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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 24.02.2019

    Brigitte Diefenthaler ist mit "Ins Dunkel geboren" ein Roman gelungen, der tiefgründiger kaum sein kann. Ich hatte schon geahnt, dass sich dahinter etwas fantastisches verbirgt und es hat sich bestätigt.
    Schon der Prolog hat mich sofort von ihrem Schreibstil überzeugt: sehr klar, einnehmend, wortgewandt und mit einer guten Prise Ironie und Sarkasmus.
    Der Bauernjunge Josi kommt als jüngstes von sieben Kindern zur Welt. Die Mutter verstirbt, bevor er ein Jahr alt ist und auch drei seiner Geschwister sind nicht mehr am Leben. Der Junge wächst in einem äußerst gewalttätigen Elternhaus mit seinem Vater, zwei älteren Brüdern und einer nur wenig älteren Schwester auf. Der Alkohol fließt reichlich und Schläge und Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Als die Situation eines Tages eskaliert, der Junge ist gerade mal neun Jahre alt, findet er seinen Platz bei dem Försterehepaar Mateo und Hanna, die ihn wie einen Sohn annehmen. Josi lernt mit ihrer Hilfe seine aufgestaute Wut zu kontrollieren, sie in andere Bahnen zu lenken und auch positive Gefühle zuzulassen. Trotz seiner schlimmen Kindheit entwickelt sich Josi zu einem aufrechten, mutigen und hilfsbereiten jungen Mann.
    Als die braune Gesinnung sich mehr und mehr ausbreitet und auch vor den Dorfbewohnern nicht halt macht, die es auf Mateo abgesehen haben - der Roma ist -, versucht Josi seine Pflegefamilie zu schützen. Und schließlich erreicht auch ihn der Einsatzbefehl...
    "Ins Dunkel geboren" ist ein wahnsinnig authentisches Buch, nicht zuletzt auch wegen des starken schwäbischen Dialekts, der immer wieder ins Buch einfließt. Und ein Buch mit gaaaanz viel Tiefgang. An Josis Seelenleben und Gefühlswelt teilhaben zu dürfen, zu verfolgen, wie das änsgtliche kleine Bürschlein Selbstbewusstsein aufbaut und mit seiner Wut umzugehen lernt und den sehr eindringlich geschilderten Alltag in den Kriegsjahren mitzuerleben, hat bei mir noch einige Tage nachgewirkt. "Ins Dunkel geboren" kann ich nur jedem ans Herz legen!

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  • 5 Sterne

    leseratte61, 28.06.2021

    Eine unglaublich ergreifende Geschichte

    Inhalt:
    „Ins Dunkel geboren“ erzählt die Jugendgeschichte eines Bauernjungen aus Schwaben während der Hitlerdiktatur von 1936 bis 1945.

    Fazit:
    Johann wächst unter grausamsten Bedingungen auf. Seine Mutter starb kurze Zeit nach seiner Geburt und so wächst er bei seinem alkoholabhängigen und überforderten Vater auf. Außer der Mutter verstarben auch noch drei seiner Geschwister und zwei brutale Brüder und eine Schwester leben mit Johann und dem Vater auf dem Hof. Johann gilt als seltsam und wird von seinen Brüdern und seinem Vater grausam misshandelt. Er muss täglich um sein Leben bangen und möchte unsichtbar sein. Rettung gibt es erst für ihn, als er fast totgeschlagen aus diesem Martyrium befreit wird und nun bei Pflegeeltern lebt. Diese geben ihm endlich Liebe und die Kraft, seine innere Wut zu beherrschen und seinem Leben eine Wendung zu geben. Doch der Horror geht weiter, denn der Krieg steht vor der Tür und Johann wird mit völlig anderen Gefahren konfrontiert.

    Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, ist sehr viel Realität mit eingeflossen, da sie auf einem Zeitzeugenbericht basiert. Schon auf den ersten Seiten wurde ich regelrecht in die Geschichte gezogen, trotz der Brutalität gegenüber Johann. Ich habe mit ihm gebangt und gelitten und hätte ihn gerne beschützt. Gut, dass er seine Zieheltern hatte, die ihm halfen, sein Leben in den Griff zu bekommen und ihm ein Stück normales Leben gaben. Doch der nahende Krieg bringt auch sie in Gefahr, da der Ziehvater in dem Denken der Führenden unwertes Leben ist. Die Gefahr wird von der Autorin sehr eindrücklich und greifbar beschrieben.

    Die Geschichte wurde anfangs der Sicht eines Kindes angepasst und erscheint dadurch an manchen Stellen sprunghaft. Ich empfand es als altersgemäß und bin gerne in des Denken und Fühlen von Johann eingetaucht. Im Verlauf der Handlung ist deutlich zu spüren, wie Johann sich weiter entwickelt und reifer wird, da der Schreibstil seinem Alter angepasst wurde. Toll gemacht.

