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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lalevi, 21.06.2023

    Ein Roman, der wichtige gesellschaftliche und emotionale Themen behandelt, mit Charakteren, die besonders sind.

    Zunächst ist der Schreibstil von Caroline Schmitt sehr passend und gelungen! Durch Rückblenden in die Vergangenheit findet sich der Leser schnell in die Geschichte ein und wird direkt mitgenommen. Man begleitet Lio und Max, die sich kennen und lieben lernen. Beide haben ein großes Päckchen zu tragen und so trägt jeder für sich seine unausgesprochenen Traumata mit in die Beziehung hinein. Ein Wendepunkt steht bevor, als Lio schwanger wird.

    Gut gefallen hat mir die liebevolle Ausarbeitung der Charaktere. Man merkt in jedem Satz, dass viel Arbeit darin steckt. Leider blieb mir die gesamte Geschichte etwas zu oberflächlich und teilweise verwirrend. Vielleicht hatte ich mich zu sehr vom Klappentext leiten lassen, der ja unter anderem am Ende eine große Befreiung verspricht. Angesichts der Gestaltung des Covers hätte ich einen großen Knall erwartet, der für mich in dieser Wiese ausblieb. Das Buch und die Geschichte an sich haben mich aber eher ratlos hinterlassen und sind schnell verblasst. Insgesamt ein Buch, das man gut lesen kann, für mich aber leider kein absolutes must-read.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 20.03.2023

    Lio lernt Max kennen, eigentlich wollte sie weiter Single bleiben, aber ihre beste Freundin Mariam nötigt sie zum Date. Es passt besser als erwartet, man mag sich, man liebt sich, man zieht zusammen. Als der Schwangerschaftstest positiv ausfällt, fällt das Kartenhaus in sich zusammen, denn Lio hat mehr Baustellen in ihrem Leben, als sie zählen kann, sodass sie bereits früh eine Entscheidung für sich trifft.

    Dieses Debüt der Journalistin Caroline Schmitt hat es in sich; schonungslos ehrlich ist Lio nur zu sich, alle anderen schließt sie aus. Dies hat natürlich Gründe, die erst nach und nach zutage kommen, allerdings für mich, nicht für die Personen, die es betrifft. Ich konnte Lio so gut verstehen, fühlte, litt und kämpfte mit ihr. Abgründe taten sich auf, Geister der Vergangenheit kämpften abwechselnd mit Leid und Glück. Verletzt, zerrissen, hoffnungsvoll und manchmal bekifft vor Glück, zwischen himmelhoch jauchzend und abwärts ins Tal der Tränen lag oft nur ein kurzes Stück. Dazu der grandiose Humor, der sich durch das Buch zog, fertig ist eine Geschichte, die mich begeistert, entgeistert, berührt und aufgewühlt hat. Eine Liebesgeschichte, die ganz anders war, als erwartet und dabei genauso, wie gewünscht. Ein tolles Debüt, sprachlich wie inhaltlich eine große Wucht. Ich möchte mehr davon! Dafür gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alina, 17.12.2022

    Intensives Leseerlebnis
    Lio hat nach einer teils traumatischen Kindheit und Erfahrungen lange Zeit Schwierigkeiten damit, Intimität und Nähe in Beziehungen mit anderen Menschen zuzulassen. Als sie schließlich Max kennenlernt, beginnt eine turbulente Beziehung mit vielen Auf und Abs - bis Lio bemerkt, dass sie schwanger ist. Unfähig es Max zu erzählen, verfolgen sie sowohl ihre Kindheitserinnerungen als auch wichtige (Zukunfts-)Fragen.

    „Liebewesen“, der Debütroman von Caroline Schmitt ist ein intensives, erfrischendes und berührendes Leseereignis. Das Erzählte und Erlebte ist teilweise sehr bedrückend und ich musste das ein oder andere Mal schlucken. In der Kombination mit einer Prise Humor und sehr genauen, realistischen Beobachtungen ist der Autorin hier eine echte Meisterleistung gelungen. Caroline Schmitt’s Schreibstil war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe mich aber ganz schnell darin verliebt.

    Lio ist eine wirklich tolle und mutige Hauptfigur - die Autorin bringt ihre Ängste, Gefühle und Gedanken auf realistische und berührende Art und Weise zu Papier ohne jemals kitschig zu sein. Neben ihrer komplexen Beziehung zu Max sind auch Lio’s Beziehungen zur ihren Eltern und ihrer besten Freundin Mariam toll beschrieben. Vor allem Letztere, die Freundschaft zwischen Lio und Mariam, ist eines meiner Highlights und hätte meiner Meinung nach gerne noch mehr Raum einnehmen dürfen.

    Trauma, sexueller Missbrauch, Intimität und Sexualität, Abtreibung und komplexe menschliche Beziehungen sind alles Themen, die hier auf eine frische, ehrliche und berührende Art und Weise behandelt werden. Dieser Roman wird vielleicht nicht jeden oder jede ansprechen, wer Interesse an den genannten Themen oder einfach guter Literatur hat, findet hier aber eine wirklich mitreißende und moderne Lektüre von einer tollen neuen Autorin.

    „Liebewesen“ hat jetzt schon eines der besten Cover und Titel des neuen Jahres und auch inhaltlich ist es ein grandioser Einstieg und einer der ersten Empfehlungen in der neuen Lesesaison.

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  • 5 Sterne

    nicigirl85, 27.01.2023

    Titel: Das wahre Gesicht der Liebe...

    Der Roman wurde mir sehr empfohlen und selten habe ich so schnell ein Buch durchgesuchtet wie dieses. Einfach nur wow. Das Lesen fühlte sich an wie eine Ohrfeige, die einen immer wieder und wieder hart im Gesicht trifft.

    Lio hat es nicht so mit Männern und der Liebe und dennoch lässt sie sich auf Max ein. Beide haben so ihre Wehwehchen, aber diese lassen sich zusammen besser aushalten als alleine. Als sie schwanger wird, stellt das ihr Leben auf den Kopf. Soll sie es ihm sagen? Will sie das Kind? Und ist man überhaupt in der Lage ein Kind großzuziehen, wenn einem das eigene Leben bereits so schwer fällt?

    An dem Roman hat mir vor allem gefallen, dass er nicht mit Fantasiegebilden zum Thema Beziehung und Liebe daher kommt, sondern schonungslos aufzeigt wie schmerzhaft das sein kann und wie nah Freude und Leid nun einmal bei einander sind.

    Auch wenn Lio und Max keine einfachen Charaktere sind, so habe ich sie doch als sehr echt empfunden und konnte ihre Gedanken und Probleme sehr gut nachvollziehen. Der Roman verdeutlicht sehr intensiv wie die Zeiten heute nun einmal sind.

    Am meisten bedrückt haben mich die Infos zur Entwicklung des Embryos und dass man als Leser weiß, dass es für den kleinen Wurm kein gutes Ende geben wird.

    Im Buch wird gegendert und das hat mich beim Lesen so gar nicht gestört, sondern es fühlte sich einfach enorm natürlich und richtig an.

    Der nüchterne und cleane Schreibstil Schmitts sorgt dafür, dass die harten Schicksalsschläge sich noch intensiver anfühlen als eh schon.

    Auf jeden Fall keine leichte Kost, die man da zu lesen bekommt und dennoch so wichtig. Man fühlt sich verstanden und dass eben die sozialen Medien und Filme eben nicht das echte Leben darstellen und deswegen nicht angestrebt werden müssen. Jeder muss lediglich seinen Weg finden und der kann dem einen richtig, dem anderen falsch erscheinen.

    Wenn das Jahr mit so einem tollen Debüt startet, dann bin ich schon sehr gespannt, was das Lesejahr 2023 alles noch so Tolles zu bieten hat.

    Fazit: Ein vielversprechendes Debüt, das hoffentlich ganz viele Leser finden wird. Spitzenklasse! Bleibt bei mir gewiss sehr lange im Kopf.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 29.01.2023

    Caroline Schmitts Schreibstil würde ich als intensiv beschreiben. Sie changiert zwischen sehr speziellem Humor, Tatkraft und Euphorie, Depression, Aufbruch und Stillstand. Und das alles geht wechselnd Hand in Hand und konnte mich von Beginn an begeistern.
    Lio ist jung, hat nie eine Beziehung geführt und hat eine starke abstoßende Haltung zu Sex. Ihre Freundin und Mitbewohnerin Mariam möchte sie jedoch immer wieder zu Dates überreden und schubst Lio so in Max' Arme. Was als absurdes und komisches Date beginnt, entfaltet sich langsam zu einer ehrlichen und offenen Liebe - mit Höhen, Tiefen und immer neuen Herausforderungen, was das Zulassen und Benennen von Gefühlen angeht. Endlich fühlt Lio annährend, was wohl auch andere Menschen beim Sex fühlen, traut sich in der Beziehung aufzublühen und nimmt sich und ihren Körper an.
    Bis sie ungewollt schwanger wird und sich erneut mit sich, ihrem Körper und vor allem ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen muss.

    Ich mag Lios Sichtweise, ihre Perspektive und ihren Ton sehr gern. Es wird schnell klar, dass sie sich selbst als verkorkst sieht und auf der Suche ist. Ihre Kindheit und Jugend ist geprägt durch ihre kalte, gewaltvolle Mutter, ihren gleichgültigen Vater und ein traumatisches Erlebnis, das sie lange nicht aufgearbeitet hat. Max hingegen kämpft gegen seine Depressionen an, bringt Buntes in Lios und seine Beziehung und tänzelt trotzdem immer wieder am Abgrund.
    Mit "Liebewesen" hat Caroline Schmitt nicht nur einen fantastischen Neologismus geschaffen, sondern auch ein brillantes Debüt vorgelegt. Sie thematisiert queere Liebe, Missbrauch, Beziehungsängste, -sorgen und -sehnsüchte sowie Identitätsfragen und Kinder(nicht)wunsch.
    Bereits nach den ersten Seiten hat sie mich vollständig in ihren Sog gezogen, ich habe Lios und Max' gemeinsame Zeit wie im Rausch verfolgt und wurde mit vielen Gedanken und Gefühlen zurückgelassen.

