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Eine völlig fremde Welt ist es, in die Frau Kuegler den Leser mit diesem Buch entführt. Ihre Lebensgeschichte zu lesen ist eine wahre Freude. Sie beschreibt ihre Erlebnisse mit so viel Liebe zum Detail, dass man an ihrem Leben regelrecht teilnimmt. Sie baut auch einige humorvolle Passagen in ihre Geschichte ein. Das lockert ihre Schilderungen sehr auf und motiviert den Leser weiter zu lesen.
Man wird aber auch nachdenklich bezüglich der Konsumgesellschaft, in der wir hier in der westlichen Welt leben und die uns gleichzeitig in ein so enges Verhaltensmuster zwängt. Die Autorin sehnt sich auch nach den Jahren, in denen sie jetzt wieder in Deutschland lebt, nach ihrer "heilen Welt", in der sie groß geworden ist. Dort kannte man die Zwänge, wie sie uns unsere Gesellschaft auferlegt, nicht. Dort ging es einfach ums nackte Überleben; andererseits wusste man genau, woran man ist.
Ich hab mir das Buch mal spontan gekauft, weil ich vorher schon davon gehört hatte und es thematisch irre spannend fand. Lange lag es dann auf dem SuB, weil ich dann irgendwie keine Lust auf eine Biografie hatte und dachte, das Buch würde mich sicher sehr langweilen. Nach einigen positiven Stimmen, habe ich es dann endlich vom SuB befreit.
Anfangs sah es tatsächlich so aus, als würden sich meine Vermutungen bestätigen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, da die Autorin sehr häufig Sätze mit „Ich“ beginnt. Dadurch las es sich mehr wie eine Aufzählung und das war schon echt nervig. Schon nach kurzer Zeit legt sich das Problem und dann kommt man wirklich schnell und flüssig voran.
Es ist unglaublich spannend und faszinierend Sabine Kuegler auf ihre gedankliche Reise zurück in ihre Kindheit zu begleiten. Sie lebte mit ihren Eltern Klaus und Doris, sowie ihren Geschwistern Judith und Christian mitten im indonesischen Dschungel, bei dem Stamm der Fayu, welche sich in vier Untergruppen unterteilen, die sich häufig bekriegen. Für uns sind so viele Dinge selbstverständlich, von denen Sabine und ihre Geschwister nur aus Büchern oder Erzählungen wussten, weil sie nie in der Zivilisation gelebt haben. So gibt es eine Szene, in der die drei zum ersten Mal Speiseeis essen und sich daran natürlich prompt den Magen verderben, oder wie Sabine barfuss in den Schnee läuft. Umgekehrt spricht sie mit einer Selbstverständlichkeit über Krokodilen und Schlangen und Spinnen und Pfeil und Bogen, die uns merkwürdig erscheint.
Mich hat sehr fasziniert, dass es tatsächlich noch Völker auf der Erde gibt, die leben wie zur Steinzeit. Natürlich weiß man irgendwie, dass es solche Stämme noch gibt, aber mal ehrlich, könnt ihr euch wirklich vorstellen, dass es Personen gibt, die sich furchtbar erschrecken und Angst haben, wenn sie sich selbst zum ersten Mal im Spiegel sehen? So war es wirklich spannend mitzuverfolgen, was die Kueglers von den Fayu lernen können, aber auch was die Fayu von den Kuegler lernen können.
Wichtig fand ich dabei eine Philosophie des Vaters, die er dem Fayu-Häuptling mitteilt, als er ihn um die Erlaubnis bittet in seinem Gebiet wohnen und ihre Sprache erforschen zu dürfen. Er sagt, dass er gekommen ist um den Fayu zu dienen, nicht um über sie zu herrschen. Das merkt man auch bei den Erlebnissen die Sabine Kuegler in ihrem Buch beschreibt. Es geht nicht darum- übertrieben gesagt-, den Fayu Srom- und Wasserleitungen in den Dschungel zu legen und sie Platten von Michael Jackson hören lassen. Es geht vielmehr darum ihnen zu zeigen, wie sie ihre eigene Kultur erhalten können. Die Fayu sind sehr kriegerisch und rotten sich so nach und nach selbst aus. Durch Klaus und seine Familie lernen sie, dass man Konflikte auch anders lösen kann, als mit Pfeil und Bogen.
So interessant die meisten Kapitel auch sind, manchmal hatte ich das Gefühl eine Art Märchen zu lesen. Ich glaube schon, dass man durch das vorbildhafte Verhalten anderer sein eigenes Verhalten ändern und anpassen kann. Aber es gibt Szenen im Buch, wo die Fayu von einem Moment auf den anderen ihre jahre- oder jahrhundertelange Verhaltensweise ablegen, weil ihnen die Kueglers etwas anderes vorleben. Es ist eine Biografie und ich möchte der Autorin keinesfalls unterstellen die Unwahrheit zu sagen, aber an diesen Stellen hat einfach alles in mir rebelliert und gesagt: „Ja, ne, ist klar!“
Fazit:
Dschungelkind ist sehr leicht und verständlich geschrieben, sodass man schnell durch die Seiten fliegt. Es ist unglaublich interessant zu verfolgen wie das Leben der Kueglers im Dschungel war und wie schwierig es ist von so einem Leben in die zivilisierte Welt zu wechseln. Man kann die Unterschiede und die Faszination die dieses Buch ausübt gar nicht wiedergeben, sondern man muss es aus der Hand desjenigen erfahren, der es selbst erlebt hat.
Eine witklich fesselnde Lebensgeschichte in einer ganz anderen Welt. Eine fremde Welt die wir nun dank des Buches ein wenig kennen lernen dürfen. Ich war auch bei einer Buchlesung und kann nur eines sagen: super, eine wahnsinnig nette und lebensfrohe Frau
Phantastisch erzählt; man erlebt bei dieser frischen Erzählung alles bildlich mit, als wäre man selbst dabei. Nachdem ich S.K. persönlich auf der Buchmesse getroffen hatte,war
ich von ihrer frischen natürlichen Ausstrahlung begeistert.
Ein tolles Buch, das einem einen Einblick in eine andre Welt gibt. Was sie da erlebt hat ist unglaublich. War auf einem Vortrag von ihr, sie hat eine Ausstrahlung und symphatische Art an sich, suuuper! TOP!
Also,habe dieses Buch nun endlich mal zu ende gelesen. Habe mir aber mehr erhofft. Fande es auch nicht superspannend,eher etwas langweilig. Finde dass der Übergang vom Dschungel in die neutrale Welt viel zuwenig erörtert wird. Sorry!
Bewertungen zu Dschungelkind
Bestellnummer: 623113
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 7Schreiben Sie einen Kommentar zu "Dschungelkind".
Kommentar verfassen21 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Lisalogik, 24.03.2011
Als Buch bewertetEine völlig fremde Welt ist es, in die Frau Kuegler den Leser mit diesem Buch entführt. Ihre Lebensgeschichte zu lesen ist eine wahre Freude. Sie beschreibt ihre Erlebnisse mit so viel Liebe zum Detail, dass man an ihrem Leben regelrecht teilnimmt. Sie baut auch einige humorvolle Passagen in ihre Geschichte ein. Das lockert ihre Schilderungen sehr auf und motiviert den Leser weiter zu lesen.
Man wird aber auch nachdenklich bezüglich der Konsumgesellschaft, in der wir hier in der westlichen Welt leben und die uns gleichzeitig in ein so enges Verhaltensmuster zwängt. Die Autorin sehnt sich auch nach den Jahren, in denen sie jetzt wieder in Deutschland lebt, nach ihrer "heilen Welt", in der sie groß geworden ist. Dort kannte man die Zwänge, wie sie uns unsere Gesellschaft auferlegt, nicht. Dort ging es einfach ums nackte Überleben; andererseits wusste man genau, woran man ist.
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ja nein3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
j125, 19.04.2015
Als Buch bewertetIch hab mir das Buch mal spontan gekauft, weil ich vorher schon davon gehört hatte und es thematisch irre spannend fand. Lange lag es dann auf dem SuB, weil ich dann irgendwie keine Lust auf eine Biografie hatte und dachte, das Buch würde mich sicher sehr langweilen. Nach einigen positiven Stimmen, habe ich es dann endlich vom SuB befreit.
Anfangs sah es tatsächlich so aus, als würden sich meine Vermutungen bestätigen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht so leicht, da die Autorin sehr häufig Sätze mit „Ich“ beginnt. Dadurch las es sich mehr wie eine Aufzählung und das war schon echt nervig. Schon nach kurzer Zeit legt sich das Problem und dann kommt man wirklich schnell und flüssig voran.
Es ist unglaublich spannend und faszinierend Sabine Kuegler auf ihre gedankliche Reise zurück in ihre Kindheit zu begleiten. Sie lebte mit ihren Eltern Klaus und Doris, sowie ihren Geschwistern Judith und Christian mitten im indonesischen Dschungel, bei dem Stamm der Fayu, welche sich in vier Untergruppen unterteilen, die sich häufig bekriegen. Für uns sind so viele Dinge selbstverständlich, von denen Sabine und ihre Geschwister nur aus Büchern oder Erzählungen wussten, weil sie nie in der Zivilisation gelebt haben. So gibt es eine Szene, in der die drei zum ersten Mal Speiseeis essen und sich daran natürlich prompt den Magen verderben, oder wie Sabine barfuss in den Schnee läuft. Umgekehrt spricht sie mit einer Selbstverständlichkeit über Krokodilen und Schlangen und Spinnen und Pfeil und Bogen, die uns merkwürdig erscheint.
Mich hat sehr fasziniert, dass es tatsächlich noch Völker auf der Erde gibt, die leben wie zur Steinzeit. Natürlich weiß man irgendwie, dass es solche Stämme noch gibt, aber mal ehrlich, könnt ihr euch wirklich vorstellen, dass es Personen gibt, die sich furchtbar erschrecken und Angst haben, wenn sie sich selbst zum ersten Mal im Spiegel sehen? So war es wirklich spannend mitzuverfolgen, was die Kueglers von den Fayu lernen können, aber auch was die Fayu von den Kuegler lernen können.
Wichtig fand ich dabei eine Philosophie des Vaters, die er dem Fayu-Häuptling mitteilt, als er ihn um die Erlaubnis bittet in seinem Gebiet wohnen und ihre Sprache erforschen zu dürfen. Er sagt, dass er gekommen ist um den Fayu zu dienen, nicht um über sie zu herrschen. Das merkt man auch bei den Erlebnissen die Sabine Kuegler in ihrem Buch beschreibt. Es geht nicht darum- übertrieben gesagt-, den Fayu Srom- und Wasserleitungen in den Dschungel zu legen und sie Platten von Michael Jackson hören lassen. Es geht vielmehr darum ihnen zu zeigen, wie sie ihre eigene Kultur erhalten können. Die Fayu sind sehr kriegerisch und rotten sich so nach und nach selbst aus. Durch Klaus und seine Familie lernen sie, dass man Konflikte auch anders lösen kann, als mit Pfeil und Bogen.
So interessant die meisten Kapitel auch sind, manchmal hatte ich das Gefühl eine Art Märchen zu lesen. Ich glaube schon, dass man durch das vorbildhafte Verhalten anderer sein eigenes Verhalten ändern und anpassen kann. Aber es gibt Szenen im Buch, wo die Fayu von einem Moment auf den anderen ihre jahre- oder jahrhundertelange Verhaltensweise ablegen, weil ihnen die Kueglers etwas anderes vorleben. Es ist eine Biografie und ich möchte der Autorin keinesfalls unterstellen die Unwahrheit zu sagen, aber an diesen Stellen hat einfach alles in mir rebelliert und gesagt: „Ja, ne, ist klar!“
Fazit:
Dschungelkind ist sehr leicht und verständlich geschrieben, sodass man schnell durch die Seiten fliegt. Es ist unglaublich interessant zu verfolgen wie das Leben der Kueglers im Dschungel war und wie schwierig es ist von so einem Leben in die zivilisierte Welt zu wechseln. Man kann die Unterschiede und die Faszination die dieses Buch ausübt gar nicht wiedergeben, sondern man muss es aus der Hand desjenigen erfahren, der es selbst erlebt hat.
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ja nein6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Marion Kraatz, 21.07.2005
Als Buch bewertetEine witklich fesselnde Lebensgeschichte in einer ganz anderen Welt. Eine fremde Welt die wir nun dank des Buches ein wenig kennen lernen dürfen. Ich war auch bei einer Buchlesung und kann nur eines sagen: super, eine wahnsinnig nette und lebensfrohe Frau
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ja nein6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
M., 24.12.2011
Als Buch bewertetEmpfehlenswert
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ja nein2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Alexander, 11.04.2005
Als Buch bewertetPhantastisch erzählt; man erlebt bei dieser frischen Erzählung alles bildlich mit, als wäre man selbst dabei. Nachdem ich S.K. persönlich auf der Buchmesse getroffen hatte,war
ich von ihrer frischen natürlichen Ausstrahlung begeistert.
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ja nein2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
nora f., 30.04.2005
Als Buch bewertetEin tolles Buch, das einem einen Einblick in eine andre Welt gibt. Was sie da erlebt hat ist unglaublich. War auf einem Vortrag von ihr, sie hat eine Ausstrahlung und symphatische Art an sich, suuuper! TOP!
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ja nein4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
maik s., 12.01.2012
Als Buch bewertetgutes buch
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ja nein3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Edith Maria, 04.06.2011
Als Buch bewertetAlso,habe dieses Buch nun endlich mal zu ende gelesen. Habe mir aber mehr erhofft. Fande es auch nicht superspannend,eher etwas langweilig. Finde dass der Übergang vom Dschungel in die neutrale Welt viel zuwenig erörtert wird. Sorry!
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