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  • 5 Sterne

    17 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 11.06.2023

    Musik ist die Kurzschrift des Gefühls. (Leo Tolstoi)
    1841 Dresden. Die neue Semperoper hat ihre Pforten geöffnet und zieht die Menschen magisch an. Elise Spielmanns Leidenschaft ist die Musik und das Geigenspiel, stammt sie doch aus einer angesehenen Musikerfamilie. Ihr Vater Georg Spielmann, selbst ein guter Violinist, hat ihr schon früh den Unterricht ermöglicht. Während Vater Georg sich erhofft, Konzertmeister zu werden, träumt Elise davon, als Violinistin die Bühnen der Welt zu erobern. Aber als Frau ist ihr Weg bereits vorgezeichnet: Elise soll mit Adam Jacobi, einem Freund ihres Vaters die Ehe eingehen. Als Elise bei einem Opernbesuch Christian Hildebrand begegnet, der dem Requisitenmaler zur Hand geht. Schnell fühlen sich die beiden voneinander angezogen, obwohl sich das aufgrund ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellung nicht schickt. Elise muss sich entscheiden: will sie die Träume ihres Vaters verwirklichen oder ihre eigenen?
    Anne Stern hat mit „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ einen zauberhaften historischen Roman vorgelegt, der nicht nur wunderbar die damalige Gesellschaft wiederspiegelt, sondern mit einer hinreißenden Geschichte den Leser sofort in seinen Bann schlägt. Der flüssige, farbenprächtige und anrührende Erzählstil entführt den Leser ins 19. Jahrhundert, um sich dort an Elises Fersen zu heften und ihren Werdegang in einer politisch unruhigen und von gesellschaftlichen Konventionen geprägten Zeit mitzuverfolgen. Elise hat die Musikleidenschaft geerbt, die ihre gutsituierte Familie seit jeher prägt. Ihr Vater lässt sie Unterricht im Violinenspiel nehmen, ist er doch selbst ein Meister dieses Instruments. Während Georg allerdings das Ziel verfolgt, mit der Verheiratung seiner ältesten Tochter Elise seinen eigenen Traum zu verwirklichen, Konzertmeister zu werden, möchte Elise selbst auf der Bühne stehen, um die Menschen zu unterhalten. Doch als Frau sind Elise zur damaligen Zeit die Hände gebunden und die Türen zur Bühne verschlossen. Sie muss sich den Gepflogenheiten der Gesellschaft unterwerfen, will sie nicht geächtet und verstoßen werden. Ausgerechnet jetzt verliebt sie sich in einen Mann, der standesmäßig weit unter ihr rangiert und gesellschaftlich ebenfalls nicht akzeptiert werden würde. Die Autorin hebt nicht nur die damaligen Standesdünkel und die Etikette wunderbar hervor, sondern bietet dem Leser mit ihren plastischen detaillierten Beschreibungen der Oper sowie der sich zart entwickelnden Liebesgeschichte ein atemberaubendes Kopfkino mit Gefühlsachterbahn.
    Den Charakteren wurde liebevoll Leben eingehaucht, ihre authentischen Eigenschaften nehmen den Leser sofort für sich ein, der ihnen nicht von der Seite weicht, um nichts zu verpassen. Elise ist eine talentierte junge Frau, eigensinnig, impulsiv und manchmal stur, allerdings auch mit viel Rücksicht auf ihre Familie. Schwester Barbara ist das Gegenteil von Elise, offen und für die damalige Zeit sehr modern eingestellt, könnte man sie mit ihren Ansichten fast schon eine Suffragette nennen. Christian ist ein begabter, einfühlsamer Maler, dem allerdings die Türen zu einer Karriere aufgrund seiner Herkunft verschlossen sind. Adam Jacobi ist ein widerlicher Kerl, der alles tut, um seinen Willen zu bekommen ohne Rücksicht auf Verluste.
    „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ schlägt den Leser sofort in seinen Bann mit einem opulenten und plastischen Gemälde, dass nicht nur den damaligen Zeitgeist sowie die gesellschaftlichen Konventionen wiederspiegelt, sondern auch die gefühlige Zerrissenheit seiner Hauptprotagonisten wunderbar zu übertragen weiß. Über diesem wunderbar-sinnlichen Kopfkino schweben die Musiknoten und lassen die Geschichte selbst zu einer tragischen Oper werden. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemama, 26.05.2023

    Bewertet mit 4,5 Sternen

    Zum Buch:

    Dresden 1841, die Semperoper öffnet ihre Türen. Ein wahrer Palast, nicht nur für die Musik sondern auch für viele die dort Arbeit gefunden haben.
    Elise träumt davon Violinistin zu werden und ist von dem Schauspielhaus mehr als begeistert. Vor allem als sie Christian kennenlernt. Die beiden haben eine besondere Hingabe füreinander, müssen es aber verheimlichen, da sie nicht zusammen sein dürfen.


    Meine Meinung:

    Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich war schon sehr neugierig, habe ich doch von der Hebammen-Reihe viel gutes gehört. Das Cover gefällt mir nicht ganz so, mit hätte es besser gefallen wäre die Oper abgebildet, aber der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht.
    Die Hauptpersonen sind die Familie Spielmann, allen voran die Tochter Elise, aber auch die anderen wie die Ballerina oder die Kostümschneiderin Berta, waren sehr interessant, ich mochte das Geheimnisvolle. Da ich sehr gerne historisches lese, nur normal eher eine spätere Zeit, fühlte ich mich gleich wohl in der Geschichte. Die Charaktere hatten es nicht einfach, eine ganz andere Zeit, vor allem für die Frauen. Eine schönes Setting, eine spannende Geschichte über eine Zeit voller Umbruch und liebenswerte Charaktere sorgten für ein schönes, unterhaltsames Lesevergnügen. Ich werde auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen, ihr Schreibstil und die gut recherchierte Story konnten mich sehr überzeugen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine M., 29.05.2023

    Geschickt gezeichnete Frauenportraits

    Geschickt beginnt die Autorin die Geschichte mit Georg Spielmann, dem Vater der Protagonistin, in der Nacht, als sie geboren wurde. Später wird darauf auch Bezug genommen und man begleitet die Familie Spielmann dadurch von Anfang an. Elise ist nun 21 Jahre alt und soll im nächsten Jahr heiraten. Doch ihre Leidenschaft zur Musik und der distanzierte Gesichtsausdruck ihres Verlobten lassen sie bangen, wie ihr Leben als verheiratete Frau aussehen wird und ob sie noch viel Möglichkeiten haben wird Geige zu spielen. Unerwartet trifft sie auf Christian, den Malergehilfen der Semperoper, der ungeahnte Gefühle in ihr entfacht. Großer Fokus ist auch die Oper in Dresden, wie dessen Maler Christian, seine Schwester die Requisiteurin, die Ballerina Magdalene und die Kostümschneiderin Bertha.

    Anne Stern hat einen fesselnden und mitreißenden Schreibstil, sodass die Charaktere alle auffallend lebendig vor dem inneren Auge erscheinen. Die Protagonistin scheint Elise zu sein, doch die Geschichte dreht sich um so viel mehr Frauen, die die Autorin zu Wort kommen lässt. Sogar oft vorkommende, aber eher am Rande spielende Charaktere bekommen ihr eigenes Kapitel. Ich finde es toll, so vielen Charakteren zu folgen und in jeden Kopf und vor allem Herz derer blicken zu können. Damit hat Anne Stern ein umfassendes Bild der Figuren und der Geschichte insgesamt geschaffen, wodurch ich tief in die fesselnde Geschichte eintauchen konnte.

