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  • 4 Sterne

    skandinavischbook, 17.01.2019

    aktualisiert am 17.01.2019

    Als Buch bewertet

    Meinung :
    Zu Anfang, dies ist ein wirklich gutes Buch, aber die Genrebezeichnung Kriminalroman, ist leider (in meinen Augen) etwas unpassend, ein ruhiger Roman, mit einzelnen Spannungselementen, trifft es eher.
    Denn das Buch beginnt recht seicht und ohne großartige Spannungsmomente, zwar ist eine gruselige und atmosphärische Stimmung zu Anfang nicht von der Hand zu weisen, doch auch diese lässt im Verlauf der Geschichte stetig nach.
    Für mich ist dieses Buch eher ein Roman, mit gut platzierten Spannungelementen, die den Leser auch zum weiterlesen animieren, allerdings nie in die Region eines spannenden Kriminalromans kommen. Der Schreibstil, ist wie vom autor gewohnt, wirklich mehr als hervorragend, er versteht es gezielt Atmosphäre und gut gezeichnete Charaktere zu erschaffen. Erst zum Ende hin entwickelt sich das Buch zu einem Kriminalroman und auch die Spannung begibt sich zum Schluss (ca. 50 Seiten vor dem Ende ) zu einem überaus überzugenden Schluss. Doch diese Entwicklung kommt natürlich zu spät. Dennoch ist dieses Buch für mich keines Falls schlecht, denn es hat keine ersichtlichen Fehler, außer der ungeschickt gewählten Genrebezeichnung. Denn der Schreibstil ist wirklich hervorragend, wenn auch sehr leise, ruhig und atmosphärisch und weniger auf die Spannung fokussiert

    Fazit :
    Dieses Buch ist ein überzugender, seichter (Spannungs)roman, der erst zum Ende hin an Fahrt aufnimmt, aber durch seinen Schreibstil zu überzeugen weiß !

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  • 4 Sterne

    hundeliebhaber, 28.12.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach kehrt aus einer dreimonatigen Auszeit in den USA zurück und muss sich mit einigen Veränderungen arrangieren. Denn seine verübergehende Vertretung Ivy Köhler wird ihm weiterhin stellvertretend an die Seite gestellt und macht ihm das Leben schwer.
    Dann wird die Leiche von Walter Habicht in Zürich gefunden. Er soll sich umgebracht haben, doch Eschenbach glaubt nicht daran. Gleichzeitig verschwindet sein Freund Ewald Lenz, der plötzlich unter Terrorverdacht steht. Lenz beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und macht sich auf die Suche nach einem Zusammenhang zwischen Lenz' Verschwinden und Habichts Tod, da beide Studienkollegen waren.

    Dass es sich bei "Lenz" um den sechsten Teil einer Reihe um Kommissar Eschenbach handelt, war mich nicht bewusst. Ich hatte jedoch keinerlei Verständnisschwierigkeiten beim Lesen, sondern konnte die einzelnen Figuren gut zuordnen und auseinander halten.
    Michael Theurillat hat einen klaren Schreibstil. Und obwohl die Handlung eher ruhig verläuft und kein hohes Ermittlungstempo aufkommt, baut sich Spannung auf.
    Die Perspektiven wechseln abwechselnd zwischen Lenz und Eschenbach, sodass wichtige Informationen nach und nach an die Oberfläche gelangen.
    Es werden politisch aktuelle Themen wie der Syrien-Krieg und Terrorismus aufgenommen und intelligent in die Handlung verwoben.

    Ein spannender Krimi, der durch seinen Politgehalt bis zum Schluss fesselt!

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  • 4 Sterne

    büchernarr, 27.11.2018

    Als Buch bewertet

    Ewald Lenz arbeitet im Polizeiarchiv Zürich und sein alter Freund, Kommissar Eschenbach kommt nach einem 3-monatigen Aufenthalt in Amerika zurück. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles seit seiner Abreise geändert hat. Seine Stellvertreterin Köhler arbeitet nicht gerade kollegial und das Arbeitsklima ist angeknickst. Lenz hat in der Vergangenheit dem Kommissar immer diverse Informationen zugespielt, die ihm halfen die Fälle zu lösen, ohne aber seine Quellen preiszugeben. Als die Leiche eines alten Mannes entdeckt wird und dessen Leben sozusagen ausradiert wird beginnt Eschenbach zu ermitteln. Lenz selbst gerät im Mittelpunkt der Ereignisse und als Eschenbach ihm gegenübertreten will, ist Lenz verschwunden.
    Dies war für mich das erste Werk vom Autor Michael Theurillat gewesen, das ich gelesen habe. Dabei ist Lenz bereits das sechste Buch der Reihe um Kommissar Eschenbach. Man muss die vorangegangenen Bücher aber nicht kennen um die Story mitverfolgen zu können.
    Mit hat die Geschichte ziemlich gut gefallen, obwohl grosse Spannung nicht aufgekommen ist. Wer sich jedoch Spannung, blutige und packende Szenen wünscht, sollte zu einem anderen Kriminalroman greifen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 26.10.2018

    Als eBook bewertet

    Für mich war Lenz das erste Buch des Autors, daher kenne ich leider die vorherigen Bände nicht. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass dies zwingend notwendig wäre, um diesen Fall zu verstehen. Der Autor greift auf ein sehr aktuelles Thema zurück und hat den Fall in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Zum einen begleitet man Lenz auf seiner „Mission“ und im anderen Strang geht es um Eschenbach und die Aufklärung des Todes von Walter Habicht und das Verschwinden von Lenz. Lange war mich überhaupt nicht klar, warum dies parallel erzählt wird. Daher fand ich die Spannung auch sehr mäßig. Jedoch nach der Hälfte des Buches wurde es dann interessanter, da man Zusammenhänge erkennen konnte. Zum Schluss hin wurde es dann auch spannend. Aber insgesamt gesehen ist dies ein Buch, das nicht unbedingt mit Spannung punkten kann, sondern mit solider Ermittlungsarbeit. Mir hat die Schreibweise des Autors gut gefallen. Die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge ist ihm sehr gut gelungen. Alles in allem ein solider Krimi, der ohne großes Blutvergießen und Ballerei auskommt, sondern seinen Schwerpunkt auf die Ermittlungsarbeit legt. Für mich hätte es etwas spannender sein können.

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  • 4 Sterne

    Angelika T., 08.11.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach muss sich nach drei Monaten in den USA erst wieder in seinem Kommissariat einleben - und seine Stellung behaupten. Seine Stellvertreterin Köhler ist dominant und zeigt sich nicht gerade kollegial. Als Eschenbach mit seinem Kollegen Jagmetti die Wohnung eines Toten inspiziert, drängt sich ihm der Verdacht auf, dass es sich hier nicht um einen Suizid handeln kann…
    Michael Theurillat erzählt eine spannende Geschichte, die mit drei Freunden beginnt und im Chaos endet. Jeder ist hochintelligent, wissenschaftlich interessiert, aber sie verlieren sich über weite Zeiträume aus den Augen. Jeder nutzt sein Können auf eine andere Weise. Politisch engagiert, verstricken sich ihre Wege am Ende wieder.
    Hochbrisant und sehr aktuell ist dieser Krimi, der einen eher zum Nachdenken und Reflektieren bringt. Keine blutrünstigen Morde, keine akribische Ermittlung, aber stets fesselnd ist die Handlung. Der Autor versteht es, unaufgeregt, schnörkellos und leicht verständlich zu schreiben. Ein Krimi mit politischem Tiefgang, ein bisschen philosophisch, aber absolut spannend!

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  • 4 Sterne

    marina w., 04.11.2018

    Als Buch bewertet

    Das Coverbild und der Buchtitel passen gut zu dem hier der Leserschaft präsentierten Kriminalroman, der geschickt Fakten und Fiktion miteinander verknüpft, trotz gelegentlicher Längen viel Spannung erzeugt und durch ein Nachwort des Autors ansprechend abgerundet wird.
    Neben dem in leicht lesbaren Stil erzählten Fall erfährt man auch im Umfeld interessante Dinge wie beispielsweise etwas über den Verkauf einer Nobelpreis Medaille. Vorkenntnisse aus früheren Büchern über Kommissar Eschenbach sind entbehrlich, denn auch dieses Buch ist wieder vollkommen allein verständlich und in sich abgeschlossen. Ich fühlte mich recht gut unterhalten, diesen sympathischen Protagonisten dabei zu begleiten, seinen Freund Ewald Lenz, der in den Verdacht geraten war, ein Terrorist zu sein, zu entlasten zu versuchen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 14.11.2018

    Als Buch bewertet

    Lenz, von Michael Theurillat

    Cover:
    Sehr nüchtern. (passt).

    Inhalt:
    Kommissar Eschenbach kommt gerade von einer Auszeit in USA zurück.
    Sein langjähriger Freund, Ewald Lenz, ein brillanter Kopf, der nie wirklich Karriere gemacht hat, sondern im Polizeiarchiv gearbeitet hat, verschwindet und gerät ins Fadenkreuz internationaler Ermittlungen: Terrorverdacht.

    Meine Meinung:
    Dies ist mein erster Krimi um Kommissar Eschenbach.
    An den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen, er ist zwar flüssig und gut zu lesen, aber die Zeitsprünge (obwohl immer das Datum und die Uhrzeit dabei steht) verwirrten mich doch manchmal.
    Der Krimi beginnt spannend, doch dann wird es immer mysteriöseres, wird immer politischer und durch die kaum zu durchschauende Weltpolitik und das mehr oder weniger gelenkte Chaos im Nahen Osten, wird es für mich immer zäher und undurchschaubarer.
    Das Ende kommt dann sehr abrupt.

    Die Spannung vom Anfang ist bei mir relativ schnell verpufft.
    Die Protagonisten waren für mich undurchschaubare Einzelkämpfer, das Thema Terror ist zwar allgegenwärtig (und ja auch aktuell), aber hier zu verwirrend (und evtl. zu dick aufgetragen) um mich zu berühren.

    In meinen Augen hat Kommissar Eschenbach auch nicht groß ermittelt, sowie auch Lenz die ganze Zeit über manipuliert und gelenkt wurde.

    Autor:
    Michael Theurillat, geb. 1951 in Basel, studierte Wirtschaftswissenschaften, Kunstgeschichte und Geschichte und arbeitete jahrelang im Bankgeschäft. Die Romane mit Kommissar Eschenbach sind einer der beliebtesten Krimiserien der Schweiz.

    Mein Fazit:
    Ein Krimi den ich mehr als Thriller sehe, wenn mich der Nahe Osten und die (gelenkten) politischen Machenschaften dort interessieren.
    Von mir 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklooker, 06.12.2018

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsam aber wenig spannend

    Ewald Lenz, hochintelligent, arbeitete im Polizeiarchiv der Schweizer Polizei. Seinen Freund, Kommissar Eschenbach versorgte er gelegentlich mit Informationen, die für die Polizei hilfreich waren.
    Als Lenz nun selbst zum Verdächtigen wird und verschwunden zu sein scheint, schlägt Eschenbach sich auf seine Seite. Er ermittelt mit seiner Assistentin Rosa in einem brisanten Fall, der eigentlich der Einheit zur Terrorismusabwehr obliegt. Lenz wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit zwei seiner früheren Studienkollegen terroristischer Vergehen schuldig gemacht zu haben.

    Es ist ein eher ruhiger aber sehr politischer Kriminalroman, der sich unter anderem mit der Macht der Medien, mit den sogenannten 'Alternativen Fakten' bzw 'Fakenews' befasst und damit, wie sich politische Entwicklungen beeinflussen lassen.

    Der Schreibstil des Autors ist unterhaltsam, wie auch der Aufbau der zwei Handlungsstränge. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Lenz und Eschenbach. Die Erzählstränge werden am Ende gekonnt und sinnvoll miteinander verbunden.

    Mir hat das Lesen zwar einige unterhaltsame Stunden beschert, der Funke hat jedoch nicht richtig gezündet. Die Figuren waren durchaus interessant, sogar sympathisch, hätten für meinen Geschmack aber ruhig etwas ausführlicher herausgearbeitet werden können. Der bei Lesern so beliebte Spannungsbogen gleicht eher einer verhaltenen Krümmung.

    Dennoch ein guter, lesenswerter Kriminalroman.

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  • 3 Sterne

    Lacastra, 05.11.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach macht sich nen Lenz.

    Herbstzeit ist bei mir traditionell Krimizeit, da kommt der neue Fall für Kommissar Eschenbach doch genau recht, für die kalten und dunklen Tage.

    Diesmal dreht sich die Geschichte, wie der Name schon vermuten lässt, um Eschenbachs alten Freund und Kollegen Ewald Lenz, der nach dessen Rückkehr plötzlich verschwunden ist und noch dazu unter Terrorverdacht steht.
    Der perfekte Ausgangspunkt also für eine spannende und wendungsreiche Geschichte...

    Diese schreitet Genre-untypisch eher gemächlich voran und entwickelt sich langsam. Da hat man nebenbei genug Zeit, den schönen Schreibstil des Autors gebührend zu würdigen, der abwechselnd aus den Perspektiven von Lenz und Eschenbach erzählt.
    Die Story an sich ist durchaus solide Krimikost, jedoch blieb die ganz große Spannung bei mir aus.

    Wer eher gemächlichere, schön geschriebene Krimis mag und nicht unbedingt auf nervenzerreißende Spannungsmomente aus ist, der ist hier gut bedient.
    Wer die Reihe bis jetzt mochte wird sicherlich sowieso zugreifen.

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  • 3 Sterne

    raschke64, 22.11.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach kommt nach 3 Monaten Auszeit aus den USA zurück und in seinem Büro herrscht mehr als miese Stimmung. Da ist ein komischer Fall und da ist vor allen seine Vertretung und künftige Stellvertreterin Frau Köhler, mit der niemand klar kommt. Und sein Freund Lenz ist verschwunden...

    Das Buch ist sehr speziell für mich. Einige Teile waren völlig spannungslos, andere waren zwar hochinteressant, hatten mit einem Krimi nicht so viel zu tun. Die politischen Hintergründe waren gut erklärt, bei den menschlichen hatte ich einige Probleme. Es ist allerdings auch mein erstes Buch aus dieser Reihe und ich denke, mir fehlte hier einfach viel zu viel Vorwissen um die handelnden Figuren. So war das Buch insgesamt zwar gut lesbar, für mich allerdings nicht so interessant, dass ich weitere davon lesen möchte.

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  • 3 Sterne

    Brina88, 19.11.2018

    Als Buch bewertet

    Komissar Eschenbach kehrt nach seiner Auszeit zur Polizei zurück. Sein Freund und Kollege Ewald Lenz steht unter Terrorverdacht.
    Walter Habicht wird tot aufgefunden. Alle gehen von Selbstmord aus. Eschenbach glaubt jedoch nicht an Selbstmord und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.
    Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen und das Buch hat sich insgesamt angenehm und unkompliziert lesen lassen. Die Kapitel an sich sind nicht allzu lang gewesen, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
    Die Geschichte an sich ist gut durchdacht gewesen, aber sie hat mich nicht vom Hocker gerissen. Außerdem hat mir oftmals die Spannung gefehlt.
    Das Cover hat mir gut gefallen und es passt gut zum Inhalt des Buches.
    Alles in allem ein ganz gutes Buch. Ich denke jedoch nicht, dass ich es weiterempfehlen würde.

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  • 2 Sterne

    Igela, 29.11.2018

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach kehrt nach dreimonatiger Auszeit zurück zur Kriminalpolizei Zürich. Und muss sich nicht nur mit seiner Vertretung, Ivy Köhler, arrangieren, sondern auch einen Mordfall lösen. Der 62 jährige Walter Habbich, wird tot in seiner Wohnung aufgefunden, alles deutet auf Selbstmord hin. Als eine wertvolle Münze aus Habbichs Besitz gefunden wird, ist Eschenbach noch weniger davon überzeugt, dass der Tote sich selbst umgebracht hat. Gleichzeitig fährt Ewald Lenz, der das Archiv der Kantonspolizei betreut, auf Geheiss des Toten nach Freiburg in Breisgau, um dort ein Päckchen zu überbringen.

    Beinahe hätte ich nach wenigen Kapiteln, das Buch schon wieder abgebrochen. Als Einstieg in eine Geschichte einen tiefsinnigen Prolog zu wählen, ist erstmal clever. Sofort fühlte ich mich angesprochen und habe voller Spannung weitergelesen. Im Prinzip wäre die Idee der Story gut. Der Plot geht auf und ich empfand ihn als abwechslungsreich. Denn in zwei Perspektiven wird eine Geschichte rund um Wirtschaft und Terrorismus erzählt, die gut ausgearbeitet ist. Im Vordergrund stehen die Figur Eschenbach und Lenz. Einerseits ein Kommissar, der nach längerer Abwesenheit im Job, seine Felle davon schwimmen sieht. Und andererseits ein hochintelligenter und unter seinem Niveau arbeitender Angestellter des Archivs bei der Polizei.
    Leider wird es nach dem Prolog ziemlich langatmig. Immer wieder schweift der Autor ab in zähe Monologe über die NATO, den Krieg in Syrien oder die Herkunft von Münzen. Auch tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt, die zwar einigermassen interessant zu lesen sind, lassen die Hauptgeschichte immer wieder aussen vor. Ich habe mich öfters ertappt, grob zu überlesen. Je länger ich las, je weniger fesselte mich die Story. Gut unterhalten haben mich hingegen die witzigen Dialoge zwischen Eschenbach und dem Pathologen Kurt.
    Die Geschichte spielt hauptsächlich in Zürich. Der Autor ist Schweizer, was man auch sehr gut im Schreibstil merkt. Behäbig und gespickt mit Schweizer Ausdrücken wie "Handkehrum" oder "Apéro".
    Dies ist nicht der erste Teil, jedoch mein erstes Buch rund um Kommissar Eschenbach. Ich hatte nie das Gefühl, dass mit Vorwissen fehlt.
    Leider konnte mich die Geschichte nicht so wirklich packen, dafür hätte man einige langatmige Stellen streichen müssen.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 28.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Als Kommissar Eschenbach aus seiner Auszeit zurückkehrt, ist alles anders. Seine Tochter ist ausgezogen, seine Vertretung bleibt und sagt ihm den Kampf an. Zu allem Übel ist sein Freund und Kollege Lenz verschwunden und steht unter Terrorverdacht. Hat er wirklich die Seiten gewechselt?
    Meine Meinung:
    Eigentlich habe ich gedacht, dass mich hier ein spannendes Buch erwartet. Der Klappentext, die Leseprobe, der Autor, eigentlich passte da alles. Aber irgendwie bin ich bis zum Schluss nicht in die Geschichte reingekommen und habe bildlich gesprochen bis zum Ende gefremdelt. Der Schreibstil an sich hat mir jedoch ganz gut gefallen, nur die stoty war nicht so meins. Sicher ist es dem Autoren gelungen Fiktion und Wahrheit gut zu verknüpfen aber es war einfach nicht meine Geschichte, nicht mein Genre, weil es für mich nicht so richtig ins Genre Krimi passte.
    Fazit:
    Bin nicht überzeugt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Batyr, 05.11.2018

    Als Buch bewertet

    Zeitkritisch
    Der Fokus in Michael Theurillats Roman ‚Lenz‘ liegt weniger auf der Krimihandlung, vielmehr sucht der Autor einen philosophisch-zeitkritischen Akzent zu setzen. In den Zeiten der vielbeschworenen Fake News problematisiert der Autor die Fragilität der Wahrheit, in allen Bereichen, in denen sie entweder zum Tragen kommt oder aber ignoriert, wenn nicht gar mit Füßen getreten wird. Da geht es einmal um die persönlichsten Beziehungen, in Freundschaft oder Liebe, wo es nicht länger absolute Gewissheiten gibt. Das gleiche gilt auch für berufliche Belange, in deren Kontext Verlässlichkeiten nicht mehr existent sind. Aber gemäß der gegenwärtigen Erfahrungen im öffentlichen Leben, in Politik und Wirtschaft, im umfassenden Bereich der Medien, tritt die Erosion in diesem ganz dezidiert politisch akzentuierten Text am deutlichsten zu Tage. Wie bedauerlich, dass der Handlungsstrang, der sich mit dem Syrien-Engagement einer der Hauptfiguren beschäftigt, so aufgepfropft daherkommt, so überhaupt nicht organisch mit der Romanhandlung verwoben. Insgesamt werden die Angelpunkte, an denen Theurillat seine Handlung vertäut, allzu deutlich: die mit dem Nobelpreis gewürdigte Entdeckung der DNS mitsamt der Jahre später einsetzenden Kritik an dem ausgezeichneten Wissenschaftler und seiner in Konsequenz eintretenden Geldnot, das für jegliche Manipulation anfällige Internet, die unterschiedlichen globalen Interessen, die im Nahen Osten zum Tragen kommen. Inmitten dieses Konglomerats von ‚issues‘ geht manchmal unter, worin die eigentliche Stärke dieses Romans besteht: die menschliche Angreifbarkeit seiner Protagonisten.

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  • 4 Sterne

    2 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 04.11.2018

    Als Buch bewertet

    „Lenz“ ist Band 6 der Kommissar Eschenbach-Krimireihe von Michael Theurillat. Der Tod eines älteren Herrn lässt Fragen aufkommen. Steckt mehr dahinter?

    Nach einer dreimonatigen Auszeit kehrt Eschenbach zurück an seinen Posten als Leiter der Züricher Kriminalpolizei. Stellvertreterin Ivy Köhler bleibt entgegen aller Erwartungen vor Ort. Zu schnell soll ein Todesfall zu den Akten gelegt werden. Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert.

    „Das Andersartige bleibt fremd – und es wird zunehmend fremder. Und wenn es stört, versucht man es leise loszuwerden. Die heutige Gesellschaft ist dazu übergegangen, anders Denkende auszuschließen. Der Mainstream setzt sich durch, und das hat verheerende Folgen. Der Prolog hält den Menschen den Spiegel vor. Sind wir zu denkfaulen Egoisten geworden, die sich problemlos manipulieren lassen? Der Krimi befasst sich mit aktuellen Themen, besorgniserregenden Veränderungen in unserer Gesellschaft. Eine Leiche liegt tagelang unentdeckt in einer Wohnung. Niemand scheint den Mann gekannt zu haben. Erst Kommissar Eschenbach fallen Ungereimtheiten auf. Hinter dem Fall steckt mehr als auf den ersten Blick scheint. Handlungswechsel, ein Freund bittet Ewald Lenz um einen Gefallen. Zwar klingen die Instruktionen seltsam, aber Lenz lässt sich darauf ein. Zeitsprünge, Rückblenden und überraschende Einschübe machen es zeitweise schwer, der Handlung zu folgen. Das Aha-Erlebnis kommt meistens schnell und gibt Klarheit. Alles dreht sich um drei Hauptfiguren, Kommissar Eschenbach, Ewald Lenz und seinen Freund. Nur langsam fügen sich die Fäden zusammen. Überzeugend ist der Erzählstil. Es entsteht die Versuchung, den Krimi in einem Rutsch durchzulesen. Manche Passagen bringen Aktuelles so gut auf den Punkt, dass es lohnt sich Zeit zu lassen. Ein Krimi, der zum Nachdenken anregt. Ein scheinbar abweichendes Thema, der Syrien-Krieg, spielt keine unwichtige Rolle. Lenz und Eschenbach sind interessante Persönlichkeiten. Eschenbach hat ein besonderes Gespür und einen untrüglichen Sinn für Details. Sein Vorgänger bei der Kriminalpolizei Toni Stalder beschreibt Ewald Lenz sehr treffend: „Halt ein Auge auf den Lenz im Archiv. Auch wenn der nicht so aussieht, aber das ist ein Ferrari.“ Der Vergleich mit der Luxuskarosse wird noch nähert erläutert und bringt zum Schmunzeln. Im letzten Buchdrittel werden Geheimnisse offenbart. Keine rasante Action, dafür ein Krimi mit Stil und realistisch wirkenden Szenen. In „Anmerkungen des Autors“ erfährt der Leser mehr darüber was erfunden und tatsächlich passiert ist. „Manchmal ist die Realität noch verrückter als meine Fantasie.“

    Das Cover hinterlässt mit Farben und Gestaltung Eindruck. In „Lenz“ dreht sich alles um das Thema „Freundschaft“. Wer sich Spannung, Tempo und packende Szenen wünscht, sollte zu einem anderen Kriminalroman greifen. Autor Michael Theurallit erzählt seine Geschichten in einem ganz eigenen Stil und bringt Dinge damit auf den Punkt. Fantasie und Realität vermischen sich zu einem unterhaltsamen Werk.

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  • 5 Sterne

    1 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peter P., 09.12.2018

    Als Buch bewertet

    Für mich ist es das erste Buch welches ich von Michael Theurillat gelesen habe und es hat auf jeden fall den Wunsch geweckt, auch noch die anderen Bände rund um Kommissar Eschenbach zu lesen. gut nachvollziehbar, spannend aber nicht übertrieben, gute Story - kein Wunder das der Autor ein solch gutes Renommee hat.

    In diesem Fall dreht sich einiges um Lenz, der im Polizeiarchiv arbeitet und sehr interelligent ist. Lenz ist ein guter Freund Eschenbachs, darum fühlt er sich auch auf den Plan gerufen als er in Verdacht gerät in den vermeindlichen Selbstmord von Walter Habicht verstrickt zu sein, denn es erscheint immer wahrscheinlicher das es sich doch um einen Kriminalfall handeln könnte. Und Lenz wird auf einmal zu einer sehr interessanten und verdächtigen Person.

    Ein ganz anderer Stil als die Krimis die ich bisher kennen gelernt habe, durchaus aktuell und auf jeden Fall lesenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 19.01.2019

    Als Buch bewertet

    Kommissar Eschenbach hat sich eine Auszeit gegönnt. Doch als er in den Zürcher Polizeidienst zurückkehrt, ist alles ganz anders als früher. Bald hat er das Gefühl, dass er von wichtigen Informationen abgeschnitten wird. Kein Wunder, denn sein Freund Ewald Lenz, ehemals Leiter des Polizeiarchivs, wird als Terrorist verdächtigt.
    Es ist ein sehr geschickt konstruierter Kriminalroman, den Michael Theurillat vorgelegt hat. Es ist mittlerweile der sechste Band, in dem Kommissar Eschenbach ermittelt. Das spielt aber für Quereinsteiger in diese Reihe keine Rolle. Theurillat schildert diesen Fall in zwei Erzählsträngen und verschiedeneren Zeitebenen. Wie gut kennt Lenz seine Freunde? Ewald Lenz ist eine Einzelgänger. Für den gesundheitlich stark angeschlagenen Walter Habicht, einem Studienkollege, den Lenz seit mehr als 40 Jahren kennt, erfüllt er einen Freundschaftsdienst und gerät unversehens unter Terrorverdacht.
    Dieser literarisch ansprechende Kriminalroman ist keine durchschnittliche Massenware, kein Reißer. Subtil, mit Schweizer Gründlichkeit, ja nahezu beschaulich erzählt Theurillat. Aber deswegen ist die Handlung nicht weniger spannend und bedrohlich. Der Autor betont zwar in seinem Nachwort, dass es sich bei seinem Werk um reine Fiktion handelt. Aber was er erzählt, könnte genausgut wirklich so passiert sein. „Manchmal ist die Realität noch verrückter als meine Fantasie.“, erklärt er. Dem kann, muss man zustimmen. Theurillat geht mit der Mittelmäßigkeit, dem Mainstream zu Gericht, mit der digitalen Generation, die beeinflussbar geworden ist durch gezielte Falschinformationen, alternativen Fakten in (Sozialen) Medien, die denkfaul geworden ist, die sich bestätigt fühlt, deren Ängste künstlich geschürt wird, die den Wahrheitsgehalt von Informationen nicht mehr hinterfragt, weil sie sich nur mehr in der Blase bewegt, die ihr recht gibt. Es ist ein brandaktuelles Thema, großartig umgesetzt.

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  • 5 Sterne

    2 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 13.11.2018

    Als Buch bewertet

    Ein außergewöhnlicher, intelligenter und hoch politischer Krimi

    „Der Mensch will Bestätigung in dem, was er glaubt und denkt. In dem Moment, in dem er seinen Horizont öffnet, wird er sich seiner Untiefen bewusst. Auch der Beliebigkeit seiner Glaubenssätze. Und seiner Schwäche.“ (S. 74)

    Meine Meinung:
    Schon der Beginn dieser Geschichte ist außergewöhnlich. Hier wird keine Leiche aufgefunden, lernen wir kein Opfer in seinen letzten Lebensstunden kennen. Nein, wir wohnen als Leser einer Versteigerung bei, in der ein brillanter Wissenschaftler seine Nobelpreismedaille versteigern lässt. Schnell ist also klar, dass „LENZ“ alles andere als ein „normaler“ Kriminalfall ist. Doch auch ohne spannungsgeladenen und effekthaschenden Prolog hat es Michael Theurillat geschafft, mich für seine Storyline zu interessieren, denn wie die verschiedenen Ereignisse zu Beginn zusammengehören sollten, war mir über lange Zeit ein absolutes Rätsel. Durch zwei Handlungsstränge in etwas verschobenen Zeitlinien muss man zu Beginn gut auf die Zeitangaben an den einzelnen Kapiteln achten, um nicht zu sehr verwirrt zu werden – aber daran hat man sich schnell gewöhnt.

    Die meiste Zeit hat die Geschichte einen Verlauf genommen, bei dem ich mir nicht sicher war, was denn der eigentliche Kriminalfall hier sei – es ist also kein klassischer „who-dun-it“-Krimi, sondern eher ein „what-was-it“-Krimi. Für meinen Geschmack eine sehr intelligente und erfrischende Idee des Autors. Dazu kommt noch, dass der Plot im Fortgang der Geschichte eine zunehmend politische Dimension erreicht, die wirklich top-aktuell und für meinen Geschmack wahnsinnig interessant und schockierend zugleich ist. Hierzu kann ich leider nicht mehr schreiben, ohne zu spoilern.

    Neben dieser aktuellen und intelligenten Storyline besticht dieses Buch durch seine außergewöhnlichen Charaktere und deren Zusammenspiel. Allen voran natürlich der titelgebende Ewald Lenz, ein pensionierter Archivar mir einem IQ von über 150 und einem Gedächtnis, das kaum jemals etwas vergisst. Arrondiert wird dieser Ausnahme-Charakter von seinem kleinen, aber ebenfalls sehr ungewöhnlichen Freundeskreis, sei es der auch abseits von ausgetretenen Polizeipfaden ermittelnde Kommissar Eschenbach, der gerade erst von einer Auszeit in den USA wieder zurück zur Züricher Kantonalpolizei gekommen ist, oder auch sein alter Studienfreund Walter Habicht, ein brillanter Wissenschaftler, der von schwerer Krankheit gezeichnet ist.

    Besonders beeindruckt hat mich, dass einige Elemente dieser Geschichte auf wahren Gegebenheiten beruhen, was der Autor im Anhang auch beschreibt und entsprechende Quellen hierfür benennt. So ergibt sich für mich zum Schluss ein absolut überzeugendes Gesamtwerk.

    FAZIT:
    Ich habe selten so einen intelligenten, überraschenden und top-aktuellen Krimi gelesen. Chapeau, Herr Theurillat!

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  • 5 Sterne

    11 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kiki51, 04.11.2018

    Als Buch bewertet

    Der neue Kriminalroman Lenz von Michael Theurillat mit Kommissar Eschenbach spielt in Zürich und im Hochschwarzwald.
    Eschenbach kehrt nach dreimonatiger Auszeit an seinen Arbeitsplatz zurück. Er arbeitet sich in den letzten Fall ein, der eigentlich kurz vor dem Abschluss steht. Aber Eschenbach kommen Zweifel an den Untersuchungsergebnissen und er ermittelt weiter. Sein Freund Ewald Lenz, der im Archiv beschäftigt ist, gehört im Zuge der weiteren Ermittlungen mit einem Mal zu den Verdächtigen. Eschenbach will mit ihm reden, aber Lenz ist verschwunden.
    Ein gut geschriebener, sehr empfehlenswerter Kriminalroman, der unter anderem auch viele Hintergundinformationen zum Krieg in Syrien liefert.

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  • 5 Sterne

    15 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin K., 12.11.2018

    Als eBook bewertet

    „Die Bedeutung des Einzelnen für die Welt“ oder „Wo ist Lenz, wenn man ihn braucht?“

    Zum Inhalt:
    Kommissar Eschenbach kehrt nach seiner mehrmonatigen Auszeit bei der Tochter in den USA nach Zürich zur Kantonspolizei zurück. Doch während seiner Abwesenheit hat sich das Klima in seiner Abteilung, der er als Leiter der Zürcher Kriminalpolizei vorsteht, massiv verschlechtert. Maßgeblich daran beteiligt: Dr. Christine Saager, Polizeichefin, die eine Ivy Köhler als interimistische Leiterin aus dem Hut gezaubert hat, die zudem nach Eschenbachs Rückkehr nicht wieder ausscheidet, sondern als dessen Stellvertreterin im Team bleiben soll!
    Und dann der gerade am Tisch liegende Fall eines erst nach mehreren Tagen in seiner Wohnung tot aufgefundenen Siebzigjährigen! Wieso drängt Ivy Köhler derart, den Fall als „natürlichen Tod“ zu schließen, zumal Eschenbach beim „ersten Hinsehen“ Ungereimtheiten auffallen?
    Er beschließt, dem Ganzen unter dem Radar von Saager/Köhler nachzugehen und sein Netzwerk vertrauenswürdiger Personen zu nutzen! Doch wo ist einer seiner wichtigsten Freunde und Informationsquellen, Ewald Lenz, der pensionierte Polizeiarchivar? Was für eine Weltentdeckung macht er in seiner Mühle? Und wieso sieht Ivy Köhler in Lenz plötzlich ein Bedrohungspotential mit internationalen terroristischen Verbindungen?

    Meine Meinung:
    Plot:
    Da ich bislang bis auf Martin Suter keine Schweizer KrimiautorInnen oder in der Schweiz spielende Krimis gelesen habe, war ich auf Michael Theurillats LENZ schon sehr gespannt, da sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe eine Reise in die Schweiz und Pharmaindustrie versprachen.

    Schnell erahnte ich, dass meine literarische Reise noch viel weiter gehen wird, denn ich wurde Dank des flüssigen und inspirierenden Erzählstils Theurillats mit einer außergewöhnlichen Freundschaft dreier ehemaliger Studienkollegen, dem weltweiten Streben nach Geld, Macht und Einfluss inklusive der damit einhergehenden militärischen Verstrickungen bishin zum Syrien-Krieg und brillanten gesellschafts-politischen und philosophischen Betrachtungen zur Informations-(Un-)Kultur unserer heutigen Zeit überrascht. Und ich war auch erstaunt, wie allein man in einem westlichen Land dastehen kann und zu welchen „Stilblüten“ man sich genötigt sieht …

    Besonders spannend fand ich dabei, die weltweiten Geschehnisse aus der Sicht eines „neutralen“ Schweizers präsentiert zu bekommen, der zudem kritisch den Anteil seines Heimatslandes am weltweiten Geschehen hinterfragt.

    Protagonisten:
    Theurillats beschreibt seine Charaktere derart gut, dass ich mich schnell in sie einfühlen konnte. Besonders gelungen ist ihm die Skizzierung von Kommissar Eschenbachs, der mir von Beginn an sympathisch war, nicht zuletzt, weil er sich treu bleibt, weiter „schnüffelt“, auch wenn andere ihn davon abhalten wollen: einerseits, weil er es als seine polizeiliche/gesellschaftliche Pflicht ansieht und andererseits, weil er persönlich am Verbleib seines Freundes interessiert ist und last but not least wegen seines Lebensmottos „Es komme schon alles gut.“
    Zudem – im Vergleich zu vielen anderen Krimi-Kommissaren - erfrischend, dass er sich eine Aus-Zeit gegönnt hat, eine innige Beziehung zu seiner Tochter führt und auf langjährige Freunde zurückgreifen kann.

    Auch Ewald Lenz, der die Wahrheit der Bibliotheken liebt, wird wunderbar charakterisiert, weshalb auch gut nachvollziehbar ist, weshalb Eschenbach den Austausch mit ihm schätzt, wenngleich sowohl er als auch ich als Leserin nicht jedem Gedankengang von Lenz inhaltlich zustimmen können, Lenz uns aber zumindest dazu bringt, nachzudenken und einen eigenen Standpunkt zu schärfen oder überhaupt erst einzunehmen.

    Neben Eschenbach und Lenz sind es auch die NebendarstellerInnen wie zB Rosa Mazzoleni (Sekretärin mit italienischen Wurzeln) und Claudio Jagmetti (team-intern als Eschenbachs Vertretung Auserkorener) sowie der Pathologe, die mir Lust machen, die gesamte Eschenbach-Reihe kennenzulernen.

    Schweizer Lebensgefühl:
    Am Alltagsleben der Protagonisten lässt sich neben geographischen Details Zürichs auch gut in die hiesige Lebensart einfühlen, wie zB ins Sprüngli oder Tabaklädeli zu gehen oder sich Friandises zu gönnen. Die Viersprachigkeit – vor allem Schweizer-Deutsch, Italienisch und Französisch – blitzt vielerorts auf, erschließt sich jedoch bei mangelnden Schweiz- oder den jeweiligen Sprachkenntnissen nicht gänzlich. Dafür wird man mit einer internationalen Note – dem Umgangs-Englisch Eschenbachs, der gerade aus den USA zurückkehrt, versöhnt (holy shit).

    Fazit:
    Ein Schweizer Krimi, der sich über die Genre-Grenze hinaus als überraschend geistreicher, unterhaltsamer und inspirierender Roman entpuppt. Eine klare Leseempfehlung an alle, die sich mit weltweiten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und militärischen Entwicklungen auseinandersetzen wollen.

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