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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 12.03.2024

    Als eBook bewertet

    Die berührende Geschichte starker Frauen

    Inhalt:
    Issa ist schwanger. Ein Grund, den Kindsvater zu heiraten? Sie weiß es nicht. Aber ihre Mutter Aduyele weiß, dass Issa unbedingt nach Kamerun zur Familie reisen muss, um dort die notwendigen Rituale zu durchlaufen. So macht Issa sich auf den Weg von Frankfurt in ihr Heimatland, das ihr fremd und vertraut zugleich ist, zu Ritualen und Traditionen, die absurd anmuten und Wärme geben. Dort findet Issa zu ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft.

    Meine Meinung:
    Fast ihr ganzes Leben verbrachte Issa in Deutschland, von den ersten Lebensjahren und gelegentlichen Besuchen bei der Familie in Kamerun mal abgesehen. Sie ist zwischen beiden Ländern, man muss schon fast sagen, zwischen beiden Welten, hin und her gerissen. Hier wie dort ist sie fremd. Hier zu dunkel-, dort zu hellhäutig. Überall wird sie sofort als nicht zugehörig erkannt und muss den Spott über sich ergehen lassen. Doch der Spott der Familie ist voller Liebe. Es ist wundervoll zu lesen, wie man sich umeinander kümmert, wie man respektvoll miteinander umgeht, wie gastfreundlich man ist. Da könnten wir Deutschen uns eine dicke Scheibe abschneiden!

    Mirrianne Mahn gibt uns in ihrem Debütroman einen intensiven Einblick in eine fremde Kultur, von der man einiges lernen kann. In Rückblenden, die bis ins Jahr 1908 zurückgehen, erzählt sie die Geschichten der Frauen aus Issas Familie, die so ihre Erfahrungen mit den Deutschen, Briten und Franzosen gemacht haben - nicht immer gute. Nach und nach entwickelt man immer mehr Verständnis für die manchmal unverständlich erscheinenden Handlungsweisen. Und man beginnt, die Frauen zu bewundern für ihren Lebensmut und ihre Stärke, die sie an ihre Töchter weitergeben.

    Ich fand dieses Buch äußerst interessant. Es ist berührend, auch ein bisschen bedrückend. Doch immer wieder blitzt auch etwas Humor durch und lockert die Handlung auf. Der Schreibstil war mir ein bisschen zu einfach. Kompliziert wurde es nur, weil ich für die fremdsprachlichen Ausdrücke immer ans Ende des E-Books springen musste. Hier wäre eine Erläuterung im laufenden Text für den Lesefluss wesentlich besser gewesen.

    Der Stammbaum im Anhang ist ganz nett. Leider enthält er nur die allerwichtigsten Personen, die ich locker auch ohne diese Hilfe auf die Reihe bekommen habe.

    Für Lesende, die gerne mal über den eigenen Tellerrand schauen, kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Literaturentochter T., 09.04.2024

    Als Buch bewertet

    »Ist es die menschliche Sehnsucht nach etwas Größerem, einer höheren Macht, die uns in schwierigen Zeiten beisteht? Das ist vielleicht der Grund, warum es so viele Geschichten von Wundern und göttlichen Erscheinungen gibt« (S. 140)
    🌊🧚🏾‍♀️

    Durch einen bösen Traum steht für Issas Mutter Ayudele fest, ihre schwangere Tochter muss von Frankfurt nach Kamerun reisen, um Rituale durchführen zu lassen, da es die Tradition so fordert. Während Ayudele keine Kosten und Mühen scheut, fügt sich Issa nur widerwillig den Forderungen ihrer Mutter. Sie gibt schließlich klein bei, da das Verhältnis zu ihrer Mutter sowieso angespannt ist und macht bei dem, in ihren Augen, Hokuspokus mit.
    Während ihres Aufenthalts in Kamerun verbringt Issa viel Zeit mit den dort lebenden Familienmitgliedern, wie etwa ihrer Ur-Oma Marijoh oder ihrem gleichaltrigen Onkel Georg.

    »ISSA« porträtiert die Geschichte einer Familie, in der die weiblichen Figuren im Vordergrund stehen. Das Porträt reicht von der schwangeren Issa bis hin zu ihrer Ur-Ur-Oma Enanga, die wie Issa ebenfalls einen großen Erzählanteil im Buch erhält. Geschickt und mit eindringlichen Passagen verknüpft die Autorin Mirrianne Mahn die Schicksale der fünf Frauen miteinander und gibt ihnen eine starke Stimme, welche in die jeweilige Zeit passt. Beachtet wird hierbei auch die politische Dimension.

    »Sie [Nando, Issas Oma] dachte darüber nach, wie Frauen von Kindesbein an darauf gedrillt wurden, Dinge zu tun, die sie nicht wollten, und wie ihnen oft nicht einmal erlaubt wurde, in Ruhe Fehler zu machen. Frauen wurden gelenkt, geformt und kontrolliert« (S. 256).

    Kaum zu glauben, dass dieses Buch ein Debüt ist! Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Das Buch greift sehr viele Themen auf – deutsche Kolonialgeschichte, Identitätssuche, Freund:innenschaft, Generationskonflikte, …


    Dabei verliert sich Mirrianne Mahn nicht in einzelnen Themen, sondern lässt diese auf eine lockere Art und teilweise erfrischender Situationskomik durch Protagonistin Issa mit in die Geschichte einfließen. Durch diesen facettenreichen Mix gab es für mich viele Emotionen, ganz unterschiedlicher Natur, mit denen ich durch das Buch gegangen bin. Am Ende habe ich sogar ein bisschen geweint, weil ich so überwältigt war.

    Issa stößt in ihrem Leben immer wieder an vermeintliche Grenzen ihrer eigenen Zugehörigkeit. Geboren in Kamerun, aber in der frühen Kindheit nach Frankfurt gezogen, fühlt sie sich in Deutschland durch den Alltagsrassismus unwohl. Gleichzeitig sind ihr viele Bräuche und Eigenheiten in Kamerun fremd. Die geografischen Stopps in Issas Leben ähneln die der Autorin Mirrianne Mahn.

    Beeindruckt hat mich auch die Entwicklung, die Mirrianne Mahn ihrer Figur Issa ermöglicht. Während Issa sich zu Beginn des Romans als Tochter sieht und ihrer Mutter selbst die Rolle der Tochter nicht zuschreibt, ändert sich diesbezüglich sehr viel, doch ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen.

    Auch wenn ich das Buch bereits vor ein paar Tagen ausgelesen habe, so ist mir die Geschichte um Issa und ihre Vorfahrinnen sehr präsent in Erinnerung geblieben.
    Dieses emotional eindringliche Buch sollte unbedingt gelesen werden.

    Abgerundet wird der Roman durch das wunderschöne Cover, der geografischen Karte, einem Glossar mit Übersetzungen und einem Stammbaum!


    CN: Kolonialismus, Vergewaltigung, Tod, Trauer, Sterben.

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  • 5 Sterne

    Adele, 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Von einer Suche nach Heimat und Identität zwischen zwei Kulturen, Ländern und Kontinenten

    Issa ist schwanger - und ihre Mutter ist davon überzeugt, die einzige Möglichkeit um Schaden von ihr und dem Baby abzuwenden ist eine Reise in das Land ihrer Ahninnen. Zunächst in Kamerun aufgewachsen, lebte Issa ab dem fünften Lebensjahr mit ihrer Mutter und deren neuem Partner im Hunsrück. Im Jahr 2006 als erwachsene junge Frau kehrt sie nun schwanger zurück nach Kamerun, um vermeintlich notwendige Rituale zum Schutz ihrer Schwangerschaft und des ungeboren Kindes durchführen zu lassen.

    Issas Reise kristallisiert sich im Verlauf immer mehr zur Identitätssuche zwischen einem Deutschland in dem sie sich mit alltäglichen Rassismuserfahrungen immer als Fremde fühlt und einem Kamerun in dem sie als vermeintlich reiche Europäerin marginalisiert wird. Ihre Reise ist damit nicht nur eine physische Erfahrung sondern auch ein Weg zu sich selbst. Entscheidend auf diesem Weg sind nicht zuletzt ihre beiden Omas und ihr eigenes Eintauchen in die Kultur und Geschichte ihrer Familie, besonders der Frauen darin.

    In Rückblicken wird so neben Issas auch das Leben ihrer Großmutter Namondo, Urgroßmutter Marijoh, Ururgroßmutter Enanga und ihrer Mutter Ayudele ab dem Jahr 1903 porträtiert. Während mir die Wechsel in die Vergangenheit am Anfang etwas schwer gefallen sind, bin ich nach dem ersten Drittel komplett in den Handlungsstrang um Enanga eingetaucht und konnte gar nicht erwarten wie ihr Leben und das ihrer Tochter, Enkelin und Urenkelin bis zu Issa in der Gegenwart weiter verläuft.

    Die Geschichten zeichnen nicht nur das schreckliche Ausmaß und die Auswirkungen des deutschen, britischen und französischen Kolonialismus sowie Auswirkungen der zwei Weltkriege nach, sondern auch eine Kultur in der Gewalt gegen Frauen und Kinder ebenso wie Vielehen für Männer selbstverständlich sind. Gleichzeitig sind die Porträts aber auch eine Geschichte von Selbstbehauptung und unglaublicher Stärke dieser Frauen in einer zutiefst patriarchalen Gesellschaftsordnung, in der Frau zu sein Leid und Schmerz bedeutet, wie Issas Urgroßmutter Marijoh bei jeder Gelegenheit erinnert.

    Issas Rückblicke und Reflexionen auf ihr eigenes Aufwachsen in Deutschland sind ebenso schmerzvoll, offenbaren sie doch einen noch immer verbreiteten Rassismus, der ihr Aufwachsen begleitet hat und dem sie sich auch in der Gegenwart ausgesetzt sieht.

    Obwohl er sich sehr gut und flüssig lesen lässt, konnte mich der Roman sprachlich nicht 100% überzeugen. Stellenweise wiederholten sich Beschreibungen, der Ausdruck ist eher einfach und umgangssprachlich. Trotzdem findet die Autorin immer wieder sehr schöne, berührende, zuweilen humorvolle Bilder.

    Issa ist ein bewegender Roman über 5 Frauengenerationen einer Familie zwischen Kamerun und Deutschland, und damit auch über (deutschen) Kolonialismus, die Selbstbehauptung als Frau in einer patriarchalen Gesellschaft, über Rassismuserfahrungen als schwarzes Mädchen und Frau in Deutschland und nicht zuletzt über die Herausforderung in diesem Geflecht die eigene Identität zu verorten und sich selbst zu finden. Ein wirklich gelungenes Romandebüt, das ich gern mit 4,5 Punkten bewerte, aufgerundet auf 5!

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  • 5 Sterne

    Isabell R., 19.03.2024

    Als Buch bewertet

    »Aber jetzt war ich auch dankbar, dankbar, dass sie mein Mutter ist. Dankbar ihr und allen Vorfahrinnen gegenüber, dass sie gekämpft haben. Dass sie mir gezeigt haben, dass ich ein Recht auf ein gutes Leben habe.« (S. 295)

    »ISSA« von Mirrianne Mahn ist eine Hymne an Mütter, Solidarität, Zusammenhalt und weibliche Stärke. 💙 Für mich ist dieses Debüt ein absolutes Highlight 🩵 Einigen wir uns einfach darauf, dass wir es alle lesen und diskutieren 🫱🏼‍🫲🏾

    Dieser Roman zelebriert die gesamte Range der Gefühlslagen und kann das alles gleichzeitig: Zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen, sich auf neue Perspektiven einlassen, wütend machen, mitfühlen lassen, das Herz brechen und wieder zusammenflicken. 💥 Chapeau an Mirrianne für dieses krasse Debüt! 😮‍💨

    Es ist unglaublich, was für eine Bandbreite an Themen die Autorin in ihrem wunderbaren, immer wieder bildlichen und sehr schönen Schreib- & Erzählstil in ihrem Roman quasi ganz nebenbei thematisiert, jedoch ohne, dass man das Gefühl hätte, das Thema komme im Roman zu kurz: Mutterschaft, Oma-Mutter-Tochter-Beziehung, Generationskonflikte, Rassismus, Sklaverei, Kolonialismus, Mobbing, Freundschaft, Schwangerschaft, kulturelle Diversität, Mythen & Rituale, Zugehörigkeit, Identität, Kamerun & Deutschland, Familie, Patriarchat, Klassismus, Auswanderung, afrikanische Haarfrisuren und und und.



    WHAT’S IT ABOUT? Issa wird ungewollt schwanger 🤰🏾und nach Streit mit ihrer Mutter fliegt sie in ihr Heimatland Kamerun, um dort traditionelle Rituale durchzuführen und ihre Familie wiederzusehen. Dort wird sie herzlich von ihren Omas empfangen und beginnt über ihre beiden Heimaten 🇨🇲&🇩🇪 , Mutterschaft, ihre Zugehörigkeit und Identität nachzudenken.

    Parallel zu dieser Rahmenhandlung werden in aufeinanderfolgenden Kapitel die Leben und Perspektiven ihrer Vorfahrinnen (angefangen bei ihrer Ur-Ur-Oma bis zu ihrer Mutter, der Stammbaum am Ende des Buches hilft für den Überblick 🫱🏾‍🫲🏼) erzählt. Mehr und mehr wird das große Ganze deutlich: Mit wie viel Stärke, Solidarität zu anderen Frauen, Unabhängigkeit und Liebe die jeweilige Frau in ihrer eigenen Zeit und mit ihren jeweiligen Mitteln gekämpft hat. #empowerment

    »»Ich will nicht, dass du zulässt, dass irgendein Mann jemals wieder etwas von dir nimmt, das du ihm nicht aus freien Stücken gibst.«« (S. 259)

    Die wirkliche Magie, über die hier geschrieben wird, liegt im Zusammenhalt, der Liebe und der Solidarität unter Frauen — seit Generationen: »«In unseren eigenen Geschichten sind wir keine Opfer. Issa, du hast lesen und schreiben gelernt, aber das Denken kann dir niemand beibringen, das musst du selbst erlernen. Denn dann kannst du deine Geschichte selbst schreiben. Du musst in die Vergangenheit schauen, um die Gegenwart zu verstehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.»« Marijoh zu Issa (S. 260)

    WAS FÜR EIN ROMAN 😮‍💨 Wirklich ein krasses Brett, das Autorin Mirrianne Mahn hier geschrieben hat und deren Buchbaby ich ALLEN empfehle. 🩷 HIGHLIGHT 🩵 Ich freue mich jetzt schon auf alles weitere literarische, das wir hoffentlich von Mirrianne lesen dürfen.

    BTW: Wie schön kann ein Cover sein? ISSA: YESSS 💥

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  • 5 Sterne

    Isaba, 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Suche nach Heimat
    Wohin gehöre ich? Was macht mich aus? Das sind die Fragen, die "Issa" im gleichnamigen Roman von Mirrianne Mahn für sich zu beantworten versucht.

    Issa wurde in Kamerun geboren und lebt seit Ihrem 5. Lebensjahr mit ihrer Mutter in Deutschland. Als sie schwanger wird, fliegt sie auf Drängen ihrer Mutter nach Kamerun zu Ihrer Familie, um dort mithilfe verschiedener Rituale eine gute Schwangerschaft und gute Geburt zu erreichen. Noch auf dem Hinflug fühlt sich sehr ihrer kamerunischen Kultur sehr entwöhnt. Dies ändert sich jedoch bald, als sie bei Ihrer Großmutter eintrifft und bemerkt, wie wohl sie sich nun fühlt. So gerät der Besuch zur Suche nach Identität und Selbstbehauptung in einer Welt, in der sie sich nirgends wirklich zugehörig fühlt.

    Parallel zu Issas Erfahrungen und einigen Erzählungen zu ihrem Leben in Deutschland erfährt der Lesende auch mehr aus dem Leben der vorherigen Generationen: Beginnend im Jahr 1903 lernt man die Ur-Oma kennen und verfolgt die Leben mehrerer Generationen der Frauen in Issa´s Familie.

    Anhand dieser Erzählstränge erlebt man die Entwicklung Kameruns in den Zeiten der Kolonialmächte und zweier Weltkriege. Durch die Perspektive der Figuren werden Themen wie die Vielehe, Patriachart, Gewalt gegenüber Kindern und Frauen und nicht zuletzt Rassismus zu zentralen Elementen der Geschichte.

    Die Stärke der Figuren hat mich sehr begeistert. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der für mich perfekt zu der Protagonistin passt, die aus der Ich-Perspektive von ihrer Reise erzählt. So ist die Sprache manchmal seicht, aber immer authentisch und emotional. Auch die Ahninnen der Hauptfiguren werden schön gezeichnet und nehmen die Leserschaft mit in ihre Erlebnisse.

    Mirrianne Mahn hat in ihrem wunderbaren Roman alles geliefert, was ich beim Lesen des Klappentextes erwartet hatte. Ich habe begeistert vom Leben von 5 Generationen von Frauen in Kamerun gelesen, die mit aller Stärke jedem schwierigen Umstand entgegentreten. Ein hervorragendes Buch, dass ich auf jeden Fall weiter empfehlen werde.

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  • 5 Sterne

    sursulapitschi, 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Aufschlussreich, berührend und unterhaltsam

    Ein Buch wie dieses habe ich mir schon lange gewünscht. Afrika live und in Farbe und so verpackt, dass man einen schönen Rundumblick bekommt.

    Issa ist schwanger und in Deutschland, als ihre Mutter sie nötigt, in ihre Heimat Kamerun zu fliegen, um reinigende Rituale durchzuführen, weil sie und ihr Kind in Gefahr sind. Es ist einfacher sich zu fügen, als den Kampf mit ihrer Mutter aufzunehmen und, wer weiß, vielleicht ist ja was dran an dem Aberglauben. Issa will nichts riskieren und fliegt einfach.

    In Kamerun wird sie schon von ihren Omas erwartet, die wissen, was getan werden muss. Generationen von Großmüttern haben ihr Wissen weitergegeben.

    Issas Geschichte ist eingebettet in die Geschichte ihrer Großmütter, die von 100 Jahren Kamerun erzählt. Es war nie leicht, ein kamerunisches Mädchen zu sein in einem Land, wo Männer das Sagen haben und beliebig viele Ehefrauen haben können. Sie sind das schwächste Glied in der Kette, noch dazu haben die Deutschen das Land annektiert und mischen die Haufarbenskala durch. Mehr oder weniger schwarz oder weiß zu sein bietet Vor- und Nachteile, je nach Situation. Das hat auch Issa schon zu spüren bekommen.

    Dieses Buch erzählt von einem ganz besonderen Selbstfindungstrip, der zeigt, dass weder Traditionen, noch Schamanen, Familie oder Männer dein Leben bestimmen sollten.

    Der originelle Erzählton macht Spaß, die Figuren und ihre Geschichten lebendig. Es ist aufschlussreich, berührend und unterhaltsam gleichzeitig, ein frecher Appell gegen Rassismus und Misogynie, der beeindruckt, das Buch, das ich allen meinen Freundinnen schenken möchte.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    Absolut unglaublich, dass dieses Buch ein Debütroman sein soll. Was Mirrianne Mahn mit ihrem Werk präsentiert ist perfekt und mitreissend.

    Issa ist gebürtige Kamerunerin und schon als Kind mit ihrer Mutter nach Deutschland gekommen, um da bei ihrem weissen Stiefvater zu leben.
    Wir begleiten Issa als junge schwangere, aber unverheiratete, Frau auf der Reise nach Kamerun, zu ihren Omas und den vielen anderen Verwandten. Ihre Reise ist halb freiwillig, sie liebt ihre Omas, doch zu fremd scheint ihr die Kultur... und dennoch seltsam vertraut.
    Ihre Mutter besteht darauf, dass sie typische Rituale durchlaufen muss, die in Kamerun üblich sind: alle Rituale im Schnelldurchlauf von Eintritt in die Pubertät bis zum Erwachsenenwerden und schlußendlich Rituale für eine gute Schwangerschaft und glückliche Geburt.
    In den Kapiteln über Issa in der Jetztzeit können wir staunen aber auch viel Lachen, denn die Autorin hat einen fabelhaften Humor und läßt so manche Situationskomik vor unserem geistigen Auge entstehen.
    In den Kapiteln aus der Vergangenheit, die von Issas Großmüttern (Ur-ur-ur-ur) erzählen bleibt uns allerdings das Lachen in der Kehle stecken über all die Grausamkeit die Männer Kindern und Frauen antun, über die Kolonialzeit, die tiefe Wunden in das Land geschlagen haben, über all das Leid, das Frauen immer schon ertragen mussten.
    Ein hartes, aber ganz tolles Buch, das nicht nur von der Tragik, sondern auch von der Kraft der Frauen erzählt.
    Diese großartige Geschichte wird noch sehr lange in meiner Erinnerung bleiben.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 12.03.2024

    Als Buch bewertet

    Verschiedene Arten, sich fremd zu fühlen

    Ich bin sehr glücklich, den Debütroman von Mirianne Mahn bereits vor ablesen zu dürfen. Das ausdrucksstarke Cover hat mir sehr gut gefallen und der Inhalt noch mehr.
    Dies ist die Geschichte von Issa, die schwanger in ihr Geburtsland Kamerun reist. In beiden Ländern fühlen sie sich teilweise fremd und teilweise zu Hause.

    "Aber da ist noch etwas anderes. Hier werde ich auch angeschaut, aber es sind Blicke, die ohne die vertraute Abneigung auskommen, die ich gewohnt bin. Der riesige Stein auf meiner Brust, der mir unmerklich das Atmen erschwert, wenn ich mich durch die Straßen Deutschlands bewege, ist bei meiner Ankunft einem anderen, leichteren Stein gewichen. Zwar fühle ich mich auch hier fremd, aber mich fremd fühlen, ohne mich bedroht zu fühlen, ist eine neue Erfahrung“

    Es ist aber auch die Geschichte ihrer Mütter, Großmütter und Urgroßmütter, die hier beginnend im Jahr 1906 bis zu Issas aktueller Situation hin erzählt wird.
    Während ihrer Reise macht Issa viele Entwicklungen durch. Sie beginnt sich und die Frauen ihrer Familie zu verstehen.

    „Ich will meine Wurzeln feiern und gleichzeitig meine Flügel ausbreiten.“

    Das Buch ist eine Geschichte über verschiedene Kulturen und Kontinente, übers Frausein, Tochtersein und Muttersein.

    Mir hat Mirrianne Mahns Schreibstil sehr gut gefallen und die Geschichte fand ich sehr bewegend.
    Ich hoffe, dieses Buch findet noch mehr Leserinnen und Leser, die genauso begeistert sein werden wie ich!

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  • 5 Sterne

    Desiree H., 17.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ein lehrreicher Roman!

    "Issa" - von Aktivistin und Theatermacherin Mirrianne Mahn hat mich tief bewegt. Ein Highlight!

    Die Autorin schafft es wunderbar unterschiedliche Atmosphären zwischen der Ich-Perspektive Issas in der Gegenwart und den vergangenen Geschichten der Familie zu kreieren. Issas Erzählungen sind frisch, mit einer gewissen Leichtigkeit und zeitgleichem Tiefgang erzählt und zuweilen humorvoll. Die Erlebnisse von Issas Vorfahrinnen, insbesondere die Lebensgeschichte von Urgroßmutter Marijoh, schaffen wiederum eine ganz andere Atmosphäre. Man spürt als Leserin, dass es sich um eine vergangene Geschichte handelt, aber fühlt gleichzeitig sehr eng mit den Frauen mit. Es hat mich tief bewegt von dem harten Leben der Urgroßmutter zu lesen, die in jungen Jahren von fehlender Selbstbestimmung, Zwangsheirat, Gewalt, etc. geprägt war. Ich rechne es der Autorin übrigens sehr an, dass sie auf detaillierte Schilderungen von körperlichen und sexuellen Missbrauch in der Ehe verzichtet hat! Der Verzicht darauf hat der Intensität des Roman definitiv keinen Abbruch getan.

    Der Roman hat mir gezeigt, wie wenig ich doch über die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika weiß. Mit dieser literarischen Reise nach Kamerun habe ich ein mir unbekanntes Land und seine Traditionen kennengelernt, über Frauenschicksale gelesen und mit Issa die Gefühlswelt einer jungen, werdenden Mutter erlebt, die sich in ihrer Identitätsfindung zwischen Deutschland und Kamerun befindet.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Issa ist in Kamerun geborern, lebt jedoch mittlerweile in Deutschland. Als sie schwanger wird, schickt ihre Mutter sie in die Heimat Douala nach Kamerun, wo sich Issa den heilsamen Ritualen unterzieht, die das ungeborene Kind schützen sollen. Obwohl Issa einerseits froh ist, etwas Abstand zwischen sich, ihren Freund und ihre Mutter zu bringen, fühlt sie sich andererseits fremd. Denn so richtig gehört sie nicht nach Kamerun - in Deutschland zu Schwarz, in Kamerun zu europäisch. Dennoch begibt sie sich in die Hände ihrer Familie, folgt den Ritualen und bekommt eine intensive Sicht auf sich selbst, ihre Leben und ihre Beziehungen.

    Zwar steht Issa im Fokus des Romans und ist Dreh- und Angelpunkt des Romans. Doch Mirrianne Mahn schreibt in Rückblicken von Issas Ahninen, über ihre Urgroßmutter um 1903, ihre Großmutter und ihre Mutter, sodass wir nicht nur die geschichtlichen Fakten Kameruns, sondern auch die familiären Strukturen, die Ausmaße und Konsequenzen des patriarchalen Systems, der Gewalt durch Männer und die Kräfte und den Zusammenhalt der Frauen in Issas Familie dargestellt bekommen.
    Ich habe "Issa" sehr gern gelesen, habe mich von Issas Gedanken, den Gedanken und Handlungen ihrer Ahninnen und der Sicht auf das Leben, das Kinderbekommen und die Stellung des Mannes sehr gern berühren lassen.

    Ein fesselnder Roman, der Familiengeschichte erzählt und von patriarchalen Strukturen, Sexismus, Rassissmus und Kolonialgeschichte durchzogen ist.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 07.04.2024

    Als Buch bewertet

    Schon längere Zeit habe ich nicht mehr ein derart hinreißendes Buch gelesen.
    Die Autorin Mirrianne Mahn wurde 1989 in Kamerun geboren und wuchs im Hunsrück auf.

    Es geht darum, Issa, die zu ihrem ersten Kind schwanger ist, durch Riten in die Reihe von Müttern aufzunehmen, die schon vor ihr da waren.

    Issa, eine schwarzhäutige junge Frau, ist in Kamerun geboren und im Hunsrück in Deutschland aufgewachsen. Für Issa, war es nie leicht, denn sie fühlt sich weder als Deutsche noch als Kamerunerin.

    Ihre Mutter will nun, dass sie bestimmte Rituale in Kamerun durchmacht, um eine Frau und Mutter zu werden, aber Issa fühlt, dass da viel mehr ist.

    Ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, der durchaus nicht realitätsfern ist, denn das Leben in Kamerun ist eben anders als das Leben in Deutschland.

    Sie erfährt viel über ihre Vorfahrinnen, auch über die Männer in ihrer Familie, aber die Frauen sind bestimmend dabei.
    Sie wird sich auch über ihre Gefühle zum Vater des Kindes und zu ihrer Mutter klar, als sie im Verlauf vieler Gespräche mit ihrer Großmutter einiges aus dem Leben ihrer Mutter erfährt, worüber diese mit ihr nie gesprochen hat.

    Als sie im Flugzeug zurück nach Frankfurt sitzt, weiß sie genau, wie sie ihr Lene und ihre Zukunft gestalten will.

    Das Cover ist umwerfend und wenn man darüberstreicht, fühlt man die raue Oberfläche der Buchstaben ihres Namens. Ein gelungener Gag.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Die Reise

    Mirrianne Mahn ist eine deutsche Autorin mit Wurzeln aus Kamerun, und da die Romanhandlung überwiegend in Afrika liegt, kann man von afrikanischer Literatur sprechen.
    Issa, Anfang 20, ist schwanger und wird von ihrer Mutter in die alte Heimat geschickt, um da die Traditionen für schwangere, kamerunische Frauen zu durchlaufen.
    Mich interessierte zum einen, wie es für Issa in Douala läuft, wo ihre Verwandten leben. Dabei sind es vor allen die Frauen, die hier eine Rolle spielen, auch ihre Großmutter und ihre Urgroßmutter.
    Zum anderen fand ich Issas Erinnerungen an ihre Kindheit/Jugend spannend, an die sie sich erinnert. In Hunsrück hatte sie es als Person of Color nicht leicht, aber auch Kamerun ist ihr fremdgeworden. Zu schwarz für das deutsche Dorf, in Afrika als Heimkehrerin fast nicht mehr als eine Touristin. Die Autorin vermittelt Issa Gefühle, es ist ein intensives Buch.
    Erwähnenswert sind aber auch die Kapitel zwischen der Issa-Handlung, in der die Geschichte ihrer Vorfahren ab 1902 erzählt werden. Diese Kapitel kommen der Gegenwart immer näher, bis schließlich 1985 sogar gezeigt wird, wie Issas Mutter sich für das Auswandern nach Deutschland entschieden hatte.
    Für Issa erweist sich ihre Reise schließlich als Selbstfindung und es verbinden sich für sie die Vergangenheit mit der Gegenwart und Zukunft, als dann ihr Kind geboren wird.

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  • 5 Sterne

    Lisa O., 15.03.2024

    aktualisiert am 15.03.2024

    Als Buch bewertet

    Wow! Wo fange ich an?!

    Dieses Buch hat mich tief berührt und auf eine emotionale Reise mitgenommen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Es ist eine Geschichte über Identität, Familie und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

    Wir begleiten Issa auf ihrer Reise zurück in ihr Heimatland Kamerun, wo sie sich mit ihren Wurzeln, Traditionen und ihrer Herkunft auseinandersetzt und dadurch zu sich selbst findet. Dabei erleben wir nicht nur Issas persönliche Entwicklung, sondern auch die ergreifenden Schicksale mehrerer Generationen von starken Frauen aus ihrer Familie, die sich in einer Welt aus Gewalt, Krieg und patriarchalischen Strukturen ihren Platz suchen und um ihr Glück kämpfen. Der Roman taucht zudem in die Geschichte Kameruns während der Kolonialzeit und den beiden Weltkriegen ein und verwebt geschickt historische Ereignisse mit den persönlichen Geschichten der Protagonisten. Mirrianne Mahn gelingt es meisterhaft, zwischen humorvollen Momenten und ernsten Themen zu wechseln, was dem Buch eine fesselnde Dynamik und den Ereignissen die gebührende Bedeutung verleiht. Es ist eine Geschichte über Liebe, Kampfgeist und die Kraft der menschlichen Verbindung, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat.

    Für mich ein Jahreshighlight, weshalb ich es nur allen ans Herz legen kann!

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  • 5 Sterne

    pw, 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Zeitreisen in fremde Kultur

    Mit diesem Buch habe ich eine Reise nach Kamerun gemacht. Besser gesagt waren es mehrere Reisen, vor allem Zeitreisen. Die gingen zum Teil rund 100 Jahre zurück.

    Das Buch beginnt mit der schwangeren Issa, der Hauptheldin, die zu ihren Wurzeln nach Kamerun zurückreist, um sich dort magischen Ritualen zu unterziehen, damit ihr Kind gesund zur Welt kommt. Eigentlich glaubt sie nicht wirklich an so etwas, aber auf Drängen ihrer Mutter hat sie nachgegeben und die Reise angetreten.

    Issas Erlebnisse bilden die Rahmenhandlung für diesen Roman, der zwischendurch immer wieder zurück zu ihren weiblich Vorfahren reicht, so dass beim Lesen ein sehr komplexes und lebendiges Bild von jener Kultur und deren Wandel entsteht.

    Die Autorin schreibt sehr lebendig und einfühlsam. Ich habe alles direkt vor mir gesehen und auch emotional nachvollziehen können.

    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass diese Reise Issa vor allem eines bringt: Klarheit über sich selbst und was sie möchte.

    Dieses Buch ist eine sehr gelungene Kombination aus für mich ungewöhnlichem Handlungsraum und eindrucksvoller Erzählkunst mit einem sehr sympathischen Sinn für Humor.

    Wer so etwas wie ich sehr gerne mag, für den ist dieses Buch zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    asc259, 16.03.2024

    Als Buch bewertet

    Issa ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter einen Deutschen heiratet und mit ihm nach Deutschland geht. In der Schule wird sie gemobbt und zu ihrer Mutter hat sie nicht gerade ein gutes Verhältnis, weil diese sie einerseits mit Liebe überschüttet andererseits unverhältnismäßig hart bestraft. Mit 18 zieht sie zu Hause aus und mit ihrem Freund zusammen. Als sie schwanger ist, nötigt sie ihre Mutter in den Kamerun zu fliegen zu ihren Großmüttern um die Rituale für ein gesundes Baby über sich ergehen zu lassen. Zunächst halbherzig lässt sie sich darauf ein. Wir erfahren eine Menge über die Kultur im Kamerun, über Sagen, Eigenheiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen und über Polygamie, welche an keiner Stelle so bezeichnet wurde, sondern völlig normal ist.
    Parallel dazu verfolgt der Leser das Leben der Urgroßmutter Marijoh und ihrer Mutter Enaga und gibt ihm einen Einblick in die Geschichte des Landes im letzten Jahrhundert mit all den politischen Verwicklungen. Es waren immer die Frauen, die den Laden am Laufen hielten. Die Männer machten Geschäfte, betranken sich und schlugen ihre Frauen, was als Normalität galt.
    Das Buch ist eine Hommage an die starken afrikanischen Frauen.

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  • 5 Sterne

    PumaBooks, 12.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Issa" von Mirrianne Mahn zeigt, dass es sich hier um eine berührende Geschichte handelt, die tief in die Kultur und das Leben der Kameruner eintaucht.

    Die Protagonistin Issa, die zwischen den Welten von Deutschland und Kamerun gefangen ist, macht sich auf eine Reise, die nicht nur mit Ritualen und Traditionen gefüllt ist, sondern auch von der Suche nach ihrer Identität und Zukunft geprägt ist.

    Die Autorin schafft es, mit Rückblicken in vergangene Generationen eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Ich wurde Zeuge von familiären Geheimnissen, Schicksalsschlägen und dem harten Leben der Frauen in einer deutsch-kamerunischen Geschichte.

    Die Charaktere, insbesondere die starken Frauen, die in dem Buch vorgestellt werden, haben eine tiefe Wärme und Authentizität ausgestrahlt. Issas Reise der Selbsterkenntnis und Akzeptanz ist fesselnd und mitreißend.

    Das Cover des Buches und seine Details, wie die Narben unterhalb von Issas Augen, die bei den Ritualen entstanden sind, passen sehr gut zum Buch.
    Insgesamt ein lesenswertes Werk, das sowohl kulturelle Einblicke als auch eine bewegende Familiengeschichte bietet.

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  • 4 Sterne

    _LeseZeit_, 18.04.2024

    Als Buch bewertet

    Emotional, mitreißend, unterhaltsam – facettenreich!

    Du musst in die Vergangenheit schauen, um deine Gegenwart zu versehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.
    – Mbambah in Issa –

    Meine Eindrücke:

    Issa ist der Deputroman von Mirrianne Mahn und eine emotionale Reise in die Kultur und Geschichte Kameruns.

    Worum geht es?
    Kamerun, 2006. Issa kehrt schwanger in das Land zurück, in dem sie geboren wurde. Sie soll die traditionellen Rituale durchführen, die sie zur erwachsenen Frau und Mutter machen – denn Issas Mutter fürchtet ihre Tochter bei der Geburt ihres Kindes zu verlieren.
    Issa befindet sich in einer Identitätskrise und fühlt sich zwischen Deutschland und Kamerun hin- und hergerissen.
    Die Zeit mit ihren Omas hilft ihr, ihren Weg zu finden…

    Was war besonders?
    Als erstes hat mich der Schreibstil beeindruckt: Issas Kapitel fließen nur so dahin und erlauben einen tiefen Einblick in ihre inneren Konflikte. Spannend war auch die Kombination mit Kapiteln aus der Vergangenheit, die Stück für Stück die komplexe und auch tragische Familiengeschichte offenbaren. Während Issas Kapitel jünger und durch die Ich-Perspektive direkter erzählt werden, sind die Rückblenden distanzierter und „der Zeit entsprechend“ erzählt – allerdings keineswegs weniger emotional! Das Erzählte hat mich über die gesamte Länge sehr berührt und oft nachdenklich gestimmt. Sehr besonders war für mich die Leichtigkeit, mit der die vielen Facetten der kamerunischen Kultur, Sprache und Geschichte – die schönen wie auch die erschreckenden, in einer fließenden Handlung vereint wurden.

    Sind die Charaktere überzeugend?
    Ja! Issa ist eine sympathische, junge Schwangere mit ein paar Stimmungsschwankungen und vielen Selbstzweifeln. Ihre Gedanken wurden von Mirrianne Mahn sehr unverblümt, bildhaft und äußerst amüsant zu Papier gebracht: Oft saß ich schmunzelnd und glucksend vor meinem Buch.
    Die Familienkonstellation ist kompliziert und die relevanten Mitglieder sehr markant und unterschiedlich. Die eine ein Ruhepol voll Weisheit und Liebe, die andere das klare Familienoberhaupt, das bestimmt wo es langgeht – und wehe es tanzt einer aus der Reihe ;-) Auch die Nebencharaktere haben Ecken und Kanten.

    Gibt es ein Aber?
    Ja, zwei: Zum einen waren die Verknüpfungen der Handlung in Issas Gedanken nicht so fließend, wie sie hätten sein können. Zum anderen waren mir die Kapitel teils etwas zu lang. Eine ausgeprägtere Gliederung durch mehr Absätze ist eher meins.

    Was noch?
    Unsere Wurzeln lassen uns niemals los. Unsere Familie ist immer für uns da. Frauen sind stark.
    Dies sind für mich die zentralen „Lehren“ dieses Romans. Es tut uns gut, wenn wir uns ab an unserer Wurzeln besinnen und sie ehren. Denn sie helfen uns, zu erkennen wer wir sind und was wir wollen. Eine Mutter ist immer für ihr Kind da, auch wenn wir schon erwachsen sind – wir müssen dies als Kinder aber auch zulassen. Frauen können Alles erreichen, dürfen aber nicht damit rechnen, dass der Weg leicht sein wird.

    Mein Fazit

    Ein emotional mitreißender und gleichzeitig sehr unterhaltsamer Familienroman, der mir eine völlig fremde Kultur facettenreich und spannend nähergebracht hat.
    Er hat mich daran erinnert, wie wichtig und prägend unsere Wurzeln sind, dass es aber mehr als alles andere zählt, was wir wirklich wollen – wir müssen nur erst erkennen, was das ist ;-)

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  • 5 Sterne

    Nadja S., 13.03.2024

    Als Buch bewertet

    Tolles Debüt
    Issa
    Issa stammt gebürtig aus Kamerun, wohnt aber seit ihrer Kindheit in Deutschland. Als sie ihrer Mutter von ihrer Schwangerschaft erzählt, wird Issa von ihr gedrängt, nach Kamerun zu fliegen, um ihr Kind durch die dort üblichen Rituale zu schützen. Widerstrebend tritt Issa diese Reise, die für sie zunehmend an Bedeutung gewinnt, an.
    Geschrieben wurde das Buch von Mirrianne Mahn. Dies ist ihr Debütroman.
    Das Buch ist eingeteilt in teilweise relativ lange Kapitel. Abwechselnd wird Issas Geschichte im Jahr 2006 und die Geschichte ihrer Ururoma Enanga und deren Nachkommen ab dem Jahr 1903 erzählt.
    Der Erzählstil von Mirrianne Mahn ist flüssig und leicht zu lesen. Das Thema war für mich komplett neu. Ich kann mir das Leben in Kamerun mit seinen Traditionen und auch seiner Besatzungsgeschichte nun viel besser vorstellen. Auch die Zerrissenheit zwischen zwei Heimaten und zwei Kulturen, das Gefühl nirgends richtig dazu zu gehören, konnte ich extrem gut nachfühlen.

    Fazit: ein noch überhaupt nicht abgegriffenes, wichtiges Thema toll erzählt – brillantes Debüt von Mirrianne Mahn, klare Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    Baghira, 10.04.2024

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte und Kolonialismus
    Es ist nicht so selten, dass sich Frauen während ihrer Schwangerschaft mit der Familiengeschichte auseinandersetzen und Konflikte aufbrechen.
    Hier nimmt uns Mirrianne Mahn, die selbst in Kamerun geboren und überwiegend in Deutschland aufgewachsen ist, in solch eine Geschichte mit. Dabei erzählt sie eine Familien- / Frauengeschichte, die viel Leid aus Kolonialisierung, Unterdrückung und Nichtanerkennung enthält, bis heute noch.
    Sie nimmt uns mit auf Zeitreisen zu den Gross- und Urgrossmüttern der Hauptperson Issa, die sich schwanger in Deutschland ins Flugzeug setzt um zu eben diesen Frauen nach Kamerun zu fliegen. Zum einen auf Drängen, um an Ritualen zum Schutz den Neugeborenen teilzunehmen, zum anderen als eine Art Flucht, um Abstand zu den äussren Konflikten zu gewinnen, die Schwangerschaften auch schon mal mit sich bringen.
    Ein sehr lebendig geschriebenes Buch, dass uns tiefere Einblicke in das Leben und die Geschichte Kameruns gibt, und die Konflikte und den Zusammenhalt der Frauen in diesem Land.
    Sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 18.03.2024

    Als Buch bewertet

    Issa hat sich gewehrt diese Reise zu unternehmen. Nun sitzt sie schwanger im Flugzeug nach Douala. Ihre Mutter hat Angst um ihr Leben bei der Geburt. In Kamerun soll sie den Ritualen folgen, unter den wachsamen Augen ihrer Omas. Alles nicht so einfach für Issa. In Frankfurt ist sie zu schwarz und hier in Buea zu Deutsch. Für Issa wird es eine Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte. Es werden sehr gekonnt die Schicksale der fünf Frauen und deren Leben nachgezeichnet. Das Cover ist ausdrucksstark und der Inhalt klug wie es von aussen wirkt. Das Lesen der Geschichte die so einiges beinhaltet. Familie, Tradition, Frauenschicksalen unter dem Schatten der Vergangenheit und Historie des Kolonialismus. Mirrianne Mahn nimmt kein Blatt vors Mund. Sie erzählt alles ungeschönt und doch nie grob. Die Schilderung wie sie die Veränderungen im Menschen erkennt fand ich sehr gekonnt geschildert. Die vorzunehmende Änderungen und das Alte der Heimat nie zu vergessen ist gekonnt wiedergegeben. Dieses Buch ist ein gelungenes Debüt

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