Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 129777618

Buch (Gebunden)
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    Books & Miles, 08.08.2020

    Leider beginnt das Buch für mich sehr verwirrend. Es springt viel zwischen den Protagonisten sowie der Vergangenheit und Gegenwart herum, sodass es mir schon nach den ersten Seiten recht schwer fällt, der Geschichte zu folgen.
    Das bessert sich jedoch zunehmend, je weiter die Story fortschreitet, und wird auch übersichtlicher und leichter zu lesen. Ich kam nach dem ersten Drittel des Buches recht gut in die Geschichte rein und mir gefiel das Buch auch zunehmend besser.
    Rebeccas Tochter Jessie, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat, ist schwanger. Doch leider entwickelt Jessie kurz nach der Geburt eine Psychose und verlässt mit Baby Elizabeth fluchtartig das Krankenhaus, obwohl das Baby dringend Medikamente benötigt. Nun liegt es an Rebecca, Harvey, Jessies Vater, und Iris, Jessies Halbschwester, Jessie und Elizabeth zu finden. Doch dazu muss Rebecca erst mit ihrer Vergangenheit abschließen, was schwerer ist als gedacht. Und was hat Cecilia, eine alte Frau, die im Sterben liegt, mit Rebeccas Vergangenheit zu tun? Das gilt es, herauszufinden, bevor es für Elizabeth und Jessie zu spät ist!
    Bis zum Ende konnte mich das Buch dann doch einigermaßen überzeugen, trotzdem finde ich es schade, dass der Anfang des Buches so verworren und schwer zu verstehen war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 04.06.2020 bei bewertet

    Die verlorene Frau, von Emily Gunnis

    Cover:
    Das Cover finde ich super. Es ist geheimnisvoll und die Perspektive mit der Treppe, die sich nach oben hin verliert und da seht dann ein einsames Mädchen oder eine junge Frau vor einem bedrohlichen Himmel, einfach perfekt.

    Inhalt:
    1960, Seaview Cottage: In einer stürmischen Nacht sterben die Eltern der 13jährigen Rebecca auf mysteriöse Weise. Die Umstände werden nie aufgeklärt.
    2014 verschwindet die Tochter von Rebecca mit ihrem neugeborenen und schwer kranken Baby, spurlos.
    Ihre Halbschwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden.
    Auf der Suche führt der Weg in die Vergangenheit.

    Meine Meinung:
    Ich bin einfach geflashed!
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Der Titel: die „verlorene Frau“ könnte hier auf fast alle vorkommenden Frauen gemünzt sein.

    Die Handlung, so unglaublich faszinierend. Verwinkelt und doch so zielstrebig und klar. Wir erleben sie aus der Sicht von verschiedenen Personen, dadurch hat sie so viele Facetten und schillert immer wieder in anderen Farben.
    Alles ist total realistisch.
    Genauso die Charaktere, es gibt kein GUT oder BÖSE, und doch ist alles vorhanden. Jeder einzelne ist so gut beschrieben, dass er zum Leben erwacht.
    In meinem Kopf läuft das reinste Kopfkino ab.
    Die verschiedenen Zeitebenen, wie auch die unterschiedliche Sicht auf die Handlung, machen es sehr spannend und atmosphärisch. Da jedem Abschnitt ein Datum vorangestellt ist, wird es auch nie verwirrend.
    Sowohl die Geschichte in der Vergangenheit, als auch das Geschehen in der Gegenwart, sind hochdramatisch und einfach unglaublich brillant erzählt.

    Autorin:
    Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Mit ihrem Debutroman »Das Haus der Verlassenen« gelang ihr auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.

    Mein Fazit:
    Ein Buch der Superlative.
    So SPANNEND! So FESSELND! So ATEMBERAUBEND! SO EMOTIONAL!
    Familiengeheimnis und Drama – Emotionen pur!
    Von mir 5 Sterne mit +++

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Debbie H., 25.08.2020

    1960, seaview cottage: die 13jährige rebecca und ihre mutter leiden unter dem gewalttätigen vater…in einer stürmischen nacht pocht jemand an die tür des abgelegenen cottages…wenig später sterben beide eltern, doch die umstände ihres todes werden nie aufgeklärt…2014, chichester: eine junge mutter verschwindet spurlos mit ihrem todkranken baby…ihre schwester iris, eine journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden…sie bittet ihre mutter rebecca um hilfe – die ihr nie von der schicksalhaften nacht vor über 50 Jahren erzählt hat…doch nur mit dieser erschütternden wahrheit kann es iris gelingen, das baby zu retten…

    dieses buch ist nicht nur ein tragische familiengeschichte, sondern auch erschreckend…es geht tief…es wird traurig und der leser hängt gebannt an den zeilen…dieses werk war mein erstes der autorin..ich liebäugelte bereits länger mit dem erstwerk der autorin…nach diesem buch kann ich sagen, dass es nicht dabei bleiben wird…es muss definitiv bei mir einziehen, da ich echt begeistert von der autorin und ihrer art eine geschichte zu erzählen bin…obwohl es ist eigentlich nicht nur eine geschichte…emily gunnis schafft es mit ihren worten, dass ich das gefühl hatte, direkt dabei zu sein…ich war teil dieser familie, die über jahre so viel tragik erleben musste und nach und nach zerbrach…es brachte mich stellenweise echt an meine grenzen…nicht weil es so grausam blutig war, sondern die worte und geschehnisse mich so tief berührten…die autorin erschuff eine sehr düstere atmosphäre..diese hält von anfang bis ende an…zwischendurch war die grundstimmung so beklemmend, dass mir ganz anders wurde…so benötigte ich zum lesen des buches auch etwas länger, da ich pausen benötigte…die story lebt besonders durch die perspektivwechsel…durch die kürze der kapitel verweilt der leser nicht lange bei einer figur…stellenweise empfand ich dies als etwas schade…denn so blieb für mich die ein oder andere figur etwas farblos…besonders gefallen hat mir allerdings harriet…die mutter von rebecca…ihre tagebucheinträge, ihr leben mit ihrem mann und ihre liebe – wundervoll geschrieben…man versteht so die mutter und auch den vater etwas besser…durch die zeitsprünge in der geschichte kamen für mich auch keine lücken oder langweilige strecken aus…zum schluss setzt sich alles zusammen und ich war begeistert wie sich alles zusammen gefügt hatte…für mich ein absolutes highlight…

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 12.08.2020

    Was für eine unter die Haut gehende Geschichte!

    2014 bekommt Jessi ein kleines Mädchen, doch diese braucht wegen einer Infektion unbedingt Medikamente. Jessi reagiert panisch, da sie unter einer postpartalen Depression leidet und verschwindet mit dem Neugeborenen aus dem Krankenhaus. Die Suche nach ihnne wird zu einem Wettlauf mit der Zeit.

    1960 muss die 13jährige Rebecca, Jessies Mutter, den Tod ihrer Eltern Harriet und Jacob mit ansehen. Traumatisiert wid sie auf der Wache nachts auch noch stundenlang verhört. Schon vorher musste sie und ihre Mutter unter dem gewalttätigem Vater leiden. Rebecca verschließt diese Nacht in ihrem Inneren, dennoch kann sie vor den Erinnerungen nicht davonluafen.

    Verschiedene Frauen spielen eine große Rolle in diesem Roman. Rebecca, Harriet oder auch Iris, die Halbschwester von Jessie. Sie alle, wie auch die kleineren Figuren, die dennoch bedeutsame Rollen in dieser Schicksalsgemeinschaft spielen und die Lebensbahnen der Hauptprotagonistinnen entscheinden beeinflussen, werden von der Autorin authentisch und sehr lebensnah dargestellt. Beim Lesen bleibt es immer spannend, erst nach und nach wird ein Geheimnis nach dem anderen gelüftet. Eine besondere Rolle im Roman spielt auch das Gebäude einer frühreren Psychiatrie in Chichester, die es auch im wirklichen Leben gegeben hat. Die Autorin hat - wie sie im Nachwort schreibt - von ihrer Schwiegermutter einige wichtige Informationen über "verlorene Seelen", die dort gelebt haben/leben mussten, erfahren und war schockiert, entsetzt, aber auch inspiriert. Nach ausgiebigen Recherchen entstanden in ihrem Kopf Figuren, Charaktere und eben diese Geschichte, die mich, gerade nach dem Lesen des Nachwortes (bitte diesen selbst erst nach dem Roman lesen!), sehr berühren konnte.

    Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen . Insgesamt drei Generationen und drei Schicksale spielen eine große Rolle und werden von der Autorin geschickt verknüpt und ihre Geschichten miteinander verwoben. Emily Gunnis hat mich schon mit ihrem vorherigen Roman "Haus der Verlassenen" beeindruckt, gefesselt und emotional berührt. Hier erging es mir genauso. Immer wieder neue Wendungen, der Wechsel der Zeiten, die tiefgründigen und tragischen Geschichten, die ineinander verwoben wurden und der Schreibstil der Autorin hat mich durch die Seiten fliegen lassen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 14.06.2020

    ** "Wer hat noch gesagt, dass die Geschichte nicht mehr als ein Netz aus Lügen ist, auf das man sich geeinigt hat? Napoleon?" **
    Ein spannender und zum Schluss sehr bewegender Roman.
    1960: Es ist eine stürmische, unruhige Nacht, in der die 13-jährige Rebecca von einem Klopfen an der Haustür und den verzweifelten Schreien ihrer Mutter geweckt wird. Es ist die Nacht, in der ihr Vater Jacob, ein durch den Krieg gezeichneter, sehr gewalttätiger und unberechenbarer Mann, ihre Mutter zu Tode prügelt und sich t. Polizeibericht selbst richtet. Rebecca wächst daraufhin bei ihrem besten Freund Harvey und seinem Vater auf.
    2014: Harvey bringt seine in den Wehen liegende Tochter Jessie ins Krankenhaus, wo sie eine kleine Tochter zur Welt bringt. Die Kleine hat eine Infektion und benötigt Antibiotika; doch noch in der Nacht verschwinden Mutter und Tochter spurlos. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Und Rebecca muss sich ihrer eigenen Vergangenheit und den tiefsten Geheimnissen ihrer Familie stellen....
    Es ist mein erster Roman von Emily Gunnnis und am Ende erzählt sie eine sehr starke, emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat. Sie fesselt von der ersten Seite an, denn obwohl man sich einiges, was damals in besagter Nacht geschah, zusammenreimen kann, ergibt sich tatsächlich erst ganz zum Schluss ein komplettes Bild.
    Die Autorin hat einen unheimlich angenehmen und flüssigen Schreibstil und erschafft dennoch fast durchgehend eine düstere, beklemmende Grundstimmung. Durch die Suche nach Jessie und dem Baby und die unglaublich oft wechselnden Perspektiven, ist die Story sehr temporeich. Aber, und dafür ein großes Lob an die Autorin, man verliert nie den Überblick, da die Abschnitte nicht nur zeitlich und zur Person zugeordnet, sondern weil die Charaktere auch unheimlich gut ausgearbeitet sind. Man hat ein sehr klares Bild von ihnen vor Augen, so dass die Perspektivwechsel - wenn auch rasant - unanstrengend sind. Manchmal waren es mir jedoch fast schon zu viele Perspektiven und ich hätte einfach gerne länger bei einer Person verweilt und dadurch auch mehr erfahren, aber so bleibt die Spannung natürlich konstant hoch.
    Am besten haben mir die Tagebuchaufzeichnungen von Harriet über ihr Leben mit Jacob gefallen - eine unheimlich taffe und sehr charakterstarke Frau, die mir sofort sympathisch war und mich so manches Mal überrascht hat. Die meisten anderen Charaktere sind eher sperrig, was aber nicht minder interessant ist und sich ganz klar durch ihre jeweilige Vergangenheit erklärt.
    "Die verlorene Frau" ist eine vielschichtige und sehr spannende Familiengeschichte. Man bekommt zwar immer nur bröckchenweise Einblicke, ob von Rebecca, Harriet, Harvey oder auch Iris, aber auf den letzten Seiten wenn sich langsam alles zusammenfügt, nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis auch das letzte Puzzleteilchen an seinem Platz ist und eine berührende Geschichte enthüllt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 02.06.2020 bei bewertet

    Anfangs verwirrend, doch schnell entwickelt das Buch einen enormen Sog

    Jessies Baby wird fast vier Wochen zu früh geboren und ist krank. Die kleine Elizabeth Rose braucht dringend ein Antibiotikum über mehrere Tage, um den Infekt zu überstehen. Doch Jessie flieht mit dem Baby aus dem Krankenhaus, fest davon überzeugt, dass man dort ihr Kind töten will. Ihre Halbschwester Iris ist Journalistin und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach Jessie. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe und so kommt sie einer unglaublichen und erschütternden Geschichte auf die Spur. Die Schatten der Vergangenheit überrollen alle Beteiligten nun auf dramatische Weise …

    Es hat eine Weile gebraucht, bis ich wirklich tief ins Buch gefunden habe. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind auch aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, zusätzlich gibt es unterschiedliche Zeiten. Der Strang in der Ich-Form hat mich anfangs absolut aus dem Fluss gebracht und ich konnte nicht einordnen, um wen es sich handelt. Durchhalten lohnt sich aber absolut! Am besten lässt man sich einfach auf die Story ein und lässt sie sich entwickeln.

    Emily Gunnis hat einen sehr gefälligen Stil. Ihre Ideen für Wendungen und Entwicklungen sind grandios. Die Charaktere zeichnet sie mit wenigen Pinselstrichen so lebendig, dass man sie quasi vor sich sieht. Selbst die „Bösen“ sind nicht stereotyp und wecken im Leser Emotionen, die weit über „okay, mag ich nicht“ hinausgehen. Die Verzweiflung der Frauen ist greifbar und das Ende bietet einen echten Knaller, den ich so nicht erwartet habe.

    Die verworrenen und nicht alltäglichen Familienbande mögen zunächst ein wenig nervig sein, ermöglichen aber gewisse dramatische Momente besonders gut. Verloren sind in diesem Buch und der Geschichte im Grunde viele Personen, sodass man am Ende unweigerlich ein Gefühl von Trauer empfindet. Die Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches fand ich sehr aufschlussreich und interessant.

    Stellenweise wurde ich auf den einen oder anderen Charakter echt wütend. Auch in den 1950er und 1960er Jahren hätte man Wege finden können und besonders Jessie und Iris beziehungsweise ihre Mutter Rebecca hätten viel an ihrer Situation ändern können. Doch insgesamt ergibt alles am Ende ein durchaus realistisches und schlüssiges Bild und geht tief unter die Haut. Ganz so begeistert, wie vom Erstling der Autorin, bin ich nicht, aber ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es hat starke Emotionen ausgelöst. Deshalb gebe ich vier Sterne und warte gespannt auf das nächste Werk der Autorin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 02.06.2020

    Anfangs verwirrend, doch schnell entwickelt das Buch einen enormen Sog

    Jessies Baby wird fast vier Wochen zu früh geboren und ist krank. Die kleine Elizabeth Rose braucht dringend ein Antibiotikum über mehrere Tage, um den Infekt zu überstehen. Doch Jessie flieht mit dem Baby aus dem Krankenhaus, fest davon überzeugt, dass man dort ihr Kind töten will. Ihre Halbschwester Iris ist Journalistin und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach Jessie. Sie bittet ihre Mutter Rebecca um Hilfe und so kommt sie einer unglaublichen und erschütternden Geschichte auf die Spur. Die Schatten der Vergangenheit überrollen alle Beteiligten nun auf dramatische Weise …

    Es hat eine Weile gebraucht, bis ich wirklich tief ins Buch gefunden habe. Die unterschiedlichen Erzählstränge sind auch aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, zusätzlich gibt es unterschiedliche Zeiten. Der Strang in der Ich-Form hat mich anfangs absolut aus dem Fluss gebracht und ich konnte nicht einordnen, um wen es sich handelt. Durchhalten lohnt sich aber absolut! Am besten lässt man sich einfach auf die Story ein und lässt sie sich entwickeln.

    Emily Gunnis hat einen sehr gefälligen Stil. Ihre Ideen für Wendungen und Entwicklungen sind grandios. Die Charaktere zeichnet sie mit wenigen Pinselstrichen so lebendig, dass man sie quasi vor sich sieht. Selbst die „Bösen“ sind nicht stereotyp und wecken im Leser Emotionen, die weit über „okay, mag ich nicht“ hinausgehen. Die Verzweiflung der Frauen ist greifbar und das Ende bietet einen echten Knaller, den ich so nicht erwartet habe.

    Die verworrenen und nicht alltäglichen Familienbande mögen zunächst ein wenig nervig sein, ermöglichen aber gewisse dramatische Momente besonders gut. Verloren sind in diesem Buch und der Geschichte im Grunde viele Personen, sodass man am Ende unweigerlich ein Gefühl von Trauer empfindet. Die Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches fand ich sehr aufschlussreich und interessant.

    Stellenweise wurde ich auf den einen oder anderen Charakter echt wütend. Auch in den 1950er und 1960er Jahren hätte man Wege finden können und besonders Jessie und Iris beziehungsweise ihre Mutter Rebecca hätten viel an ihrer Situation ändern können. Doch insgesamt ergibt alles am Ende ein durchaus realistisches und schlüssiges Bild und geht tief unter die Haut. Ganz so begeistert, wie vom Erstling der Autorin, bin ich nicht, aber ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es hat starke Emotionen ausgelöst. Deshalb gebe ich vier Sterne und warte gespannt auf das nächste Werk der Autorin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 14.06.2020 bei bewertet

    1960, Seaview Cottage, Sussex, England:

    Rebecca Waterhouse wächst auf Seaview Cottage bei ihrer Mutter Harriet auf. Der Vater, der an Kriegstraumata leidet und ein gewalttätiger Trinker ist, prügelt seine Frau nach seiner Heimkehr (er verbrachte einige Jahre in der Psychiatrie) jeden Abend. Rebecca flüchtet dann regelmäßig zu Harvey, einem Nachbarjungen und Freund, in dem Wissen, dass sie ihrer Mutter nicht helfen kann. Als Harriet eines Nachts von Rebecca blutend und mit schwersten Verletzungen im Vorzimmer liegt, findet man die Leiche des Vaters in der Nähe; er hat sich mit seiner Pistole selbst gerichtet...

    2014, Chichester:

    Jessica, eine der zwei Töchter von Rebecca, schwanger und durchleidet eine schlimme Schwangerschaft: Sie glaubt, dass man ihr Baby stehlen, ihr fortnehmen wird und flieht mit der neugeborenen Elisabeth aus dem St. Dunston's Hospital.
    Iris, die Schwester von Jessie, wird von Rebecca gebeten, Jessica und das Baby zu finden und Rebecca muss sich erstmals seit Jahrzehnten der Frage stellen und ihren Töchtern erzählen, was sich in der schicksalhaften Nacht auf Seaview Cottage ereignet hat, denn das Auffinden von Jessica ist eng mit dieser Frage verwoben.....

    Meine Meinung:

    Emily Gunnis gelingt es auf einzigartige Weise auch in diesem Roman (der erste hat mich so sehr begeistert, dass ich sehr gespannt auf "Die verlorene Frau" wartete), den Leser durch unterhaltsame und tiefgründige Spannung zu fesseln. Nach und nach lernt man die vielschichtigen Charaktere der Hauptpersonen dieses Romans, der tragische Ereignisse in der Nachkriegszeit Englands um ein Familiengeheimnis schildert, kennen: Da ist Harriet, die Mutter von Rebecca, die auf taube Ohren stößt, als sie sich Hilfe vor ihrem gewalttätigen Ehemann holen will und Rebecca selbst, die das Ereignis 1960 auf Seaview Cottage ihr ganzes Leben, das sie als Ärztin führt, um anderen Menschen zu helfen, begleitet und unausgesprochen ist, bis Jessica, ihre Tochter, die von Liz, deren Stiefmutter, systematisch von Rebecca getrennt wurde, schwanger ist und mit ihrer kleinen Tochter aus der Klinik flieht: Die postpartalen Depressionen scheinen in der Familie zu liegen und wiederholen sich auf schmerzhafte Weise.

    Iris, die Schwester Jessicas, macht sich auf die schwierige Suche nach Jessie und dem Baby (sie selbst glaubt, keine Kinder haben zu können und ist frisch geschieden), wohl wissend, dass "die Zeit läuft", sollte die kleine Elisabeth, die Medikamente benötigt, am Leben bleiben können....

    Die Suche nach dem Baby, aber auch Rückblicke in die Vergangenheit und das unglückliche Leben Harriets, einer sehr sympathischen Figur, die wie viele andere Frauen damals keine Möglichkeiten hatte, sich von einem gewalttätigen Ehemann zu trennen, sind die Kernzentren dieses unter die Haut gehenden Romans. Harvey, der Vater von Jessica, geht dabei stets den "Weg des geringsten Widerstandes" und erkennt dies am Ende des Romans, dennoch ist auch er ein Sympathieträger.

    Die Themen dieses emotionalen, aufwühlenden, tragischen und zuweilen schmerzhaft-schockierenden, aber auch sehr berührenden Romans sind jedoch vielschichtiger Natur: Er beschäftigt sich mit den Traumata des 2. Weltkrieges, die teils gewalttätige, jedoch oft psychisch gestörte Männer in ihre Familien zurückbrachte, die damals keinerlei Therapie oder Hilfe bekamen (im Gegensatz zu heute); mit ungewollter Kinderlosigkeit und postpartaler Depression, häuslicher Gewalt, Vergewaltigung, aber auch Liebe und Vertrauen in der Familie. Dramatik kommt durch die Geschichte Harriets ins Spiel, die für mich eine der stärksten Charaktere des Romans und die eigentlich "verlorene Frau" ist: Sie opfert sich in gewisser Weise, um Rebecca zu retten.

    Fazit:

    Trotz aller Tragik, Familiengeheimnissen und der Verschleierung von Wahrheiten, die familiäre Dramen wie diese am Leben halten - sie sich manchmal sogar wiederholen lassen, steht dieser Roman für mich für Offenheit, Klarheit und Ehrlichkeit in der Familie. Auch dafür, sich nicht an eine unglückliche Vergangenheit zu klammern, sondern loslassen zu können, frei zu sein - zu leben! Zugleich ist es für mich ein literarisches "Denkmal" für all die Frauen (hier personifiziert durch Harriet Waterhouse), die Gewalt von kriegstraumatisierten Männern nach dem 2. Weltkrieg (und auch davor) erleben mussten - und ihr nicht entkommen konnten. Ein starker Roman mit authentischen, sympathischen Figuren (besonders Harriet, Rebecca und Iris), den ich gerne weiterempfehle und selbst gelesen habe! 4*

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 02.07.2020

    Nachdem für mich der Debutroman von Emily Gunnis („Das Haus der Verlassenen“) im letzten Jahr mein Lesehighlight war, habe ich mich jetzt mit großen Erwartungen auf „Die verlorene Frau“ gestürzt – und wurde nicht enttäuscht!

    Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefangen von dieser rätselhaften Geschichte, die mehrere Jahrzehnte umfasst. In den Kapiteln wird zwischen den Jahren hin und her gesprungen, es gibt viele Beteiligte und Handlungsstränge, was mir am Anfang die Orientierung ein wenig schwer machte und die eine oder andere Frage aufwarf. Doch mit der Zeit „entblätterte“ sich die Geschichte, öffnete sich, gab immer mehr von sich preis und die Zusammenhänge wurden deutlich. Nie war es vorhersehbar, die Wendungen sind einfach genial und wie sich am Ende alles zusammenfügt ist brillant.

    Emily Gunnis Schreibstil ist schlicht grandios. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie alles zusammenhängt, was damals wirklich passiert ist und was die Tagebucheinträge von Rebecca´s Mutter aus den 50er Jahren noch alles offenbaren und mit hineinspielen in die Gegenwart.

    Ganz großes Kino, ein absolut fesselnder Aufbau und ein Buch, das den Namen Pageturner wirklich verdient hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Conny S., 29.09.2020

    Geheimnisse über Geheimnisse

    ….gibt es im Buch „Die verlorene Frau“ von Emily Gunnis. Nicht nur in der Gegenwart, auch in der Vergangenheit.

    Die Geschichte beginnt 1960 mit Rebecca. Sie lebt in dieser Zeit mit ihrer Mutter und ihrem Vater in Seaview. Ihr Vater leidet sehr unter seinem Einsatz im 2. Weltkrieg. Er ist gewalttätig gegenüber seiner Frau. Das ganze findet sein Ende im Tod von Rebeccas Eltern. Der Vater erschlägt die Mutter und erschießt sich dann selbst. Doch war es wirklich ihr Vater? Oder doch ein Fremder? Zumindest glaubt Rebecca sich an ein Klopfen an der Tür zu erinnern. Doch war dies real oder war es nur der Sturm, der in dieser Nacht herrschte?
    In der Gegenwart bekommt Jessie, Rebeccas älteste Tochter, ein Baby. Sie glaubt jedoch, dass jemand ihrem Kind etwas antun will. Hat sie Recht? Oder leidet sie auch unter postneutraler Depression wie schon ihre Mutter? Kurzerhand nimmt Jessie ihr Neugeborenes und verschwindet aus dem Krankenhaus. Ihr Vater Harvey und die Polizei suchen fieberhaft nach ihr, denn Baby Elisabeth benötigt dringend Medikamente.
    Auch Iris sucht nach Jessie. Nicht nur für ihren Job als Journalistin, sondern auch ihrer Mutter Rebecca zuliebe. Iris ist die Halbschwester von Jessie.

    Zusätzlich zu der Geschichte von Rebecca und ihrer Familie erfahren wir auch noch einiges über Harriett und die Zeit nach der Rückkehr ihres Mannes. Wie er sich immer weiter von ihr entfernt und auch eingewiesen wird. Auch Cecilia spielt eine wichtige Rolle, hierzu möchte ich jedoch nicht zu viel verraten.

    Die Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten geschrieben und erzählen so die Geschichte. Dadurch lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen. Ich mag diese Erzählweise sehr, sowie auch, dass es zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechselt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein