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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 20.11.2019

    Als Buch bewertet

    Petersdorf im Jahre 1928. Laurenz Sadler heiratet seine Annemarie. Gemeinsam ziehen sie auf dem Sadlerhof ein und leben dort zusammen mit Laurenz Eltern. Sie werden Eltern von zwei Mädchen. Die begabte Kathi interessiert sich für Physik und Technik, Franzi ist chronisch krank. Als Kathi mit 15 Jahren einen Mathematikwettbewerb gewinnt, gerät die Familie in den Fokus der Regierung. Annemarie gefällt dies nicht, den sie hütet ein Geheimnis.

    "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" von Hanni Münzer ist der Auftakt einer neuen Serie. Hier überzeugt die Autorin mit ihrem sehr gut recherchierten und lebendig wiedergegebenen Wissen. Die Familiengeschichte spielt vor einer Kulisse, die ein Stück realer Geschichte spiegelt. Hanni Münzer erzählt hier von der damaligen Politik, den daraus resultierenden Schwierigkeiten und dem Zusammenhalt der Menschen im Dorf. Aber auch Lügen und Intrigen werden hier deutlich dargestellt. Die Charaktere sind vielseitig und bieten von jedem etwas. Jeder hat seine Eigenarten, Ecken und Kanten und alle zusammen ergeben eine Dorfgemeinschaft, wie man sie überall finden kann. Dies alles erzählt die Autorin auf angenehm lockere Art, so daß man der Handlung leicht folgen kann. Angereichert ist das Buch mit einer sehr nützlichen Personenliste, Landkarten und einer informativen Zeittafel - sehr angenehme Zusatzinformationen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 10.10.2019

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1928 in Schlesien. Der junge Komponist Laurenz lernt Annemarie kennen und lieben. Die Liebe ist zweiseitig. Bald heiraten die beiden und träumen über eine glückliche Zukunft. Doch Laurenz ahnt nicht, dass Annemarie ihm eine großes Geheimnis verschweigt. Wegen einer familiären Katastrophe wird Laurenz kurz darauf gezwungen, den elterlichen Hof in Petersdorf nahe der polnischen Grenze zu übernehmen, obwohl er sich nie als Bauer vorgestellt hatte. Zumindest findet er sein Glück mit Annemarie denn die beiden gebähren zwei außergewöhnliche Töchter, die hochbegabte Kathi und an einer seltenen Krankheit leidende aber ebenso einzigartige Franzi. Doch die ländliche Idylle ist schnell vorbei, als im fernen Berlin die Nazis an die Macht kommen und die Familie dies zu spüren bekommt.
    Die Autorin hat es hiermit geschafft eine dramatische Familiengeschichte mit historischem Hintergrund zu verbinden und daraus einen Roman zu erschaffen, der den Leser atemlos durch das Buch lesen lässt. Natürlich warte ich fieberhaft auf Teil 2 der Reihe um zu erfahren wie es weitergeht.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibuschka, 16.10.2019

    Als eBook bewertet

    Inhaltsangabe:
    Gegenstand des Romans „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ von Hanni Münzer ist die autobiographisch gefärbte Geschichte der Familie Sadler zwischen 1928 und 1946. Zum Haushalt der Sadlers gehören neben der Schwiegermutter das Ehepaar Laurenz und Annemarie, deren zwei heranwachsende Töchter sowie die polnischen Hausangestellten Oleg und Dorota. Durch familiäre Zwänge müssen Laurenz und seine Frau unerwartet das Stadtleben aufgeben und den elterlichen Hof in einem Dorf nahe der polnischen Grenze übernehmen, wenngleich sie ursprünglich einen völlig anderen Lebensentwurf hatten. Zudem erschweren die Spannungen zwischen Annemarie und ihrer Schwiegermutter das Zusammenleben. Die eigentliche Protagonistin der Geschichte ist Kathi, die älteste Tochter, die in der Pubertät durch das Überschreiten von Grenzen und ihre Hochbegabung die Familie in den Fokus stellt. Um Ihr Kind zu schützen, tritt Annemarie eine Lawine los, die lange bei ihrer Tochter nachhallt. Ein Familiengeheimnis und der Umgang damit lassen Schwiegermutter und –tochter einander näherkommen.

    Mein Leseeindruck:
    Der Autorin gelingt es, über dreidimensionale Charaktere und deren Interaktion eine Atmosphäre zu schaffen, die mit jeder Seite an Kurzweiligkeit gewinnt. Sie thematisiert das 3.Reich ohne sich der gängigen Klischees zu bedienen. Insgesamt ein gelungener Roman, der in flüssigem Stil geschrieben ist. Ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilofee, 07.10.2019

    Als Buch bewertet

    Der erste Teil einer Familiensaga.
    Vor dem heraufziehenden Sturm des Zweiten Weltkriegs entfaltet sich das dramatische Schicksal
    der schlesischen Familie Sadler von 1928 bis heute – eine Geschichte von Liebe und Leid, von Glück und Hoffnung.

    Sehr authentisch und bildhaft schildert Münzer nicht nur den Zusammenhalt der Ortsbewohner,
    sondern auch die Veränderungen der politischen Szenerie und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung
    in den Jahren 1928 – bis zum 2. Weltkrieg.
    In klaren Worten wird das Leben der Familie Stadler geschildert, die Auf und Abs, immer mit einer
    gewissen Spannung im Text.
    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
    Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
    und man kann sich sehr gut mit ihnen Identifizieren.
    Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend vermittelt.
    Der allmähliche Niedergang und Zerfall einer vergangenen Zeit wird
    Unprätentiös und lebensnah erzählt, so das es nie rührselig oder kitschig wird.
    Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Dieser Roman zeigt was Heimat
    wirklich bedeutet. Zumal die Familiengeschichte von Hanni Münzers eigener inspiriert ist.

    Als Besonders gelungen finde ich die am Anfang des Buches geschriebene Personenliste und
    die Landkarte von Schlesien mit den Grenzen von 1914.
    Auch die Nachbemerkung ist sehr lesenswert, so wie die Zeittafel am Ende des Buches.

    Ein mehr als gelungener Auftakt der Heimat-Saga!

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  • 5 Sterne

    23 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 04.10.2019

    Als Buch bewertet

    1928 Breslau/Schlesien. Laurenz Sadler verliebt sich schon bei ihrer ersten Begegnung Hals über Kopf in Annemarie und macht sie schon bald zu seiner Frau. Das junge Ehepaar zieht auf den familiären Sadlerhof, wo sie mit Laurenz‘ Eltern unter einem Dach leben sowie ein Knecht und eine Haushaltshilfe. Schon bald haben sie zwei kleine Mädchen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Kathi ist hochbegabt, interessiert sich für Physik und Technik, während ihre Schwester Franzi unter einer schweren chronischen Erkrankung leidet und viel Fürsorge benötigt. Während sich in der Welt außerhalb von Petersdorf langsam die Nazis ihre Fühler ausstrecken, wachsen die beiden Schwestern liebevoll umsorgt in einer friedlichen Umgebung auf. Dann gewinnt die 15-jährige Kathi einen Mathematikwettbewerb und rückt nicht nur sich selbst, sondern auch die Familie ins Licht der Öffentlichkeit, weil sich die Regierung in Berlin für sie interessiert. Das gefällt vor allem ihrer Mutter Annemarie gar nicht, die selbst streng ein Geheimnis hütet. Annemarie muss handeln, um ihre Kinder zu schützen…
    Hanni Münzer hat mit „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ den ersten Band ihrer Heimat-Reihe vorgelegt, der nicht nur mit einem sehr gut recherchierten Hintergrund punkten kann, sondern auch mit einer wunderbaren, spannend erzählten tiefgründigen Familiengeschichte begeistern kann, die sich an die der Autorin anlehnt. Der Schreibstil ist flüssig, einfühlsam, unverblümt und immer mit einer unterschwelligen Spannung versehen. Der Leser taucht schon mit dem Prolog in diese faszinierende Geschichte ein und erlebt im Kreise der Sadlers im idyllischen Petersdorf an der deutsch-polnischen Grenze das Schicksal der Familie von 1928 bis ins Jahr 1946. Sehr authentisch und bildhaft schildert Münzer nicht nur den Zusammenhalt der Ortsbewohner, sondern auch die Veränderungen der politischen Szenerie und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung, das Schüren von Ängsten und die ansteigende Gefahr, die auch von jemandem ausgehen kann, den man schon lange kennt. Auch die Ausstattung des Buches lässt keine Wünsche offen, so findet der Leser nicht nur Landkarten und eine Personenliste, es gibt auch ein aussagekräftiges Nachwort, eine Zeittafel und ein Glossar, die bei der Lektüre gute Dienste leisten.
    Die Charaktere sind voller Leben und mit viel Sinn fürs Detail skizziert. Mit ihren individuellen Eigenschaften wirken sie nicht nur authentisch und der Realität entsprungen, sie erobern auch das Herz des Lesers im Sturm. Laurenz ist ein Mann, der seinen Traum aufgibt und sich um den elterlichen Hof kümmert. Er ist ein liebevoller Ehemann und Vater, der seine Lieben um jeden Preis beschützen will. Annemarie ist eine Frau, die Rätsel aufgibt. Sie lebt für ihre Familie, während sie insgeheim etwas aus ihrer Vergangenheit vor ihnen verbirgt. Laurenz‘ Mutter Charlotte ist ein richtiger Drachen, doch in der Not kann man sich auf sie verlassen. Köchin Dorata ist fürsorglich und der gute Geist im Sadlerhaus, sie kann aber auch Dinge sehen, die andere nicht einmal erahnen. Kathi ist ein fröhliches Kind, das neugierig auf die Welt ist und mit Freund Anton alles erkunden muss. Franzis Schicksal geht ans Herz, denn sie kann sich nur durch Laute verständigen, lebt in ihrer eigenen Welt und wird von allen beschützt. Elsbeth Lettich ist Antons Mutter und ein wahres Biest. Als Frau des Bürgermeisters meint sie, ihre Nase in alle Angelegenheiten stecken zu dürfen. Sie ist eine Schlange in Menschengestalt, vor der man sich hüten sollte. Aber auch die anderen Nebendarsteller geben der Handlung zusätzliche Impulse und tragen dazu bei, dass die Geschichte rundum fesselnd und spannend bleibt.
    Mit „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ ist Hanni Münzer ein umwerfender Pageturner als Auftakt für ihre Familien-Saga gelungen. Eine faszinierende Geschichte über Liebe, Glück, Intrigen, Krieg und Geheimnisse. So packend und überzeugend erzählt, dass man als Leser gar nicht Abschied nehmen mag von den Sadlers. Alles richtig gemacht –Chapeau! Besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 04.11.2019

    Als Buch bewertet

    Beeindruckende Familiensaga
    Was für ein Buch! Es hinterlässt eindeutig Spuren, die noch lange nachwirken...
    Laurenz ist der Sohn eines schlesischen Bauern, der sich zur Musik berufen fühlt und deshalb nicht wie seine Brüder den Hof der Eltern erben möchte. Aber das Schicksal hat andere Pläne, denn kurz nachdem er seine große Liebe Annemarie kennengelernt hat, muss er doch nach Petersdorf zurückkehren, um seine Mutter zu unterstützen, die zwei Söhne im Krieg verloren hat und deren Ehemann schwer kriegsgeschädigt heimkehrt. Zusammen mit Annemarie betreibt er nun den Hof und wächst in seine neue Rolle gut hinein. Sein Glück ist vollkommen, als Annemarie ihm zwei Töchter schenkt. In diesem ersten Teil lernen wir das ruhige, relativ harmonische und naturverbundene Leben der Familie Sadler kennen. Aber so bleibt es nicht, denn der 2. Weltkrieg naht und alles gerät durcheinander. Aus der Idylle wird Chaos, aus der Zufriedenheit wird Angst, die Familiengemeinschaft zerbricht mehr und mehr...
    Mich hat das Leben der Familie Sadler sehr berührt, ich habe mich mit ihnen gefreut, aber auch mit ihnen gelitten. Das Geschehen war für mich so spannend, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Ich habe mich wie ein stilles Familienmitglied gefühlt, das das Geschehen auf dem Bauernhof und rund um Petersdorf beobachtet. Der Schreibstil ist einerseits flüssig und angenehm zu lesen, andererseits sehr intensiv in seinen Beschreibungen, so dass man sich sofort in die Geschichte einfühlen kann. Die Spannung hat bis zum Ende des Buches angealten, sogar noch darüber hinaus, denn ich bin jetzt schon voller Erwartung auf den 2. Band. Dies war mein erstes Buch von Hanni Münzer, und es hat mich überzeugt.
    Hier wirkt nichts konstruiert, sondern die Handlung kommt völlig authentisch rüber. Ebenso hat mich der historische Hintergrund überzeugt, und ich denke, dass die Autorin hier intensive Recherchearbeit betreiben musste. Sie beschreibt die Auswirkungen des 2.Weltkriegs in allen Facetten und in all ihrer Härte. Besonders bemerkenswert finde ich, dass sie auch den Blick auf die vielen Tieropfer lenkt, die den 2. Weltkrieg kennzeichnen. Dies tritt häufig in den Hintergrund, aber es gab auch hier Millionen Opfer, die grausam missbraucht wurden.
    Hauptprotagonistin ist Kathy Sadler, die ältere Tochter des Ehepaares. Sie ist sehr intelligent, einfühlsam, fürsorglich, tierlieb und eine Kämpfernatur, so schnell gibt sie nicht auf. Sie ist ehrlich und geradlinig, man wünscht sich, sie zu kennen. Auch die anderen Charaktere sind lebensnah und authentisch.
    Ganz besonders haben mir die 'Zugaben' gefallen: die Personenliste, die vielsagenden Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels, der historische Abriss und die Feldpostbriefe im Anhang.
    Alles in allem ein Buch, das ich jederzeit empfehlen werde und was ich auch schon getan habe. Sehr lesenswert und volle Sternchenzahl!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith K., 12.10.2019

    Als eBook bewertet

    Ein wunderbares Buch - sehr gut recherchiert. Der Leser taucht ein in die Zeit der Weltkriege und erlebt die Schicksale vieler mit. Mit Kathi und Franzi gibt es 2 Protagonisten, deren Schicksale einem sehr ans Herz gehen.
    Es ist sehr spannend geschrieben und ich kann die Fortsetzung kaum abwarten.
    Hanni Münzers Stil hat sich seit ihrem Erstlingswerk noch einmal verfeinert und sie ist absolut zu recht Bestseller-Autorin. Ich liebe ihre Bücher.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 18.10.2019

    Als eBook bewertet

    Eine wunderbar mitreißende Geschichte, toll geschrieben.
    Ich dachte erst, dass ein weiteres Buch über eine Familie in der NS-Zeit ist, ist es natürlich auch, aber gerade die Familienkonstellation und die Leute im Ort sind sehr gut zusammengestellt und nahbar beschrieben.
    Der Stil gefällt mir, weil alles gesagt wird, ohne es zu „zerschreiben“.
    Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, weil mich die Nachkriegszeit aufgrund meiner eigenen Familiengeschichte noch etwas mehr interessiert. Hoffentlich kommt der 2. Band schnell…

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pseudo, 04.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein schlichtes elegantes Cover. Lässt keinen Rückschluss auf die Geschichte zu.
    Wir lernen die Familie Sadler mit ihrem Hof in Schlesien, dicht bei der Polnischen Grenze kennen. Der jüngste Sohn, der eigentlich Komponist werden wollten und dann aber doch, als die Familie in brauchte, Bauer wurde und das Land auch lieben lernte. Als er zurück kehrt bringt er auch seine Frau, die zu dem Zeitpunkt schwanger ist, mit.
    Um diese Frau ranken sich Geheimnisse.

    Der Schreibstil ist wunderschön und damit und mit der Geschichte wird man gefesselt. Man taucht in die Geschichte der Sadlers ein.
    Ein wenig verworren wird es dann, als die Annemarie sozusagen als Hauptfigur agiert. Was hat sie für eine Rolle in der Vergangenheit gespielt?

    Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs endet auch dieses Buch und gibt gleich einen Ausblick auf die Fortsetzung.

    Dank des Schreibstil wirklich lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 12.10.2019

    Als Buch bewertet

    "Viel ist über den Ersten und Zweiten Weltkrieg geschrieben worden, Zehntausende Bücher beschäftigen sich mit diesem Thema. Auch ich reihe mich darin ein. Um Zeugnis abzulegen wider das Vergessen, auf dass sich die Geschichte nicht wiederholt."

    Hanni Münzer hat mit dem ersten Band ihrer Heimat-Saga" Heimat ist ein Sehnsuchtsort" ein ganz besonderes, prägendes und zutiefst berührendes Werk wider das Vergessen verfasst.

    Obwohl das Buch 576 Seiten lang ist, hat es mich von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich gefesselt und emotional sehr berührt. Für mich ist es nicht nur eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr lesen durfte, sondern auch eines der besten Romane, die in dieser Zeit spielen.

    Gleich zu Beginn findet sich eine vier Seiten umfassende Übersicht der Dramatis Personae. Dachte ich deshalb anfangs noch, ich könnte womöglich angesichts dieser Vielzahl an handelnden Personen den Überblick verlieren, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Hanni Münzer gelingt es mit ihrem Schreibstil den Leser flüssig und spannend durch die Geschichte zu führen. Die Personen werden so prägend und detailliert beschrieben, dass jeder von ihnen in Erinnerung blieb und ich gut folgen konnte. Es ist regelrecht ein Sog entstanden, der es nahezu unmöglich machte das Buch weglegen zu müssen.
    Ich wurde ein Teil der Familie Sadler, konnte schnell Sympathien mit den Hofbewohnern, ob menschlich oder tierisch, entwickeln und habe mit ihnen mitgelitten, mich mitgefreut. Ihre Hoffnungen, Ängste, Träume, den Alltag und auch besondere Ereignisse geteilt.

    Da es sich nicht um einen rein fiktiven Roman handelt, sondern auch historische Begebenheiten und Personen einfließen, habe ich zudem auch noch einige mir unbekannte Details erfahren. Obwohl es bereits zehntausende Bücher über die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieg gibt, hat "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" mein Wissen erweitert und mir neue Sichtweisen eröffnet.

    Besonders schön habe ich empfunden, dass die einzelnen Kapitel recht kurz sind und jedes mit einem besonderen Zitat eingeleitet wird. Neben einigen Sätzen aus den Kapiteln, haben mich diese Zitate oft sehr berührt und waren sehr intensiv. Einige Passagen dieses großartigen Romans werde ich noch länger in Erinnerung behalten.

    Die Vorfreude und gespannte Erwartung auf den zweiten Band der Heimat-Saga ist sehr groß. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es für die Bewohner des Sadler-Hofes weitergeht.

    "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" von Hanni Münzer ist ein sehr gelungener, intensiver Auftakt einer neuen Saga. Ich kann ihn allen Lesern historischer Romane, die auf wundervolle Charaktere und eine spannende, berührende Handlung, Wert legen, wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    sommerlese, 11.10.2019

    Als Buch bewertet

    Einfühlsam geschilderte Familiengeschichte zwischen den Weltkriegen
    Der Roman "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" ist der erste Band der zweibändig angelegten Heimatsaga aus der Feder von Erfolgsautorin Hanni Münzer. Das Buch erscheint am 1.10.19 bei Pendo, zugehörig dem Piper Verlag.


    Die Familien-Saga der Familie Sadler aus Petersdorf in Oberschlesien beginnt 1928 vor den Wirren des zweiten Weltkrieges und reicht bis ins Jahr 1946. Zu dieser Zeit muss der jüngste Sohn Laurenz Sadler, der von einem Leben als Musiker träumt und als Komponist arbeitet, nach einem familiärem Unglück den Hof der Familie übenehmen. Er kehrt mit seiner schwangeren Frau Annemarie im Jahr 1928 auf den Sadlerhof in der deutsch-polnischen Grenzregion zurück. Sie bekommen zwei Töchter, die hochbegabte Kathi und Franzi, die an einer seltenen Krankheit leidet.


    Vor dem heraufziehenden Sturm des Zweiten Weltkriegs entfaltet sich das dramatische Schicksal der schlesischen Familie Sadler von 1928 bis heute.

    Auf dem Sadler-Hof ist Vater Sadler versehrt aus dem ersten Weltkrieg zurückgekehrt und als der älteste Sohn und Hoferbe im Krieg fällt, muss Laurenz Sadler den landwirtschaftlichen Hof übernehmen. Damit zerplatzt für ihn sein Lebenstraum. In Breslau wollte er sich als Komponist der Musik widmen, nun fügt er sich pflichtbewusst seinem Schicksal und wird notgedrungen Landwirt. Er ist glücklich mit seiner Frau Annemarie, die ein besonderes Geheimnis umgibt, das man im Laufe der Geschichte erfahren wird.


    Im Fokus dieser Geschichte stehen besonders die Frauen der Familie Sadler.

    Die Charaktere sind lebendig und mit liebevollen Details ausgeführt, alle werden mit ihren individuellen Eigenschaften gezeigt und dadurch glaubhaft und liebenswert geschildert. Annemarie hütet ein Geheimnis, lebt für ihre Familie und kämpft für sie.

    Kathi ist naturwissenschaftlich hochbegabt und durch einen Schülerwettbewerb zieht sie die Aufmerksamkeit auf ihre Familie.

    Die Schilderungen der familiären Situation sind Frau Münzer sehr einfühlsam und lebendig gelungen. Man erlebt den Zwist zwischen Mutter Charlotte Sadler und Annemarie, leidet mit der kleinen Franzi, die hilfebedürftig ist, und bekommt die politische Veränderung durch Bespitzelung und persönliche Verdächtigung sehr dramatisch mit. Auch Schicksalsschläge und Verlust werden thematisiert und man lernt die Figuren so gut kennen, das man unweigerlich an ihren Erlebnissen emotional teilnimmt.


    Diese spannend erzählte Geschichte ist angelehnt an die der Autorin, voll von emotionalen und tiefgründigen Erlebnissen, die von Liebe, Leid, Intrigen, Glück und Hoffnung erzählen. Man wird unweigerlich vom Sog der Handlung mitgerissen und erlebt die Vorkommnisse gespannt mit. Besonders das Aufkommen der Nazis in Berlin sorgt allmählich auch für Veränderung der ländlichen Idylle in Petersdorf. Dabei sorgt der flüssige und einnehmende Schreibstil für einen guten Lesefluss, der den Leser an das Buch fesselt.


    Zu dieser Zeit wurden die Menschen zum Spielball der politischen Vorgänge, der zweite Weltkrieg sorgte dafür, das Menschen zum Krieg eingezogen wurden, dass sich Pläne für die eigene Berufswahl oder Zukunft zerschlugen und sich die Menschen einfach ihrem Schicksal fügen mussten.

    Die gute alte Heimat, die vielen so wichtig war, gab es plötzlich nicht mehr, aber die Sehnsucht danach hallte noch lange nach. Mir hat der Roman durch die vielseitigen Szenen und Einblicke in politisches Geschehen, familiäre Schicksale und heimatliche Schilderungen sehr gut gefallen.


    Besonders gut gefallen haben mir die Zitate zu Beginn der Kapitel, die von Romanfiguren oder Personen der Weltgeschichte stammen.

    Zitat Seite 380:

    "Es wird niemals so viel gelogen, wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd." Louis Berger

    Sehr anschaulich an das Zeitgeschehen angepasst ist auch die im Buch abgedruckte Landkarte Schlesiens mit den Grenzen von 1914, weiterhin gibt es Feldpostbriefe und ein umfangreiches Glossar, das die im Buch befindlichen Personen vorstellt.


    Wer lebendig erzählte Familiengeschichten vor der Kulisse deutscher Geschichte mag, der wird mit diesem Buch schöne Lesestunden haben. Die politischen Schilderungen sollen als mahnender Appell angesehen werden, sodass sich die Verfolgung von Menschen nicht mehr wiederholen darf.

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  • 5 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 01.10.2019

    Als Buch bewertet

    Eine Familiengeschichte mit Tiefgang, die unter die Haut geht


    Meine Meinung zur Autorin und Buch:

    Hanni Münzer ist mit diesem Roman ein großartiges Meisterwerk gelungen, man spürt beim Lesen wie viel Herzblut, sie in diese Saga gesteckt hat, die angelehnt ist an ihre eigene Familiengeschichte. Die einzelnen Figuren und deren Charaktere sind meisterhaft und Authentisch dargestellt. Beim schreiben beweist sie viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Hanni Münzer nimmt uns mit auf eine sehr Bildhafte Reise von 1928-1946 nach Schlesien nach Petersdorf , nahe der deutsch/polnischen Grenze. Sie wollte mit diesem Buch, all den vergessenen Opfern, unschuldigen und auch den Tieren, die mit in die Schlachtfelder zogen, ein Denkmal setzen, was ihr sehr gut gelungen ist. Ich habe schon einige ihrer Romane gelesen und dieser ist einfach einzigartig, es ist nicht leicht die richtigen Worte zu finden, um dem Buch gerecht zu werden. Es ist gelungen das ich mit den Sadlerfrauen gelacht und geweint habe, besonders Annemarie, Laurenz Frau, gibt uns große Rätsel auf ein gut gehütetes Geheimnis umgibt sie. Eine Geschichte die viel Tiefgang hat und uns auf die Folter spannt. Mitreißend , spannend und poetisch erzählt. Schon wenn man das Buch aufschlägt kann man auf der Landkarte so einiges verfolgen, auch die Liste der Figuren und das Nachwort sind sehr hilfreich, Fiktive und reale Personen sind gut miteinander verknüpft.


    Schon das Prolog das 1928 irgendwo in Russland spielt, ist sehr mystisch und spannend erzählt, ich hoffte beim Lesen der Geschichte zu erfahren wer die gefangenen Frauen sind, ihr Schicksal ging mir unter die Haut. Meine Lieblingsfiguren waren Annemarie, ihr Mann Laurenz, ihre Töchter Kathi eine sehr aufgewecktes und wissbegieriges Kind, aber auch die kleine Franzi, die in einer eigenen Welt lebt , musste man einfach ins Herz schließen. Man konnte spüren wie sich die Eltern mit jeder Faser ihres Herzen liebten, auch ihre zwei Töchter. Ja Schwiegermutter Charlotte ein richtiger Giftzwerg, machte es Annemarie oft schwer. Aber wir dürfen unsere gute Köchin Dorata nicht vergessen eine Seele von Mensch, was wäre ich so gerne in ihrer Küche gewesen. Aber zurück zu Kathi es war schön sie zu begleiten und sie mit ihrem Freund Anton, auf ihren Streifzügen und dem Erwachsen werden zu begleiten. Die unbekümmerten Zeiten werden schwerer, Kathi und Anton begeben sich bei ihren Streifzügen auf verbotenes Gebiet und öffnen mit ihren Fund, Die Dose der Pandora. Als Kathi ,auch noch bei dem Schülerwettbewerb schließlich als beste gewinnt, überstürzen sich die Ereignisse, und sie bringt damit die Familie in höchste Lebensgefahr. Hinter den vielen hinterhältigen Anschuldigungen steckt Antons Mutter Elsbeth, die Frau des Bürgermeisters, für mich eine Ausgeburt des Teufels. Kein Wunder das Laurenz, sie Gevatterin Fledermausohr taufte. Annemarie, tut ihr bestes um Kathi aus der Schusslinie zubringen. In ihrer größten Not, halten Charlotte und Annemarie zusammen, hier lernt man die wahre Charlotte kennen, was mich mit ihr versöhnte. Sie ist es die hinter verschlossenen Türen von Annemarie seit 15 Jahren gut gehüteten Geheimnis erfährt. Werden wir es auch erfahren, und werden sich Dorats Prophezeiungen bewahrheiten ? „Kathi solle sich vor dem falschen Bienen hüten, und der Sternenmann würde kommen und sie holen“ (Seite 361). Denn Dorata hat das 2. Gesicht. Denn Kathi, träumt von klein auf vom Fliegen…. Lassen wir uns überraschen, wie es mit den Sadlers weitergeht. Ob sie ihre Schicksale meistern, eine Familiengeschichte, aufregend, mysteriös uns spannend.

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  • 5 Sterne

    hennie, 25.10.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schlesische Familiengeschichte
    „Heimat ist ein Sehnsuchtsort" erzählt eine dramatische, schicksalhafte Geschichte, die 1928 in einem kleinen schlesischen Örtchen in der Nähe von Gleiwitz, ihren Anfang nimmt. Die Chronik des Vorkriegs- und Kriegsgeschehens erfolgt insbesondere anhand der Personen, die mit der Bauernfamilie Sadler zu tun haben.

    Laurenz Sadler lernt seine Annemarie durch einen unachtsamen Zusammenstoß auf der Straße kennen. Der verträumte Musikstudent verliebt sich Knall auf Fall. Allerdings verhindern mehrere Tragödien auf dem elterlichen Bauernhof seine Komponistenkarriere. Laurenz muss den Hof tatkräftig und in voller Verantwortung übernehmen. In großem Abstand bekommen sie zwei außergewöhnliche Töchter. Die erstgeborene Katharina ist hoch begabt, vielseitig talentiert. Franziska leidet unter einer seltenen Erkrankung, die sie zu einer hochsensiblen, empfindsamen Seele macht. Die Gemeinschaft auf dem Sadlerhof ist geprägt von einem harmonischen Zusammenspiel in den Verantwortlichkeiten für Mensch und Tier, von gegenseitigem Respekt, Fürsorglichkeit, Liebe und Verständnis. Bevor die braune Gefolgschaft Hitlers von der dörflichen Idylle Besitz ergreift, sorgt eine Bewohnerin mit ihrem abgrundtief schlechten Charakter, ihrem Haß und Neid für ständigen Unfrieden. Auf die Familie Sadler hat sie es im besonderen Maße abgesehen und ihre giftigen Attacken finden einen guten Nährboden bei den Nazis. Das Unheil nimmt seinen Lauf...

    Ich fand es sehr beeindruckend, wie die Autorin Hanni Münzer ihre Protagonisten durch die Handlung führt und mit den relevanten, geschichtlichen Ereignissen in Verbindung bringt. Da wären der Überfall auf Polen, die geheimen Forschungen an der V2-Rakete, die polnische Widerstandsbewegung, Agententätigkeit u.v.mehr. Daraus entstand ein unglaublich lebendig wirkender Ablauf, in dem sich alle Personen bewegen. Bis in die kleinste Nebenrolle erfahren die Akteure eine detailreiche Zeichnung ihrer Charaktere. Auch die Handlungsabläufe sind sorgfältig erdacht. Nichts scheint mir dem Zufall überlassen. An einigen Stellen ist es mir etwas zu viel des Guten (z. B. die Umstände, um Kathi als Hochbegabte nach Berlin zu holen oder die Wandlung des Fräulein Liebig, die Verhörmethoden im Hause Sadler...). Die tragischen Momente überwiegen und doch gibt es immer wieder Hoffnung, kleine Lichtblicke im immer trister werdenden Alltag. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Dieser Humor und der Zusammenhalt läßt die Menschen vieles ertragen und immer wieder nach Auswegen in dieser trostlosen, vom Werteverfall, Tod und Verderben gekennzeichneten Zeit suchen.

    Fazit:
    Es ist trotz der angesprochenen Kritikpunkte ein lesenswertes, bewegendes Buch mit starken Charakteren, das mich neugierig macht auf die Fortsetzung. Ich möchte gern verfolgen, wie es im zweiten Band der epischen Saga mit der Familie Sadler weitergeht.
    Erwähnenswert ist die Karte von Schlesien in den Grenzen von 1914 vorn im Buch. Eine ausführliche „Dramatis Personae" gibt Auskunft über die Personen.

    Ich bewerte diesen Roman mit fünf von fünf Sternen und empfehle ihn für alle Leser, die es lieben, historische Fakten fantasiereich verpackt zu erleben.

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  • 5 Sterne

    hennie, 25.10.2019

    Als Buch bewertet

    SCHLESISCHE FAMILIENGESCHICHTE
    „Heimat ist ein Sehnsuchtsort" erzählt eine dramatische, schicksalhafte Geschichte, die 1928 in einem kleinen schlesischen Örtchen in der Nähe von Gleiwitz, ihren Anfang nimmt. Die Chronik des Vorkriegs- und Kriegsgeschehens erfolgt insbesondere anhand der Personen, die mit der Bauernfamilie Sadler zu tun haben.

    Laurenz Sadler lernt seine Annemarie durch einen unachtsamen Zusammenstoß auf der Straße kennen. Der verträumte Musikstudent verliebt sich Knall auf Fall. Allerdings verhindern mehrere Tragödien auf dem elterlichen Bauernhof seine Komponistenkarriere. Laurenz muss den Hof tatkräftig und in voller Verantwortung übernehmen. In großem Abstand bekommen sie zwei außergewöhnliche Töchter. Die erstgeborene Katharina ist hoch begabt, vielseitig talentiert. Franziska leidet unter einer seltenen Erkrankung, die sie zu einer hochsensiblen, empfindsamen Seele macht. Die Gemeinschaft auf dem Sadlerhof ist geprägt von einem harmonischen Zusammenspiel in den Verantwortlichkeiten für Mensch und Tier, von gegenseitigem Respekt, Fürsorglichkeit, Liebe und Verständnis. Bevor die braune Gefolgschaft Hitlers von der dörflichen Idylle Besitz ergreift, sorgt eine Bewohnerin mit ihrem abgrundtief schlechten Charakter, ihrem Haß und Neid für ständigen Unfrieden. Auf die Familie Sadler hat sie es im besonderen Maße abgesehen und ihre giftigen Attacken finden einen guten Nährboden bei den Nazis. Das Unheil nimmt seinen Lauf...

    Ich fand es sehr beeindruckend, wie die Autorin Hanni Münzer ihre Protagonisten durch die Handlung führt und mit den relevanten, geschichtlichen Ereignissen in Verbindung bringt. Da wären der Überfall auf Polen, die geheimen Forschungen an der V2-Rakete, die polnische Widerstandsbewegung, Agententätigkeit u.v.mehr. Daraus entstand ein unglaublich lebendig wirkender Ablauf, in dem sich alle Personen bewegen. Bis in die kleinste Nebenrolle erfahren die Akteure eine detailreiche Zeichnung ihrer Charaktere. Auch die Handlungsabläufe sind sorgfältig erdacht. Nichts scheint mir dem Zufall überlassen. An einigen Stellen ist es mir etwas zu viel des Guten (z. B. die Umstände, um Kathi als Hochbegabte nach Berlin zu holen oder die Wandlung des Fräulein Liebig, die Verhörmethoden im Hause Sadler...). Die tragischen Momente überwiegen und doch gibt es immer wieder Hoffnung, kleine Lichtblicke im immer trister werdenden Alltag. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Dieser Humor und der Zusammenhalt läßt die Menschen vieles ertragen und immer wieder nach Auswegen in dieser trostlosen, vom Werteverfall, Tod und Verderben gekennzeichneten Zeit suchen.

    Fazit:
    Es ist trotz der angesprochenen Kritikpunkte ein lesenswertes, bewegendes Buch mit starken Charakteren, das mich neugierig macht auf die Fortsetzung. Ich möchte gern verfolgen, wie es im zweiten Band der epischen Saga mit der Familie Sadler weitergeht.
    Erwähnenswert ist die Karte von Schlesien in den Grenzen von 1914 vorn im Buch. Eine ausführliche „Dramatis Personae" gibt Auskunft über die Personen.

    Ich bewerte diesen Roman mit fünf von fünf Sternen und empfehle ihn für alle Leser, die es lieben, historische Fakten fantasiereich verpackt zu erleben.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette Lube, 09.10.2019

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2019 im Pendo Verlag in der Piper Verlag GmbH und beinhaltet 556 Seiten.
    "Heimat ist mehr als ein Ort, Heimat ist ein Gefühl."
    Die Geschichte beginnt in Schlesien im Jahr 1928. Der junge Komponist Laurenz begegnet Annemarie. Von Anfang an ist es Liebe. Er ahnt nichts von ihrem gefährlichen Geheimnis. Wegen einer familiären Katastrophe wird Laurenz gezwungen, den elterlichen Hof zu übernehmen. Laurenz wollte nie Bauer sein, er findet aber sein Glück mit Annemarie und zwei außergewöhnlichen Töchtern: der hochbegabten Kathi und der chronisch kranken Franzi. Die Zeichen der Politik stehen zwar auf Sturm, jedoch in der Grenzregion ist noch alles friedlich. Kathi gewinnt einen landesweiten Schülerwettbewerb. Dies zieht die Aufmerksamkeit auf die Familie. Annemarie, ihre Mutter, handelt, um ihre Kinder zu schützen. Damit tritt sie eine Lawine tödlicher Ereignisse los, die Kathis und Franzis Schicksal über Jahrzehnte bestimmen wird.
    Dies ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Hanni Münzer gelesen habe. Ich weiß jetzt schon, dass es nicht mein letztes von ihr sein wird. Der flüssige und tolle Schreibstil dieser Autorin hat mich überzeugt und sogar überwältigt. Ich war von der ersten Seite an sofort in der Handlung der Geschichte, die mich gefesselt hat und mich auch in Zukunft begleiten und nicht mehr loslassen wird. Ich bin schon jetzt auf den zweiten Teil gespannt. Kathi ist ein sehr mutiges Mädchen, die neugierig und wißbegierig ist und auf jede Frage eine Antwort möchte und auch selbst immer eine Antwort parat hat. Was für eine Zeit es doch damals war! Dies ist eine von vielen Geschichten, die sich so oder ähnlich zugetragen hat. Ich musste dabei die ganze Zeit an meine Oma denken, die bestimmt auch so ähnlich wie Franzi die Zeit des zweiten Weltkriegs erlebt hat. Sie konnte nie über diese Zeit reden, sie hat immer nur zu mir gesagt, dass es eine schlimme Zeit war und sie mir wünscht, dass ich so etwas niemals erleben soll. Ich finde es faszinierend, wie Hanni Münzer es geschafft hat, so eine tolle Liebes- und Familiengeschichte zu schreiben, die in dieser schwierigen Zeit spielt und einem alles so nahe bringt. Es handelt sich hier um eine wirklich außergewöhnliche, spannende und fesselnde Geschichte, die ich nicht mehr aus den Händen legen konnte. Sie lässt mich sprachlos zurück und macht mich auch etwas wütend. Denn egal in welcher Zeit die Menschheit lebt, immer gibt es Menschen, die meinen, über andere bestimmen zu müssen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Zeit nicht erleben musste und doch finde ich es gut, diese Zeit nicht zu vergessen und immer wieder daran zu erinnern. Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall Lesern und Leserinnen, die sich für die Geschichte vor und während des zweiten Weltkriegs interessieren und erfahren möchten, was Kathi, mit der ich die ganze Zeit gelacht, geweint, gefiebert und gelitten habe, alles so erlebt hat! Ein Leseerlebnis der wirklich ganz besonderen Art! Danke, Hanni Münzer, für tolle Lesestunden, die mich auch traurig machten, weil ich an einem Einzelschicksal erfahren habe, was vielen Menschen und auch Tieren widerfahren musste!

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  • 5 Sterne

    ikatzhorse2005, 05.10.2019

    Als Buch bewertet

    Heimat ist ein Sehnsuchtsort ein Roman von Hanni Münzer
    (Pendo Verlag/Piper Verlag)

    Annemarie beugte sich vor und strich ihm über die Wange. "Ich weiß. Wenn du wärst wie die anderen, hätte ich dich nicht genommem."...
    Vom ersten Augenblick an ist es Liebe, was Laurenz für Annemarie empfindet. Wie wäre ihr beider Leben verlaufen, wenn Laurenz selbst hätte entscheiden können? Nach einem Schicksalsschlag kehrt er im Spätsommer 1928 mit seiner Liebsten zurück auf den elterlichen Hof nach Petersdorf in Schlesien. Bauer sein, eine Aufgabe, die er nie wollte. Doch er fügt sich und findet das Glück zusammen mit seiner Frau und den beiden Töchtern Kathi und Franzi.
    .... Wenn im Frühling neues Leben erwachte und die ersten Blüten aufbrachen, wenn sich im Scheunenstroh ein Wurf Kätzchen regte und auf den Weiden die Lämmer und Fohlen ihre ersten Bocksprünge vollführten, dann...
    Diese Idylle wird durch die aufkeimende Macht der Nazis und die damit verbundenen dramatischen Veränderungen schleichend durchbrochen. Mit der Bedrohlichkeit des Krieges beschleunigt sich die Spannung zunehmend.
    Hanni Münzer entfaltet eine mitreißende Familien- und Liebesgeschichte vor dem weltpolitischen Geschehen dieser Zeit. Geschichtliches Einordnen durch eingeflochtene, rückblickende, familienbedingte Erlebnisse erleichtern das Lesen ohne aufgesetzt zu wirken.
    Der angenehme, deutliche Schreibstil ist in einer bildhaften, detailreichen Sprache formuliert, sodass man diesen klugen und nachdenklichen Roman nicht mehr aus der Hand legen möchte. Durch ihre feinfühligen und zugleich kraftvollen Worte entwickelt man einen deutlichen Bezug zu den verschiedenen, klar gezeichneten Charakteren mit ihren Ecken und Kanten. Die Autorin lässt ihre sympathischen Protagonisten authentisch, der Denkweise, Herkunft und Dialekt angepassten Situation, agieren. Man hofft und bangt mit der Familie und ihren Lieben. Dieser Roman hat alles, was das Lesen zur Freude macht!
    Besonder gefallen hat mir die hochwertige, Ausstattung des Buches, die das Zurechtfinden erleichtert. Dazu gehören eine Karte Schlesiens mit den Grenzen von 1914, ein Personenregister, Feldpostbriefe, Quellennachweise, ein Glossar und eine Zeittafel. Umrahmt wird die Erzählung von einem Prolog, einem Epilog und einer ergänzenden Nachbemerkung. Einleitend begleiten die einzelnen Kapitel Sprichwörter, Auszüge aus Briefen, Zitate historischer Personen oder kurze Textauszüge. Somit ein rund um gelungenes Gesamtpaket!
    Fazit:Hanni Münzer gelingt eine starke, tiefgründige Geschichte, die sich von längst erzählten Episoden dieser Zeit abhebt. Durchweg spannend begleitet man die Familie Sadler und genießt eine treffliche Mischung aus Liebesgeschichte und historischer Familiensaga.
    Ein großartig erzähltes Buch, grandiose Unterhaltungsliteratur!

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  • 5 Sterne

    Karin S., 27.10.2019

    Als Buch bewertet

    Heimat ist ein Sehnsuchtsort – Heimat Saga Band 1 von Hanni Münzer ist ein Buch aus dem Penno Verlag und umfasst 576 Seite.
    Das Cover ist schon sehr ansprechend mit der Frau auf dem schlichten Hintergrund, die die Arme in Erwartung ausbreitet – schlicht und einfach aber vielsagend.
    Die Geschichte:
    Bereits der Prolog mit einer Szene irgendwo in Russland und den dortigen geheimnisvollen Ereignissen setzt bereits zu Beginn den Spannungsbogen, der immer wieder erneuert wird.
    Laurenz ist der jüngste der Familie Sadler, einer Landwirtsfamilie. Er darf in Breslau Musikstudieren, für die er lebt, da genügend andere Brüder da sind, die den Hof übernehmen können und wollen. Das Schicksal und der erste Weltkrieg bedingen dann doch, dass Laurenz der einzige überlebende Sohn ist, der das Landgut übernehmen soll. Er kehrt mit Annemarie, seiner großen Liebe, zurück, die ein Geheimnis wart, dem er nicht auf den Grund geht. Im Jahr 1928 wird dann Katharina als Kind der Liebe geboren und wächst auf dem Hof auf. Immer wieder wird der Bogen zu der geheimnisumwitterten Annemarie geschlagen…..

    Wichtige Protagonisten in dem Buch sind:
    Laurenz Sadler – der jüngster der Sadler-Söhne und der einzig Überlebende. Begeisterter Musiker, der sich allerdings seinem Schicksal hingibt und sich als Landwirt, trotz fehlender Grundlagen, sehr gut profiliert.
    Annemarie Sadler – die geheimnisumwitterte Ehefrau und die große Liebe von Laurenz Sadler.
    Katharina Sadler kurz Kathi – die erste Tochter der Sadlers, ein begabtes Mädchen mit großen Zielen (sie möchte auf den Mond fliegen).
    Anton Luttich, der Bürgermeistersohn – schon früh der beste Freund von Kathi, die alles gemeinsam machen.
    Elsbeth Luttich, die Bürgermeisterfrau – allseits gefürchtete Tratsche in Petersdorf. Bösartige Frau und perfekte Nationalsozialistin, Anhänger von Hitler mit ganzem Herzen.

    Mit dem Roman ist Hanni Münzer ein brillanter, spannender und sehr anschaulicher Roman gelungen.
    Der Ort des Geschehens, Schlesien am Rande von Polen, in der Zeit vor und zu Beginn des zweiten Weltkrieges.
    Die Protagonisten sind umwerfend beschrieben und ziehen den Leser im wahrsten Sinne in die Geschichte hinein.
    Es ist trotz der Seitenzahl von 567 Seiten ein Roman, der kurzweilig und spannend ist. Zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile oder Desinteresse auf. Von Beginn an wird man im Spannungsbogen gehalten: was ist in Russland passiert, was hat Annemarie damit zu tun, was wird aus den beiden Töchtern Kathi und Franzi, wie geht es weiter ….?????
    Der einzige große Nachteil ist, dass ich jetzt auf den nächsten Teil warten muss – ein perfekt gelungenes Buch.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 15.10.2019

    Als Buch bewertet

    eine tolle Familiengeschichte

    " Heimat ist ein Sehnsuchtsort" von Hanni Münzer ist der erste Teil einer Familiegeschichte , die nächstes Jahr mit dem Band " Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh " ihren Abschluss finden wird. Ich fibere diesem Buch schon jetzt entgegen, denn mir hat der erste Band wirklich sehr gut gefallen.

    Dreh,- und Angelpunkt dieses Romans ist die Familie Sadler, die in Schlesien einen Hof betreiben, nahe der polnischen Grenze.
    Laurenz Sadler, der eigentlich Komponist werden wollte , ist der einzig überlebende Sohn von Charlotte und ihrem Mann und somit der Hoferbe. Während seines Studiums hat er Annemarie kennen und lieben gelernt, die ein Geheimnis mit sich herumträgt, das in diesem Buch noch nicht gelüftet wird, aber man ahnt worum es geht. Diese beiden Annemarie und Laurenz bewirtschaften zusammen mit Charlotte den Hof, da Charlottes Mann durch den 1. Weltkrieg zum Kriegsinvaliden wurde. Sein Geist ist verwirt und er verbringt seine Tage auf der Ofenbank. Die beiden Kinder Katnarina und Franziska, leben neben einigen Angestellten auch noch auf dem Hof. Katharina , genannt Kathi, spielt eine wichtige Rolle in der Familiengeschichte und aus ihrer Sicht wird das Buch auch geschrieben.

    Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ist die Hauptzeit, in der dieses Buch geschrieben wurde, das mich von Anfang an fasziniert hat. Geschichtliche Fakten, die am Ende des Buches auch noch mal aufgeführt sind, bestimmen dieses Buch genauso wie die Familiengeschichte der Sadlers, die zu den zeitgeschichtlichen Fakten genauso gut passt, wie zu den beiden politischen und gesellschaftlichen Richtungen Kapitalismus und Kommunismus.

    Die Personen sind sehr liebevoll ausgestaltet, man sieht sie förmlich vor sich und fühlt sich als Leser als Teil der Familie. Kathis Kindheit wird genauso beschrieben, wie ihr späterer Werdegang, der in dem zweiten Teil des Buches weitergeführt wird.
    Die Geschichte ist sehr flüssig, spannend und interessant geschrieben, sodass man als Leser kaum davon los kommt und es schwer fällt das Buch zur Seite zu legen.Der Schreibstil ist sehr angenehem, der Zeit entsprechend und teilweise haben mich manche Bemerkungen der Autorin zum Schmunzeln gebracht, was angesichts des Ernstes der Thematik sehr auflockernd wirkte.

    Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Familie Sadler, aber leider muss ich mich dafür ja in Geduld fassen, weil er erst in einem Jahr erscheint.

    Wer intelligente und zeitgeschichtliche Familiengeschichten mag, sollte hier unbedingt zugreifen.

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  • 5 Sterne

    Philo, 06.11.2019

    Als Buch bewertet

    Hanni Münzer ist mit ihrem Buch "Heimat ist ein Sehnsuchtsort" ein Meisterwerk gelungen. Ich liebe Familiengeschichten, die heineinreichen in lang vergangene Zeiten und insbsondere in die geschichtliche Vergangenheit in Deutschland. Die Geschichte der Familie Sadler beinhaltet, angelehnt an Hanni Münzers eigene Geschichte, alles, was man von einer solchen Familie erhoffen und erwarten kann.

    Die Familie Sadler bewirtschaftet einen Hof in Petersdorf, einem kleinen schlesischen Ort nahe der polnischen Grenze. Der Erste Weltkrieg ist vorüber, und viel Leid ist auch auf dem Sadlerhof eingekehrt. Der Vater ist blind und stumm aus dem Krieg zurückgekehrt, der älteste Sohn ist gefallen, und der zweite Sohn ist bei einem Unfall auf dem Hof umgekommen. Nun muß Laurenz, der jüngste Sohn, den Hof übernehmen. Laurenz studiert in Berlin Musik und wollte nie Bauer werden. Nun aber fügt er sich in sein Schicksal und kehrt mit Annemarie, seiner schwangeren Frau, auf den Sadlerhof zurück.

    In einer unnachahmlichen Sprache erzählt Hanni Münzer nun von dem nicht immer einfachen Leben auf dem Sadlerhof. Sie skizziert die Personen, die dort leben, so lebensecht, daß ich mir von jedem einzelnen ein genaues Bild machen kann. Laurenz, dieser besondere Mensch, der seine Musik an den Nagel hängt, und seiner Verpflichtung der Familie gegenüber nachkommt, Annemarie, seine Ehefrau, die Laurenz auf den Sadlerhof folgt, aber unter einem streng gehüteten Geheimnis leidet, Kathi, ihre Tochter, ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen mit einem goßen Herzen, die sich liebevoll ihrer kleinen Schwester, die behindert auf die Welt kam, annimmt. Streng und unnahbar lernt man Charlotte, die Mutter von Laurenz kennen, die vor allem Annemarie mit vielen Vorbehalten entgegenkommt. In der Küche herrscht Donata, eine ganz und gar liebevolle Person, und sie wacht über Oleg, ihren Ziehsohn, der als kleines Kind auf den Hof kam.

    Die Familie behauptet sich in einer schweren Zeit zwischen zwei Weltkriegen. Der dann folgende Zweite Weltkrieg trifft die Familie Sadler mit unvorstellbarer Härte. Ich wollte zeitweise gar nicht weiterlesen, um nicht mit zu erleben, was diese Familie alles erleiden mußte. Das Buch hat mich zutiefst bewegt. Hanni Münzer hat diese Zeit gut recherchiert, und die Anhänge am Ende des Buches sind äußerst lehr- und hilfreich.

    Ich freue mich sehr, daß die Familiengeschichte der Sadlers weitergeht und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Für dieses Buch gibt es 5 wohlverdiente Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 09.11.2019

    Als Buch bewertet

    Bilderbogen einer schlesischen Familie
    Der Sadlerhof, nahe an der polnischen Grenze, befindet sich seit langer Zeit in Familienbesitz. Da die ältesten Söhne tot sind und der Vater schwerkrank aus dem 1. Weltkrieg zurückgekehrt ist, muss der jüngste Sohn Laurenz notgedrungen die Bauernrolle übernehmen. Zusammen mit seiner Frau Annemarie nimmt er die Herausforderung an. Gemeinsam mit Laurenz Mutter Charlotte, dem Knecht Oleg und der Hauswirtschafterin Dorota betreiben sie den Hof. Zwei Töchter vervollständigen die Familie. Kathi, die älteste, ist intelligent und träumt davon, zum Mond zu fliegen. Die jüngere Franzi kann wegen einer Erkrankung nicht sprechen und bedarf der besonderen Fürsorge. Das Buch schildert das Leben auf dem Hof in einzelnen Szenen. Die Bedrohung durch den näher rückenden Krieg wird immer größer. Schließlich bricht der 2. Weltkrieg aus und wirbelt das Leben der Familie durcheinander. Dabei ist die Frau des Bürgermeisters, eine überzeugte Nationalsozialistin, ihr größter Feind. Als die Familie Sadler sich schweren Herzens entschließt, zu fliehen, stehen bereits die Russen vor der Tür. Diese bringen neuen Schrecken mit sich.
    Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich mochte die gemächliche Erzählweise der Autorin. Durch die Schilderung der alltäglichen kleineren und größeren Ereignisse des Familienlebens fühlte ich mich schon nach wenigen Seiten als Teil der Gemeinschaft. Manches brachte mich zum Lachen und ließ mich vergessen, dass die Bedrohung durch den Krieg unmittelbar bevor stand. Auch die Hilflosigkeit und das Gefühl des Ausgeliefertseins, als die Familie das Interesse der Nazis aus dem fernen Berlin weckt, konnte ich gut nachempfinden. In meinen Augen hat es die Autorin geschafft, die handelnden Personen sehr lebensnah darzustellen, da jeder seine guten und schlechten Seiten hat. Besonders ins Herz geschlossen habe ich die Wirtschafterin Dorota. Egal, was passiert, etwas zu essen und eine Tasse Kräutertee sind die Heilmittel ihrer Wahl. Darüber hinaus galt meine Sympathie Kathi, aus deren Sicht ich die Geschichte überwiegend erleben durfte und der ungewöhnlichen Franzi. Dagegen waren die anderen Erwachsenen für mich eher blass. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, da eine Fortsetzung geplant ist.
    Ich gebe für das Buch eine Leseempfehlung, weil es gut und spannend zu lesen ist und dabei ohne Effekthascherei und Gefühlsduselei auskommt.

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