäre der nicht ganz greifbare, ja surreale Charakter erhalten geblieben.

    Diese Erzählung ist wie eine gewaltige Woge, unbezwingbar wie das Meer, das so manches mit sich reißt - und mich hat dieser außergewöhnliche Roman mitgerissen. Ein Leseerlebnis, das nachhallt.

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  • 4 Sterne

    Magnolia, 12.08.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Emma Stonex nimmt ihre Leser mit auf einen Leuchtturm an die Küste Cornwalls. "Ein Fischer hat einmal gesagt, das Meer habe zwei Gesichter. Man müsse sie annehmen... das gute wie das böse, und darf keinem von beiden den Rücken zuwenden."

    Jory kennt das Meer wie seine Westentasche – heute ist es spiegelglatt. Heute werden sie hinausfahren, hinaus auf den Maiden Rock, dem Turm im Meer. Das Anlanden dauert, endlich erreichen sie die Tür, die jedoch von innen abgeschlossen ist. Die Stahlplatte muss aufgebrochen werden, drinnen sehen sie, dass der Tisch für zwei gedeckt ist, sie aber waren drei Mann. Warum? Eine der vielen Fragen, die nicht beantwortet werden kann. Das Ölzeug der Männer hängt am Haken, die beiden Wanduhren sind stehengeblieben: Viertel vor neun zeigen sie an – ein Zufall? Ein Mysterium, das auch zwanzig Jahre später nicht geklärt ist. Ein Schriftsteller nimmt sich der Geschichte an, will von den Frauen mehr wissen. Sie jedoch haben zwar ihre Vermutungen, aber sie wissen nichts.

    Emma Stonex entführt ihre Leser in eine Zeit, in der die Leuchttürme noch nicht automatisiert waren. Ihre fiktive Geschichte lehnt sich an das spurlose Verschwinden dreier Männer von einem Leuchtturm, deren Verbleib nie aufgeklärt wurde, an. Sie erzählt ihre Geschichte einmal aus Sicht der Wärter. 1972 war ihr letztes Jahr auf dem Leuchtturm, sie mussten klarkommen mit dem mitunter sehr stürmischen Meer, waren auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, mussten sich über viele Wochen ergänzen, sich aufeinander verlassen können. Es war kein leichtes Leben, auch wenn sie viel Zeit hatten, ein Tag war lang. Trotzdem musste rund um die Uhr einer da sein, das Meer und die Schiffe beobachten und diese leiten. Zwanzig Jahre später sind die Frauen an der Reihe, jede hat ihre eigene Betrachtungsweise auf damals, hat ihre eigenen Erklärungen. Der Leser lernt Helen, Jenny und Michelle immer besser kennen und im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung ihnen gegenüber grundlegend geändert. Von den Wärtern Arthur, Bill und Vincent erfährt der Leser viel, ihre Gemütsverfassung, ihre Lieben, ihre Abneigungen sind bald vertraut, man schätzt den einen mehr, verurteilt das Tun des anderen. Ihre Vergangenheit wird nach und nach sichtbarer, keiner kommt ungeschoren davon. Ihre Ängste und Sehnsüchte, ihre Beziehungen, die erlittenen Verluste – all das kommt zur Sprache.

    Eine zuweilen mystische Atmosphäre herrscht im Turm, der man sich als Leser nicht entziehen kann. So etliche Szenen sind geheimnisvoll, unerklärbar angelegt, dass man Schein und Sein nur erahnen kann, wenn überhaupt. War das wirklich so oder bildet man sich das nur ein? Diese illusorischen Momente mochte ich sehr, die Perspektiven wechseln vom Gestern zum Heute. Mit viel Gespür führt die Autorin durch ihre Geschichte, lässt viel Spielraum für Vermutungen.

    Das Ende kam zu abrupt, einer Auflösung hätte es nicht bedurft. Hier, und nur hier, war ich etwas enttäuscht. Mir hätte es sehr viel besser gefallen, wenn all diese Mystik in der Schwebe geblieben wäre. So wäre der nicht ganz greifbare, ja surreale Charakter erhalten geblieben.

    Diese Erzählung ist wie eine gewaltige Woge, unbezwingbar wie das Meer, das so manches mit sich reißt - und mich hat dieser außergewöhnliche Roman mitgerissen. Ein Leseerlebnis, das nachhallt.

