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  • 5 Sterne

    Ragna K., 21.04.2024

    Unbedingte Leseempfehlung!

    Mit „Die Stimme der Kraken“ (Originaltitel: The Mountain in the Sea“ – ich habe Fragen an die übersetzende Person...), erschienen 2024 bei Tropen/J. G. Cotta, legt Ray Nayler einen Ökothriller vor, oder einen Wissenschaftsroman, oder einen Scifi-Kracher, oder eine Dystopie? – ich kann mich nicht entscheiden und das ist gut so, denn schon im ersten Abschnitt „Qualia“, der in die Handlung einführt wird deutlich: Hier hat mensch ein ultrakomplexes Buch in den Händen, dass sich dennoch total spannend und fluffig liest und den mensch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Der Thriller spielt im asiatischen Raum und der Start hat es in sich, wir tauchen direkt lebendig ein in die Atmosphäre von der Autonomen Handelszone Ho Chi Minh, kurz AHZHCM, die Nayler mit wenigen knackigen Beschreibungen gekonnt und sinnlich greift. Sofort wird es auch visionär, offenkundig unserer Zeit voraus trifft ein Mann namens Lawrence in einem kleinen Cafè auf eine Person des Konzerns DIANIMA – oder ist es eine KI? – und berichtet dieser von einem Zwischenfall auf dem Archipel Con Dao, das jahrelang sein Lebensmittelpunkt war und auf dem er sich als Tauchlehrer und Veranstalter von Tauchgängen verdingte. Beim Tauchgang zu einem Wrack kam es dabei zu einem rätselhaften Vorfall, der der Auslöser für den weiteren Gang der Handlung war. Dieses erste Kapitel ist kurz und direkt mehr als spannend, setzt ganz viele Informationen und Fragen frei und endet so, dass die lesende Person, die es sowieso schon mit jeder Zeile gespürt hat, nun ganz sicher weiß: Hier ist etwas überhaupt nicht okay. Ein perfekter Einstieg in einen Thriller! Lawrence ist offenkundig bei seinem Tauchgang ungewollt auf eine besondere Existenzform, eine Spezies des Riesenkraken gestoßen – und nicht nur er ist davon fasziniert, sondern auch viele andere, vor allem jedoch der Konzern DIANIMA, der den Archipel Con Dao deshalb aufkauft, alle Menschen evakuiert und entschädigt und ab dann alles tut, um dieser Lebensform auf die Spur zu kommen. Ist dieses Wesen vielleicht der Schlüssel zur Zukunft, eine Möglichkeit, dem Wesen aller Dinge auf die Spur zu kommen und die KI als eine nur lächerliche Konstruktion erscheinen zu lassen? Die Meeresforscherin Dr. Ha Nguyen, eine Künstliche Intelligenz oder weit mehr als das namens Evrim und eine wahre Kampfmaschine Altantsetseg begeben sich zusammen auf die Reise zu einer neuen Spezies, dem Octopus Habilis – und je näher sie diesem Wesen rücken, desto tiefer werden auch die Erkenntnisse über die eigene Spezies.
    Die Stimme der Kraken verhandelt auf wirklich brillante Weise die Themen der Existenzphilosophie: Was ist das Sein? Wann beginnt Bewusstsein? Gibt es ein Selbst? Freien Willen? Wo fängt menschliches Leben an? Sind wir als Spezies wirklich so besonders? All das ist eingebettet in ein dystopisches Setting, in dem Menschen als Sklaven gehalten werden, unser Ökosystem Erde bis an den Rand ausgebeutet wird, Wissenschaft korrumpierbar ist, KIs sich unter die Menschen mischen und es immer schwieriger ist, sie zu indentifizieren, KIs teils spooky sind, teils roboterhaft, teils aber auch die besseren Menschen, eine Welt, in der der Mensch als optimierbar und ersetzbar erscheint, aber doch auch immernoch existiert, eine Welt, die oft wie ausgehöhlt wirkt, doch in ihr pumpen die Tentakel des Lebens – und des Kraken.
    Die Handlung verfolgt dabei mehrere Ebenen und Systeme, diese sind gut markiert und die Wechsel dazwischen sind gut nachvollziehbar. Ein Clou ist das Buch im Buch, es gibt viele Verweise auf ein Buch der wissenschaftlichen Hauptfigur Dr. Ha Nguyen „Wie Meere denken“, die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben. Fast schon schade, dass dieses Buch noch nicht geschrieben wurde in unserer Realtität, das würde ich gerne lesen  Und ein weiteres Buch im Buch ist das Werk „Die Mauern des Geistes“ von Dr. Arnkatla Mínervudóttir-Chan. Und ja: Diese Mauern haben wir alle. Müssen wir sie einreißen und unser Bewusstes Sein ganz neu denken?
    In jedem Fall konnte ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Unbedingt auch noch erwähnen muss ich die außerordentlich schöne Gestaltung, das stoffartige Hardtop, auf dem leuchtend der Krake illustriert ist, wunderschöne Farben und ein knackiger Farbschnitt – das macht sich auch gut im Regal!
    „Das Großartige und das Schreckliche der Menschheit ist: Wir werden immer das tun, wozu wir in der Lage sind.“ Sagt Dr. Mínervudóttir-Chan an einer Stelle im Buch. Das ist so wahr, wie dieses Buch klare 5 Sterne verdient. Unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    KH, 21.04.2024

    Der Öko-Thriller spielt in einer nicht näher definierten Zukunft. Menschen werden teilweise versklavt, stehen unter der Kontrolle von mächtigen Konzernen, die Ressourcen, die noch übrig sind, werden gnadenlos ausgebeutet. Künstliche Intelligenz übernimmt viele Aufgaben der Menschen, ganze Fischfangschiffe werden von KI gesteuert. Auf einer einsamen Insel, die von einem Konzern gekauft wurde, existiert sogar der erste menschenähnliche Android. Ausgestattet mit dem Wissen der Welt und einem Bewusstsein wurde er zu einer angsteinflößenden Bedrohung, verbringt nun seine Zeit im Exil. Eine andere, intelligente Wesenheit ruft den Konzern auf den Plan, eine Wissenschaftlerin auf die Insel zu schicken. Ihre Arbeit über Meerestiere, speziell von Kraken, macht sie zur idealen Besetzung für die Forschung. Doch was sie vorfindet, sprengt alles, was sie sich je zu erhoffen wagte.

    Das Buch behandelt auf verschiedenen Ebenen mehrere Fragestellungen der Menschheit. Was macht das Wesen einer intelligenten Daseinsform aus? Wann kann man von einem eigenständigen Bewusstsein sprechen? Wie kann es uns gelingen, mit anderen denkenden Lebensformen Kontakt aufzunehmen? Probleme, die von Wissenschaftlern und Philosophen schon lange diskutiert werden. Der Aspekt der Umweltzerstörung, der Überbevölkerung, des Artensterbens bilden dabei eher den Hintergrund, als das Hauptthema des intelligent geschriebenen Buches. Wie weit dürfen wir gehen? Gibt es eine KI, die tatsächlich selbständig agieren kann und sich entwickelt? Das sind existenzielle Fragen, die akuter sind, denn je. Das Buch zeigt sehr gut die Problematik auf, die mit diesen neuen Technologien aufkommt. Ein weiterer Aspekt des Buches ist vielleicht noch interessanter. Wie viel Intelligenz gestehen wir anderen Arten auf dem Planeten zu? Was der Forschung und dem Verständnis im Wege steht, ist die Vermenschlichung der Tiere und Pflanzen. Wenn wir von denken und fühlen sprechen, nehmen wir zumindest unterbewusst immer das menschliche Wesen als Grundlage. Der Gedanke, dass ein Tier Intelligenz hat, sich selbst und auch andere Lebewesen wahrnimmt, endet fast immer damit, dass wir versuchen, den Tieren unsere Symbolik, Sprache und Gefühlswelt eigen zu machen. Verständlich, aber nicht zielführend. Der Krake, mit seinen 9 Gehirnen ist so etwas wie ein Außerirdischer für uns. Seine Lebensweise und Fähigkeiten sind von unserer so weit entfernt, dass es uns Angst macht. Auch in dem Buch unterliegt die Wissenschaft dem Fehler, mit Symbolen verstehen zu wollen, wie diese Tiere denken. Doch wie wollen wir die Tiere verstehen, wenn wir zum Beispiel nicht ein mal 20 Prozent unseres Gehirns verstehen?
    Das Buch geht mit der spannenden und komplexen Fragestellung teilweise sehr philosophisch um. Der Wert der Sprache für die Entwicklung unserer Spezies wird hervorragend dargestellt. Wir denken, weil wir sind und wir sind, weil wir denken. Doch ohne die Möglichkeit einer umfassenden Kommunikation ist es unmöglich, Wissen, Gedanken und Probleme zu verarbeiten. Das Buch ist eine sehr tiefgründige Analyse dieser Problematik, versteckt unter dem werbewirksamen Mantels eines Thrillers. Ein lohnendes Buch, das vielleicht ein wenig Verständnis schafft für die Vielfältigkeit dieser Welt und aufzeigt, dass wir sehr vorsichtig ein sollten, wenn wie gewisse Grenzen überschreiten wollen.

    Diese Rezension ist eine Privatmeinung, ohne KI erstellt. Kopie, auch in Auszügen, unterliegt dem Urheberrecht.

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  • 5 Sterne

    gmab, 09.05.2024

    Bewusstsein, Empfindungsvermögen und Leben

    Nicht allzuweit in der Zukunft wird Evrim erschaffen, der erste und einzigste empfindungsfähige Android der Welt. Die Erschaffung solcher weiteren Wesen wurde sofort verboten. Die Welt wurde durch Kriege umgestaltet, ist aber weiterhin durch internationale Behörden und ein mächtiges Cyberimperium mit Sitz in Tibet funktionsfähig. Der Verkehr wird größtenteils von KI gesteuert, fortschrittliche Drohnen und andere Geräte sind allgegenwärtig.
    Auf erschreckende Weise wird das Leben auf einem KI-gesteuerten Fischereifahrzeug geschildert, auf dem die Besatzung aus Sklaven besteht, die nie einen Fuß an Land setzen und nicht kommunizieren können. Auf einem dieser Schiffe erfährt der Fischer Eiko von seinem vietnamesischen Freund Son die Legende eines formwandelnden Seeungeheuers im Con Dao-Archipel.
    Auf dem Con Dao-Archipel wurde Dr. Ha Nyguen gerade angeheuert, um eine möglicherweise empfindungsfähige Tintenfischart zu untersuchen. Einige der Gründe, die Tintenfische von einer Zivilisation abgehalten haben sind ein kurzes Leben, keine Eltern-Kind-Bindung und fehlende symbolische Kommunikation. Mit Ha auf dem abgelegenen Atoll sind nur Evrim und Altantsetseg, der rätselhafte Wächter, der eine Reihe automatisierter Verteidigungsanlagen befehligt. Der Leser lernt auch Has Fernfreund Kamran kennen, sowie das Cybergenie Rustem, die Wissenschaftlerin der DIANIMA Corporation, Arnkatia Minervudottir-Chan, und eine mysteriöse Frau, die durch eine KI-Gesichtsmaske verborgen ist und die Menschen rücksichtslos zum Vorteil von DIANIMA manipuliert. Mit „Punkt fünf“ wird ein KI-Begleiter vorgestellt, der so ausgefeilt ist, dass er Diskussionen und Argumente führen kann. Er besteht fast jeden Turing Test, und ich bin mir nicht immer sicher, wer wirklich menschlich ist.
    Die Tintenfische sind nicht das, was man erwarten würde. Sie versuchen, uns zu verstehen, so wie Ha und Evrim versuchen, sie zu verstehen. Die verschiedenen Kapitel treffen buchstäblich an einem Punkt aufeinander, an dem wir herausfinden, was wirklich auf der Insel passiert, wer das Sagen hat und was die wahren Beweggründe der Hauptfiguren sind.
    Gut gefallen haben mir die Auszüge aus den Büchern von Dr. Nyguen und Minervudottir-Chan, die wichtige Einblicke in das Denken und die Welt der Charaktere geben. Ray Nayler hat einen hervorragend und tiefgründigen Roman geschrieben. Mit umfangreichen Recherchen und einer furchtlosen Herangehensweise an das größte aller Themen - Bewusstsein, Empfindungsvermögen und Leben - ist ihm ein Roman gelungen, der von mir fünf Sterne erhält.

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  • 5 Sterne

    Buchreisender, 08.05.2024

    Das Cover zeigt einen großen roten Kraken, der den Leser grimmig anschaut. Aber schaut er wirklich grimmig oder ist dies nur ein Gefühl, welches ich beim Anschauen des Covers hatte. Der dunkel violette Farbschnitt verleiht dem grünen Cover mit dem großen Kraken eine schier unendliche Tiefe. Jene Tiefe in der der Krake eigentlich lebt und seine Welt in der Tiefsee prägt. Für mich hat das Cover wirklich schon sehr viel sagend und auf seine Weise beeindruckend.

    In Die Stimme der Kraken beschreibt der Autor Ray Nayler ein utopischer, wissenschaftlicher, dystopischer und an Sci-Fi erinnernder Öko-Thriller. Zwar nicht immer leicht verständlich, aber dafür gibt es dieses meisterlich eingebaute Buch im Buch und das selbst erfahren der Geschehnisse. Manchmal sind es viele Informationen, aber auch das Gefühl nicht ganz folgen zu können, nur um dann wieder plötzlich alles zu verstehen. Es ist diese Mischung die Die Stimme der Kraken so anders und besonders macht. Am Ende könnte man meinen, dass noch einiges fehlt. So ging es mir und auch einigen anderen Lesern in einer Gruppe zu dem Buch, denn wir alle hatten Redebedarf. Es besteht bei mir das Gefühl, dass eine Fortsetzung möglich sei. Aber auch einfach nur dass das Ende ohne Ende ist. Quasi in der Gedankenwelt der Leser weiter geht.

    Das im Buch dargestellte Szenario mutet zuweilen beängstigend an und unweigerlich stellt man sich als Leser die Frage, Was wäre wenn es wirklich so wäre? Aber auch in wieweit geht der KI Einsatz und ist es wirklich möglich einen Androiden zu erschaffen? Können wir etwas von den Kraken lernen und wie können sie geschützt werden?
    Andererseits bietet es auch sehr viel Hoffnung und Zuversicht. Denn so viel – wenn auch fiktives Wissen- wir beim Lesen über Kraken und Wissenschaft erfahren könnte doch schonend umgesetzt werden.

    Alles in allem ist Die Stimme der Kraken ein sehr gelungener Öko-Thriller mit Ecken und Kanten aber auch mit einem Hauch von Hoffnung. Obwohl ich mich an manchen Stellen wirklich schwer tat, bin ich doch froh diesen Thriller gelesen zu haben. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    Liane, 02.05.2024

    Das Buch “Die Stimme der Kraken” scheint auf den ersten Blick reine Fiktion zu sein, doch mit dem tieferen Einlesen in das Buch wird eine Nähe zur Realität geschaffen, die auf gewisse Weise erschreckend ist und eine düstere Grundstimmung vermittelt.
    Ray Nayler beschreibt ausführlich und sehr klug die Lebewesen im tiefen Gewässer vor der Insel Con Dao, bindet dabei das Thema Künstliche Intelligenz, sowohl Androiden mit ein.
    Den Wissenschaftlern, die das Bewusstsein dieser äußerst intelligenten Lebewesen ergründen wollen, offenbaren sich kuriose Neuigkeiten, die sie für wenig möglich gehalten hätten.
    Sie besitzen ein unfassbares Bewusstsein, sind auf besondere Weise in der Lage zu kommunizieren, verändern ihre Form und Farbe und planen sich des Menschen, der ihre Existenz bedroht, zu entledigen.
    Das Buch schafft ein tiefes Verständnis für alle Lebewesen und macht bewusst wie wichtig ein respektvoller Umgang mit diesen und der gesamten Natur ist, da alles von allem abhängt und einander beeinflusst.
    Dieses Buch ist sehr anschaulich geschrieben, klug recherchiert und baut mit dem beschriebenen Thema ein etwas mulmiges Gefühl auf.
    Eine gewisse Furcht stellt sich ein, wenn man seiner Phantasie freien Lauf setzt und sich fragt, ob es uns gelingen wird, Szenarien wie diese zu vermeiden.
    Das Buch vermittelt mit seinem Inhalt eine beklemmende Zukunftsvision, ist sehr lesenswert, absolut gelungen und regt zum Nachdenken an.
    Auch das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches gefallen mir sehr.

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  • 5 Sterne

    Kristin H., 20.04.2024

    Für die Wissenschaftlerin Dr. Ha Nguyen geht auf der Insel Con Dao ein Traum in Erfüllung. Sie soll im Auftrag des Konzerns DIANIMA erste Forschungen bezüglich einer dort lebenden hochintelligenten Krakenart durchführen. Es geht um die Kontaktaufnahme mit diesen besonderen Tieren und um wichtige Erkenntnisse über ihre Lebensweise, ihre Kommunikation und soziale Strukturen. Unterstützung erhält sie dabei von Evrim, einem Androiden, und der Kriegerin Altantsetsegs.

    Die Gestaltung des Buches ist fantastisch mit kräftigen Farben und der riesigen Krake auf dem Cover. Mit seinem Roman „Die Stimme der Kraken“ ist dem Autor Ray Nayler eine packende futuristische Erzählung gelungen, welche den Leser nachdenklich zurücklässt.

    Wie stellt sich die Menschheit den Kontakt mit einer anderen fremdartigen Spezies vor? Warum suchen wir diese immer nur in der Unendlichkeit des Weltalls? Wie kann unsere Kontaktaufnahme erfolgreich sein, wenn schon die Kommunikation unter uns Menschen scheitert?

    Und was ist unser Begehren? Können wir einfach nur akzeptieren oder müssen wir allem auf den Grund gehen? Steht immer Profit und Nutzen für uns im Vordergrund und haben wir Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit?

    Das Buch wirft viele Fragen auf über eine Zukunftsvision unserer Welt, über den Einsatz von KI und über den Nutzen von Menschen in einer hochtechnologischen Zeit.

    Aber es macht auch Hoffnung.

    Fazit: Unbedingt empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    Penny, 23.04.2024

    Die Stimme der Kraken

    Ich glaube, auf kaum ein Buch habe ich mich in den vergangenen Wochen mehr gefreut. Das Thema, die angekündigten Spannungselemente, verbunden mit Gesellschaftskritik, Natur und Zukunftstechnologie - das ist genau meins! Außerdem ist das Cover wirklich toll, finde ich, ein richtiger Blickfang, der direkt neugierig macht.

    Nun … ich wurde nicht enttäuscht. Aber so begeistert wie erhofft bin ich auch nicht. Zuerst muss ich sagen, dass die entworfene Welt dem Autor wirklich gut gelungen ist. Ich habe die Atmosphäre gespürt, fand die gut dosiert eingestreuten Science-Fiktion Elemente und die fortgeschrittene Technologie, um die sich das Buch ja in großen Teilen dreht, super beschrieben. Ich konnte mir alles vorstellen und fand es unheimlich interessant, wie der Autor kreativ und doch faktenbasiert mit all diesen Elementen umgegangen ist und wissenschaftlichen Perspektiven in seinem Roman Raum gegeben hat. Dafür schon einmal ein großes Lob!

    Der Einstieg ist dann auch sehr interessant, die Stimmung geheimnisvoll. Mein Interesse an den Kraken war sofort geweckt. Ein wenig hat mir der Thriller-Aspekt dann im weiteren Verlauf der Handlung aber doch gefehlt. Ja, das Buch hat auch durchaus Spannungselemente und eine fein gestrickte Atmosphäre (ich finde auch das asiatische Setting sehr gut umgesetzt, muss ich sagen), aber es ist vor allem eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben an sich, mit der Frage, wo das Bewusstsein beginnt, mit der Erforschung von Kommunikation und macht auf gesellschaftlich hochrelevante Themen wie die Potenziale und Gefahren von KI aufmerksam. Insbesondere die philosophischen und gesellschaftskritischen Fragen, die Einblicke in die Forschung zum Thema Bewusstsein und die damit verwobenen dystopischen Elemente haben mir enorm gut gefallen. Und als solches sollte man das Buch denke ich auch sehen und lesen. Etwas schade finde ich in diesem Zusammenhang vor allem, dass das Buch in erster Linie als Öko-Thriller angepriesen wird, und ich weiß nicht so recht, ob es das wirklich trifft. Mich hat das Buch manchmal sogar ein wenig an Filme wie „Arrival“ (den ich sehr toll finde) erinnert.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Der philosophische/gesellschaftskritische Aspekt des Werkes hat immer wieder mein Interesse geweckt und ich mochte die vom Autor gestrickte Atmosphäre sowie den klaren, leicht zu lesenden Schreibstil sehr. Der Autor versteht es, auch schwierige Themen klar umzusetzen und dem Leser zugänglich zu machen, was ich für eine ganz tolle Fähigkeit halte. Auch die Auseinandersetzung mit dem Thema KI hat mir gut gefallen, ich hatte das Gefühl, hier einen sehr nuancierten und intelligenten Blick auf das Thema zu erhalten. Der Thriller-Aspekt stand für mich beim Lesen nicht im Vordergrund, es ist für mich eher ein ruhigerer und stellenweise sehr nachdenklicher Roman. Manchmal kommt auch Spannung auf, aber für mich stand sie rückblickend nicht im Vordergrund. Mir gefällt das eigentlich, aber ich es ein bisschen anders erwartet. Ich finde das Marketing einfach ein klein wenig irreführend, weshalb ich fürchte, dass möglicherweise ein Teil des Lesepublikums mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen könnte. Was schade ist, denn als das, was es ist, ist das Buch wirklich lesenswert. Der einzige kleine Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass ich mit den Hauptfiguren nicht wirklich warmgeworden bin. Hier hätte ich mir gewünscht, noch mehr mitfühlen und mitfiebern zu können und noch mehr Einblicke in die Motivationen und inneren Welten der Haupfiguren zu erhalten.

    Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die nach einem klugen, nachdenklich machenden Roman suchen, der geschickt wissenschaftliche und gesellschaftsrelevante Themen aufgreift und gut dosiert Spannungselemente einflicht. Für eingefleischte Thriller-Leser, die nach einer sehr rasanten Handlung suchen, ist das Buch aber vermutlich eher nicht gemacht, zumindest meiner Meinung nach.

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  • 5 Sterne

    Thomas S., 19.04.2024

    Sein und Bewusstsein

    Vorab 5 Sterne plus für die Aufmachung des Buches: Das bunte Cover und der violette Schnitt sind der Hammer, eine Zierde für jedes Bücherregal und eine Freude für jeden, der Bücher liebt!!

    Nun zum Inhalt: Ein Ökothriller ist das Buch für mich nicht, ich finde diese Klassifizierung der Washington Post etwas befremdlich. Aber was ist es dann (wenn man es denn überhaupt in eine Schublade packen möchte)? Vielleicht trifft es "Philosophiethriller" am besten:
    Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich eigentlich "Bewusstsein" und "Zivilisation" definieren: Hier werden im Buch alle Varianten angeboten: Menschheit, Tierwelt, Androiden und KI. Dabei ergeben sich spannende Aspekte, das Buch ist dabei nebenbei eine Fundgrube für Zitate.

    Die Story selbst leidet allerdings ein bisschen unter dieser Fülle, da wäre etwas weniger sicher mehr gewesen. Ich finde z.B. den "Sidekick" zum KI-gesteuerten Fangschiff und seiner Besatzung überflüssig, unterbricht die eigentliche Geschichte immer wieder.

    Trotzdem: Ein faszinierendes Buch, ein absolutes "must read"!!

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  • 5 Sterne

    KatrinB, 01.05.2024

    "Die Stimme der Kraken" ist ein intelligenter Thriller und spannende Sci-Fi. Die Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen soll im Auftrag des Technologiekonzerns DIANIMA zum Archipel Con Dao reisen, um dort eine neu entdeckte Krakenart, die möglicherweise über eine eigene Sprache und Kultur verfügt, zu erforschen. Mit von der Partie sind der Androide Evrim und die Sicherheitsbeauftragte Altantsetseg. Mit der Zeit scheint es Dr. Ha zu gelingen, Kontakt zu dem Kraken aufzunehmen. Nun kommt der Großkonzern ins Spiel, der seine eigene Agenda verfolgt...
    Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Figuren wirken authentisch und überzeugend, die Geschichte ist spannend und lässt den / die Leser*in in eine fremde Welt eintauchen. Dabei tun sich zahlreiche Fragen, auch philosophischer Natur auf, über die es sich nachzudenken lohnt.
    Unbedingt erwähnen möchte ich die schöne Gestaltung des Buchs, das farbenprächtige Cover und den dunkelvioletten Farbschnitt - so wird das Buch zu einem echten Eyecatcher im Regal!

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  • 5 Sterne

    Manuela H., 03.05.2024

    Brillante Vermengung verschiedener Genres
    Bereits im einleitenden Kapitel wird klar, dass man hier keinen Schmöker für Zwischendurch in den Händen hält. Thematisch anspruchsvoll, sprachlich ansprechend und inhaltlich anregend liest es sich dennoch sehr angenehm – man fliegt förmlich durch die Seiten.

    Doch nicht nur die Geschichte und die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere haben es in sich, der Autor schafft es auch gekonnt zwischen verschiedenen Genres zu wechseln. Mal Ökothriller, dann Politdrama mit Wechsel ins Philosophische, um dann doch dystopische Züge aufzuweisen. Das verleiht dem Ganzen Dynamik und Abwechslung, ohne je plump zu werden. Genial!

    Die Stimme der Kraken ist nicht einfach ein weiterer Spiegel, der uns vorgehalten wird, damit wir besser auf unsere Umwelt schauen. Das Buch ist ganz grosses Kino und schriftstellerisches Können auf ganz hohem Niveau und eine dringende Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Ute St, 28.04.2024

    Ein phantastischer Roman in jederlei Hinsicht. Allerdings nicht besonders gut geeignet um in der Mittagspause schnell ein paar Seiten zu lesen. Das Buch macht fast schon süchtig, ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.
    Die Geschichte handelt von einer fiktiven nahen Zukunft, ist jedoch so realistisch aufgebaut, dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass das Szenario Wirklichkeit wird.
    Dr. Ha Nguyen erhält von der Fa. Dianima den Auftrag in einem Naturschutzgebiet eines Archipels die dort lebenden Oktopoden zu erforschen. Es ist ihr Spezialgebiet und sie freut sich riesig darauf. Ausser Ha sind nur Evrim, weltweit erster und einziger Androide, als Leiter und Altangsetseg, die Sicherheitsbeauftragte, die einzigen Menschen auf der verwilderten Insel. Und sie finden Unglaubliches heraus. Doch ist die Welt bereit für die Wahrheit?
    Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Sabrina R., 02.04.2024

    Ray Nayler entführt uns mit "Die Stimme der Kraken" in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen und die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel steht. Nayler zeichnet ein fesselndes Bild einer Zukunft, in der die Menschheit nicht mehr allein an der Spitze der Nahrungskette steht. Seine detailreiche Beschreibung der Unterwasserwelt und seine glaubwürdigen Charaktere lassen die Lesenden tief in die Geschichte eintauchen. Faszinierend ist auch die Beziehungen zwischen den Protagonisten. Die Außenseiter*innen lernen voneinander und entwickeln eine gewisse gegenseitige Zuneigung.
    Aber "Die Stimme der Kraken" ist noch mehr als ein spannender Sci-Fi-Thriller. Es ist ein tiefgründiges Buch, das zum Nachdenken anregt und wichtige Fragen zu Themen wie Intelligenz, Bewusstsein und Ethik aufwirft.

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  • 4 Sterne

    Magineer, 04.05.2024

    Intelligente Sci-Fi

    Nachdem der Technologiekonzern DIANIMA den südvietnamesischen Insel-Archipel Con Dao nach der Entdeckung einer möglicherweise vernunftbegabten Oktopus-Spezies evakuieren lässt, fordert man die Hilfe der erfahrenen Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen an. Gemeinsam mit dem hochintelligenten Androiden Evrim (dem einzigen seiner Art) und der wortkargen Kriegsveteranin Altantsetseg versucht Ha nun, die Geheimnisse vor der Küste zu erforschen und ein mögliches gemeinsames Kommunikationsmittel zu finden, doch ihre Bemühungen werden von Kräften sabotiert, die ganz andere Ziele haben.

    Ray Naylers Debüt ist weniger der Öko-Thriller, als den der Verlag ihn beschreibt, sondern ein philosophischer Near-Future-SF-Roman, der näher an Klassikern wie CONTACT als an schnell getakteten Wissenschafts-Blockbustern á la DER SCHWARM angelehnt ist. Die genaue Figurenzeichnung und philosophische Gedankenexperimente stehen erfreulich stark im Mittelpunkt und werden vor allem von dem hochdetaillierten Weltenentwurf gestützt, der eine Zukunft entwirft, in der die alten Traditionen und Strukturen Südostasiens im ewig verregneten tropischen Dschungel nahtlos mit einer logisch weiterentwickelten Technologie verschmelzen, die selbstfahrende Autos, Passagierdrohnen, KI-gesteuerte Fischereiboote und Holo-Calls hervorgebracht hat. Das wirkt realistisch genug, um DIE STIMME DES KRAKEN nicht zur abgehobenen utopischen Spinnerei werden zu lassen und zeichnet trotzdem den Entwurf einer Welt von (beinahe) morgen, die zwar nicht das Paradies auf Erden ist, aber auch in all ihrer Imperfektion nie das übertriebene Ausmaß einer dystopischen Apokalypse erreicht. So ein geerdeter Mittelweg ist in der klassischen Öko-SF schon recht selten geworden und lässt den Roman angenehm "old school" wirken, ohne Naylers doch recht modernen, beobachtenden Stil zu verleugnen.

    Definitiv keine Empfehlung für Fans schneller Thriller und sicher nicht der Katastrophen-Horror, den man anhand des Klappentextes erwarten könnte, aber gerade deswegen sei der Titel allen SciFi-Liebhabern ans Herz gelegt, die ihre Themen gern mit ein wenig Tiefgang und realistischem World Building serviert haben möchten. Ein zu recht vielfach ausgezeichnetes, starkes und vor allem unglaublich intelligentes Debüt. Lesen!

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  • 3 Sterne

    Fee04, 01.05.2024

    „Die Stimme der Kraken“ von Ray Nayler ist ein Ökothriller über das Bewusstsein, menschliche Abgründe und eine leise Ahnung was künstliche Intelligenz bewirken kann.
    Das Buch wurde vom Tropenverlag mit einem sehr ausdrucksstarken Cover und wundervollem lilafarbenen Buchschnitt verlegt.
    Der Ökothriller besteht aus drei Handlungssträngen.
    DIANIMA, ein riesiger internationaler Konzern der die besten KI‘s konstruiert, hat das Archipel Con Dao aufgrund unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung gekauft und alle Menschen mit einer großzügigen Entschädigung von der Insel zum Schutz der Tiere evakuiert. Aber kann man diesem Großkonzern dies glauben?
    Auf der Insel befindet sich nur die erste, sehr menschliche, wunderschöne, künstliche Intelligenz Evrim. Der Konzern musste diese KI vor den Menschen beschützen. Doch es gibt ein großes Geheimnis, welches noch wertvoller als diese KI und die Kraken sind.
    Evrim, eine extrem fähige Securitybeauftragte und die Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen befinden sich nun auf der Insel, um eine seltene Krakenart zu erforschen. Diese Kraken sind extrem intelligent, haben eine Sprache und vielleicht eine eigene Kultur. Obwohl Kraken weder eine Sippe, noch eine hohe Lebenserwartung haben? Wie kann es nun diese Krakenart geben?
    In einem weiteren Handlungsstrang geht es um den jungen, talentierten Japaner Eiko. Er wurde in der autonomen Handelszone Ho Chi Minh entführt und als Sklave auf der Sea Wolf, einem KI gesteuerten Schiff, gehalten. Seine Aufgabe war es, die Fische in Schlitze zum Schockfrosten zu sortieren. Die Sea Wolf ist auf der Suche nach den letzten Fischen um diese in proteinhaltige Patties umzuwandeln.
    Rustem, ist einer der besten Hacker. Alle wollen seine Dienste in Anspruch nehmen und doch hat er nun Angst um sein Leben. Manche Geheimnisse sind wertvoller als sein Leben. Dies ist ihm bewusst.
    Die drei Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt. Zu Beginn der Kapitel wird aus den Büchern der Wissenschaftlerinnen Dr.Ha Nguyen und Dr. Arnkatla Mínervudóttir-Chan, die für die Entwicklung von Evrim verantwortlich ist, rezensiert. Es werden Beiträge zu KI, Geist, Bewusstsein und Umwelt beschrieben und als Leser erhält man dadurch einen guten Einblick in die Themen.
    Ray Naylar hat einen Thriller erschaffen, der von unterschiedlichen Intelligenzen handelt. Leider konnte mich trotz der abwechslungsreichen Handlungssträngen und dem sprachlich guten Schreibstil der Ökothriller nicht fesseln. Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, jedoch konnte ich keinen Zugang finden. Technologie, Ökonomie und Gesellschaft werden in einer Zukunft miteinander verwoben, was zum Nachdenken anregt. Man kann sich dies tatsächlich als Grundlage für eine ferne/nahe Zukunft vorstellen.
    Die Basis für diesen Thriller war perfekt, die Recherche des Autors ist positiv hervorzuheben und doch fehlte mir als Leser:in für einen Thriller die Spannung, das Fesselnde, der Sog.
    Meine Erwartungen wurden leider - trotz der unglaublichen Thematik-nicht erfüllt. Die Spannung, die für mich einen (Öko-)Thriller ausmacht, fehlte und ich wurde nicht abgeholt.
    Deshalb nur drei Sterne für dieses Buch.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 01.05.2024

    Ein sehr düsteres Weltbild – zum Nachdenken
    Die Idee einer weiteren sapiens-Spezies neben uns Homo-Spezies und der zeichenhaften Kommunikation miteinander in einer möglichen Zukunft kann diesen Roman nur in das Genre von Science Fiction verweisen. Mit den hier vorgestellten Spielorten wie einer Forschungsstation auf einer verlassenen Insel oder einem Fangschiff mit Sklaven kommt natürlich auch Spannung auf neben dem fiktiven Zusammenspiel zwischen KI, der menschlichen Spezies und den Kraken. Durch die Einbeziehung mehrerer Fachdisziplinen wie Neurologie und Biologie neben der Themenvielfalt wie künstliche Intelligenz, menschliches Bewusstsein, Gleichgültigkeit, Einsamkeit, Gier, Macht etc. wirkt die Umsetzung etwas wirr auf drei Erzählsträngen mit den Hauptfiguren der Wissenschaftlerin Ha, dem Hacker Rustem und dem Sklaven Eiko. Das Szenario allgegenwärtiger Überwachung durch Drohnen, selbststeuernden Maschinen und dem ersten Androiden gehört schon zu unserem Alltag, wirkt hier beängstigend. Die Warnung vor der Zerstörung der Natur, eingebettet in die Kommunikation zwischen Mensch und Kraken, ist gelungen. Leider bleiben der Auftraggeber und das eigentliche Interesse irgendeines Großkonzerns im Dunkeln. Philosophische Absätze zu Verstand oder zur Seele sind etwas schwer zu verarbeiten, regen natürlich auch zum Nachdenken über KI an.

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  • 3 Sterne

    Paul Kretzschmar, 19.04.2024

    Die Helden der Meere
    Das farbenfrohe Cover fand ich sehr gelungen. Es erinnert mich an die Werke von H.P. Lovecraft, weshalb ich auf dieses, als Öko-Triller angekündigte Buch gespannt war. Leider wurden meine hohen Erwartungen nur teilweise erfüllt.
    Ich habe mich schwer getan, in die komplexe Story hineinzukommen, da der Schreibstil ein konzentriertes Lesen erforderte.
    Für mich war es mehr wissenschaftliche Sci Fi, als Thriller.
    An der ausführlichen Erörterung von menschlichen und nicht menschlichen Bewusstsein litt auch etwas die Spannung.
    Der Versuch der intelligenten Kommunikation zwischen Mensch und Kraken war ein interessanter Ansatz, und verbunden mit der Warnung vor der Zerstörung der Natur, ein durchaus wichtiger Aspekt zur Wahrung der Schöpfung. Immer wieder ist es der Mensch, der sich das Recht herausnimmt, unberechtigt in diese Ordnung der Dinge einzugreifen.
    Für alle an dieser Problematik interessierten Leser, dürfte dieses Buch empfehlenswert sein!

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  • 3 Sterne

    Sarahjane K., 07.05.2024

    Ich tu mir ein bisschen schwer dieses Buch zu bewerten. Einerseits fand ich die Geschichte echt cool und interessant aber auf der anderen Seite wieder war es recht komplex und auch durch die verschiedenen Perspektiven recht kompliziert und verwirrend. Normalerweise liebes ich es, wenn es aus mehreren Perspektiven geschrieben wird aber da hatte ich echt so meine Probleme.

    Wie gesagt die Grundidee fand ich echt gut. Es war interessant so viel über die Verhaltensweise und Lebensweise über die Krake zu erfahren und welche Methoden dafür angewendet werden. Man kommt auch recht schnell durch die Seiten aber trotzdem war ich echt oft irritiert, weil einige Stellen einfach nicht relevant ist für die Geschichte. Zumindest hatte ich so das Gefühl, dass man hier einfach die Seiten füllen wollte. Ich hab dann schon ab und zu einfach weiter geblättert bis ich wieder zu den Wesentlichen Stellen gekommen bin.

    Ich denke schon, dass es mit einer anderen Umsetzung ein echt gutes Buch sein hätte können.

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  • 3 Sterne

    Evenia, 16.04.2024

    Interessantes Thema

    Mich hat das Cover angesprochen und da mein Sohn zum Thema Meeresbiologie promoviert hat, war ich natürlich sofort begeistert. Ich finde Kraken superspannende und faszinierende Tiere, da sie sehr intelligent sind und auch in den Tiefen vorkommen.
    "Die Stimme der Kraken" ist für mit sowohl Thriller, Science Fiction, als auch ein Buch, das zum Nachdenken anregt.
    Ray Nayler hat viele Themen miteinander verknüpft, künstliche Intelligenz, menschliches Bewusstsein, Emotionen, Beziehungen, Gier, Macht und dann die Kraken, diese hochintelligenten Lebewesen unserer Meere.
    Der erste Android mit dem Bewusstsein eines Menschen ist erschaffen. Es hat mich immer wieder begeistert, wie sich die Beziehungen und auch die Kommunikation untereinander entwickelt haben.
    Mir hat das Buch gefallen, ist aber kein absolutes Highlight, aber gern gebe ich für das Buch 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    Christian B., 27.04.2024

    Tolle Idee, wirre Umsetzung

    Die Thematik des Buches "Die Stimme der Kraken" mit einer fremdartigen Spezies auf der Erde zu kommunizieren fand ich sehr spannend, dem Buch ist auch anzumerken, dass der Autor sehr viel recherchiert hat, was er auch später nochmal in seiner Danksagung erwähnt. Bücher bei welchen häufig der Schauplatz zwischen den Kapiteln wechselt gefallen mir normalerweise sehr gut. In diesem Fall fand ich das Ganz sehr wirr und ich habe bis zum Ende nicht den Zusammenhang zwischen den einzelnen Handlungssträngen verstanden. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass mir viele Dinge zu ungenau erklärt werden, hier hätten dem Buch sicher einige Seiten mehr gut getan. Ich möchte gerne noch kurz die tolle Aufmachung des Buches erwähnen, hier muss man den Verlag loben. Ein farbiger Buchschnitt und ein sehr schön gestaltetes Cover. Insgesamt leider zu wenig, daher nur drei Sterne.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 15.04.2024

    Zum Inhalt:
    Die außergewöhnlichen Lesewesen, die in den Tiefen vor der Insel Con Dao entdeckt wurden, sind je nach dem, wer sie betrachtet, etwas anderes. Für die einen Monster, für andere ein Geschäft, für Wissenschaftler eine Offenbarung, denn diese Wesen sind anders. Ihr Bewusstsein funktioniert anders, ihre Körper immer in Veränderung, sie kommunizieren intelligent und sie wollen, dass wir verschwinden.
    Meine Meinung:
    Ich habe extrem lange gebracht um mit dem Buch warm zu werden und auch jetzt am Ende sage ich immer noch, dass das Buch und ich nicht gerade eine freundschaftliche Beziehung eingegangen sind. Thematisch fand ich das Buch ungeheuer interessant, deshalb wollte ich es auch lesen, aber ich fand die Umsetzung schon etwas zäh, zudem hatte ich echt Schwierigkeiten, die Protagonisten auf die Kette zu bekommen, was den Lesefluss auch nicht gerade erleichtert. Was mich aber direkt angezogen hat, ist eindeutig das Cover.
    Fazit:
    Hab mich schwer getan

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