NUR BIS 12.05: 10%¹ Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 148047996

Buch (Gebunden) 23.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 11.09.2023

    Buchinhalt:

    Als Peggys bester Freund Jim 1946 aus dem Kriegseinsatz in Europa in die USA zurückkehrt, ist er nicht mehr derselbe. Nach einem Selbstmordversuch wird er in ein Veteranenhospital eingeliefert und ist seitdem apathisch und ohne Lebenswillen. Peggy versucht, hinter seine emotionalen Mauern vorzudringen und findet in seinen Sachen ein Foto einer Unbekannten. Was hat die junge Frau auf dem Bild mit dem Jimmy ihrer Kindheit zu tun?

    1939 flieht die Jüdin Gisela mit ihrer Familie vor den Nazis in Richtung Kuba. Doch das Land nimmt die Flüchtlinge nicht auf und sie kehren nach Europa zurück. Gisela wird ins KZ Buchenwald gebracht und erlebt die Hölle auf Erden – bis ein amerikanischer GI sie nach der Befreiung dort findet und pflegt. Gielas Verlobter Sam Shapiro gilt indessen als vermisst, doch Gisela lässt nichts unversucht, ihren Liebsten wiederzufinden...


    Persönlicher Eindruck:

    Wieder einmal erschafft die preisgekrönte Autorin Lynn Austin einen mitreißenden Roman, der unter die Haut geht. Zunächst in zwei getrennten Erzählsträngen, beide zeitlich nahe beieinander – dennoch auf zwei Kontinenten. Es ist eine Weltkriegsgeschichte, die das Schicksal der europäischen Juden zum Thema hat. Gleichzeitig befasst sich der Plot mit den Kriegstraumata, die die Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg mitbrachten, und die ihr Leben nachhaltig und dauerhaft geprägt haben.

    Hauptfiguren sind im Grunde drei Personen: zum einen die junge Tierarzthelferin Peggy die in den USA in einem kleinen Dorf an der Ostküste lebt. Ihre Mutter hat sie früh verloren und so wächst sie mehr oder minder bei den Nachbarn auf, einem Tierarzt und seiner Frau.

    Jim, der Kriegsverteran, ist der Sohn des Tierarztehepaars und Jugendfreund von Peggy. Durch ein Kriegstrauma gezeichnet kommt keiner wirklich an ihn heran und die Ärzte in der Klinik schienen eher grausame Versuche mit dem Mann mahen zu wollen, als ihm wirklich zu helfen.

    Die Dritte ist Gisela Wolf, eine junge Jüdin aus Berlin. Ihr Schicksal ist beklemmend und emotional erzählt, von der Fluct aus Deutschland beinahe nach Kuba, zurück nach Antwerpen und schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald, wo die Alliierten sie am Kriegsende schließlich befreien. Ihr einziger Halt: ihre tiefe liebe zu Sam Shapiro, der seit Kriegsende als vermisst gilt.

    Insgesamt ist es eine sehr emotionale und gleichzeitig sehr spannende Geschichte die persönliches (fiktives) Schicksal der handelnden Personen mit geschichtlichen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit verbindet. Der Spannungsbogen steigert sich bis zum Ende und es ist bis zum Schluss nicht klar, inwieweit die Geschichte ausgeht und ob es Hoffnung für die Beteiligten gibt.

    Die christliche Grundthematik befasst sich dabei mit Gottvertrauen, Hoffnung und Liebe, aber auch mit Glaubenskrise angesichts des Grauens, das die Figuren erleben – sei es nun persönlich oder angesichts des Grauens, das sie sehen.

    Mich hat die Geschichte sehr mitgerissen. Es fiel schwer, das Buch zuzuklappen, ich begleitete die Figuren mit Spannung auf ihrem Lebensweg. Auch das Setting ist bildhaft und anschaulich, so dass man sich sofort an die Schauplätze versetzt fühlt.

    Mein Fazit: ein wieder sehr gelungener Roman, dem ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche. Ein Lesehighlight 2023!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Abbi, 07.01.2024

    Eines Tages finden wir nach Hause von Lynn Austin.


    Dies ist die Geschichte der größten Generation - sowohl an der Kriegsfront als auch an der Heimatfront. Die meisten der Männer, die gekämpft haben, haben nie über ihre Erfahrungen gesprochen. Durch diese doppelte Erzählung erfahren wir, wie zwei Männer unter Kriegsneurose litten und wie eine Frau um ihr Überleben und ihre Liebe kämpfte.


    Hudson Valley, New York.
    Jimmy Barnett ist nicht mehr derselbe nachdem er aus dem europäischen Kriegsgebiet als Sanitäter nach Hause kam. Früher war er kontaktfreudig, witzig, gut aussehend und wollte Tierarzt werden genau wie sein Vater. Jetzt, im Jahr 1946, sitzt er nur noch auf seinem Bett und starrt aus dem Fenster. Niemand scheint in der Lage zu sein ihm zu helfen den Weg zurück nach Hause/in die Wirklichkeit zu finden. Als er einen Selbstmordversuch unternimmt, bringen ihn seine Eltern in das nächstgelegene Veteranenkrankenhaus - welches eine Stunde entfernt ist und wo sie ihn nur einmal pro Woche besuchen können.

    Die mutterlose Peggy Serrano lebt auf der anderen Straßenseite. Ihr Vater ist Mechaniker mit kleiner Werkstatt und kümmert sich kaum um sie. Er hat eine neue Freundin namens Donna. Diese will die Tochter des Hauses los werden und deren Job in der Buchhaltung übernehmen.
    Peggy hilft dem Tierarzt Mr. Bennett in seiner Praxis und hat ein besonderes Händchen. Sie freut sich riesig als Jimmy nach Hause kommt. Seine Wesensveränderung mach sie sehr traurig. Sie will ihrem Freund aus Kindheitstagen helfen gesund zu werden.

    Im Krankenhaus muss Jimmy einige schreckliche, nicht unbedingt hilfreiche Behandlungen über sich ergehen lassen, z.B.ein Insulinkoma und Elektroschocktherapie.
    Peggy eine Idee, sie will mehr von Jimmys Armeekameraden finden uns beginnt in Jimmys Seesack nach Hinweisen zu suchen. Dabei entdeckt sie das Bild einer schönen Frau, auf deren Rückseite nur der Name Gisela steht.

    Szenenwechsel.Berlin, Deutschland, 1938. Gisela Wolff und ihre Familie wissen, dass es an der Zeit ist, Deutschland zu verlassen. Sie besorgen Visa und Pässe mit denen die Familie vor den Nazis fliehen kann. Sie gehen an Bord des Luxusdampfers St. Louismit Kurs auf Kuba. Das Land verweigert den 900 jüdischen Passagieren die Einreise. Der Dampfer versucht dann, nach Amerika einzureisen doch wieder werden sie abgewiesen und zurück nach Europa geschickt.

    Ein Lichtblick in Giselas Leben ist der junge Mann, den sie auf dem Schiff kennenlernt, Sam Shaprio. Die beiden verlieben sich schnell ineinander. Sie werden getrennt und Gisela muss sich ihren Weg durch den Krieg bahnen… ich will nicht spoilern, also höre ich jetzt besser auf.

    Meine Meinung zu dem Buch. Flüssig und spannend geschrieben sodass ich es schnell durchgelesen habe. Es ist ein christlicher Roman mit auch einigen Hinweisen zu den Sitten und Bräuchen des Judentums. Ich konnte mich gut in das Buch hineinfühlen und mitfiebern. Ich habe aber auch nachdem ich die Geschichte und Bräuche auseinandergesetzt habe auch die Handlungen der Hauptpersonen besser verstanden. Besonders geschätzt habe ich die Unterhaltungen von Peggy mit Jimmy ebenso die Hinweise wie die Kameraden mit ihren Gefühlen nach dem Krieg umgegangen sind. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

    Nach einer wahren Geschichte. Sehr hoffnungsvolle Lektüre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 19.10.2023

    „...Sie war in Jimmys Zimmer. Nach all den Wochen, die er dort verbracht hatte, mit geschlossenen Fensterläden, um das Sonnenlicht auszusperren, als wollte er die entfernte Bergkette oder die frischen gelbgrünen Blätterknospen an den Bäumen nicht mehr sehen, musste der Raum dringend geputzt werden...“

    Wir schreiben das Jahr 1946. Jimmy ist mit einer schweren Depression nach Hudson Valley aus dem Krieg zurückgekehrt. Nach einem Selbstmordversuch wurde er in eine Klinik eingeliefert. Nicht nur seine Eltern sorgen sich um ihn, sondern auch Peggy. Die junge Frau hilft dem Tierarzt, Jimmys Vater. Sie ist dort mehr zu Hause als in der gegenüberliegenden Autowerkstatt ihres Vaters.
    Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben In der Geschichte laufen lange zwei Handlungsstränge parallel. In dem einen stehen Peggy und Jimmy im Mittelpunkt. Der andere beginnt im Jahre 1038 in Berlin. Hier wird das Leben von Gisela und ihrer Familie erzählt.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Er ringt die Probleme der Zeit auf den Punkt.
    Peggy ist eine starke junge Frau. Seit dem frühen Tod ihrer Mutter war sie in der Schule eine Außenseiterin. Es war Jimmy und seine Familie, die ihr Wertschätzung entgegengebracht haben.

    „...Beten bedeutet nicht nur, um eine Menge Sachen auf einer Liste zu bitten. Es geht darum, mit Gott zu reden, wie du mit jemanden reden würdest, den du lieb hast...“

    Jetzt aber braucht Jimmy ihre Hilfe. Als ein Kriegskamerad auftaucht, hat Peggy eine Idee, wie sie Jimmy vielleicht aus der Depression herausholen könnte. Einer der ehemaligen Soldaten bringt das Dilemma auf den Punkt:

    „...Keiner von uns ist noch der Alte nach all dem, was wir gesehen und getan haben...“

    Gisela und ihre Familie sind Juden. Sie hatten ein Visum für Kuba und wollten dort auf die Weiterreise in die USA warten. Auf dem Schiff lernt sie Sam kennen. Zwischen den jungen Leuten kommt es zu einer zarten Beziehung. Doch Kuba lehnt plötzlich die Aufnahme der Flüchtlinge ab. Auch die USA und Kanada schicken das Schiff weiter. Sie finden eine neue Heimat in Belgien. Gisela beginnt eine Ausbildung als Krankenschwester. Dann aber wird Belgien besetzt. Geht jetzt alles wieder von vorn los? Hat ihre Liebe eine Chance?
    Das Buch macht klar, was Krieg für Menschen bedeutet. Als amerikanische Bomben auf Belgien fallen, äußert sich eine trauernde Mutter, die ihr totes Kind in den Armen hält:.

    „...“Das waren amerikanische Flugzeuge“, heulte sie. „Sie sollten uns retten, nicht töten!“...“

    Am Ende werden beide Handlungsstränge zusammengeführt. Dann kommt es auch zu intensiven Diskussionen, warum Gott nicht in das Geschehen eingegriffen hat.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass die tiefen psychischen Spuren eines Krieges lange nachwirken.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ingrid S., 02.01.2024

    Es ist unfassbar, wie ein Krieg das Leben der Menschen verändert und welche dramatischen Schicksale er hervorbringt. Zwei Frauen mit ganz verschiedenem Hintergrund erzählen:
    Da ist Peggy, die besorgt ist um ihren besten Freund Jimmy, der im Jahr 1946 vom Krieg aus Europa in die USA zurückgekehrt ist und nicht mehr derselbe ist, der er vor dem Krieg war. Er ist schwer traumatisiert und hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Peggy und seine Eltern versuchen an ihn heranzukommen und ihm zu helfen. Es sind dramatische Dinge, die Jimmy als Soldat an der Front bis hin zur Befreiung des KZ Buchenwald erlebt hat. Tod, Grausamkeiten und Verlust von geliebten Menschen.
    Im zweiten Erzählstrang geht es um Gisela. Sie erzählt wie sie mit ihrer Familie aus Deutschland flieht, weil sie Juden sind. Doch niemand will sie aufnehmen. Das Kreuzfahrtschiff St. Louis, voll mit europäischen Juden, muss vor der amerikanischen Küste wieder umdrehen und zurück nach Europa. Belgien wird schließlich die neue Heimat von Giselas Familie. Doch nicht lange können sie in Frieden leben. Bald schon wird Belgien von den Deutschen besetzt und die Verfolgung der Juden beginnt auch dort.
    In dieser furchtbaren Zeit kreuzen sich die Wege von Gisela und Jimmy.
    Das Buch ist tief berührend. Lynn Austin schreibt einfühlsam und beschreibt Schicksale authentisch. Immer wieder lässt sie Aspekte des christlichen Glaubens einfließen, auch die Frage, warum Gott nicht in das grausame Geschehen eingegriffen hat. Der Roman hat mir sehr gut gefallen, trotz des schweren Themas, das heute leider wieder genauso aktuell ist. Er ist nicht oberflächlich und trotzdem spannend und gut zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 12.10.2023

    Einfühlsam erzählt

    Vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus erzählt Lynn Austin von Peggy, die ihrem besten Freund Jimmy helfen will, seine Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Der Zweite Weltkrieg ist gerade mal vorbei, wir schreiben das Jahr 1946. Als Sanitäter hat er unendliches Leid gesehen, heimgekehrt in die USA verstummt er regelrecht, schwer traumatisiert gleicht seine Behandlung in einer Heilanstalt für Veteranen eher einer Folter. Peggy gibt nicht auf, sie sucht nach Jims ehemaligen Kameraden. Und auch seine Mutter hat nur einen Wunsch: „Ich möchte meinen Sohn zurück.“ Gemeinsam mit seinen Eltern will sie ihn ins Leben zurückführen. Aber kann ihr das gelingen?

    Der zweite Erzählstrang beginnt 1939, als die 16jährige Gisela mit ihrer Familie fliehen muss. Sie sind Juden, sie spüren die immer mehr aufkeimende Feindseligkeit und sie atmen auf, als sie auf der St. Louis Richtung Kuba fahren. Die Irrfahrt der St. Louis dürfte vielen ein Begriff sein, die Autorin hat ihre Hoffnungen und ihre Verzweiflung anschaulich geschildert, als sie vor Kuba lagen und nicht an Land durften. Ein Schiff voller Juden wollte keiner, auch die USA ließen sie nicht von Bord, Kanada hat sie ebenfalls abgewiesen. So ging es zurück mit Kurs Antwerpen.

    Beide Handlungsstränge sind sehr intensiv, sie haben mich beide sehr berührt. Da ist zum einen Jim, der Kriegsveteran, der die Gräueltaten und die Grausamkeiten, die ein Krieg mit sich bringt, nicht mehr aushält. Der als Sanitäter auch nach der Kapitulation der Nazis im KZ Buchenwald wandelnde Skelette sieht, der seinen besten Freund auf dem Schlachtfeld verloren hat, der für einen sterbenden Jungen nichts tun kann, außer da zu sein, der immer nur helfen wollte und nun keine Kraft mehr hat, der sich aufgibt, nicht mehr leben will, nicht mehr leben kann. Seine Freundin seit Kindertagen Peggy kämpft nun für ihn, für den einst so unbeschwerten Jimmy, der sie stets unterstützt, der ihr immer Mut zugesprochen hat. Und da ist Gisela, die Sam, ihrer große Liebe, auf der St. Louis begegnet ist. Unbarmherzig werden sie als Juden verfolgt mit dem Ziel, sie auszurotten.

    Auch wenn ich schon viel über diese Zeit gelesen habe, so erschüttert es mich immer wieder, dieses Unmenschliche, dieses Barbarische erneut zu lesen. In seiner ganzen Traurigkeit ist dies auch ein Buch über tief empfundene Freundschaften, über Liebe und Hilfsbereitschaft, aber auch über Kriegsverbrechen, über Verfolgung, unendliche Ängste und traumatische Erlebnisse und deren Verarbeitung. Die Autorin wird als christliche Romanautorin beschrieben, der Glaube fließt schon mit hinein, wenngleich bis auf wenige Ausnahmen eher dezent. Sie versteht es, Unfassbares ruhig und doch lebendig, ja behutsam wiederzugeben. Die beiden Zeitebenen werden im Wechsel erzählt, erst gegen Ende wird das Verbindende sichtbar.

