Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 130465684

Buch (Gebunden) 18.50
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    whiterose1, 10.03.2020 bei bewertet

    Ich erwarte die Ankunft des Teufels
    Ein Buch von Mary MacLane mit 193 Seiten vom Reclam-Verlag

    Zum Inhalt:
    Ein ganz besonderes Buch. Es beinhaltet Darstellungen und Dokumente von drei Monaten, die tagebuchmäßig aufgeschrieben wurden.
    Wenn der Leser bedenkt, daß Mary MacLane erst 19 Jahre alt war und als so junge Frau das Talent besaß so ausdrucksstark über sich und die Menschen in Butte schreiben konnte, kann man nur staunen.
    Die Autorin Mary MacLane war also ihrer Zeit schon weit voraus.
    Ihr Buch wurde von den Kritikern beanstandet, da sie auch vor Tabuthemen nicht scheute, so daß die jungen Frauen der damaligen Zeit aufhorchten...

    Fazit:
    Das Buch läßt sich gut lesen, es ist zwar in einfacher Art geschrieben, aber ich bin sehr an Tagebüchern interessiert, da sie wirklich authentisch rüberkommen. Die Offenheit und das Selbstbewußtsein von dieser jungen Frau hat mir sehr gut gefallen!

    Dem Verlag sei Dank für das außergewöhnlich gestaltete Cover.
    Die im Anhang befindlichen Übersetzungen und Nachworte von Ann Cotten und Juliane Liebert waren ebenfalls aufschlußreich und interessant zu lesen.

    Da mir dieses Buch sehr gut gefallen hat, vergebe ich gerne 5*!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 22.03.2020

    Drei Tage Glück

    Die Autorin Mary Mac Lane gibt uns drei Monate lang einen Einblick in ihr Leben. Sie verfasst ihre Gedanken und Gefühle in Tagebuchform und lässt den Leser auf dieser Art daran teilhaben. Grundsätzlich ist dies in unserer heutigen Zeit nichts Besonderes, wenn Mary Mac Lane dies nicht bereits vor hundert Jahren getan hätte.
    In ihren täglichen Notizen wird schnell klar, dass sie mit ihrem zur damaligen Zeit stark vorgeprägten Leben als Frau im Haushalt wenig anfangen kann. Sie sucht quasi nach einer Erlösung aus diesem tristen und für sie unakzeptablen Leben, indem sie den Teufel herbeisehnt. Er soll ihr lediglich drei Tage des vollkommenen Glückes schenken und so für ihr gesamtes Leben vorsorgen. Ihre revolutionären Gedanken bewegen sich dabei auf einem Grat zwischen Größenwahn und tiefer Depression. Sie fühlt sich ihr Leben lang auch von ihren engsten Verwandten ungeliebt und ist daher bereit, alle Tabus zu brechen, um in das Gefühl des absoluten Glücks zu gelangen. Mary Mac Lane erzählt von ihrem Leben und ihren aufbegehrenden Gedanken in einer poetischen und damit sehr berührenden Art und Weise. Ich konnte so in die Zeilen eintauchen und selbst die Wiederholungen und Aneinanderreihungen, mit denen sie aus meiner Sicht bewusst spielt, erschienen mir ausdrucksstark.
    Das Buch war seiner Zeit ein absoluter Bestseller und die Lektorin des veröffentlichenden Verlags behielt Recht, als sie das Manuskript für eine Sensation hielt. Im ersten Monat wurden für die damalige Zeit unglaubliche hunderttausend Bücher verkauft. Das Besondere daran war sicherlich auch, dass solch revolutionäre Gedanken von einer Frau verfasst wurden.
    "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" ist aus meiner Sicht ein historisch gesehen sehr bedeutendes Buch. Es hat seiner Zeit das eher prüde Amerika aufgerüttelt und durchaus auch beeindruckt, so dass die Autorin zum Inbegriff einer selbstbewussten und starken Frau wurde. Für mich ist es allein durch diesen Umstand ein lesenswertes Buch, welches nun zu Recht durch den Reclam-Verlag erstmals in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht wurde. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Valeria B., 28.03.2020

    Der autobiografische Roman „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde rund vor 100 Jahren von Mary McLane geschrieben und ist dem Genre der literarischen Fiktion zuzuordnen. Am 11.03.2020 erschien es im Reclam Verlag zusammen mit einem Essay von Juliane Liebert.
    In diesem Werk geht es um die Selbstinszenierung einer 19-Jährigen Frau, welche sich nach einem besseren Leben sehnte als sie es hatte. Und wie konnte man (besonders damals und das als Frau) sein Unwohlsein besser ausdrücken, wenn nicht durch das Schreiben eines Tagebuchs. Dabei muss gesagt sein, dass man die Art von Tagebuch bestimmt noch nie gelesen hat.
    Allein der Beginn des Buches ließ mich stutzig werden und ehrlich gesagt fragte ich mich: „Ist sie nicht ein wenig (sehr) arrogant und von sich selbst überzeugt?“. Je weiter ich las desto klarer wurde mir die Antwort: Ja das ist sie. Manch einem mag dies gefallen und er sagt, dass gerade das Marys Charme ausmacht. Doch ich muss an dieser Stelle widersprechen. Denn diese Form der Selbstdarstellung entspricht nicht meinem persönlichen Geschmack, jedoch mag sich da jeder selbst ein Bild davon machen.
    Aber lasst uns einmal zum Literarischen kommen und, wenn wir uns diesen Punkt einmal genauer ansehen, stellen wir fest, dass da Mary McLanes größte Stärke lag. Die Art und Weise wie sie ihre Umwelt und ihre Gefühle beschrieb sind so auf den Punkt gebracht und verständlich. Es ist ein interessantes Bild welches da aus der Gefühlswelt einer Neunzehnjährigen des damaligen Jahrhunderts gezeichnet wird, welches ich so noch nirgendwo gelesen habe. Denn Mary wollte alles von der Welt und bis zum Teufel und darüber hinaus (so war zumindest mein Eindruck), was mich besonders erstaunte war, dass es ihr ihrer Meinung nach auch absolut zustand. Zugegeben dies brachte mich so manches Mal zum Schmunzeln.
    Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm war ich erstaunt wie leicht es sich lesen lässt. Die Satzstruktur und die angewandten stilistischen Mittel sind wunderbar zu verstehen und lesen sich sehr flüssig, sodass ich das Buch relativ zügig lesen konnte. Sodass jeder der Geschichtliches Interesse hat, aber keinen altertümlichen Text lesen möchte, hier gerade richtig ist.
    Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Buch einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt einer jungen Frau des damaligen Zeitalters bietet. Ich lege es jedem ans Herz es auch im Hinblick auf die heutige Gesellschaft zu lesen, denn es ist nach wie vor aktuell und besonders empfehlen kann ich es jedem Menschen der es ebenso wie ich genießt etwas zu lesen was bildreich und wunderschön geschrieben worden ist, auf seine eigene ganz besondere Art und Weise.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 11.03.2020

    1902 wurde das Buch bereits veröffentlicht, doch erst jetzt ins Deutsche übersetzt. Als Tagebuch verfasst, lässt Mary MacLane ihren Phantasien und Wünschen freien Lauf. Sehr frisch und frei (für die damalige Zeit) ist es verfasst und es macht Spaß es zu lesen. Man könnte es fasst als Zeitlos betiteln. Vieles passt auch noch in die heutige Gesellschaft und daher empfinde ich das Buch auch nicht als altbacken etc. sondern empfehle es, auch mit einem Blick auf heute und die eigene Geschichte zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 11.03.2020 bei bewertet

    Zunächst mußte ich mich einmal kundig machen, wer diese Mary MacLane eigentlich genau war. Auf dem Cover schaut sie mürrisch und richtig verhärmt in die Kamera.DsTagebuch, das sich über einen Zeitraum von drei Monaten erstreckt, hat sie 19jährig vor über 100 Jahren geschrieben. Mir ist der Text allerdings zu provokant,. Einmal schreibt sie, wie schön, wie intelligent sie ist, dann hat sie wieder sehr große Selbstzweifel. Gedanklich war sie ihrer damaligen Welt schon weit voraus. Sie will Napoleon heiraten, mit dem Teufel tanzen, sie provoziert ihre Umwelt total. Sie lebt weite, einsame Wanderungen und schließ sich allein in ihrem Zimmer ein. Für mich hatte diese junge Frau damals Depressionen und lebte teilweise in einer Scheinwelt. Sie war auch in ihre einstige Lehrerin verliebt und schrieb über sie Gedichte. Für mich ist dieses Buch zu traurig, es zieht den Leser hinab, man kann den Trübsinn spüren. Wohl eine ganz außergewöhnliche Frau, ein literarisches Selbstporträt der jungen Frau aus Montana.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    whiterose1, 10.03.2020

    Ich erwarte die Ankunft des Teufels
    Ein Buch von Mary MacLane mit 193 Seiten vom Reclam-Verlag

    Zum Inhalt:
    Ein ganz besonderes Buch. Es beinhaltet Darstellungen und Dokumente von drei Monaten, die tagebuchmäßig aufgeschrieben wurden.
    Wenn der Leser bedenkt, daß Mary MacLane erst 19 Jahre alt war und als so junge Frau das Talent besaß so ausdrucksstark über sich und die Menschen in Butte schreiben konnte, kann man nur staunen.
    Die Autorin Mary MacLane war also ihrer Zeit schon weit voraus.
    Ihr Buch wurde von den Kritikern beanstandet, da sie auch vor Tabuthemen nicht scheute, so daß die jungen Frauen der damaligen Zeit aufhorchten...

    Fazit:
    Das Buch läßt sich gut lesen, es ist zwar in einfacher Art geschrieben, aber ich bin sehr an Tagebüchern interessiert, da sie wirklich authentisch rüberkommen. Die Offenheit und das Selbstbewußtsein von dieser jungen Frau hat mir sehr gut gefallen!

    Dem Verlag sei Dank für das außergewöhnlich gestaltete Cover.
    Die im Anhang befindlichen Übersetzungen und Nachworte von Ann Cotten und Juliane Liebert waren ebenfalls aufschlußreich und interessant zu lesen.

    Da mir dieses Buch sehr gut gefallen hat, vergebe ich gerne 5*!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 10.03.2020

    Mary MacLane – stark, mutig, rebellisch

    Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

    Mary MacLane ist eine Frau, die für Eigensinn, Rebellion und Skandale steht. Ihr Buch schrieb sie in Form eines Tagebuchs im Alter von 19 Jahren. Ihre Worte sind ausdrucksstark. Sie formuliert ihre Wünsche und Sehnsüchte klar und deutlich, übt nachdrücklich Kritik an der Gesellschaft und war ihrer Zeit weit voraus, wodurch sie mit ihrem Werk für entsprechende Unruhe und Aufmerksamkeit gesorgt hat. Ihr Schreibstil ist einfach, die Sätze lassen sich leicht lesen und ihre Direktheit und Offenheit haben mich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Geschriebene bereits vor mehr als hundert Jahren verfasst wurde – fasziniert und verwundert, da es ihr gelingt so wortreich über Kleinigkeiten zu schreiben, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Sie legt ein ganz außergewöhnliches Selbstbewusstsein an den Tag, was man den jungen Frauen auch heute nur wünschen kann. Meiner Meinung nach ist es ein zeitloses Buch, das in jede Zeitepoche passt.

    Durch das Nachwort von Ann Cotten und das Essay von Juliane Liebert wird das Buch zu einem tollen Gesamtwerk, das eine lohnende und ungewöhnliche Leseerfahrung war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibuschka, 27.03.2020

    Das Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ von Mary MacLane beinhaltet die authentischen Tagebuch-Aufzeichnungen einer 19-jährigen im Jahr 1901. Mary lebt mit ihrer Familie in einer Bergarbeiterstadt in Montana, die vom Arbeiterleben ohne gesellschaftliche oder kulturelle Höhepunkte geprägt ist.
    Das Tagebuch bildet zum einen die gesellschaftlichen Zwänge, denen insbesondere die Frauen im Amerika des fin de siècle unterworfen waren, ab. Zum anderen lässt die Gedankenwelt der Autorin aber auch interessante Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit zu. So zeigt Mary typische Merkmale einer pubertierenden Jugendlichen, die zwischen gefühlsbezogenen Extremen hin- und herspringt. Auch ihr völlig überzogenes Selbstbild der Überlegenheit lässt Rückschlüsse auf ihr Alter zu. Im Zentrum ihres Daseins steht die unendliche Langweile und intellektuelle Unterforderung, auf die sie mit Provokation reagiert. Tatsächlich wurde ihr Tagebuch damals veröffentlicht, was einen Skandal heraufbeschwor. Letztlich gelang es ihr dadurch, ihrem Leben eine andere Richtung als dem vorgezeichneten Weg zu geben.
    Mein Fazit:
    Ein hochspannendes Psychogramm einer Jugendlichen, die zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort unter anderen gesellschaftlichen Randbedingungen gelebt hat. Mir hat es sehr gefallen. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die gerne Biographien oder Individualschicksale lesen oder geschichtlich interessiert sind. Ich wünsche dem Verlag viel Erfolg!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 04.04.2023

    Einerseits sind es pupertäre Phantasien, die die 19-jährige Mary MacLane in ihrem ersten Buch "I await the Devil's coming", welches 1902 unter dem Namen "The Story of Mary MacLane" erschien. Andererseits wieder ist dieses Buch aber auch ein wacher und gesellschaftskritischer Blick, der provoziert und dadurch die Autorin selbst, aber auch die Mächtigen der Gesellschaft gefährdet. Umso mehr verwundert es mich, dass dieses Buch schon 1902 veröffentlicht wurde. Denn es ist ja auch eine Autorin in einer Männerwelt. Natürlich macht dieses Buch genau dies, was es auch soll. Es schockiert zutiefst! Es macht aber auch die junge Autorin bekannt und zu einem Star.

    Ich hatte von diesem Buch noch nie gehört. Erstaunlich finde ich aber auch, dass dieses Buch so lange gebraucht hat, um im deutschsprachigen Raum veröffentlicht zu werden. Zeigt dies doch auch etwas über unsere Welt, die gestrige und die heutige. Denn im amerikanischen Sprachgebiet ist diese interessante Autorin bekannter. Dazu mag man sich dann eigene Gedanken machen, wie auch immer man möchte.

    Der Text von "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" liest sich auch überraschend wenig verstaubt. Fast könnte man diese Zeilen auch heutigen jungen Menschen in den Mund legen. Was mich verwundert. Und was eventuell die Denke der damaligen Zeit in einem anderen Licht erscheinen lässt. Denn obwohl dieses Buch schon einige Jährchen alt ist, mutet die Schreibe auch überraschend aktuell an. Zeugt von einer immensen Reife der Autorin, aber auch von ihrem pubertären Wesen. Eine interessante Mischung. Und ein Buch, welchem ich viele Leser wünsche!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Beust, 17.03.2020 bei bewertet

    Mary MacLane war eine außergewöhnlich Frau - halb It-Girl ihrer Zeit, halb Ikone der sexuellen Erweckung in er Vor-Revolutionszeit, halb politische Streiterin der Frauenrechte. Wer rechnen kann, kommt jetzt auf 1,5 Hälften und nähert sich damit der Größe ihres Egos, das in ihrem ersten Text „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ aus jedem Absatz platzt: Eine Neunzehnjährige zwischen Pubertät und Erwachsenendasein, zwischen Provinz und Kultur, zwischen Schlaf und Erweckung und mit dem unbedingten Willen zu Ruhm und einem prallen Leben lässt dröhnend alle Emotionen heraus, die sie erfüllen.

    Ihr Programm: „Ich bin eine Phantasie – eine Absurdität – ein Genie!“ (S. 154) Ihr Geniebegriff ist dabei von umfassender Gestalt, aber naiv, wie überhaupt der ganze Text ein unermesslich gesteigerter naiver Aufschrei nach dem Beginn des „eigentlichen“ Lebens ist. Dabei ist MacLane weder so außergewöhnlich noch so einzigartig, wie ihr Text tut. Ganz im Gegenteil erscheint es sehr modern, wie eine junge Frau alles will, Ruhm und ein glühendes Leben, ohne dafür viel zu tun. Letztlich wartet sie auf den Teufel, weil sie sich verspricht, von diesem alles geschenkt zu bekommen. Sie verhält sich wie jemand, der wahnsinnig gern Klavier spielen können möchte, aber wegen der Mühen keinesfalls Klavier spielen lernen will. Damit charakterisiert MacLane wunderbar den Moment des Atemholens, ehe sich der Mensch für die Richtung seines Lebens entscheidet, ohne eine Ahnung davon zu haben, was das bedeutet: Richtung, Leben oder Entscheidung. Deshalb ist das Buch auch kein Roman, aber auch keine Darstellung, wie MacLane es will (S. 11, 154, 175 u.ö.), sondern am ehesten ein Bekenntnis.

    Obwohl MacLane behauptet, sie „habe keine Botschaft“ (S. 57), steckt ihr Bekenntnis doch voller sowohl drastischer wie subtiler Botschaften und legt das Seelenleben, einer an sich verzweifelnden (oder verzweifeln wollenden?) jungen Frau offen. Sie beobachtet dabei sehr genau das noch nicht ausgebildete Vermögen, sich selbst in den Kontext des Lebens setzen zu könne, das Unvermögen etwa, die Zeit oder die eigene Endlichkeit wahrnehmen zu können: „Neunzehn Jahre fühlen sich an wie eine Ewigkeit, wenn man neunzehn ist.“ (S. 92) Auch dass es der Teufel sein soll, ein „Mann-Teufel“ voll Virilität und ausgemalter Kraft und Herrlichkeit, ist ein Teenietraum. Mittels starker Emphasen und fortwährender Wiederholung sowie reihende Wiederaufnahme desselben Gedankens oder anderer Gedanken in derselben sprachlichen Form gibt MacLane ihrem Text den beschwörenden, starken und die Lektüre enthusiasmierenden Ton, der einen weiterlesen und offenen Mundes staunen lässt über die Frechheit und Unverfrorenheit der Jugend, Denn nur dieser fehlen alle Grenzen, auch die Grenzen des Egos - und das ist auch gut so.

    MacLane findet in der inszenierten Übergröße ihres Egos nur megalomanische Vergleiche, sie etwa sei ein „Napoleon, wenngleich in einer weiblichen Version“. (S. 15) Napoleon ist auch öfter der Fixpunkt des Vergleichs, wenn sich MacLane zum Beispiel ihr lustbetontes, erfolgreiches Leben vorstellt, dann ist das pubertär, wie auch Napoleons Ich-Bezogenheit etwas Pubertäres hatte - oder mit Mary MacLane: „… man bekommt den Verdacht, dass Napoleon Bonaparte nur lebte, um Napoleon Bonaparte zu befriedigen.“ (S. 134 f.)

    Es stimmt schon, dass die Mary MacLane ihres Ego-Pamphlets nicht immer sympathisch ist. Oftmals wirkt sie vielmehr pubertär, verzogen und immer überheblich. Doch gibt sie viele humorvolle Hinweise darauf, dass es ihr nicht ganz so ernst ist mit ihrer Koketterie. Das Lob auf die MacLane-Leber, der exquisiten Eigenschaften sie hervorheben würden (S. 23), ist ein ironisches Lob pars pro toto. Und auch der Zustand des Jetzt wird in ein iornisches Verhältnis gesetzt: Denn „die Welt ist noch ein reizvoller Ort, solange ich nur mein feines, blutiges Porterhouse-Steak aus Omaha habe.“ (S. 37) Wohlgemerkt: Im Ironischen wird beides gleichzeitig gesagt, die Aussage und ihr Gegenteil, und diese Ambivalenz speist den Text mit einer spannenden Würze, die ihn unwiderstehlich macht.

    Ein Wehrmutstropfen mengt sich nicht etwa durch die Übersetzung in die hervorragende Ausgabe des Reclam-Verlages, sondern durch die Übersetzerin Ann Corton. Ihr naseweises Nachwort hat zu viel von Mary MacLane. Wie sich die Übersetzerin in den Vordergrund schiebt, indem sie zum Beispiel ihr „polnisches Gendering“ verordnet, eine unlesbare Buchstabenkombination aus allen für alle Geschlechter notwendigen Buchstaben (S. 186), empfinde ich als übergriffig und unpassend. Auch das zweite Nachwort von Juliane Liebert liefert nur flachen Kontext und kaum biographische Informationen, die über den hervorragenden Anmerkungsapparat hinausgehen.

    Bis Seite 183 ein außergewöhnlicher, mitreißender Text voll Aktualität, Emotion und Anregung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Tara, 10.03.2020 bei bewertet

    Mary MacLane – stark, mutig, rebellisch

    Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

    Mary MacLane ist eine Frau, die für Eigensinn, Rebellion und Skandale steht. Ihr Buch schrieb sie in Form eines Tagebuchs im Alter von 19 Jahren. Ihre Worte sind ausdrucksstark. Sie formuliert ihre Wünsche und Sehnsüchte klar und deutlich, übt nachdrücklich Kritik an der Gesellschaft und war ihrer Zeit weit voraus, wodurch sie mit ihrem Werk für entsprechende Unruhe und Aufmerksamkeit gesorgt hat. Ihr Schreibstil ist einfach, die Sätze lassen sich leicht lesen und ihre Direktheit und Offenheit haben mich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Geschriebene bereits vor mehr als hundert Jahren verfasst wurde – fasziniert und verwundert, da es ihr gelingt so wortreich über Kleinigkeiten zu schreiben, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Sie legt ein ganz außergewöhnliches Selbstbewusstsein an den Tag, was man den jungen Frauen auch heute nur wünschen kann. Meiner Meinung nach ist es ein zeitloses Buch, das in jede Zeitepoche passt.

    Durch das Nachwort von Ann Cotten und das Essay von Juliane Liebert wird das Buch zu einem tollen Gesamtwerk, das eine lohnende und ungewöhnliche Leseerfahrung war.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lefra, 16.03.2020

    Vor mehr als 100 Jahren schrieb die 19-jährige Mary MacLane ein Tagebuch der etwas anderen Art, denn sie wartet nicht auf den Ritter in schillernder Rüstung, wie viele andere Frauen ihrer Zeit. Sie sagt von sich: „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“.

    Absolut kompromisslos ehrlich, reflektierend setzt sich Mary mit sich selbst auseinander und stellt fest: Ich bin nicht wie die anderen Frauen meiner Zeit. Für sie besteht kein Reiz darin einen wohlsituierten Mann zu heiraten, ihm Kinder zu gebären und den Haushalt zu führen. Mary, die sich selbst als Genie bezeichnet, erwartet mehr von ihrem Leben. Sie will das, was normalerweise den Männern ihrer Zeit vorbehalten ist: Bildung, Ruhm, Aufmerksamkeit. Sie will eine leidenschaftliche Liebe, keine wohl überlegte. Sie will alles oder nichts. Dabei schwankt sie zwischen einer gnadenlos realistischen Einschätzung ihrer individuellen Lage und Träumereien und Sehnsüchten, die typisch sind für ein gerade 19-jähriges Mädchen. Doch gerade die Gesellschaftskritik, die Mary MacLane immer und immer wieder übt und mit der sie klassische Rollenbilder anzweifelt bleiben im Gedächtnis und hinterlassen prägenden Eindruck.

    Faszinierend, beeindruckend, ein Muss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Martin S., 22.03.2020

    Drei Tage Glück

    Die Autorin Mary Mac Lane gibt uns drei Monate lang einen Einblick in ihr Leben. Sie verfasst ihre Gedanken und Gefühle in Tagebuchform und lässt den Leser auf dieser Art daran teilhaben. Grundsätzlich ist dies in unserer heutigen Zeit nichts Besonderes, wenn Mary Mac Lane dies nicht bereits vor hundert Jahren getan hätte.
    In ihren täglichen Notizen wird schnell klar, dass sie mit ihrem zur damaligen Zeit stark vorgeprägten Leben als Frau im Haushalt wenig anfangen kann. Sie sucht quasi nach einer Erlösung aus diesem tristen und für sie unakzeptablen Leben, indem sie den Teufel herbeisehnt. Er soll ihr lediglich drei Tage des vollkommenen Glückes schenken und so für ihr gesamtes Leben vorsorgen. Ihre revolutionären Gedanken bewegen sich dabei auf einem Grat zwischen Größenwahn und tiefer Depression. Sie fühlt sich ihr Leben lang auch von ihren engsten Verwandten ungeliebt und ist daher bereit, alle Tabus zu brechen, um in das Gefühl des absoluten Glücks zu gelangen. Mary Mac Lane erzählt von ihrem Leben und ihren aufbegehrenden Gedanken in einer poetischen und damit sehr berührenden Art und Weise. Ich konnte so in die Zeilen eintauchen und selbst die Wiederholungen und Aneinanderreihungen, mit denen sie aus meiner Sicht bewusst spielt, erschienen mir ausdrucksstark.
    Das Buch war seiner Zeit ein absoluter Bestseller und die Lektorin des veröffentlichenden Verlags behielt Recht, als sie das Manuskript für eine Sensation hielt. Im ersten Monat wurden für die damalige Zeit unglaubliche hunderttausend Bücher verkauft. Das Besondere daran war sicherlich auch, dass solch revolutionäre Gedanken von einer Frau verfasst wurden.
    "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" ist aus meiner Sicht ein historisch gesehen sehr bedeutendes Buch. Es hat seiner Zeit das eher prüde Amerika aufgerüttelt und durchaus auch beeindruckt, so dass die Autorin zum Inbegriff einer selbstbewussten und starken Frau wurde. Für mich ist es allein durch diesen Umstand ein lesenswertes Buch, welches nun zu Recht durch den Reclam-Verlag erstmals in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht wurde. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Nadja K., 20.03.2020

    "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" (Originaltitel: The Story of Mary MacLane) ist das Erstlingswerk von Mary MacLane. Geschrieben wurden die Aufzeichnungen bereits 1902, doch erst jetzt wurde erstmals eine deutsche Übersetzung veröffentlicht.
    Mary MacLane (geb. 1881) schreibt in diesem (Tage)-Buch über ihr Leben in Kanada, ihre Gedanken, Gefühle, Hoffnungen, Wünsche. Bereits kurz nach der Erstveröffentlichung ihres Werkes hat dieses für grosse Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt. Mary MacLane, auch bekannt als Wild Woman of Butte, war eine sehr bekannte Schriftstellerin und hat vor allem mit ihrem Erstlingswerk für Skandal gesorgt.

    Wie bereits erwähnt, schrieb sie in "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" eine Art Tagebuch. Sie nahm dabei kein Blatt vor den Mund und schrieb in einem sehr direkten, hitzigen und eigenen Stil. Sie vergleicht sich selbst mit Marie Bashskirtseff, einer anderen bekannten Memoirenautorin. Sie bezeichnet sich selbst als Genie und findet unter den Bewohnern von Butte mit ihrer "stumpfen Blödheit" keine Entsprechung.
    Sie schreibt über das öde Leben in einer öden Gegend, die vielen Spaziergänge und ihr auf gewisse Weise sehr tristes und belangloses Leben. Sie schreibt wie es ist eine junge, willenstarke, intelligente Frau ihrer Zeit zu sein und welche Steine die Gesellschaft einer solchen Person in den Weg legt.

    Mir gefiel die deutsche Übersetzung gut obwohl ich das englische Original nicht gelesen habe und daher keine Vergleiche ziehen kann. Das Cover finde ich sehr gut gewählt, insbesondere da Mary MacLane eine Fotografie von sich erwähnt, welche ihren Aufzeichnungen beiliegt.
    Insbesondere das Nachwort der Übersetzerin Ann Cotten und der Essay von Juliane Liebert runden die Ausgabe ab. Diese beiden zusätzlichen Texte geben dem Leser mehr Kontext zur damaligen Zeit und liefern Erklärungen und Präzisierungen, welche sonst möglicherweise Leerstellen beim Leser hinterlassen hätten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Ines Z., 26.03.2020

    Die 19-jährige Mary MacLane wünscht sich Napoleon oder am besten gleich den Teufel als Liebhaber. Sie träumt von einer Revolution, während sie mit ihren Mitmenschen im provinziellen Montana genauso wenig anfangen kann wie mit ihren häuslichen Pflichten und der kargen Landschaft. Mary fühlt sich einsam auf der Suche nach sich selbst und dem guten Leben – und feiert trotzdem kraftvoll das eigene Ich.MacLane war völlig unbekannt, als sie 1902 ihr erstes, im Tagebuchstil verfasstes Buch veröffentlichte. Es wurde zum Skandal und seine Autorin zum Star. Reporter aus den Metropolen pilgerten in ihre Heimatstadt, Cocktails und Sportmannschaften wurden nach ihr benannt. Ihr Name wurde zum Inbegriff für rebellische junge Frauen.Auch über 100 Jahre später fasziniert es ungemein, wie virtuos und selbstverständlich Mary Mac Lane sämtliche Konventionen über den Haufen wirft, wie sie zwischen Größenwahn und Todessehnsucht, Resignation und Euphorie tänzelt.
    Zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.So beginnt das Tagebuch:"Ich,19 Jahre alt und im weiblichen Geschlecht geboren,werde jetzt,so vollständig und ehrlich wie ich kann,eine Darstellung von mir selbst verfassen,Mary Mac Lane,die in der Welt nicht ihresgleichen kennt.Davon bin ich überzeugt,denn ich bin ungewöhnlich.Ich bin ausgesprochen originell,von Geburt an und in meiner Entwicklung.Ich kann fühlen.Ich habe eine wunderbare Fähigkeit zu Elend und zu Glück.Ich bin gedanklich offen.Ich bin ein Genie".Mary Mac Lane schrieb das Tagebuch mit 206 Seiten zwischen Januar und April 1901.Der Schreibstil ist poetisch,provokant,düster,anstrengend,ermüdend und traurig.Aber in einen Lesefluss bin ich nicht gekommen.Der Text hat mich nicht gepackt,obwohl er eine emotionale Intensität hat , auch Rhythmus und eine Formulierungskraft.Das Buch zieht sich dahin in fader Trostlosigkeit.Es wiederholt sich ständig ihr Herzschmerz und ihre Langeweile.Ich mag diese Mary Mac Lane nicht und ich leide auch nicht mit ihr.Ich habe mir mehr von diesem Werk versprochen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Isabel R. (engi), 11.03.2020

    Auf diese Wiederentdeckung hatte ich mich besonders gefreut. Schon das dunkelrote Cover mit der trotzig aber auch etwas lasziv dreinschauenden Mary Maclane hatte mich im Voraus fasziniert. Ich liebe Bücher über Frauen, die anders sind und sich vor über 100 Jahren schon trauten offen zu reden, ja gar zu provozieren. Dennoch kam ich mit dem Schreibstil nicht so wirklich klar. Die Autorin hat ihr Buch wie ein Tagebuch aufgebaut, man könnte es so eine Art Selbstanalyse nennen. In längeren und kürzeren fast täglichen Abschnitten lädt sie ihre geneigten Leser in ihre Gedankenwelt ein, spart nicht mit Kritik an anderen aber auch an sich selbst. Und gleichzeitig zelebriert sie sich und das Leben. Immer wieder fragte ich mich, will sie herausfordern und auf sich aufmerksam machen oder fällt sie tatsächlich manchmal in eine Art tiefe Depression, die man ihr nicht mal wirklich verdenken könnte? Immerhin hat ihr Stiefvater ihre Studienpläne – sie wollte wie ihre ältere Schwester zur Yale University – zunichte gemacht und ihr erzählt, dass dafür kein Geld mehr vorhanden sei. Für Mary war das wahrscheinlich eine klare Kampfansage.

    Sehr gut gefallen habt mir das Nachwort der Übersetzerin, in dem sie viele klärende Worte zu diesem Projekt und auch Mary als Person verliert. Alles in allem war das sicher eine anspruchsvolle Übersetzungsaufgabe. Ich wünsche dem Reclam Verlag, der mir natürlich bestens aus meiner eigenen Jugend im Gymnasium in Form der kleinen gelben Büchlein bekannt ist, viel Erfolg mit Mary Maclanes Buch und bedanke mich für das überlassene Rezensionexemplar.

    Ich vergebe für das Buch drei von fünf Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Jasmin V., 16.03.2020

    Bei diesem Buch handelt es sich um das Tagebuch von Mary MacLane, das bereits vor über 100 Jahren geschrieben wurde. Damals war sie ein 19 Jahre altes Mädchen und hält in ihrem Tagebuch ihre Gedanken und Eindrücke fest.

