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  • 5 Sterne

    21 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 23.01.2021

    Der fremde Sohn
    1947 New York. Die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein hat Deutschland den Rücken gekehrt und ist nach Amerika emigriert, um dort endlich ihren Sohn Moritz wieder in ihre Arme zu schließen, den sie knapp 10 Jahre zuvor mit einem Kindertransport von Frankfurt in die USA geschickt hat, um sein Leben zu retten. Eigentlich wollte sie ihm schon kurz nach dem Abschied folgen, doch dann blieb ihr der Weg aufgrund des Zweiten Weltkrieges versperrt. Nun steht sie ihm nach all den Jahren wieder gegenüber, doch ihr Sohn erkennt sie nicht und behandelt sie wie eine Fremde. Helene kommt bei ihrer Schwester Marlis unter, die Moritz damals aufgenommen hat. Marlis hat mit dem Amerikaner John eine eigene Familie gegründet und sich in den USA eingelebt. Für Moritz sind Marlis und John seine Familie, was soll er da mit einer fremden Mutter? Helene fällt nicht nur das Einleben in Amerika schwer, vor allem aber verfolgen sie die Kriegserlebnisse und die Sehnsucht nach ihrem Sohn, den sie so schmerzlich vermisst hat. Wird es für Helene einen Neuanfang geben und vor allem, wird sich Moritz ihr doch noch zuwenden?
    Beate Rösler hat mit „Helenes Versprechen“ einen sehr eindringlichen, emotionalen historischen Roman basierend auf wahren Begebenheiten vorgelegt, in dem sie die Schicksale mehrerer Personen auf Papier gebannt hat, die stellvertretend für so viele andere der damaligen Zeit stehen und erzählt werden wollen. Mit flüssigem, empathischem und bildreichem Erzählstil lockt die Autorin den Leser in ihre Geschichte und hat ihn sofort am Haken, das Buch lässt sich quasi nicht mehr aus der Hand legen, so sehr versinkt man in das Leben von Helene. Die wechselnden Perspektiven, die einmal Helenes Vergangenheit reflektieren und zum anderen ihren Neustart in Amerika begleiten, lassen unterschwellig die Spannung steigen, zumal auch die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle spielen. Die perfide Diskrepanz von der amerikanischen Familienidylle ihrer Schwester Marlis mit Tupperpartys und ausgeprägtem Rassismus gegenüber dem Grauen, das Helene als Jüdin während des Zweiten Weltkrieges erlebt hat, könnte nicht größer sein und ruft auch Erschrecken und Unverständnis hervor. Ihre gute Recherchearbeit beweist die Autorin durch das Verweben des historischen Hintergrunds, der nicht nur deutsche Geschichte beinhaltet, sondern auch jüdische Traditionen sowie den Glauben genauer beleuchtet. Die Lektüre wird durch ein lebhaftes Kopfkino begleitet, denn der Leser geht nicht nur mit Helene durch Kriegszeiten, sondern auch auf die Überfahrt nach Amerika und mitten hinein in den American Way of Life. Dabei schafft es die Autorin durchweg, ihre Handlungsfäden gut zu verfolgen und am Ende fest zusammenzuknoten. Auch der kurze Einblick in Helenes Zukunft ist gelungen und lässt den Leser zufrieden zurück.
    Die Charaktere sind facettenreich und lebendig inszeniert, sie überzeugen durch menschliche Stärken und Schwächen sowie durch realistische Handlungszüge. Helene ist eine liebende Mutter, die ihr Leben für ihr Kind geben würde. Sie ist hilfsbereit, engagiert und setzt sich Gefahren aus, um andere zu retten. Die seelischen Narben hat sie in sich verschlossen, doch die Alpträume ihrer Erlebnisse holen sie immer wieder ein. Trotzdem besitzt sie den Mut und die Stärke, in einem völlig fremden Land einen Neustart zu wagen. Moritz ist ein Junge, der sich erst wieder erinnern muss, um zu verzeihen. Marlis hat die Vergangenheit hinter sich gelassen, wirkt oftmals egoistisch und selbstbezogen. Sie hat ihre alte Haut trotzdem nicht abstreifen können, egal wie lange sie schon dort ist. Aber auch Leon, Viktor, John, Sam und weitere Protagonisten spielen in diesem Epos eine Rolle.
    „Helenes Versprechen“ ist ein lebendiges Zeitzeugnis, das man so schnell nicht vergisst. Der historische Roman begeistert mit interessanten Verflechtungen, einer Familiengeschichte, Kriegserlebnissen und vor allem mit einer eindrucksvollen Frau, die das Liebste, was sie besitzt, endlich wieder in die Arme nehmen will. Wunderbar erzählt und absolut zu empfehlen! Chapeau!!!

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  • 5 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 23.01.2021 bei bewertet

    Nach 10 Tagen auf der Marine Flasher haben sie New York erreicht, wir schreiben das Jahr 1947. Endlich wird Helene ihren Sohn Moritz wiedersehen, den sie vor fast zehn Jahren mit einem Kindertransport schweren Herzens gehen lassen musste.

    „Und du kommst bestimmt bald nach?“ … „Um acht beim Mond“… Diesen herzzerreißenden Abschied zwischen Mutter und Sohn lese ich gleich auf der ersten Seite. Den Schmerz des achtjährigen Kindes, den Schmerz der Mutter konnte ich hier so sehr nachfühlen. Sie muss ihn gehen lassen, um sein junges Leben zu schützen. In Großbritannien dann lebt er in einer Gastfamilie, bis seine Tante Marlis ihn in die USA mitnimmt. Und jetzt stehen sich Mutter und Sohn gegenüber, sind sich fremd geworden, haben nicht mal mehr eine gemeinsame Sprache weil – Moritz hat seine Muttersprache verlernt.

    Inspiriert vom Schicksal der jüdischen Kinderärztin Antonie Sandels schuf Beate Rösler die fiktive Geschichte um Helene Bornstein, auch sie Kinderärztin aus Leidenschaft.

    Überwiegend spielt dieser Roman vor und während des Nazi-Regimes. Die Frankfurter Familie Bornstein ist angesehen, hat ihr Auskommen, ist ganz und gar hier verwurzelt. Ihr einziger Makel: Sie sind Juden, wenn auch getauft, das Judentum nicht praktizierend. Je mehr Macht Hitler und seine Schergen an sich reißen, desto gefährlicher wird es für den jüdischen Teil der Bevölkerung. Die Autorin erzählt auf mehreren Zeitebenen. Beginnt im New York des Jahres 1947, um dann zurückzublicken nach Frankfurt vor und während der Hitlerzeit. Es sind diese wechselnden Erzählstränge, die etliches von der Familie Bornstein preisgeben, aber doch nicht gleich alles auserzählen. So bleibt vieles im Verborgenen – zunächst. Es braucht einfach seine Zeit, all das Unbegreifliche zu verstehen. Wenigstens ansatzweise. Ich erfahre so einiges über diese für Juden immer gefährlicher werdenden Jahre. Wer zu lange zögert, nicht schnell genug ans Auswandern denkt, dessen Los ist besiegelt. Irgendwann haben sie die Deportationsbescheide, können dem nicht mehr ausweichen. Es gab uneigennützige Helfer, die sich in große Gefahr begaben und trotzdem nicht davor zurückschreckten, alles nötige zu tun, um Leben zu retten.

    Helenes Geschichte macht neugierig, wirft beim Lesen so mache Frage auf. Wäre sie nicht Jüdin, ihr Leben hätte anders ausgesehen. Als angesehene Ärztin wäre ihr die Welt offengestanden. So aber erlebte sie den zunehmenden Hass auf alles nicht-arische. Nachdem sie in Amerika mit Moritz, ihrem Sohn, einem Neuanfang entgegenfiebert, erlebt sie auch hier diesen Rassenhass erneut, diesmal trifft es die schwarze Bevölkerung. Diese Feindseligkeit gegen alles vermeintlich Minderwertige wird wohl nie aufhören.

    „Helenes Versprechen“ ist aktueller denn je. Beate Rösler bringt uns Geschichte sehr gut lesbar näher. Ein historischer Roman mit Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne M., 02.09.2021

    Helenes Versprechen ist das erste Buch von dieser Autorin, was ich gelesen habe, es wird wohl nicht das letzte sein. Ich bin sofort in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil ist flüssig und einprägsam. Dei Zeitzonen ermöglichen mir, die Geschichte nachzuvollziehen und Zusammenhänge zu erschließen. Nur hätten vielleicht die Kapitel etwas kürzer sein können, zum "Verdauen" sozusagen. Für meine Begriffe ist es der Autorin perfekt gelungen, den Kampf, die Ängste und die Zerrissenheit von Helene, der Hauptprotagonistin, zu vermitteln. Ich weiß nicht, ob ich jemals die Kraft hätte, mein Kind weit weg zu schicken, ohne die 100prozentige Gewissheit zu haben, dass dies der richtige Weg ist. Beeindruckend liest sich auch ihr Kampf um die anderen Kinder aus dem Kinderheim.

    Die Zeit war grausam, mehr als das. Ich bin aus einer Generation, die dieses Leid nicht ertragen musste. Wir alle tun gut daran dafür zu sorgen, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Absolute Leseempfehlung 👍👍👍

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 23.01.2021

    Nach 10 Tagen auf der Marine Flasher haben sie New York erreicht, wir schreiben das Jahr 1947. Endlich wird Helene ihren Sohn Moritz wiedersehen, den sie vor fast zehn Jahren mit einem Kindertransport schweren Herzens gehen lassen musste.

    „Und du kommst bestimmt bald nach?“ … „Um acht beim Mond“… Diesen herzzerreißenden Abschied zwischen Mutter und Sohn lese ich gleich auf der ersten Seite. Den Schmerz des achtjährigen Kindes, den Schmerz der Mutter konnte ich hier so sehr nachfühlen. Sie muss ihn gehen lassen, um sein junges Leben zu schützen. In Großbritannien dann lebt er in einer Gastfamilie, bis seine Tante Marlis ihn in die USA mitnimmt. Und jetzt stehen sich Mutter und Sohn gegenüber, sind sich fremd geworden, haben nicht mal mehr eine gemeinsame Sprache weil – Moritz hat seine Muttersprache verlernt.

    Inspiriert vom Schicksal der jüdischen Kinderärztin Antonie Sandels schuf Beate Rösler die fiktive Geschichte um Helene Bornstein, auch sie Kinderärztin aus Leidenschaft.

    Überwiegend spielt dieser Roman vor und während des Nazi-Regimes. Die Frankfurter Familie Bornstein ist angesehen, hat ihr Auskommen, ist ganz und gar hier verwurzelt. Ihr einziger Makel: Sie sind Juden, wenn auch getauft, das Judentum nicht praktizierend. Je mehr Macht Hitler und seine Schergen an sich reißen, desto gefährlicher wird es für den jüdischen Teil der Bevölkerung. Die Autorin erzählt auf mehreren Zeitebenen. Beginnt im New York des Jahres 1947, um dann zurückzublicken nach Frankfurt vor und während der Hitlerzeit. Es sind diese wechselnden Erzählstränge, die etliches von der Familie Bornstein preisgeben, aber doch nicht gleich alles auserzählen. So bleibt vieles im Verborgenen – zunächst. Es braucht einfach seine Zeit, all das Unbegreifliche zu verstehen. Wenigstens ansatzweise. Ich erfahre so einiges über diese für Juden immer gefährlicher werdenden Jahre. Wer zu lange zögert, nicht schnell genug ans Auswandern denkt, dessen Los ist besiegelt. Irgendwann haben sie die Deportationsbescheide, können dem nicht mehr ausweichen. Es gab uneigennützige Helfer, die sich in große Gefahr begaben und trotzdem nicht davor zurückschreckten, alles nötige zu tun, um Leben zu retten.

    Helenes Geschichte macht neugierig, wirft beim Lesen so mache Frage auf. Wäre sie nicht Jüdin, ihr Leben hätte anders ausgesehen. Als angesehene Ärztin wäre ihr die Welt offengestanden. So aber erlebte sie den zunehmenden Hass auf alles nicht-arische. Nachdem sie in Amerika mit Moritz, ihrem Sohn, einem Neuanfang entgegenfiebert, erlebt sie auch hier diesen Rassenhass erneut, diesmal trifft es die schwarze Bevölkerung. Diese Feindseligkeit gegen alles vermeintlich Minderwertige wird wohl nie aufhören.

    „Helenes Versprechen“ ist aktueller denn je. Beate Rösler bringt uns Geschichte sehr gut lesbar näher. Ein historischer Roman mit Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Timisa, 08.02.2021

    Ein wirklich bewegender historischer Roman, der auf einer wahren Geschichte beruht.

    17 Kapitel prall gefüllt mit der Schilderung von Schicksalen, die die dunkelste Vergangenheit Deutschlands mit sich gebracht hat. Der Leser begleitet die Protagonistin Helene sowie ihre Familie und Freunde von 1923 bis 1957. Als Jüdin verlebt sie zunächst eine unbeschwerte Jugendzeit, die aufgrund der Machtergreifung der Nazis ein jähes Ende nimmt. Erste Liebe, schwerwiegende Entscheidungen und der Kampf ums Überleben spielen genauso eine Rolle wie selbstloses Handeln und dennoch hoffnungsvolle Blicke in die Zukunft. Die Ereignisse und Emotionen überschlagen sich manchmal, aber durch den angenehmen Schreibstil der Schriftstellerin habe ich auch die Zeitsprünge als unkompliziert empfunden.

    Der Roman hat mich tief bewegt und zum Nachdenken angeregt. Abgerundet wird er durch interessante Nachbemerkungen zum Hintergrund der Geschichte. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus. Einzig die Länge der Kapitel hat mich persönlich nicht so angesprochen, weshalb ich einen halben Stern abziehe.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 26.01.2021

    "um acht am Mond"

    Nach fast 10 Jahren stehen sich Helene und ihr Sohn wieder gegenüber, doch das Band, was einst Mutter und Sohn unzertrennlich machte, scheint gerissen zu sein. Moritz verhält sich abweisend und seine Mutter ist ihm fremd geworden. Doch tief im Innern kann er nicht vergessen, dass seine Mutter im ein Versprechen gegeben hat, als sie ihn damals fortgeben musste, damit er überleben konnte...."Um acht beim Mond". Unterdessen hadert Helene mit sich und ihrer Entscheidung und kann nicht vergessen, was in den letzten 10 Jahren sich ereignet hat. Wird der Neuanfang in Amerika gelingen ?


    Mit "Helenes Versprechen" tauchen wir tief ein in die Lebensgeschichte einer jüdischen Kinderärztin, deren Schicksal zu Herzen geht und den Leser emotional an die Seiten bindet. Doch um ehrlich zu sein, gefällt mir der Erzählstrang in den Jahren ab 1923 in Frankfurt um ein Vielfaches besser, weil ich hier ganz schnell Zugang zu Helene und ihren Gefühlen finde und es mir so leichter fällt, mich mit ihr zu identifizieren. Hier zeigt die Autorin unglaublich viel Fingerspitzengefühl, um das Thema Judenverfolgung in Frankfurt in ihre fiktiven Ereignisse miteinzubauen und schlägt so das dunkelste Kapitel Deutschlands wieder auf, um den Leser mit all dem Schrecken und der Angst daran teilhaben zu lassen. Auch beschreibt sie das alte Frankfurt mit unglaublich plastischen Bildern, sodass die historische Kulisse regelrecht vor den Augen des Lesers entsteht und so für eine Stadtbesichtigung der besonderen Art sorgt.

    Der Wechsel hinüber nach Amerika ins Jahr 1947 bedeutet einen Schnitt, nicht nur in der Zeit und in den Ereignissen, sondern auch in der Erzählweise. Irgendwie entgleiten mir die Figuren und der Zugang zu ihnen scheint mit der Reise über den großen Teich an Nähe verloren zu haben. Hier wirkt Helene steif und unnahbar, ihre Gefühls- & Gedankenwelt wird zwar offengelegt, aber da ist irgendiwe eine unsichtbare Wand, die den Leser immer wieder davon abhält, sich ganz in sie hineinzuveretzten. Dabei bietet der Konflikt zwischen Mutter und Sohn so unglaublich viele Möglichkeiten, um das sich wieder annähern so richtig mitzuerleben. Hier bleibt über weite Strecken der Leser jedoch nur ein stiller Beobachter.

    Der Roman büßt leider seinen Reiz ein, was ich unglaublich schade finde, denn die Geschichte ab der Überfahrt im Jahr 1947 hat mir laut Klappentext etwas anderes suggeriert. Die Figuren wirken in meinen Augen zu bemüht und manchmal zu energisch, um sich ihren Platz in meinem Leserherz zu sichern. Gerade mit Helenes Schwester Marlis habe ich meine liebe Not, denn sie ist sehr egoistisch und ich kann ihre Entscheidungen und Handlungen nicht immer gut heißen.

    Trotzdem ist dieses Buch 4 Sterne wert, denn es ist ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 27.01.2021

    Titel: Was kann ein Mensch ertragen?

    Da ich Schicksalsromane sehr mag und die beschriebene Zeit mich fasziniert, begann ich gespannt mit der Lektüre.

    In der Geschichte geht es um Helene, deren größter Traum es ist einmal Ärztin zu werden. Sie studiert Medizin, fängt an einem renomierten Kinderkrankenhaus an und dann sind plötzlich die Nazis an der Macht und nichts mehr wie zuvor. Helene ist Jüdin. Man verbietet ihr zu arbeiten. Wie soll es nun weitergehen? Wird es wirklich Krieg geben?

    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen begleiten wir Helene beginnend in den 20er und 30er Jahren, wo die Anfeindungen gegen die jüdische Bevölkerung immer größer werden. Zum anderen erleben wir Helene Ende der 40er Jahre, nach Kriegsende. Beide Stränge sind für sich sehr emotional und bedrückend. Während andere Romane dieser Art immer auch etwas Leichtes haben, wird dem Leser hier schonungslos das ganze Leid greifbar gemacht. Zu Beginn hatte ich da noch meine Schwierigkeiten mit, aber da man so viel erfährt und auch lernt, hatte ich mich bald daran gewöhnt. Das Geschilderte ist eben sehr düster und teils auch deprimierend, da darf man als Leser nicht zart besaitet sein.

    Helene mochte ich erst auf den zweiten Blick. Zu Beginn habe ich erst keinen Zugang zu ihr gefunden, weil sie so verschlossen ist und man kaum an sie ran kommt. Erst im Verlauf der Handlung wird klar, warum sie so ist und dass sie nicht immer so war. All ihre Erlebnisse haben mich tief berührt und teilweise auch geschockt. Da fragt man sich wirklich wieviel ein einzelner Mensch aushalten kann?

    Direkt klasse fand ich die freche Lore, die nicht auf den Mund gefallen ist. Sie versucht trotz all dem Leid noch etwas aus ihrem Leben zu machen. Durch sie wird so auch das Leben der ärmeren Bevölkerung beleuchtet und das eben nicht alle Mitläufer waren.

    Sohn Moritz kam zwar eher selten vor, aber seine Erlebnisse als Kind in dieser schweren Zeit hatten auch ihren Reiz, da Kinder ja vieles anders wahrnehmen als die Erwachsenen.

    Leon hat auf mich stets etwas Mystisches. Er taucht immer mal wieder auf, ist aber nie so präsent wie die anderen Nebencharaktere. Die zarten Bande zwischen ihm und Helene fand ich gut, vor allem weil diese Jahrzehnte überdauern konnten.

    Das Ende war schlüssig und hat nach meinem Empfinden keine Fragen offen gelassen.

    Fazit: Wer nicht nur unterhalten werden will, sondern auch etwas lernen möchte, der ist bei diesem Roman genau richtig. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 25.01.2021

    Eine Reise in die düsterste Geschichte Deutschlands
    Dieser historische Roman erzählt aus der düstersten Geschichte Deutschlands mit einer großartigen, sehr mutigen und sehr auf das Wohl ihrer Mitmenschen bedachten Protagonistin: Helene

    Erzählt wird in zwei Handlungssträngen. Der eine beginnt im Jahr 1947. Helene hat es geschafft den Krieg zumindest körperlich unversehrt zu überstehen. Das was sie erleben musste ist für uns in der heutigen Zeit nur schwer vorstellbar. In den Jahren der Judenverfolgung und des zweiten Weltkrieges hat ihr der große Wunsch, ihren Sohn Moritz wiederzusehen, ihr Kraft zum Weiterleben gegeben. Nun ist sie auf einem Schiff auf dem Weg nach New York, wo sie ihre Schwester Marlis und ihren Sohn Moritz nach vielen Jahren wiedersehen wird. Helene konnte Moritz einen Platz in einem Kindertransport nach England ermöglichen. Ein sehr schmerzhafter Abschied für beide, aber mit der Hoffnung, dass das Wiedersehen nicht so lange auf sich warten möge.

    Endlich in New York angekommen, erfüllen sich die Träume von Helene leider nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat: so anders ist das Leben dort. Auch die so sehnlichst erwartete Zusammenkunft mit ihrem Moritz verläuft leider nicht wie so sehr gewünscht und stimmt Helene sehr traurig. Moritz sieht inzwischen in Marlis seine Mutter, sie ist die Frau, die für ihn da war und nicht Helene, obwohl sie es doch bei der Abreise versprochen hatte.

    In dem zweiten Handlungsstrang lesen wir das was Helene und ihre Liebsten in den Jahren ab 1923 erleben mussten. Na klar, das was mit den Juden geschehen ist, weiß inzwischen jeder. Aber anhand dieses Romans, der auf einer tatsächlichen Geschichte beruht, wird einem dieses Unfassbare sehr deutlich vor Augen geführt und man fühlt sehr mit. Die Autorin schafft es mit ihrem Schreibstil, die für dieses schwierige Thema richtigen Worte zu finden.

    Insgesamt ist dieses ein großartiger Roman, der meine eindeutige Leseempfehlung erhält. 4 anstatt der eigentlich verdienten 5 Sterne vergebe ich, weil ich mir die Haupthandlungen in dem Handlungsstrang ab 1947 erwartet hatte. Der Hauptanteil dieses Romans hat meiner Meinung nach die Zeit von 1923 bis zum Kriegsende.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 18.01.2021

    „Um acht beim Mond.“

    … ist Helenes Versprechen, als sie ihren achtjährigen Sohn Moritz 1938 in einen Kinderzug nach England setzt. Sie plant so bald wie möglich nachzukommen, bis dahin werden sie beide jeden Abend um 8 Uhr zum Mond schauen, um einander nah zu sein. Zu diesem Zeitpunkt ahnen sie noch nicht, dass bis zu ihrem Wiedersehen 9 Jahre vergehen werden. Als Helene 1947 endlich in New York vom Schiff steigt, erkennen sie sich nicht wieder. „Das soll seine Mutti sein? Eine ängstliche Frau, die nicht einmal das Haus verlässt, um sich New York anzuschauen, aber in sein Leben drängt und fordert, darüber zu bestimmen?“ (S. 202) Moritz, inzwischen ein junger Mann, ist bei Helenes Schwester Marlis aufgewachsen und hat seine Muttersprache verlernt. Helene ist eine gebrochene Frau. Sie kann das Grauen des Krieges nicht vergessen, findet sich in einem normalen Leben ohne Hunger und Angst nicht mehr zurecht. Außerdem kann sie nicht verstehen, dass Moritz und Marlis inzwischen vollkommen amerikanisiert sind, inkl. Vorstadtidylle, Tupperpartys, dem Hass auf Schwarze und der Abgrenzung von osteuropäischen Juden, die an ihren Muttersprachen und Traditionen festhalten. Zu ihnen gehört auch der polnische KZ-Überlebende Marek, den Helene auf der Überfahrt kennengelernt hat und der nicht nur ihr eine große Stütze ist. „An andere zu denken und nicht an mich, hat mir geholfen, nicht wahnsinnig zu werden. Und dabei, an Orten, an denen es keine Menschlichkeit gibt, trotzdem ein Mensch zu bleiben.“ (S. 24/25)

    Ein Hinweis vorab, meiner Meinung nach ist der Klappentext vom Verlag nicht besonders günstig gewählt. Von ihm ausgehend hatte ich erwartet, dass es um Helenes Neuanfang in New York nach dem Krieg geht, wie sie die Geschehnisse verarbeitet und sich ihrem Sohn wieder annähert. Aber der Fokus liegt eindeutig auf ihrer Vergangenheit.
    Aufgewachsen in den 1920er Jahren einer liberalen, zwar jüdischen, aber nicht gläubigen Familie, setzt sich ausgerechnet ihre Mutter dafür ein, dass Helene ihrem Vater nacheifern und Ärztin werden darf. „Helene kann heute alles werden, Ehefrau, Mutter und Ärztin.“ (S. 46) Ihre große Liebe Leon ist ebenfalls Jude und Journalisten. Doch seine Familie ist strenggläubig und hat Bedenken, dass Helene als Ärztin ihren Pflichten als Ehefrau und Mutter gerecht werden würde. Die Beziehung zerbricht. Leon, der schon früh ahnt, was die „Endlösung“ der Nazis für sie bedeuten wird, emigriert und Helene heiratet einen jungen (arischen) Arzt. Doch bald spitzt sich die Situation in Deutschland immer mehr und die Angst wächst – obwohl gerade am Anfang viele hoffen, dass Hitler nur ein böser Spuk und bald vorbei ist. Als sie nicht mehr praktizieren darf, wechselt sie in ein jüdisches Kinderheim und statt selbst zu fliehen rettet sie mit der Hilfe arischer Freundinnen einige Kinder vor der Deportation.

    In bedrückenden und zum Teil gruseligen Bildern erzählt Beate Rösler die Geschichte einer selbstlosen jüdischen Ärztin, die ihre eigene Sicherheit und ihr Schicksal während des 2. Weltkrieges immer hintenanstellt, um für ihre Familie zu sorgen und jüdischen Kinder zur Flucht zu verhelfen. Sie beschreibt, wie Helene auch nach dem Ende des Krieges die Grausamkeiten nicht vergessen kann, wie sie von Halluzinationen und Albträume gequält wird und die Behandlung der Schwarzen sie erschreckend an ihre Zeit als „Mensch zweiter Klasse“ unter der Naziherrschaft erinnert. Zudem muss sie auch um die Liebe ihres Sohnes kämpfen, der nicht mehr damit gerechnet hatte, dass seine Mutter noch lebt, sich für sie schämt und sie vor seinen Freunden verleugnet.

    Ich habe mit Helene gelitten, ihre Zerrissenheit und Ängste gespürt und sie und ihre Freundinnen für ihren Mut sehr bewundert. Mit ihrer Schwester hingegen bin ich nicht wirklich warm geworden. Sie wirkte auf mich sehr egoistisch. Obwohl sie die Irrfahrt der St. Louis miterlebt hat, kann sie sich nicht in Helene hineinversetzen und wirft ihr vor, dass sie sich dem neuen Leben nicht anpasst.

    Ein weiteres wichtiges Buch #gegendasvergessen .

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tansmariechen, 19.01.2021

    Die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein erreicht New York. Es ist 1947. Sie sieht ihren Sohn Moritz wieder, den sie knapp 10 Jahre zuvor mit einem Kindertransport aus Frankfurt fortgeschickt hat. Moritz lebt bei ihrer Schwester Marlies, die mit John (einem US-Amerikaner) verheiratet ist und eine eigene Tochter (Sam) hat. Die neue Familie ist bereits gut in den Staaten integriert. Moritz, der nur noch englisch spricht, und Helene sind sich fremd geworden. Werden sie wieder zu einander finden? Schafft es die von ihren Kriegserlebnissen traumatisierte Helene, in New York Fuß zu fassen? Dann trifft sie auf Leon, ihre einst große Liebe.