    Ich musste an vielen Stellen mit den Tränen kämpfen und das Buch zur Seite legen, um mich erst einmal zu sammeln. Das Buch ist definitiv nicht für schwache Nerven geeignet, auch wenn es immer wieder Hoffnungsschimmer gibt. Doch dazu möchte ich nicht zu viel verraten, lest die Geschichte besser selbst, es lohnt sich.

    Johann hat mir als Charaktere sehr gut gefallen, da ich schon früh in seine Gedanken und Gefühle eintauchen konnte. Seine Ängste, seine Hilflosigkeit und seine Wut wurden sehr realistisch dargestellt und ich sah den kleinen verstörten Jungen regelrecht vor mir. Seine weitere Entwicklung wurde sehr authentisch dargestellt, dies zeigt sich auch in seiner Sprache. Spricht er anfangs nur Dialekt, so lernt er immer besser hochdeutsch zu reden und auch zu schweigen, um sich und andere Menschen zu schützen.

    Die Zieheltern von Johann habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Besonders Hanna hilft Johann, auch positive Gefühle zu entdecken und zuzulassen. Sie entdeckt sehr früh, dass mehr in Johann steckt als vermutet und sorgt für eine ordentliche Bildung und Erziehung. Dies gibt Johann die Chance zu einem aufrechten und guten Menschen heranzuwachsen. Auch Mateo trägt natürlich viel zu Johanns Entwicklung bei, auch wenn er eher wortkarg ist. Er zeigt seine Liebe zu dem Kind eher durch viel kleine Gesten und positive Anleitung.

    Eine prägende rolle in Johanns Leben spielt auch seine Tante, bei der er eine gewisse Zeit lebt. Auch sie musste schon einen schweren Verlust ertragen und ist Johann gegenüber erst einmal recht abweisend. Doch Johann gelingt es sich in ihre Herz zu schleichen und mehr aus ihrem Leben zu erfahren. War die Tante am Anfang sehr undurchsichtig, so konnte sie nach und nach mein Herz erobern.

    Bei der frühkindlichen Prägung von Johann wäre zu erwarten, dass er in die Fußstapfen seines Vaters und seiner Brüder tritt. Doch sein Leben verläuft dann völlig anders und Johann zeigt bei vielen Herausforderungen, dass die Erziehung der Zieheltern gerade noch zur rechten Zeit kam, um aus ihm einen guten Menschen zu machen. Er hat gelernt hinzuschauen und hinzuhören und sich nicht von allgemeinen Vorurteilen leiten zu lassen und im Strom mitzuschwimmen. Doch auch das müsst ihr leider selbst lesen.

    Die Geschichte wurde sehr gut recherchiert und zeigt eine weitere Facette der damaligen Zeit. Sie war an vielen Stellen sehr bedrückend um dann wieder Hoffnung zu geben. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen. Die Seiten flogen leider viel zu schnell dahin und ich bin nachdenklich zurückgeblieben. Gerne hätte ich erlebt, wie es nach dem Krieg für Johann weitergeht.

    Von mir eine überzeugte Leseempfehlung an alle Menschen mit Interesse an dieser Zeit und dem passenden Nervenkostüm.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 15.07.2021

    Klapptext:

    „Ins Dunkel geboren“ erzählt die Jugendgeschichte eines Bauernjungen aus Schwaben während der Hitlerdiktatur von 1936 bis 1945.
    Mit neun Jahren kommt der schwer misshandelte Johann Hintermayr, genannt Josi, zu fürsorglichen Pflegeeltern. Johanns Gabe aus guten wie aus schlimmen Geschehnissen zu lernen, rettet ihm nicht nur die Seele, sondern während eines Einsatzes als Flakhelfer auch das Leben. Als der Krieg endet, kann der inzwischen achtzehnjährige Johann von sich sagen, dass er sich treu geblieben ist. Er weiß, was er will und dass Menschlichkeit und Liebe für ihn immer wichtige Wegweiser sein werden.

    Meine Meinung:

    Ich hatte große Erwartungen an diesen Roman.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Die Autorin hat mich mit dieser Lektüre sofort in den Bann gezogen.Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich lernte den Bauernjungem Josi kennen gelernt und habe ihn in den Jahren 1936-1945 begleitet.Dabei erlebte ich viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele fassettenreiche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Josi und habe ihn gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch seine Zieheltern und seine Tante fand ich sehr interessant.

    Die Autorin hat hier einen wirklich sehr bewegenden Roman geschrieben.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich den Bauernjungen,seinen Vater,seine Brüder ,die Zieheltern und seine Tante.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Es gab so viele aufregende Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein.Durch die fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Vor allem Johann hat mich fasziniert.Gerade seine Kindheit war nicht leicht.Er wurde von seinem Vater gequält und misshandelt.Doch er hat dagegen gekämpft.Bei seinen Zieheltern fand er dann aber ein wohlbehütetes Zuhause.Brigitte Diefenthaler erzählt diese Geschichte sehr berührend.Vieles hat mich sehr bewegt und manchmal konnte ich die Tränen nicht zurück halten.Immer wieder gab es unvorhersehbare Wendungen und so kam keine Langeweile auf.Die Spannung blieb durchweg erhalten.Diese Geschichte hat mich einfach mitgerissen.Viel zu schnell war ich am Ende das Buches angelangt.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.

    Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.

    Ich hatte viele lesenswerte und berührende Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 25.06.2021

    Johann, genannt Josi, ist mit neun Jahren der Jüngste von sieben Geschwistern, von denen lediglich die elfjährige Schwester sowie zwei Brüder im Alter von sechzehn und siebzehn Jahren überlebt haben. Die Mutter starb kurz vor Josis erstem Geburtstag, der Vater bewirtschaftet den Hof nun mit seinen verbliebenen Kindern allein. Es ist keine einfache Zeit, denn Armut, Alkohol und Gewalt gehören zum Alltag der Familie; einen Zusammenhalt zwischen den Geschwistern gibt es nicht. Im Gegenteil muss Josi immer wieder befürchten, vom Vater oder seinen Brüdern zusammengeschlagen zu werden. Als Josi wieder einmal schwer misshandelt wird, kommt er zu Pflegeeltern, dem Förster-Ehepaar Hanna und Mateo. Dort erfährt er zum ersten Mal im Leben Fürsorge und Liebe. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und auf dem Land ist es für Josi nicht mehr sicher.

    Anfangs ist die Geschichte etwas chaotisch und sprunghaft, eben so, wie ein neunjähriges Kind sie erzählen würde. Ganz phlegmatisch und ohne nach Mitleid zu heischen erzählt Josi von seinem Zuhause, seinen Aufgaben dort und davon, wie es ist, immer auf der Hut zu sein, nicht auffallen zu wollen und in Angst leben zu müssen. Ein erschütterndes und trauriges Los, welches stellvertretend für das vieler Kinder steht. Ungeliebt, misshandelt und verwahrlost, ungewollt und allein. Allein die Liebe seiner Pflegeeltern rettet ihn vor einem ungewissen Schicksal.

    Ich fand es sehr interessant, nachzuverfolgen, wie Josi älter, seine Gedanken reifer und seine Sprache erwachsener wurden. Je älter Josi wurde, desto mehr konnte er nachvollziehen, was es heißt, im Krieg zu sein. Anfangs naiv und unbedarft, versteht er schnell, dass eine eigene zu Meinung haben nicht heißt, diese auch äußern zu dürfen. Dies ist nicht leicht für ihr und so kommt es des öfteren zu brenzligen Situationen, die ohne Freunde oder den ein oder anderen Erwachsenen sehr schlimm hätten ausgehen können.

    Eine Geschichte über Familie, Freundschaft, Liebe, Schuld, Mut und Verrat. Ein Schicksal unter vielen, eindringlich erzählt und unterhaltsam verpackt. Mir hat das Buch sehr gefallen.
    Der schwäbische Dialekt in manchen Gesprächen war anfangs gewöhnungsbedürftig, für die Authentizität aber unerlässlich. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 27.09.2021

    Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr viel recherchiert und doch atmetman am Ende dieser Lektüre auf, diese Zeit nicht sebst miterleben zu müssen. Josi, der Jüngste einer Bauernfamilie, lebt nach dem Tod seiner Mutter mit seinen Geschwistern und dem trunksüchtigen Vater auf einem Bauernhof im Schwäbischen Nahe Augsburg. Er wird vom Vater und seinen Geschwistern geschlagen und schwer mißhandelt, sie versuchten sogar ihn zu töten. Schutz und Geborgenheit findet er beim Försterpaar. Später kommt er zur Tante nach Augsburg und besucht die Oberrealschule. Doch dann kommt der Krieg und er wird eingezogen. Das Buch liest sich interessanter als jeder Krimi. Wir erfahren das Leben auf dem Dorf, die Armut, die Kargheit. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird und dann als zurückgeblieben angesehen wird. Das Buch greift die Judenfrage auf, das dritte Reich und die Angst und der Schrecken, die diese Regierung verbreitet. Die Ausdrucksweise ist einfach sehr gut gelungen, zumal einige Ausdrücke im Schwäbischen sind, was dem Ganzen noch mehr Natürlichkeit aufdrückt. Ungeschönt und offen wird uns von der Landbevölkerung in den 40iger Jahren berichtet. Ein Buch, das auch ohne Weiteres im Geschichtsunterricht verwendet werden kann. Ich bin immer noch von der Geschichte total in den Bann gezogen und mache mir so meine Gedanken. Ein Buch, das man weiterempfehlen muß und mehr als lesenswert ist. Das Cover zeigt das Nachkriegs-Augsburg. Man sieht den Perlachturm und das Rathaus und die Straße voller Trümmer. Im Vordergrund steht provokant ein rotes Fahrrad.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 27.09.2021 bei bewertet

    Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr viel recherchiert und doch atmetman am Ende dieser Lektüre auf, diese Zeit nicht sebst miterleben zu müssen. Josi, der Jüngste einer Bauernfamilie, lebt nach dem Tod seiner Mutter mit seinen Geschwistern und dem trunksüchtigen Vater auf einem Bauernhof im Schwäbischen Nahe Augsburg. Er wird vom Vater und seinen Geschwistern geschlagen und schwer mißhandelt, sie versuchten sogar ihn zu töten. Schutz und Geborgenheit findet er beim Försterpaar. Später kommt er zur Tante nach Augsburg und besucht die Oberrealschule. Doch dann kommt der Krieg und er wird eingezogen. Das Buch liest sich interessanter als jeder Krimi. Wir erfahren das Leben auf dem Dorf, die Armut, die Kargheit. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird und dann als zurückgeblieben angesehen wird. Das Buch greift die Judenfrage auf, das dritte Reich und die Angst und der Schrecken, die diese Regierung verbreitet. Die Ausdrucksweise ist einfach sehr gut gelungen, zumal einige Ausdrücke im Schwäbischen sind, was dem Ganzen noch mehr Natürlichkeit aufdrückt. Ungeschönt und offen wird uns von der Landbevölkerung in den 40iger Jahren berichtet. Ein Buch, das auch ohne Weiteres im Geschichtsunterricht verwendet werden kann. Ich bin immer noch von der Geschichte total in den Bann gezogen und mache mir so meine Gedanken. Ein Buch, das man weiterempfehlen muß und mehr als lesenswert ist. Das Cover zeigt das Nachkriegs-Augsburg. Man sieht den Perlachturm und das Rathaus und die Straße voller Trümmer. Im Vordergrund steht provokant ein rotes Fahrrad.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 14.07.2021

    Gleichzeitig erschütternd, berührend, traurig und doch voller Hoffnung ist diese Geschichte um Josi, einen wirklich bemitleidenswerten Halbwaisenjungen, im letzten Jahrhundert.

    Alles beginnt kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, in den Dreißigern, als Josi noch ein Kind ist und in seinem kurzen Leben kaum mehr als Grausamkeit, Härte, Ungerechtigkeit und seelische wie körperlicher Schmerzen kennengelernt hat. Seine Mutter ist tot, der Vater ein Trinker und gewalttätiger Schläger, die älteren Geschwister nicht minder.

    Das Leben scheint für den armen Bauernjungen nur eine einzige Qual zu sein, nicht lebenswert und einfach furchtbar. Aber es gibt auch gute Menschen, die sich seiner annehmen und ihm ein besseres Leben bieten, seine Familie werden. Leider bleibt es für alle Protagonisten nicht so schön, wie es nun ist. Rassismus, Hass, Dummheit und blinde Wut greifen um sich und verschlingen alles Gute wie eine gefräßige Krake.

    Jetzt heißt es Mut und Zivilcourage zeigen, gerade für die Menschen, denen man so viel zu verdanken hat.

    Ein Buch, das Hoffnung macht in Zeiten wie diesen. Nichts darf vergessen sein. Man sieht es immer wieder.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meine.literaturliebe, 23.02.2021

    Dieser historischer Roman ist eine Ich-Erzählung eines Jungen. Kurz nach seinem ersten Geburtstag stirbt seine Mutter. Schutzlos ist er den brutalen Übergriffen seines Vaters sowie Brüder und Mitschülern ausgesetzt. Vom Schularzt wird er als zurückgeblieben eingestuft und erst mit acht Jahren eingeschult. Schließlich kommt er in eine liebevolle Pflegefamilie, doch sein Pflegevater ist Roma und die Welt befindet sich im Zweiten Weltkrieg.

    Durch die Ich-Perspektive und die sehr ausführliche Beschreibungen der Autorin war es für mich eine sehr emotionale und keine leichte Lesezeit, die ich dennoch sehr genossen habe.

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