    „Eines Tages finden wir nach Hause.“ Ein Titel, eine Aussage, so voller Zuversicht inmitten unmenschlicher Zeiten. Ein lesenswertes Buch, das nachdenklich stimmt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    katikatharinenhof, 18.09.2023

    Der Schreibstil nimmt der Geschichte ganz viel Atmosphäre

    Endlich ist der Krieg vorbei und Peggy kann es kaum erwarten, dass Jimmy zurück in die USA reisen kann. Doch das Wiedersehen gestaltet sich komplett anders, als sich die junge Frau es sich wieder und wieder ausgemalt hat. Der Mann, der vor ihr steht, ist so ganz anders als der Jimmy, den sie kennt. Ein geheimnisvolles Foto einer Unbekannten könnte der erste Hinweis darauf sein, was Jimmy im Krieg erlebt hat...


    Lynn Austin widmet sich in "Eines Tages finden wir nach Hause" einer sehr ereignisreichen Geschichte, die sich vor allen Dingen um die grausamen Ereignisse dreht, für die der braune Sumpf verantwortlich ist. Doch so schlimm die Gräueltaten auch sind, Austin kann die Schrecken und Narben auf der Seele einfach nicht richtig transportieren.

    Ihr Schreibstil wirkt manchmal sehr steril, fast unbeholfen, und das führt dazu, dass sich die Figuren von den Leser;innen entfernen, anstatt sie vollkommen an ihrer Lebensgeschichte teilhaben zu lassen. Die christliche Perspektive wird sehr vehement von Austin vertreten, steht aber konträr zu einigen Handlungen, die die Protas recht freimütig tätigen. Hierauf näher einzugehen, ohne zu spoilern, ist so gut wie unmöglich, aber es sei angemerkt, dass das Eheversprechen hier mehr als salopp behandelt wird.

    Während der Erzählstrang mit den Figuren Peggy und Jim sehr gut lesbar und voller Emotionen, Glaubenskrisen, den Folgen einer PTBS und vielen bewegenden Gedanken ist, kann der zweite Handlungsstrang in Bezug auf die Figur Gisela mich leider nicht für sich einnehmen. Auch wenn das, was ihr aufgrund ihres Glaubens und ihrer Herkunft widerfahren ist, unmenschlich und furchtbar ist, gelingt es der Autorin nicht ganz, diese Prota so zu gestalten, dass ihre Geschichte bewegt und berührt. Hier bleiben die Leser:innen aussen vor, betrachten alles wie durch eine dicke Glaswand und können keine echte Verbindung zu Gisela aufbauen.

    Machen Szenen im Buch sind sehr düster und schwer, legen sich wie Blei auf die Lesenden und sorgen für einen doch eher dunkel Wolke, die über dem Buch schwebt. Peggy leuchtet aber wie ein kleines Hoffnungslicht, dass auch in den schwierigsten Zeiten Trost spendet.

    Die Idee zum Buch gefällt , die Umsetzung ist allerdings noch ausbaufähig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    annislesewelt, 21.09.2023

    "Eines Tages finden wir nach Hause" ist ein wundervoller und starker Roman über die Kraft der Freundschaft und der Liebe.

    Es geht um Peggy und Gisela, zwei junge Frauen, von denen eine in Deutschland und die andere in den USA lebt.

    Peggy muss erleben, dass ihr Jugendfreund nach dem Krieg völlig verändert ist und keinen Lebensmut mehr hat.

    Gisela dagegen erlebt schwere Kriegsjahre und möchte mit ihrer Familie nach Kuba auswandern.

    Mir hat die Umsetzung, der Schreibstil, hier außerordentlich gut gefallen.

    Lynn Austin hat zudem gewohnt flüssig und packend geschrieben und es fällt leicht sich in diese Geschichte zu vertiefen.

    Es braucht lange, bis man erkennt, wie Peggy und Jimmy mit Gisela zusammengehören. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mit diesem Ende gerechnet. In beiden Handlungssträngen gab es Szenen, die mir Tränen in die Augen trieben und  mich bewegt haben.

    Dieses Buch spricht über Hoffnung, die durchträgt auch wenn alles zerbricht, über Kriegstrauma, Angst, Unsicherheit, Zusammenhalt, tiefe Freundschaft, eine Liebe, die Zeiten überdauert und über die Erkenntnis, dass Gott das Böse nicht will. Außerdem zeigt diese Geschichte, dass Gott immer da ist und es zu allen Zeiten Menschen gab und gibt, die das Richtige tun.

    "Eines Tages finden wir nach Hause" ist ein extrem lesenswertes Buch, denn neben starken Charakteren werden geschichtliche Ereignisse spannend weitergegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    awii186, 04.09.2023

    Ein überwältigendes Buch, was zeigt, wie Gottes Liebe und Gnade die tiefste Dunkelheit in unserem Leben erhellen kann.
    In dem vor uns liegenden Roman begleiten wir Peggy und Gisela. Gisela nimmt uns mit in die Wirren des 2. Weltkriegs. Da sie Juden sind, ist in Deutschland kein Platz mehr für sie. Gisela hat mit ihrer Familie ein Ticket für ein Schiff mit Kurs auf Havanna bekommen. Viele Flüchtlinge sind an Bord und Gisela lernt Sam Shapiro kennen und lieben. Können sie auf eine gemeinsame, glückliche Zukunft hoffen?
    Peggy hat endlich ihren besten Freund Jimmy aus dem grausamen Krieg wieder. Aber wer ist der Mann, den sie da vor sich hat? Er ist völlig verändert und nicht mehr wiederzuerkennen. Und dann findet Peggy das Foto einer Frau. Wer ist das? Peggy kämpft mit allen Mitteln, um ihren „alten“ Jimmy wiederzubekommen und stößt dabei auf dunkle Seiten des Kriegs. Wird sie ihm helfen können?
    Durch den sehr gut lesbaren, flüssigen Schreibstil nimmt uns die Autorin mit in die Abgründe menschlicher Grausamkeiten während des 2. Weltkriegs, besonders den Juden gegenüber. Sie lässt Peggy und Gisela jeweils kapitelweise in Ichform ihre Geschichte erzählen. Es war total spannend zu lesen, wie die einzelnen Fäden schlussendlich zu einem schönen Zopf geflochten wurden.
    Mir hat sehr gut gefallen, dass Gottes Liebe und Hilfe selbst im tiefsten Leid hindurchträgt. Auch zeigt sich in dem Buch, was wahre Freundschaft leistet, sich selbst vergisst und das Wohl des Anderen sucht. Gott hat es in seiner Hand, zerbrochene Herzen zu heilen.
    Toller spannender Roman, der unter die Haut geht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 07.10.2023

    Lynn Austin ist bekannt für ihre gefühlvollen, emotionalen Romane die sich durch jede Menge Tiefgang auszeichnen.  


    "USA 1946 und Deutschland 1939" So beginnt der Francke Verlag die Kurzbeschreibung des Romans, dessen Inhalt auf die christlichen Werte während des II. Weltkrieges abzielt. 

    In den zwei genannten Handlungsebenen erfährt der Leser von den emotionalen Belastungen des Krieges. Ob Reichsprogromnacht, Konzentrationslager, oder die psychische Verarbeitung des Erlebten, die Autorin schildert unfassbare Szenen, die absolut ehrlich und glaubhaft wirken. Immer wieder werden Psalme zitiert, die dem Ganzen einen religiösen Touch verleihen, jedoch ohne erhobenem Zeigefinger.


                                                                                                      ***


    Der Roman ist wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass Geschichte nicht nur etwas für Historiker ist. Hier trifft Religion auf Geschichte, um nicht zu sagen, auf unsere Vergangenheit. "Liebe versetzt Berge" könnte ein Untertitel dieses zeitgenössischen Romans sein, da tiefe Emotionen sich über den Schmerz legen.

    Eine rundum gelungene, wenngleich auch nicht unbedingt schöne Geschichte zweier Menschen, die stark miteinander verbunden sind und zueinander gehören.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein