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  • 5 Sterne

    18 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Recensio Online, 03.04.2018

    Den pensionierten Kriminalbeamten Jakob Franck kenne ich bereits aus dem ersten Teil "Der namenlose Tag". Ich nahm ihn als einen authentischen und liebevollen Charakter wahr, ohne Berührungsängste, jedoch mit viel Mitgefühl seinen Mitmenschen gegenüber ausgestattet. Dieses Bild von ihm blieb mir im zweiten Teil erhalten.

    Um was geht es? Wie muss es sich für ein Ehepaar anfühlen, wenn der eigene Sohn nicht mehr nach Hause kommt?

    Der 11-jährige Lennard verschwindet eines Tages nach dem Sport. Die Polizei hat keinerlei Anhaltspunkte. Aufgrund eines starken Unwetters, lassen sich weder Zeugen noch verwertbare Spuren finden. 34 quälende Tage lang warten die Eltern auf den einen tröstlichen Anruf. Die Wahrheit jedoch dringt kompromisslos und mit zerstörerischer Kraft in die Realität ein. Man findet die Leiche des Jungen in einem Waldgebiet. Jakob Franck ist es schließlich, der die schreckliche Nachricht den Eltern überbringt. Man spürt förmlich, wie die Hoffnung, an die sie sich bis zuletzt klammerten, mit einem Fingerschnipp entschwindet und erdrückende Trauer an ihre Stelle tritt. Während der Vater verzweifelt Halt bei seiner Frau sucht, zieht diese sich zunehmend zurück. Die neue Zweisamkeit scheint zu zerbrechen. Trotz aller Bemühungen der Beamten, stagnieren die Ermittlungen. Man will den Fall zu den Akten legen, doch Jakob Franck hat bereits für sich entschieden, so lange nach dem Täter zu suchen, bis dieser gefasst wird.

    Die Charaktere sind authentisch, ihr Auftreten gut durchdacht. Friedrich Ani lässt beinahe jede Figur selbst zu Wort kommen. Wer den ersten Teil gelesen hat, weiß, dass der Autor den Fokus primär auf die einzelnen Protagonisten legt und den Kriminalfall sowie dessen Lösung absichtlich sekundär thematisiert. Weg von all den pauschalisierenden Klischees, die mit den Charakteren des Genres "Krimi" indes einhergehen.

    Der Schreibstil ist auch im Nachfolgeband ziemlich anspruchsvoll. Dies ist keine Lektüre, die man vor dem Zubettgehen liest. Vielmehr sollte dem Buch besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Die Sprache glänzt mit einer atmosphärisch dichten, ergreifenden und unmissverständlichen Präzision.

    Das Cover ist in einem dezenten Blauton gehalten, der Name des Autors in Schwarz, der Buchtitel in Weiß. Zu sehen sind die Silhouetten zweier Erwachsener und die eines Kindes. Passend, wie ich finde, wenn man den Inhalt kennt.

    Fazit: Dieser Krimi hat mich emotional gepackt, hochgeworfen und wieder aufgefangen. Derart schwermütige Melancholie erlebe ich selten beim Lesen. Ein beeindruckendes Buch!

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  • 2 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 14.09.2017

    Nachdem ein Junge mehrere Tage verschwunden war, wird seine Leiche gefunden. Alles deutet auf Mord hin. Ein ehemaliger Polizist hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traurige Nachricht den Hinterbliebenen zu überbringen. Dass er dann auch noch in dem Fall ermittelt, ist die erste Ungereimtheit des Buches. Ist das bei der Polizei üblich und möglich? Nun ja. Auf jeden Fall wird nach und nach ein Netz aus verstörten Familien und verkrachten Existenzen gewoben. Alte Sünden, Hass und Verzweiflung bestimmen die Geschichte. Teilweise nervt das Buch durch die geistigen Monologe der Charaktere, die dann in einer gequält aufgesetzten Proletariersprache die Abgründe ihres Lebens
    erläutern. Auch die Auflösung des Falles wirkt gezwungen. Spannung kommt so nicht auf, man wartet nur auf die nächste menschliche Katastrophe. Das Ganze bleibt eher deprimierend als überzeugend. Für mich leider kein lohnender Lesegenuss.

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  • 2 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 14.09.2017 bei bewertet

    Nachdem ein Junge mehrere Tage verschwunden war, wird seine Leiche gefunden. Alles deutet auf Mord hin. Ein ehemaliger Polizist hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traurige Nachricht den Hinterbliebenen zu überbringen. Dass er dann auch noch in dem Fall ermittelt, ist die erste Ungereimtheit des Buches. Ist das bei der Polizei üblich und möglich? Nun ja. Auf jeden Fall wird nach und nach ein Netz aus verstörten Familien und verkrachten Existenzen gewoben. Alte Sünden, Hass und Verzweiflung bestimmen die Geschichte. Teilweise nervt das Buch durch die geistigen Monologe der Charaktere, die dann in einer gequält aufgesetzten Proletariersprache die Abgründe ihres Lebens
    erläutern. Auch die Auflösung des Falles wirkt gezwungen. Spannung kommt so nicht auf, man wartet nur auf die nächste menschliche Katastrophe. Das Ganze bleibt eher deprimierend als überzeugend. Für mich leider kein lohnender Lesegenuss.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 07.12.2017

    Bleierne Schwere

    Als der elfjährige Lennard ermordet aufgefunden wird, verschwindet das Glück aus seiner Familie: keiner kann allein, aber auch nicht miteinander mit dem Schmerz über den Verlust fertig werden. Sie scheinen aus der Zeit gefallen zu sein. Jakob Franck, der pensionierte Kriminalhauptkommissar, möchte der trauernden Mutter den Mörder mitteilen, verbeisst sich in den Fall – und wie auch in „Der namenlose Tag“ wird ihm das Unmögliche gelingen, er wird nach einer langen Suche den Mörder finden.

    Dies ist bereits der zweite Teil um den ehemaligen Kriminalhauptkommissar mit seinen besonderen Fähigkeiten, der es schafft, auch den am besten versteckten Hinweis zu finden und damit den Fall zu lösen. Wie bereits im ersten Band habe ich mich mit dem Sprachstil sehr schwer getan, die Sätze kamen mir erneut sehr verschwurbelt und von Wiederholungen geprägt vor, dass ich sehr oft den roten Faden verloren habe. Ich habe mich durch Anis Erzählung durchgequält.

    Die düstere, von bleierner Schwere belastete Geschichte hat ihr übriges getan, dass ich festgestellt habe: Dieser Autor ist nichts für mich.

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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 25.09.2017

    Wenig Krimi, viel Inhalt!

    Der 11-jährige Lennard wird Opfer eines Gewaltverbrechens und erst 34 Tage später gefunden. Die Nachricht vom Tod ihres Sohnes überbringt Ex-Kommisar Franck. Eine Aufgabe, die er während seiner aktiven Dienstzeit auch immer ausgeübt hat.

    Wie auch in dem Buch "Der namenlose Tag" ist die Krimihandlung hier eher zweitrangig. Daher ist auch dieses Buch zu Recht als Roman klassifiziert. Ermordet wird das Glück in diesem düsteren Roman gleich mehrmals. Vor allen Dingen natürlich das Glück der Eltern und im Verlauf des Buchs auch noch das von mehreren anderen Menschen. Dramatisch wird es auf den letzten Seiten und wenn überhaupt kommt dann so etwas wie Krimispannung auf.

    Aber auch in diesem Buch ist die Krimihandlung nur der Rahmen, um in der ruhigen, präzisen Erzählweise von Friedrich Ani die beteiligten Personen in ihrem Leid und ihren seelischen Konflikten zu beschreiben - auch Ex-Kommissar Franck geht hier bis an seine Grenzen.
    Ein sehr berührendes, tiefgehendes Buch, welches sich so wirklich keinem Genre zuordnen lässt. Es ist auf jeden Fall ein Buch für das man sich Zeit nehmen sollte, um die vom Autor fein angeschlagenen Saiten in sich nachhallen zu lassen.

    Fazit:
    Keine leichte Kost aber auf jeden Fall empfehlenswert, wenngleich nicht unbedingt an düsteren Herbsttagen.

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  • 5 Sterne

    15 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 25.09.2017 bei bewertet

    Wenig Krimi, viel Inhalt!

    Der 11-jährige Lennard wird Opfer eines Gewaltverbrechens und erst 34 Tage später gefunden. Die Nachricht vom Tod ihres Sohnes überbringt Ex-Kommisar Franck. Eine Aufgabe, die er während seiner aktiven Dienstzeit auch immer ausgeübt hat.

    Wie auch in dem Buch "Der namenlose Tag" ist die Krimihandlung hier eher zweitrangig. Daher ist auch dieses Buch zu Recht als Roman klassifiziert. Ermordet wird das Glück in diesem düsteren Roman gleich mehrmals. Vor allen Dingen natürlich das Glück der Eltern und im Verlauf des Buchs auch noch das von mehreren anderen Menschen. Dramatisch wird es auf den letzten Seiten und wenn überhaupt kommt dann so etwas wie Krimispannung auf.

    Aber auch in diesem Buch ist die Krimihandlung nur der Rahmen, um in der ruhigen, präzisen Erzählweise von Friedrich Ani die beteiligten Personen in ihrem Leid und ihren seelischen Konflikten zu beschreiben - auch Ex-Kommissar Franck geht hier bis an seine Grenzen.
    Ein sehr berührendes, tiefgehendes Buch, welches sich so wirklich keinem Genre zuordnen lässt. Es ist auf jeden Fall ein Buch für das man sich Zeit nehmen sollte, um die vom Autor fein angeschlagenen Saiten in sich nachhallen zu lassen.

    Fazit:
    Keine leichte Kost aber auf jeden Fall empfehlenswert, wenngleich nicht unbedingt an düsteren Herbsttagen.

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  • 3 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 13.09.2017

    Mordermittlung – trotzdem kein Krimi
    Mit diesem Buch habe ich mich erstaunlicherweise recht schwergetan. Eigentlich versprach alles einen soliden Krimi, der Titel ist wirklich hart und bringt die Befindlichkeiten auf den Punkt, ebenso finde ich das Coverbild ganz wunderbar passend und berührend. Trotzdem bin ich ganz schwer in das Buch hineingekommen.

    Ich kann weder den ermittelnden Kommissar Frank richtig fassen, noch bekomme ich Zugang zu den Eltern und der Familie des ermordeten Kindes.
    Der 11-jährige Lenny wurde auf dem Heimweg von der Schule entführt und ermordet, die Leiche wurde erst geraume Zeit später gefunden. Der bereits pensionierte Kommissar Franck überbringt den Eltern die schreckliche Nachricht und unterstützt seine Kollegen bei den Ermittlungen.
    Die Familie leidet ungemein und nach und nach tauchen Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, die ziemlich verstörend sind und auch der Kommissar hat seine familiären Verstrickungen, die nun mit diesem Fall wieder hochkommen. Die Stimmung ist düster und tief bedrückend.
    Ich finde allerdings den Schreibstil sehr anstrengend, richtige Spannung will bei mir einfach nicht aufkommen. Je mehr ich von der Mutter und ihrem Bruder erfahre, desto weniger möchte ich eigentlich von dieser Familie wissen.

    Sehr realistisch und gut finde ich allerdings die verzweifelte Suche der ermittelnden Polizeigruppe, die nach über 1 Monat eben nicht mal so einfach entscheidende Spuren auf der Straße aufliest, wie es die TV-Krimiwelt meistens darstellt.
    Für „normale“ Krimifans ist dieses Buch eher nichts, für meinen Geschmack verliert man sich zu sehr in den psychologischen Abgründen der Familie, deshalb meine eher mittlere Bewertung.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 10.09.2017 bei bewertet

    Ich habe schon so viel von Friedrich Ani gelesen und war bisher immer begeistert. Für mich ist er einer der besten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Das neue Buch hat mich etwas enttäuscht, ich fand den ersten Band um den Exkommissar Julius Franck besser. Franck, der noch immer in Verbindung mit seinen ehemaligen Kollegen steht, übernimmt für diese die schwierige Aufgabe, Eltern die Mitteilung von der Ermordung ihres Kindes zu überbringen. Dies ist immer mit großen Emotionen verbunden. Im vorliegenden Fall wird der 11-jährige Lennard umgebracht, und außer dem Besuch bei den Eltern widmet sich Franck auch der Aufklärung des Falles. Die Familie von Lennard benimmt sich eigenartig, und ich finde weder die Eltern noch den Bruder der Mutter sympathisch. In Rückblicken tun sich Abgründe auf in der Beziehung zwischen den Geschwistern und verdrängten Geheimnissen, die ans Licht kommen, die aber nichts mit dem Tod von Lennard zu tun haben und mich beim Lesen eher gestört haben. Die ehemaligen Kollegen von Franck ermitteln, können aber keinen Täter dingfest machen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und kommt überraschend. Daß Franck in der Lage ist, seinen Exkollegen immer eine Nasenspitze voraus zu sein, finde ich in diesem Fall nicht so überzeugend. Es sind doch alles versierte Ermittler und haben immer die neuesten Informationen.

    Eine Leseempfehlung trotzdem, weil ich den Schreibstil von Friedrich Ani mag und weil ich auf eine Fortsetzung hoffe, weil Julius Franck zwar etwas übereifrig ist, aber mit Ausdauer und viel Erfahrung zur Ermittlung des Täters beiträgt. Ich finde seine Vorgehensweise beeindruckend, auch wenn ich sie nicht immer nachvollziehen kann.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 20.09.2017 bei bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Exkommissar Jakob Franck arbeitet auch nach seiner Pensionierung noch, indem er sich bereit erklärt hat, anstelle der Ermittler Todesnachrichten an die hinterbliebenen Familienmitglieder zu überbringen. In diesem Fall wird der vermisste 11jährige Lennard nach 34 Tagen tot aufgefunden und Jakob Franck überbringt den Eltern die traurige Nachricht. Gleichzeitig ist er damit mitten im Schmerz und der Tragödie gefangen und recherchiert selbst noch einmal den Tathergang, befragt Zeugen und arbeitet mit den ermittelnden Beamten zusammen, weil er selbst so stark in den Fall involviert wird, dass er nicht mehr anders kann.

    Meine Meinung zum Buch:
    Friedrich Ani hat eine einzigartige Ausdrucksweise, sodass das Buch jetzt weniger von der Aufklärung des Ermittlungsfalles lebt, sondern umso mehr von den Charakteren, von der Sprache und dem Ungesagten, das zwischen den Zeilen mitschwingt. Die Grundstimmung ist traurig und nachdenklich und sowohl der ehemalige Ermittler Jakob Franck als auch das Elternpaar und der Onkel des verstorbenen Jungen werden so vielschichtig beschrieben, dass man mit ihnen mitfühlen muss. Jeder Mensch, der in dem Buch vorkommt, hat auch seine eigene traurige Geschichte, ob jetzt oder in der Vergangenheit und verdrängt oder bewältigt diese mehr oder weniger gut. Sogar zu den einzelnen Zeugen des Falles, die nur kurz vorkommen, gibt es jeweils eine Hintergrundgeschichte, die wir erfahren dürfen, so tiefschichtig werden die einzelnen Situationen erfasst. Auch Exkommissar Jakob Franck hat selbst eine traurige Geschichte aus seiner Kindheit zu bewältigen und schafft es mit seiner Art oder Ausstrahlung andere Trauernde zum Reden zu bewegen. Durch seine Gabe erfährt er und erfahren wir als Leser viele Hintergrundinformationen, die zwar auf den ersten Blick für die Aufklärung des Falles nicht so vordergründig erscheinen, aber trotzdem so wichtig sind und dem Roman dadurch einen besonderen Charakter verschaffen.

    Mein Fazit:
    Ich kann es selber kaum in Worte fassen, was das Besondere ausmacht, aber von „Ermordung des Glücks“ darf man sich keinen gewöhnlichen Krimi erwarten, der aufgeklärt wird, sondern dieser lebt vielmehr von den Charakteren und deren persönlichen Geschichten und tiefgreifenden Gesprächen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 05.09.2017

    Der 11-jährige Lennard aus München ist an einem trüben, verregneten November-Abend nicht nach Hause gekommen. Wochenlang fehlt jede Spur von ihm - niemand hat etwas beobachtet, keiner weiß, wo er abgeblieben ist.

    Nach 34 Tagen klopft es an der Tür des Cafés der Eltern und der pensionierte Kriminalkommissar Jakob Franck überbringt ihnen die schlimme Nachricht, dass ihr Sohn ermordet in einem Waldstück gefunden wurde. Für die Eltern und den Bruder der Mutter bricht eine Welt zusammen - nichts ist mehr wie es war. Die Familie zerbricht an ihrem schweren Schicksal.

    Dieses Zerbrechen wird in diesem Buch in düsteren Farben geschildert, überhaupt ist die ganze Atmosphäre geprägt von Verzweiflung und Depressionen. Das Buch ist sehr gut geschrieben, in einem poetischen Stil. Darin kommen Sätze vor wie z. B.: "Heut Morgen bin ich aus der Zeit gefallen und habe bis zur Nacht gebraucht, um den Schatten meiner Liebsten wiederzufinden."
    Dennoch konnte ich mit den Personen dieses Buches nicht warm werden, die düstere Stimmung zieht einen total herunter. Leider nicht so ganz mein Fall.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 21.09.2017

    ein beeindruckender Roman

    " Die Ermordung des Glücks " von Friedrich Ani ist ein leiser, aber sehr beeindruckender Roman.

    Es geht hier zwar um einen Kriminalfall, um das Verschwinden und die Ermordung eines 11 jährigen Jungen,. aber im Fokus steht nicht der Kriminalfall, sondern das, was er bei den Menschen auslöst. So werden die Protagonisten , die in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Mordfall stehen beschrieben, ihr Umgang mit dem Schmerz und dem Verlust, aber auch mit dem Erkennen der eigenen Grenzen, wenn es um die Aufklärung des Falles geht. Da kommen Erinnerungen hoch, die den Einen oder Anderen an vergangene Ereignisse erinnern.

    Da dieses Buch das zweite eine Reihe ist, spielt auch hier der pensioniere Kommissar Franck wieder eine Rolle, der es übernimmt, der Familie des ermordeten Junge diese Botschaft zu überbringen.

    Die Figuren in diesem Buch sind sehr gut gezeichnet, ihre Gefühle und Gedanken werden einfühlsam und nachvollziehbar geschildert, so dass man als Leser keine große Distanz zu den Protagonisten spürt und das macht meiner Meinung nach ein gutes Buch aus. Der Autor beherrscht diese Kunst einwandfrei und so entsteht vor dem Leser ein gutes Bild der Tragödie, die dieses Ereignis bei den betroffenen Personen auslöst.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 20.09.2017

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Exkommissar Jakob Franck arbeitet auch nach seiner Pensionierung noch, indem er sich bereit erklärt hat, anstelle der Ermittler Todesnachrichten an die hinterbliebenen Familienmitglieder zu überbringen. In diesem Fall wird der vermisste 11jährige Lennard nach 34 Tagen tot aufgefunden und Jakob Franck überbringt den Eltern die traurige Nachricht. Gleichzeitig ist er damit mitten im Schmerz und der Tragödie gefangen und recherchiert selbst noch einmal den Tathergang, befragt Zeugen und arbeitet mit den ermittelnden Beamten zusammen, weil er selbst so stark in den Fall involviert wird, dass er nicht mehr anders kann.

    Meine Meinung zum Buch:
    Friedrich Ani hat eine einzigartige Ausdrucksweise, sodass das Buch jetzt weniger von der Aufklärung des Ermittlungsfalles lebt, sondern umso mehr von den Charakteren, von der Sprache und dem Ungesagten, das zwischen den Zeilen mitschwingt. Die Grundstimmung ist traurig und nachdenklich und sowohl der ehemalige Ermittler Jakob Franck als auch das Elternpaar und der Onkel des verstorbenen Jungen werden so vielschichtig beschrieben, dass man mit ihnen mitfühlen muss. Jeder Mensch, der in dem Buch vorkommt, hat auch seine eigene traurige Geschichte, ob jetzt oder in der Vergangenheit und verdrängt oder bewältigt diese mehr oder weniger gut. Sogar zu den einzelnen Zeugen des Falles, die nur kurz vorkommen, gibt es jeweils eine Hintergrundgeschichte, die wir erfahren dürfen, so tiefschichtig werden die einzelnen Situationen erfasst. Auch Exkommissar Jakob Franck hat selbst eine traurige Geschichte aus seiner Kindheit zu bewältigen und schafft es mit seiner Art oder Ausstrahlung andere Trauernde zum Reden zu bewegen. Durch seine Gabe erfährt er und erfahren wir als Leser viele Hintergrundinformationen, die zwar auf den ersten Blick für die Aufklärung des Falles nicht so vordergründig erscheinen, aber trotzdem so wichtig sind und dem Roman dadurch einen besonderen Charakter verschaffen.

    Mein Fazit:
    Ich kann es selber kaum in Worte fassen, was das Besondere ausmacht, aber von „Ermordung des Glücks“ darf man sich keinen gewöhnlichen Krimi erwarten, der aufgeklärt wird, sondern dieser lebt vielmehr von den Charakteren und deren persönlichen Geschichten und tiefgreifenden Gesprächen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchliese, 28.08.2017

    Vierunddreißig endlos lange Tage sind vergangen, seit der 11-jährige Lennard Grabbe von der Schule nicht nach Hause kam. Vierunddreißig endlos lange Tage und an jedem einzelnen haben die Eltern gehofft, dass ihr Sohn plötzlich wieder vor der Tür stünde. Doch nun überbringt Jakob Franck die entsetzliche Nachricht: Lennard wurde tot aufgefunden. Wie Müll in einem Waldstück entsorgt. Jegliche Hoffnung ist dahin. Und auch die Polizei hat wenig Hoffnung, noch verwertbare Spuren zu finden. Was der Regen nicht vernichtet hat, bedeckt inzwischen Schnee. Ein Fall für den ehemaligen Kommissar Jakob Franck.
    „Ermordung des Glücks“ ist nach „Der namenlose Tag“ bereits der zweite Band der Reihe um den Kommissar a. D. Jakob Franck. Früher Ermittler bei der Münchener Polizei ist er heute als „polizeilicher Hilfsdienstleister und Zuhörer in Notzeiten“ tätig. Friedrich Ani hat eine sensible, beharrliche Hauptfigur geschaffen, die sich in geduldig durch Protokolle liest, Ermittlungsergebnisse neu bewertet und vor allem mit den Beteiligten spricht. Gedankenfühligkeit heißt das Zauberwort. Viel Raum bleibt für die Entwicklung der Figuren. Die Mutter, die sich völlig verschließt und ein besonders enges Verhältnis zu ihrem Bruder, Lennards Onkel, hat. Der trägt ein jahrelang gut gehütetes Geheimnis mit sich, von dem er sich reinwaschen möchte. Der Vater, der kurz vor dem Verschwinden seines Jungen eine Entscheidung getroffen hat, und nun in einer Schockstarre verharrt.
    Francks Verhältnis zu seinen ehemaligen Kollegen ist schwierig. Schon während seiner aktiven Dienstzeit war er gern als Überbringer schlimmer Nachrichten gesehen und nur allzu gern nimmt man ihn heute noch dafür in Anspruch. Im Gegenzug sind Francks Kritiken an der Polizeiarbeit zu ertragen. Die Tatsache der inoffiziellen Mitarbeit hat mich im gesamten Buch auch immer wieder Zweifeln lassen. Ist so etwas überhaupt möglich? Werden Ermittlungsakten Außenstehenden zugänglich gemacht? Abgesehen davon gefällt mir die Reihe, die durch Sprache und ausführliche Entwicklung der Charaktere auffällt, außerordentlich gut.
    Ein Krimi, den man auch als Einzelband lesen kann und den ich durchaus empfehlen möchte!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 24.10.2017

    ch lese eigentlich keine Krimis,aber schon zum zweiten mal hat mir der Titel so gut gefallen und angesprochen,dss ich es einfach versuchen wollte."Ermordung des Glücks"-das klingt tiefgründig und irgendwie poetisch und das Buch hält ,was der Titel verspricht.
    Der 11-jähriger Lennard verschwiendet auf dem nach Hause Weg spurlos,34 Tage später wird seine Leiche aufgefundet.Der Fall Grabe führt die Polizei an die Grenzen der Verzweiflung-es gibt keine Zeugen,kein Motiv,keine Spur von dem Täter,nicht einmal ein Verdacht.Die Ermitlungen schreiten nur langsam voran.Es geht bei dieser Geschichte aber nicht wirklich um die Polizeiarbeit,was dieses Buch grandios zum Ausdruck bringt ist die "Menschliche Seite",Trauer,Verzweiflung und Zusammenbruch der Familie von Lennard.Sehr emotional,düster und melancholisch.Sprachlich wunderschön und anspruchsvoll,aber nicht ganz leicht zum lesen,weil es oft unerwartete Wendungen und Erzählerwechsel gibt.Die Auflösung finde ich sehr gelungen,weil der Fall zwar geklärt ist,man weiß trotzdem nicht genau was passiert ist und es bleiben viele Fragen unbeantwortet.Ich bin zwar kein Krimi-Experte,würde aber behaupten,dass "Ermordung des Glücks" kein typischer Krimi ist.Für mich ist dieses Buch ein tiefgreifender Roman übers Leiden und Tücken des Lebens.Sehr lesenswert!

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 10.09.2017

    Ich habe schon so viel von Friedrich Ani gelesen und war bisher immer begeistert. Für mich ist er einer der besten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Das neue Buch hat mich etwas enttäuscht, ich fand den ersten Band um den Exkommissar Julius Franck besser. Franck, der noch immer in Verbindung mit seinen ehemaligen Kollegen steht, übernimmt für diese die schwierige Aufgabe, Eltern die Mitteilung von der Ermordung ihres Kindes zu überbringen. Dies ist immer mit großen Emotionen verbunden. Im vorliegenden Fall wird der 11-jährige Lennard umgebracht, und außer dem Besuch bei den Eltern widmet sich Franck auch der Aufklärung des Falles. Die Familie von Lennard benimmt sich eigenartig, und ich finde weder die Eltern noch den Bruder der Mutter sympathisch. In Rückblicken tun sich Abgründe auf in der Beziehung zwischen den Geschwistern und verdrängten Geheimnissen, die ans Licht kommen, die aber nichts mit dem Tod von Lennard zu tun haben und mich beim Lesen eher gestört haben. Die ehemaligen Kollegen von Franck ermitteln, können aber keinen Täter dingfest machen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und kommt überraschend. Daß Franck in der Lage ist, seinen Exkollegen immer eine Nasenspitze voraus zu sein, finde ich in diesem Fall nicht so überzeugend. Es sind doch alles versierte Ermittler und haben immer die neuesten Informationen.

    Eine Leseempfehlung trotzdem, weil ich den Schreibstil von Friedrich Ani mag und weil ich auf eine Fortsetzung hoffe, weil Julius Franck zwar etwas übereifrig ist, aber mit Ausdauer und viel Erfahrung zur Ermittlung des Täters beiträgt. Ich finde seine Vorgehensweise beeindruckend, auch wenn ich sie nicht immer nachvollziehen kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 05.09.2017

    Es ist kurz vor Weihnachten. Seit nun schon 34 Tagen steht Tanja Grabbe hinter dem Fenster ihres kleinen Cafes nahe der Münchner Freiheit und wartet auf ihren 11-jährigen Sohn Lennard. Er ist am 18. November nicht von der Schule nachhause gekommen. Heute nun steht ein Polizist vor der Tür und eröffnet ihr und ihrem Mann, dass Lennard tot ist – erschlagen und in einem Waldstück bei Höllriegelskreut abgelegt wurde.
    Jakob Franck, Ex-Kommissar und heute als Überbringer schlechter Nachrichten weiterhin hier und da im Einsatz, kann sich nicht mit ungeklärten Fällen abfinden und versucht zusammen mit seinem Nachfolger Soko-Leiter André Block Licht ins Dunkel um das Verschwinden von Lennard zu bringen. Da er als Kind seine ältere Schwester Lina verloren hat, gehen ihm solche Vermisstenfälle auch heute noch immer sehr nahe.

    Friedrich Ani schafft es mit dieser Geschichte und seinem ausgefeilten Erzählstil Gefühle in mir zu wecken, die ich normalerweise beim Lesen nicht habe. Ich bin mittendrin in der Geschichte, werde hier und da sehr emotional und bin voll mit dabei. Ich leide mit der Mutter, verstehe sie aber auch manchmal nicht; hoffe, dass die Eltern nicht an ihrem Schicksal zerbrechen und habe total zwiespältige Gefühle, wenn ich von einem ehemaligen Nachbarn lese.

    Da ich schon seit vielen Jahren in München, dem Handlungsort der Geschichte, lebe, kenne ich mich hier sehr gut auskenne und habe gedanklich die Wege, die mich der Autor führt, genau vor Augen.

    Es baut sich eine ganz leichte Spannung auf, die ihr Level bis zum Schluss hält. Die vielen Gespräche, die Franck mit den Eltern, dem Bruder der Mutter , seiner Exfrau und anderen in den Fall Verwickelten führt, lassen mich immer weiter in die Köpfe der Menschen eindringen. Eindeutige Spuren ergeben sich da für mich allerdings auch nicht. Als es Franck dann doch gelingt den Täter auszumachen, war ich sprachlos und schockiert, wie eine Banalität verschiedene Familien so tief ins Unglück stürzen kann.

    Eine sehr emotionale Geschichte, unerwartete Wandungen und z.T. sehr spezielle Protagonisten – alles, was ein gutes Buch für mich haben muss. Ich habe das Lesen sehr genossen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 27.11.2017

    Seit 2015 „ermittelt“ der pensionierte Kriminalbeamte Jakob Franck, einst spezialisiert darauf, Todesnachrichten zu überbringen und nun, nach seiner Pensionierung, immer noch dabei, diese ungeliebte, schwierige Aufgabe zu übernehmen. Im aktiven Dienst befinden sich sein Freund und ehemaliger Kollege André Block und die Kommissarin Elena Holland. Sie alle sind nachdenklich, introvertiert, zurückgezogen, mit mehr oder weniger gescheitertem Privatleben und unkonventionell in ihren Ermittlungsmethoden.
    Und genauso ungewöhnlich sind die Fälle, die den Romanen Friedrich Anis zugrunde liegen. Keine bestialischen Ritualmorde, keine Gewalt im Bandenmilieu, keine politischen Intrigen. Es sind die stillen Fälle, die plötzlich Verschwundenen, die leisen Morde aus Verzweiflung, oder wie in Francks erstem Fall, in "Der namenlose Tag", ein 20 Jahre zurückliegender Selbstmord einer 17jährigen, in dem Franck einst ermittelte. 
    Diesmal ist es das Verschwinden des elfjährigen Lennard Grabbe und das Auffinden seiner Leiche 34 Tage später, um das sich das Geschehen dreht. Der Junge kam an einem kalten, stürmischen Wintertag vom Fußball, das Fahrrad war fort, gestohlen und das Handy lag zuhause. Doch was führte ihn fort von der Straße, in der Dunkelheit über den einsamen Spielplatz? Vor allem müssen die Eltern betreut werden. Mit dem Überbringen der Nachricht vom Tod ihres über alles geliebten Kindes geschah die „Ermordung des Glücks“, von dem der Titel spricht. Ani beschreibt die Qual der Mutter, die völlig zerbricht. Ihre Reaktion ist extrem, vielleicht sogar ein wenig zu überspitzt. Aber was ist eine „normale“ Reaktion auf einen solchen Verlust?
    Das Buch besteht zum großen Teil aus meisterhaften Monologen, dem verzweifelten Versuch, das Geschehen, das Leben, sich selbst zu verstehen. Darauf, auf das Entschleunigte, muss man sich einlassen können. Genauso wie auf die Düsternis, die unendliche Melancholie und Traurigkeit, die in Anis Büchern herrscht. Auf das gar nicht prächtige München der Randbezirke, der Aussichtslosigkeit. Dann erfährt man bei Friedrich Ani viel über die Menschen und ihren Kampf um ein bisschen Glück, und leider auch oft über ihr Scheitern. Und das in hoher sprachlicher und literarischer Qualität.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 10.09.2017

    Ein ruhiger Roman, aber beeindruckend

    Inhalt:
    Jakob Franck ist der ehemalige Chef der Mordkommission der Kripo München. Doch auch im Ruhestand lässt sein Beruf ihn nicht los. Noch immer übernimmt er die Aufgabe, Angehörige vom Tod ihrer Lieben zu unterrichten und die aktiven Ermittler zu unterstützen. So auch im Fall des seit Wochen verschwundenen elfjährigen Lennard Grabbe. Als seine Leiche gefunden wird, bricht für die Familie alles zusammen.

    Meine Meinung:
    Aus gutem Grund wird dieses Buch vom Verlag nicht als Kriminalroman, sondern als Roman eingeordnet, obwohl ein Kriminalfall und seine Aufklärung sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Friedrich Ani rückt den Fall aber etwas in den Hintergrund und gibt den beteiligten Personen mehr Raum, als das sonst in einem Kriminalroman üblich ist.

    Da ist zum einen die Mutter des Jungen, die sich komplett zurückzieht und mit niemandem mehr reden will. Nur mit ihrem geliebten Sohn hält sie weiterhin Zwiesprache. Lennards Vater versucht auf seine Weise, mit dem unermesslichen Verlust fertig zu werden. Und beim Onkel kommt mit Lennards Tod eine alte Geschichte wieder hoch.

    Ani lässt uns intensiv an den Gedanken und Gefühlen dieser Menschen teilhaben. Dabei beweist er eine enorme Beobachtungsgabe und Empathie. Die Protagonisten erscheinen äußerst plastisch und lebensecht. Der Autor brachte sie mir so nahe, dass ich das Gefühl hatte, sie schon ewig zu kennen.

    „Ermordung des Glücks“ ist der 2. Band der Reihe um Jakob Franck, kann aber ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

    Fazit:
    Ein etwas anderer (Kriminal-) Roman, der durch seine unaufgeregte Erzählweise besticht und mit wenig Blut und wenig Hochspannung auskommt, aber trotzdem unglaublich fesselnd ist.

    Die Reihe:
    1. Der namenlose Tag
    2. Ermordung des Glücks

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  • 5 Sterne

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    Ulrike F., 05.09.2017

    Sehr dramatisch

    Friedrich Ani beschreibt in seinem Buch "Ermordung des Glücks" den ehemaligen leitenden Kommissar der Mordkommission Jakob Franck auf seiner Mission, Angehörigen die schlechte Nachricht über den Tod eines Familienmitgliedes zu überbringen.

    Er steht den Familien bei und bemüht sich, Todesfälle mitaufzuklären.

    In diesem Fall, es ist der zweite für Ex-Kommissar Franck, geht es um das rätselhafte Verschwinden des 11-jährigen Lennard Grabbe und die anschließende Auffindung seines Leichnams.

    Herr Franck stellt all seine Kraft bis zur Selbstaufgabe in die Mithilfe und Unterstützung der Sonderkommission. Er befragt Zeugen erneut auf seine ruhige aber verbissene Art außerhalb des Präsidiums, denn er ist ja kein Polizeibeamter mehr.

    Tanja Grabbe, Lennards Mutter, gibt ihr Leben auf - lebte sie doch erst seit Lennards Geburt.

    Ihr Bruder Max versucht, sie aufzubauen; die beiden hatten immer ein besonders enges Verhältnis. Doch auch er kommt so gut wie nicht an sie heran.

    Die Familie bricht schier auseinander. Nur Stephan Grabbe, der Vater, sieht noch eine Zukunft. Und für diese Zukunft will er noch kämpfen.

    Ich erlebte wirklich und wahrhaftig mit, wie das Glück ermordet wurde, unwiderruflich und durch nichts mehr wieder gut zu machen.

    Das Buch ist sehr ruhig geschrieben und versetzt den Leser in jeden der Protagonisten: Mutter, Vater, Onkel und natürlich Jakob Franck, der in seiner Kindheit wohl auch einiges erlebt hat - da geht es wohl um seine Schwester.

    Für mich ist dieser 2. Fall um Jakob Franck das erste Buch von Friedrich Ani. Ich werde noch den 1. Fall lesen und dann weiteres entscheiden. Dieses Buch selbst zieht den Leser so in seinen Bann und ist so dramatisch, dass mein Stimmungspegel stark gesunken ist.

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    Bibliomarie, 12.09.2017

    34 Tage ist her, dass der kleine Sohn der Familie Grabbe verschwunden ist, 34 Tage des Hoffens und Bangens für die Eltern. Dann steht Jakob Franck vor ihnen. Sie wissen sofort, was er ihnen zu sagen hat.
    Jakob Franck ist ein pensionierter Kriminalkommissar, immer wieder wird er gebraucht, wenn es darum geht, die letzte Nachricht zu überbringen. Feinfühlig, wie kein zweiter, weiß er welche Worte er sagen muss. Aber als sich die Ermittlungen im Kreis drehen, die Eltern nicht mit Lennards Tod abschließen können, kann auch er nicht ruhen und beginnt aktiv zu ermitteln.
    Die Ermordung des Glücks ist ein Kriminalroman, der aus dem Rahmen fällt. Sehr viel Raum nehmen die Personen mit ihren Gedanken und Gefühlen ein. Friedrich Ani gibt ihnen Tiefe, lässt den Leser unmittelbar an Trauer, Verzweiflung und Wut teilhaben. Franck vergräbt sich immer tiefer in den Fall, wälzt alte Akten und dabei kommt ihm auch seine eigene Unzulänglichkeit in den Sinn. Auch er muss mit vier ungelösten Mordfällen leben, das Versagen nagt an ihm.
    Der Grundton des Buches ist düster und melancholisch. Aber trotzdem konnte ich in innere Beziehung zu den Figuren aufbauen. Das ist die Besonderheit des Autors, er bringt seine Figuren den Lesern ganz nahe. Wie sich Tanja Grabbe in ihrer Trauer verliert, wie sich der Vater und der Onkel verändern, wie Jakob Franck immer mehr zu zweifeln beginnt, hat mich sehr berührt.
    Anis Kriminalromane sind immer etwas Besonderes, aber mit der neuen Figur des Jakob Franck, der hier zum zweiten Mal zum Einsatz kommt, hat er eine ganz eigene Form gefunden. Tiefgründig und kritisch, menschlich – das Buch hat mich sehr beschäftigt.

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