    Durch die gesamte Geschichte zieht sich Elises Unsicherheit, ob ihre Liebe zu Christian eine Zukunft haben könnte. Die beiden haben sich nur kurz gesehen, woraufhin sie bald starke Gefühle verbinden. Heimlich hält sie Kontakt zu Christian, doch versprochen ist sie einem Freund ihres Vaters. Die Liebe zu Christian birgt nicht nur eine unmögliche Zukunft, sondern beschattet auch ihre Gegenwart. Denn in keinem bisherigen historischen Roman kommt wie hier zur Geltung, wie sehr Frauen nur das eine besaßen: Ihre Ehre, die auf keinen Fall beschmutzt werden darf. Anne Stern zeigt durch Elise deutlich, wie wenig Frauen damals Wünsche und Leidenschaften haben, geschweige denn ausleben, durften und nur ihre bestehende Schicklichkeit zählt.

    Fazit:
    „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ ist eine rundum gelungene Geschichte über Elise, die leidenschaftlich Geige spielt und einer ungewissen Zukunft entgegenblickt, und vielen anderen stark gezeichneten Charakteren. Die Autorin hat viele Buchfiguren zu Wort kommen lassen und somit ein umfassendes Bild der fesselnden Geschichte geschaffen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christin S., 16.06.2023

    Das Buch musste ich unbedingt lesen. Hier geht es um die Leidenschaft zur Musik, um Dresden und unser liebstes Thema: die Liebe.

    Ich habe ohne Probleme in die Geschichte gefunden und bereits auf den ersten Seiten wusste ich, dass mich das Buch mitreißen wird. Sofort fiel mir der schöne Schreibstil auf, der das Buch hochwertig macht und die Geschichte voller Gefühl und Spannung erzählt. Er passt zudem zur Zeit, in der die Geschichte spielt.

    Wir sind in Dresden Mitte des 19. Jahrhunderts. Bereits auf den ersten Seiten wird Dresden wunderschön beschrieben, obwohl der Beginn der Geschichte an einem kalten Wintertag im Advent spielt. Die leidenschaftliche Sicht auf Dresden zieht sich durch das gesamte Buch und würde ich Dresden nicht längst kennen, hätte ich nun große Lust diese Stadt einmal zu besuchen. Ich liebe Dresden und bin sehr gerne dort. Beim Lesen sah ich die Orte vor mir und stellte mir vor, wie sie früher aussahen.

    Die Charaktere sind klar beschrieben und man hat eine genaue Vorstellung von Aussehen und Charakter. Mit einigen Charakteren, besonders Christian und seiner Schwester, habe ich wirklich mitgefiebert. Ihr Schicksal packte mich gleich zu Beginn.

    Die Geschichte finde ich rund und sehr nachvollziehbar. Ich glaube gerne, dass so eine Geschichte sich in ähnlicher Form irgendwo abgespielt haben könnte, weil sie so beschrieben ist, wie das Leben eben spielt. Einfach klasse!

    Dieses Buch schreit nach einer Fortsetzung! Immer her damit, bitte!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 12.05.2023

    Kunst und Liebe

    Dresden 1841: Die gerade eröffnete Semperoper zieht die Menschen in ihren Bann. Justizrat Georg Spielmann ist ein sehr guter Violinist und träumt davon, dort (Vize-) Konzertmeister zu werden. Seine Tochter Elise, ebenfalls eine begnadete Violinistin, würde alles darum geben, auf einer Bühne vor Publikum zu brillieren, doch für eine Frau und noch dazu Bürgerliche ziemt sich das nicht. Außerdem ist ihr Weg längst vorbestimmt, sie soll einen Freund ihres Vaters heiraten. „Meine Hochzeit mit Adam Jacobi ist so gut wie beschlossen ... Ich werde mich also für den Rest meines Lebens in einer hübschen Wohnung zu Tode langweilen. ... Und mit dem Geigenspiel ist es dann auch Essig.“ (S. 16)
    Bei einem Besuch der Oper lernt sie Christian Hildebrandt kennen, den Lehrling und Gehilfen des Requisitenmalers. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen, aber er ist weit unter ihrem Stand und eine Beziehung undenkbar. „Ich weiß, dass wir glücklich sein könnten, du und ich. Aber wir haben keine Macht über unsere Leben.“ (S. 282) Doch das Träumen kann ihnen keiner verbieten …

    „So schmal ihr Gesicht war, so zart ihre Taille, so stark war doch ihr Wille.“ (S. 119) Elise empfindet nichts für ihren viel älteren Verlobten, aber der lockt sie mit einem Versprechen und droht ihr gleichzeitig, die Träume ihres Vaters zu zerstören, wenn sie ihn ablehnt. Adam Jacobi ist ein Mann, der mit den Menschen spielt und ihnen (und mir) Gänsehaut beschert. Dann findet Elise etwas heraus, mit dem sie die Auflösung der Verlobung erzwingen könnte und muss sich entscheiden, ob sie ihr privates Glück über das der Familie stellt.

    Christian ist sehr begabt und träumt davon, Hofmaler zu werden, doch als Waise gehört er keiner Klasse an und ein Aufstieg ist unmöglich. Ihn ärgern die politischen und gesellschaftlichen Ungleichheiten und damit steht er nicht allein. Die Stimmen der Revolutionäre werden immer lauter, aber noch ist die Angst vor den Spitzeln und der Macht des Königs größer.

    Elises und Christians zarte Liebesgeschichte ist eng mit der Malerei und Musik verknüpft und sehr packend und aufwühlend. Ich habe mit ihnen gebangt und gehofft und ihnen bei ihren heimlichen Stelldicheins die Daumen gedrückt.

    Eine meiner liebsten Nebenfiguren ist Elises Schwester Barbara. Obwohl sie viel jünger ist, hat sie sehr moderne Ansichten. Mit ihren Forderungen nach gleichen Rechten und (Ausbildungs-)Chancen für Frauen regt sie Elise zum Nachdenken an.

    Auch Christians Schwester Ernestine ist eine spannende Persönlichkeit. Sie arbeitet ebenfalls an der Oper, verschwindet in ihrer Freizeit aber in Dresdens dunkle Ecken, wo sie sich auskennt und ausleben kann.

    Bertha Heise ist die Gardrobiere des Königlichen Theaters und für Sitte und Moral der Ballettmädchen zuständig. Und auch wenn sie selbst längst alle Illusionen verloren hat, versucht sie immer, anderen zu helfen. Wie der Primaballerina, die ihr Geheimnis so lange wie möglich verbergen muss ... „Die Wahrheit versteckt sich in der Oper hinter viel Schminke und Perücken.“ (S. 131)

    Anne Stern hat in ihrem neuen Roman „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ meiner Heimatstadt Dresden und der berühmten Semperoper ein Denkmal gesetzt. „Aber nun entfaltet sich die Musik aufs Schönste in ihrem maßgeschneiderten Kleid aus Marmor auf dem Theaterplatze. Dort liegt die Oper wie ein prächtiges Schiff am Elbufer und wartet auf die große Fahrt.“ (S. 63) Ihr opulenter, geradezu verschwenderischer Erzählstil steht der Pracht des Barockbaus in nichts nach und die Charaktere ihrer Protagonisten sind sehr fein gezeichnet. Diese stammen aus allen Schichten und zeigen einen Querschnitt der damaligen Bevölkerung. Die Frauen stecken real und bildlich in den starren Korsetts und unbequemen Kleidern, die ihnen ´die Mode und die Gesellschaft aufzwingt. Schon ein winziger Fehltritt kann ihr Leben zerstören und ein Aufstieg ist kaum möglich. Aber damit stehen sie nicht allein, auch die Männer können ihren Stand nur sehr selten verbessern.

    Zudem schildert die Autorin das alte Dresden sehr plastisch, lässt die Bauwerke vor der Zerstörung wieder auferstehen und bietet ihren Lesern so ganz großes Kopfkino. Für mich ein absolutes Lesehighlight und Herzensbuch.

    „Die Musik war mächtig, sie war mächtiger als alles andere. Mächtiger als Bilder, als Worte, ja mehr als die Liebe selbst… Die Musik konnte aus einem Funken ein flammendes Feuer entzünden, konnte die Menschen täuschen, sie wie ein Irrlicht vom Weg abbringen, sie gefangen nehmen und sogar verrückt werden lassen. Denn die Musik brachte die verletzlichsten, die tiefsten und geheimsten Stellen in den Menschen zum Vorschein, und wenn man sie nicht eng an der Kandare führte wie ein edles Pferd, dann vermochte sie auszubrechen und alles mit sich zu reißen.“ (S. 116 / 117)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ikatzhorse2005, 12.05.2023

    Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie ein Roman von Anne Stern (Rowohlt Verlag)

    Dorothea saß am Flügel, der in der Mitte des Salons stand. Sie hob im Spiegel den Kopf und lächelte ihrer Mutter zu. Elise dagegen war ganz in die Musik vertieft. Sie schritt mit der Geige am Kinn durchs Zimmer, lehnte sich an den Flügel, jedoch ohne ihrer Schwester über die Schulter auf die Noten zu sehen. Stattdessen wiegte sie sich zu den Klängen der Sonate und fuhr mit dem Bogen auf und ab, unbeirrt und sicher wie im Traum. Dann nahm sie wieder ihre Wanderung auf, und die Finger flogen über den Hals der Violine, griffen entschieden und firm in die Saiten und drückten sie auf das schwarze Griffbrett. Die Geige sang und jauchzte in ihren Händen. S.116

    Die junge Elise Spielmann lebt diese Leidenschaft, sie liebt die Musik und träumt davon Violinistin zu werden. Doch in einer Zeit, die diesen Wünschen einer Frau nach Selbstbestimmung, geleitet von ihrem Talent, noch kritisch gegenüber steht, rückt dieses Ziel in weite Ferne. Auch in Dresden um 1841 prägen Männer und deren Meinungen das Bild der gehobenen Gesellschaft und des Bürgertums rund um Konventionen, Standesdünkel und Moral. Nach wie vor hält der männliche Teil der Gesellschaft die Zügel fest in der Hand. Daher dürfen neben Elises starken Willen, ihre aufkeimenden Gefühle zu dem jungen Malergehilfen Christian Hildebrand, der sich an der Semperoper verdingt, nicht weiter befeuert werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie alles verliert, was ihr lieb und teuer ist, einschließlich ihrer Familie. Es ist eine schwere Etappe für Frauen, eine Zeit der Kompromisse und des Zurücksteckens sowie des Arrangierens und der Etikette.
    Ob es Elise gelingt, ihrem Gefühl folgen zu können, beschreibt Anne Stern in gekonnt flüssiger Erzählweise. Dabei achtet sie auf zeitliche Floskeln und historische Gegebenheiten.
    Des Weiteren erzählt sie vom Schauspiel, den großen Akteuren und Komponisten mit ihren fantastischen musikalischen Werken dieser Zeitepoche. Es gelingt die fesselnde Erzählung und die kleinen Geschichten mit vielen historisch hervorragend recherchierten Details zu verknüpfen.
    Die Figuren sind lebhaft und greifbar. Man hofft und bangt mit ihnen, möchte sie schütteln und verliert sich beim Lesen in ihrer Geschichte. Und immer wieder steht die Semperoper als Handlungsort in der Hauptrolle. Die Autorin gibt Einblicke in die verschiedensten Aufgaben und Arbeiten rund um diesen Schauplatz.

    Der Tittel ist passend und rundet das Cover ab. Der Blick der Titelfigur hat mich in ihren Bann gezogen und ich habe jede Zeile dieses wundervollen Romans genossen. Lehrreich, lesenswert, spannend und abwechslungsreich. Eine Hommage an die Musik, die Liebe und an Dresden und die Semperoper!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara H., 19.05.2023

    Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie von Anne Stern ist der Auftakt zum neuen Dresden-Epos.
    In dieser Geschichte geht es um die Musikerfamilie Spielmann. Die Geschichte beginnt 1820 mit der Geburt von Elise, dem ersten Kind von Georg und Amalie Friederike. Drei weitere Kinder werden folgen. Obwohl damals unüblich, wird Elise als Mädchen im Geigenspiel unterrichtet und zeigt ein herausragendes Talent dafür. Georg Spielmann ist Beamter. Sein Traum ist jedoch als Musiker im Hoftheater Karriere zu machen. Dafür wäre er bereit alles zu opfern. Aus diesem Grund verspricht er dem Hofkompositeur Adam Jacobi die Hand seiner ältesten Tochter. Dieser hilft ihm im Gegenzug, dass er Gelegenheit zum Vorspiel im Theater bekommt und so tatsächlich die erhoffte Anstellung als Musiker.
    Obwohl Jacobi so alt wie ihr Vater ist, hat Elise gar keine Wahl. Elise träumt davon eine gefeierte Violinistin zu werden. Aber als Frau ist das zu der Zeit nicht üblich. Sie weiß auch nicht, ob sie als Ehefrau von Jacobi überhaupt weiterhin Geige spielen darf.
    Doch dann begegnet sie dem Malergehilfen Christian Hildebrand kennen, der die Kulissen im Theater malt. Als sie ihn zufällig im Theater wieder begegnet, merken sie beiden die Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrscht. So suchen sie immer wieder die Nähe des anderen, immer in Gefahr erwischt zu werden. Doch Elise weiß, dass sie keine Zukunft haben. Wenn sie Jacobi nicht heiratet, wird ihr Vater die Anstellung verlieren und ihre Familie das Ansehen. Doch Adam Jacobi hat ein dunkles Geheimnis.
    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Elise ist so eine charmante und tapfere junge Frau. Sie weiß, dass sie ihre Pflicht erfüllen muss, obwohl ihr Herz eigentlich einen ganz anderen Weg einschlagen will. Ich war tatsächlich manchmal kurz davor, das Ende vorab zu lesen, da das Buch so spannend war. Werden Christian und Elise ein Paar oder nicht? Haben die beiden überhaupt eine Chance auf ein gemeinsames Leben? Erfährt die ganze Welt das dunkle Geheimnis von Adam Jacobi?
    Das Buch ist sehr gut geschrieben. Wer die Bücher über Fräulein Gold von Anne Stern kennt, weiß wie wunderbar Frau Stern schreibt. Wer einmal in der Geschichte drin ist, wird das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollen. Ich bin gespannt, ob es Fortsetzungen geben wird und wer alles darin vorkommen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 15.05.2023

    Großartiges Kopfkino aus Musik, Kunst und Liebe vor der Kulisse der Semperoper

    Dresden 1841: Mit dem Bau des prächtigen königlichen Hoftheaters entsteht ein wahrer Palast für die Musik, der auf der Bühne und hinter den Kulissen mit dramatischen Schicksalen aufwarten kann. Dieser magische Ort verzaubert auch die junge Violinistin Elise Spielmann, Tochter einer Musikerfamilie, die von einer Karriere als Musikerin träumt, damals noch ein undenkbarer Traum für eine Frau. Sie begegnet dem Malergehilfen Christian, beide entwickeln Gefühle füreinander und wissen, eine Beziehung ist wegen ihrer Standesunterschiede nicht möglich. Außerdem wurde für Elise schon ein Bräutigam ausgesucht, der um ein vielfaches älter und gut situiert ist und ihrem Vater den Traum von einem Platz im Theater ermöglicht. Wird sich Elise gegen alle Konventionen und für Christian entscheiden?

    In diesem Roman tauchen wir in eine Zeit ein, als Sachsen tief in der politischen Krise steckt, die Bevölkerung an Krankheiten und Hungersnot leidet und sich revolutionäre Kräfte bündeln. Gleichzeitig entwickelt sich Dresden als Stadt der schönen Künste und es werden die Musik und die Malerei gefördert.

    Anne Stern malt ein anschauliches und lebendiges Bild des damaligen Dresden und seiner Bewohner und verbindet das Schicksal ihrer Elise wunderbar mit der Entwicklung der Semperoper. Dabei lässt die Autorin den Blick auf die Vorgänge auf der Bühne und hinter die Kulissen schweifen. Wir erleben die zauberhaften Kostüme, die Arbeit der Requisite, der Musiker, Maler und ganz besonders intensiv auch über das Leben der Primaballerina Magdalene Koch und der Kostümschneiderin Bertha. Sie alle lieben den Glanz und die Magie auf der Bühne, aber ihr Leben ist doch voller Schattenseiten, die man intensiv miterleben kann.

    Frauen spielten damals noch eine untergeordnete Rolle und hatten kaum Zugang zu Bildung und Musik. Sie wurden nur gefördert, wenn ihre Väter sich dafür einsetzten. Dank ihres Vaters konnte sich auch das musikalische Talent von Elise entwickeln, sie träumt von einer Karriere als Violinistin und setzt sich mit Hartnäckigkeit und persönlichen Zugeständnissen dafür ein.

    Christian hat es als Waise schwer gehabt, doch er ist malerisch begabt und möchte Hofmaler werden. Die gesellschaftlichen Unterschiede bereiten ihm Verdruss und allgemein heben sich die Stimmen der Bevölkerung nach einer Revolution, aber noch ist die Zeit dafür nicht reif.

    Mir hat es gut gefallen, wie Elises und Christians zarte Liebesgeschichte vor den vielen anderen Hintergrundszenarien abläuft. Ihre Gefühle füreinander sind schon allein durch ihre Vorliebe für die Malerei und Musik eng miteinander verknüpft und ich habe zum Ende auf ein glückliches Ende für die beiden Liebenden gehofft. Dabei sind auch die Probleme der Mitarbeiter am Königlichen Hoftheater eng ins Geschehen eingewoben und man erfährt Intrigen und Skandale.

    Anne Stern Figuren entstammen allen Gesellschaftsschichten und sie zeichnet sie gekonnt mit unterschiedlichen Facetten aus und haucht ihnen damit Leben ein. Getragen von einem opulenten und bildhaften Erzählstil taucht man in die Kulisse und die Opernrollen ein, bestaunt die prunkvollen Kostüme und Kleider und erfährt die Namen der Komponisten und ahnt so gedanklich die musikalische Untermalung des Orchesters. Man taucht mit allen Sinnen in die Welt der Oper ein und erlebt Dresdens kulturelle Blütezeit vor der großen Zerstörung.

    Dieser Roman lässt ein mitreißendes Kopfkino rund um Musik, Kunst und die Liebe vor der Kulisse der Semperoper entstehen. Ein großartiger historischer Romanauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht.

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  • 5 Sterne

    Booklooker, 11.06.2023

    Habt ihr schon einmal eine Städtereise nach Dresden unternommen und die Semperoper besichtigt, welche auf eine lange Tradition als Opernhaus und Spielort der Sächsischen Staatsoper zurückblicken kann? Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des historischen Romans "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" von Anne Stern, welcher den Auftakt zu einem groß angelegten mehrbändigen Epos bildet:

    Dresden 1841: Das feierlich eröffnete königliche Hoftheater wirkt in seiner Pracht wie ein Palast für die Musik. Doch hinter den Kulissen geht es nicht weniger dramatisch zu als auf der Bühne: Die Primaballerina hütet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliehen, und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Dennoch ist das Opernhaus für sie alle ein magischer Ort. Auch die junge Elise Spielmann ist bei ihrem ersten Besuch verzaubert. Sie entstammt einer Musikerdynastie und träumt davon, eine gefeierte Violinistin zu werden. Als sie dem talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand begegnet, entspinnt sich eine zarte Bindung zwischen ihnen – in größter Heimlichkeit und gegen alle Konventionen. Währenddessen ziehen sich im ganzen Land revolutionäre Kräfte zusammen. Doch vor dem sich verdunkelnden Himmel strahlen die Liebe und die Musik umso heller.

    Das interessante Cover zieht alle Blicke auf sich. Denn es zeigt einen bewusst reduzierten Teil eines Portraits, der sich nicht eindeutig einem Mann oder einer Frau zuordnen lässt. Auch der klangvolle Titel nimmt jeden Leser gefangen, weil er durch das bewusste Spiel mit konträreren Assoziationen die ambivalente Welt spiegelt, in der sich die handelnden (fiktiven und historisch verbürgten) Protagonist*innen bewegen.

    Der neue historische Roman von Anne Stern ist wie ein Kaleidoskop des Lebens. Im Mittelpunkt steht Elise Spielmann, eine aus einer angesehenen Musiker-Dynastie stammende junge Violinistin, deren weiterer Lebensweg durch eine vorteilhafte eheliche Verbindung mit einem wohlhabenden Mann von ihren Eltern in die richtigen Bahnen gelenkt werden soll. Eine eigene Karriere als Musiker kommt für sie nicht in Betracht; auch ihre persönliche Neigung zu Christian Hildebrand, einem künstlerisch hochbegabten, aber betteilarmen Malergehilfin darf sie nicht leben. Eine freigeistige Rebellin möchte ich sie nicht nennen, auch wenn sie gegen das von ihr erwartete weibliche Rollenbild aufbegehrt.

    Gleichzeitig erfahren wir von den extremen sozialen Missständen in dieser längst vergangenen Epoche. Reich und Arm sind scharf voneinander getrennt; eine soziale Sicherung für Menschen, die (unverschuldet) in Not geraten, gibt es nicht. Sie müssen sich als Mägde oder Knechte verdingen, wenn sie sich nicht als Bettler*innen durchschlagen - oder ihren Lebensunterhalt durch Prostitution bestreiten wollen. Am Beispiel einer selbstbewussten gefeierten Primaballerina wird die allgegenwärtige Gefahr eines totalen Absturzes deutlich. Wer hoch aufsteigt, kann tief fallen - und womöglich keinen anderen Ausweg mehr sehen, als sein Leben selbst zu beenden.

    Für mich war es ein außergewöhnliches Erlebnis, in die wechselvolle Geschichte der Semperoper eintauchen zu dürfen. Wer sich für klassische Musik interessiert und historische Romane bevorzugt, wird von diesem Buch angetan sein. Der neue Roman von Anne Stern atmet Musik, Kunst und Liebe und zeigt das pralle Leben einer längst vergangenen Epoche. Dieser kleine Blick hinter die Kulissen hat mir sehr gefallen, und ich fiebere den weiteren Bänden entgegen.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 23.06.2023

    Musik liegt in der Luft

    Dresden 1841: Das feierlich eröffnete königliche Hoftheater wirkt in seiner Pracht wie ein Palast für die Musik. Doch hinter den Kulissen geht es nicht weniger dramatisch zu als auf der Bühne: Die Primaballerina hütet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliehen, und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Dennoch ist das Opernhaus für sie alle ein magischer Ort.
    Auch die junge Elise Spielmann ist bei ihrem ersten Besuch verzaubert. Sie entstammt einer Musikerdynastie und träumt davon, eine gefeierte Violinistin zu werden. Als sie dem talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand begegnet, entspinnt sich eine zarte Bindung zwischen ihnen, in größter Heimlichkeit und gegen alle Konventionen.
    Währenddessen ziehen sich im ganzen Land revolutionäre Kräfte zusammen. Doch vor dem sich verdunkelnden Himmel strahlen die Liebe und die Musik umso heller.

    „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“, ein Historischer Roman von Anne Stern.
    Der Titel klingt schon so poetisch, dass ich das Buch unbedingt lesen wollt. Dazu kommt noch die Autorin Anne Stern, von ihr lese ich unbedenklich jedes Buch und es erfüllt mich immer mit Freude.

    In diesem Roman entführt die Autorin ihre Leser*innen nach Dresden in das Jahr 1841.
    Dresden, eine Stadt der Musik.
    So sind die Leser*innen dabei wie das königliche Hoftheater, die Semperoper eröffnet wird.
    Auch die Protagonistin Elise Spielmann ist vom Theater und der Stadt verzaubert.
    Elise stammt aus einer Musikerdynastie. Sie spielt Geige und träumt davon einmal eine große Violinistin zu werden.
    Doch wie es in dieser Zeit war, drängen ihre Eltern darauf, dass Elise heiratet.
    Bei einer Opernaufführung trifft Elise auf den Malergehilfen Christian Hildebrand.
    Beide leben für die Kunst. Zwischen Elise und Christian spinnt sich ein zartes Band.

    Mit dieser Geschichte führt Anne Stern uns das Leben der Frau in den 1840er Jahren vor Augen.
    Selbstbestimmung war für Frauen ein Fremdwort.
    Schon alleine der Wunsch Violinistin zu werden ist für eine Frau fast unmöglich gewesen.
    Natürlich soll Elise auch mit einem Mann eine Familie gründen den die Eltern für angemessen halten.
    So habe ich mit Elise oft mitgelitten wenn sie an ihre Grenzen gestoßen ist.

    Die Semperoper wird sehr gut beschrieben. Nicht nur das Bauwerk auch die Künstler auf der Bühne und das Leben hinter der Bühne belebt die Geschichte.

    Anne Stern beschreibt ihre Schauplätze sehr eingehend. Man bekommt schnell Bilder vor Augen.
    Die Zeit der Handlung wird sehr gut widergespiegelt.
    Dresden befindet sich zu dieser Zeit in einer politischen Krise.
    Es gibt Hunger und Not und Aufrufe zur Revolution.

    „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ ist die Geschichte der Semperoper, die Geschichte von Dresden in den 1840er Jahren und die Geschichte von Elise die ihren Traum leben möchte.
    All das verwebt Anne Stern zu einer wunderbaren Geschichte.
    Der lockere und gut verständliche Schreibstil der Autorin erledigt den Rest.
    Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

    Wieder einmal hat Anne Stern mich mit einer Geschichte verzaubert.

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 02.07.2023

    Anne Stern birgt für perfekte Leseunterhaltung

    Zugegebenermaßen weiß ich nicht so richtig, wo genau ich bei dieser Rezension anfangen soll! Dabei, dass ich bereits bei der Leseprobe so neugierig auf dieses Buch geworden war, und der Inhalt dann die Erwartungshaltung mehr als voll erfüllt hat? Oder schreibe ich, das ich im vergangenen Jahr im Rahmen einer Lesung die wunderbare Anne Stern persönlich kennenlernen durfte, und seitdem ohnehin jeder Neuerscheinung von ihr entgegen fiebere, auch wenn ich schon vor dem Treffen ihre Bücher geliebt habe, allen voran die Hulda Gold Reihe. Nun ist mit "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" ein weiteres Highlight in meinem Regal dazu gekommen, wo die Bücher der Autorin einen Ehrenplatz haben! Diesmal also nun Dresden als Schauplatz, eine Stadt, in der ich leider bisher nur einmal selbst war, dass nun zeitnah ein weiterer Besuch nach dieser Lektüre auf dem Programm steht, versteht sich von selbst! Anne Stern hat es wieder einmal geschafft, mich mit ihrer bewundernswerten Recherchearbeit über historische Zusammenhänge, die sie mit einer fiktiven Handlung zu einem mitreißenden Roman verwebt, komplett in ihren Bann zu ziehen. Elise Spielmann, die Mitte des 19. Jahrhunderts in der sächsischen Stadt lebt und davon träumt, eine grandiose Violinistin zu werden, steht als Protagonistin im Mittelpunkt der Geschichte. Leider ist sie einem viel älteren Mann versprochen, und einer Frau stand es damals nicht gut zu Gesicht, ihren eigenen Vorlieben und Talenten nachzugehen, sie hatte sich ausschließlich den Wünschen, gar Befehlen des Gatten unterzuordnen, eine Tatsache, die mich ohnehin regelmäßig wütend macht, wenn ich historische Romane lese. Dass sich die junge Frau dann in Christian, einen Malergehilfen, verliebt, der natürlich nicht standesgemäß für Elise ist und somit gegen alle Konvention verstößt, ist romantisch, aber eben leider auch dramatisch für die beiden. Doch danach fragt die Liebe ja nicht, dass wissen wir alle doch nur zu gut! Nebenher erfahren wir so viel Wissenswertes über den Werdegang der Semperoper, der Stadt Dresden überhaupt und den politischen Hintergrund in der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, war traurig, als das Buch zu Ende war, so geht es mir ja immer mit den Werken der Autorin. Alle Charaktere waren bis in die kleinste Nebenrolle so detailliert und liebevoll skizziert, dass man sich als Leser alles perfekt vorstellen konnte und komplett in die Geschichte eintauchen. Schön, zu lesen, dass weitere Bände in Planung sind. An dieser Stelle natürlich erstmal die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Sonja W., 09.01.2024

    Die Spiegel-Bestsellerautorin Anne Stern entführt mich in ihrem historischen Roman in die Welt der Musik. Wir machen Station in Dresden und hier darf ich das neue Opernhaus besuchen und werde von dem Klang der Musik gefangengenommen.
    Der Inhalt:
    Dresden 1841: Das feierlich eröffnete königliche Hoftheater wirkt in seiner Pracht wie ein Palast für die Musik. Doch hinter den Kulissen geht es nicht weniger dramatisch zu als auf der Bühne: Die Primaballerina hütet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliehen, und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Dennoch ist das Opernhaus für sie alle ein magischer Ort. Auch die junge Elise Spielmann ist bei ihrem ersten Besuch verzaubert. Sie entstammt einer Musikerdynastie und träumt davon, eine gefeierte Violinistin zu werden. Als sie dem talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand begegnet, entspinnt sich eine zarte Bindung zwischen ihnen – in größter Heimlichkeit und gegen alle Konventionen. Währenddessen ziehen sich im ganzen Land revolutionäre Kräfte zusammen. Doch vor dem sich verdunkelnden Himmel strahlen die Liebe und die Musik umso heller.
    Wow! Was für ein fantastischer Roman. Noch jetzt nach Beendigung der Lektüre läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab und ich habe noch immer diese berauschende Musik im Ohr. Der Schreibstil der Autorin ist wieder sensationell und ich werde von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte gezogen. Wir lernen die liebenswerte junge Elise Spielmann und ihre Familie, die in Dresden angesehen ist, kennen. Elise lebt für die Musik und ist eine talentierte Violinistin.
    Leider hatten die Frauen zur damaligen Zeit (hier bringt uns die Autorin auch längst vergangene Geschichte wieder nahe) keine Rechte. Und so auch Elise – als sie den jungen Malergehilfen Christian kennenlernt und zum ersten Mal verliebt ist- weiß sie genau, dass diese Liebe niemals sein darf.
    Beim Lesen wurde ich von zahlreichen Gefühlen übermannt und ich konnte Elises Schmerz förmlich spüren. Und am Ende dieser herausragenden Lektüre hatte ich feuchte Augen und mein Kopfkino hatte jede Menge zu tun. Ich könnte mir auch Fortsetzung dieses Meisterwerks vorstellen.
    Für mein ein absolutes Lesehighlight, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe.
    Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre sehr gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Alexandra G., 27.05.2023

    Die Protagonistin Elise Spielmann ist leidenschaftliche Violinistin und hat das Talent augenscheinlich von ihrem ehrgeizigen Vater geerbt. Leider ist es höheren Töchtern im Dresden des Jahres 1841 aber verboten, öffentlich aufzutreten, was in Elise erste rebellische Gedanken hervorruft. Zudem soll sie mit einem viel älteren Mann, der zudem ein pikantes Geheimnis hütet, verheiratet werden, um die Karriere des Vaters voranzutreiben. Niemand ahnt, dass Elise sich bereits entgegen aller Konventionen in einen jungen Maler namens Christian Hildebrand verliebt hat, der die Kulissen im Opernhaus bemalt und sich mit aufrührerischen Gedanken trägt.
    Weitere Nebenstränge erzählen die Geschichten einer Ballerina, die durch eine ungewollte Schwangerschaft alles verliert, einer Waise, die sich im Theater verdingt und hofft, ihrem armseligen Leben so entkommen zu können und einer Freundin Elises, die von ihrer Familie verstoßen wurde.
    Der erste Teil des Dresden-Epos von Anne Stern ( weitere Bände sind lt.Klappentext in Planung) beginnt konsequenterweise im Jahre 1841, als die berühmte Semperoper feierlich eröffnet und für die Dresdner ein unglaublicher Anziehungspunkt wurde und großartige Inszenierungen darbot. Eine Geschichte über Dresden zu schreiben, ohne das berühmte Opernhaus miteinzubeziehen, das wäre wohl wie ein Spiegelei ohne Dotter machen zu wollen.
    Natürlich besticht auch " Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" durch das unglaubliche Talent der Autorin, Dinge, Personen und Situationen so zu beschreiben, dass sich der Leser/die Leserin fühlt, als stünde man dabei und beobachtete die jeweilige Situation direkt vor Ort.
    Anne Stern gelingt es zudem trefflich, geschichtliche Fakten über Dresden und die Semperoper mit einer mitreißenden Geschichte zu verknüpfen, die die damaligen Verhältnisse und vor allem die Stellung der Frau aufgreift. Das einzige kleine Minuspunkt ist m.E., dass gerade die sehr interessanten Nebenstränge leider etwas kurz bzw. verhältnismäßig schnell abgehandelt wurden....aber vielleicht kommt da im zweiten Teil noch mehr und ich bin einfach mal wieder zu ungeduldig 😉.
    FAZIT: Wer Anne Stern mag und zudem an der Dresdner Geschichte interessiert ist, wird an diesem Buch wohl nicht vorbeikommen. Ich persönlich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil und bin gespannt, ob Elises Träume wahr werden, ob ihre rebellische Schwester einen größeren Auftritt bekommt und was aus dem Theatermaler Christian wird.

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  • 5 Sterne

    Undine S., 04.06.2023

    Und wieder hab ich ein Buch von Anne Stern beendet.
    Und wieder bin aufrichtig begeistert. So lieb ich das.

    Erschienen ist ,,Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie,, im Mai im Rowohlt Verlag.
    Das Buch ziert ein sehr ansprechendes Cover und nimmt uns auf 380 Seiten mit in die wunderschöne Stadt Dresden mit der berühmten Semperoper.

    Wir lernen die junge Elise Spielmann kennen die uns durch das ganze Buch als Hauptprotagonistin begleiten wird.

    Die ganze Familie Spielmann ist musikalisch und Elise träumt davon eines Tages auf einer großen Bühne als Violinistin zu stehen. Aber als Frau ist das leider zu diesen Zeiten, wir haben das Jahr 1841,keine Selbstverständlichkeit wohl eher unmöglich.
    Sollte sie ihren Traum wirklich aufgeben? Oder doch darum kämpfen und allen beweisen das es auch eine Frau ins Rampenlicht schaffen kann?

    Und dann lernt sie den talentierten Malergehilfen Christian Hildebrand kennen. Beide sind voneinander angetan. Elise merkt das sie immer öfter an Christian denken muss und auch er bekommt Elise nicht mehr aus dem Kopf.
    Doch Elise's Vater hat ganz andere Pläne mit seiner Tochter. Sie soll heiraten und zwar den Mann den ihr Vater ihr ausgesucht hat. Er ist viele Jahre älter als Elise, von Liebe ist da keine Rede. Aber sie darf nicht egoistisch nur an sich denken, sie muss auch an das Wohl ihrer Eltern und Geschwister denken. Doch ihr zukünftiger hat auch noch ein Geheimnis und das versucht Elise geschickt für ihre Zwecke einzusetzen.
    Ihr Herz sagt Christian, ihr Verstand sagt Adam.

    Im Nachwort erfährt man einiges über die Geschichte von Dresden. Sehr interessant zusammengefasst.

    Ich habe dieses Buch sehr genossen und ich war von der Geschichte um Elise,die mir von Anfang an ans Herz gewachsen war, sehr beeindruckt,eine starke Frau. Ich habe mit ihr und Christian mitgelitten und gehofft das es einen Weg für ihre Liebe gibt.

    Anne Stern hat wieder ein rundum gelungenes Buch in die Buchläden gebracht und ich freue mich das es noch einen 2. Teil geben wird.
    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung mit 5 🌟. Ich freu mich schon auf den 2. Teil.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 06.06.2023

    INHALT:

    Dresden 1841: Das königliche Hoftheater wirkt mit seiner Pracht wie ein Palast. Auch hinter den Kulissen erlebt man die Dramatik. Die Primaballerina hüet ein tragisches Geheimnis, die Requisiteurin will ihrer Vergangenheit entfliegen und die Kostümschneiderin hat den Glauben an wahre Leidenschaft verloren. Und trotz allem ist das Theater für alle ein magischer Ort. Elise Spuelmann ist auch von dieser Magie und Pracht verzaubert. Sie träumt davon, eine grosse Violinistin zu werden. Sie begegnet dem Malergehilfen Christian und es entspinnt sich eine zarte Bindung zwischen ihnen, in grosser Heimlichkeit und gegen alle Konventionen. Im Land ziehen sich revolutionäre Kräfte zusammen, doch je dunkler der Himmrl wird, umso heller strahlt die Musik.

    MEINE MEINUNG:

    Ich kenne die Bücher bon Anne Stern und weiss, wie wundervoll sie Raum und Zeit wiedergeben kann. Umso gespannter war ich auf ihr neustes Buch, denn schon der Titel klingt fantastisch und läd ein, es zu lesen. Und wie gewohnt von ihr, hat sie mich sofort in die Zeit um 1841 in Dresden katapultiert. Mit ihrer bilhaften und poetischen Schreibstil , entstehen Bilder und Filme im Kopf und man ist mittendrin. Hier lässt die die Anfänge der Semperoper leuchten und in ihrer Pracht erstrahlen, aber nicht nur die, sondern ganz Dresden findet man ihren ihren Beschreibungen und Szenen wieder. Auch wunderbar zum Leben erweckt sind die Charaktere. Sie sind so echt, so authentisch und so wunderbar nahbar und mit dem Leben verbunden. Wir erleben die Dramatik in ihnen und die Zerrissenheit, aber auch ihre Stärke und ihren Mut. Immer wieder wird die Geschichte durch Briefe aufgelockert, die von verschiedenen Personen geschrieben wurden. Ganz grossartig ist die detailverliebte und genaue Recherche der Autorin. Ob es die Stadt Dresden mit dem pulsierenden Leben ist, ob es Ereignisse sind oder auch Charaktere. Die Geschichte erhält dadurch so viel Lebendigkeit.

    FAZIT:

    Wortgewandt, bildgwandt und authentisch. Grossartig.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 21.05.2023

    Dresden 1841 wird das königliche Hoftheater feierlich eröfffnet und wirkt in seiner Pracht wie ein Palast. Hinter den Kulissen aber geht esauch mal düster und dramatisch zu. Die Primaballerina hütet beispielsweise ein Geheimnis und ein Malergehilfe verliebt sich unsterblich in eine junge Dame von hohem Stand...dies ist die junge Elise Spielmann, die davon träumt eine gefeierte Violinistin zu werden. Doch ihr Vater hat schon eine Ehe für sie eingefädelt und daraus gibt es kein entrinnen.

    Ich war selbst schon in Dresden und habe das opulente Gebäude der Semperoper sehen dürfen. Wenn man davor steht wird man ganz erfürchtig vor dieser Größe und Eleganz. Sehr gern wollte ich deshalb diesen historischen Roman erleben und nochmal ganz ins Dresden der Vergangenheit eintauchen! Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich war gleich faszieniert wie die Autorin es geschafft hat mich mit wenigen Worten ins Jahr 1841 zu versetzen! Sehr bildhaft wird die Oper, die Musik und die ganzen Akteure beschrieben, sodass die Geschichte wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen ist!

    Mit Elise und dem Malergehilfen Christian hat die Autorin zwei starke Charktere geschaffen, die ich schnell ins Herz schließen konnte und mit denen ich von Anfang bis Ende mitgefiebert habe! Aber auch die Geschichte der Primaballerina konnte mich sehr berühren und auch aufwühlen. Mithilfe dieser Beispiele hat es Anne Stern großartig geschafft die ganzen Probleme und Sorgen der Menschen in der damaligen Zeit zu beschreiben, über die wir heute wohl- Gott sei Dank- nur mit dem Kopf schütteln können!

    Die Geschichte endet ganz anders als ich dies vermutet habe, aber das Ende passt gut zur Geschichte und macht diese in meinen Augen auch sehr viel authentischer als wenn sich die Autorin für ein anderes Ende entschieden hätte. Ich fand die Geschichte großartig und es wurde mir keine Sekunde langweilig! Ein historischer Roman, denn ich nur ans Herz legen kann.

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  • 5 Sterne

    Christiane K., 17.05.2023

    Musik und die Liebe
    Das Zitat „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ von Victor Hugo umspannt den ganzen Roman von Anne Stern „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“.
    Dieser Roman handelt von Elise Spielmann, die die Musik und das Musizieren mehr als alles andere auf der Welt liebt, aber in eine Zeit hineingeboren wurde, in der es für eine Frau nicht schicklich war in der Öffentlichkeit vor Publikum zu musizieren.
    Als Frau sollte man damals nur ein Ziel vor Augen haben: Heiraten und eine Familie gründen, doch Elise will mehr. Als sie dann noch während einer der ersten Aufführungen in der Semperoper den Malergesellen Christian kennenlernt, ist sie kurz davor sich über alle gesellschaftlichen Konventionen hinwegzusetzen und ihrem Herzen zu folgen.
    Anne Stern hat es mit ihrem abwechslungsreichen und spannenden Roman geschafft mich in die Zeit von 1814 zu entführen. Ich habe eine der ersten Aufführungen miterleben können, die Aufregung und Anspannung der Mitwirkenden, die Geheimnisse und internen Intrigen haben mich an den Roman gefesselt. Ich bin abgetaucht in das damalige Leben in Dresden und konnte den Flair der Theaterluft schnuppern und gleichzeitig Zeuge einer Zeit werden, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können: Frauen dürfen nicht selber über ihr Leben entscheiden und eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen Ständen der Gesellschaft war quasi unmöglich.
    Fazit: Ein mitreißender Roman für alle, die sich für die damalige Zeit, die Semperoper und die Musik begeistern und interessieren. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt was Elise noch für Überraschungen bereit hält.

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  • 5 Sterne

    PoetryandCoffee, 06.06.2023

    Epischer und mitreißender Auftakt

    Die Historikerin und promovierte Germanistin Anne Stern nimmt die Lesenden in ihrem Roman "Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie" mit auf eine Reise in das Dresden des 19. Jahrhunderts. Vor dem historischen Hintergrund der Semperoper erzählt sie aus dem Leben verschiedener Protagonist*innen, über ihren Triumph, ihr Scheitern, ihre Lieben, gesellschaftliche Konventionen, über Hoffnung und verlorene Träume. Dabei bildet sie einen Querschnitt der Gesellschaft des Dresdens im 19. Jahrhundert ab, der spannend und interessant geschrieben ist. Die Charaktere der Haupt- sowie Nebenfiguren sind komplex und glaubwürdig gestaltet, besonders die Protagonistin Elise Spielmann, deren Liebe zu dem Malergehilfen Christian Hildebrand einen Großteil des Romans einnimmt.

    Ich war von Anfang an hingerissen vom Schreibstil der Autorin und habe mich zu keinem Zeitpunkt bei der Lektüre gelangweilt. Anne Stern versteht es, den Zeitgeist und die historischen Fakten mit ihren Figuren lebendig werden zu lassen, so dass ich das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen konnte. Sehr informativ ist auch die Karte, die die Lesenden im Dresden des Jahres 1841 verortet. Und so habe ich die Sonne auf der Elbe glitzern gesehen, die Musik, den Gesang in der Oper und die Pferdekutschen auf dem Pflaster gehört, war mit hinter den Kulissen und habe mich über jede Figur, die ich im Verlauf des Lesens kennenlernen durfte, gefreut. Sie sind mir alle ans Herz gewachsen und umso gespannter bin ich jetzt auf die Folgebände in diesem fulminanten Dresden-Epos.

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  • 4 Sterne

    Jacqueline W., 12.06.2023

    „Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie“ von Anne Stern: Was ist das schon für ein wundervoller Titel! Dieser hatte mich direkt in seinen Bann gezogen und das Titelbild lies meine Neugierde noch größer werden. Wir reisen mit dem Roman in das Jahr 1841, zur Eröffnung der weltberühmten Semperoper in Dresden. In und um das Opernhaus spielen sich spannende Geschichten aus der damaligen Zeit in Dresden ab. Wie eng diese miteinander verwoben und verflochten sind, erfahren wir im Laufe des Romanes. So viel sei aber schon einmal gesagt, an manchen Stellen wurde mir erst wieder so richtig bewusst, wie gut es die Frau in der heutigen Zeit eigentlich hat und wie krass sich das Leben gewandelt und doch verändert hat.

    Elise steht kurz davor sich verloben zu müssen. Die junge Frau ist in einem Alter, in welchem sie zu heiraten bereit ist. Nur darf Elise selbst nicht entscheiden, wen sie sich zum Ehemann nimmt. Wie es damals wohl vielen, jungen Frauen ging, haben ihre Eltern eine Ehe arrangiert. Man wollte die Töchter des Hauses gut verheiratet wissen, weshalb auch Elise sich diesem Schicksal stellen muss. Dabei möchte die junge Frau doch nur ihre Geige spielen und frei über ihr Leben bestimmen. Nicht einmal das Geigenspiel ist ihr außerhalb des eigenen Hauses erlaubt. Wie gerne sie doch in einem richtigen Orchester spielen würde! Nur leider ist es den Frauen im 18. Jahrhundert untersagt in einem Orchester zu spielen. Dies ist nur den Männern vorbehalten. Dabei schaut Elise sich zusammen mit ihren Geschwistern und den Eltern sehr gerne Opern und Theaterstücke an. In der neu eröffneten Semperoper findet sie aber nicht nur Gefallen an den Stücken und Darstellern… In einem schwachen Moment begegnet sie Christian, einem Bühnenmaler, der es in seinem bisherigen Leben nicht leicht hatte. Sofort herrscht eine gewisse Anziehung zwischen den beiden und sie verlieben sich ineinander. Doch viele Hindernisse machen deren Beziehung zunichte. Nicht nur, dass Elise bereits einem anderen Mann versprochen ist, auch Christians gesellschaftlicher Stand macht es den beiden unmöglich miteinander glücklich zu werden. Das wissen sie auch, wagen trotzdem viel zu viel… Werden Elise und Christian einen Weg finden, zusammen zu sein? Ist deren Liebe stärker, als die Vernunft? Und wird die Gesellschaft anfangen umzudenken, was deren Vorstellungen von einem Leben in der damaligen Zeit ist?

    Ich kam ganz gut in das Buch herein. Der Schreibstil war für mich angenehm und leicht zu lesen. Man merkt jedoch sofort, dass man in eine andere Zeit zurückversetzt wird. Nicht nur anhand der Worte, sondern auch an der Denkweise der Menschen. Wie oben bereits erwähnt, wird vor allem die junge Frau in ein Gesellschaftsbild gedrückt, welches heute so gar nicht mehr angebracht ist. Damals ging es für die Frau darum eine gute Ehefrau zu sein, Kinder zu gebären und die Familie gebührend zu präsentieren. Wie Elise, hatten viele Frauen sicher auch andere Träume, die sie niemals verwirklichen konnten. Alleine die Tatsache, dass man einen so guten Einblick in die damalige Zeit bekommt, hat mir sehr gefallen. Ich habe durch den Roman wieder viel dazu gelernt und war teilweise auch sehr sprachlos. Oft kündigte sich auch eine Art Umschwung, ein Umdenken im Text an. Leider wurden diese Gedankengänge dann aber nicht weiterverfolgt. Das finde ich sehr schade, denn der Ansatz war gut und spannend. Elises jüngere Schwester zum Beispiel: Sie sprach vieles aus, was man sich damals wirklich zu Herzen nehmen sollte. Auch Christian wurde in das ein oder andere Gespräch eingebunden, wo es um die Zukunft des Landes und der Gesellschaft ging. Aber wie gesagt, diese Themen wurden leider nur leicht angerissen und nicht weiterverfolgt. Da hätte ich mir durchaus mehr gewünscht. Ansonsten finde ich, dass die Spannung zwischen Elise und Christian deutlich zu spüren war. Sie waren wie füreinander geschaffen. Sehr traurig, dass der Stand eines Menschen damals so viel wog. Mit dem Ende des Buches bin ich nicht zu 100 % zufrieden, es entspricht aber einfach der Realität und deshalb akzeptiere ich es auch. Der Roman ist sehr lesenswert und ich kann ihn auf jeden Fall empfehlen. Vor allem denen, die sich für die Geschichte aus dem Deutschland im 18. Jahrhundert interessieren.

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  • 5 Sterne

    Island, 27.05.2023

    Der neue historische Roman von Anne Stern spielt in Dresden im Jahr 1841, wo gerade das königliche Hoftheater, der Vorgänger der heutige Semperoper eröffnet wurde. Dieses Theater spielt dann auch eine bedeutende Rolle in der Geschichte.

    Die etwa 20-jährige Elise Spielmann steht im Mittelpunkt der Handlung. Sie stammt aus einer sehr musikalischen Familie und entdeckte selbst auch schon sehr früh ihre Leidenschaft für's Geige Spielen. Beruflich darf sie dieser, wenn es nach ihren Eltern und den damaligen gesellschaftlichen Konventionen geht, aber nicht nachgehen, sondern sie soll möglichst bald einen wesentlich älteren Mann heiraten, den sie kaum kennt. Während einer Vorstellung im neu eröffneten königlichen Hoftheater lernt sie dann aber den talentierten Bühnenmaler Christian Hildebrand kennen, der als Waisenkind und aus einer ganz anderen Schicht, aber niemals von ihren Eltern akzeptiert werden würde.

    Mir hat diese Zeitreise in die Anfangszeit der Semperoper sehr gut gefallen. Es geht um Musik und die Arbeit am Theater, aber nicht nur, auch gesellschaftliche Zwänge spielen eine große Rolle und auch die langsam aufkommende Frauen- und Arbeiterbewegung. Das alles fand ich sehr spannend und der Schreibstil der Autorin war zudem, wie von ihren anderen Büchern gewohnt, gut verständlich und anschaulich. Elise war mir als Protagonistin sehr sympathisch. Ich bin auf jeden Fall schon sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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