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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma, 16.06.2015

    Als eBook bewertet

    Der Roman ist aus zwei Perspektiven erzählt. Es gibt abwechselnd Abschnitte unter dem Titel „Siri“ in der Ich-Form und in Präsenz, und Abschnitte unter „Das traurige Herz“, die in der Vergangenheitsform und in der dritten Person verfasst worden sind.
    Siri kommt als ein neues Mitglied in eine Gruppe der Profiler, die bei den Ermittlungen der grausamen Morde an schwulen Männern mitwirkt. Siri fährt meist mit einem Kollegen zu den Angehörigen der Opfer und redet mit ihnen. Bei den Sitzungen der Gruppe wird an einem Mörderprofil gefeilt. Zu Hause wartet auf Siri ihr Freund, ein Polizist, mit dem sie einen kleinen Sohn von vier Jahren hat. Außerdem hat Siri ein altes, ungelöstes Problem mit ihrer ehemals besten Freundin.
    Part „Das traurige Herz“ erzählt die Geschichte eines jungen schwulen Mannes über Jahre hinweg. Es fängt im Jahr 1994 an und endet in der Gegenwart. Die zwei Stränge laufen zusammen und finden ein gemeinsames, blutiges Finale.
    Themen wie Partnerschaft, Freundschaft, Vergebung, Einsamkeit, Liebe, Treue, Loyalität, Verletzlichkeit, Familie, Vereinbarkeit der Arbeit und Familie, sind u.a. in den Roman hineingeflossen.
    Einige tiefschürfende Gedanken, wie z.B. zu den Vorzügen der Gartenarbeit S. 65, oder manche schon fast im Märchenstil verfasste Beschreibung S. 39 eines ehemaligen Partners von Siri erwarten den Leser am Anfang, manches zu Beziehungen, Partnerschaft.
    Die Profilergruppe ist ein illustrer Haufen. Die Figuren sind interessant, sehr gut ausgearbeitet worden. Männer wie Frauen der Gruppe kamen sehr lebendig rüber.
    Der Schreibstil ist recht angenehm, liest sich leicht und schnell weg.
    Für richtige Definitionen, damit auch alle es richtig verstehen, ist bestens gesorgt. Z.B. was ein Hassverbrechen, Gefühl vs. Motiv bei der Beweisführung wären. S. 92.
    Es ist gut spürbar, dass sich die Autorinnen eingehend mit den o.g. Themen und insb. mit dem Thema das Leben als schwuler Mann beschäftigt und ein tiefes Verständnis dafür entwickelt haben. Einige Schicksale, Einblicke in das Leben schwuler und bisexueller Männer werden im Rahmen der Ermittlungen vor Augen der Leser freigelegt, z.B. Eine Figur schildert seine Eindrücke, Gedanken, Erinnerungen an die Anfänge, wie seine Familie es aufgenommen hat, etc. S. 247. Auch Gedanken einer Mutter auf das Schwulsein ihres Sohnes zeigt es besonders deutlich. S. 295.
    Der Fall an sich konnte mich aber leider nicht überzeugen. Er ist vielmehr eine Studie über Schwulsein und manche Beziehungsprobleme, ein spannender Thriller ist es für mich nicht.
    Dinge, die zum Punkteabzug geführt haben:
    Wenig glaubwürdig beim Hauptmotiv des Täters. Die aufsehenerregenden Morde sehen für mich eher nach Effekthascherei aus. Dieses Theatralische, wie man es zu Anfang am ersten Mord sieht, ist nicht in dem Charakter des Täters verankert.
    Vieles blieb bei auf dem Niveau der Behauptungen. Wenig Stoff und Raum zur Bildung eigener Meinung gegeben, um eigenes Kopfkino zu starten. Man ist quasi gezwungen den narrativen Fertigbrei zu schlucken und zwar mehrmals, auf der gesamten Länge.
    Insgesamt zu viel erklärt, besonders zum Schluss.
    Der Stoff wird oft wiederholt. Und zwar mehrmals. Man dreht sich im Kreis.
    Es liest sich zwar schnell, aber die Geschichte mitzuerleben, so richtig einzutauchen fiel mir schwer. Zu viel Narrativ, s.o.
    Die Hauptfiguren blieben mir fern. Von Siri, der Haupterzählerin in ihrem Teil der Geschichte, fühlte ich mich nicht abgeholt, konnte mit ihr bis zum Schluss nicht warm werden.
    Manch weniger gelungene Beschreibung und paar Tippfehler wie z.B. S. 160, 247 schmissen mich aus dem Lesefluss gelegentlich heraus.

    Fazit: Der Fall konnte mich leider nicht überzeugen. Vielversprechend am Anfang, flaut es im Verlauf deutlich ab. Er ist vielmehr eine Studie über Schwulsein und manche Beziehungsprobleme. An sich ist es gut gearbeitet worden, aber als Thriller hat das Buch mich einfach nicht mitnehmen können. Spannend geht für mich anders.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja Z., 04.07.2015

    Als eBook bewertet

    Die Hitze hat Stockholm fest im Griff. Siri Bergman würde lieber mit ihrem Partner Markus und dem gemeinsamen Sohn Urlaub machen, aber nachdem sie grade eine neue Stelle als beratende Psychologin bei der Polizei angetreten hat und ihr erster Fall wartet, ist dies nicht möglich. Ein homosexueller Promi wird ermordet, pikantes Detail: das Herz wird ihm nach dem Tod auch noch entfernt. Es deutet vieles auf eine Hasstat hin, doch mit derselben Mordwaffe wird nur wenige Tage später ein 4-jähriger Junge erschossen. Die Fälle scheinen in kein Muster zu passen, doch dann zeigt sich, dass es eine Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Mord gibt und ein junger Mann mit offenkundigen psychischen Problemen rückt ins Visier der Ermittler.

    Der Fall ist interessant konstruiert und lässt lange Zeit die Frage nach dem Täter als obsolet erscheinen, da man parallel mehrere Erzählprespektiven erhält und somit auch die Geschichte des potentiellen Mörders kennt. Die Motive entwickeln sich langsam zu einem stimmigen Gesamtbild, das sich jedoch unerwartet nochmals verschiebt und dennoch eine logische, neue Sicht bietet. Die Spannung erfährt der Roman daher weniger aus der bekannten Frage des „Whodunnit“, sondern mehr aus dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittlern und Täter und der Frage, wann und wie sie ihn zu fassen bekommen.

    Der Titelzusatz „Psychothriller“ ist für mein Empfinden irreführend. Hier wird nicht mit der psychischen Anspannung des Lesers gespielt, sondern es handelt sich um einen Thriller, in dem psychische Erkrankungen eine wesentliche Rolle einnehmen und relevant für die Taten sind. Dies tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch, für mich war der Roman trotzdem spannend und unterhaltsam.

    Einziger Minuspunkt ist das geschilderte Privatleben der Protagonistin. Dies ist nicht nur völlig uninteressant, sondern hat für mich die Figur nicht nur schwer an Sympathie verlieren lassen, sondern dem ganzen Roman in eine depressiv-negative Stimmung verliehen, die mich beim Lesen zunehmend gestört hat. Für mich darf ein Thriller oder Krimi auch gerne ohne die Privatprobleme gestörter Ermittler auskommen.


    Fazit: spannender Fall mit kleinen Abstrichen.

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  • 3 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny Vogler, 03.07.2015 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Siri Bergman, ehemalige Psychologin unterstützt seit Neuestem das Profilerteam der Stockholmer Polizei. Ihr erster „Fall“ führt sie in das Schwulenmilieu der Hauptstadt. Ein prominenter Homosexueller wird brutal hingerichtet und sein herausgeschnittenes Herz in einer Silberschale präsentiert. Als weitere Morde geschehen, die in direktem Zusammenhang zu stehen scheinen, versuchen Siri und ihr Team ein geeignetes Täterprofil zu erstellen. Handelt es sich um Hassverbrechen oder um einen persönlichen Rachefeldzug?

    In diesem Psychothriller liegt der Fokus auf der Ermittlertätigkeit und den persönlichen Befindlichkeiten der Protagonisten. Mittels zweier Handlungsstränge entwirft das Autorenduo einen Kriminalfall um Schuld und Rache, um enttäuschte Liebe und verletzte Gefühle. Der Schreibstil ist modern, leicht zu lesen und generell ansprechend, so dass man auf reichlich 400 Seiten gut unterhalten wird.

    Dennoch widmet sich ein Großteil des Buches dem Leben von Siri Bergman, ihren Ängsten und Sehnsüchten, ihren Eheproblemen und der Last einer unfreiwillig beendeten Freundschaft. Dadurch tritt der Kriminalfall immer wieder in den Hintergrund und verliert zusehends an psychologischer Raffinesse.

    Fazit: Meine Ansprüche an einen spannungsgeladenen Psychothriller wurden hier nicht ganz erfüllt. Die Nebenhandlung lenkt vom eigentlichen Schwerpunkt ab und mir fehlt auch der kontinuierliche Blick in die Seele des Mörders – meist plätschert das geschriebene Wort vor sich hin. Das Buch liest sich gut und hat einen großen Unterhaltungswert, der zündende Funke konnte aber nicht überspringen.

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