    Das wunderschöne Cover hat meinen Blick gleich auf sich gezogen. Mutter und Sohn mit Koffern in der Hand. Unverkennbar: Es ist ein historischer Roman. Mit seinen knapp 570 Seiten liegt er gut in der Hand. Beate Rösler erzählt uns die Geschichte der jüdischen Kinderärztin Helene Bornstein aus Frankfurt, ihrer Familie und ihren Freunden. Sie beginnt mit der Ankunft Helenes in New York in 1947. Von dort aus startet sie mit vielen und ausführlichen Rückblicken. Diese beginnen in 1928. Ihr ruhiger, flüssiger und bildhafte Schreibstil hat mich gleich eingefangen. So habe ich mit Helene, ihrer jüdischen Familie und ihren Freunden eine kurze, unbeschwerte Zeit erlebt. Die erste, große Liebe mit Leon und die Hochzeit mit dem arischen Viktor. Das Erstarken der NSDAP, den 2. Weltkrieg und die damit verbundenen Folgen insbesondere für die Juden. Den Kindertransport, der Moritz in eine sichere Familie bringt und die Emigration von Leon in die USA. Helene, die aufgrund ihres jüdischen Glaubens ihren Arbeitsplatz als Ärztin in der Kinderklinik verliert, arbeitet in einem Kinderheim. Als sie selbst die Möglichkeit zur Flucht hat, nutzt diese nicht sondern hilft Kindern zur Flucht.

    Beate Rösler bringt uns den jüdischen Glauben und die deutsche Geschichte ausführlich und in einer lebendigen Art und Weise nahe ohne einen einzigen Moment den Unterhaltungscharakter zu verlieren. Sie erzählt uns von den Schrecken und Folgen des Krieges ohne dabei die Mitmenschlichkeit und die Macht der Freundschaft außer acht zu lassen. Dies ist ein ausgezeichneter historischer Roman gegen das Vergessen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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    tansmariechen, 19.01.2021 bei bewertet

    Die jüdische Kinderärztin Helene Bornstein erreicht New York. Es ist 1947. Sie sieht ihren Sohn Moritz wieder, den sie knapp 10 Jahre zuvor mit einem Kindertransport aus Frankfurt fortgeschickt hat. Moritz lebt bei ihrer Schwester Marlies, die mit John (einem US-Amerikaner) verheiratet ist und eine eigene Tochter (Sam) hat. Die neue Familie ist bereits gut in den Staaten integriert. Moritz, der nur noch englisch spricht, und Helene sind sich fremd geworden. Werden sie wieder zu einander finden? Schafft es die von ihren Kriegserlebnissen traumatisierte Helene, in New York Fuß zu fassen? Dann trifft sie auf Leon, ihre einst große Liebe.

    Das wunderschöne Cover hat meinen Blick gleich auf sich gezogen. Mutter und Sohn mit Koffern in der Hand. Unverkennbar: Es ist ein historischer Roman. Mit seinen knapp 570 Seiten liegt er gut in der Hand. Beate Rösler erzählt uns die Geschichte der jüdischen Kinderärztin Helene Bornstein aus Frankfurt, ihrer Familie und ihren Freunden. Sie beginnt mit der Ankunft Helenes in New York in 1947. Von dort aus startet sie mit vielen und ausführlichen Rückblicken. Diese beginnen in 1928. Ihr ruhiger, flüssiger und bildhafte Schreibstil hat mich gleich eingefangen. So habe ich mit Helene, ihrer jüdischen Familie und ihren Freunden eine kurze, unbeschwerte Zeit erlebt. Die erste, große Liebe mit Leon und die Hochzeit mit dem arischen Viktor. Das Erstarken der NSDAP, den 2. Weltkrieg und die damit verbundenen Folgen insbesondere für die Juden. Den Kindertransport, der Moritz in eine sichere Familie bringt und die Emigration von Leon in die USA. Helene, die aufgrund ihres jüdischen Glaubens ihren Arbeitsplatz als Ärztin in der Kinderklinik verliert, arbeitet in einem Kinderheim. Als sie selbst die Möglichkeit zur Flucht hat, nutzt diese nicht sondern hilft Kindern zur Flucht.

    Beate Rösler bringt uns den jüdischen Glauben und die deutsche Geschichte ausführlich und in einer lebendigen Art und Weise nahe ohne einen einzigen Moment den Unterhaltungscharakter zu verlieren. Sie erzählt uns von den Schrecken und Folgen des Krieges ohne dabei die Mitmenschlichkeit und die Macht der Freundschaft außer acht zu lassen. Dies ist ein ausgezeichneter historischer Roman gegen das Vergessen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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    HanneK., 02.02.2021

    Die Autorin Beate Rösler ließ sich zu ihrem Roman "Helenes Versprechen" von der wahren Geschichte einer jüdischen Kinderärztin inspirieren. Die Geschichte der Helene Bornstein beginnt hier im Jahre 1947 mit der Überfahrt nach New York. Dort wird sie endlich ihren Sohn Moritz nach über neun Jahren endlich wieder in die Arme schließen und ebenso ihre Schwester Marlies. Diese war verheiratet mit John. Sie hatten sich in England kennengelernt. So wuchs Moritz nunmehr hier auf. Inzwischen gab es noch Familienzuwachs, Baby Samantha. Nur schwer lebte sich Helene ein. Enttäuschend für sie, dass Moritz ihr gegenüber fremdelt. Wie konnte er auch ahnen, was genau sich damals abgespielt hatte. Auch dass das Deutsche so arg in den Hintergrund geraten war, für Helene ein Schock. So kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Nur gut, dass Helene auf dem Schiff Marek, die gute Seele aller, kennengelernt hat. Denn Moritz war für Helene der Halt gewesen, nachdem sie ihn mit einem Kindertransport von Frankfurt aus nach England in Sicherheit hat bringen können.
    Um acht beim Mond!, das hatte sie ihm in das Tagebuch geschrieben.
    Zitat S. 556 Es war das Versprechen gewesen, jeden Tag an Moritz zu denken und dabei die Hoffnung auf ein Wiedersehen niemals aufzugeben.
    Nicht nur der Krieg, auch die Zeit davor hatten Helene fast zerbrochen. Wenn da nicht Moritz wäre. Helenes Vater war in Frankfurt Kinderarzt. Die Bornsteins waren eine jüdische Familie, was nicht nur vor dem Krieg ein einschneidendes Erlebnis für Helene wird.
    In wechselnden Kapiteln zwischen der Gegenwart in New York und der Vergangenheit Beginn 1923 liest sich der Roman. Sehr ausführlich und bildhaft vorstellbar wird hier auf die vergangene Zeitgeschichte eingeganggen. Wie schlimm das damalige Regime die Judenverfolgung betrieb, welchen Repressalien sie ausgesetzt waren, und dennoch gab es dann auch Lichtblicke einzelner. Wie hier Helene.
    Der Großteil der Handlung bezieht sich auf die von ab 1923.
    Dass Helene einen schwierigen Start in New York hat, immer noch traumatisiert von den Kriegserlebnissen als auch davor, Moritz nicht mit fliegenden Armen auf sie zugeht, all diesen ganzen Handlungssträngen die richtigen Worte zu geben, ist der Autorin gut gelungen.
    Einen ausführlicheren Blick in die Handlung lasse ich offen. Fakt ist, dass die Vergangenheit gut zwei Drittel der Handlung einnimmt. Es hilft zu verstehen.
    "Helenes Versprechen" ist erneut ein historischer Roman #gegendasvergessen und von daher meinerseits klare Leseempfehlung.

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    Petra K., 05.02.2021

    Die Geschichte spielt zur NS-Zeit und spiegelt das Leben der jüdischen Bevölkerung bis zum Kriegsende wieder. Ein zweiter Erzählstrang beleuchtet die Flucht zu verschiedenen Zeiten und das neue Leben verschiedener Charaktere. Diese Aufteilung hat mir gut gefallen. Inspiriert durch das wahre Leben einer jüdischen Kinderärztin erzählt die Autorin eine authentische Geschichte, die trotz großer Tristesse angenehm zu lesen ist.

    Der Schreibstil sorgt für eine ansprechende Erzählform. Mir gefällt gut, dass viele Details recherchiert wurden und in die Erzählung einfließen. So kann man sich gut in Frankfurt zurechtfinden. Auch die Geschichte des Judentums ist authentisch eingearbeitet. Die Familie und jedes Familienmitglied wird mit all seinen Eigenarten vorgestellt, das bietet eine gute Basis für diese Art der Geschichte. Die Entwicklung der einzelnen Figuren durch die politische Situation und private Schicksalsmomente ist überzeugend und nachvollziehbar dargestellt.

    Das hilfreiche Glossar am Ende des Buches finde ich notwendig, da die Begriffe jüdischen Lebens nicht hinlänglich bekannt sind. Auch das Nachwort mit Informationen zur Entstehung des Romans ist interessant, sollte aber auch wirklich als Nachwort gelesen werden, um den Spannungsbogen des Romans nicht zu stören.

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 25.01.2021

    Um acht beim Mond...ist Helenes Versprechen, als die ihren achtjährigen Sohn Moritz, 1938 in einen Kindertransport nach England schickt.

    Es dauert 9 Jahre bis sie sich wiedersehen.

    Als es immer schwerer wird als jüdische Kinderärztin zu arbeiten, emigriert Helene Bornstein in die USA. Der Beginn des Buches handelt von der Überfahrt nach New York, es ist 1947. Moritz lebt inzwischen bei Ihrer Schwester Marlies in New York, die bereits Jahre vorher Deutschland verlassen hat. Moritz ist Helene fremd geworden. Werden sie sich wieder annähern. Er spricht nur noch englisch und ist sehr distanziert. Helene fühlt sich fremd und nicht zugehörig. Sie ist gezeichnet vom Krieg .

    Das Buch spielt in zwei Zeitebenen ab 1925 und ab 1947 und später.

    Nach und nach erfahren wir aus den Leben vor und während des Krieges von der Kinderärztin und ihrer Familie und den schweren Zeiten als Hitler an der Macht ist.

    Man kann sofort in diese wunderbare Schicksalsgeschichte eintauchen, als wäre man selbst dabei gewesen und fühlt mit. Helene ist eine starke Frau und sehr sympatisch.

    Ich vergebe 5 Sterne.

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