    Ein fantastisches Buch, das eine wichtige Stimme für unsere Gesellschaft und all die immer noch tabuisierten Themen sind.

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  • 5 Sterne

    meggie3, 26.04.2023

    Starker Roman, der zum Mitleiden anregt

    Als Lio den erfolgreichen Radiomoderator Max kennenlernt, lässt sie sich nur langsam und zunächst fast widerwillig auf ihn ein. Zu viel hat sie erlebt, das sie nicht aufgearbeitet hat. Ihr Schutzschild bröckelt und so werden aus ihr und Max ein Paar. Sie ziehen zusammen, durchleben gemeinsam Max‘ depressive Phasen und sprechen doch nicht aus, um was es eigentlich geht. Die Beziehung kriselt und Lio zweifelt an sich, an ihrem Partner und vor allem an der gemeinsamen Beziehung. Spätestens als sie schwanger wird, brechen ihre nur notdürftig verheilten Wunden wieder auf.

    Mir hat „Liebewesen“ ausgezeichnet gefallen. Der Autorin gelingt es, eine mir sehr sympathische Protagonistin so authentisch zu zeichnen, dass ich das Gefühl habe, sie zu kennen. Auch wenn ich gänzlich anders aufgewachsen bin als sie, konnte ich ihre Empfindungen und Handlungen in Bezug auf ihre Eltern nachvollziehen. Als Leserin konnte ich Lio in ihrer Entwicklung begleiten, ihre Wünsche und Hoffnungen und die darauf bezogenen Diskrepanzen zur Realität körperlich fast spüren. Manchmal hätte ich sie gerne in den Arm genommen (wenn sie es zugelassen hätte). Das habe ich sehr selten.

    Der Roman ist sehr gut zu lesen, ohne dass er irgendwie platt wirken würde. Gleichzeitig ist da auch immer wieder sehr trockener Humor und Ironie, die die zum Teil schwere Kost auflockern. Das Romanende fand ich persönlich sehr eindrücklich, allerdings auch ziemlich heftig. Ich habe danach ein bisschen gebraucht, um wieder zur Tagesordnung übergehen zu können.

    Mir hat das Debüt von Caroline Schmitt sehr gut gefallen, es ist allerdings kein Roman, der gute Laune heraufbeschwört. Ich hoffe, die Autorin veröffentlicht noch mehr so tolle Romane!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 02.03.2023

    Sehr intensiv – ein beeindruckendes Debüt

    „Liebewesen“ ist das beeindruckende Debüt der in Berlin lebenden Autorin und Journalistin Caroline Schmitt.

    Lio und Mariam sind zwei Freundinnen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Lio ist zurückhaltend, scheu, macht viel mit sich aus und ist im permanenten Kampf mit sich selbst. Mariam nimmt das Leben locker und leicht. Mariam ist es auch, die das Kennenlernen und die Beziehung zwischen Lio und Max vorantreibt. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat Lio ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Körper. Als sie nun ungewollt schwanger wird, holt ihre Vergangenheit sie ein und sie kann ihre Gedanken nicht mehr stoppen.

    Der Schreibstil von Caroline Schmitt ist ungewöhnlich – eindringlich, laut und intensiv zugleich. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Gefühle von Lio beschreibt sie sehr feinfühlig und nachvollziehbar, so dass mir fast die Luft weggeblieben ist. Lios Vergangenheit ist schwierig und sie ist traumatisiert. Es geht um Mißhandlung, Mißbrauch, Depression, Alkoholsucht, schwierige Familienverhältnisse und vieles mehr.

    Die Beziehung zwischen Max und Lio ist entsprechend belastet und dennoch sind zu Beginn die Dialoge zwischen den beiden auf eine einmalig leichte, humorvolle und flapsige Art geschrieben, die mir sehr gut gefallen hat. Auch die Freundschaft zwischen Mariam und Lio hat etwas Einzigartiges.
    Das Buch ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der man den Protagonisten nur das Beste wünscht und so problembeladenen wie die Handlung auch sein mag, sie wirkt durch und durch authentisch.

    Mich hat die Autorin mit ihrem Debüt beeindruckt und ich bin gespannt auf weitere Bücher von ihr.

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 21.02.2023

    "Warum machst du alles so bunt?" [...] "Damit noch ein bisschen Farbe da ist, wenn die große Schwarzmalerei los geht."

    Ein Wohlfühl-Liebesroman ist Liebewesen weiß Gott nicht, aber weichgespülte, perfekte Hauptfiguren gibt es ja auch schon zur Genüge. (Trigger Warnung: Buch thematisiert unfreiwilligen Sex, häusliche Gewalt - explizit, Alkoholismus, Depression)

    Hier gibt es das totale Gegenteil. Biologin Lio (gestörte Körperwahrnehmung) und der charismatische Radiomoderator Max (depressiv) sind ein unperfektes Paar. Vom von der besten Freundin arrangierten Tinder Date über den Anfang der Partnerschaft bis zu einem eigentlich harmlosen Moment im Schwimmbad, der für Lio ein verdrängtes Kindheitstrauma triggered. Bei einem normalen Liebesroman wäre jetzt wohl der Zeitpunkt, wo die beiden sich gegenseitig "retten", spätestens als Lio schwanger wird.

    Aber es ist eben kein normaler Liebesroman und das konventionelle Happy End bleibt aus. Lio kann Max nicht von der Schwangerschaft erzählen - warum, muss man selber lesen, aber die Geschichte, inklusive Ende, ist einfach toll geschrieben und hat mich sehr berührt. Komplett ungeschönt wird hier Liebe als Kampf dargestellt (und da macht dann auch das sehr auffällige Cover Sinn)... mit einer komplizierten Hauptfigur, die auch kompliziert bleiben darf und die man eben nicht vollständig verstehen muss. Definitiv keine leichte Kost, aber sehr interessant und zum Nachdenken anregend.

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 20.12.2022

    Schwierige Beziehung
    "Liebewesen" von Caroline Schmitt ist der Debütroman der Autorin und hat mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen.
    Lio erzählt hier aus ihrem Leben, ihren Gedanken, ihrer Vergangenheit. Sie hat dabei eine unnachahmliche, schonungslos offene und ehrliche Art. Über viele ihrer Gedanken musste ich lachen, manche haben mich schockiert, andere sehr nachdenklich gemacht. Aber sie haben etwas in mir bewegt.
    Lio lernt Max kennen und sie werden ein Paar, ein sympathisches Paar, dass man sehr gerne in ihrem Alltag begleitet. Beide sind keine einfachen Charaktere und beide sind bei weitem nicht immer sympathisch, sie geraten auch regelmäßig in absurde Situationen, die sie auf eine Art und Weise lösen, die mir nicht eingefallen werde.
    Dieses Buch ist irgendwie wie ein Wirbelsturm, maan spürt die Gefahr, aber es reißt einen mit und läßt auch so schnell nicht wieder los, ich habe es erst wieder aus der Hand gelegt, als ich es ausgelesen habe und wußte, was aus Lio geworden ist.
    Der Klappentext mit der Schwangerschaft ist etwas irreführend, denn das ist nicht das Hauptthema dieses Buches. Das Buch greift viele schwierige Themen auf und rechnet schonungslos und offen mit ihnen ab und das ganze auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise.
    Lio und Max werden mir noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben.

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  • 4 Sterne

    Nanni, 24.03.2023

    Es ist schwierig schwierige Rezensionen über schwierige Bücher zu schreiben.
    Hier kommt mein Versuch.

    Inhalt:
    Lio lernt Max über Tinder kennen und er wird zum ersten Mann in ihrem Leben, mit dem sie körperliche Nähe zulassen kann. Traumatische Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend haben sie geprägt und beeinflussen ihre mentale Gesundheit bis in die Gegenwart. Auch Max hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Nach zwei Jahren Beziehung wird Lio unerwartet schwanger. Sie ist sich sicher, dass sie das Kind nicht bekommen möchte.

    Meine Meinung:
    Wir befinden uns im Post-Sally-Rooney-Zeitalter. (Es tut mir leid, dass ich diesen Namen schon wieder nutze.) Rooney hat es irgendwie geschafft im englischen Sprachraum den Grundstein für ein neues Genre zu legen. In den Weiten von Bookstagram wird die Form von Literatur, auf die ich mich hier beziehe, als "Sad Girl Literature" oder auch "Hot Girl Literature" bezeichnet. "Basically"geht es um junge Frauen in ihren Zwanzigern, die mit ihrer mentalen Gesundheit ringen, oft eine problematische Vergangenheiten haben, und natürlich geht es um die Liebe in einer modernen Welt. Es ist alles ein bisschen Großstadt, alles ein bisschen Hipster, alles ein bisschen traurig, manches auch ein bisschen provokant. Ich bin ein großer Fan.
    Als ich das Cover von "Liebewesen" zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich "Das ist ja Sad Girl Literature aus Deutschland, das muss ich lesen!"
    Jetzt, wo ich es gelesen habe, kann ich sagen: Ich bin sehr froh darum!
    In einer kurzen und gleichzeitig einprägsamen Geschichte erzählt Caroline Schmitt vom Schicksal einer jungen Frau, eines Mannes und ihrer Beziehung. Dass die Protagonistin im Laufe der Geschichte schwanger wird und diese Schwangerschaft nicht austragen will, ist nur ein Aspekt der Handlung. Für mich geht es viel mehr um zwei Menschen, die noch jung sind, aber auch nicht mehr so jung, dass sie nicht richtig erwachsen wären, die zusammengefunden haben und versuchen zusammenzubleiben, trotz allem. Sehr relevant für die Entstehung und das Fortbestehen ihrer Beziehung ist die Provinzkindheit der Protagonistin, die von einem traumatisierenden Mutter-Tochter-Verhältnis überschattet wird. In mehreren Kapiteln wird die Haupthandlung unterbrochen und rückblendenartig aus dieser Kindheit erzählt. Das ist nicht leicht auszuhalten, wird aber besser, weil die Autorin es schafft, Lios Geschichte so humorvoll, bissig, fast ein wenig ironisch zu schildern. Dieser Schreibstil ist für mich das Größte an "Liebewesen". Die einzelnen Kapitel sind kurz und sprechen für sich. Viele davon lesen sich "Auf die Zwölf", wie dreiseitige Faustschläge. Das finde ich einerseits super, andererseits führen die einhergehenden Zeitsprünge dazu, dass ich als Leserin manchmal das Gefühl habe, irgendetwas verpasst zu haben. Das Buch hat seine eigenen Sternstunden. Bestimmte Szenen und Dialoge, die auch nach dem Lesen bei mir geblieben sind, weil sie so einprägsam sind. Es gibt aber auch Momente, in denen mir die Handlung und (Neben-)Charaktere etwas klischeebeladen und wächsern vorkommen. Vor allem bei Max hat mir noch eine weitere Ebene seiner Person gefehlt.
    Die Bearbeitung des Themas "Abtreibung", wie sie von Caroline Schmitt in "Liebewesen" vorgenommen wird, finde ich mutig und konsequent. Ich könnte mir vorstellen, dass sich Leser*innen dadurch provoziert fühlen werden - in verschiedene Richtungen. Mir jedenfalls hat es besonders gut gefallen. Ich glaube, dass gerade Perspektiven wie Lios erzählt werden sollten, weil und obwohl sie schmerzhaft sind und das ist hier facettenreich gelungen.

    Fazit:
    4,5 Sterne für "Liebewesen" im Gesamten, 5 Sterne für den Mut und 5 Sterne für das Cover. Wenn das so ist, dann bitte mehr Sad Girl Literature aus Deutschland, gerne auch mit Herbert Grönemeyer Insidern.

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  • 5 Sterne

    Frederike Z., 27.01.2023

    Dieses Buch tut weh. Und man kann einfach nicht aufhören. Immer fester drückt es zu, dass einem die Luft wegbleibt. Ungemein authentisch, ohne sich gängiger Klischees zu bedienen oder Dinge schönzureden, erzählt Caroline Schmitt in ihrem Debütroman „Liebewesen“ von transgenerationalen Traumata und Gewalt, von Liebe und Leere, von Vorwürfen und Geheimnissen, Freundschaft - und einer ungewollten Schwangerschaft. Kurz: vom Leben. Zärtlich beschreibt sie, wie Lio und Max sich kennenlernen, die Welt rosarot, doch je intensiver ihre Beziehung wird, desto deutlicher zeigen sich ihre jeweiligen Narben: Max‘ Depressionen und Verlustängste eine Mutter, die bereut, Mutter geworden zu sein, und Lio das mit jeder Faser spüren lässt; ein Vater, der dem Alkohol verfallen ist; ein Körper, der Angst vor Berührung und Intimität hat, traumatisiert ist. Der nicht mehr der ihre ist: weil er von ungewollter Hand berührt worden ist – und sie ihn sich nun plötzlich teilen muss. Wohl eines der ehrlichsten, schmerzhaftesten und zugleich schönsten Debüts in diesem Jahr!

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  • 5 Sterne

    labbelman, 22.12.2022

    Titel: So viel mehr als ich mir gewünscht habe...

    Bereits das provokante Cover und der Klappentext haben mich ahnen lassen, dass diese Story genau meins sein wird und es wurde einfach noch so viel besser als erwartet.

    Caroline Schmitt beschreibt endlich wie Beziehung und Liebe in der heutigen Zeit wirklich sind, nämlich kompliziert und harte Arbeit und so gar nicht aus einem Hollywoodfilm entsprungen. Gerade durch die sozialen Medien fühlt man sich oft als Versager und wenn man solche echten Geschichten zu lesen bekommt, dann ist das einfach unendlich heilend.

    Ich konnte so enorm gut in Lios Gefühlswelt abtauchen wie schon lange nicht mehr.

    Die Lektüre schmerzt und ist alles andere als einfache Kost, aber genau deswegen mag ich das Buch. Es ist so unbequem wie die Welt da draußen, vor allem unsere schöne Scheingesellschaft.

    Der Roman kommt mit einer cleanen Sprache daher und trifft deswegen erst recht mitten ins Herz.

    Fazit: Solche Debüts brauchen wir. Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 04.03.2023

    Lio ist jung, absichtlich unerfahren und doch auf der Suche nach der großen Liebe. Als sie Max kennen lernt, scheint alles perfekt. Ihre gemeinsame Zeit ist zunächst heiter und unbeschwert, aber Lio ist mit ihrem Körper und ihrem Leben hoffnungslos überfordert und verliert den Boden und den Halt.
    Dieses Buch ist wirklich atemberaubend! Man liest los, kann es nicht mehr aus der Hand legen und ist gefesselt. Dabei ist es kein Buch, das glücklich macht. Eher eines, das auch schockiert, und in mir das unbehagliche Gefühl erzeugt hat, ich sei ein Voyeur. Unweigerlich fragt man sich, wie Menschen eine schlimme Kindheit verarbeiten und/oder ob das überhaupt machbar ist. Lio ist so echt, so ehrlich, entwaffnend und verwundbar. Ein Mensch, wie eben aus dem Leben gegriffen.
    Caroline Schmitt hat eine brutal offene Liebesgeschichte geschrieben, die an den Unzulänglichkeiten des Menschseins scheitert. Und vielleicht gerade deswegen so berührt und lange nachhallt.

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  • 4 Sterne

    Anita, 08.04.2023

    aufwühlend und voller Emotionen

    Worum geht es?
    Um Lio, die Max kennen lernt. Die sich für so viele Dinge (noch) nicht bereit fühlt, aber mitmacht. Weil man das eben so macht. Lio, die ja sagt, auch wenn sie nein meint.

    Worum geht es wirklich?
    Lügen, Anpassung und Kontrollverlust.

    Lesenswert?
    Ja, auch wenn es ein wenig dauert, bis man in die Geschichte hinein findet. Bruchstückhaft und teilweise mit großen und kleinen Zeitsprüngen begleitet man Lio von ihrem ersten Date mit Max bis hin zum weiteren Verlauf dieser beiden Menschen. Bereits das Date wurde nicht von ihr selbst initiiert und generell wirkt der gesamte Ablauf ungewollt, aber wie ein Versuch, sich in eine Norm zu quetschen. Auch in der weiteren Handlung wird dieser Zwang immer wieder präsent, in schwer ertragbaren oder kaum nachvollziehbaren Situationen. Man möchte Protagonistin Lio zugleich packen und schütteln, aber auch tröstend in den Arm nehmen.
    Dauernd missachtet sie ihre eigenen Wünsche und lässt viele Dinge mit sich geschehen. Dann wiederum ist sie eher dickköpfig mit starkem eigenen Willen.
    Sie war mir nicht unbedingt sympathisch und trotzdem habe ich mit ihr gelitten und war immer wieder schockiert über das Verhalten von ihrem Date Max, wie wenig er sich hinterfragt, wie wenig Feingefühl er besitzt.
    Die Geschichte ist in einer gut lesbaren Sprache verfasst, die Kapitel kurz und trotz Zeitsprüngen gut verständlich. Das Cover ist definitiv ein Hingucker und passt wirklich gut zu dem Inhalt.
    Ich fand angenehm, dass es auch wohlwollende Figuren in der Geschichte gab, dass man es nicht nur mit unsympathischen Personen zu tun hatte. Diese Randfiguren haben das ganze ein bisschen erträglicher gemacht.
    Prinzipiell ist das Thema und die ganze Handlung nicht einfach zu ertragen, wobei der Klappentext/die Zusammenfassung meiner Meinung nach auch eine unkorrekte Darstellung der Handlung wiedergibt.
    Wenn man eine aufwühlende, teilweise rohe, teilweise lieblose Geschichte lesen möchte und kann, dann würde ich dieses Buch empfehlen. Bewegend ist es auf jeden Fall!

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  • 4 Sterne

    SofieW, 02.07.2023

    Man muss es aushalten, die ehrlichen Worte, das ungeschönte Leben

    Lio ist eine innerlich zerissene junge Frau, schwer belastet von den gelebten Jahren. Eine spontane Aktion führt zu einem Aufeinandertreffen mit Max und sie werden ein Paar. Und dann passiert es, der Ernst des Lebens hält Einzug. Lio wird schwanger. Das ist wirklich real und für sie mehr wie ein Schock. Nun heißt es, sich auseinanderzusetzten, mit so vielen in sich selbst begrabenen Geschehnissen und natürlich mit dem Mann, der irgendwie nur sehr unernsthaft ihr Partner ist.
    Dies ist eine Geschichte, die die Realitäten, die echten Gedanken von Menschen an die Oberfläche trägt. Es heißt ja manchmal, Gedanken sind frei, auch die, die einen eigentlich empören müssten, von denen besser niemand anders weiß, denn sie können zwar wahr, aber zugleich auch geradezu schokierend, nicht gesellschaftsadäquat sein. Und die würden und werden auf Gegenwehr stoßen, auf stillen oder vielleicht auch verbal vorgetragenen Protest, einfach weil die eigenen Wünsche andere sind und die eigenen Wertvorstellungen besser zu dem passen, wofür die Vielen stehen. Diesen Menschen Nähe entgegen zu bringen, gar Sympathie, ist eher unwahrscheinlich und genauso ist es auch hier. Gerade Lio, diese Figur, von der Autorin mit bis zum Schluss unerforschten Abgründen angelegt und mit 'unüblichem' Empfinden und Härte und auch die Stärke dafür versehen, sie geht letztendlich ihren Weg. Was dann beim Leser ankommt, ist schon eine gewisse Achtung für die Selbstbestimmtheit, die sie sich 'herausnimmt', aber dies aus der Entfernung, mit Verhaltenheit und jeder Menge innerer Reaktion, fürs Nachdenken hintenan.
    Ein Roman, den man aushalten muss, eine mutige Autorin, die Mainstream ganz außen vor lässt und dass man über dieses Buch redet, das hat es auf jeden Fall verdient.

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  • 4 Sterne

    _Le4_, 19.12.2022

    Im Buch geht es um Lio, welche Schwierigkeiten damit hat, sich auf andere Menschen einzulassen. Doch dann ist da Max und Lio lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein. Leider wird sie dabei ungewollt schwanger, etwas, das sie sich nie für sich gewünscht hat. Vor allem, weil die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter nicht gut ist. Ihre Auseinandersetzungen mit den eigenen Problemen, der ungewollten Schwangerschaft und was es für ihren Körper bedeutet, werden uns in diesem Buch nahegebracht.

    Der Schreibstil des Buches ist irgendwie ein bisschen plump, hat mir aber sehr gefallen. Weil er teilweise so flach fällt, betont er irgendwie die Alltäglichkeit, mit der die Hauptcharakterin mit ihrem Trauma umgehen muss. Die Geschichte ist anfangs recht charmant, wird im Laufe jedoch bedrückender.
    Der Blick auf die psychischen Probleme der Charaktere finde ich interessant. Es wirkt sehr offen und beschönt nichts. Dadurch fühlen sich die Charaktere auch sehr lebensecht an.
    Das Buch behandelt Sexismus, transgenerationale Weitergabe psychischer Probleme und Traumaverarbeitung. Das Buch ist an einigen Stellen nicht ganz leicht zu lesen.
    Lio mochte ich gerne. Ihre Gedanken konnte ich sehr gut nachvollziehen und wir bekommen tiefe Einblicke in ihr Innenleben. Sie macht eindeutig Fehler, aber sie lag mir trotz dessen am Herzen.
    Das Buch behandelt die Schwangerschaft in der zweiten Hälfte. Es zeigt auf, welche Probleme schwangere Menschen haben und auch Menschen, welche sich für den Schwangerschaftsabbruch entschieden haben.
    Gegen Ende hin läuft die Geschichte irgendwie einfach noch vor sich hin auf das Ende zu. Ich denke, dass dort noch etwas Luft nach Oben ist.

    Insgesamt ist es ein bedrückendes und interessantes Buch, welches aber sicher nicht jedem zusagt.

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 26.01.2023

    aktualisiert am 27.01.2023

    Beeindruckender Debütroman
    In ihrem Debütroman "Liebewesen" erzählt Caroline Schmitt die Geschichte der Biologin Lio. Diese ist Mitte Zwanzig und lernt durch Vermittlung ihrer besten Freundin Mariam den attraktiven Soziologen Max kennen. Max ist Mitte Dreißig und arbeitet als Rundfunkmoderator. Obwohl Lio ihren Körper nicht mag und es ihr schwerfällt, körperliche Nähe zuzulassen, verlieben sich die beiden ineinander und teilen sich schon bald eine Wohnung. Die Beziehung gestaltet sich schwierig, Streitigkeiten sind an der Tagesordnung. Auch Max' Depressionen, seine Untreue und Lios in der Vergangenheit erlittene Traumata belasten die junge Beziehung. Als Lio nach zwei Jahren feststellt, dass sie ungewollt schwanger ist, fällt es ihr schwer, eine Entscheidung zu treffen.

    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und bringt dem Leser dadurch Lios Gedanken und Probleme noch näher.
    Der Roman liest sich sehr flüssig, die Sprache ist sehr direkt, in meinen Augen manchmal zu direkt. Der Autorin ist es gelungen, die Entwicklung der Beziehung von Lio und Max sehr authentisch zu schildern. Lios Erinnerungen an die erlittenen Traumata und die damit verbundenen Probleme sind schonungslos offen und eher nüchtern beschrieben. Trotz der zahlreichen, mit viel Humor erzählten Passagen handelt es sich bei dem Buch um keine leichte Kost, es geht hier auch um Misshandlungen in der Kindheit, Vergewaltigung und Selbstverletzung. Auch Lios Erinnerungen an ihre kaltherzige Mutter und den alkoholkranken Vater schockieren, sie machen betroffen und traurig.

    Das aufwühlende Buch wird mich noch länger beschäftigen - Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Anni B., 08.01.2023

    Mutig

    Der Titel und vorfallen das Cover haben mich sehr neugierig gemacht auf diesen Roman. Als ich dann begann zu lesen war ich teilweise entsetzt, denn es geht unter die Haut.
    Die Autorin Caroline Schmitt ist mit ihrem Werk ein Thema angegangen, welches selten aufgegriffen wird, dabei ist es doch sehr wichtig.

    Lio hat selbst eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, kein Wunder, dass sie ins straucheln gerät, als sie mit Mitte 20 von ihrer Schwangerschaft erfährt. Sie muss sich ihres Körpers bewusst werden und der Vorstellung überhaupt ein Kind zu bekommen. In unserer Gesellschaft ist die Vorstellung vordergründig, dass jede Frau sich auf das Erlebnis Mutterschaft einlassen sollte. Das es auch Frauen gibt, die ihren Körper dafür nicht hergeben wollen, kommt im klassischen Bild wenig vor, beziehungsweise, es wird nicht ehrlich thematisiert.

    Es hat mir unheimlich gut gefallen, dass Caroline Schmitt den Mut hatte, dieses heikle Thema beim Schopf zu packen, und es auf ihre eher schnodderige Art auf den Punkt bringt. Sie durchleuchtet durch ihre Protagonisten, die psychisch auch außerhalb der. Unterschätzt und ihrem Verhältnis dazu, genügend Probleme mit sich bringt.
    Ein Roman, den man lesen sollte, ein Roman, der erschüttert, ein Roman der mutig genug ist um Aufsehen zu erregen!

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  • 4 Sterne

    Stefanie M., 19.12.2022

    In Liebewesen geht es um die junge Lio. Sie lernt Max über eine Dating Plattform kennen. Beide haben eine nicht ganz einfache Vergangenheit, gerade Lio musste viel Negatives erfahren. Manchmal scheint es so, als ob das ihre einzige Gemeinsamkeit wäre. Trotz allem kommen die beiden zusammen und versuchen eine irgendwie normale Beziehung zu führen.

    Max ist mir mit seiner narzisstischen Art sehr unsympathisch. Lio mag ich schon eher. Sie hat eine eigene Meinung, traut sich aber gerade am Anfang der Handlung zu selten, für sich selbst einzustehen. Ich bin vor allem für Lio froh, dass die Geschichte so ausgegangen ist.

    Der jugendliche Schreibstil, der nur so vor Sarkasmus und Ironie strotzt, gefällt mir ausserordentlich gut. Vor allem passt er zur Handlung und den Protagonisten. Manchmal war es zum Lachen komisch geschrieben, in anderen Szenen wurde wiederum ein ernster Ton angeschlagen, was einen die Dramatik spüren lies.

    Ich finde besonders gut, dass einige aktuelle gesellschaftlichen Themen angesprochen werden, diese aber nicht in propagiert werden. Man wird als Leser nicht zu der einen oder anderen Meinung gedrängt.

    Alles in allem liest sich "Liebewesen" angenehm und mit Leichtigkeit. Es war eine gute Unterhaltung. Ein zweites Mal werde ich es jedoch nicht zur Hand nehmen.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 27.04.2023

    Eindrücklich

    Lios Kindheit war von körperlicher Gewalt geprägt. Heute ist ihr Körper ein einziger Alptraum für sie. Als sie Max trifft und die beiden sich verlieben, versucht sie sich mühsam in einer schwierigen Normalität. Als sie ungewollt schwanger wird, kommen die Erinnerungen hoch an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und all die Situationen, an die sie nie wieder denken wollte. Ihr gesamtes Leben steht an einem Wendepunkt…

    Lios Leben bei ihren Eltern war äußerst schwierig, sie war froh, als sie dem Elternhaus endlich entkommen war. Wie aber lebt es sich in einer Beziehung mit einer solchen Vergangenheit? Sehr eindrücklich lässt die Autorin Caroline Schmitt ihre Hauptperson erzählen, wie Max in ihr Leben tritt und wie ihre Vergangenheit in ihre Beziehung mit hinein spielt. Immer wieder musste ich schlucken, wenn Lio manchmal eher sachlich, manchmal sehr emotional erzählte, was in ihr und um sie herum vorgeht. Vieles wird hier bruchstückhaft zusammengetragen, doch anders kann eine solch traumatische Vergangenheit nicht erzählt werden.

    Diese bewegende Geschichte hat mich sehr beeindruckt, auch wenn sie keineswegs leicht zu lesen ist. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe 4 von 5 Sternen

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