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Taschenbuch 10.30
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  • 5 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 24.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Ein Duft muss die besten Augenblicke des Lebens wieder wachrufen." (K. Lagerfeld)
    2019 Köln. Die Holländerin Liv hat mit ihrem Sohn Thijs in Köln-Ehrenfeld eine neue Heimat gefunden, nachdem sie von ihrem Verlobten Hendrik sitzengelassen wurde. Dort eröffnet sie als gelernte Parfümeurin ihre eigene Duftboutique, in der sie neben ausgewählten Individualdüften auch Seminare anbietet. Als Liv dann erst einen recht unerfreulichen Zusammenstoß mit einer älteren Dame hat, die sie böse beschimpft, und auch noch ihre Parfümerie verwüstet wird, macht sie sich daran, den Dingen auf den Grund zu gehen und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis…
    40er Jahre Köln. Obwohl Nellie Voss ein gutes Näschen für Gerüche hat, arbeitet sie nur im Büro von 4711, um ihre Familie zu unterstützen, weil die Kneipe ihrer Mutter Ilka nicht so viel abwirft. Während das Naziregime und der Krieg das Leben immer schwerer macht, bekommt die streng katholisch erzogene Nellie die Chance, vom Chefparfümeur Luuk van Geeren gefördert zu werden. Der sympathische Mann ist nicht nur von ihrem Talent überzeugt, sondern hat auch ein Auge auf sie geworfen. Doch Nellie hat nur Augen für einen, doch der wird niemals ihr gehören…
    Teresa Simon hat mit „Die Lilienbraut“ einen wunderschönen und gefühlvollen historischen Roman vorgelegt, der diesmal nicht nur ein wahres Herz-, sondern vor allem auch ein gedankliches Dufterlebnis ist. Der flüssige, gefühlvolle und bildgewaltige Erzählstil katapultiert den Leser direkt in die Geschichte hinein, wo er zwischen zwei Handlungssträngen auf unterschiedlichen Zeitebenen wandelt. Mal findet man sich in der Gegenwart an Livs Seite wieder, schnuppert sich mit ihrer Hilfe durch das schöne Sortiment ihrer Parfümerie, während man die Kunden ein- und ausgehen sieht und Livs Gedanken- und Seelenwelt ausgiebig studieren kann. Zum anderen taucht man in die Zeit des Zweiten Weltkrieges ab, um Nellie aufgrund ihrer unglücklichen Liebe zur Seite zu stehen und mit ihr zu leiden. Dabei lässt Simon durch ihre akribische Recherche nicht nur Bilder des zerbombten Kölns vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, sondern bringt auch die Widerstandsgruppe der Edelweisspiraten wieder in Erinnerung. Durch die wechselnden Perspektiven schraubt sich der Spannungslevel immer weiter in die Höhe bis zum finalen Schluss. Der Leser ist dauerhaft angehalten, den eingebrachten Wendungen zu folgen, um dem alten Familiengeheimnis nach und nach auf die Spur zu kommen. Zudem gibt die Autorin einen interessanten Einblick in die Welt der Düfte, die dem Leser alle Sinne vibrieren lassen während der Lektüre.
    Die Charaktere sind ausgesprochen lebendig entworfen und liebevoll in Szene gesetzt. Sie schleichen sich mit ihrem glaubwürdigen und authentischen Agieren schnell ins Herz des Lesers, der während der Lektüre das Gefühl hat, ihnen gegenüber zu sitzen und ihrer Geschichte zu lauschen. Mitfiebern und Mitfühlen ist hier auf jeden Fall Programm. Nellie ist eine warmherzige und freundliche Frau mit einem ausgeprägten Geruchssinn, die sich für andere engagiert und für diejenigen kämpft, die ihr am Herzen liegen. Freundin Greta wird immer wieder vom Schicksal gebeutelt, beweist aber einen Mut, der einem nur Respekt abverlangt. Liv hat ihr Leben selbst in die Hand genommen und sich einen Traum erfüllt. Doch muss sie erst einige Rätsel lösen, um endlich bei sich anzukommen. Söhnchen Thijs ist ihr ganzes Glück, aber in ihrem Herzen ist auch noch Platz für eine neue Liebe. Protagonisten wie Nouria, Martin, Jan und Lise spielen ebenfalls nicht unerhebliche Rollen in dieser Geschichte.
    „Die Lilienbraut“ verbindet auf wunderschöne Weise Vergangenheit mit Gegenwart und wird mit einem Festival an Düften untermalt. Sowohl alte Familiengeheimnisse, als auch der Krieg und die Liebe kommen in diesem Pageturner nicht zu kurz und lassen den Leser an den Seiten kleben, während sämtliche Sinne aufs Höchste angespannt sind. Simons Duftgeschichte ist einmalig, absolute Leseempfehlung – Chapeau, besser geht es nicht!!!

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  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 13.05.2020

    Als Buch bewertet

    Farina

    Farina steht nicht nur für eine berühmte Kölner Parfum-Firma und deren Duft, sondern ist auch das italienische Wort für Familie. Und um Familien und deren Geschichten geht es auch in Teresa Simons neuem Buch „Die Lilienbraut“.

    Liv ist Parfumeurin und stammt aus den Niederlanden. Als ihr Verlobter sie und ihren gemeinsamen kleinen Sohn verlässt, wagt sie dank dem Erbe ihrer Tante Wimmi einen Neuanfang in Köln Ehrenfeld und eröffnet eine kleine Parfumerie, in der sie Duftseminare gibt und individuelle Parfums für ihre Kundinnen herstellt. An ihrem neuen Wohnort fallen ihr immer wieder Hinweise auf die Edelweißpiraten auf, sie ist neugierig und fasziniert. Liv weiß, dass ein Teil ihrer Familie von hier stammt und Deutschland nach dem 2. WK verlassen hat, aber es wurde nie über die Gründe dafür geredet. Als sie dann von einer alten Dame beschimpft wird, weil diese sie für „Nellie“ hält, beginnt sie nachzuforschen und stößt auf ein altes Familiengeheimnis.

    Köln in den 40er Jahren: Nellie arbeitet als Sekretärin bei 4711 und trägt damit maßgeblich zum Unterhalt ihrer Familie bei. Ihre Mutter betreibt seit dem Tod des Vaters die kleine Kölsch-Kneipe der Familie und ihr jüngerer Bruder Martin geht noch zur Schule. Die Familie ist streng katholisch und Nellie weiß, dass der Mann, in den sie verliebt ist, sie nie heiraten dürfen wird – aber „Liebe fragt nicht, Liebe ist“ … Trost findet sie in der Arbeit mit Luuk van Geeren, dem Chef-Parfumer von 4711. Als dieser entdeckt, dass Nellie ein Gespür für Düfte hat, bildet er sie entsprechend aus. Persönlich mag Nelli den Duft Farina am liebsten, der von der Konkurrenzfirma hergestellt wird und den sie durch ihre beste Freundin Greta seit ihrer Kindheit kennt.

    Teresa Simon hat es wieder geschafft, dass mich die Schicksale der beiden Frauen sofort in ihren Bann gezogen haben. Ich habe mit ihnen mitgefiebert, gebangt und gehofft und gleichzeitig wieder viel Neues über die Entwicklung von Düften und über Köln und seine Vergangenheit im Nationalsozialismus gelernt.

    Nellie und ihr Bruder Martin haben es als Katholiken in der damaligen Zeit besonders schwer. Köln ist eine Nazi-Hochburg, alles Andersartige soll ausgemerzt oder gleichgeschaltet werden. Die katholische Jugendbewegung als Gegenstück zur Hitlerjugend ist der Obrigkeit ein Dorn im Auge. Die Jugendlichen werden immer wieder überfallen und brutal misshandelt. Viele schließen sich aus Protest den Edelweißpiraten an. Auch Martin sucht deren Nähe, Nellie und ihre Mutter wissen kaum wohin mit ihrer Angst um ihn. Außerdem unterstützen sie heimlich ihre jüdischen Nachbarn und versuchen, wenigstens deren Kinder vor den Transporten in die Ungewissheit zu retten. Es ist diese Hilfe, der Widerstand im Kleinen, mit denen sie sich in Gefahr bringen, der mich besonders beeindruckt hat. Sie bleiben bei dem ganzen Wahnsinn ringsum mitfühlende, hilfsbereite Menschen.
    Besonders bewegt hat mich auch das Schicksal von Nellies Freundin Greta. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Italien und obwohl sie schon seit Generationen in Deutschland leben, werden sie immer noch als Ausländer angesehen. Um die Firma zu retten, fügt sich Greta pflichtbewusst in die Ehe mit einem ungeliebten Nazi-Funktionär. Die Beziehung droht sie zu zerbrechen, kann sie sich retten? Wenn ja, um welchen Preis?

    In der heutigen Zeit kämpft die junge Muslima Nouria, Livs Freundin und Angestellte, um ein freies und selbstbestimmtes Leben. Sie will sich von ihrer Familie abnabeln, ohne deren Rückhalt und die Bindung zu verlieren – eine sehr interessante Persönlichkeit.

    Neben den starken Frauenfiguren, die Theresa Simons Romane für mich immer so interessant und spannend machen, hat es mir diesmal auch eine männliche Nebenfigur angetan. David ist ein Sinto mit berühmten Vorfahren und Familienmitgliedern. Über die Geschichte seiner Familie hätte ich gern noch mehr erfahren – vielleicht spielt ja im nächsten Buch der Autorin die Hauptrolle?!

    Leider habe ich auch die „Lilienbraut“ wieder viel zu schnell ausgelesen. Es war ein Wechselbad der Gefühle, sehr emotional, und hat mich gleichzeitig traurig und froh zurückgelassen. Traurig, weil einige meiner Lieblingsfiguren nicht überlebt haben und froh, weil Teresa Simon in ihren Büchern auch zeigt, dass man die Hoffnung und seine Menschlichkeit nie verlieren soll. Ein Lesehighlight und besonderes Herzensbuch. #gegendasvergessen

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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchliebe4, 28.05.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Roman der Königsklasse


    Ich habe mich sehr auf das neueste Werk der Autorin gefreut, denn ihr außergewöhnlicher Schreibstil sorgt bei mir immer für wahnsinnig schöne Lesemomente, die einem wahrlich unvergessen bleiben.

    Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und Achtung, diese Geschichte hat einfach Suchtpotenzial. Einmal angefangen zu lesen, kann man das Buch nicht mehr zur Seite legen.
    Die Autorin versteht es einfach phänomenal, den Leser sofort mit in die Geschichte einfließen zu lassen und mit auf die Reise zu nehmen.

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und der Autorin ist es perfekt gelungen, den Leser in beiden voll und ganz zu erreichen.

    In der Vergangenheit darf der Leser Nellie begleiten, die im Wirren des Kriegs mit ihrer Familie in Köln lebt. Schon gleich beim ersten Satz hatte ich Gänsehaut und mein Interesse ist von jetzt auf gleich bei 100 gewesen.
    Ihre Gefühle und ihre Gedanken waren so tiefgründig gewesen und haben mich einfach voll erreicht. Ihre große Liebe so tiefgründig und real, das sie einfach spürbar war.

    Aber auch die Erzählungen aus der Zeit des Krieges waren bildlich vorstellbar gewesen und der Leser bekommt einen schonungslosen und ergreifenden Einblick, wie sich das Leben und der Alltag tatsächlich abgespielt haben.
    Dieses sorgte nicht nur für einen Gänsehautmoment sondern für mehrere und hat mich emotional mehrmals innehalten lassen.

    Zum einen durch die Erzählungen der Menschen, die dem Judentum angehörten , jahrelang voll integriert waren und auf einmal völlig unschuldig und unbegründet, Ziel von schlimmen Anfeindungen wurden, die ein entsetzliches Ausmaß angenommen hatten.
    Und auch die große Macht der Nazis und deren Anhänger, die dafür sorgten, das niemand sich mehr traute, seine tatsächliche Meinung zu äußern, um nicht selbst Gefahr zu laufen, selber ins Visier des Feindes zu laufen.
    Das alles kam sehr eindrucksvoll an.

    In der Gegenwart lernt der Leser die sympathische Liv kennen, bei der man etwas zum verschnaufen kommt, obwohl es bei ihr auch nicht langweilig wird.

    Aber auch alle weiteren Charaktere der Geschichte haben an Gestalt angenommen und waren für mich greifbar und voll erreichbar.

    Aber nicht nur die Charaktere machen dieses Buch zu einem Highlight sondern auch der Umstand, das der Leser zudem noch an Wissen dazulernt, wie man es so noch nicht erfahren hat.

    Der Leser taucht tief ein in die Welt der Düfte, das es der Autorin nicht nur gelungen ist, mein Wissen zu vertiefen, nein ich habe tatsächlich die Düfte riechen können.
    Zudem lernt man n viel über die Firma 4711 kennen und ich wurde durch diesen fantastischen Einblick an einem sehr lieben bereits verstorbenen Menschen in meinem Leben erinnert, welches mir zusätzliche emotionale Momente beschert hat.

    Aber man taucht auch voll in die Stadt Köln ab und erfährt Dinge, die ich so auch noch nicht wusste. Es war mir unbekannt das die Stadt m Krieg tagtäglich mit Bombenangriffen rechnen musste und über sich ergehen lassen musste. Mit tausenden von Opfern und das sie am Ende zu 80% zerstört worden war.
    Ebenso wird in diesem Buch auf die wahren weniger bekannten Helden des Kriegsalltags hingewiesen und aufmerksam gemacht, die es verdient haben, niemals in Vergessenheit zu geraten.
    Ich wusste bis zu dem Buch gar nichts über die Edelweißpiraten und hatte auch noch nie etwas über sie gehört und diese Lücke, hat die Autorin gekonnt geschafft zu schließen.


    Die Autorin hat es gekonnt geschafft ein Kopfkino bei mir zu entfalten, welches man nicht besser machen kann. Das ist echt ganz große Königsklasse♥

    Fazit:

    Wer gerne Bücher liest, mit denen er gekonnt auf eine Zeitreise geht und zudem noch sein Wissen auffrischen will, der ist bei diesem Buch absolut richtig. Ein zauberhafter und tiefgründiger Roman, der den Leser auf eindrucksvolle Art und Weise voll erreicht und mitnimmt , dessen großartige Lesemomente haften bleiben werden.
    Ein Lesehighlight der Königsklasse, der eigentlich mehr als 5 Sterne verdien hat.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 18.06.2020

    Als Buch bewertet

    Gegenwart: Liv eröffnet in Köln-Ehrenfeld einen kleinen Laden für seifen und Düfte. Als sie eines Tages auf der Straße einer alten Dame begegnet, beschimpft diese sie. Sie hat sie scheinbar verwechselt. Oder was verbindet sie mit Liv?
    Vierzigerjahre: Die junge Nellie Voss hat eine Stelle bei 4711 angetreten und es stellt sich heraus, dass sie ein hervorragendes Gespür für Düfte hat. Der Krieg zerrt an ihren Nerven und ihre Gedanken sind immer bei einem Mann, den sie liebt, aber nicht haben darf.

    Ich habe bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen, die mich alle absolut begeistert haben. Dementsprechend gespannt war ich auf dieses neueste Werk.
    Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm lesen und konnte mich von der ersten Seite an fesselnd. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass ich alles sehr gut vor Augen hatte und miterleben konnte. 
    Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet. Sie wirkten lebendig und echt und ich konnte ganz in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und sie verstehen. Dadurch habe ich alles richtig miterlebt.
    Der Aufbau war super. Die Erzählungen wechselten zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei durch entsprechende Überschriften stets klar definiert wurde, wann das nachfolgende Kapitel spielte. Ich fand beide Stränge gleichermaßen interessant und faszinierend. In beiden spielen Düfte eine große Rolle und ich habe die Einblicke sehr genossen. Das Thema Zweiter Weltkrieg floss sehr authentisch in die Geschichte ein und man merkt, wie hervorragend die Autorin recherchiert hat und ihr Wissen nutzt. Die beiden Erzählstränge wurden toll miteinander verbunden und am Ende blieben keine offenen Fragen.

    Ein großartiger und bewegender Roman, den ich absolut empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    24 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 24.05.2020

    Als Buch bewertet

    "Ein Duft muss die besten Augenblicke des Lebens wieder wachrufen." (K. Lagerfeld)
    2019 Köln. Die Holländerin Liv hat mit ihrem Sohn Thijs in Köln-Ehrenfeld eine neue Heimat gefunden, nachdem sie von ihrem Verlobten Hendrik sitzengelassen wurde. Dort eröffnet sie als gelernte Parfümeurin ihre eigene Duftboutique, in der sie neben ausgewählten Individualdüften auch Seminare anbietet. Als Liv dann erst einen recht unerfreulichen Zusammenstoß mit einer älteren Dame hat, die sie böse beschimpft, und auch noch ihre Parfümerie verwüstet wird, macht sie sich daran, den Dingen auf den Grund zu gehen und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis…
    40er Jahre Köln. Obwohl Nellie Voss ein gutes Näschen für Gerüche hat, arbeitet sie nur im Büro von 4711, um ihre Familie zu unterstützen, weil die Kneipe ihrer Mutter Ilka nicht so viel abwirft. Während das Naziregime und der Krieg das Leben immer schwerer macht, bekommt die streng katholisch erzogene Nellie die Chance, vom Chefparfümeur Luuk van Geeren gefördert zu werden. Der sympathische Mann ist nicht nur von ihrem Talent überzeugt, sondern hat auch ein Auge auf sie geworfen. Doch Nellie hat nur Augen für einen, doch der wird niemals ihr gehören…
    Teresa Simon hat mit „Die Lilienbraut“ einen wunderschönen und gefühlvollen historischen Roman vorgelegt, der diesmal nicht nur ein wahres Herz-, sondern vor allem auch ein gedankliches Dufterlebnis ist. Der flüssige, gefühlvolle und bildgewaltige Erzählstil katapultiert den Leser direkt in die Geschichte hinein, wo er zwischen zwei Handlungssträngen auf unterschiedlichen Zeitebenen wandelt. Mal findet man sich in der Gegenwart an Livs Seite wieder, schnuppert sich mit ihrer Hilfe durch das schöne Sortiment ihrer Parfümerie, während man die Kunden ein- und ausgehen sieht und Livs Gedanken- und Seelenwelt ausgiebig studieren kann. Zum anderen taucht man in die Zeit des Zweiten Weltkrieges ab, um Nellie aufgrund ihrer unglücklichen Liebe zur Seite zu stehen und mit ihr zu leiden. Dabei lässt Simon durch ihre akribische Recherche nicht nur Bilder des zerbombten Kölns vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, sondern bringt auch die Widerstandsgruppe der Edelweisspiraten wieder in Erinnerung. Durch die wechselnden Perspektiven schraubt sich der Spannungslevel immer weiter in die Höhe bis zum finalen Schluss. Der Leser ist dauerhaft angehalten, den eingebrachten Wendungen zu folgen, um dem alten Familiengeheimnis nach und nach auf die Spur zu kommen. Zudem gibt die Autorin einen interessanten Einblick in die Welt der Düfte, die dem Leser alle Sinne vibrieren lassen während der Lektüre.
    Die Charaktere sind ausgesprochen lebendig entworfen und liebevoll in Szene gesetzt. Sie schleichen sich mit ihrem glaubwürdigen und authentischen Agieren schnell ins Herz des Lesers, der während der Lektüre das Gefühl hat, ihnen gegenüber zu sitzen und ihrer Geschichte zu lauschen. Mitfiebern und Mitfühlen ist hier auf jeden Fall Programm. Nellie ist eine warmherzige und freundliche Frau mit einem ausgeprägten Geruchssinn, die sich für andere engagiert und für diejenigen kämpft, die ihr am Herzen liegen. Freundin Greta wird immer wieder vom Schicksal gebeutelt, beweist aber einen Mut, der einem nur Respekt abverlangt. Liv hat ihr Leben selbst in die Hand genommen und sich einen Traum erfüllt. Doch muss sie erst einige Rätsel lösen, um endlich bei sich anzukommen. Söhnchen Thijs ist ihr ganzes Glück, aber in ihrem Herzen ist auch noch Platz für eine neue Liebe. Protagonisten wie Nouria, Martin, Jan und Lise spielen ebenfalls nicht unerhebliche Rollen in dieser Geschichte.
    „Die Lilienbraut“ verbindet auf wunderschöne Weise Vergangenheit mit Gegenwart und wird mit einem Festival an Düften untermalt. Sowohl alte Familiengeheimnisse, als auch der Krieg und die Liebe kommen in diesem Pageturner nicht zu kurz und lassen den Leser an den Seiten kleben, während sämtliche Sinne aufs Höchste angespannt sind. Simons Duftgeschichte ist einmalig, absolute Leseempfehlung – Chapeau, besser geht es nicht!!!

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bettina H., 27.05.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt: „Köln in den Vierzigerjahren. Die junge Nellie Voss hat gerade eine Stelle bei 4711 angetreten. Schnell wird ihr klar, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ab und zu vergisst sie darüber sogar, dass ein schrecklicher Krieg tobt. Doch noch mehr beschäftigt sie ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, den sie nicht haben darf …
    Köln in der Gegenwart: Nach ihrer schmerzhaften Trennung eröffnet Liv einen kleinen Laden für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld. Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig einer geheimnisvollen weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick regelrecht erschüttert ist und sie beschimpft. Wer ist sie, und was verbindet sie mit Liv?“

    Mit ihrem neuen Roman „Die Lilienbraut“ präsentiert uns Autorin Teresa Simon wieder eine einmalige und sehr bewegende Geschichte. Schauplatz ist Köln und sein Stadtviertel Ehrenfeld.

    Teresa Simon hat mich mit ihrem wunderbaren, bildhaften und lebendigen Schreibstil von der ersten Seite an mitgerissen. Es ist alles an Erzählkunst vorhanden, was sich der Leser nur wünschen kann, eine spannende Story, Historie, Romatik, Humor, Tragik und absoluter Tiefgang.

    Die Geschichte wechselt sich in zwei Zeitebenen kapitelweise ab. So lernen wir in der Vergangenheit Nellie und in der Gegenwart Liv kennen. Beide Frauen verbindet die Welt der Düfte und den Handlungsort Köln-Ehrenfeld.

    Besonders das Leben in Ehrenfeld, seine Atmosphäre ist hier sehr gut zu spüren. In der Vergangenheit natürlich vom Grauen des Krieges geprägt, die Menschen gezeichnet an Leib und Seele. Aber auch das jetzige Köln-Ehrenfeld, ein quirliges, kulturelles Miteinander ist hier wunderbar eingebettet. Und man ist sich sehr bewusst, wie gut es uns in der heutigen Zeit geht.

    Ich fand beide Erzählstränge gleichermaßen spannend. Die ersten Fäden werden in den Vierziger Jahren bei Nellie gezogen und laufen in der Gegenwart achtzig Jahre später in Liv‘s „Göttliches Düftchen“ zusammen. Stück für Stück bekommen wir das ganze Ausmaß der Verbindung zwischen Nellis und Liv’s Familie präsentiert. Das war unglaublich emotional.

    Die Charaktergestaltung ist Teresa Simon durch und durch gelungen. Alle Figuren wirken auf mich authentisch. Nellie und Liv sind zwei starke, selbstbewusste Frauen. Ich hab sie sehr gemocht. Auch ihre Familien sind mir schnell ans Herz gewachsen.

    Die historische Kulisse untermauert Teresa mit reichlich Fakten, die man mitunter als Laie kaum erfahren würde. So lernte ich hier z. B. die „Edelweißpiraten“ kennen. Auch die enorm vielen Bombenangriffe auf Köln waren mir in diesem Maße nicht bewusst. Diese Bombennächte erleben wir mit Nellie und ihrer Familie und Freunden hautnah mit – sehr extrem und erschütternd.
    Das Kölner Unternehmen 4711 (Produktionsstätte in Ehrenfeld!) in die Geschichte mit einzubetten, finde ich nahezu genial. Überhaupt ist die Welt der Düfte sehr interessant in Szene gesetzt.
    Zu all diesen Fakten merkt man eine akribische Recherchearbeit zum Buch.

    Das Buch selbst hat ein tolles Cover, auf dem ich Nellie erkenne. Cover und Titel haben einen wunderbaren Bezug zum Buch, einmal an dieser Lesestelle angekommen, bekommt man wirklich Gänsehaut.

    Ein aufschlussreiches Nachwort inkl. toller Rezepte zum Nachbacken und Kochen rundet dieses kleine, große Buchwunder ab. Ich habe bis zum allerletzten Buchstaben gelesen und wollte nicht, dass es endet.

    „Die Lilienbraut“ hat mir so tolle Lesestunden bereitet, dass ich es kaum mit Worten beschreiben kann. Das Buch gehört definitiv zu meinen Jahreshighlights 2020. Es halt sehr lange nach und regt zum Nachdenken an. Ein Buch, welches man einfach lesen muss! Dafür gibt es fünf Sterne Plus.

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  • 4 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 23.05.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Duft der Liebe...

    Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern begeistern können, weshalb ich mittlerweile blind jede Neuerscheinung von ihr erwerbe, so auch diese.

    In der Geschichte geht es um Liv, die gerade in Köln einen Neuanfang wagt, nachdem sie eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat. Als sie einer weißhaarigen Frau begegnet, die sie mit anderem Namen anspricht, ist sie doch sehr verwundert, schließlich hat sie in Köln keine Verwandten, oder etwa doch?

    Der Roman besteht aus zwei Handlungssträngen. In der Gegenwart begleiten wir Liv, in der Vergangenheit wandeln wir im Köln der 40er Jahre zusammen mit Nellie. Gelungen fand ich, dass Nellies Abschnitt aus ihrer Sicht in Form von Tagebucheinträgen aufgezeigt wird, während Livs Leben über einen beobachtenden Erzähler vermittelt wird. So weiß man auch ohne die Zeitangaben am Anfang eines jeden Kapitels bei welcher Figur man ist.

    Mir geht es meist so, dass ich die Handlung in der Vergangenheit faszinierender finde, aber hier waren beide Zeiten sehr spannend dargestellt. Die Kriegsgeschehnisse, vor allem die Schilderungen der Bombennächte, habe ich als sehr authentisch empfunden.

    Nellie ist als Protagonistin eine starke Frauenfigur, die trotz aller Umstände ihren Weg geht und sich nicht von diesem abbringen lässt. Ich mochte, dass sie an ihre Liebe glaubt, auch wenn diese eigentlich nicht sein darf, aber Gefühle kann man bekanntlich nicht steuern.

    Über Liv bekommt man sehr schön mit, dass die Liebe in der heutigen Zeit auch nicht unbedingt einfach ist. Mir hat gefallen mit wie viel Liebe sie sich um ihren Sohn kümmert und sich trotz Steinen im Weg nicht unterkriegen lässt.

    Im ganzen Buch geht es nebenbei immer wieder um Düfte, aus was sie bestehen und wie sie entstehen. Darüber hatte ich mir zuvor keine Gedanken gemacht, weshalb ich durch die Lektüre nicht nur gut unterhalten wurde, sondern auch noch etwas dazu gelernt habe.

    Fazit: Ein Roman, der dafür sorgt, dass man mal alles um sich herum vergisst. Er hat sich kurzweilig lesen lassen, weshalb ich gern eine Empfehlung ausspreche.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 11.05.2020

    Als Buch bewertet

    4,5 Sterne für die Lilienbraut

    Schon der Prolog macht neugierig, warum musste im Jahr 1945 eine Mutter ihr Kind einem Mann, der ihr Lehrer war, anvertrauen, um es zu schützen, von welchem Tagebuch ist die Rede? Etwa von dem von Nellie, das einen ins Köln während dem Zweiten Weltkrieg versetzt und das man hier zu lesen bekommt? Aber zuvor landet man erst einmal im Köln im Jetzt. Man lernt Liv einen Tag vor der Eröffnung des „Göttlichen Düftchens“, ihres Ladens für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld, kennen. Die junge Frau hat, nachdem Hendrik sie und ihr gemeinsames Söhnchen Thijs verlassen hat, in Maastricht alle Zelte abgebrochen, und macht nun ihre Leidenschaft für Düfte mithilfe der Finanzspritze, die Tante Wimmi ihr überraschend vererbt hat, zum Beruf. Was hat Nellie mit Liv zu tun? So ähnlich soll sie ihr ja sein, wenn man dem Glauben schenken soll, was eine alte Frau, die Liv zufällig über den Weg läuft, behauptet. >>Nellie?Ich bin nicht Nellie.Aber du siehst genauso aus wie sie – die rotblonden Haare, die Augen, die Nase der Mund, sogar die Sommersprossen,Das weiß man nie. Besser du zählst alles nach, wenn einer von denen im Laden war. Schon die kleinsten Bastarde haben das Klauen im Blut,

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 14.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Lilienbraut, von Teresa Simon

    Cover:
    Passt wunderbar zum Buch und in die Reihe und hat einen hohen Wiedererkennungswert.

    Inhalt:
    Köln 1940.
    Die junge Nelli Voss arbeitet bei 4711 im Büro, als mehr oder weniger durch einen Zufall klar wird, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ein Paradies tut sich für sie auf, und wäre nicht der unleidliche Krieg könnte sie alles um sich herum vergessen.
    Mit einer Ausnahme: ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, der ihr nie ganz gehören wird.

    Köln 2019.
    Liv eröffnet in Stadtviertel Ehrenfeld einen kleinen Laden der “Göttlichen Düfte“.
    Kurz darauf begegnet sie auf der Straße einer älteren weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick völlig erschüttert ist und sie übel beschimpft.
    Was verbirgt sich hinter diesem Ausbruch?

    Meine Meinung:
    Schon der Prolog beginnt hoch spannend und sehr emotional.

    Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen erzählt.
    Zwei Zeitebenen : 1940-1944 und 2019.
    Es geht um die Liebe, um das unermessliche Leid im Krieg (Angst, Tod, Machtmissbrauch, Folter, Hunger, Unterdrückung, Hilflosigkeit etc.), und wir sehen, dass doch immer wieder Widerstand geleistet wurde (hier Edelweißpiraten) oder auch die kleinen privaten Menschlichkeit.
    Hier habe ich wieder einige Details unserer Geschichte erfahren, die mir so noch nicht bekannt waren – sehr gut.

    Die Liebesgeschichten, sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart sind dezent, aber überaus emotional eingewoben.

    Der Schreibstil ist eine gelungene Mischung von Tagebucheinträgen (hier wird also in der Ich-Perspektive berichtet) und Erzählung.
    Super wechselt sich Gegenwart und Vergangenheit ab und erzeugt somit viel Spannung, bis die Fäden zum Ende zu perfekt zusammenlaufen und sich die Geheimnisse aufklären.

    Autorin:
    Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht.
    Die Vorgängerromane, alle unabhängig voneinander und in sich abgeschlossen, kann ich nur empfehlen.

    Mein Fazit:
    Eine Liebe die nicht sein darf und dazu die schreckliche Zeit des Kriegs (1940-1944).
    Durch einen Neuanfang im Heute (2019), wird ein Geheimnis von früher aufgedeckt.
    Spannend und emotional erzählt.
    Von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 13.06.2020

    Als Buch bewertet

    Liv eröffnet nach der Trennung von ihrem Partner einen ganz exklusiven Laden für Seifen und Düfte in Köln-Ehrenfeld.
    Durch Zufall begegnet sie auf der Straße einer alten Frau die von ihrem Anblick sehr erschüttert ist und sie beschimpft, nur Liv kennt diese Frau gar nicht.
    In Köln zu Zeiten des 2. Weltkrieges lebt Nellie mit ihrer Familie, sie arbeitet bei 4711 und kommt durch puren Zufall dazu ihre Nase zu Schulen um vielleicht eine Parfümeurin zu werden.
    Aber nicht nur der Krieg sondern auch ihre Liebe zu einem Mann den sie nicht Lieben darf halten Nellie schwer beschäftigt.

    Dieser Klappentext hat mich gleich von der ersten Seite an angesprochen und da mir die Romane die ich von Teresa Simon gelesen habe alle sehr gut gefallen haben, war ich auch auf diesen hier sehr neugierig.
    Bevor ich aber auf das Buch eingehe möchte ich kurz auf etwas hinweisen: Im Klappentext heißt die Protagonistin der Gegenwart „Nina“ doch im gesamten Roman ist ihr Name „Liv“ nur damit niemand denkt ich wäre durcheinander oder jemand anderes durcheinander kommt.
    Mir war klar, dass es sich hier um einen fiktiven Roman handelt der aber einen Teil unserer Geschichte erzählt auf den man wirklich nicht Stolz sein kann.
    Liv weiß z.B. gar nichts davon da sie in den Niederlanden aufgewachsen ist und wirklich nicht jeder damals für die Person war der Deutschland an sich gerissen hat.
    Nellie hat versucht das Beste aus der Situation zu machen und hat auch denen geholfen wo doch so übel mitgespielt wurden damals.
    Auch die Edelweißpiraten wurden erwähnt, hierzu kann ich den Roman von Dirk Reinhardt nur empfehlen.
    Mir ist der Einstieg ins Buch wirklich sehr leicht gefallen und obwohl ich nie lange am Stück gelesen habe um alles sacken zu lassen kam ich doch sehr schnell voran da mich die Geschichte nicht mehr losgelassen aht.
    Obwohl unter jedem Kapitel die Jahreszahl stand wurde sogar für die zwei Zeitebenen zwei unterschiedliche Schriftarten verwendet, was ich wirklich gut finde nur mit der Schrift aus der Vergangenheit hatte ich so meine Probleme da sie mir des Öfteren vor den Augen beim Lesen verschwommen ist.
    Obwohl es zwei Handlungsstränge gab ist es mir nie schwergefallen ihnen zu folgen, ebenso konnte ich die Entscheidungen die getroffen wurden immer sehr gut nachvollziehen da wirklich immer alles logisch durchstrukturiert war.
    Die Spannungsbögen waren auch immer bis zum Ende gespannt und ja auch wenn einiges Vorhersehbar war so war es nie zu langatmig oder gar zu langweilig, für mich aht alles genauso gepasst wie es sein sollte.
    Obwohl ich schon in Köln war, aber hier eben ganz Touristin nur in der Innenstadt musste ich mir die Lage von Ehrenfeld erst auf der Karte anschauen aber den Rest konnte ich mir wirklich sehr gut während des Lesens vor dem inneren Auge entstehen lassen.
    Man konnte sich alle Figuren durch die detaillierten Beschreibungen der Autorin gut vorstellen beim Lesen und ja Nellie und Liv hatte ich schnell in mein Leserherz geschlossen gehabt. Mein persönlicher Held war allerdings Thijs diese Figur konnte man einfach nur liebhaben.
    Mir persönlich hat dieser Roman wirklich sehr gut gefallen da ich mit ihm auch kurzweilige Lesestunden verbracht habe und deshalb vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne für den Roman.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 23.05.2020

    Als Buch bewertet

    Manchmal geht ein Duft um die Welt. 4711 - Echt Kölnisch Wasser gehört zu Köln genauso wie der Dom. Hier spielt der neue Roman "Die Lilienbraut" von Teresa Simon, der auf zwei Zeitebenen von Sehnsucht, von Düften, von Mut zum Widerstand in schweren Zeiten - und der ganz, ganz großen Liebe erzählt..

    Köln in den Vierzigerjahren. Die junge Nellie Voss hat gerade eine Stelle bei 4711 angetreten. Schnell wird ihr klar, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ab und zu vergisst sie darüber sogar, dass ein schrecklicher Krieg tobt. Doch noch mehr beschäftigt sie ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, den sie nicht haben darf ...

    Köln in der Gegenwart: Nach ihrer schmerzhaften Trennung eröffnet Liv einen kleinen Laden für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld. Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig einer geheimnisvollen weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick regelrecht erschüttert ist und sie beschimpft. Wer ist sie, und was verbindet sie mit Liv?

    Das nostalgische Cover verbreitet eine heitere Stimmung. Es zeigt eine elegant gekleidete Frau in einem blauen Kleid, die in einem Park spazieren geht und sinnend über ihre Schulter zu einer prächtigen Villa hinüberblickt. Zeitlich könnte es sich um die 1940er Jahre handeln, doch von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs ist nichts zu spüren. Bei der Wahl des Titels hat Teresa Simon viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Eine Lilie ist das Symbol für Reinheit und Unschuld, aber auch Tod - und gleichzeitig das Symbol der Jungfrau Maria.

    Das Geschehen wird auf zwei zeitlichen Ebenen, nämlich in der 1940er Jahren aus der Sicht von Nellie, und in der Gegenwart (2019) aus der Sicht von Liv, vermittelt.

    Der erste Erzählstrang ist in Form eines Tagebuches gestaltet worden, in denen Nellie ihre Gedanken und Gefühle festhält, durchbrochen von kurzen Passagen, die durch einen personalen Erzähler vermittelt werden. Nellie Voss ist eine liebenswerte Protagonistin. Der frühe Tod ihres Vaters hat sie geprägt; sie fühlt sich für ihren jüngeren Bruder Martin verantwortlich und unterstützt ihre verwitwete Mutter, die eine Schankwirtschaft in Köln führt. Als ledige junge Frau lebt sie im Haushalt ihrer Mutter; tagsüber arbeitet sie als Schreibkraft in der Verwaltung von 4711, bis sie ihr Gespür für feine Düfte entdeckt. Nellie träumt vom großen Glück, doch sie ist gläubige Katholikin, ihre verbotene Liebe zu einem geweihten Priester stürzt sie in einen tiefen Gewissenskonflikt..

    Der zweite Erzählstrang stellt Liv in den Mittelpunkt. Sie ist eine selbstbewusste alleinerziehende Frau, die den Mut besessen hat, sich aus einer unglücklichen Beziehung zu lösen und ihren sicheren Job als Biologin in einem mittelständischen Pharmaunternehmen aufzugeben. Gemeinsam mit ihrem zweijährigen Sohn Thijs hat sie ihrer Heimat Holland den Rücken gekehrt und ist nach Köln-Ehrenfeld gezogen, wo sie sich mit dem kleinen Geschäft "Göttliches Düftchen" selbstständig macht, in dem sie selbst komponierte Düfte und feine Seifen verkauft.

    Beide Erzählstränge sind untrennbar miteinander verbunden. Es ist eine (etwas vorhersehbare) berührende Familiengeschichte, die Teresa Simon erzählt, geprägt von einer verbotenen großen Liebe in einer unmenschlichen Zeit. Alle Schrecken des Zweiten Weltkrieges werden in diesem Buch lebendig; man durchlebt viele Bombennächte, erlebt die Zerstörung von Köln und bewundert das Durchhaltevermögen und den Lebenswillen der Menschen. Darüber hinaus erinnert Teresa Simon an das Schicksal der von der offiziellen Geschichtsschreibung vernachlässigten "Edelweißpiraten", die aktiven Widerstand gegen das NS-Regime geleistet hatten, aber ihren Mut mit dem Leben bezahlen mussten. Gleichzeitig lernt man viel Wissenswertes über die Welt der Düfte, die in diesem Roman eine große Rolle spielen.

    Eine sehr gelungene sinnliche Mischung, die nicht nur unterhaltsame Lesestunden schenkt, sondern auch zum Nachdenken einlädt. Absolut lesenwert!

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 24.05.2020

    Als Buch bewertet

    Mit dem Roman "Die Lilienbraut" präsentiert Teresa Simon einen Roman auf zwei Zeitebenen, angesiedelt in Köln-Ehrenfeld.

    Im Jahr 2019 steht die Niederländerin Liv im Mittelpunkt. Gerade als der Vater ihres Sohnes Thijs sich von ihr trennt, erbt sie von ihrer Großtante etwas Geld, verbunden mit der Bedingung nach Köln zu ziehen.
    Liv ergreift die Gelegenheit sich einen Traum zu erfüllen und eröffnet einen kleinen Laden für ihre selbstkreierten Düfte.

    In der Zeit des 2. Weltkrieges geht es um Nellie. Zusammen mit ihrem Bruder Martin lebt sie bei Mutter Ilka, die ein Wirtshaus führt. Um ebenfalls Geld zu verdienen arbeitet Nellie bei 4711. Zuerst als Schreibkraft, aber Chefpafümeur Luuk van Geeren entdeckt ihr Talent für Düfte und so arbeitet sie schließlich mit ihm zusammen.

    In abwechselnden Kapiteln erfährt man wie es im Leben von Liv und Nellie weitergeht.
    Schnell wird klar, es muss eine Verbindung zwischen den Frauen geben.
    Beide Frauen haben ein "feines Näschen", das Kreieren von Düften liegt ihnen quasi im Blut.

    Wie häufig ist auch hier der historische Teil der Geschichte für mich der spannendere.
    Das liegt hier unter anderem an den sehr guten und realistischen Beschreibungen des historischen Köln während der dunklen Zeit des Nationalsozialismus.
    Zum anderen aber auch an der hervorragenden Recherche und da u.a. die Einbindung der lange verkannten Widerstandsgruppe "Edelweißpiraten".

    Die Liebesgeschichte zwischen Nellie und dem katholischen Geistlichen Benedikt sorgt zusätzlich für Herzklopfen. Denn eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft ist sehr gering. Oder ist während des Krieges vielleicht doch etwas möglich?

    Liv versucht sich auf ihren Laden zu konzentrieren und gleichzeitig ihren Alltag als alleinerziehende Mutter zu stemmen. Ein Mann passt da eigentlich gar nicht in ihr Leben. Aber Jan, der ihr immer wieder über den Weg läuft, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und wer will Liv etwas Böses? Denn sie wird von einer Fremden angefeindet und auf den Laden ein fieser "Geruchsanschlag" verübt.

    Liv beginnt in der Vergangenheit zu forschen und so klärt sich, nicht zuletzt durch ein altes Tagebuch, die Verbindung zwischen Nellie und Liv auf.

    Auch wenn mir recht schnell die familiäre Verflechtung von Nellie und Liv klar war, war ich doch sehr gespannt wie die Handlung sich im Detail entwickeln würde.
    Ich bin sicher, so mache Leserin erinnert sich seufzend an den Kult-Liebesroman "Die Dornenvögel"!

    Im Anhang gibt es nicht nur sehr interessante Informationen u.a. zu den Edelweißpiraten und der Geschichte rund um das Haus 4711.
    Auch einige sehr lecker klingende Rezepte runden das Lesevergnügen ab!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela W., 28.08.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch spielt in zwei Zeitebenen.
    In den Vierzigerjahren begleiten wir Nellie Voss, die gerade eine Stelle bei 4711 angetreten hat. Sie merkt bald das sie viel besser riechen kann als viele andere Menschen. Das macht sie zu etwas besonderem und sie darf im Duftlabor mitarbeiten. Im Land tobt der Krieg, Hunger und Angst gehören zum Alltag. Nellie macht sich täglich Sorgen um ihre Familie und Freunde. Auch ihre heimliche Liebe zu einem Mann, die nicht sein darf macht ihr das Leben schwer.
    In der Gegenwart begleiten wir Liv, die einen kleinen Laden für Seifen und Düfte in Ehrenfeld eröffnet ? Der Laden läuft gut an, die Kundinnen sind zufrieden, und doch gibt es anscheinend jemanden der etwas gegen Liv und den Laden hat. Eine weißhaarige alte Frau, flippt völlig aus als sie Liv entdeckt und beschimpft sie.
    Wer ist diese Frau und warum reagiert sie so auf Liv ? Wie hängen die Geschichten von Nellie und Liv zusammen?
    Geschickt verbindet die Autorin die beiden Handlungsstränge miteinander. Die gute Recherche ist spürbar, z.b. erfäht man mehr über die Edelweiß Piraten. Aber auch über Düfte, und das riechen habe ich viel gelernt.
    Nellie und Liv waren mir sofort sehr sympathisch, und ich habe mit beiden mitgefiebert. Alle Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Jede hat ihre Eigenheiten, Ecken und Kanten.

    Ganz toll finde ich das historische Nachwort, hier gibt es noch Informationen, und unter „Göttlich speisen in Köln“ gibt es tolle Rezepte.
    Das Buch hallt nach dem lesen noch lange nach. Denn die Kriegszeit wird hier anschaulich geschildert. Trotz der fast 500 Seiten, habe ich das Buch Ruck zuck durchgelesen.
    Ein Muss für Fans von historischen Büchern.

    Von mir gibt es 5 ⭐⭐⭐⭐⭐ und eine klare Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 05.06.2020

    Als Buch bewertet

    ** Besonders gefährlich waren Erinnerungen, die durch einen Duft ausgelöst werden konnten. Aus gutem Grund standen daher auch zwei Glasgefäße mit frisch gerösteten Kaffeebohnen auf dem Tisch, auf die die Teilnehmer beißen sollten, falls unerwünschte Gefühle und Empfindungen sie zu überwältigen drohten. **
    "Die Lilienbraut" ist mein erster Roman von Teresa Simon. Eine Autorin, die unter ihrem richtigen Namen für historische Romane bekannt ist und diese fundierte Recherche merkt man auch hier. Köln in den 40-iger Jahren und die täglichen Gräuel des Krieges sind großartig und unheimlich realistisch geschildert. Und auch die kurzen Einblicke in die Dufthäuser Farina und 4711 sind sehr interessant. Allerdings hätte ich mir im Nachhinein weniger Themen und dafür tiefere Einblicke z.B. zu den Edelweißpiraten oder auch 4711 gewünscht.
    Es gibt - wie in dem Genre üblich - zwei Zeitebenen. So beginnt die Vergangenheit immer mit einem Tagebucheintrag von Nellie, der dann irgendwann in die 3. Person übergeht. Das ist gut gewählt, denn es bringt einem die junge Frau, die aus einfachen Verhältnissen stammt und heimlich in den hübschen jungen Kaplan verliebt ist, ein wenig näher. Nellie ist ein starker, authentischer aber auch recht einfacher Charakter. Und obwohl es emotionale Momente gab, die mich schon sehr berührt haben, blieb ihre Geschichte zuweilen etwas distanziert und die Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz überzeugen - vielleicht auch weil sie irgendwann eher im Hintergrund ablief.
    In der Gegenwart geht es um Liv. Die in Holland aufgewachsene junge Frau ist grade frisch getrennt und mit ihrem kleinen Sohn nach Köln gezogen. In Ehrenfeld hat sie sich ihren Traum erfüllt und das "göttliche Düftchen" eröffnet. Kein einfacher Plan in dieser Gegend, vor allem, weil jemand gezielt etwas gegen sie oder ihr Geschäft zu haben scheint.
    Auch hier gibt es die obligatorische Liebesgeschichte, die es (meiner Meinung nach) absolut nicht gebraucht hätte. Denn so entstanden Themen, die den Wichtigeren gefühlt irgendwie den Platz weggenommen haben, Themen bei denen ich gerne mehr in die Tiefe gegangen, mehr erfahren hätte. Dazu kommt, dass ich mit Liv auch nicht so wirklich warm wurde. Als Hauptprota bleibt sie recht blass und ein paar Ecken und Kanten hätten ihr ganz gut getan. Die Geschichte hat allerdings auf beiden Zeitebenen großartige Nebencharaktere, die wirklich begeistern - wie Nellies Freundin Greta Farina.
    "Die Lilienbraut" ist ein toll recherchierter Familienroman, die Geschichte mutiger junger Frauen in den Zeiten des Krieges, einer verbotenen Liebe und wunderbaren Duftkompositionen. Leider etwas überladen und dadurch mit zu wenig Tiefe und Emotionen. Mir gefallen bislang die Romane unter ihrem Klarnamen deutlich besser - aber ich bin auch gespannt auf die Vorgängerromane unter Teresa Simon. Dieser bekommt gute 3 Sterne von mir.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EmiliAna, 08.07.2020

    Als Buch bewertet

    Hin und wieder begegnet auch dem anspruchsvollsten Leser ein Buch, das ihn von der ersten Seite an gefangennimmt, das ihn mitreißt und gleichsam Teil der Geschichte werden lässt, zutiefst berührt, und ihn noch lange, nachdem er den Roman zugeklappt hat, begleiten wird. Die hier zu besprechende Geschichte ist ein solcher Roman, ein Glücksfall, regt er doch ebenso zum Nachdenken an wie er Emotionen weckt, die sich zwischen Empörung, Entsetzen und Fassungslosigkeit, Traurigkeit, Mitgefühl und Mittleiden und immer wieder auch Hoffnung und zu guter letzt reiner Freude bewegen, bedient also ein ganzes Spektrum von Gefühlen.
    Denn sie kann den Leser nicht kalt und unbeteiligt lassen, diese Geschichte, die die Autorin auf zwei Zeitebenen spielen lässt, die ein hervorragend gemeisterter Balanceakt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist, deren Verknüpfung ihr, wie nicht anders zu erwarten, kennt man ihre Bücher denn, auf das Befriedigendste gelungen ist. Sie erzählt von einer großen Liebe, einer, die nicht sein darf, nicht damals und nicht heute, und an der die Protagonistin Nellie trotz aller Zerrissenheit und geplagt von Selbstzweifeln unbeirrbar festhält. Er erzählt von außerordentlicher Zivilcourage, von Mut und Entbehrungen in einer Zeit, die keiner von uns je ( wieder ) erleben möchte, schildert sehr authentisch die Schrecken eines so unsinnigen wie verbrecherischen Krieges, der, wie alle Kriege dieser Welt, Millionen unschuldiger Menschenleben kostete und weder aus den Geschichtsbüchern noch aus dem Gedächtnis der Nachgeborenen wie aus dem kollektiven Gedächtnis der Nation, von der dieser Krieg ausging, und dem der gesamten Menschheit ausgelöscht werden darf.
    Wider das Vergessen schreibt Teresa Simon an, unermüdlich und unerschrocken, hier wie auch in ihren bereits zuvor veröffentlichen Romanen, mahnend, erinnernd, warnend, in Angst angesichts der gefährlichen Strömungen innerhalb der heutigen Gesellschaft, die berechtigten Anlass zur Sorge geben, erinnern sie doch fatal an die Geschehnisse, die vor beinahe neunzig Jahren ihren Lauf nahmen und ungebremst in einem Weltensturm endeten. Und sie tut dies keineswegs mit erhobenem Zeigefinger, gibt uns vielmehr Einblick in das Schicksal einer Handvoll fiktiver Personen, lässt die zunehmend bedrückende und beängstigende Atmosphäre der fünf letzten Kriegsjahre durch ihre intensive Art des Erzählens für den aufmerksamen und einfühlsamen Leser unmittelbar erfahrbar werden.
    Doch der Roman hat noch viel mehr zu bieten, beschäftigt er sich doch keineswegs ausschließlich mit einer düsteren Zeit, die für Nellie auf ihrer Zeitebene kein glückliches Ende bereithalten konnte. Denn auf der zweiten Zeitebene, die im Hier und Heute angesiedelt ist, kommt die so dringend notwendige Leichtigkeit zum Tragen, das Gegengewicht! Licht und Schatten – beides ist untrennbar miteinander verbunden. Im Köln der Jetztzeit begegnet der Leser nämlich Liv, einer jungen Holländerin, die eine testamentarische Verfügung in die Heimatstadt ihrer Großmutter Nellie verschlagen hat und die sich hier ihren Traum erfüllt – die Eröffnung einer exklusiven kleinen Parfümerie. Liv ist ganz Kind ihrer Zeit, von dem früheren Leben und Schicksal ihrer Großmutter, das sich in ebendiesem Köln erfüllte, ahnt sie nichts, es ist ihr zunächst auch nicht sonderlich wichtig. Sie lebt ganz in der Gegenwart, Wurzeln besaßen nie eine Wichtigkeit für sie – darin so vielen jungen Menschen heutzutage nicht unähnlich. Durch eine Reihe von Begegnungen und fürs erste unerklärlichen Begebenheiten jedoch wird Liv aufmerksam, erkennt, dass kein blinder Zufall sie in die Stadt geführt hat, in der ihr Vater geboren wurde, wird immer neugieriger auf ihre Wurzeln und ganz allmählich erkennt sie deren Bedeutung nicht nur für sich selbst, sondern für uns alle. Wurzeln prägen uns, ob wir das nun wollen oder nicht, sie geben Sicherheit und Halt, sind Heimat und weisen uns unsren Platz im Leben zu. Wie kann Zukunft gelingen, wenn man sich seiner Wurzeln nicht bewusst ist?
    Auch dies klingt immer wieder aus Teresa Simons Roman nicht nur heraus, sondern ist gewissermaßen die Melodie, die ihn durchzieht. Wurzeln verbinden die zweite Erzählebene mit der ersten, so wie es die Düfte tun, die hier wie dort über der Handlung schweben. Beide Frauen, die mutige und so stark empfindende Nellie der Kriegsjahre und ihre Enkelin, die eher unbeschwerte, aber, je näher sie dem Geheimnis der Großmutter kommt, je stärker sie erkennt, wer sie ist, an Tiefe und Format zusehends gewinnende Liv im zweiten Jahrtausend, sind mit einer besonders feinen Nase gesegnet, haben einen ebenso feinen Sinn für Düfte, deren Zusammensetzungen, Eigenschaften und Kreationen, zugeschnitten auf ihre jeweilige Trägerin...
    Und so gibt es immer wieder Parallelen, Berührungspunkte zwischen den beiden Handlungsebenen – bis schließlich eine feste Brücke erbaut ist zwischen Damals und Heute, die verbindet und versöhnt, weil sie verstehen und Dinge, die damals unverzeihbar schienen, ein einem neuen Licht sehen lässt.
    Summa summarum: Teresa Simons „Lilienbraut“, dessen Titel sich im Übrigen während des Lesens ganz von alleine erklärt, ist eine unbedingt lohnenswerte Lektüre! Nicht nur erzählt sie eine Geschichte, die berührt, die geradezu unter die Haut geht, erschafft dabei außer den beiden Protagonistinnen Nellie und Liv noch eine ganze Reihe weiterer unvergesslicher Charaktere in den schillerndsten Facetten, sondern ist darüber hinaus auch noch richtig gut, ich möchte fast sagen makellos, geschrieben. Auch als kritische Leserin kann ich kein Fehl daran finden, nichts auch, was der Logik oder Spannung entbehren würde. Zudem befriedigt mich die Art und Weise der Autorin zutiefst, über den weiteren Lebensweg der beiden Handlungsträgerinnen gerade so viel anzudeuten, dass jeder Leser ihn für sich weiterdenken kann – folgerichtig, wenn er denn auch auf die kleinsten Nuancen der Geschichte geachtet hat - ,ohne sich in wilde Spekulationen ergehen zu müssen. Auch hier hat die Autorin genau das rechte Maß gefunden!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 14.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Liv hat gerade eine Trennung hinter sich. Da kommt ihr das Erbe ihrer Tante Wimmi gerade recht. Allerdings ist das mit besonderen Bedingungen verknüpft, aber es ist auch eine Chance für Liv. Sie hat einen besonderen Geruchssinn und erfüllt sich einen Traum, indem sie in Ehrenfeld einen kleinen Laden „Göttliches Düftchen“ eröffnet. Sie hat sich noch nicht einmal eing4elbt, als sie auf der Straße von einer alten Frau beschimpft wird, die sie offensichtlich für jemand anders hält. Was hat Liv mit dieser Frau zu tun?
    In einem weiteren Handlungsstrang begleiten wir Nellie, die schwere Zeiten in Köln im Zweiten Weltkrieg mitmacht. Nellie arbeitet im Büro bei 4711 und hat ein untrügliches Gespür für Düfte, was sie in die Giftküche von Chefparfümeur Luuk van Geeren bringt. Ihr jüngerer Bruder Martin bereitet Nellie Sorgen und sie selbst ist verliebt ihn einen Mann, den sie nicht haben darf.
    Dies war mein erstes Buch der Autorin Teresa Simon, aber sicherlich nicht mein letztes. Diese Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Obwohl beide Handlungsstränge wirklich ansprechend sind, hat mich Nellies Geschichte doch mehr berührt. Interessant fand ich auch, dass die Edelweißpiraten thematisiert wurden, auf die ich vor vielen Jahren durch einen Song der Bläck Fööss aufmerksam wurde. Obwohl sie Widerstand gegen das Naziregime leisteten, sind sie gar nicht so bekannt. Gut gefallen hat mir, dass ich auch einiges über Düfte und Duftkompositionen erfahren habe. Die Örtlichkeiten wurden auch schön beschrieben. Ich kenne Köln ganz gut und konnte mich daher gut orientieren.
    Es sind die Frauen, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen und die stark genug sind, mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Liv wurde verlassen und muss nun ihr Leben mit dem kleinen Thijs meistern. Kaum hat sie ihren Laden eröffnet, gibt es auch schon Probleme. Zum Glück findet sie schnell Freunde, die sie unterstützen. Aber auch Nellie hat es nicht leicht, denn neben ihrem Job unterstützt sie auch noch ihre Mutter in der Kneipe und sorgt sich um ihren Bruder Martin. Aber sie hat auch ein Herz für andere. Und dann gibt es da noch die Liebe, die nicht sein darf. Dann gibt es da auch noch Nellies Freundin Greta, deren Schicksal ziemlich erschütternd ist. Aber auch all die anderen Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
    Es ist eine spannende und sehr berührende Geschichte mit interessanten Charakteren, die sehr lesenswert ist.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Veronika K., 22.05.2020

    Als eBook bewertet

    Eigentlich sind historische Romane nicht mein Genre und ich meide sie normalerweise eher. Eine große Ausnahme bilden die Romane von Teresa Simon. Sie versteht es mich mit ihren historischen Romanen immer wieder einzufangen und zu begeistern.

    Ihr neuster Roman „Die Lilienbraut“ spielt in Köln. Auch diesmal verknüpft die Autorin die Vierzigerjahre und Kriegswirren wieder sehr gekonnt mit einem interessanten Strang der Gegenwart. Ich glaube dass diese Verknüpfung von Historie mit Gegenwart es ist, was ihre Bücher für mich so interessant macht. Dadurch lässt sie jedesmal wieder ein Stück Historie lebendig werden.

    Im Plot der Vergangenheit geht es um die junge Nellie, die bei 4711 einen Job als einfache Angestellte antritt. Es stellt sich heraus, dass sie einen besonders guten Geruchssinn hat. Darum kommt sie ins Duftlabor und darf bei den Neukompositionen mitmischen.
    Auch im Strang der Gegenwart geht es um zauberhafte Düfte. Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld eröffnet die alleinerziehende Mutter Liv dank einer Erbschaft den Laden „Göttliches Düftchen“.

    In beiden Handlungssträngen hat es Teresa Simon wieder geschafft mich gleichermaßen zu begeistern. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert wirklich traurige Realität. Aber trotzdem ist das Buch wunderschön zu lesen und es hat mich erneut mitten ins Herz getroffen. Ich habe mit den Protagonisten gebangt, gezittert und gelitten. Gleichzeitig habe ich aber auch die Möglichkeit gehabt Hoffnung zu schöpfen und mich mit ihnen zu freuen.

    Man merkt, dass die Autorin für diesen Roman wieder ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet hat. Sowohl mit Düften, als auch mit der Stadt Köln und natürlich mit dem Zweiten Weltkrieg hat sie sich ausgiebig befasst, so dass sie wirklich weiß, wovon sie schreibt.

    Auch ist der Schreibstil des Buches wieder ganz wunderbar. Teresa Simon schafft es mit einer tollen Mischung aus Ernsthaftigkeit und absolutem Tiefgang, sowie auch viel Romantik und Gefühl, abgerundet mit etwas humorvollem Charme ein tolles Gesamtpaket abzuliefern, bei dem auch diesmal wirklich alles wunderbar stimmig ist. Zugleich war das Buch auch richtig fesselnd und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Viel zu schnell war ich deshalb durch die knapp 500 Seiten durch. Auch wenn ich mich anfangs gefragt habe, wie der Titel diesmal zum Inhalt passt, so musste ich dann am Ende feststellen, dass sowohl Cover, als auch Titel wieder wunderbar zum Inhalt passen.

    Fazit: Ein absolut wunderbarer Roman, der sehr berührend ist, und mitten ins Herz trifft. Teresa Simon ist hier wieder ein absolutes Meisterwerk gelungen. Für mich auf jeden Fall eines der Highlights 2020, die man unbedingt gelesen haben sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole P., 23.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Die Lilienbraut“ heißt der neue Roman von Teresa Simon. Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Es geht um das Schicksal von Nellie Voss, die in Köln lebt und dort den zweiten Weltkrieg miterleben muss. Sie arbeitet bei 4711 in der Schreibstube und hat eine gute Nase für Düfte. So darf sie sich auch in der Duftkreation versuchen.

    Die zweite Zeitebene spielt im Jahr 2019. Liv hat sich von ihrem Partner getrennt und zieht mit ihrem Sohn nach Köln. Sie hat von ihrer Tante Geld geerbt und eröffnet einen Laden für Düfte, denn auch sie hat eine gute Nase dafür.



    Mir hat der Roman sehr gut gefallen, denn ich habe die weiblichen Protagonistinnen sofort in mein Herz geschlossen.

    Ich mag Nellie, denn sie ist eine taffe junge Frau, die ihren Mann steht und die mit den ganzen Kriegswirren fertig werden muss, was gar nicht so leicht ist. Aber sie meistert ihre Situation hervorragend und man musste sie einfach gern haben.

    Liv ist eine liebevolle Mutter und hat auch einen ganz besonderen Riecher für Düfte. Daher eröffnet sie ihren tollen Laden für Düfte. Beim Lesen konnte ich mir diesen richtig gut vorstellen. Am liebsten hätte ich mir sofort selbst einen eigenen Duft kreieren lassen.

    In dem Roman geht es um die Schicksale der Frauen und wie sie miteinander verbunden sind. Beim Lesen merkt man, dass sie sich doch recht ähnlich sind und man fragt sich was ihre Schicksale miteinander zu tun haben.

    Für mich war es ein sehr schöner, berührender und auch trauriger Roman. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und schon nach den ersten Seiten konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich mochte Liv und Nellie und habe gerne über ihre Leben gelesen. Es war schön zu sehen, wie am Ende des Romans die Fäden schön langsam zusammengelaufen sind und man sehen konnte, was die Frauen miteinander verbindet.

    Ich kann diesen schönen Roman nur weiterempfehlen und vergebe dafür 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 22.05.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):
    Köln in den Vierzigerjahren. Die junge Nellie Voss hat gerade eine Stelle bei 4711 angetreten. Schnell wird ihr klar, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ab und zu vergisst sie darüber sogar, dass ein schrecklicher Krieg tobt. Doch noch mehr beschäftigt sie ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, den sie nicht haben darf ...

    Köln in der Gegenwart: Nach ihrer schmerzhaften Trennung eröffnet Liv einen kleinen Laden für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld. Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig einer geheimnisvollen weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick regelrecht erschüttert ist und sie beschimpft. Wer ist sie, und was verbindet sie mit Liv?

    Meine Meinung:
    Dieser Roman wird anhand zweier Erzählstränge wieder gegeben. In der Gegenwart lernt der Leser die junge Holländerin Liv kennen, welche in Köln-Ehrenfeld ihren eigenen Laden "Göttliches Düftchen" eröffnet und alleinerziehende Mutter des kleinen Thijs ist. Der Name des Geschäfts ist Programm, angeboten werden persönlich auf den Kunden zugeschnittene Duftkreationen, Seifen und Naturkosmetik. Die Vergangenheit (Mai 1940 bis Februar 1945) wird aus der Sicht von Nellie Voss erzählt, einer jungen Frau, die bei Firma 4711 arbeitet und sich in einen jungen Mann verliebt hat. Doch Kaplan Benedikt Weiss ist ein Mann der Kirche und an das Zölibat gebunden. Kann diese Liebe überhaupt eine Chance haben?

    Teresa Simon hat auch in ihrem fünften Roman wieder ein Stück (Stadt-)Geschichte lebendig gemacht, Köln wurde im zweiten Weltkrieg zum Großteil völlig zerstört. Der Hass auf Sinti, Roma und Juden sind Themen, die zahlreichen Mitläufer Hitlers, Gehorsam und Drill in der Hitlerjugend, aber eben auch eine Gruppe junger Menschen, die sich dem Regime nicht beugen und ihre Eigenständigkeit behalten wollten, die sog. "Edelweißpiraten".

    Mich haben beide Zeitebenen gleichermaßen in ihren Bann gezogen. Nellie Voss hat ein feines Gespür für verschiedene Düfte und der Chefparfümeur Luuk van Geeren von 4711 erkennt ihr Talent und nimmt sie in seiner "Dufthöhle" in die Ausbildung.
    Auch Liv hat eine "feine Nase", ihr Laden ist wahrlich göttlich und man möchte ihn sofort betreten und an den verschiedenen Düften schnuppern. Aber wer gönnt ihr den Erfolg nicht und wer ist die seltsame alte Frau, die Liv scheinbar mit einer Frau aus der Vergangenheit verwechselt? Ihr kleiner Sohn hat dabei auch mein Herz im Sturm erobert!

    Der Firmensitz von 4711 ist heute ein Tourismusmagnet und wer kennt diese Marke nicht....

    Der Titel passt sehr gut zur Handlung, die weiße Lilie steht für die Reinheit der Liebe, Unschuld, aber auch Tod - süß und bitter zugleich.

    Fazit:
    Ein wundervoller Roman, der berührt und Geschichte lebendig werden lässt. Am Ende des Buches finden sich einige Rezepte wie z. B. Rheinischer Sauerbraten, Arme Ritter etc und ein lesenswertes Nachwort der Autorin. Die Seiten flogen nur so dahin und bin völlig in die Geschichte zweier junger Frauen versunken.

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  • 5 Sterne

    Lerchie, 18.10.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Eine wunderbare Geschichte

    Die Vierzigerjahre in Köln. Nellie Voss ist gerade bei 4711 eingetreten. Doch schnell wird klar, dass sie eine Nase für Düfte hat. Darüber kann sie sogar manchmal den Krieg vergessen. Doch noch etwas beschäftigt Nellie sehr: Ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, die sie eigentlich nicht leben darf.
    In der Gegenwart verarbeitet Liv gerade ihre schmerzhafte Trennung und sie eröffnet einen kleinen Seifen- und Duftladen in Köln-Ehrenfeld. Auf der Straße trifft sie eine weißhaarige Dame, die sie bei ihrem Anblick sofort beschimpft. Wer ist diese Frau und gibt es eine Verbindung zu Liv?

    Meine Meinung
    Dies ist das fünfte Buch von Teresa Simon, das ich lese. Nein falsch, es ist das sechste, denn den Band, der danach erschienen ist, habe ich zuerst gelesen. Dieses Buch lag lange auf meinem SUB, viel zu lange. Immer wieder wollte ich es lesen, und immer wieder kam mir etwas dazwischen. Denn durch Rezensionsexemplare, für die ich mich zum Rezension schreiben verpflichtet habe – und die gehen natürlich vor die selbst gekauften Bücher – wurde es immer wieder auf die Seite geschoben. Doch jetzt habe ich es gelesen und finde es wunderbar. Das wusste ich eigentlich sogar schon vorher, denn Teresa Simons Bücher gefielen mir durch die Bank allesamt. Sie schreibt unkompliziert, denn keine Unklarheit im Text störte je meinen Lesefluss. Ich bin in diese Geschichte schnell eingetaucht, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die arme Nellie, die sich ausgerechnet in einen Mann verliebt, den sie eigentlich nicht haben kann bzw. darf. Wie wird sie das verkraften? Der geneigte Leser wird das feststellen. Und dann Liv, die Nellie so ähnlich zu sein scheint, dass eine alte Dame sie mit ihr verwechselt, obwohl das ja gar nicht sein kann. Sie wird von ihr beschimpft. Was dann noch so alles passiert, das sollte der geneigte Leser bitte selbst lesen, denn dieses Buch ist spannend von Anfang an bis zum Ende. Es hat mich richtig gefesselt, ich bin in es eingetaucht und fand mich teilweise im Köln der Vierzigerjahre wieder. Ich kann mir dies durchaus vorstellen, auch wenn ich – zum Glück – den Krieg nicht mehr erlebt habe. Dieses Buch hat mich berührt, und Nellie tat mir unendlich leid. Auch wenn es kein richtiges Namensverzeichnis hat, so kann man doch in einem Nachwort erfahren, dass manche der geschilderten Ereignisse und auch manche Personen historisch sind. Und darauf kommt es mir ja auch bei einem Personenverzeichnis an. Dieses Nachwort macht ein Personenverzeichnis überflüssig. Ich kann dieses Buch wirklich empfehlen, denn es hat mich auch sehr gut unterhalten, und ich vergebe die volle Bewertungszahl.

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