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  • 4 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LustamLesen, 11.08.2020

    Als eBook bewertet

    Ich kannte bisher noch keines der Bücher von ALEXANDRA POTTER. TITEL und KLAPPENTEXT der neusten Übersetzung der Autorin haben mich aber SEHR NEUGIERIG gemacht.
    JE GRÖSSER DER DACHSCHADEN, DESTO BESSER DIE AUSSICHT ist ein total genialer Titel. Auch das COVER finde ich wirklich WUNDERSCHÖN!
    NELL, HAUPTPROTAGONISTIN und Ü40 hatte ein paar andere Vorstellungen von dem Verlauf ihres Lebens bis zum aktuellen Zeitpunkt. Leider ist jetzt so ziemlich alles schiefgegangen und für NELL ändert sich alles. Leicht ist das für sie nicht.
    DIE HAUPTCHARAKTERE des Buches sind mir sehr sympathisch. NELL ist leicht CHAOTISCH, die 80-jährige CRICKET einfach GROSSARTIG! Und erst sie hilft NELL wieder auf den Weg. Die PROTAGONISTEN sind sehr AUTHENTISCH beschrieben. Keiner ist perfekt und sie haben alle ihre Stärken und Schwächen. Das macht sie wirklich realistisch. Auch EDWARD fällt genau in diese Kategorie. Er ist einfach KLASSE. Oft etwas merkwürdig, aber doch sehr liebenswert.

    Der SCHREIBSTIL von ALEXANDRA POTTER ist superleicht zu lesen. Die Autorin schreibt WITZIG und LOCKER, aber immer wieder auch TIEFGRÜNDIG. Das Buch ist aus der Sicht von NELL geschrieben, die Autorin bedient sich dazu der ICH-PERSPEKTIVE. Das lässt einen noch einmal intensiver in die Geschichte eintauchen. Ich war sofort mittendrin.
    JE GRÖSSER DER DACHSCHADEN, DESTO BESSER DIE AUSSICHT ist in zwölf Abschnitte untergliedert. Man verfolgt die Geschichte von NELL über 1 Jahr hinweg und die Abschnitte entsprechen den Monaten. Die einzelnen Kapitel haben `richtige Überschriften´. Das habe ich schon richtig lange nicht mehr gehabt. Finde ich absolut klasse, da steckt wirklich Mühe hinter.
    Ein kleines Problem hatte ich mit dem Ende des Buches. Genauer beschreiben kann ich es nicht, ohne zu spoilern.

    Alles in allem habe mich mit JE GRÖSSER DER DACHSCHADEN, DESTO BESSER DIE AUSSICHT von ALEXANDRA POTTER sehr wohl gefühlt. Die Geschichte ist definitiv ergreifend und bietet einem selbst so einige Punkte, über die man einfach mal nachdenken kann. Ein WUNDERSCHÖNER FRAUENROMAN, in dem es besonders auch um Veränderungen geht. Ein Buch mit dem man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann und definitiv nicht nur für Leser jenseits der 40 geeignet. Ich hatte viel Freude mit der Geschichte und weitere Bücher von ALEXANDRA POTTER sind auf meiner Wunschliste gelandet. Von mir gibt es 4 von 5 STERNEN.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edeltraud P., 12.02.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ernste Probleme,wie Scheidung,Sexualität und zwischenmenschliche Beziehungen tiefsinnig und charmant verpackt
    Ein empfehlungswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 08.08.2020

    Als eBook bewertet

    Besonders gut gefallen hat mir der Erzählstrang mit Cricket, das ist sehr warmherzig geschildert. Wunderbar fand ich auch die immer wieder eingestreuten „Gründe, warum ich dankbar bin“ – das ist ein toller Hinweis, dass man eigentlich auch immer Anlässe hat, sich zu bedanken.
    Die Beschreibung der Freundschaften – aller Art – mit den Höhen und Tiefen war spannend – und aus dem Leben gegriffen.
    Dafür lohnt es sich, das Buch zu lesen.
    Die Kapitel, die sich mit Nells „Männersuche“ befassen und auch dass etwas „Verpeilte“ ist dann aber doch nur „Chick-Lit“, nur das hier das „Küken“ hier schon mal über 40 ist…. Aber die „Hühnchen“ werden ja auch älter – und haben nicht alle einen Mann gefunden. ;-)
    Der Stil war angenehm, und die Geschichte trotz meiner Kritik daran spannend, aber insgesamt hätte es dem Buch sehr gut getan, alles etwas zu straffen und zu kürzen…. Es hatte doch einige Längen.
    Bis auf die „seichten“ Ausflüge ist das ein sehr schönes Buch, das der Leserin auch etwas zum Nachdenken gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 13.02.2021

    Als Buch bewertet

    Penelope Stevens, genannt Nell, ist Anfang 40 und fühlt sich im Leben gescheitert. Das Büchercafé, das sie mit ihrem Verlobten in Kalifornien geführt hat ist Konkurs und die Beziehung zu Ethan an der Geschäftsaufgabe zerbrochen. Nell kehrt wieder in ihre Heimat England zurück, wo ihre Freunde inzwischen alle verheiratet sind, Kinder und Eigentum haben. Nell dagegen wohnt fortan zur Untermiete in einem Zimmer in London und schlägt sich mit einem Job als Nachlassschreiberin durch. Dabei lernt sie die doppelt so alte Witwe Cricket kennen und freundet sich mit ihr an. Zusammen mit ihrem Podcast und ihrer täglichen Dankbarkeitsliste findet Nell neuen Mut und packt ihr Leben noch einmal von vorn an.

    Das Buch ist äußerst unterhaltsam und voller Selbstironie geschrieben. Nell vergleicht sich mit anderen Frauen in ihrem Alter, blickt auf ihre beruflich und privat erfolgreichen Freunde und fühlt sich als Versagerin. So wirkt sie auf den Leser jedoch gar nicht. Nell ist ein authentisch gezeichneter Charakter, der sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt, sondern nach vorn schaut. Auch wenn sie immer wieder mit sich und ihrem Leben hadert, ist sie ein grundsätzlicher positiver Mensch und hat das Herz auf dem rechten Fleck.
    Der Roman ist voller witziger Dialoge und Gedanken von Nell - ob sie sich mit ihrem extrem umweltbewussten Vermieter einen Schlagabtausch liefert oder sich über die neue, neureiche Freundin Annabel ihrer ehemals besten Freundin Fiona ärgert.
    Auch die ungewöhnliche Freundschaft zu Cricket wirkt nicht aufgesetzt. Während Nell der Witwe hilft, den Tod ihres Ehemanns zu verarbeiten, kann Nell von ihrer Lebenserfahrung profitieren. Beide werfen sie Ballast ab und haben auf diese Weise die Chance, Vergangenes versöhnlich hinter sich zu lassen.
    Die neue Liebe, der Nell begegnet, macht nicht den Kern der Geschichte aus, was auch symbolisch dafür steht, dass es keine Schande ist, mit über 40 alleinstehend zu sein. Auch entwickelt Nell, die mit der Zeit merkt, dass das Gras auf der anderen Seite des Hügels nicht unbedingt grüner ist und das Leben ihrer Freunde nur augenscheinlich rosiger, wieder mehr Selbstvertrauen, so dass sie auch alleine durchs Leben gehen könnte.

    "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" ist wie der ungewöhnliche Titel ein abwechslungsreicher, humorvoller Roman voller unerwarteter Wendungen, der die Lebenswirklichkeit einer 40-jährigen Singlefrau ohne erfolgreiche Karriere ehrlich, warmherzig und mit einer gehörigen Portion Selbstironie beschreibt.
    Bei allem Witz und Ironie kann man zwischen den Zeilen viele Wahrheiten erkennen, was dem Roman Tiefgang verleiht. Er handelt von Freundschaft und von einem "Happy (Neu-)Anfang" und davon sich nicht mit anderen Gleichaltrigen zu vergleichen, unnötig Druck aufzubauen und sich falschen Erwartungen zu unterwerfen. Denn das Leben ist so schon Herausforderung genug.
    Der Schreibstil ist dabei so mitreißend, dass man auch über das ein oder andere Klischee getrost hinwegsehen kann.
    Fazit: ein lebensbejahender und Mut machendes Buch - nicht nur für Frauen über 40.

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  • 5 Sterne

    Elke S., 05.09.2020

    Als eBook bewertet

    Das Leben meint es nicht immer gut, aber es ist nie zu spät


    »Hallo und herzlich willkommen zu: Auf der falschen Seite der 40 – Bekenntnisse einer Versagerin, dem Podcast für jede Frau, die sich fragt, wie zum Teufel sie eigentlich hier gelandet ist und warum das Leben überhaupt nicht so läuft, wie sie es sich immer ausgemalt hatte.«

    Penelope Stevens hat zehn Jahre in Kalifornien gelebt, hatte dort mit ihrem Verlobten Ethan ein kleines Café mit Buchladen in dem die gesamten Ersparnisse steckten, aber dann scheiterte krachend sowohl das Unternehmen als auch die Beziehung. Nun heißt es für sie wieder zurück nach Hause und dort wird es mit dem Kummer nicht besser. Partyfeiern und ein Ohr zum Ausheulen war mal, denn „Mittlerweile sind alle meine Freundinnen verheiratet, und in die Gästezimmer sind Babys, Etagenbetten und Sticker mit Kinderliedern eingezogen, statt Wein trinken sie Kräutertee, und um 21: 30 Uhr geht es ins Bett. Ich hatte also die Wahl: Couchsurfing mit einer Tasse Kamillentee oder… zurück zu meinen Eltern.“ Da diese allerdings ihr ehemaliges Kinderzimmer auch lieber gewinnbringend über Airbnb vermieten, bleibt ihr aufgrund der finanziell mehr als angespannten Lage nichts anderes übrig, als sich mit Vierzig ein Zimmer zur Untermiete zu suchen. Dass das billige Angebot einen Haken haben muss, muss wohl nicht erwähnt werden.

    Als Leser kommt man mit Penelope mit Nichts an, durchlebt mit ihr so manche Depriphase, muss sich bei Treffen mit Freundinnen wie das fünfte Rad am Wagen fühlen und auch so manchen dummen Kommentar von einer Annabel der Art, »Ich sage immer zu meinem Mann Clive: Erfolg trennt wirklich die Spreu vom Weizen.« Ich lächle weiter, brauche einen Augenblick, um es zu bemerken. Was hat sie da gerade gesagt? Wer ist hier die Spreu? Ich etwa? »Aber wenn du einmal Tipps in Sachen Styling benötigst, helfe ich dir natürlich gern«, ertragen. Man darf mit ihr Nachrufe verfassen, das einzig im Moment sich bietende Jobangebot, und dabei nicht nur die bezaubernde Cricket kennenlernen, sondern mit dieser auch eine Verbündete finden, „Jemanden zu haben, der an mich glaubt.“ Gemeinsam mit den beiden heißt es einige Hürden des Lebens zu meistern. Zudem muss man sich mit Vermieter Edward herumkabbeln, darf den Mann mit den harten Regeln besser kennenlernen und muss sich auch durch so manch schräges Date quälen, dass ihr das Onlinedating Portal einbrockt. Mehr will ich gar nicht verraten, schon gar nicht, ob es für sie ein Happy End geben wird.

    Grob gesagt, könnten auch folgenden Worte, die den Podcast, den Penelope startet, beschreiben für den Inhalt des Roman stehen. „Genau deshalb habe ich mit diesem Podcast angefangen: Ich möchte erzählen, wie es wirklich ist– zumindest für mich. Es geht darin um die täglichen Irrungen und Wirrungen, darum, wie es sich anfühlt, auf der falschen Seite der vierzig angekommen zu sein und feststellen zu müssen, dass das Leben nicht gerade wie geplant verläuft. Und darum, auch in den schlechtesten Momenten nicht aufzugeben und trotz allem den Humor nicht zu verlieren. Darum, ehrlich und aufrichtig zu sein. Es geht um Freundschaften, Liebe und auch um Enttäuschungen. Um die großen Fragen und die fehlenden Antworten. Darum, neu anzufangen, wenn man doch eigentlich glaubte, schon angekommen zu sein.“ Hier macht die Autorin auch toll deutlich, dass Social Media Kanäle, die mit Fakeprofilen oft ein viel zu tolles Bild zeichnen, das längst nicht der Wirklichkeit entspricht und rüffelt diese damit gelungen ab. Das hat mir gut gefallen hat, ebenso wie die Listen, die sich am Ende jedes Kapitels finden, die sich zunehmend besser füllen, oft auch zum Schmunzeln sind und nicht selten rühren. „Stattdessen fällt mein Blick auf das neue Notizbuch auf meinem Nachttisch. Gerade erst gekauft. Dem Artikel zufolge, den ich gelesen habe, liegt der Schlüssel zum Glück im Verfassen einer täglichen Dankbarkeitsliste. Wenn Sie alles aufschreiben, wofür Sie dankbar sind, werden Sie sich insgesamt besser fühlen, negative Denkmuster durchbrechen und Ihr Leben verändern.“

    Erwähnen muss ich auch unbedingt die vielen tollen Lebensweisheiten, die sich hier finden. »Die Natur bringt einem bei, Geduld zu haben und den Glauben nicht aufzugeben. Das Leben ist schließlich ein Zyklus. […]. Wenn das Leben uns mit Kummer und Enttäuschungen zusetzt, dann denk an das Samenkorn. Es muss erst einmal begraben werden, damit es wachsen kann. Wie von Zauberhand. Aber man muss den Glauben daran bewahren. Merk dir das. Geduld und Glaube.« oder auch „Das Leben kann wunderschön, aber eben auch Angst einflößend und schwierig sein. Wir sollten uns einfach traurig oder betrübt oder sogar richtig beschi..en fühlen dürfen, ohne direkt denken zu müssen, dass etwas mit uns nicht stimmt. Manchmal steht Glücklichsein eben nicht zur Wahl. Manchmal kann man sein Leben eben nicht lieben. Hören wir also auf damit, uns selbst zu quälen, indem wir nach dem Glücklichsein streben, und erlauben wir uns doch, uns so zu fühlen, wie wir uns eben gerade fühlen. Vielleicht sollten wir nicht nach dem Glück suchen, sondern nach Akzeptanz.“, sind nur zwei Beispiele dafür.

    Der kurzweilige, pointiert und flüssige Schreibstil der Autorin liest sich locker, leicht. Dadurch, dass sie Penelope aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, ist man dieser sehr nah und zusammen mit dem emotionalen Stil werden die Stimmungen so gekonnt transportiert. Ich konnte z.B. mehr als gut nachfühlen, wie ausgeschlossen sie sich bei einem Winterspaziergang kurz vor Weihnachten bei Blicken in die Häuser der Familien fühlen muss. Da hätte es solch toller Bilder, wie „Ich blieb stehen. Wenn es eine Metapher für mein Leben gab, dann diese hier. Ich draußen, den Blick auf die anderen drinnen gerichtet. Rührende Szenen häuslicher Glückseligkeit. Ein leichter Schauer fuhr mir den Rücken hinunter, und ich zog mir die Wollmütze tiefer ins Gesicht. Ich war tatsächlich draußen, und es war bitterkalt.“, fast gar nicht mehr bedurft. Mit der entstehenden Freundschaft zu Cricket konnte sie mich oft rühren, sei es wenn sie gemeinsam die alte Kleidung ihrer großen Liebe entsorgen, oder die über 80-Jährige ihr Trost und so manchen guten Tipp geben muss. Ganz oft durfte ich auch schmunzeln, wofür deren gelassene Art und die Sprüche wie „Wenn du eine Bikinifigur willst, musst du einfach nur einen Bikini anziehen. Bikini plus Figur gleich Bikinifigur.“, sorgten. Laute Lacher hat mir vor allem auch der witzig, charmante Vermieter mit seinem Nachhaltigkeitstrip eingebracht. »Ich wäre dir auch dankbar, wenn du das Thermostat für die Zentralheizung nicht verstellen würdest.« Automatisch zog ich meinen Mantel ein wenig enger um mich. Ich fröstelte, sogar hier drinnen. Ich berührte einen Heizkörper, er war eiskalt. »Noch nicht einmal im Januar?« Jetzt reichte es aber, wer, bitte schön, heizt denn nicht im Januar? »Es steht auf 12,5 Grad, das ist die effizienteste Einstellung.« ist nur ein Beispiel und wenn ich nur daran denke, wie er ihr die Toilettenpapierblättchen vorrechnet, habe ich jetzt noch Lachtränen in den Augen.

    Penelope mochte ich von Anfang an gern und ich konnte mich super gut in sie hineinversetzen. Ich habe mit ihr gelitten, wenn ihre Mutter nur daran denkt sie unter die Haube zu bringen, stets den Bruder bevorzugt und zu nachtschlafenden Uhrzeiten bei ihr anruft, um von diesem zu schwärmen oder die früher beste Freundin Fiona neben ihrer Tochter nur noch die arrogante neue Freundin Annabel im Kopf hat . Als richtiges Highlight empfand ich natürlich die über achtzigjährige Cricket mit ihrer tollen Art, die so stark ist, aber ebenso wie alle anderen auch verletzlich und gefühlvoll ist. Fand ich Edward anfangs hauptsächlich amüsant, ist er mir schnell ans Herz gewachsen und er ist ebenso wie die anderen Darsteller authentisch, lebendig und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.

    Alles in allem ein kurzweilig, äußerst unterhaltsamer Frauenroman, der sich mit einer tollen Figurenzeichnung, viel Humor, so mancher Botschaft fürs Leben und einem super flüssigen Schreibstil zu einem sehr guten unter ihnen hervorhebt. Lobende fünf Sterne gibt es von mir daher innerhalb dieser Kategorie.

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  • 5 Sterne

    Liebe Dein Buch, 13.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eine schöne Geschichte über gescheiterte Lebenspläne und das echt ungeplante Leben

    Inhalt: Irgendwie hatte Nell sich das anders vorgestellt mit dem Leben. Anfang 40 klang nach liebevollem Ehemann, wunderbaren Kindern und einem fantastischen Zuhause. Stattdessen ist der Verlobte weg, das Geschäft ist pleite und die Ersparnisse sind dahin, während all ihre Freunde die perfekte Hochglanzexistenz führen. Als ein alter Arbeitskollege ihr einen Job als Nachrufschreiberin verschafft, lernt sie die unkonventionelle und lebenslustige Witwe Cricket kennen. Die ungleichen Freundinnen helfen sich gegenseitig, mit dem Abschied von ihrem alten Leben fertig zu werden. Begleitet von Artus, einem riesigen Fellknäuel von Hund, geht Nell endlich ganz eigene Wege. Und trifft unterwegs einen Mann zum Verlieben, wo sie ihn nie vermutet hätte …

    Meine Meinung: Man nimmt dieses Buch in die Hand. Süßes Cover, lustiger Titel, ansprechender Klappentext. Doch das Buch ist so viel mehr als man aufgrund dieser Eindrücke erwartet. Es geht um Trauer, Einsamkeit, gescheiterte Pläne, Selbstzweifel und die Erwartungshaltung der Gesellschaft. Auf der anderen Seite aber auch um neue Pläne, Freundschaften, Erlebnisse und Chancen.

    Alexandra Potter erzählt zusammen mit ihrer Protagonistin Nell und ihren Freunden von einem Leben fern ab der perfekten Realität. Die Geschichte ist ehrlich und echt. Sie zeigt ein Leben geprägt von Tief- und Höhepunkten. Ohne dabei zu gewollt rüberzukommen. Es gibt genau die richtige Prise (selbstironischer) Humor und Witz bei den lustigen Szenen, aber auch ernsthafte Momente, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Meine anfängliche Angst, dass sich die Geschichte auf 560 Seiten in die Länge ziehen könnte, war unbegründet. Ich habe diesen Mix aus Humor und Ernsthaftigkeit in den vielen verschiedenen Alltagsszenen sehr genossen.

    Dabei ist das Buch auf keinen Fall nur für Frauen über 40. Obwohl die Protagonistin Nell so viel älter als ich ist, habe ich mich in meinen Zwanzigern in vielen ihrer Worte wiedergefunden. Die Autorin erzählt die Geschichte für alle Menschen, die sich schon einmal in ihrem Leben umgeschaut und sich gefragt haben, wie sie an diesen Punkt gelangt sind. Wo ihre Pläne links abgebogen sind und warum das Leben nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat. Die an sich gezweifelt und sich am Erfolg der anderen definiert haben. Für die das Leben an sich manchmal schon eine Herausforderung darstellt.

    Es sind tolle Botschaften, die Alexandra Potter mit "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" sendet und ich habe diese Geschichte, dieses Jahr nach Nells "großem Scheitern", sehr gerne mitgelesen. Nur zum Ende hin war ein kleines bisschen die Luft raus und das letzte Kapitel war etwas irritierend, aber ansonsten eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

    Fazit: Alexandra Potter hat mit "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" einen Roman für die Menschen geschrieben, die sich manchmal verloren fühlen und deren Leben nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Sie lässt ihre Protagonistin Nell ein Jahr durchleben, in dem sie "scheitert" und mit ganz neuen Perspektiven wiederaufsteht. Es ist emotionsvoll, lustig und manchmal traurig, aber vor allem liest man gerne mit. Klare Leseempfehlung!

    Bewertung: 4,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    Hinreißend!


    Ein aufgelockertes Cover in weiß, pink und schwarz mit unterschiedlichen Schriften lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen.

    Schon der Titel macht neugierig. "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" - Das kann ja nur gut werden, bei diesem Motto. Dann mal los:
    Nell lebte 10 Jahre in Amerika, 5 davon mit ihrem amerikanischem Verlobten. Diese Verlobung ging in die Brüche, ebenso wie ihr gemeinsames Lesecafe.

    Sie zieht wieder zurück nach England, erstmal aufs Land zu ihren Eltern. Dort bemerkt sie, dass auch hier das Leben weiterging. Ihr Kinderzimmer wird regelmäßig als Fremdenzimmer vermietet. An ihrem 40. Geburtstag bricht sie in eben diesem Zimmer zusammen und stellt fest, ihre gesamt Lebensplanung wurde über den Haufen geworfen. Sie ist eine Versagerin!

    Sie zieht nach London, wo sie in einer Wohnung ein Zimmer mietet, mit dessen Vermieter, ihrem Mitbewohner, sie sich arrangieren kann. Es geht ja auch nicht anders, denn für mehr hat sie kein Geld.

    Nell hat schnell wieder Kontakt mit ihren Freundinnen, merkt allerdings, dass diese schon soviel erreicht haben, wovon sie nur träumen kann. Aber sie ist ja auch eine Versagerin! Über einen guten Bekannten kann die ehemalige Redakteurin jetzt zumindest Nachrufe schreiben. Gleich beim ersten lernt sie eine reizende über 80-jährige Dame kennen; aus der Bekanntschaft wird eine richtig tiefe Freundschaft.

    Um sich alles von der Seele zu reden, hat Penelope (Nell) einen privaten Podcast gegründet "Bekenntnisse - Eine Versagerin über 40 packt aus". Sie ist halt pragmatisch und meint, das ist billiger als zum Therapeuten zu gehen. Ganz wichtig ist es, am Ende eines Abschnittes dieses Podcasts aufzuzählen, wofür sie dankbar ist. Ob ihr jemand zurört, ist erstmal zweitrangig.

    Die Autorin Alexandra Potter hat eine den Leser mitreißende Art, uns mit durch dieses Jahr von Nell zu führen, ihre Sicht zu teilen und ihre Höhen und Tiefen mitzuerleben. Sie hat kaum etwas ausgelassen. Die wichtigste Botschaft ist: nicht den Humor zu verlieren und ehrlich zu sich selbst zu sein! Es wird aus Nells Sicht in der Ich-Form erzählt (wie es sich für einen Podcast gehört), die Zuhörer - und wir Leser werden gesiezt.

    Der Roman begeistert, nicht zuletzt durch den packenden Witz, der zwischen den Zeilen lauert. Eins sei gesagt, gäbe es diesen Podcast und ich fände ihn, würde ich ihn abonnieren!

    Ein herrliches Buch, das unbedingt 6 Sterne auf den einschlägigen Internetseiten verdient, auch wenn nur 5 vorgesehen sind.

    Übersetzt wurde das Buch von Karolin Viseneber. Der Roman wird im Verlag Piper veröffentlicht und ist erhältlich als e-Book, Hörbüch und broschiert.

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  • 5 Sterne

    Martina S., 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Auf dieses grandiose Buch bin ich zuerst wegen des ansprechenden Covers und nicht zuletzt wegen des grandiosen Titels aufmerksam geworden. Natürlich hatte dann auch der freche Klappentext dazu beigetragen, dass ich dieses Buch lesen wollte, nein, musste, aber was ich dann tatsächlich erlebt habe, hätte ich niemals erwartet. Chapeau!
    Aber eins nach dem anderen, denn wenn man so große Lobeshymnen singt, muss man diese schon auch irgendwie begrünend. Also fang ich mal an:
    Sprachlich ist das Buch wirklich gut. Stimmungsvolle Beschreibungen, die sowohl die Figuren, als auch das Setting und die Handlung vor dem inneren Auge heraufbeschwören. Die frechen Dialoge und die skurrilen Erlebnisse lockern die Story auf und geben ihr einen humorvollen Touch. Man muss immer mal wieder über Formulierungen und Begebenheiten lachen. Doch die Autorin schlägt nicht nur witzige Töne an, sondern weiß die ernsthaften und nachdenklichen Töne gut zu integrieren, sodass die Story Tiefgang bekommt, ohne jedoch schwermütig zu werden.
    Das bringt mich zu Protagonistin Nell, mit der ich mich so unglaublich gut identifizieren konnte, obwohl unsere Leben doch sehr verschieden sind. Und ich glaube, genau darin liegt die Besonderheit von Nell – sie ist ein bisschen von uns allen.
    Ich habe mit ihr gelitten, mit ihr gelacht, mitgefiebert, mich gefreut. Sie hat so viele unterschiedliche Emotionen in mir angesprochen und mich mehr als einmal innehalten lassen, um zu reflektieren. Natürlich ist dieses Buch unterhaltsam und macht Spaß, aber wenn man sich auf die Geschichte mit all ihren Facetten einlässt, kann man noch viel mehr entdecken.
    Mir hat dieser Roman viel Freude bereitet und ich hoffe, ich werde noch viele weitere Titel dieser Autorin lesen können.

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