GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 142834597

Buch (Gebunden) 23.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 30.01.2023

    Die alte Frau mit dem Decknamen Hornclaw - Hornklaue - ist erschöpft, sie ist müde ihres Lebens, Mitte sechzig ist sie nun, ihres Körpers, der sie langsam im Stich lässt, und ihres Berufs, den sie seit fünfundvierzig Jahren ausübt. Sie ist in der Schädlingsbekämpfung tätig, man beseitig dort Insekten und Ungeziefer, was eine schöne Umschreibung dafür ist, dass es sich um Auftragsmorde handelt. Auf ihre alten Tage scheint sie milder zu werden; anders ist es nicht zu erklären, dass sie es sich erlaubt, kurz von einem anderen Leben zu träumen. Sympathien für andere Menschen aber sind in ihrem Job gefährlich, denn sie rufen einen Gegner auf den Plan, mit dem die alte Auftragsmörderin nicht gerechnet hat.

    Was für ein außergewöhnliches Buch! Ich bin immer wieder geschwankt zwischen Mitleid und Abscheu, konnte mich lange auf keine Seite festlegen. Durch Erinnerungen von Hornclaw, deren echten Namen ich bis zuletzt nicht erfahren habe, konnte ich mir ein gutes Bild davon machen, wie und warum sie zu dem Menschen geworden ist, der sie nun ist. Diese Rückblenden und Geschehnisse wurden immer wieder in die Geschichte eingebaut und nicht kenntlich gemacht, dennoch hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nicht folgen zu können. Die Thematik vom Älterwerden gerade mit diesem, sagen wir mal, nicht alltäglichen Berufsstand zu verbinden, ist nicht neu, aber dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, Emotionen geweckt und die ein oder andere Träne vergießen lassen. Letztendlich fand ich den Charakter von Hornclaw sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Die Wendung, die die Geschichte genommen hat, habe ich so nicht erwartet, aber diese war passend und gut gewählt. Das Finale glich einem Actionfilm in Buchform, das Ende gefiel mir sehr.

    Skurrile Charaktere, ein interessanter Hintergrund und eine Protagonistin, die polarisiert. Ich würde sagen, alles richtig gemacht! Lediglich die manchmal holprige Übersetzung möchte ich am Rande erwähnen, die gelegentlich dazu führte, das der ein oder andere Satz etwas seltsam klang. Erstaunlicherweise passte dies aber zur Story, die ebenfalls seltsam und eines Tarantino würdig war. Gerne empfehle ich dieses außergewöhnliche Buch weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonne89, 15.10.2022

    „Frau mit Messer“ beschreibt den Alltag einer alternden Auftragskillerin namens Hornclaw. Im Großen und Ganzen geht es darum mit welchen Schwierigkeiten man in ihrem Beruf und ihrem Alter zu kämpfen hat. Nicht nur der Körper verändert sich, sondern auch die bekannte Altersmilde überkommt die 65 Jahre alte Dame. Auch Rückblenden in die Vergangenheit erfolgen. Die Killer sind in einer Agentur angestellt und sehen sich als Schädlingsbekämpfer. Eines Tages holt Hornclaw ihre Vergangenheit ein: Ein neuer Kollege namens Bullfight macht ihr das Leben schwer und konfrontiert sie immerzu mit ihren Schwächen.
    In diese Welt einzutauchen fand ich ganz interessant, allerdings wurde mir wirklich zu viel und zu oft das Thema Alter aufgegriffen. Für mich waren da einfach zu viele Wiederholungen vorhanden.
    Auch fand ich den Schreibstil oftmals sehr sachlich und weniger spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 05.11.2022

    Die Zeichen der Zeit lassen sich zunehmend nicht mehr ignorieren. Mit 65 spürt Hornclaw täglich, dass ihr Körper nicht mehr der einer jungen Frau ist und dass ihr nicht nur der Alltag, sondern vor allem ihr Beruf zunehmend schwerer fällt. Dabei ist es eigentlich ein Vorteil, denn als alte Frau wird sie in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommen, man sieht sie gar nicht erst und vergisst sofort wieder, dass sie da war. Für eine Auftragskillerin eigentlich perfekt. Doch nach 40 Jahren des Mordens entwickelt sie plötzlich auch Mitgefühl, steht anderen Menschen nicht mehr gleichgültig gegenüber. Eine Killerin mit Herz, kann es das geben? Viel drängender jedoch die Frage: bringt sie das nicht plötzlich selbst in Gefahr?

    Die südkoreanische Autorin Byeong-mo Gu ist in Deutschland noch unbekannt, mit „Frau mit Messer“ ist jetzt die erste Übersetzung erschienen. Der Roman kann als eine Art feministischer Krimi beschrieben werden, denn die Protagonistin hat wenig von einer eiskalten Mörderin, obwohl sie mehrfach emotionslos zum Messer greift und ihren Auftrag erledigt. Es ist ihr Lebensweg, der sie zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist, und dieser Weg ist sehr spezifisch weiblich. Als Leser folgt man ihr mit gemischten Gefühlen, einerseits wirkt sie einsam und sympathisch, doch dann erlebt man wieder ihre andere Seite. Ein Roman, der verstört und berührt zugleich, mit einer Protagonistin, die zugleich Täterin und Opfer ist.

    Literatur aus Südkorea überschreitet oftmals die Grenzen dessen, was wir im Westen kennen. Unbequeme Wahrheiten und brutale Realitäten, vor denen man eigentlich lieber die Augen verschließen würde, werden in einer Weise geschildert, die sie als banal, alltäglich, schlichte Tatsachen erscheinen lassen und damit nochmals potenzieren.

    In Byeong-mo Gus Roman erlebt man dies auch wieder. Es gibt konkurrierende Agenturen, an die sich der Normalmensch für einen Mord wendet, beinahe so als wenn man ein Maklerbüro für eine neue Wohnung beauftragt. Die Killer kommen in allen Formen daher, was sie in den Menschenmassen untergehen lassen, jeder, der neben einem im Bus steht, könnte in der nächsten Sekunde zuschlagen. Wie Hornclaw, die unscheinbare ältere Frau.

    Ihren Alltag teilt sie nur mit einem alten Hund, zunehmend wird ihr Körper unbeweglicher und die Momente des Vergessens nehmen drastisch zu. Agil wird sie jedoch wieder im Kampf, bei dem sie dank ihrer Erfahrung auch starken jungen Männern so einiges entgegensetzen kann. Die Widersprüche lassen sich nicht auflösen, ergeben ein Bild mit Brüchen, das Hornclaw jedoch zu einer interessanten Figur macht, die die Handlung trägt und Fragen nach Moral und Recht schwer beantworten lässt.

    Eine außergewöhnliche Geschichte, die Spannungsmomente mit sozialkritischen, feministischen Tönen verbindet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Christiane F., 29.11.2022

    Könnt ihr euch ein Buch vorstellen, dass eine Mischung aus dem Donnerstagmordclub und Kill Bill ist? Wo allerdings nicht Tarantino das Drehbuch geschrieben hat, sondern Murakami?
    Ich meine einen etwas skurrilen Kill Bill, wo Uma Thurman bereis 65 Jahre alt ist?
    Hier ist es:

    FRAU MIT MESSER
    Gu Byeong-Mo

    Südkorea: Die 65-jährige Hornclaw ist Auftragskillerin. Eine betagte Auftragskillerin, die täglich damit rechnet, in Rente geschickt zu werden.
    Eigentlich, wenn sie es zugeben würde, merkt sie selber, dass sie "in die Jahre gekommen ist": Ihre Kräfte lassen nach und es fällt ihr immer schwerer die Aufträge präzise auszuführen. Dabei war sie ihr Leben lang eine „Schädlingsbekämpferin" - nie hat sie etwas anderes gemacht, Gefühle und Mitleid waren ihr Fremdwörter. Doch zum Alter hin, ertappt sie sich immer öfter dabei, wie sie Gefühle für andere hat. Was ihr im Alter allerdings zugutekommt, ist ihr unauffälliges Aussehen. Wer würde schon denken, dass hinter der kleinen Frau mit merkwürdigem Hut und Mantel eine professionelle Killerin steckt?
    Zusammengefasst ist sie zufrieden mit ihrem Leben, wenn da nicht ihr jüngerer Kollege Bullfight wäre, der sie unaufhörlich schikaniert und es darauf abgesehen hat, sie zu Fall zu bringen. Seit neuestem mischt er sich sogar in ihre Fälle ein! Warum er sie mit so wenig Respekt behandelt, ist ihr ein Rätsel. (Wenn Hornclaw ein paar Morde weniger ausgeführt hätte, würde sie sich vielleicht noch an den kleinen Jungen erinnern, der sie einmal bei der Ausführung eines Mordes beobachtete …)

    Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten. Durch diese Rückblicke fallen die einzelnen Puzzleteile ins Ganze.

    Byeong-Mo hat einen Roman geschrieben, der sich in keine Schublade stecken lässt. Skurril, spannend, liebevoll und traurig.
    Ein Buch, das ich in nur 2 Tagen gerne gelesen habe, sicherlich aber nicht für die breite Masse ist. Für alle, die Murakami oder asiatische Literatur mögen, wird dieses Buch ein Fest sein.
    4½ /5

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    MeinSohnPrinzAndreas, 19.11.2022

    Hornclaw ist eine durchschnittliche Pensionistin. Unauffällig, ruhig und angepasst. Zumindest möchte man das meinen. Dabei ist das Leben im scheinbaren Ruhestand nichts als Lug und Trug. Denn die ältere Dame ist immer noch als Auftragsmörderin unterwegs. Einst eiskalt, merkt sie das Alter nicht nur in den Gelenken, die immer eigenartigere Geräusche von sich geben, sondern vielmehr darin, dass ihr ihre Kaltblütigkeit abhanden zu kommen droht. langsam aber sicher merkt sie, dass es an der Zeit ist, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen.

    Schnell stellt sich heraus, dass das Buch ein wahrer Pageturner ist. In flotter Sprache geschrieben fliegen die Seiten nur so dahin. Hinzu kommt, dass sich von Anfang bis Ende ein toller Spannungsbogen aufbaut und man beim Lesen auch nur einem einzigen Handlungsstrang folgt, also kaum die Gefahr besteht, sich beim Lesen zu verstricken und irgendwo stecken zu bleiben. Insgesamt kommt man also recht linear und flott voran. Aufgelockert wird das Ganze dann auch noch durch die lockere und humorvolle Art der Autorin.

    Gefallen hat mir, dass neben Hornclaws Leben als Mörderin auch gesellschaftspolitische Themen beleuchtet werden. So wird beispielsweise beschrieben, wie die Entstehung immer neuer Supermärkte die altbestehenden Strukturen der kleinen Läden und Märkte aufbricht und zerstört.

    Insgesamt ein spannendes Buch, das Stunden der guten Unterhaltung bietet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Martha D., 13.10.2022

    Hier hat mich schon der Klappentext fasziniert. Eine Frau mit knapp 70 als Auftragskillerin! Aus Sicht von Hornclaw wird der Alltag einer Berufskillerin geschildert. Viel Wut gegen ihr eigenes Alter steckt mit drin. Sie erkennt die unangenehmen Folgen des Alterns und versucht diese zu umgehen. Der Schreibstil ist prägnant und fast etwas abgehackt. Mit einem Schmunzeln lese ich die Berufsbezeichnung die sie sich selbst vergibt – Schädlingsbekämpfung. Ihr Kollege besser schon ihr sehr viel jüngerer Rivale Bullfight macht ihr das Leben nicht gerade leicht. Er beobachtet sie und merkt die leichten Anflüge von Nachlässigkeiten. Wie steht er zu Hornclaw? Hier will ich nicht spoilern. Nahe Verwandte und Freunde, geschweige denn Kinder begleiten Hornclaw nicht. Nur ein aufgelesener Hund hat ihr Herz erobert. Sie geht auf Distanz zu den Menschen. Die „Firma“ hat tatsächlich eine Art Sekretär/in und natürlich auch einen Chef. Fast sind die Abläufe wie in einem normalen Büro aufgeteilt. Ein tiefer Einblick in eine andere Welt. Ich liebe das Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Engel1909, 22.10.2022

    Alternde Profikillerin
    Unerkannt wie die gesichtslose Frau auf dem Cover möchte die Auftragsmörderin Hornclaw durchs Leben gehen.
    Hornclaw ist Mitte Sechzig und nennt sich selbst "Spezialistin in Sachen Schädlingsbekämpfung". Aufgrund ihres Alters wirkt sie sehr unauffällig.
    Allerdings sieht auch immer mehr die Menschen mit anderen Augen. Sie bemerkt Ungerechtigkeiten und möchte einiges verändern. Und nun kommt ihr Messer zum Einsatz.
    Die Idee zu diesem Roman gefällt mir sehr gut. Romane aus asiatischen Ländern sind etwas anders aufgebaut als Romane europäischer Autoren. Oft klingen Namen sehr fremd und man braucht etwas Zeit, sich einzulesen.
    Die Protagonistin ist sehr gut beschrieben. Hornclaw ist eine interessante Figur.
    Der Schreibstil der Autorin ist eher nüchtern mit einigem Wortwitz.
    Die Spannung baut sich langsam bis zum Finale auf.
    Das Cover ist in knalligen Gelb und Pink und die Frau ohne Kopf zieht alle Blicke auf sich.
    Mir gefällt dieser Krimi sehr und ich gebe eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Hornita, 17.10.2022

    Zeitlos und humorvoll;
    Die Geschichte der Auftragsmörderin mit Decknamen Hornclaw auf der Schwelle zum Ruhestand ist irgendwie zeitlos und könnte überall spielen. Im Fokus steht ihre Einsamkeit, die Unsichtbarkeit einer älteren Frau Mitte 60, das Unterschätzt werden und dies wird in eine ungewöhnliche Rahmenhandlung verpackt. Im Rückblick wird ihre Lebensgeschichte erzählt, während sie darüber nachdenkt, sich zur Ruhe zu setzen. Sie spürt die Konkurrenz junger Kollegen und die Vergangenheit droht, sie einzuholen. Das Buch ist von Anfang an spannend und interessant und liest sich sehr gut. Mir hat besonders gut gefallen, wie Hornclaw sich Gedanken über ihre Lebensentscheidungen macht und reflektiert, dass ihre Kräfte nachlassen und sie manche Dinge im Alter anders sieht und sich einen normalen Alltag mit anderen Senioren vorstellt. Humor schwingt unterschwellig immer mit, nicht zuletzt auch im Namen ihres Arbeitgebers, der Agentur für „Schädlingsbekämpfung“.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Susanne S., 24.10.2022

    10 Sterne gibt es schon mal für den tollen Einband - das Gelb mit Pink, die Haptik - ein tolles Gefühl fürs Lesen.
    Für den Inhalt gibt es ein paar weniger - wobei das Lesevergnügen erst am Ende etwas abnimmt, weil der Schluss mehr als verwirrend für mich war.

    Die Geschichte spielt in Asien, wobei bis auf den Namen der Autorin wenige Anhaltspunkte gibt, dass es wirklich in Asien spielt - theoretisch könnte es überall so sein… diese wenigen Anhaltspunkte sind aber ein Pluspunkt für die Geschichte der älteren Dame, die als “Schädlingsbekämpferin” arbeitet, ein sympathischer Ausdruck für die Auftragsmörderin. Man schließt Hornclaw, so der Agenten-Name, sofort ins Herz - eine nette ältere Dame, die ihr Leben hinterfragt und nicht mehr wirklich zufrieden ist, wie es läuft. Im Laufe des Buches lernt man ihre Geschichte kennen und auch wie sie zu dem Job kam - eigentlich ist ihr Weg von Anfang an durch Negatives, Tod und Schmerzen geebnet. Es gibt im Buch die eine und andere Wendung, die durchaus auch den Spannungsbogen erhöht und den Leser intensiver in die Geschichte einbringt, da man gespannt ist, ob, wie und überhaupt … am Schluss verliert Hornclaw aber mehr als sie wohl selbst will, und ist durchaus zufrieden wie es ist.

    Den Schreibstil fand ich von Anfang an toll, ich hatte immer das Gefühl, dass mir jemand die Geschichte erzählt, einfach eine Biografie einer älteren Dame, in die man sofort taucht, die einen an die Hand nimmt und man auch bei den Kleinigkeiten nicht gelangweilt wird. Es sind aber manchmal auch diese Kleinigkeiten, die die Geschichte sympathisch, spannend und lesbar machen.
    Die Namen sind der Clou - Hornclaw, Worryfixer, Deadweight, Bullfight usw. Man beschäftigt sich nicht mit Namen, die Identitäten preisgeben könnten - das geht sogar soweit, dass bei Worryfixer gegendert wird … “er*sie” … “seine*ihre” und so weiter, man weiß also gar nicht, ob Mann oder Frau oder …

    Das Buch ist in Kapitel gegliedert, wobei die Kapitel wieder in kleinere Kapitel/Absätze gegliedert wird - diese Gliederung macht das Lesen sehr einfach und ist sehr angenehm, um den Überblick zu behalten und nicht mit den verschiedenen Protagonisten, Schauplätzen und Zeitpunkten durcheinander zu kommen.

    ************************

    *Spoiler*
    Wie bei allen Agentenbücher - oder Bücher über Schädlingsbekämpfung - gibt es auch einen Showdown am Ende, wobei bei diesem hier ich etwas enttäuscht war; ab einem gewissen Zeitpunkt ist klar, dass es zu einem Duell der zwei Protagonisten kommen muss - aber die Art und Weise, wie, wann, wo … ich hatte fast das Gefühl, dass ein Schluss gesucht werden musste und so einfach mal wie im Western-Stil die zwei Protagonisten sich gegenüber stehen “müssen”.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Karen S., 20.10.2022

    Ein Krimi über eine Auftragskillerin aka Schädlingsbekämpferin im Seniorenalter. Und ihre Sicht auf die Welt und ihre Mitmenschen.
    Ein interessantes Thema. Mir gefällt der trockene Schreibstil. Es wird deutlich, dass Hornclaw aufgrund ihres Berufes nie wirklich Teil der Gesellschaft war und somit in vielerlei Hinsicht unsichtbar für andere ist - und nun in ihrem Alter sowieso. Nach und nach erfahren wir mehr über ihren Lebensweg. Und auch wenn es eine spezielle Geschichte ist, befasst sie sich mit universellen Fragen: ist es irgendwann zu spät den eingeschlagenen Lebensweg zu verlassen? Wie gehen wir mit den Leben unserer Mitmenschen um? Und wie gehen wir mit traumatischen Erlebnissen um?
    Und am Schluss siegt doch wieder die Liebe. Zumindest ein bißchen. Und Überraschungen hält das Buch auch bereit - aber die will ich nicht spoilern!

    Mir hat diese ungewöhnliche Geschichte sehr gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    BK, 22.10.2022

    Eine Auftragsmörderin kommt in die Jahre
    In diesem Buch geht es um eine in die Jahre gekommene Auftragsmörderin, ihr Gesicht ist auf dem Cover nicht zu erkennen. Genauso unerkannt will Hornclaw auch in der Öffentlichkeit sein und kann so auf belebten Plätzen Ihren Aufträgen nachgehen. Der Schreibstil der Autorin ist zu loben bzw. ein Kompliment an die Übersetzerin. Die Szenen der Geschichte werden punktgenau beschrieben, Wortwahl und Ausdrucksweise sind sehr gewählt. Ursprünglich erschien der Roman bereits 2013 in Südkorea. Durch den nicht alltäglichen Handlungsort hat das Buch etwas exotisches.

    Ich finde das Cover, obwohl es nur zweifarbig aber dafür mit sehr kräftigen Farben gestaltet ist, sehr ansprechend. Noch spannender finde ich die Handlung, da sich die Protagonistin in einem Konflikt befindet. Ich finde den ungewöhnlichen Krimi gelungen und empfehle diesen gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Burkhard B., 19.10.2022

    Bis auf die Farben hat das Buch "Frau mit Messer" ein recht unauffälliges Cover. Genau wie die titelgebende Protagonistin. Hornclaw ist eine unauffällige Seniorin, die ihre kleine Wohnung nur mit ihrem Hund Deadweight teilt. Keiner ahnt, das sie eine Auftragsmörderin ist, die rücksichtslos in den letzten vierzig Jahren jeden Auftrag angenommen und ihre Opfer getötet hat. Jetzt, mit fünfundsechzig Jahren merkt sie, das sie milder wird.
    Die Autorin versteht es, auf amüsante Art Klischees zu verkaufen und erzählt bissig von alternden Damen und brutalen Mördern.
    Sie lässt uns teilhaben an der Hin- und Hergerissenheit einer alternden Attentäterin.
    Neben Hornclaw ist ihr Hund Deadweight ein weiterer Höhepunkt in diesem herrlichen, ungewöhnlichen Krimi, den ich nur empfehlen kann. Ungewöhnliche Location und ungewöhnliche Protagonisten, aber absolut lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    miamina, 17.01.2023

    Der Erzählstil ist zu Beginn sehr nüchtern und kalt und wird erst mit der Entwicklung der Hauptfigur weicher. Durch die unterschiedlichen Rückblenden wird klar, durch welche Ereignisse die Persönlichkeit von Hornclow geschaffen wurde.

    Schrittweise erfährt der Leser den Lebensweg von Hornclow und hat dabei die Chance, Einblick in ihre Gedankengänge zu erhalten.

    Die beschriebenen Charaktere gefallen mir persönlich sehr gut. Der Leser hat die Chance sich in die einzelnen Charaktere hineinzufühlen und ihre Handlungen zu überdenken.

    Das Buch ist flüssig zu lesen. Der Schreibstil lässt nichts zu wünschen übrig!
    ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀
    Das Cover ist sehr ausdrucksstark designed worden.
    ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀ ⠀
    Insgesamt ein interessanter und spannender Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Marina D., 19.10.2022

    “Aber im Grunde ist es egal, wie man als alter Mensch ist, die Leute wollen nicht über einen Nachdenken.”
    Hornclaw wird älter und ihr Leben verändert sich. 40 Jahre lang arbeitet sie jetzt schon als ‚Schädlingsbekämpferin‘. Die Schädlinge die sind bekämpft sind Menschen und die Bezahlung ist gut. Von der Unsichtbarkeit, die das Älterwerden in einer Gesellschaft, die das Junge idealisiert, mitbringt, profitiert sie in diesem Job. Gleichzeitig spürt sie, dass Körper und Geist ihr immer mehr zu schaffen machen.

    Sie selbst war nie ein Typ für Gefühlsduselei, merkt aber, dass ihr Gewissen sich immer häufiger meldet. Auch die Einsamkeit wird immer mehr zum Thema. Nur ihrem Hund Deadweight steht sie halbwegs nahe.

    Nicht nur Hornclaw selbst merkt, dass es immer schwieriger für sie wird. Die Firma, für die sie tötet, beäugt sie kritisch, alle machen sich immer größere Sorgen wegen ihres Alters. Besonders ihr junger Kollege Bullfight scheint nur darauf zu warten, dass sie einen Fehler macht.

    Byeong-mo Gu hat mit Frau mit Messer eine einzigartige, unterhaltsame Geschichte geschaffen. Hornclaw ist eine spezielle Protagonistin, die ich irgendwie in mein Herz geschlossen habe. Es macht einfach Spaß, sie zu begleiten und durch die vielen Erinnerungen, die sie teilt, lernt man sie wirklich gut kennen.

    Die Story an sich bietet etwas weniger. Sie ist ziemlich vorhersehbar und bietet keine großen Überraschungen. Hier wäre auf jeden Fall mehr Potential da gewesen. Zum Glück wird die Geschichte aber durch andere Sachen getragen.

    Zum einen ist das einfach Hornclaw, die wirklich faszinierend ist. Ihre Gedanken und Gefühle sind spannend zu verfolgen und mal etwas ganz anderes. Außerdem lernen wir Südkorea hier besser kennen. Es gibt viel Gesellschaftskritik und das Thema Altern kommt immer wieder auf.

    Frau mit Messer ist kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss., trotzdem bin ich sehr froh, es getan zu haben. Die ungewöhnlichen Umstände und das seltene Setting konnten mich begeistern. Ich hatte beim Lesen total viel Spaß und werde noch lange an Hornclaw denken.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Tefelz, 25.10.2022

    Ruhestandsgedanken für alte Killer
    Nachdem ich schon ein Fan von Marcel Huwyler und seiner Frau Morgenstern Reihe bin, dachte ich, dann lies doch einfach auch die Koreanische Version einer alten Killerin. Es ist trotzdem ein Mentalitätsunterschied und die Leichtigkeit fehlt etwas, doch zunächst die ...

    Geschichte : Eine alte Frau , die nichts und niemand aufällt, gerät beim aussteigen aus der U-Bahn in eine Menge in deren Verlauf ein Mann auf die Gleise stürzt und stirbt, jedoch nicht an den Folgend des Sturzes. Die 65 Jährige Hornclaw (Warum sich Koreaner englische Spitznamen geben ?) hat einen weiteren Auftrag zur Zufriedenheit aufgeklärt. Für ihr Alter hält sie sich fit aber sie weiß, dass Ihr Chef bereits darüber nachdenkt, wann sie endlich in die Rente gehen soll. Auch ein junger Kollege verspottet sie regelmäßig und das ist etwas was sie gar nicht ertragen kann...

    Schreibstil und Cover : Das Vover ist gelb und Pink aber ansonsten völlig nichtssagend und hätte genauso gut, für irgend eine Sinnbefreite Biographie dienen können. Schade, denn der Schreibstil ist zwar ungewohnt, aber irgendwie hat sie mich an der richtigen Stelle abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. Ich war am Anfang etwas enttäuscht, weil es leider gar nicht komisch war, wie bei Frau Morgenstern, sondern Hornclaw und Ihre Welt lernen wir richtig kennen und das ist gut so.

    Personen/ Meinung : Interessant ist nur unsere 65 Jährige Rentnerin mit all IIhren Facetten und ihrem Hund, den sie manchmal vergißt. In einem Parallel-Universum haben Killer sogar Ihre eigenen Ärzte. Es ist einfach Fasinierend, die alte Dame zu begleiten und ohne zu viel verraten zu wollen, zum Ende hin ereichen wir dann fast schon Squit Game Niveau.

    Fazit : Ausgefallen und etwas Blutrünstig, aber sehr gut zu lesen und einfach mal etwas komplett anderes. Wem ich das empfehlen soll, weiß ich wirklich nicht. Es sind Thriller Elemente / Krimi in jedem Fall gut dabei aber es ist auch eine Persönlichkeitsstudie der anderen Art. Mir hat es gefallen und sehr gute 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Morten, 31.10.2022

    Ruhestand Mitte 60? Für viele Wunschvorstellung, für Hornclaw undenkbar. Auch wenn sie ihr eigenes Alter spürt, die Tücken ihres Jobs und das spöttisch-mobbende Verhalten eines jungen Kollegen. Aber Hornclaw ist auch nicht Lehrerin, nicht Ärztin oder Juristin – sie ist Auftragsmörderin. Oder wie sie es nennt: Schädlingsbekämpferin. Eine gute, die noch nicht bereit ist loszulassen. Bis sich alles überschlägt – und dann fast schon etwas zu schnell vorbei ist.

    „Frau mit Messer“ startet behutsam und ruhig mit einem Mord. Klingt auf den ersten Blick merkwürdig, aber alles geschieht ganz ruhig in einer U-Bahn. Das Opfer, ein übergriffiger, misogyner Mann, hat es verdient und es ist erst einmal ganz egal, warum er es wirklich verdient hat und wer den Auftrag gegeben hat. Stück für Stück wird Hornclaws Job, ihre Agentur und ihr beruflicher Werdegang enthüllt. Sie lernt die Familie des neuen Agentur-Arztes kennen und zeigt ihre weiche Seite, die ihr zum Verhängnis zu werden scheint. Und dann ist da noch der junge Kollege, der Hornclaw auf dem Kieker hat.

    Byeong-mo Gu legt hier einen Rachethriller der anderen Form vor. Der Nervenkitzel ist eher unterschwellig-empathisch, bezogen auf die Gefühle der Hauptfigur. Es überwiegt eine Art innere Ohnmacht, das eigene Alter (an) zu erkennen und loszulassen, ohne zu wissen, was folgen wird. An mancher Stelle ist das zu bedächtig, zu langatmig fast, an anderen genau richtig. Etwas schade: Der Höhepunkt, auf den die Autorin hinarbeitet, ist sehr schnell vorbei. Das passt natürlich, denn „Frau mit Messer“ ist kein Tarantino, aber etwas mehr Tiefe hätte das Ende des Buchs durchaus verdient.

    Und dennoch ist „Frau mit Messer“ eine durchaus lesenswerte Reise nach Korea, eine Welt zwischen Alltag und Kriminalität, Altern und Zukunftssorgen, Gentrifizierung und Misogynie. Nicht so auffällig und schon gar nicht so knallig wie sein Cover. Aber passend zur Hauptfigur, die nicht groß auffallen möchte – und dann doch zuschlägt. Nicht schlecht für 65.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    LindaRabbit, 31.10.2022

    Ältere Frau (mit Messer)

    Keiner vermutet, dass diese namenlose ältere Frau eine gedungene Mörderin ist. Beste Tarnung. Sie schleicht sich völlig harmlos an und - bang - hat das Opfer ein Messer zwischen den Rippen. Die mordende Rentnerin. Doch sie hadert mit dem Älterwerden. Und da ist auch jemand, der ihr das Älterwerden vergällt. Bullshit!

    Dazu gibt es eine Geschichte, es gibt zu allem eine Geschichte: Organisierte Verbrechen, organisiertes Töten, organisierte Schädlingsbekämpfung. Die alte Frau ist organisiert, der Laden für den sie tötet, ist organisiert.

    Die Sprache ist voller eigentümlicher Wendungen, durchaus als schön zu bezeichnen, auf jeden Fall etwas, was man bei einem Buch über eine 'Killerin' nicht vermutet. Beschreibungen des Alltags, des Lebens einer solchen 'Killerin'. Direkt aus dem koreanischen Leben gegriffen...

    Die koreanische Literaturszene steckt voller Überraschungen: Wieder ein ernst zu nehmendes Buch einer koreanischen Literatin. Byeong - mo Gu hat Preise erhalten für ihre Schreibe.Gut finde ich, dass sie Worryfixer als er*sie bezeichnet (und obwohl nicht näher beschrieben, handelt es sich wohl um eine transgender Person). Hornclaw, ihr Hund Deadweight, Bullshit... alle Personen, die mit der Schädlingsbekämpfung zu tun haben, tragen außergewöhnliche Namen, die anderen - die Schädlinge, die normalen Menschen - koreanische...

    Stark auffallendes Umschlagsbild - minimal, aber wirkungsvoll. Natürlich mit den Farben, überwiegend knallgelb, aber auch das Rot an der unteren Buchhälfte. Dazu dieses stilisierte weibliche Gesicht. Gesichtslos - konturlos.
    Der Titel - unglaublich in seiner Einfachheit, wirkungsvoll, der Klappentext - eine Frau als messerschwingende Auftragsmörderin, welch neue Idee!

    Toll geschrieben. Z.B. diese Situationsbeschreibung. U-Bahn, ein grausliger Typ, der eine junge Frau malträtiert. Die Rentnerin erledigt ihn mit einem Giftmesser (gut so, möchte man sagen...)

    Außergewöhnlich, aber empfehlenswert!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anita, 25.10.2022

    irgendwie bewegend

    Worum geht es?
    Hornclaw ist eine ältere Auftragskillerin, die entdecken muss, dass das Alter sie zunehmend emotional und mitfühlend werden lässt. Keine gute Voraussetzung für ihren Job.

    Worum geht es wirklich?
    Alter, Grenzen und Aufopferung

    Lesenswert?
    Ja, wenn auch nur begrenzt einem klassischen Spannungsbogen folgend. Man lernt Hornclaw kennen, seit Jahrzehnten Aufträgsmörderin. Oder - wie sie sagt - Ungeziefervernichterin. Körperlich merkt sie langsam das Alter und auch emotional wird sie von ihrer eigenen Sentimentalität überrascht. Vergesslichkeit und alte Knochen kommen noch dazu.
    Die Protagonistin ist auf der einen Seite kühl und grausam und doch außergewöhnlich liebevoll zu bestimmten Lebewesen. Diese Widersprüchlichkeit fand ich beim lesen höchst interessant und spannend.
    Auf vielen Ebenen hat sie zu kämpfen und diese Streitigkeiten stehen nicht einmal in direktem Zusammenhang mit ihrem Alter. Da wäre zum Beispiel der deutlich jüngere Kollege, der ihr ihre Kompetenz abspricht und sie versucht für unwichtig zu erklären.
    Sprachlich habe ich das Buch als unauffällig empfunden, weder sticht der Stil positiv noch negativ hervor. Interessant war jedoch das auftauchen einer Person, deren Geschlecht völlig unerwähnt bleibt und die auf diese Weise recht wage bleibt.
    Es gibt keinen Standard-Spannungsverlauf, eher ein Mitfiebern mit Hornclaw und ihrer Zwickmühle, in die sie im Laufe der Handlung immer tiefer rutscht.
    Falls ich das richtig gesehen habe, ist das Original bereits vor fast zehn Jahren erschienen, was man aber ungewöhnlicherweise beim Lesen gar nicht so bemerkt. Ebenfalls positiv, weil interessant, waren die kurzen Eindrücke, die man vom südkoreanischen Leben erhalten hat.
    Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn man Spannung in Kombination mit einer ungewöhnlichen Protagonistin ausprobieren möchte und zudem noch an anderen Kulturen interessiert ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Cosmea, 20.11.2022

    Ein Leben in der Finsternis
    Im Mittelpunkt des Romans “Frau mit Messer“ der südkoreanischen Autorin Byeong-Mo steht eine 65jährige Frau, die sich Hornclaw nennt und seit 45 Jahren für eine Agentur für Schädlingsbekämpfung arbeitet, deren Mitbegründerin sie einst war. Als Schädlinge werden Menschen bezeichnet, die andere verärgert haben oder ihnen im Weg sind und von den Mitarbeitern der Agentur gegen Bezahlung aus dem Weg geräumt werden. Hornclaw ist so unauffällig und unscheinbar, dass sie in der Öffentlichkeit morden kann, ohne jemals aufzufallen. Die Spezialistin hat weder Verwandte noch Freunde. Sie lebt allein mit ihrem Hund Deadweight, den sie mehr schlecht als recht versorgt. Inzwischen fragen sich nicht nur die Kollegen, ob es nicht an der Zeit ist aufzuhören. Wenn sie einen Fehler macht, riskiert sie ihr Leben und schadet dem Ruf der Firma. Besonders der junge Kollege Bullfight hat es auf sie abgesehen. Er nennt sie respektlos „Omi“ und begegnet ihr mit Ablehnung und offener Feindseligkeit. Hornclaw bemerkt, dass er ihr bei Aufträgen hinterherspioniert, um sie bei Fehlern zu erwischen. Es dauert lange, bis sie begreift, mit wem sie es zu tun hat, als ihre neue Zielperson ausgerechnet zu einer Familie gehört, für die sie so etwas wie Zuneigung empfindet, was nur Bullfight beobachtet haben kann. Ihr Leben lang hat sie ohne Bedauern und Schuldgefühle gemordet. Jetzt entwickelt sie zunehmend Empathie, was das Risiko gefährlich erhöht.
    Ich habe den Roman gern gelesen, zumal er auch kritische Einblicke in die südkoreanische Gesellschaft gewährt, vor allem die Stellung der Frau. Die Charaktere sind sorgfältig gezeichnet, wobei ich mich gewundert habe, wie sympathisch mir die Serienmörderin Hornclaw war. Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend zeigen, warum sie diesen Weg gegangen ist. Ein interessanter, sehr empfehlenswerter Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa D., 23.11.2022

    Hornclaw ist 65 Jahre alt und führt ein eher bescheidenes Leben.
    Sie ist einsam und lebt alleine, ihr einziger Gefährte ist ihr alternder Hund. Die meisten Menschen sind mit 65 in Pension und leben ein eher langsames leben. Sie entgegen hantiert mit Waffen, eine Fähigkeit die sie sich in den letzten 45 Jahren angeeignet hat.
    Denn sie ist viel mehr als man es ihr anmerken mag, sie ist Auftragsmörderin. Jedoch längst nicht mehr so erfolgreich und bekannt, wie sie es in der Vergangenheit war. Sie kann körperlich und geistig nicht mehr alles geben, aber dennoch kann sie sich nicht dazu bringen, damit aufzuhören.
    Schneller sie schauen kann, holt sie ihre Vergangenheit ein, denn sie freundet sich mit einer jungen Frau und ihrem Vater, einen verwitweten Arzt an.

    Mein erster Gedanke war, wow eine Geschichte über eine Auftragsmörderin. Ich muss sagen, in diese Richtung habe ich noch kein Buch gelesen und daher war ich äußerst neugierig, was mich erwartet.
    Ich muss jedoch schon als Spoilern, um einen Thriller handelt es sich nicht. Ich würde eher sagen, dass ich die Geschichte um das Altern und um die dadurch entstandenen Probleme handelt.
    Ein großer Punkt in dem Buch ist Kritik, Kritik an der modernen Gesellschaft in Korea und dem Umgang mit älteren Menschen.
    Ich selber verbringe oft meine Zeit in asiatischen Ländern und mir ist aufgefallen, dass Arbeit dort eine ganz andere Bedeutung hat. Bei uns ging sehr viele Menschen in Frühpension, jedoch ist es ins besonders in Asien aufgrund der finanziellen Lage oft gar nicht möglich. Sehr viele, auch über 80-Jährigen, müssen weiterhin täglich arbeiten, um ihre Familie und sich selbst finanziell über Wasser halten zu können.

    Daher ein gelungenes Buch geht schon eher in Richtung Gesellschaftsliteratur. Aufgrund der angenehmen Länge, aber sehr gut lesbar, definitiv empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein