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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alina, 26.12.2021

    Bestechend und inspirierend

    Michaela Coel’s Misfits - Ein Manifest Herzstück bildet die Rede, die die Schauspielerin Drehbuchautorin und Produzentin anlässlich des MacTaggart Festivals 2018 gehalten hat.

    In dem kleinem, toll gestaltetem Buch erzählt Coel von ihrem Weg zum Fernsehen, beginnend in ihrer Kindheit in London, sie erzählt von abgebrochenen Studiengänge und ihren Erfahrungen an der Schauspielschule, wo sie die erste schwarze Frau seit fünf Jahren war.

    Ihre anschließenden Erfahrungen in der Fernsehindustrie sind dabei ebenso von Rassismus, Sexismus und Klassismus geprägt: So erzählt Coel von unpassenden Geschenktüten, von für schwarze SchauspielerInnen unsichere Drehorte und von unangenehmen Begegnungen mit Produzenten auf Preisverleihungen, aber auch davon wie sie von Fremden unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht wurde.
    Trotz der enormen Schwere des Erlebten, schafft es Michael Coel ihren Kampfgeist nicht zu verlieren und so prangert sie nicht nur Missstände der Industrie auf ergreifende und auch amüsante Art und Weise an, sondern sie fordert auch mehr Transparenz und Solidarität innerhalb der Branche. Ihre Ansprache ist dabei scharf und pointiert formuliert und regt dazu an die Dinge zu hinterfragen - so nutzt sie die Metapher des kaputten Hauses als Plädoyer für Veränderung und neue Perspektiven, sowohl vor als auch hinter der Kamera

    Zu beachten ist, dass es sich bei Michael Coel’s Misfits zum Großteil um kein „neues“ Werk handelt, insofern dass es auf der Rede aus dem Jahr 2018 basiert - nichtsdestotrotz sind die von Coel aufgezeigten Probleme so aktuell wie nie. Und in Buchform liest es sich nicht nur erstaunlich leicht, trotz der schweren Themen, sondern auch ermutigend und kämpferisch. Ein kleines Buch, was sicherlich vielen Menschen helfen und zum Nachdenken anregen kann.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 09.01.2022

    Ein Manifest über den eigenen Weg und Erkenntnisse, die unsere Gemeinschaft stärker macht

    Michaela Coels Buch, dessen Inhalt zu erzählen, so dass ganz viele andere Leser dazu animiert werden, es ebenfalls zu erleben, das ist fast nicht möglich, denn hier hat jeder Satz Bedeutung. Eigentlich müsste man einfach dazu aufrufen, lest es, liebe Misfits, denn Misfits sind wir ja irgendwie alle, mal ganz augenscheinlich für alle offensichtlich, manchmal eben auch nur in unserem Innern und gerade dann sind wir das ein oder andere Mal sehr allein.
    Dieses Manifest, größtenteils in Form einer Rede vor Publikum verfasst, es beschreibt einen Weg, Michaelas Weg, der sie in die sehr verschlossenen Strukturen der Film- und Fernsehbranche führt. Hier arbeitet sie, als Schauspielerin, 'Drehbuch'-Autorin und dann auch als Produzentin. Zumindest steht dieser Name auch irgendwann auf dem, was ihre Aufgabe ist, in dem Geflecht des großen Ganzen. Doch viel wichtiger, hier geht es um ihre Erfahrungen als Mitfit, als Außenseiter und der inspierenden Kreativität, die aus diesem Anderssein, u.a. von Herkunft und Hautfarbe, erwächst. Auch hier ist die Autorin auf einem Weg, sich zu stellen, sich gegen die Sicherheit, in dem System mitschwimmen zu dürfen, auch finanziell, zu entscheiden und anderen Grenzen aufzuzeigen. Denn Schuld zu sein, diese nicht gehindert haben an ihrem Verhalten der Diskriminierung und Missachtung in unserem menschlichen Miteinander, das wir hochhalten und immer wieder neu erstreben sollten, das beschäftigt Coel sehr.
    Aber es gibt noch viel mehr, was man hier entdecken kann, es geht um Mut, Stärke, um Empathie, Fürsorge und Zusammenhalt und ganz wichtig, um Transparenz. All das ist so einfach und genau auf den Punkt gebracht, dass es einfach passt.
    Ein beachtenswertes kleines Werk, sehr zu empfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christian B., 01.01.2022

    Mutiges Buch mit wichtigen Themen, leider etwas zu dünn

    Das Buch "Misfits" von Michaela Coel erzählt aus dem Leben der Autorin, wie sie als Misfit, bzw. als Aussenseiterin, in London aufgewachsen ist und es trotzdem geschafft hat sich in der Film- und Fernsehwelt zu behaupten und Ihre eigene Sitcom zu bekommen.

    Mir war Michaela Coel bereits durch die Serie "I May Destroy You" bekannt, die ich zwar bisher nicht gesehen habe, aber sehr viel positives gehört habe.

    Das Buch ist in einem angenehmen Schreibstil geschrieben und greift wichtige Themen auf, die von der Autorin gut geschildert werden. Michaela Coel beschreibt ihr Leben und wie sie sich hoch gearbeitet hat und welche Situationen Sie dabei meistern musste.

    Mein Fazit: "Misfits" ist ein mutiges Buch und der Inhalt ist für die heutige Welt unverzichtbar. Leider ist mir ist persönliches etwas zu dünn und ich hätte mir genauere Beschreibungen und mehr spannende und lustige Geschichten aus dem Leben der Autorin gewünscht, da muss ich jetzt doch schnellstmöglich die Serie nachholen. Von mir bekommt es 3,5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tobias K., 23.12.2021

    Das Buch „Misfits – ein Manifest“ von Michaela Coel, gefeierte und preisgekrönte Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin, beinhaltet die aus dem Englischen übersetzte Rede der Autorin, die sie 2018 als Gastrednerin im Rahmen des Edinburgh International Television Festivals gehalten hat. Umrahmt wird der Redetext von einer Art literarischem Vor- und Nachwort, in dem Michaela Coel selbst etwas zum Schreibprozess im Vorfeld äußert sowie auch die Nachwirkung ihrer Rede thematisiert.
    In ihrer Rede streift sie knapp ihre Kindheit in einem Sozialwohnungskomplex und beschreibt auch, wie sie im Alter von 8 Jahren erstmals in Berührung mit einem Theater kam. Schonungslos berichtet sie auch von den unschönen Seiten ihres Aufwachsens, zu denen psychische Gewalt ebenso gehörte wie Beleidigungen, Gelächter, Diskriminierung und (Cyber-)Mobbing sowie Sexismus. Schließlich schafft sie es an die Schauspielschule, als erstes Schwarzes Mädchen, merkt aber auch dort, dass sie anders ist, vor allem fehlt ihr ein entsprechendes „Sicherheitsnetz“, sie stammt nicht wie die anderen aus einem wohlhabenden Elternhaus. In dieser Zeit schrieb sie auch die Komödie „Chewing Gum Dreams“, mit dem sie dann den Durchbruch schaffte. Sie steigt in die Fernsehbranche ein, hat dort aber zunächst einen schwierigen Start und fühlt sich abermals als Außenseiterin. Sie schreibt drei fünfminütige Szenen fürs Internet, die so erfolgreich sind, dass sie grünes Licht für die Produktion einer Serie mit dem Titel „Chewing Gum“ bekommt. Dies verhilft Coel zum Durchbruch.
    In ihrer Rede nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, sie hält der Branche einen Spiegel vor und scheut sich auch nicht davor, klare Missstände anzusprechen. Dafür greift sie auf eigene Erfahrungen zurück. Zunächst einmal erläutert Coel ihre eigene Definition des Begriffs „Misfit“. Misfits, so Coel, streben nach Transparenz und wollen die Sichtweise anderer Personen verstehen. Sie selbst sei ein Misfit und bei Produktionsfirmen seien Misfits hoch im Kurs, weil diese oft profitabel sind. Doch der Medienbranche selbst fehle es genau an einer solchen Transparenz und Empathie. Das wird nur allzu deutlich, wenn man den Ausführungen der Autorin weiter folgt. Sie bringt dafür einige Beispiele aus ihrer persönlichen Geschichte und leitet daraus auch Konsequenzen ab. Dies macht sie aber interessanterweise selten in Form von expliziten, konkreten Forderungen, sondern oft stellt Coel lediglich passende Fragen an die ZuhörerInnen, so dass diese selbst zu den entsprechenden Schlussfolgerungen, was die Änderung der Zustände betrifft, gelangen sollen. So regt sie diese beispielsweise zum Nachdenken darüber an, ob es nicht besser sei, wenn neue Kulturschaffende mehr Vertrauen und Freiraum erhielten, um sich alleine zu entwickeln. Sie schildert auch den Zeit- und Kostendruck, unter dem sie selbst stand, und beschreibt die intransparente Verhandlungspolitik von Produktionsfirmen, der sie selbst ausgesetzt war. Sie erläutert, dass Einsparungen der Produzenten oft zulasten der Autoren gemacht werden, und Produzenten oft austesten, wie weit sie gehen können und womit sie durchkommen. Nach ihrer Erfahrung widersprächen Menschen einer anderen Hautfarbe seltener, weil sie Angst vor Jobverlust oder negativen Konsequenzen hätten. Kulturschaffende Misfits haben nach ihrer Einschätzung kaum Chancen auf einen sozialen Aufstieg, bestimmte Türen bleiben ihnen verschlossen. Sie thematisiert auch eine Sexismus- und Rassismus-Erfahrung, die sie auf einer After-Party durch einen Produzenten erlebt hat und ist der Auffassung, dass Produzenten zu viel Macht haben. Und nicht zuletzt geht sie auf ein sehr persönliches, intimes Schicksal ein und will damit auch aufzeigen, wie sehr man in der Medienbranche unter Erfolgsdruck steht: Sie erwähnt, dass sie vergewaltigt wurde, nachdem sie durch K.O.-Tropfen betäubt worden ist. Dennoch habe sie vor allem an die Deadline gedacht, die sie habe einhalten müssen. Den Umgang mit ihrem Leid habe sie als wenig empathisch und als intransparent empfunden. Sie fragt aus diesem Grund, ob es in der Medienbranche genügend Empathie und Unterstützung für die Psyche gibt, und zwar für alle.
    Michaela Coel erscheint in dieser Rede als sehr streitbare, meinungsstarke und intelligente Frau, sie ist mutig und nicht angepasst, sie prangert Missstände an und wünscht sich eine Verbesserung der Zustände in Form von mehr Transparenz und Empathie. Wohl aus diesem Grund hat man dem Buch den Untertitel „Manifest“ gegeben. Es ist eine sehr persönliche Rede. Sie zeigt auch, dass Coel selbst eine Ausnahmeerscheinung ist, denn sie hat den sozialen Aufstieg erreicht und hat sich durchgesetzt. Trotz der vielen widrigen Umstände und Schicksalsschläge hat ihre Lebensgeschichte einen positiven Verlauf genommen. Das mag für viele als Inspiration dienen. Auch kann das Lesen durchaus zum Nachdenken über das eigene Leben anregen. Ich selbst habe durch die Lektüre der Rede auf jeden Fall einen neuen Diskurs wahrgenommen. Es ist eine Erweiterung der #metoo-Debatte. Inwieweit die Aussagen und Erfahrungen von Coel auf die deutschsprachige Medienlandschaft übertragen werden können, wird sich noch zeigen, wenn dieses Buch breiter rezipiert werden sollte.

    Fazit: Eine inspirierende Rede einer meinungsstarken, streitbaren und intelligenten Frau, die mutig Missstände der Medienbranche anprangert und dabei sehr persönliche Einblicke gewährt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karolina C., 04.01.2022

    Bei Misfits handelt es sich um die Verschriftlichung einer Rede, die Michaela Coel 2018 beim Edinburgh TV Festival gehalten hat. Michaela Coel ist Schauspielerin, Autorin und Poetin und sah sich während ihrer Kindheit und Jugend am Rand der Gesellschaft – ein Misfit – der nicht in das existierende Bild passt. Coel erzählt in Misfits mehrere Geschichten aus ihrem Leben, in denen sie gemerkt hat, dass sie als Außenseiterin auf eine Gesellschaft schaut, die ihr keinen Platz in ihrer Mitte einräumt und vermittelt diese mit viel Emotion und Sprachgewalt, sodass man sich an ihre Position versetzt fühlt.
    Diese Offenheit ist der große Überzeugungsfaktor des Manifests, Coel hält sich nicht zurück, sondern lässt die LeserInnen schonungslos an ihren Erfahrungen teilhaben. Trotz dieser Ehrlichkeit gelingt es Misfits aber nicht, mich zu überzeugen. Die knapp 120 Seiten hat man in einer Sitzung schnell durch und ich musste schnell feststellen, dass nur einige wenige Passagen wirklich hängen geblieben sind und mich nachhaltig bewegt haben. Ich denke, dass diese Wirkung eine ganz andere wäre, wenn ich nicht nur das Manifest lesen würde, sondern Coels Vortrag gehört hätte, da die Worte durch das Vortragen der Autorin und die Emotionen in ihrer Stimme wohl eine ganz andere Wirkung bekommen hätten.
    Als Buch überzeugt es mich leider nicht, hier hätte ich mich eher über eine längere Biografie der Autorin gefreut, über tiefergehende Einblicke in ihr Leben als Schwarze Jugendliche in London und ihren Weg in das Rampenlicht. Da Misfits meiner Meinung nach für ein Buch zu oberflächlich ist, gebe ich nur drei Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 31.01.2022

    Dieses kurze Manifest war klasse. Es ist ein unmissverständlicher Weckruf an die Leute in der Branche, nachzudenken und sich nicht wie ein verdammter Narr zu verhalten, wenn sie versuchen, mit Leuten zu arbeiten, die sie normalerweise nur außerhalb der Türen gehalten haben. Es ist ein Aufruf zum Handeln, um den Aussagen, die viele der "zukunftsorientierten" Leute in der Unterhaltungsindustrie in Bezug auf Vielfalt und Inklusion von sich geben, Taten folgen zu lassen.
    Ich habe ihre Geschichten und Erinnerungen an die Schule und die Leute, die man dort trifft, sehr gut nachvollziehen können, ebenso wie die mangelnde Fürsorge der Lehrer für jüngere farbige Schüler, die selten die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen, egal wie talentiert, intelligent und strahlend sie sind.
    Dieses Werk ist das Ergebnis eines populären Vortrags, den die Autorin im Zusammenhang mit einer jungen, im Entstehen begriffenen Legende hielt, und es war ein Vergnügen, es zu lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 01.04.2022

    Ein Manifest gegen Diskriminierung

    Michaela Coel ist als Tochter ghanaischer Eltern in einem East-Londoner Wohnprojekt aufgewachsen. Sie kennt von klein auf das Gefühl, Außenseiterin zu sein, und nun hat sie die Gelegenheit, darüber in einem Manifest zu sprechen. Dabei erzählt sie sehr offen über eigene Erfahrungen.

    Michaela Coel arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin, sie hat sich trotz Diskriminierungserfahrungen ihren Platz im Leben erobert. Dieses Manifest soll allen Außenseitern eine Hilfe werden, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und selbst zu gestalten. Dass die Autorin dies anhand ihrer eigenen Geschichte macht, empfinde ich als sehr offenherzig. Doch genau das macht es mir auch schwer, dieses Buch zu bewerten. Denn so sympathisch ich die Autorin finde, mit dem Buch habe ich mich eher schwer getan. Irritiert war ich schon über den Umfang der Einleitung, die etwa ein Drittel des Buches beträgt. Zudem hat mir der rote Faden gefehlt, auch wenn ich mir ihre Geschichte letztendlich wohl zusammenreimen konnte. Positiv fand ich, dass die wichtigen Passagen des Buches in Fettschrift gedruckt wurden, so dass man die Aussage des Manifestes schnell erkennen kann. Das Buch hat mich etwas nachdenklich hinterlassen. Und doch ein ist da die Frage nach der Motte, was mich doch sehr von den eigentlichen Gedanken des Manifests abgelenkt hat.

    Ich selbst bleibe etwas ambivalent nach dieser Lektüre, wenn ich das Buch bewerten soll. Pauschal weiter empfehlen kann ich es nicht, obwohl es sicher einige Leser und Leserinnen geben wird, die das Buch schätzen können. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareen K., 27.12.2021

    Das Buch lässt mich ehrlich gesagt etwas ratlos zurück. Einerseits wird ein Themenkomplex aufgegriffen (Individualität, „sein wie man ist, ohne sich zu verstellen“, Minderheiten und Diversität), der nicht nur hochaktuell ist, sondern es meiner Meinung nach auch erfordert, dass man sich mit ihm auseinandersetzt. Anderseits hätte man eben aus dieser wichtigen und gesellschaftlich relevanten Thematik deutlich mehr herausholen können als knapp 130 Seiten. Nur die (mehr oder weniger) Verschriftlichung einer anlässlich des Mac Taggart Festivlas von der Autorin gehaltenen Rede finde ich wenig kreativ. Die kurz geschilderten Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend in East London sind emotional und geben einen Einblick in eine Welt, in der man ans Dunkelhäutige mit Interesse für Schauspiel und Theater immer eine Außenseiterin, also ein misfit, ist. Die eigene Biographie , die stark durch Diskriminierung geprägt ist, hätte durchaus detaillierter aufgegriffen werden können. Das hätte dem Buch wohl mehr Tiefe gegeben. In Kombination mit der teilweise bildgewaltigen Sprache, die zeitgleich jung und modern ist, hätte Michaela Coel hier etwas großartiges erschaffen können. So für mich leider nur Mittelmaß.

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  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 04.01.2022

    Die britische Drehbuchautorin, Schauspielerin und Regisseurin Michaela Coel rechnet in ihrem Manifest mit der Gesellschaft aber vor allem auch mit der Industrie, in der sie arbeitet, ab. Sie wurde eingeladen, eine der renommierten MacTaggart Lectures, die im Rahmen des Edinburgh TV Festivals stattfinden, zu halten, die sie überarbeitet und ergänzt hat und unter dem Titel „Misfits“ veröffentlichte. Es ist die Geschichte einer Tochter ghanaischer Einwanderer, die immer nur als Außenseiterin, als nicht passend wahrgenommen wird, bis sie den Spieß umdreht und genau das zu ihrem Markenzeichen und zur Kampfansage macht.

    Es ist eine frische und unverblümte Stimme, die keine Hemmungen hat, ihre Schwächen und Sorgen offenzulegen, die frei darüber spricht, wie sie an sich und ihren Fähigkeiten zweifelt. Ihre Kindheit war von Geldsorgen geprägt, aber das war es, was ihr den ersten Kontakt zum Theater ermöglichte, woraus später der Weg in die Schauspielschule führte. Die Welt des Theaters ist vieles, aber nicht divers, weshalb sie mit ihrer Hautfarbe schnell heraussticht und wo sie auch offenen Rassismus erlebt – der jedoch immer entschuldigend zurückgenommen wird. Mit ihrer ersten Comedy Produktion kommt sie jedoch in eine andere Situation und kann das hinterfragen, was in der Branche von Neueinsteigern eigentlich unwidersprochen hingenommen wird. Sie will aber nicht einfach hinnehmen, sondern stellt unbequeme Fragen und legt zweifelhafte Strukturen offen.

    Der Untertitel „Ein Manifest“ trifft wirklich sehr gut, was den Text kennzeichnet. Es ist ein Aufruf zu sich und dem, was man repräsentiert und mitbringt zu stehen, aber auch eine Aufforderung nach mehr Diversität, mehr Perspektiven und mehr Stimmen, die andere Sichtweisen liefern und jedermanns Horizont erweitern können.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 25.12.2021

    Sehr persönlich

    „Misfits – Ein Manifest“ ist ein aufrüttelndes Buch der britischen Autorin, Schauspielerin und Produzentin Michalea Coel. Sie wurde mit der Serie „I May Destroy You“ bekannt, für die sie das Drehbuch schrieb und in der sie gleichzeitig die Hauptrolle spielte.

    Obwohl sie in London geboren wurde und aufwuchs, hat sie wegen ihrer ghanaischen Abstammung schon früh erfahren müssen, was Rassismus bedeutet und wie sich dieser auswirkt. In der Grundschule war sie das einzige schwarze Mädchen und wurde deswegen gemobbt und ausgegrenzt.

    Hier beschreibt die Autorin sehr offen die Probleme, die ihr Leben durch ihr Anderssein im Alltag und im Beruf mit sich gebracht hat. Sie beschreibt die Anfeindungen, die sie erlebt hat, wie knallhart die Medienbranche ist und welchen Missständen sie permanent begegnet. Es ist beeindruckend, wie es ihr gelingt offene und ehrliche Worte zu finden, ohne dass diese bitter oder hasserfüllt klingen.

    Der Erfolgsdruck in der Medienbranche und der Rassismus und Sexismus der dort trotz aller Offenheit bis heute vorherrscht ist erschreckend.

    Ich finde es sehr mutig wie Michaela Coel hier über ihre ganz persönlichen Erfahrungen berichtet, vor nichts zurückschreckt und unzumutbare Zustände aufdeckt. Sie ist eine wirklich beeindruckende Frau und ich hoffe, dass wir noch viel von ihr hören werden.

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  • 4 Sterne

    Isabell R., 23.12.2021

    Ein Manifest für das ‚NOT-Fitting-In‘ - lasst uns Misfits celebrieren!
    Michaela Coel ist eine gefeierte britische Poetin, Produzentin, Regisseurin und Schauspielerin ghanasicher Abstammung. Aufgewachsen in London, hat sie nach ihrem Theaterstück Chewing Gum die gleichnamige Fernsehserie (2015-2017) kreiert. Für ihre großartigen künstlerischen Leistungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet (u. a. Mit dem Emmy 2021). Mit ihrem sehr persönlichen Buch MiSF!TS (Ein Manifest) hat Michaela Coel ein leidenschaftliches Plädoyer für ‚against fitting in‘ und das Leben als Außenseiter:in (M.C.s Begriff: Misfits) geschrieben.

    Misfits ist die Publikation von Michaela Coels viral gegangener Rede ‚MacTaggart Lecture‘ und stellt das Debüt der Autorin dar. In der Einleitung und im Epilog schreibt die Autorin über die Hintergründe, die Entstehung sowie weitere ihrer Gedanken zur Rede und damit zu ihrem Buch. Die Rede selbst ist noch etwas ausführlicher und weiterentwickelter abgedruckt, plädiert für mehr radikale Ehrlichkeit und ermutigt alle Misfits.

    In dem Buch ziehen sich das Bild der Motte und insbesondere des Totenkopfschwärmers als Vergleiche und Ankerpunkt durch das Buch hindurch. Besonders gefallen hat mir zudem die Gestaltung, mit den hervorgehobenen und fett-gedruckten Zitaten und die Definition von Michaela Coel von Misfits: „Misfits sehen die Welt anders; manche von uns werden zu Misfits, weil sie von der Welt als anders gesehen werden.“ (siehe S. 69) ! (Auch wenn es natürlich noch viele weitere sehr zitterfähige Aussagen von ihr in diesem Buch gibt!)

    Ein sehr authentisches, persönliches Buch, das schmal daher kommt, aber viel Tiefgang hat, für dessen Lektüre Leser:innen sich Zeit nehmen sollten, da vieles zwischen den Zeilen steht … Lasst uns Misfits celebrieren!

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  • 4 Sterne

    Julia B., 31.12.2021

    Misfits von Michaela Coel hat mir gut gefallen. Das Cover ist schlicht und elegant mit dem goldenen Aufdruck. Den Klappentext finde ich ansprechend. Er macht mich neugierig, doch mal einen Blick ins Buch zu werfen.
    Der Schreibstil von Michaela Coel ist so, dass ich das Buch in einem Rutsch mal eben durchgelesen habe. Ich wollte es nicht beiseite legen und unbedingt erfahren, was sie noch so alles zu erzählen hat.
    Die Autorin erzählt aus ihrem Leben, wie sie als Misfit, bzw. als Aussenseiterin, in London aufgewachsen ist und es trotzdem geschafft hat, ihre eigene Sitcom "Chewing Gum" zu verwirklichen. Sie erzählt detailliert, vor welchen Problemen sie stand und welche Mühen und Qualen sie dafür auf sich nehmen musste. Sie zeigt mutig und entschlossen Probleme und Missstände in unserer Gesellschaft auf und erzählt von ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen bezüglich Rassismus und Diskriminierung.
    Mein Fazit: ein mutiges Buch einer taffen jungen Frau, welches mir gefallen hat. Der Inhalt des Buches ist unverzichtbar für die heutige Welt und muss dringend niedergeschrieben werden. Mir persönlich ist es etwas zu dünn, ich hätte mir noch mehr autobiografische Inhalte gewünscht. Die fettgedruckten Seiten mit Schlüsselwörtern oder Schlüsselsätzen fand ich überflüssig, das liegt klar auf der Hand und muss nicht auf einer extra Seite abgedruckt werden. Ich vergebe von Herzen 4****Sterne. Vielen Dank dafür, dass ich mitlesen durfte 🙏❤.

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  • 4 Sterne

    Elisa, 30.12.2021

    Geschichten des Schmerzes und der Hoffnung

    Ich bin aus einer anderen Generation und schaue auch nicht viel fern und hatte deshalb vorher noch nie von Michaela Coen gehört.
    Misfits, so habe ich es verstanden, das sind Leute, die aus unterschiedlichen Gründen in die Gesellschaft nicht so richtig reinpassen.
    Das Büchlein ist die Abschrift einer Rede, die Michaela Coen 2018 auf einer Konferenz in Edinburgh vor Medienverantwortlichen gehalten hat.
    Sie erzählt hier sehr persönlich von ihrer Kindheit und Jugend in London und von ihren Erfahrungen im Medienbusiness als junge, schwarze Frau aus der unteren Schicht.
    Die Medienbranche ist mir vollkommen fremd, und ich bin weder jung noch schwarz, trotzdem konnte ich Michaelas Geschichte nachvollziehen. Sie ist sehr spannend zu lesen. Und erstaunlich für mich war es, dass sie immer noch weiterkämpfen muss, auch wenn sie es nach außen hin "geschafft" hat. Über manche ihrer Schwierigkeiten hätte ich gerne mehr erfahren.
    Die Metapher mit der Motte, die habe ich nicht ganz verstanden.
    Der Begriff "Manifest" passt meiner Meinung nicht ganz, denn ich verstehe darunter eine Definition von bestimmten Zielen, die man einer größeren Menschenmenge darlegen will. Michaela Coens Buch ist aber eher eine Autobiographie.

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  • 4 Sterne

    Anna S., 03.01.2022

    Das Buch ist schwierig und zugleich faszinierend
    Schauspielerin, Drehbuchautorin und Produzentin, nun auch Buchautorin, aber ich hatte noch nie was gehört von Michaela Coel.
    Entsprechend habe ich mich erst einmal im Internet schlau gemacht.
    Das Buch hat mich zuerst auf Grund des Titels mit den beiden I-Tüpfelchen interessiert. Und was hinter dem Manifest steht?
    Eigentlich sehe ich es so, dass das Buch für Michaela Coel alleine ist. Ihr Befreiungsschlag? Was der Leser davon mitnimmt, liegt an ihm. Zumindest kann er die Problematik sicher besser verstehen und sich eine Meinung bilden zur allgemeinen Diskussion.
    Für mich selbst war das Lesen auch dadurch etwas schwieriger, weil ich mich nicht in dem Metier auskenne und viele Begriffe und Personen erst einmal googeln oder nachlesen musste.
    Wem würde ich das Buch empfehlen? Sicher nicht als Geschenk, aber vermutlich eine Bereicherung für unsere Schulbibliothek, insofern man die Lehrer dazu motivieren könnte es auch zu nutzen!! Die Oberstufenschülern fänden es sicherlich cool.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 26.12.2021

    Sage Nein

    Als ich dieses Buch zum ersten mal in den Händen hielt wusste ich nicht so genau, worum es wohl gehen würde, ich war aber neugierig, so dass ich dann zu lesen begann. Was es wohl mit den Begriff "Misfits" auf sich haben würde? Im Buch selbst erwartete mich dann eine Form von Lebensgeschichte der Autorin Michaela Coel, die sie dann aber mit einer gesellschaftskritischen Haltung gegenüber Diskriminierungen verband. Im Mittelpunkt ihres Manifestes stehen "Misfits", also Menschen, die zu Außenseiter_innen gemacht werden oder sich bewusst entscheiden in der gesellschaftlichen Normativität nicht mit zu machen.
    Es geht um Selbstwertstärkung, Widerstand gegen diskriminierende Ausschließungen und auch radikale Ehrlichkeit zu sich selbst.
    Das Buch lest sich gut lesen und kann die Leser_innen durch seinen Schreibstil abholen und berühren. Und auch dazu anregen darüber nachzudenken, wo wir selbst nicht ins System passen oder andere aufgrund unserer normativen Vorstellungen und Handlungen diskriminieren.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 29.12.2021 bei bewertet

    Die Zeit der Motte

    Misfits ist zwar kein Roman, aber doch erzählend gestaltet. Außerdem ist es sehr autobiografisch.
    Das Buch ist zwar seitenmäßig relativ kurz, aber so ökonomisch geschrieben, dass dennoch viel mitgeteilt wird.
    Diese Form ist logisch, denn das Herstück des Bucches entspricht einer Rede, die Michaela Coel in Edinburgh gehalten.
    Ergänzt wird die Rede durch eine Einleitung und einen Epilog.

    Anfangs gibt es gut gemachte Passagen über Michaelas Kundheit und Jugend. Sie wuch als einziges schwarzes Mädchen in einer weißen Gegend auf und wurde mit Rassismus konfrontiert.
    Sie erzählt das so, dass es nachvollziehbar wird. Überhaupt erzeugt das Buch Empathie.
    Später liegt der Schwerpunkt auf der Fernsehbranche. Michaela Coel gelang es mit ihrer eigene Idee erst ein Stück und dann daraus eine Fernsehserie zu realisieren.
    Ich kannte diese und auch ihre zweite Serie nicht, denke aber, dass ich sie bald einmal sehen werde.

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  • 4 Sterne

    Jessi, 03.01.2022

    Dieses Buch habe ich echt etwas anders erwartet. Zuerst einmal war es bzw. ist es viel viel kleiner als ich es mir vorgestellt hab, klar waren die Maße und Seitenanzahlen angegeben, doch trotzdem habe ich mich getäuscht. Was nicht so schlimm ist. An sich ist das Buch wunderschön, handlich, schwarz und Gold. Einfach toll. Es war auch interessant. Ich habe es an einem Tag durchgelesen, im Trubel von Weihnachten nicht einfach, aber ich wollte der Geschichte folgen. Eine Geschichte, bestehend aus vielen, die für jeden etwas anderes bedeuten und bedeuten werden, von daher sollte jeder für sich selbst entscheiden ob sie ihm gefallen. Ich glaube ich muss das Buch nochmal lesen, aber erst in einiger Zeit. Es regt zum Nachdenken an, die Welt aus anderen Perspektiven zu sehen. Aber ob es wirklich ein richtiges Manifest ist, wie angepriesen? Da bin ich mir nicht so sicher.

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  • 3 Sterne

    Cynthia M., 17.01.2022

    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir der Name der Autorin kein Begriff war. Ich wurde angelockt von Cover und dem einschlägigen Titel, den ich mit einer Fernsehserie aus meiner Teenie-Zeit in Verbindung brachte. Gelockt hat mich die Idee vom Außenseitertum. Im Nachgang habe ich dann die Autorin gegoogelt und ihre Serie „Chewing Gum“ bestellt.

    Zum Inhalt: die Autorin erzählt in diesem Buch über sich selbst. Über ihre Kindheit in einem Sozialkomplex im Londoner Finanzviertel, über ihren Werdegang an diversen Schulen inklusive Abbruch all dieser Studien- und Lehrgänge, über ihre Liebe zum Theater und wie sie damit zum Erfolg kam. Aber sie erzählt auch über die Schattenseiten. Über Sexismus, Rassismus, Missbrauch und eine Branche, die wegsieht, wenn es unbequem wird.

    Das Buch ist überraschend kurz, ich sollte endlich mal anfangen vorher die Seitenzahlen zu checken, statt immer wieder festzustellen, dass es tatsächlich Bücher unter 300 Seiten gibt. Und dann bestehen in diesem Buch ganze Seiten nur aus einem fett gedruckten, markanten Zitat der vorherigen Seite. So als würde ein wichtiger Gedanke, eine Quintessenz nochmal wiederholt werden müssen, um sie ins Gedächtnis einzubrennen. Tageszeitungen und Magazine betreiben dies ja bereits erfolgreich.

    Die kurzen Abschnitte sind in nochmals in kürzere Absätze unterteilt, sodass das Lesen recht flüssig verläuft und man gut pausieren kann um über das gelesene nachzudenken. Die Autorin schreibt anschaulich, was ich bei einer Erzählung über das eigene Leben aber auch erwarten würde. An manchen Stellen würde ich gerne Zwischenfragen stellen- hinterfragen, nachfragen. Als Lesung oder wie ursprünglich als Rede funktioniert dieses Buch sicher super. Ich habe mich beim Lesen aber manchmal allein gelassen gefühlt, mit Eindrücken, die ich nicht recht zuordnen konnte. Nicht immer waren für mich alle Gedanken völlig greifbar.

    Und irgendwie kommen mir in diesem Buch über Außenseiter die Außenseiter zu kurz. Sicherlich lässt sich darüber streiten, da sich letztendlich die Autorin als Außenseiterin sieht und damit die komplette Länge des Buches mit dem Leben einer Außenseiterin füllt- aber wo sind all die anderen? In manchen Passagen lässt es sich erahnen, mir war das allerdings nicht genug.

    Das Buch besitzt trotz seiner Kürze eine Komplexität die mich erstaunt und zurückschreckt und ich muss mich im Nachhinein fragen, ob ich alles verstanden oder manches einfach nur hingenommen habe.

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  • 3 Sterne

    Anja E., 27.01.2022

    Das Buch „Misfits – ein Manifest“ von Michaela Coel, gefeierte und preisgekrönte Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin, beinhaltet die aus dem Englischen übersetzte Rede der Autorin, die sie 2018 als Gastrednerin im Rahmen des Edinburgh International Television Festivals gehalten hat. Umrahmt wird der Redetext von einer Art literarischem Vor- und Nachwort, in dem Michaela Coel selbst etwas zum Schreibprozess im Vorfeld äußert sowie auch die Nachwirkung ihrer Rede thematisiert.

    In dieser nun drei Jahre alten Rede verarbeitete Coel ihre oft schmerzhaften, schambelasteten Erfahrungen als schwarze Außenseiterin – von ihrer Kindheit und Jugend in einem Sozialbau in der Nähe der Royal Bank of Scotland bis hin zu ihren Erfolgen in der TV-Industrie. Beeinflusst von einem vielsagenden Traum während der Niederschrift ihrer Rede, widersteht sie der Versuchung, die Dinge allzu versöhnlich darzustellen. Sie möchte die TV-Industrie aufrütteln, damit sie ihr „Haus“, ihr starres System aus Normen, Standards und Dingen, die „eben einfach so sind“, in Ordnung bringt. Sie möchte durch ihr Beispiel andere Misfits ermutigen, Nein zu Dingen zu sagen, die in der Branche offenkundig schieflaufen. Coels Definition der Misfits gefällt mir gut, weil sie über BIPoCs und Transgender hinausgeht und alle einschließt, die wegen Andersartigkeit, welcher Art auch immer, schlimme Erfahrungen machen.

    Fazit: Eine inspirierende Rede einer meinungsstarken, streitbaren und intelligenten Frau, die mutig Missstände der Medienbranche anprangert und dabei sehr persönliche Einblicke gewährt.

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    Anja E., 27.01.2022 bei Orbisana bewertet

    Das Buch „Misfits – ein Manifest“ von Michaela Coel, gefeierte und preisgekrönte Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin, beinhaltet die aus dem Englischen übersetzte Rede der Autorin, die sie 2018 als Gastrednerin im Rahmen des Edinburgh International Television Festivals gehalten hat. Umrahmt wird der Redetext von einer Art literarischem Vor- und Nachwort, in dem Michaela Coel selbst etwas zum Schreibprozess im Vorfeld äußert sowie auch die Nachwirkung ihrer Rede thematisiert.

    In dieser nun drei Jahre alten Rede verarbeitete Coel ihre oft schmerzhaften, schambelasteten Erfahrungen als schwarze Außenseiterin – von ihrer Kindheit und Jugend in einem Sozialbau in der Nähe der Royal Bank of Scotland bis hin zu ihren Erfolgen in der TV-Industrie. Beeinflusst von einem vielsagenden Traum während der Niederschrift ihrer Rede, widersteht sie der Versuchung, die Dinge allzu versöhnlich darzustellen. Sie möchte die TV-Industrie aufrütteln, damit sie ihr „Haus“, ihr starres System aus Normen, Standards und Dingen, die „eben einfach so sind“, in Ordnung bringt. Sie möchte durch ihr Beispiel andere Misfits ermutigen, Nein zu Dingen zu sagen, die in der Branche offenkundig schieflaufen. Coels Definition der Misfits gefällt mir gut, weil sie über BIPoCs und Transgender hinausgeht und alle einschließt, die wegen Andersartigkeit, welcher Art auch immer, schlimme Erfahrungen machen.

    Fazit: Eine inspirierende Rede einer meinungsstarken, streitbaren und intelligenten Frau, die mutig Missstände der Medienbranche anprangert und dabei sehr persönliche Einblicke gewährt.

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