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  • 5 Sterne

    Alexandra B., 05.01.2018

    Als Buch bewertet

    Spannende Familiengeschichte

    Die Journalistin Vera kümmert sich um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Auch ihr Cousin Chris interessiert sich plötzlich für die Tante, obwohl er bisher eigentlich immer nur aufgetaucht ist, wenn er Geld gebraucht hat.
    Nach und nach kommt ans Licht, dass Kathrin 1944 in einer Heil- und Pflegeanstalt gearbeitet hat und dort Kontakt mit dem Arzt Karl Landmann hatte. Zudem taucht ein Mann auf, der geheime Akten sucht, die im Besitz von Kathrin sein sollen. Schnell wird klar, dass Kathrin ein dunkles Geheimnis hat.

    Geschickt verstrickt die Autorin hier zwei Handlungsstränge und schafft es den Spannungsbogen im ganzen Buch hoch zu halten. Die handelnden Personen sind toll beschrieben und ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Auch die Handlungsorte, sowohl damals als auch heute, hatte ich beim Lesen klar vor Augen. Mich konnte das Buch von der ersten bis zu letzten Seite fesseln und ich konnte es beim Lesen kaum aus der Hand legen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich vergebe hierfür gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Bücherwurm78, 30.12.2017

    Als Buch bewertet

    Die Vergessenen ist ein Roman der sich mit der Aufarbeitung von NS-Verbrechen an Menschen in Heil- und Pflegeanstalten beschäftigt. Dieses Thema hat Ellen Sandberg ausgezeichnet in dem Roman verpackt. Von der ersten bis zur letzten Seite war Spannung vorhanden. Aufgrund dieser und der sehr guten und flüssigen Schreibweise hatte ich das Buch sehr schnell durchgelesen. Die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und gerade Vera und Manolis waren mir als Leser sympathisch. Die Vorgänge in den Jahren 1944/1945 in Winkelberg sind eindrücklich beschrieben und berühren sehr. Auch Manolis Lebensgeschichte (bzw. vor allem auch die seines Vaters) ist sehr emotional.
    Aber eine Stelle im Buch hat mir auch ein Lächeln auf den Mund gezaubert, als nämlich ein gewisser Kommissar Dühnfort einen kurzen Auftritt hatte, der ja Hauptdarsteller in der Krimireihe von Ellen Sandberg ist, die sie nicht unter ihrem hiesigen Pseudonym schreibt.
    Zum Cover des Buches muss ich sagen, dass mir dieses sehr gut gefällt. Schlicht gehalten und es passt gut zum Inhalt.
    Fazit: Für mich einer der besten Bücher des Jahres 2017!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 31.12.2017

    Als Buch bewertet

    Das Leben hat einen Rückspiegel, und in dem sieht man immer die Eltern.

    Vera Mändler und Manolis Lefterig - 2 Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Sie, unterforderte Journalistin eines Frauenmagazins mit gefühlskalter Mutter - Er, Sohn eines griechischen Gastarbeiters, der die Gräueltaten seiner Kindheit -das Massaker an seiner Familie- schon sehr früh an den Jungen weitergibt. Mittlerweile betreibt Manolis ein Autohaus, nebenbei aber ist er immer noch der Mann für alle Fälle, der auch vor Auftragsmord nicht zurückschreckt.

    Beide sind auf der Suche nach verschwundenen Patientenakten der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg aus der Nazizeit.
    Denn als Veras Tante nach einem Schlaganfall im Koma liegt, stösst sie auf ein langgehütetes Geheimnis. Was keiner aus der Familie weiss, Kathrin hat 1944 in der Winkelberg-Klinik gearbeitet. Hat sie etwas mit den damaligen Euthanasie-Morden zu tun? Sie muss doch damals auf jeden Fall etwas davon mitbekommen haben. Warum hat sie ihr ganzes Leben lang geschwiegen....

    ~ * ~ * ~ *

    Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut, da mich die Thematik der Euthanasie in den Heil- und Pflegeanstalten im Dritten Reich sehr interessiert und berührt. Das hat dieses Buch zwar geschafft, es lässt mich dennoch ziemlich zwiegespalten zurück.

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym einer recht erfolgreichen Krimiautorin. Mit "Die Vergessenen" hat sie sich an eine Familiengeschichte oder besser gesagt: zwei, herangewagt und grade da hat der Roman für mich kleine Schwächen.

    Ich glaube, allein die Geschichte um Kathrin und den Arzt Landmann im Romanformat, 250-300 Seiten stark, hätte mich umgehauen und emotional mitgerissen. Man spürt, dass die Autorin sich tiefgreifend mit dem Thema auseinandergesetzt hat und sowohl die Möglichkeiten die jeder damals hatte, die Abwägungen und Gefahren, das mit sich selber ausmachen, was man bereit ist zu riskieren.... sehr glaubhaft rüberbringt.
    Die Charaktere wirken lebensecht, greifbar und glaubwürdig.

    Zwischenfazit: Die Kerngeschichte ist großartig und lässt mich tiefbewegt zurück.

    Probleme hatte ich allerdings mit der etwas bemühten Geschichte drumherum. Das war mir manchmal zu langatmig und einfach too much. Denn mal ganz ehrlich, die schrecklichen Geschehnisse der Vergangenheit und wie weit sie noch in die heutige Zeit reichen, sprechen und wirken für sich, da benötige ich nicht wirklich noch die Familientragödie eines "Assassinen" oder den kleinkriminellen Cousin der Journalistin. Das hat das Ganze etwas überfrachtet und ich fand die ersten 150 Seiten unglaublich zäh.

    Hinzu kam, dass mich auch die beiden Hauptfiguren nicht so richtig für sich einnehmen konnten. Sie waren mir weder sympathisch noch unsympathisch, aber ich hatte selten ein klares Bild von ihnen vor Augen. Sie blieben relativ flach. Was sehr schade war, denn die Geschichte von Manolis Vater ist erschütternd und hat viel Potential, nur die Emotionen konnten mich hier über Manolis gespiegelt, nicht so erreichen.

    Fazit: Ein Roman mit einer großartigen Kerngeschichte über Schuld, Mitschuld, Rache, Verdrängung und das Vergessen. Eine Geschichte, die berührt und unter die Haut geht. Eingerahmt von einer, für mich persönlich, etwas zu überladenen Rahmenhandlung. Dennoch: lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Freizeitleser, 31.12.2017

    Als Buch bewertet

    Gibt es Gerechtigkeit?

    Ich habe mich sehr gefreut, dass die Autorin, diesmal unter einem Pseudonym, ein weiteres Werk veröffentlicht. Ihre Bücher gefallen mir ob ihrer tollen Erzählweise und des steten Spannungsaufbaus sehr. Und auch bei "Die Vergessenen" möchte man als Leser, trotz der nicht leichten Thematik, das Buch gar nicht aus der Hand legen.
    Der Anfang der Geschichte schockiert, ebenso die Erlebnisse von Manolis und Kathrin. Einen ersten Eindruck hiervon bekommt der Leser bereits im Prolog. Um nicht zu viel zu spoilern, kann man gar nicht viel auf den Inhalt eingehen - es sei daher nur gesagt, dass die Autorin die Geschichten von den drei Hautpakteuren Manolis, Vera und Kathrin geschickt miteinander verwebt und man sich bis zum Schluss des Werkes fragt, wie es so weit kommen konnte. Ein Werk, das nachdenklich macht.
    Charmantes Detail trotz der brutalen Thematik: Eine ihrer sonstigen Hauptfiguren hat auch in diesem Werk einen kurzen Gastauftritt.
    Kein Werk für Zartbesaitete, aber wichtig und schriftstellerisch herausragend.

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  • 5 Sterne

    bblubber, 22.01.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch zu lesen gab es einige gute Gründe. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen. Ich mag Geschichten, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts spielen. Dann habe ich rausgefunden, dass es sich bei Ellen Sandberg um ein Pseudonym der Autorin Inge Löhnig handelt. Und zu guter Letzt spielt das Buch in München, meiner Heimatstadt. Da konnte schon fast nichts mehr schiefgehen.

    Genau so war es dann auch. Nach einigen Büchern ihrer Dühnfort-Krimi-Reihe war ich gespannt auf diesen Stand-Alone. Frau Sandberg/Löhnig hat einen tollen Schreibstil. Man kommt den Protagonisten schnell sehr nahe und die Spannung baut sich kontinuierlich auf. Es geht um ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte welches mit viel Fingerspitzengefühl aber auch dem nötigen Maß an warnendem Zeigefinger und deutlicher Anklage erzählt wird.

    Ein Buch, über welches man sicher noch eine Weile nachdenken kann und sich tatsächlich auf seine Weise doch von den Krimis der Autorin abhebt. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Birkatpet, 21.06.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Buch, welches mich absolut überrascht hat.
    Als ich den Klappentext gelesen habe wurde ich neugierig, jedoch ahnte ich nicht mal im Ansatz was mich dort auf 508 Seiten erwarten wird.

    Die Geschichte beginnt langsam, fast schon leise. Als Leser lernen wir Manolis Lefteris und Vera Mändler kennen. Manolis ist ein Mann für ganz spezielle Aufträge, still, diskret erledigt er seinen inoffiziellen Job, denn offiziell ist er erfolgreicher Autohändler.
    Manolis wird von einem Trauma in seiner Kindheit verfolgt. Als er noch ein kleiner Junge war schildert ihm sein Vater seine Erfahrungen zur Nazizeit in Griechenland in lebhaften Bildern und sehr emotional. Manolis war zu klein um dies alles zu verarbeiten, den Anblick seines weinenden Vaters und die transportierten Bilder.
    Vera Mändler ist Journalistin und hat eine feste Stelle bei einem Frauenmagazin, allerdings ist es nicht das, was sie machen möchte. Artikel zu Falten, Schönheit und Wechseljahren sind ihr zu wenig Anspruch. In dieses berufliche Chaos aus Gedanken und Unzufriedenheit kommen nun auch private Veränderungen und Turbulenzen. Ihre Freund möchte plötzlich mit ihr zusammenziehen und ihre Tante Kathrin erleidet einen Schlaganfall. Vera kümmert sich mit allen Konsequenzen um Kathrin.
    Dass Manolis und Kathrin mehr verbindet als nur der Handlungsort München wird nun klar, denn Manolis hat den Auftrag Unterlagen zu beschaffen, die sich vermutlich in Tante Kathrins Besitz befinden.
    Kathrin Mändler hat in der Nazizeit in einer Klinik für psychisch Erkrankte unter dem Arzt Karl Landmann gearbeitet, dem sie völlig verfallen war. Zu der Zeit waren Menschen mit psychischen Erkrankungen Menschen der 2. Klasse und in einem weiteren Handlungsstrang erfährt der Leser mehr über diese dunkle Zeit, menschliche Abgründe und Greueltaten. Es geht um ein Euthanasie-Programm in dieser Heilanstalt unter Karl Landmann.
    Vera nimmt die Recherchen auf um der Vergangenheit von Kathrin und somit auch ihrer eigenen Familiengeschichte näher zu kommen und Geheimnisse zu lüften.

    Die Personen sind fiktiv, diese Heilanstalt gab es jedoch wirklich und so unfassbar es für uns ist, so real ist diese Vergangenheit aber auch. Orte und geschichtliche Fakten entsprechen der Realität, eine Mischung aus Fiktion und grauenhafter Realität.
    Sandbergs Roman hat mich sehr berührt, die Personen sind sehr gut beschrieben, der Schreibstil flüssig und leicht, das Thema aber hart und schwer. Eine Leseempfehlung vor allem für geschichtlich Interessierte der deutschen Geschichte, speziell der Verbrechen, die auch ausserhalb der KZ's.
    Sehr spannend, interessant und gut recherchiert. Dokumentationen über solche Behandlungen habe ich schon gesehen und Artikel darüber gelesen, aber in Romanform bislang nicht in den Händen gehalten und ich kann sagen, es lohnt sich.
    Es gibt Dinge, die einfach niemals vergessen werden dürfen....

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 11.01.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat. 
    Meine Meinung: 
    Dieses Buch ist ein Zwischending zwischen, Krimi, Geschichte und Roman und genau das macht den Reiz aus. Gerade die Rückblicke machen das ganze so berührend, machen begreuflich, wie grausam Menschen sein können. Es ist ein Buch, dass man nicht mal ebenso nebenher lesen kann, dafür ist es zu facettenreich und tief gehend. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sowohl die bösen als auch die guten Charaktere. Die Geschichte ist gut konstruiert und der Schreibstil ist ausgesprochen gut lesbar. 
    Fazit: 
    Unbedingte Leseempfehlung

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 31.12.2017

    Als Buch bewertet

    Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler und undercover als skrupelloser Vollstrecker eines dubiosen Rechtsanwalts. Er soll komprimittierende Unterlagen auffinden, die einem prominenten Pharmaboss noch Jahrzehnte nach Kriegsende systematische Euthanasie in einer Pflegeeinrichtung nachweisen können. Die Journalistin Vera Mändler sucht ebenfalls nach diesen Dokumenten, wobei sie lange im Dunkeln stochert, weil sie nur weiß, dass ihr ermordeter Cousin eine große Erpressung plante, aber nicht wen und nicht warum, und sie hat auch keine Ahnung wie skrupellos ihr Gegner seine Feinde kalt stellt....

    Insgesamt hat die Autorin Ellen Sandberg ein sehr interessantes Thema gewählt. Vielen Größen der Nazizeit gelang ein reibungsloser Übergang ins Nachkriegsdeutschland ohne Konsequenzen für begangenes Unrecht. Es ist absolut nachvollziehbar, welche Möglichkeiten diese Verbrecher immer noch haben, um ihre Existenz auch weiterhin zu sichern. Für den hier vorliegenden Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung und weniger Emotionen gewünscht. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Manolis in so großem Ausmass unter den Berichten seines depressiven Vaters leidet, und das bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Die Berichte über die Zustände in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg in der Nähe von München kommen manchmal etwas schwerfällig daher und weil sich das Verbrechen der Nazis in Griechenland ebenfalls wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, finde ich das Buch damit etwas überfrachtet. Ein geschicktes Händchen hat Sandberg in der Charakterisierung ihrer Hauptpersonen. Die Konstellation der drei Frauen, Veras Mutter und ihre beiden Schwestern, die so absolut unterschiedlich sind, wird gut und glaubhaft dargestellt. Der Lebensweg von Tante Kathrin ist beeindruckend und man hofft einfach nur, dass sie überlebt.

    Der Roman läßt sich eigentlich gut lesen, aber hundertprozentig konnte er mich nicht überzeugen, deswegen gibt es leichten Punkteabzug.

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  • 5 Sterne

    Susanne, 09.02.2018

    Als Buch bewertet

    DIE EINEN WOLLEN VERGESSEN. DIE ANDEREN KÖNNEN ES NICHT. So lautet das Fazit auf der Rückseite des Buches und beschreibt in knappen, aber wahren Worten einige Kriegsverbrechen, selbst am eigenem Volk.

    Dem Buch "Die Vergessenen" liegen gleich zwei wahre Geschichten zu Grunde, die den Leser bestürzt, nachdenklich und betroffen zurücklässt.

    Ellen Sandberg befasst sich unter anderem in diesem Buch mit dem Thema der Euthanasie im zweiten Weltkrieg. Ihr Schreibstil hat mich wirklich gefesselt. Das Buch ist einfühlsam und trotz bedrückenden Themas sehr spannend geschrieben. Ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Mein Fazit: Man sollte nicht vergessen. Deshalb eine eindeutige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 21.02.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Vera ist Journalistin bei einem Frauenmagazin und dort gar nicht glücklich. Über einen Zufall – nämlich ihre mit einem Schlaganfall im Koma liegende Tante – kommt sie in Verbindung mit einem Verbrechen aus der Nazizeit, der Euthanasie von behinderten Erwachsenen und vor allem Kindern. Ihre Tante hat in so einem Heim gearbeitet. Während sie über den Fall recherchiert und aufdeckt, dass der damals verantwortliche Arzt noch heute unbehelligt unter einem anderen Namen lebt, gerät sie gleichzeitig in Gefahr, denn die Unterlagen, die die Taten beweisen und die sie jetzt hat, will auch der damalige Täter haben und beauftragt über einen Anwalt Manolis, diese zu finden. Der wiederum ist durch seinen Vater, der als Kleinkind mit ansehen musste, wie seine griechische Familie durch die Nazis ausgelöscht wurde, direkt an dem Fall beteiligt.

    Das Buch ist in zwei Zeiten geschrieben. Zum einen in der Gegenwart, in der die Suche nach den Akten und die Hintergründe von Vera und Manolis beschrieben werden. Zum anderen in der Vergangenheit, als die Taten 1944 stattfinden und wie die Tante darin verwickelt ist. Beides ist sehr gut und flüssig lesbar, interessant und auch spannend. Schwierigkeiten hatte ich beim Einstieg, weil mir die Figur und das Denken von Manolis sehr unsympathisch waren. Später änderte sich das etwas und ich begann eher, mit Veras Tante und ihren Taten (oder eben auch „Nicht-Taten“) nach dem Krieg zu zweifeln. Alles in allem aber war das Buch gut. Es stellt wichtige Fragen nach der Schuld im Krieg und nach dem Umgehen danach damit. Man sollte diese Zeiten nicht vergessen und den Umgang mit den Menschen. Dies alles ist so beschrieben, dass das Lesen trotz des schwierigen Themas immer noch Spaß machte.
    Witzig fand ich den „Querverweis“ auf Kommissar Dühnfort.
    Insgesamt jedenfalls gebe ich dem Buch unbedingt eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 03.02.2018

    Als Buch bewertet

    Ellen Sandberg hat mit den Vergessenen einen sehr bedeutsamen Roman geschrieben, der über Jahrzehnte hinweg spielt, in der Zeit von 2. Weltkrieg bis heute. Sehr realitätsnah erzählt die Autorin von den Gräueltaten der Nazis die im zweiten Weltkrieg begannen worden waren und die eine dunkle Seite der deutschen Geschichte wiederspiegeln. Die Κrankenschwester Kathrin Händler arbeitet am Ende des Krieges in der Pflegeanstalt Winkelberg, an der Seite des Arztes Karl Landmann. Als sie Jahre später einen Schlaganfall erleidet, kümmert sich ihre Nichte Vera um die Wohnung. Dabei stösst sie auf ein familiäres Geheimnis und folgt dessen Spur. Gleichzeitig versucht der Privatdetektiv Manolis Lefteris einige Akten ausfindig zu machen und stösst dabei auch auf Kathrins Geheimnis. Er versucht mit allen Mitteln das Geheimnis zu lüften und kommt Vera dabei näher. Was ist letztendlich zu jener Zeit passiert und wie verwickelt sind Veras uns Manolis' Leben in das ganze Geschehen? 
    Ein besonderes Buch über eine Zeit die nicht vergessen werden darf. Lesenswert und berührend.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R., 12.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Ellen Sandberg, besser bekannt unter dem Namen Inge Löhnig, hat es mit diesem Buch prima verstanden eine spannende Mischung aus Krimi und Familiengeschichte zu kreieren. Nach dem recht zu Anfang geschehen Mord verschlägt es den Leser/Hörer recht schnell in zwei dunkle Kapitel der deutschen Vergangenheit, zum einen die deutsche Besatzung Griechenlands und zum anderen das Thema Euthanasie. Geschickt verwebt Frau Sandberg die Fäden und führt somit Manolis und Vera, die Nichte Kathrin Mändlers, zusammen, auch wenn diese zuerst gar nichts davon merkt. Sehr offen wird über die Gräueltaten in Griechenland und auch in Deutschland gesprochen aber alles in allem war mir das fast ein bisschen zu viel. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Autorin auf eines der beiden Ereignisse konzentriert hätte. Jedes für sich ist eine eigene Geschichte wert, so wirkt es fast ein bisschen „too much“. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, selbst die bekannte Schlüsselfigur Kommissar Dühnfort durfte hier einen kleinen Abstecher machen. Das ließ mich schmunzeln.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute M., 09.02.2018

    Als eBook bewertet

    Ein spannendes, gut lesbares Buch.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth T., 24.12.2018

    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses Buch aufgrund der positiven Bewertungen gekauft und aufgrund des Themas.
    Mir hat dieses Buch nicht gefallen. Leider bin ich nur sehr zäh in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil gefällt mir nicht. Die Figuren blieben hölzern. Mir fehlen ausführlichere Beschreibungen.
    Ich werde nichts mehr von dieser Autorin lesen, auch werde ich mich nicht mehr auf Kundenrezensionen verlassen.Schade um das Geld und die Zeit.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 27.12.2017

    Als Buch bewertet

    Vera muß sich um ihre durch einem Schlaganfall gehandicapte Tante Kathrin kümmern. Dabei entdeckt sie geheime Akten mit sehr brisantem Inhalt. Als Journalistin steht sie nun vor einer schweren Entscheidung. 

    Zeitgleich soll Manolis Lefterias geheime Akten aus dem 2. Weltkrieg bei einer älteren Frau aufspüren. Sein Auftrag entwickelt sich als brisanter, als er es sich hat vorstellen können... 

    Dieser Roman hat zwei Handlungsstränge. Zum einen befinden wir uns im Jahre 1944 und begleiten die Krankenschwester Kathrin bei ihrer Arbeit in einer Klinik für behinderte Kinder und altersschwache Leute. Sie verliebt sich in den Arzt Dr. Landmann. Dann befinden wir uns im Jahre 2013 und begleiten Manolis Lefterias und Vera auf ihren Reisen in Kathrins Vergangenheit. Beide Handlungsstränge sind für sich absolut spannend und lesenswert. Die Thematik ist sehr gut recherchiert und wird dem Leser gekonnt nahe gebracht ohne das Gefühl aufkommen zu lassen, man hätte dies schon x-mal gelesen. Durch den gekonnten Schreibstil werden die beiden Geschichten lebendig und verweben sich gekonnt zu einem Ganzen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 27.12.2017

    Als Buch bewertet

    Sehr spannend, verworren und interessant – Fazit: die Vergangenheit kommt immer ans Licht

    Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau Vera, deren Tante Kathrin wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus kommt. Schnell stellt sich heraus, dass Chris, Veras Cousin und Kathrins anderer Neffe, beteiligt ist. Der Spürsinn der Journalistin ist geweckt. Zeitgleich lernt der Leser Manolis Lefteris kennen, der scheinbar ebenfalls ein Interesse daran hat, herauszubekommen, was Chris vorhatte. Manolis ist ein Mann für die „stille Problemlösung“. Er wird von seinem Freund und Mentor immer wieder dazu angestellt, unschöne Aufträge für ihn zu erledigen. In diesem Fall geht es um ein Dossier, das Manolis heranschaffen soll. Doch was ist dies für ein Dossier? Und was sind das für Erinnerungen aus den vierziger Jahren, die Kathrin in ihren Koma-Träumen an den Leser bringt?

    Dieser Roman enthält viele Handlungen, die nach und nach zusammengesetzt werden. Er spielt in der Gegenwart, doch das eigentliche Thema dieses Romans ist die Vergangenheit. Genauer die braune Vergangenheit Deutschlands. Es wird die Euthanasie der Nazi 1944 in einer bayrischen Heil- und Pflegeanstalt aufgearbeitet. Der Roman ist zwar Fiktion, aber dennoch entstand er aus Fakten. Nebenbei wird auch ein Massaker, welches deutsche Soldaten in Griechenland anrichteten, beschrieben. Dieses begleitet einen der Protagonisten – Manolis Lefteris, obwohl er zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren war. Die Vergangenheit wird Schritt für Schritt aufgedeckt. Dabei helfen vor allem die Passagen, in denen Kathrin sich während ihres Komas in die Vergangenheit zurückdenkt. Diese Passagen wurden auch in einem anderen Schrifttyp verfasst und heben sich so vom Rest ab. Die restliche Handlung wird abwechselnd aus Veras und Manolis Perspektive erzählt. Stellenweise wiederholen sich hier auch Begebenheiten, da sie eben aus beiden Blickwinkeln betrachtet werden. Die Perspektivwechsel haben mir gut gefallen. Es war zu keiner Zeit verwirrend, wer nun berichtet.

    Die Charaktere sind gut dargestellt. Sie haben ein Gesicht und wirken echt. Mir hat Vera sehr gefallen. Sie ist eine zurzeit etwas frustrierte Journalistin. Eigentlich möchte sie über die große Dinge der Politik und Wirtschaft schreiben, doch sie sitzt in der Redaktion einer Frauenzeitschrift fest und schreibt Artikel über Hormon-Yoga. Auch ihre Beziehung läuft nicht so wie sie soll – der Fluch der Mändler-Frauen. Als Leser freut man sich richtig mit, dass sie nun mit diesem heiklen Thema endlich ihre journalistische Spürnase verwenden kann und sich darin stürzt, die Wahrheit zu erfahren. Auch Manolis ist sehr gut beschrieben. Sein Trauma, das er von seinem Vater übertragen bekam, beschäftigt ihn sehr. Auch wenn es ihn in seinem Handeln nicht zu beeinflussen scheint. Mir hat es gefallen, dass auch er eine Geschichte hat, die im Entfernten auch mit der Hauptgeschichte zu tun hat.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Da Ellen Sandberg das Pseudonym von Inge Löhnig ist war ich mir sicher, dass mir ihr Schreibstil auch hier gefallen wird. Er ist angenhem zu lesen, spannend und bildlich. Schmunzeln musste ich, als der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort kurz auftauchte. Sehr gefallen hat mir die Spannung und dass man als Leser selbst mitraten konnte, was passiert. Stellenweise kam es mir wie ein Krimi vor! Häufig endeten die einzelnen Kapitel auch mit einem Cliffhanger. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es trotz seiner 500 Seiten an einem Tag/Nacht durchgelesen.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe nichts zu bemängeln, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen! Mal sehen, ob Frau Sandberg/Löhnig noch mehr Romane schreiben wird. Ich wäre sicherlich wieder mit dabei.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 25.12.2017

    Als Buch bewertet

    Schuld und Sühne, Rache und Gerechtigkeit

    Ellen Sandberg ist ein Pseudonym der Autorin Inge Löhnig. Ihre Kriminalromane um den Münchener Kult-Kommissar Konstantin Dühnfort hatte ich mit Begeisterung verschlungen.
    „Die Vergessenen“ ist ein spannender Familienroman. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Diverse Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Worum geht es?
    München 2013: Manolis Lefteris ist ein Problemlöser - und Auftragskiller. Er soll geheimnisvolle Akten aufspüren, die sich im Besitz der 89-jährigen Kathrin Engesser befinden. Vera Mändler, Kathrins Nichte, ist Journalistin und ebenfalls an den Akten interessiert. Denn ihre Tante war im Dritten Reich als Krankenschwester in einer Heil- und Pflegeanstalt tätig.
    Geschickt und wohl dosiert werden Kathrins Erinnerungen an den Sommer 1944 eingestreut. Es geht um ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Auch Manolis kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit. Die Figurenzeichnung ist ausgezeichnet gelungen. Vera und Manolis sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sogar Kommissar Dühnfort kommt namentlich vor.
    Ellen Sandberg alias Inge Löhnig gelingt es eindrucksvoll, die Schicksale der vergessenen Opfer der NS-Euthanasie lebendig werden zu lassen. Der Plot gewinnt durch die Verknüpfung lange zurückliegender Ereignisse mit der Gegenwart eine Intensität, der man sich schwer entziehen kann.

    Fazit: Ein absolut intensives Leseerlebnis mit Spannung auf hohem Niveau. Ein Highlight!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Erschütternd & spannend

    „Die Vergessenen“ ist ein spannender und ausgesprochen gut recherchierter Roman der Autorin Ellen Sandberg, der ein erschreckendes Kapitel der deutschen Geschichte beleuchtet.

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Vera Mändler, die ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall betreut und Manolis Lefteris. Manolis ist ein Mann für komplizierte Aufträge aller Art und soll Geheimakten ausfindig machen, die sich im Besitz der 89-jährigen Kathrin Mändler befinden. Diese hat während des Krieges als Krankenschwester gearbeitet und fühlte sich zu dem Arzt Karl Landmann hingezogen. Leider bemerkt sie viel zu spät, dass dessen Arbeit das Leben von Menschen bedroht. Vera ist Journalistin und als solche ebenfalls an den Akten interessiert.
    Durch Rückblenden wird von Kathrin Mändlers Arbeit als Krankenschwester in einem Behindertenzentrum im dritten Reich erzählt und ihrem Verdacht, dass die Kinder des Heims nicht nur gefördert und gepflegt werden. Während Manolis Lefteris versucht seinen Auftrag zu erfüllen, wird ihm so langsam klar, worum es geht. Auch in seiner Familie trägt Spuren der Vergangenheit, da die Geschwister seines Vaters ermordet wurden….

    Der Schreibstil von Ellen Sandberg ist flüssig und trotz der bedrückenden Ereignisse, die zu Tage kommen, leicht zu lesen. Der zeitliche Wechsel bringt Spannung in die Handlung und führt dazu, dass man einfach weiterlesen muss, um mehr aus der Vergangenheit zu erfahren bzw., wie es in der Gegenwart weitergeht.

    Es ist erschütternd zu lesen, was in der Zeit des Krieges passiert ist und die Autorin hat ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte gutrecherchiert in einen spannenden Roman verpackt. Eindrucksvoll schildert sie die Schicksale der Opfer und sorgt dabei für Entsetzen und Mitgefühl.

    Intensiv und spannend, sorgt Ellen Sandberg mit ihrem Buch dafür, dass man diese Ereignisse nicht so schnell wieder vergisst.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 08.01.2018

    Als Buch bewertet

    Berührend
    Manolis Leftaris ist Autohändler, zumindest nach aussen hin, denn nebenbei führt er Aufträge aus, die nicht alltäglich sind und deren Auftraggeber auch gerne anonym bleiben. Nun soll er geheime Akten beschaffen, die in den Händen einer älteren Dame sein sollen. Doch die Dame befindet sich zur Zeit in einem Krankenhaus. Ihre Nichte, eine Reporterin, bekommt etwas von diesen Unterlagen mit und wittert die Story ihres Lebens, die ihr eventuell auch Aufstiegschancen bzw. eine Jobveränderung versprichen. Denn wie sich herausstellt, hat die ältere Dame, Kathrin Mändler, ein Geheimnis, welches sie bereits seit 1944 mit sich herumträgt, als sie in einem Sanatorium für psychisch erkankte Menschen gearbeitet hat. Ein Wettlauf um die Unterlagen und um eine lange in Vergessenheit geratene Schuld beginnt.
    Meine Meinung:
    Dieses düstere Cover machte mich gleich neugierig und auch der Titel sprach mich gleich an. Dementsprechend neugierig war ich, als ich anhand des Klappentextes herausfand, dass es sich um eine Geschichte aus Kriegszeiten handelt. Allein schon Bücher auf zwei Zeitebenen finde ich immer spannend und so begann ich zu lesen.
    Das der Name Ellen Sandberg lediglich ein Pseudonym ist, brauche ich wohl nicht mehr unbedingt erwähnen und man spürt hier sehr gut, dass die Autorin sehr viel Erfahrung hat im Schreiben von besonderen Geschichten. Die Vergessenen ist sehr gut recherchiert und gerade mit dem Part aus der Vergangenheit konnte Ellen Sandberg mich sehr berühren. Sie schreibt sehr leicht, sehr flüssig und dabei auch eindringlich und das über ein Thema, das man zwar einmal gehört hat, aber nicht so intensiv, wie hier erzählt. Es geht um Euthanasie und so manch ein Moment in der Geschichte brachte mich dazu, Tränen zu vergießen, gerade weil ich wusste, dass es hier um Fakten geht, auch wenn diese Geschichte Fiktion ist.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zwar recht leicht, doch gerade auf den ersten Seite musste ich ein wenig am Ball bleiben, denn neben der Geschichte aus der Vergangenheit spielt das Buch auch in der Gegenwart, bzw. im Jahr 2013. Mit diesem Part habe ich etwas länger benötigt, um damit warm zu werden, was hier aber auch ein bisschen an dem Charakteren Manolis Lefteris und Vera Mändler lag. Doch ab einem gewissen Punkt war ich gefesselt, befangen und gerührt und auch der Part der Gegenwart wurde ein wenig greifbarer.
    Ein Erzähler in der dritten Person führt den Leser durch die Geschichte. Dabei bekommt der Leser immer wieder nur kurze Momentaufnahmen von allen drei Hauptcharakteren, sprich Manolis, Vera und Kathrin. Abwechselnd wird aus den Perspektiven dieser drei Figuren berichtet und gegen Ende bekommt man auch ein wenig mehr von einer vierten Perspektive berichtet.
    Dadurch bekommt man durchaus verschiedene Blickwinkel, hat Möglichkeiten zu Spekulationen, aber auch ein wenig Distanz zu den Personen. Diese waren mir nicht durchgängig sympathisch, bzw. nicht gleich von Beginn an sympathisch. Manolis war mir ein wenig ein Rätsel, auch wenn seine Geschichte durchaus sehr intensiv und vor allem traurig war. Doch für den roten Faden der Geschichte und deren Glaubwürdigkeit war er so genau passend. Auch die weiteren Figuren wie Vera oder Kathrin waren sehr glaubwürdig gestaltet, trotz oder gerade wegen ihrer Eigenarten. Der Charakter der Kathrin hat mir hier am besten gefallen, sie ist absolut vielschichtig und nicht immer durchschaubar und dadurch etwas besonderes. Alles in allem eine absolut gelungene Ausarbeitung der Charaktere, die jeder für sich schon eine besondere Persönlichkeit darstellt.
    Das Thema des Zeitstrangs aus der Vergangenheit, nämlich die Euthanasie, war mir zwar bekannt, aber der Umfang gar nicht so richtig bewusst. Wenn man sich vor Augen führt, wie viele der damaligen Verbrecher davon kamen, ohne Strafe und wie diese doch ein "normales" Leben führen durften, dann ist dies mehr als erschreckend.
    Mein Fazit:
    Eine Geschichte deren Ausarbeitung mir gut gefallen hat, bei der ich mich allerdings eine geraume Zeit schwer tat, bis ich mit den Charakteren der Gegenwart warm wurde. Nichts desto trotz konnte mich Ellen Sandberg berühren, erschrecken und mit dem Ende zufrieden stellen. Die Vergessenen überzeugt mit einem sehr gut recherchiertem Hintergrund der damaligen Ereignisse. Leseempfehlung!

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    Inge H., 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren Krimis sich gut und interessant lesen. Mit dem Roman „Die Vergessenen“ wird eine besondere schwere Zeit beschrieben.
    1944 arbeitet Kathrin Mändler in der Klinik in der behinderte Kinder und auch Erwachsene als nicht lebenswert eingestuft werden.
    2013 fragt sich ihre Nichte Vera, ob die Tante an den Morden beteiligt war, die Tante hatte einen Schlaganfall und kann nicht befragt werden.
    Manolis Lefteris, ist ein Mann für besondere Aufträge. Er ist hinter Akten her, die bei Kathrin sein sollen.
    Der Roman ist spannend und wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her.. Die Vergangenheit ist eine grausame Geschichte, in der die Verursacher nicht zur Verantwortung gezogen werden. Diese Berichte von 1944 lesen sich erschütternd, obwohl ich schon davon wusste. Besonders unfassbar sind dann immer das es so viele Personen gibt, die das richtig fanden.
    Ellen Sandberg hat einen wahren Krimi, mir einem Thema, das nicht in Vergessenheit geraten darf, geschrieben. Witzigerweise begegnen wir Kommissar Dühnford, aus den Krimis Inge Löhnigs, hier kurz auf einer Treppe.
    Dieser Roman lässt den Leser nicht los.
    Er hat eine fesselnde und spannende Atmosphäre.
    Eine empfehlenswerte Lektüre.

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