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  • 5 Sterne

    begine, 25.08.2021

    Als Buch bewertet

    Was ist passiert

    „Die Leuchtturmwärter“ ist der Debütroman unter dem Klarnamen der britischen Schriftstellerin Emma Stonex.

    Der Roman ist fesselnd geschrieben. Er zeigt die Arbeit auf einem Leuchtturm im Meer. Drei Männer leben auf engstem Raum zusammen. 8 Wochen leben sie auf dem Turm und 4 Wochen können sie bei ihren Familien sein.

    Der Roman spielt in Cornwall in dem Leuchtturm Maiden kurz vor der Digitalisierung.

    Die Autorin lässt die Geschichte 1972 und 1992 erscheinen. Die drei Wärter sind ende 1972 spurlos verschwunden. Deren Frauen stehen plötzlich ohne Erklärung da. Wo sind ihre Männer? Sind sie tot oder leben sie noch? Es gibt viele Gerüchte.
    Es werden viele Eindrücke der drei Frauen erzählt. Auch die Dialoge der Leuchtturmwärter sind eindrucksvoll.
    Durch die langen Abwesenheiten der Männer kann kein richtiges Familienleben entstehen. Der Roman lehnt sich an eine tatsächliche Geschichte von 1900 an.
    Auch da verschwand die Besatzung auf unerklärliche Weise.
    Es ist ein Liebesoma und ein Krimi, außerdem gibt fantasievolle Einschläge.
    Der Roman liest sich gut und ist lesenswert.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    15 Seemeilen von der Küste Cornwalls entfernt versehen drei Leuchtturmwärter auf Maiden Rock ihren Dienst. Als sie nach fünf Wochen am Silvestertag 1972 abgelöst werden sollen, sind drei Männer verschwunden. Die Tür ist von innen verriegelt und verschlossen, die beiden Uhren sind zur gleichen Zeit stehen geblieben und der Tisch ist für zwei Personen gedeckt. 20 Jahre später will der Schriftsteller Dan Sharp ein Buch über die Ereignisse schreiben und sucht Kontakt Ehefrauen und Freundin der Wärter.
    Die Handlung wird in mehreren Strängen erzählt. In einem Strang befinden wir uns im Jahr 1992 und die Frauen lassen ihren Gedankengängen freien Lauf. Vermutungen, was passiert sein könnte. Erinnerungen an ihre Beziehung. In den anderen Strängen wird von der Beziehung der Männer untereinander, das Leben auf dem Leuchtturm und dem Zusammenleben mit den Frauen berichtet. Das ganze liest sich dann manchmal etwas gruselig und dann wieder beklemmend. Eine interessante Mischung, die mich etwas nachdenklich zurück gelassen hat.

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  • 4 Sterne

    Patricia W., 30.08.2021

    Als Buch bewertet

    Emma Stonex greift in ihrem Roman die wahre Geschichte der verschwundenen Leuchtturmwärter von 1900 auf. Bis heute ist ungeklärt, was mit den drei Männern geschah.

    In der Silvesternacht 1972 bemerkt man das Verschwinden von Arthur, Vince und Bill. Der Leuchtturm ist verschlossen, die Uhren sind stehen geblieben und der Tisch ist gedeckt. Von den Männern fehlt jede Spur. Im Logbuch ist die Rede von einem schweren Sturm, den es anscheinend gar nicht gab. Was geschah im Vorfeld?

    Die Geschichte besteht hauptsächlich aus zwei Handlungssträngen, welche in den Jahren 1972 und 1992 spielen. Im Jahr 1972 taucht man komplett in die Gedankenwelt der Leuchtturmwärter ein. Zwanzig Jahre später begleiten wir ihre Frauen. Arthurs Frau Helen sucht Kontakt zu Jenny - Bill‘s Frau. Jenny ist von einem Kontakt extrem abgeneigt, sie verspürt weder Verbundenheit noch Freundschaft noch sonst irgendein positives Gefühl für Helen. Michelle trauert immer noch um Vince. Sie hat sich in ein neues Familienleben gestürzt. Die verschiedenen Perspektiven fügen sich sehr gut aneinander. Der Autorin gelingen die Sprünge in den Zeitebenen und zwischen den Personen spielend leicht. Die Figuren bestechen durch ihre individuellen Charaktere. Die Geschichte wird ergänzt um Zeitungsartikel, Befragungen und Gespräche mit Dan Sharp, der die Geschehnisse in einem Roman festhalten möchte.

    Emma Stonex hat mich mit der Vielschichtigkeit und dem Stimmungsbild begeistert. Das Meer ist allgegenwärtig. Nach kurzer Zeit ist man mittendrin und durchlebt ein Gefühl nach dem anderen. Die Spannung wird unter die Wasseroberfläche gedrückt - eine versteckte Spannung. Die Spannung weicht der Verwirrung. Die Männer sind nicht mehr sie selbst. Die Zeit auf den Maiden Rock verändert sie und hinterlässt Spuren und wühlt längst Vergangenes wieder auf und bohrt tief. „Die Leuchtturmwärter“ ist eine düstere und unberechenbare Geschichte mit mystischen Elementen und einem ungeklärten Ende. Mit dem Wissen, dass der Roman auf einer wahren Begebenheit beruht, liest es sich noch einmal ganz anders. Einziger Minuspunkt ist diese totale Verwirrtheit, die mich hier und da heimgesucht hat und der Handlung nicht gut getan hat. Die Spannung musste hier leider weichen.

    Anfangs hatte ich ein festes Bild jeder Figur, welches sich im Laufe der weiteren Erzählungen, Berichte und tiefen Einblicke in die Gedankenwelt grundlegend geändert hat. Insgesamt hat mich Emma Stonex wirklich überrascht. Ich hatte nie damit gerechnet, was man aus dieser Geschichte herausholen kann. Inhaltlich wie sprachlich sehr gelungen und empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    Sigrid, 18.08.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch wird versucht, eine Erklärung für das unerklärliche Verschwinden von drei Leuchtturmwärtern von ihrem Leuchtturm zu finden. Wir lernen die Männer auf ihrem Leuchtturm kennen und im Rückblick erzählen die Frauen ihre Sicht auf die damaligen Ereignisse und ihre Folgen. Für mich war die Art der Erzählung erstmal gewöhnungsbedürftig. Man erlebt die Geschehnisse von 1972 als, die Männer verschwanden. Es wird immer aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählt. Es wird sehr ausführlich berichtet und man lernt die Personen gut kennen. Dann wechselt die Zeit in die Gegenwart und man erlebt die zurückgebliebenen Ehefrauen oder Freundinnen bei ihren Erinnerungen, die sie einem Interviewer erzählen. Allerdings wird nur das Erzählte der Frauen im Text wiedergegeben. Das war für mich nicht immer so einfach. Auch muss man bei dem Wechsel der Zeiten und auch der Personen gut aufpassen, damit man nichts durcheinanderbringt. Es dauert seine Zeit, aber im Laufe des Textes bekommt man ein gutes Bild über die damaligen Lebenssituationen der Protagonisten und welche Auswirkungen die Ereignisse auf die Frauen bis heute haben. Es ist interessant, die Verwicklungen der Ereignisse, die verschiedenen Ansichten und Eindrücke der Personen und ihre Gedanken und Wünsche zu erfahren. Es ist nicht immer alles so einfach und ich glaube, die Vorstellung der Leute von ihrem eigentlichen Lebensweg, gehen nicht mit der Wirklichkeit zusammen. Sie hatten Träume und bestimmte Vorstellungen vom Leben, die aber auch nicht mit denen ihres Partners übereinstimmten. Es ist schon seltsam, dass so zu lesen, man möchte die Uhr zurück drehen und ihnen Tipps geben. Mir kam sofort in den Sinn, wie wichtig Ehrlichkeit und Offenheit hier geholfen hätte - zusammen reden - dann wären sicher einige der entstandenen Probleme nicht gewesen.

    Es ist spannend und man wird auch mit der mystischen Seite in Kontakt kommen. Es gibt Gerüchte, Geschichten und unerklärliche Dinge, die hier offen dargelegt werden. Jeder Leser kann sich so seine eigenen Gedanken über die übersinnlichen Möglichkeiten machen. Es ist sicher kein einfaches Buch und man liest es nicht so nebenbei. Man braucht Zeit, um sich tief in diese Geschichte zu versenken, aber es lohnt sich doch. Denn die menschlichen Tragödien, Missverständnisse, aber auch Glück und Liebe werden gut angesprochen. Es gibt zwar auch zum Schluß eine Erklärung für das Verschwinden der Männer, aber es bleibt doch noch genug Spielraum für eigene Überlegungen.

    Wer gerne über Schicksal und die menschlichen Lebenswege liest, wird dieses Buch lieben.

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