    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ein wenig schwer, da mir der Stil ein klein wenig zu poetisch war. Auf der einen Seite, findet man dadurch viele schöne Sätze. Sätze, die man sich herausschreibt und voller Begeisterung wiederholt, aber auf der anderen Seite, fiel es mir auch schwer, in einen richtigen Lesefluss zu kommen. Die Handlung ist zwar durchaus interessant, aber alles in allem wiederholt sich die Aussage des Buches doch immer wieder: Alles im Leben bleibt gleich. Nichts ändert sich. MacLane präsentiert diese Aussage sehr trübselig und düster. Dadurch hatte das Buch dann für mich einige Längen, was das Lesen dann etwas herausgezögert hat. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass sie mit ihren Gedanken gerade jüngere Leser gut ansprechen könnte.

    Abgesehen davon, finde ich es beeindruckend wie sie einen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gibt und die Welt betrachtet. Insbesondere wenn man ihr Alter in Betracht zieht! Von diesem Gesichtspunkt aus, eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Suzann K., 13.03.2020 bei bewertet

    Widersprüchliche Dame
    Das Buch “Ich erwarte die Ankunft des Teufels” wurde von Mary MacLane schon vor über 100 Jahren geschrieben und auch von vielen gelesen. Durch diese Neuauflage kommen auch wir jetzt in den Genuß, dieses Werk lesen zu können.
    Mary ist ein junge Frau von 19 Jahren, wie sie immer wieder betont, die ihr tägliches Leben und ihre Gedanken hier in tagebuchartiger Form niederschreibt.
    Ihr Leben ist geprägt von alltäglichen Einerlei und einer Einsamkeit, wie sie nur eine sehr empfindsame Person so wahrnimmt. Auf ihren weiten Spaziergängen sieht und beschreibt sie Ödnis und Sand und Weite, aber andererseits findet sie öfter auch wunderschöne Beschreibungen für die Natur um sich.
    Sie schreibt sehr viel von ihrer eigenen Genialität und charmanten Originalität, das nicht immer klar ist, was hier Sarkasmus ist. Sie schreibt hier einige sehr kluge Dinge und Sätze, die ihrer Zeit weit voraus sind und immer noch allgemein gültig sind, teilweise versinkt sie aber auch in einer Art Selbstmitleid oder Depression. Die Texte sind teilweise recht düster und nicht einfach zu lesen. Meinen Lesegeschmack hat dieses Buch nicht so ganz getroffen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Elisabeth U., 11.03.2020

    Zunächst mußte ich mich einmal kundig machen, wer diese Mary MacLane eigentlich genau war. Auf dem Cover schaut sie mürrisch und richtig verhärmt in die Kamera.DsTagebuch, das sich über einen Zeitraum von drei Monaten erstreckt, hat sie 19jährig vor über 100 Jahren geschrieben. Mir ist der Text allerdings zu provokant,. Einmal schreibt sie, wie schön, wie intelligent sie ist, dann hat sie wieder sehr große Selbstzweifel. Gedanklich war sie ihrer damaligen Welt schon weit voraus. Sie will Napoleon heiraten, mit dem Teufel tanzen, sie provoziert ihre Umwelt total. Sie lebt weite, einsame Wanderungen und schließ sich allein in ihrem Zimmer ein. Für mich hatte diese junge Frau damals Depressionen und lebte teilweise in einer Scheinwelt. Sie war auch in ihre einstige Lehrerin verliebt und schrieb über sie Gedichte. Für mich ist dieses Buch zu traurig, es zieht den Leser hinab, man kann den Trübsinn spüren. Wohl eine ganz außergewöhnliche Frau, ein literarisches Selbstporträt der jungen Frau aus Montana.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sabrina D., 15.03.2020

    Über 100 Jahre altes Tagebuch
    Das Buch "Ich erwarte die Ankunft des Teufels" von Mary MacLane ist in Tagebuchform geschrieben und nimmt uns über einen Zeitraum von ca. 4 Monaten mit ´durch das Leben der Mary MacLane.

    Mary MacLane ist eine junge Frau von 19 Jahren die in Montana lebt. Sie ist für die damalige Zeit eine sehr weite, moderne, selbstbewusste und weltoffenen Frau, die mit ihren Wünschen und Sehnsüchten nicht hinter dem Berg hält - auf der einen Seite sehr spannend. Auf der anderen Seite ist dieses ständige um sich selbst und die eigenen Träume kreisen, sehr anstrengend und ermüdend.

    Der Schreibstil lässt sich gut lesen und so ist man relativ schnell durch diese kurze Schilderung des ländlichen Lebens der jungen Mary MacLane gereist.

    Für mich ein Buch, dass lesenswert ist und interessant, jedoch an manchen Stellen auch zu anstrengend - ob das Buch was für einen ist, muss man hier wohl selbst rausfinden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein