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  • 5 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 03.02.2019 bei bewertet

    Das alles war Gottes Plan

    „Nichts, was sich in meinem Leben ereignet hätte, war zufällig passiert, sondern von Gott so beabsichtigt.“ (Janek/Hans)

    Der kleine Janek wächst in einem liebevollen Elternhaus in Polen auf und erlebt eine glückliche und behütete Kindheit. Seine Eltern Piotr und Sonia sind tief gläubige Menschen, denen eine große Leidenschaft für Jesus ins Herz gelegt wurde. Piotr arbeitet als Pastor, und Janek fühlt sich dazu berufen, in seine Fußstapfen zu treten. Nach dem Tod des Vaters entdeckt der knapp fünfzigjährige Janek einen seltsamen Umschlag, der einen Brief und Adoptionsunterlagen enthält. Seine gesamte Welt stürzt plötzlich ein. Die Fragen nach seiner Herkunft und seiner Ursprungsfamilie beschäftigen ihn von diesem Augenblick an ununterbrochen, und mithilfe seines Cousins Mariusz macht er sich schließlich auf die Suche nach jenen Menschen, die ihm das Leben schenkten.

    „Es ist schwer zu beschreiben, wie man sich fühlt, wenn sich plötzlich herausstellt, dass die Leute, die man sein Leben lang für seine Eltern gehalten hat, es gar nicht sind.“

    Lidia Czyz erzählt in diesem Buch, das sie sehr treffend als „eine deutsch-polnische Moses-Geschichte“ tituliert, von einer wahren Begebenheit. Ihrer Erzählung liegt die Lebensgeschichte eines alten polnischen Pastors zugrunde, der in den Wirren des Krieges in Gleiwitz zurückblieb und in einem Kinderheim landete, wo er kurze Zeit darauf von einem kinderlosen polnischen Ehepaar adoptiert wurde. Wie auch bei Mose damals musste Janeks Mutter ihr geliebtes Kind loslassen, in der Hoffnung, dadurch dessen Überleben zu ermöglichen. Und genauso wie Mose wurde auch Janek durch den Feind gerettet und wie ein eigenes Kind geliebt und aufgezogen.

    Der einnehmende und tief berührende Schreibstil von Lidia Czyz hat mich bereits in ihren beiden anderen Lebensgeschichten vollständig für sich eingenommen. Auch in dieser vorliegenden Neuerscheinung gelang es ihr auf der Stelle, mich gedanklich und emotional ganz tief in die Ereignisse um den deutsch-polnischen Jungen namens Janek (Hans) einzubeziehen. Zu gerne hätte ich darüber hinaus auch Bilder von Janek, seiner Herkunftsfamilie sowie seiner Adoptiveltern im Buch gefunden. Als einzigen winzigen Kritikpunkt möchte ich die eigenartige Darstellung des Buchstaben „g“ anführen, der mich 220 Seiten lang permanent irritierte.

    Obgleich der Klappentext bereits einiges über das Leben von Janek verrät, verspürte ich die gesamte Handlung hindurch dennoch einen latenten Spannungsbogen, der schließlich in der Familienzusammenführung seinen Höhepunkt findet. Die Autorin rollt die Geschichte des kleinen Jungen behutsam auf und einige ihrer Zitate ließen mich aufgewühlt und nachdenklich zurück:

    „Welche Eltern sind wichtiger: die, die ein Kind zur Welt gebracht haben, oder die, die es großgezogen haben?“

    „Manchmal ist es besser, ein Geheimnis zu bewahren“

    „Weißt du, die Dinge sind nicht immer so, wie sie uns erscheinen.“

    Im Nachwort berichtet Lidia Czyz über die Entstehung dieses Buches und auf welche Art und Weise sie von Janek erfuhr. Diese Hinweise sowie die geschichtlichen Hintergrundinformationen bildeten eine perfekte Ergänzung dieser beeindruckenden Geschichte, die mir ausgezeichnet gefallen und mich zutiefst berührt hat.

    Ich kann nicht nur das vorliegende Buch „Geliebt. Getäuscht. Gefunden“, sondern auch die beiden anderen außergewöhnlichen und emotionalen Lebensberichte aus der Feder dieser Autorin uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 03.02.2019

    Das alles war Gottes Plan

    „Nichts, was sich in meinem Leben ereignet hätte, war zufällig passiert, sondern von Gott so beabsichtigt.“ (Janek/Hans)

    Der kleine Janek wächst in einem liebevollen Elternhaus in Polen auf und erlebt eine glückliche und behütete Kindheit. Seine Eltern Piotr und Sonia sind tief gläubige Menschen, denen eine große Leidenschaft für Jesus ins Herz gelegt wurde. Piotr arbeitet als Pastor, und Janek fühlt sich dazu berufen, in seine Fußstapfen zu treten. Nach dem Tod des Vaters entdeckt der knapp fünfzigjährige Janek einen seltsamen Umschlag, der einen Brief und Adoptionsunterlagen enthält. Seine gesamte Welt stürzt plötzlich ein. Die Fragen nach seiner Herkunft und seiner Ursprungsfamilie beschäftigen ihn von diesem Augenblick an ununterbrochen, und mithilfe seines Cousins Mariusz macht er sich schließlich auf die Suche nach jenen Menschen, die ihm das Leben schenkten.

    „Es ist schwer zu beschreiben, wie man sich fühlt, wenn sich plötzlich herausstellt, dass die Leute, die man sein Leben lang für seine Eltern gehalten hat, es gar nicht sind.“

    Lidia Czyz erzählt in diesem Buch, das sie sehr treffend als „eine deutsch-polnische Moses-Geschichte“ tituliert, von einer wahren Begebenheit. Ihrer Erzählung liegt die Lebensgeschichte eines alten polnischen Pastors zugrunde, der in den Wirren des Krieges in Gleiwitz zurückblieb und in einem Kinderheim landete, wo er kurze Zeit darauf von einem kinderlosen polnischen Ehepaar adoptiert wurde. Wie auch bei Mose damals musste Janeks Mutter ihr geliebtes Kind loslassen, in der Hoffnung, dadurch dessen Überleben zu ermöglichen. Und genauso wie Mose wurde auch Janek durch den Feind gerettet und wie ein eigenes Kind geliebt und aufgezogen.

    Der einnehmende und tief berührende Schreibstil von Lidia Czyz hat mich bereits in ihren beiden anderen Lebensgeschichten vollständig für sich eingenommen. Auch in dieser vorliegenden Neuerscheinung gelang es ihr auf der Stelle, mich gedanklich und emotional ganz tief in die Ereignisse um den deutsch-polnischen Jungen namens Janek (Hans) einzubeziehen. Zu gerne hätte ich darüber hinaus auch Bilder von Janek, seiner Herkunftsfamilie sowie seiner Adoptiveltern im Buch gefunden. Als einzigen winzigen Kritikpunkt möchte ich die eigenartige Darstellung des Buchstaben „g“ anführen, der mich 220 Seiten lang permanent irritierte.

    Obgleich der Klappentext bereits einiges über das Leben von Janek verrät, verspürte ich die gesamte Handlung hindurch dennoch einen latenten Spannungsbogen, der schließlich in der Familienzusammenführung seinen Höhepunkt findet. Die Autorin rollt die Geschichte des kleinen Jungen behutsam auf und einige ihrer Zitate ließen mich aufgewühlt und nachdenklich zurück:

    „Welche Eltern sind wichtiger: die, die ein Kind zur Welt gebracht haben, oder die, die es großgezogen haben?“

    „Manchmal ist es besser, ein Geheimnis zu bewahren“

    „Weißt du, die Dinge sind nicht immer so, wie sie uns erscheinen.“

    Im Nachwort berichtet Lidia Czyz über die Entstehung dieses Buches und auf welche Art und Weise sie von Janek erfuhr. Diese Hinweise sowie die geschichtlichen Hintergrundinformationen bildeten eine perfekte Ergänzung dieser beeindruckenden Geschichte, die mir ausgezeichnet gefallen und mich zutiefst berührt hat.

    Ich kann nicht nur das vorliegende Buch „Geliebt. Getäuscht. Gefunden“, sondern auch die beiden anderen außergewöhnlichen und emotionalen Lebensberichte aus der Feder dieser Autorin uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 30.12.2018

    "Jan hatte immer geahnt, dass es ein Familiengeheimnis geben musste. Aber worum es dabei ging, wusste er nicht. Zwei Wochen nach dem Tod seines polnischen Papas, einem Pastor, entdeckt Jan bei der Wohnungsauflösung Dokumente, die ihn völlig aus dem Gleichgewicht bringen: Er findet heraus, dass er von seinen polnischen Eltern adoptiert worden ist, dass seine Eltern Deutsche waren und er drei ältere Brüder hat. Gegen Ende des Krieges hatte seine Mutter ihn in Gleiwitz in ein Kinderheim gegeben, weil er erst einige Monate alt war und die Flucht nicht überlebt hätte. Sie wollte ihn nach Kriegsende zurückholen. Aber als der Krieg vorbei war, gehörte Gleiwitz nicht mehr zu Deutschland! Eine polnische Familie, die kinderlos war, entschloss sich, Jan zu adoptieren, weil ihnen gesagt wurde, dass er ein Waisenkind sei. Er wurde ihr Ein und Alles. Drei Jahre später meldete sich die leibliche Mutter per Brief, doch die Adoptiveltern liebten Jan so sehr, dass sie ihn um keinen Preis wieder zurückgeben wollten.
    Jan, der Pastor einer freikirchlichen Gemeinde geworden ist, erfährt das alles erst nach dem Tod seiner Adoptiveltern. Mit Hilfe eines Cousins, der in Deutschland lebt, gelingt es ihm, Kontakt zu seinen Geschwistern aufzunehmen. Die Begegnung mit ihnen ist enorm bewegend, und wie die anderen Bücher von Lidia Czyż wird auch diese deutsch-polnische Mosegeschichte mitreißend geschildert. Man will dieses Buch nicht mehr aus den Händen legen." - soweit der Klappentext.

    Lidia Czyz, Jahrgang 1963, wurde als Pfarrerstochter im schlesischen Cieszyn geboren. Sie wurde Lehrerin mit Schwerpunkt Kunsterziehung. Sie ist Autorin vieler Artikel für christliche Zeitschriften und Bücher. Sie ist mit dem Pfarrer einer lutherischen Gemeinde in Wisla Malinka verheiratet und Mutter von zwei Kindern. (Quelle: Klappentext).

    Das Cover zeigt einen kleinen, in die damalige gekleideten Jungen vor einer zerstörten Straße. Nur der Untertitel in hoffnungsvollem Grün bringt ein wenig Farbe auf das schwarz-weiß Foto mit dem hellgelben Titel.

    Lidia Czyz beschreibt auf gut 200 Seiten Jans Lebensgeschichte, die auf wahren Tatsachen beruht. Diese Geschichte beginnt sie mit einem Prolog, der zunächst "nur" neugierig macht, der aber im Verlauf des Romans immer mehr auf das Ende hindeutet. Die Lebensgeschichte unterteilt sie in Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter und Heute, wobei sie einzelne Episoden erzählt. Vor jedem Kapitel gibt es eine Zeitangabe, aus denen die Zahl der vergangenen Jahre hervorgeht. Eine Jahreszahl hätte es mir persönlich etwas leichter gemacht, alles zeitlich einzuordnen.

    Adoption ist ein Thema in Jans Leben, immer wieder gibt es Hinweise, die Jan hört und sieht. Dennoch glaubt er nicht daran, er wird von seinen Adoptiveltern geliebt und diese Liebe beseitigt alle Zweifel. Nach dem Tod seiner Adoptiveltern findet er seine Familie und erfährt die nachvollziehbaren Gründe, die seine leiblichen Eltern veranlasst haben, ihn in Polen aufwachsen und leben zu lassen. Auch diese zeigen von einer tiefen Liebe der Eltern zu ihrem Sohn.

    Der Schreibstil gefällt mir sehr, viel wörtliche Rede macht den Roman lebendig. Die Protagonisten werden liebevoll gezeichnet. Die Lebensgeschichte wird vor dem Hintergrund der Geschichte Polens und Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt, so dass auch hier die eine oder andere Wissenslücke geschlossen werden konnte.

    Fazit: ein bereicherndes und berührendes Buch, das zu lesen ich sehr empfehle.

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  • 4 Sterne

    Marianne, 20.11.2018

    Der kleine Janek wächst als Einzelkind auf. Seine Eltern umsorgen ihn liebevoll, auch wenn sie es oft nicht leicht haben. Als freikirchliche Christen in Polen leiden sie unter Verfolgungen und Benachteiligungen. Auch Janeks Vater muss, wie viele andere, wegen seines Glaubens ins Gefängnis. Die Eltern versuchen Janek vor dieser harten Realität zu beschützen, doch hin und wieder schnappt er Einzelheiten aus den Gesprächen der Eltern auf.

    Aber noch etwas verwundert ihn. Warum nennt ihn die Nachbarin in ihrer Wut Findling? Warum fragen die Eltern seines Freundes nach seinen echten Eltern? Und was hat es mit diesem geheimnisvollen, grauen Umschlag auf sich? Warum steht sein Name auf einem Zettel mit Adoptionsunterlagen?

    Erst viel später erfährt Janek, dass er das Kind deutscher Eltern ist. Wegen dem Krieg wurde er in einem Kinderheim zurückgelassen, als seine Familie in eisiger Kälte fliehen musste. Als die Mutter ihn später wieder zu sich nehmen will, gehört er bereits einer anderen Familie an, und wird als polnischer Junge erzogen. Janek ahnt nichts von dem Tauziehen der beiden Elternpaare, von denen das eine in Polen lebt, und das andere in Ostdeutschland. Obwohl es für ihn sehr schwer ist so spät im Leben zu erfahren, dass er eigentlich ein ganz anderer ist, ist er schließlich dankbar, dass er durch das Aufwachsen in seiner polnischen Familie Gott kennenlernen durfte.

    An Anfang dieses Buchs verfolgt der Leser in kurzen Streiflichter Ungereimtheiten in Janeks Kindheit und Jugend. Immer mal wieder lassen Gesprächsfetzen erahnen, dass er vielleicht nicht das leibliche Kind seiner Eltern ist, aber er will das nicht wahrhaben. Das Buch setzt dann in den Tagen nach der Beerdigung seiner Eltern ein, um zu zeigen wie es Janek ergeht, als sein ganzes bisheriges Leben in Frage gestellt wird.

    Neben Janeks persönliche Geschichte, erfährt der Leser einiges über den Zustand in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg. Wichtige Begriffe werden in Fußnoten erklärt. Aber es geht nicht nur um das Schicksal dieses kleinen Landes, das im Zwiespalt zwischen Russland und Deutschland steht; in dieser Erzählung spielt der Glaube eine große Rolle. Janek erlebt Gott als den, der bei seinem scheinbar verworrenen Lebensweg stets die Fäden in der Hand hat, und dabei einen guten und liebevollen Plan für ihn hat. Auch die feste Zuversicht der Christen, die unter Verfolgung zu leiden hatten, ist beeindruckend.

    Fazit: Eine bewegende und ermutigende Lebensgeschichte, die auf wahre Tatsachen beruht. Dieses Buch ist besonders interessant für alle, die authentische Erzählungen lieben und sich für geschichtliche Zusammenhänge interessieren.

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  • 4 Sterne

    Klaudia K., 11.12.2018

    Jan, ein geliebtes Kind eines polnischen Pastorenepaares ahnt nicht welche Überraschung ihn nach dem Tod seines überaus fürsorglichen und liebenden Vaters erwartet. Als er nach dem Ableben des Vaters die Wohnung aufräumt, fallen ihm Dokumente in die Hand, die ihn als ein Adoptivkind des Pastors ausweisen und ihm völlig den Boden unter den Füssen wegziehen. Er findet heraus, dass er von der deutschen Mutter in ein Kinderheim abgegeben worden ist als diese während des Krieges fliehen musste. Es verschlug dem jungen Mann schier die Sprache, als er erfuhr, dass ihn seine leibliche Mutter, Jahre nachdem die fürchterliche Kriegszeit vorüber war, wieder zu sich nehmen wollte, sich jedoch die Adoptiveltern weigerten den kleinen Jan herauszugeben.

    Jetzt erst, als junger Mann, erfährt er die ganzen Details während er sich auf die Suche nach seiner leiblichen Familie in Deutschland macht. Jan lernt schließlich seine Geschwister kennen. Obwohl er in seiner leiblichen Familie ankam, ist er dennoch glücklich, in seiner Adoptivfamilie viel von Gott erfahren zu haben, denn sein Glaube ließ ihn so manche schwere Hürde bewältigen und Schicksalsschläge annehmen.

    Der sehr schöne Roman "Geliebt. Getäuscht. Gefunden" von Lidia Chyz lässt seine Leser nicht nur über die Biografie Jans staunen, sondern erfährt durch die hervorragende Recherchearbeit der Autorin ganz nebenbei sehr viel über die politischen Zustände und Auswirkungen des zweiten Weltkriegs in Polen.
    Viele Kinder wurden durch den fürchterlichen Krieg zu Waisen, die von den Behörden notdürftig in Heimen untergebracht wurden. Polnische Ehepaare adoptierten diese. Jedem dieser Kinder, sofern sie die Wahrheit erfuhren, fällt es schwer zu verstehen oder gar zu akzeptieren, dass ihre leiblichen Eltern sie nicht wollten und schlichtweg ihrem ungewissen Schicksal überließen.
    Lidia Chyz schrieb eine ergreifende Biografie über Jan, als einem von Vielen. Der Leser begegnet einer bewegenden, kaum bekannten historischen Gegebenheit, die ihn tief berührt.

    Einen herzlichen Dank an den Fontis Verlag für dieses äußerst interessantes Buch.

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  • 3 Sterne

    Karl A., 18.02.2019

    Dies ist ein seltsames Buch. Es beginnt ziemlich harmlos, fast als Familienidylle. Janek, die Hauptperson des Buches, wächst in einer intakten Familie auf. Seine Eltern sind verantwortlich für eine evangelische Gemeinde in Polen. Sie finden den Jungen in einem Kinderheim für Kriegswaisen, adoptieren ihn auf legalem Weg und schenken ihm eine unbelastete Kinder- und Jugendzeit. Janek ist vor allem von seinem Vater so beeindruckt, dass er später den gleichen Beruf ergreift und ebenfalls Pastor wird.
    Durch versteckte Andeutungen von Verwandten oder Bekannten stösst er schon früh auf die Möglichkeit, dass er adoptiert worden sein könnte. Aber "die Situation von adoptierten Kindern war in dieser Zeit nicht leicht. Sie mussten sich oft anhören, dass sie dumm seien, nur weil sie adoptiert waren. Und wenn es deutsche Kinder waren, hatten sie nichts zu lachen. Ihnen wurde das Leben besonders schwergemacht. Sie wurden beschimpft, bespuckt und zum Teil sogar misshandelt. Es war wie ein Brandmal auf der Haut, ein Schandfleck für das ganze Leben. Das wollten dir deine Eltern ersparen", erklärt ihm seine Tante Jahre später.
    Als Janek seine Eltern fragt, ob er adoptiert worden sei, bekommt er nur ausweichende Antworten, denn sie wollen unter allen Umständen vermeiden, dass er als "Findling" oder – noch schlimmer – als "deutscher Bastard" abgestempelt und gemobbt wird. Er soll eine von der Vergangenheit unbelastete Kindheit erleben. Janek lässt die Sache auf sich beruhen. Und doch bricht die Frage seiner Herkunft von Zeit zu Zeit wieder auf.
    Lange verstand ich nicht, warum ein Pfarrer die Tatsache, dass sein Sohn nicht sein eigener war, so lange geheim halten wollte. Vor allem die Frage der Wahrhaftigkeit seiner Aussagen (auch als Verkündiger des Evangeliums!) beschäftigte mich – ein schwerwiegender Verdacht für einen Geistlichen. Erst nach dem Tod seiner Eltern (Janek ist bereits über 50) kommt Licht ins Dunkel.
    Diese Entdeckung macht den letzten Teil des Buches dramatisch. Janek findet hinter einem Bild (!) den vergilbten Umschlag mit den Adoptionsunterlagen. Diese Wende ist für ihn nicht nur ein Hammer, sondern auch die Motivation, sich auf die Suche nach seinen richtigen Eltern zu machen. Er findet sie nicht mehr, sie sind in der Zwischenzeit verstorben. Aber seine Brüder und seine Schwester, von denen er bis vor kurzem keine Ahnung hatte, findet er irgendwo im Westen (leider wird nicht gesagt wo). Diese Begegnung ist für ihn so herzlich und ermutigend, dass der Schmerz über die verlorenen Jahre keine Rolle mehr spielt. Interessant ist der religiöse Unterschied. Janek, in Polen in einem evangelischen Umfeld aufgewachsen, hat schon früh zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus gefunden. Für seine Verwandten ist das fremd, denn "wir sind nicht religiös". Aber ihre Offenheit gibt ihm die Gelegenheit, von seinem Geheimnis zu erzählen: von Gottes Liebe, die immer sein Bestes im Auge hatte, auch wenn er ihn nicht immer verstand. Und er findet aufmerksame Zuhörer.

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  • 2 Sterne

    Nicole Katharina, 09.12.2018

    Meine Meinung zum Buch:

    Geliebt. Getäuscht. Gefunden.

    Eine deutsche-polnische Mosesgeschichte



    Aufmerksamkeit:

    Diesen Punkt findet ihr auf dem Blog von mir.

    Inhalt in meinen Worten:

    Der zweite Weltkrieg hinterließ Spuren, manche davon werden erst 50 Jahre später aufgedeckt, andere nie, doch es gibt Spuren der Verwüstung.

    So ging es auch Jan. Er wurde adoptiert. Aber nicht weil seine Eltern gestorben sind, sondern in Polen flüchten mussten, weil sie Deutsche waren. So bekommt Jan eine neue Familie. Immer wieder gibt es einen Hauch von Andeutungen für ihn, die er jedoch nicht wahr nahm, nicht verstanden hat, denn seine Eltern waren Polen.

    Kurz nach dem Tod seines Vaters entdeckt er den braunen Briefumschlag, da war Jan aber schon knapp 50 Jahre alt, der ihm erzählte, was wirklich die Tatsache ist, und so begibt sich Jan auf Spurensuche.



    Wie ich das Gelesene empfinde:

    Ich tat mir schwer mit der Geschichte. Sie war immer wieder durchdrungen von verschiedenen Schreibstilen und während eines Satzes vergingen plötzlich mehrere Jahre, das fand ich dann eher nicht so praktisch, denn so hatte ich jedes Mal das Gefühl es fehlt etwas.

    Dann war es auch so, das ich das Gefühl hatte dass das Buch mir eine emotionale Geschichte erzählen möchte, die aber auch nicht wirklich an mich so heran gegangen ist, wie ich es mir gewünscht hätte, es blieben einfach zu viele Fragezeichen übrig und zu viele zu einfach gelöste Momente.

    Deswegen war ich tatsächlich das erste Mal nach langem irgendwie enttäuscht, denn ich hab mehr erwartet, als ich bekam.



    Charakter:

    Jan erzählt aus seinem Leben. Wie er adoptiert wurde, warum er traurig wurde, was sein Leben ausmachte, das er den Glauben gefunden hat, und zeitgleich war er Erwachsen und Kind, so wusste ich oft nicht mit welchem Jan ich es gerade zu tun hatte.

    Es kamen noch andere Charaktere dazu, mit denen Jan in seinem Leben zu tun hatte, sei es seine Frau, seine Eltern, Bekannte und Verwandte. So das wirklich eine Familiengeschichte gestrickt wurde.



    Schreibstil:

    Ich empfand den Schreibstil anstrengend. Einerseits kindlich und dann wieder reif wie ein Erwachsener spricht, dann wiederum voller Zeitsprünge und Abbrüchen in der Handlung und plötzlich befand ich mich während einem Satz in einem anderen Jahr, das war mir irgendwann einfach zu viel und ich fragte mich, was das nun sollte. Somit für mich ein Buch mit vielen Fragezeichen.



    Spannung:

    Dagegen wurde die Spannung gut aufgebaut, konnte aber nicht permanent gleich hoch bleiben sondern flaute immer wieder ab. Das lag einerseits an den Zeitsprüngen in der Handlung zum anderen daran, das ich mit Jans Geschichte nicht warm wurde und zum anderen vieles einfach zu einfach gelöst wurde und Jan kaum Schwierigkeiten in seinem Leben hatte.



    Empfehlung:

    Ich finde es gut das klar gestellt wird, wie es Deutschen in Polen ging, als der zweite Weltkrieg war, denn davon hab ich bisher noch nicht so oft oder gar viel gehört. Dagegen fand ich den Schreibstil, die Spannung und auch allgemein die Geschichte etwas spärlich und schwer. Weswegen ich euch empfehlen möchte, euch selbst ein Bild von der Geschichte zu machen, euch von Jan die Geschichte erzählen zu lassen, und euch vielleicht einfach ein eigenes Bild zu machen.



    Bewertung:

    Leider tat ich mich schwer mit diesem Buch, zu schwer. Ich kam am Ende der Seiten an, aber war irgendwie nicht schlauer als vorher und fragte mich, war das jetzt wirklich alles? Irgendwie blieb die Geschichte für mich stumpf, es fehlte an Gefühl und es war eher ein Dialog zwischen Jan und anderen Personen als eine lebhafte Geschichte. Was ich jedoch dank dem Titel erwartete. Deswegen gebe ich schweren Herzens nur zwei Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 21.11.2018

    „...Welche Eltern sind wichtiger: die, die ein Kind zur Welt gebracht haben, oder die, die es großgezogen haben?...“

    Jan ist 50 Jahre alt, als er am Grab seines Vaters steht. Auch die Enkelsöhne trauern um den Verstorbenen. Jan selbst hat seine eigenen Großeltern nie kennengelernt.
    Zwei Wochen später ist Jan mit seiner Tante Hania unterwegs. Sie versucht, ihm vorsichtig etwas mitzuteilen. Jan ist nicht das Kind seiner Eltern. Er wurde aus einem Waisenhaus adoptiert.
    Die Autorin erzählt in mehreren Episoden eine bewegende Lebensgeschichte, die mit Ende des zweiten Weltkrieges begann.
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich und passt sich der komplexen Thematik an. Dabei agiert Jan als Ich-Erzähler. Das macht die Geschichte besonders authentisch.
    Jan wächst als Sohn eines evangelischen Pastors in Gliwice auf. Mit einige Ausschnitten seiner Kindheit beginnt die Lebensbeschreibung. In denen wird unterschwellig deutlich, dass Jan adoptiert wurde. Die Hinweise sind aber so geschickt kaschiert, dass er sie noch nicht begreift. Gleichzeitig wird klar, wie sehr Jan in seiner Familie geliebt wird. Besonders bewegend ist die kurze Episode, wo Jan mit seiner Mutter auf die Rückkehr des Vaters aus dem Sanatorium wartet. Sie geht unter die Haut. Es sollte ein paar Jahre dauern, bis Jan zufällig mitbekommt, dass das Sanatorium eine Gefängnis war. Dadurch ergibt sich auch ein Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in Oberschlesien zur Ära unter Stalin.
    In den Szenen über Jans Jugend sind weitere Schicksale eingeflochten. Dabei zieht sich das Thema Adoption wie ein roter Faden durch die Geschichte. So erfährt Jan,dass Basia Burkowska, eine Bekannte, eigentlich das Kind einer deutschen Mutter war.
    Jan wird wie sein Vater Pastor. Für Außenstehende gibt es keinerlei Zweifel an einen familiären Wurzeln. Seine zukünftige Frau Ania wurde ebenfalls adoptiert. Deutlich wird, dass die Kinder, die von ihrer Adoption wussten, sehr unterschiedlich damit umgegangen sind. In einem Gespräch mit Basia sagt Jan über Ania:

    „...Sie hat dasselbe erlebt wie du: In dem Moment, wo sie in Gott ihren wahren Vater gefunden hat, verschwand das Gefühl von Einsamkeit in ihrem Herzen...“

    Jan kannte das Gefühl der Einsamkeit so nicht. Er war geliebt.
    Und nun mit 50 Jahren erfährt Jan, dass ihn seine deutsche Mutter im Waisenhaus zurück ließ, weil die Flucht mit den drei älteren Söhnen schon kompliziert war. Sie hat später in der DDR gelebt.
    Im Gespräch mit Tante Hania arbeitet Jan die Vergangenheit auf. Dabei geht es vor allem um die Frage, warum seine Eltern und alle, die davon wussten, geschwiegen haben. Hania nennt gute Argumente dafür. Hier ist eines davon:

    „...Die Situation von adoptierten Kindern war in der Zeit nicht leicht. Sie mussten sich oft anhören, dass sie dumm seien, nur weil sie adoptiert waren. Und wenn es deutsche Kinder waren, hatten sie nichts zu lachen. Ihnen wurde das Leben besonders schwer gemacht...“

    Jan bekommt Kontakt zu seinen Geschwistern. Die Mutter hatte sich bemüht, den Jungen in die DDR zu holen, nicht nur wegen der ablehnenden Haltung der Adoptiveltern aber darauf verzichtet.
    Der Briefwechsel existiert nicht mehr. Nun lernt Jan seine Geschwister kennen.
    Souverän geht Jan mit der neuen Situation um. Er sieht das Positive und weiß zu schätzen, was seine Adoptiveltern für ihn getan haben. Sein Leben vergleicht er mit der Mosesgeschichte, die ihm Tante Hania häufig erzählt hat. Er ist sich gewiss, dass alles nach Gottes Plan verlief.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich tief berührt. Zum Abschluss möchte ich einen Satz von Tante Hania zitieren, mit dessen Aussage wir Nachgeborenen häufig konfrontiert wurden:

    „...Unsere Generation hat über vieles nicht gesprochen, vielleicht wegen all dem, was wir im Krieg erlebt haben...“

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    Rita P., 07.04.2021

    Verifizierter Kommentar

    Ich hatte mir von diesem Buch viele interessante Dinge über dieses Thema und diese Zeit damals erwartet.Der Klapptext dazu war viel versprechend für mich.
    Aber ...
    Weder kam ich mit diesem kompliziertem Schreibstil noch mit dem Sprung über die Jahre ohne Jahresangabe des jeweiligen Abschnitt's zurecht.Nach den meisten gelesenen Abschnitten stellten sich für mich mehr Fragezeichen als vorher was den Zusammenhang des Geschriebenen betraf.Diese Geschichte hat sehr wenige interessante Details von Jan's Adoption,dem angekündigten Thema ansich,als vielmehr alle möglichen religiösen Details und Bibelzitate seiner polnischen Familie und sich.Also wer ein mehr oder weniger religiöses Buch sucht,ist hier genau richtig.

    Ich habe seit langem kein so schlechtes Buch mehr gelesen,deshalb geb ich ihm auch nur einen Stern.Für ein doch hohes Preisniveau für dieses Buch hätte ich mir bei weitem mehr erwartet.

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