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  • Tipp der Redaktion

    35 von 48 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith Z., 04.07.2022 Als Buch bewertet

    Ein tolles Buch!
    Im Mittelpunkt stehen zwei Schwestern die unterschiedliche Frauenrollen innerhalb der Familie/Kindheit und später im eigenen Leben eingenommen haben.
    Ich finde die Autorin gibt viele Impulse zum Nachdenken in einem lockeren und angenehmen Schreibstil.
    Die große Schwester denkt zum Beispiel darüber nach, dass Sie ohne die Angst der jüngeren Schwester vielleicht niemals so mutig geworden wäre.
    Wie prägt uns die Familie und vor allem wie beeinflussen uns die Männer mit denen wir Beziehungen eingehen? Welche Frauen möchten wir sein und werden?
    Ein positives Buch zu seinen Stärken und Schwächen zu stehen!

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  • 5 Sterne

    59 von 110 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 12.04.2022

    Als Buch bewertet

    Wie Phoenix aus der Asche

    „Beide Schwestern waren Opfer. Vielleicht konnten sie zusammen die Kraft finden, zurück auf die Bühne ihres eigenen Lebens zu treten.“ (S. 198)

    Ruths Leben ist auf den Lügen ihres Mannes aufgebaut, die sie bisher nicht sehen konnte oder wollte. Sie hat schon immer lieber weg- als hingesehen, hat erduldet statt aufzubegehren, gegeben statt zu fordern und sich immer zurückgenommen. Jetzt findet sie ein Foto, dass ihr die ganze Wahrheit aufzeigt: „Mein Mann betrügt mich, ich bin in den Wechseljahren, habe kein Kind, ein derangiertes Selbstbewusstsein und garantiert nicht den Mut, neu anzufangen.“ (S. 187) Was soll sie jetzt machen? Gehen oder bleiben? Weiter wegsehen oder endlich Konsequenzen ziehen? Sie weiß nicht mehr weiter, steigt in ihr Auto und fährt nach Hamburg in die Villa ihrer Großeltern, die inzwischen ihrer Schwester Gloria gehört.

    Die ist das genaue Gegenteil von Ruth, hat erst gegen den dominanten Vater und später alle anderen Männer revoltiert. Sie hat sich nie in ihr Leben reinreden lassen, gewährt jeder gefallenen oder geschundenen Seele Unterschlupf und kümmert sich um sie, wie sie es bis vor 15 Jahren für Ruth getan hat. Bis es zum großen Knall kam, bis ES passiert ist, bis der Kontakt zwischen ihnen abrupt endete. Gloria ist damals fast zerbrochen, dann aber mit Rudis Hilfe wie Phoenix aus der Asche wieder auferstanden. Wird Ruth das auch schaffen?

    Rudi, der gute Sozi, ist einer von Glorias Untermietern – aber nur noch so lange, bis er alles in Ordnung gebracht hat, so wie schon sein ganzes Leben, nur bis zu seinem Tod, dessen Zeitpunkt er selbst bestimmen wird. Er ist ihr Anker und Ruhepol, stets höflich und hilfsbereit, aber unter seiner Oberfläche brodelt es.

    Auch Glorias Freund Erdal ist bei ihr untergekrochen und schwänzt seine gebuchte Detox-Kur. Er kann und will nicht auf Nahrung, Alkohol oder Drama verzichten. Erdal ist König seiner Welt, von Mutti verwöhnt und verhätschelt, leidet er jetzt am Empty-Nest-Syndrom, denn seine und Karstens Söhne kommen langsam in die Pubertät und nabeln sich ab. Und obwohl sich sein Universum vorrangig um ihn dreht, sieht er trotzdem genau, was bei anderen falsch läuft und greift dann in seiner unnachahmlichen und direkten Art ein.

    Ildikó von Kürthy hat es wieder geschafft, mich zum Lachen und Weinen zu bringen, zum Nachdenken und Träumen. „Morgen kann kommen“ hat mich sprachlos gemacht und erschüttert – aber gleichzeitig auch Hoffnung verbreitet. Es geht um Beziehungen zwischen Partnern und Geschwistern, um Kinder und Pubertiere, Mütter und Väter, Lebenslügen und Wahrheiten.

    Beim Lesen habe ich mir die Frage gestellt, ob mir das gleiche wie Ruth hätte passieren können. Wie erkennt man einen manipulativen Partner, eine toxische Beziehung und wie kommt man dann möglichst unbeschadet raus? „Ich habe mich vor meinen Augen aufgelöst. Meine Konturen sind verschwommen, ich weiß nicht mehr, wo ich aufhören und wo er anfängt.“ (S. 134) Ab einer bestimmten Stelle hatte ich eine Vermutung, was ES war, und um so mehr taten mir die Schwestern leid, als diese sich dann bewahrheitet hat.

    Ich liebe Ildikó von Kürthys Protagonisten (endlich wieder Erdal!) und ihren Erzählstil. Sie schreibt humorvoll und klar auf den Punkt und spricht unbequeme Wahrheiten aus: wie wir Frauen uns geben, was wir uns selbst antun oder antun lassen, nur weil wir denken, dass es erwartet wird oder den gesellschaftlichen Konventionen entspricht, oder um einfach unsere Ruhe zu haben. Sie zeigt wie in „Neuland“ und ihren Kolumnen auf, was für ein falsches Bild wir oft von uns haben und wie wir uns für unser Aussehen geißeln.

    Sie verdeutlicht aber auch, wie wichtig Familienbande und Freunde sind, auf die man sich verlassen kann, und dass man sich selbst (ver)trauen muss – und nie die Hoffnung verlieren sollte. Wie schon in „Es wird Zeit“ macht sie Mut für einen Neunanfang, für den es nie zu spät ist.

    Ich schließe das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge, viel zu schnell war es wieder ausgelesen, aber Ruths und Glorias berührende Geschichte wird noch lange in mir nachklingen.

    5 Sterne und meine Leseempfehlung für dieses Highlight.

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  • 3 Sterne

    12 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marie aus E., 18.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

    Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben spielen wollen. Gegen das Bravsein, das Angepasstsein, das Hinunterschlucken, das Mit-dem-Strom-der Erwartungshaltung schwimmen.
    Vielleicht war meine Erwartungshaltung deshalb einfach zu groß, sie wurde jedenfalls nicht erfüllt.

    Ich habe mich mit dem Buch schwergetan, vielleicht, weil ich nicht genau weiß, was es denn nun ist.
    Eine witzig-ironische, aber leichte Betrachtung zum Thema? Oder schwingt da doch eine gewissen Ernsthaftigkeit hinein, die das Thema vermuten lässt? Für mich war es weder in die eine, noch in die andere Schublade einzuordnen, es mäanderte so vor sich hin, ohne die Spritzigkeit von Vorgängerwerken zu haben. Aber auch wiederum zu albern, um mich in die Figuren hineinfühlen zu können.
    Es war mir viel zu überzeichnet, der Verlauf zu vorhersehbar und doch wieder zu unglaubwürdig.

    Das klingt jetzt alles nach einem richtig schlechten Buch, dem ist aber nicht so.
    Da gab es beispielsweise den Charakter Rudi, ein alter Sozi, den ich sehr mochte.

    Für treue Fans gibt es übrigens ein Wiederlesen mit Erdal.

    Und die Illustrationen, hach die Illustrationen: wunderschön, ein Kompliment an den Verlag, dass hier so hochwertig das Buch veredelt wurde.

    Fazit: Mit dem Stil bin ich diesmal leider nicht warmgeworden.

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  • 3 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke V., 20.06.2022

    Als Buch bewertet

    Zwischen Verrat, Lügen, Mut und Aufbruch

    Die eigentliche Thematik- das Führen eines selbstbestimmtem Lebens ohne Gefallsucht- wurde anhand der Geschichte zwei ungleicher Schwestern für meinen Geschmack inhaltlich umgesetzt, war mir aber insgesamt zu langatmig, so, dass ich Mühe hatte dabei zu bleiben. Durch ein dramatisches Ereignis am Hochzeitstag von Ruth entsteht eine lange Kontaktpause zwischen den Schwestern, die erst durch weitere plötzlich zu Tage tretende Umstände zum Aufbruch von Ruth führt, die sich nun auf den Weg in die alte Villa der Großeltern flüchtet, wo sie ihre Schwester Gloria antrifft. Gloria, einst Maria genannt, hat sich dort mit ihren Freunden ein ganz eigenes Leben eingerichtet. Rudi, Erdal, Fatma- alles wunderbar von der Autorin geschaffene Charaktere, die Ildiko von Kürthy, die Geschehnisse aus ihrer Perspektive erzählen lassen. Der Erzählstil ist humorvoll und strotzt teilweise ein wenig über, wenn es um die Vergleiche geht. Auch wenn es im Rahmen solcher Beziehungsgeflechte, wie Ehe, Frau-Mann-Verhältnis, Rolle der Frau, Geschwisterkonflikte, Freundschaften oft um prozesshaftes persönliche Weiterentwicklung der Hauptfigur geht, fehlt mir trotzdem die Spannung innerhalb der Ereignisse.

    Das Cover sagt irgendwie alles und nichts aus, wirkt nebulös, lässt ein wenig davon erahnen, wie es ist, wenn man tief in seinen Innern genau weiß, irgendetwas stimmt nicht, wie es Ruth bestimmt in all den Jahren ergangen sein muss, bevor sich die Umstände nicht mehr verdrängen ließen und ans Licht kamen. So deute ich es. Die kleinen Aquarelle innerhalb des Buches schmücken das Erzählte und werten das Buch für mein Empfinden aus künstlerischer Sicht auf.

    Dieses Buch würde ich nur bestimmten Menschen empfehlen, bevorzugt Frauen, die für diese Thematik offen sind.

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  • 3 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 03.06.2022

    Als Buch bewertet

    Humorvolle Unterhaltung - leider ohne Tiefgang
    Ich hatte bisher noch kein Buch von Ildikó von Kürthy gelesen und war nach dem Lesen des vielversprechenden Klappentextes sehr neugierig auf ihren neuen Roman "Morgen kann kommen", der kürzlich vom Wunderlich Verlag veröffentlicht wurde. 

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 51jährige Ruth Westphal. Es ist ihr Geburtstag und gleichzeitig ihr 15. Hochzeitstag. Ihr narzisstischer Ehemann Karl, ein bekannter Fernsehschauspieler und einst ihr absoluter Traummann, ist nach dem Tod seiner Mutter in eine Lebenskrise geraten und hat sich eine Auszeit genommen. Ruth fühlt sich einsam und legt sich eine Dogge namens Dagmar zu. Nachdem sie in einem Drogeriemarkt ein zerrissenes Foto findet und wieder zusammensetzt, bricht ihre Welt zusammen, und sie fährt spontan mit Dagmar 800 km nach Hamburg, zu der alten Villa, die einst ihrer vor 10 Jahren verstorbenen Großmutter Auguste gehörte. Inzwischen wird die Villa von ihrer 2 Jahre älteren Schwester Gloria bewohnt, zu der Ruth seit den folgenschweren Geschehnissen am Tag ihrer Hocnzeit keinen Kontakt mehr hatte.

    Ruth begegnet in Hamburg nicht nur ihrer Schwester, sondern auch deren Mitbewohner Rudi, der an einer tödlichen Krankheit leidet und sein freiwilliges und vorzeitiges Ausscheiden aus dem Leben vorbereitet. Durch Erdal, einen Freund Glorias, lernt sie dessen Cousine Fatma kennen, mit der sie sich anfreundet und durch die sie unverhofft erkennen muss, dass sie ihr Leben neu ordnen muss ...

    Der Roman wird in großen Teilen aus Ruths Sicht in der Ich-Form erzählt, die übrigen Kapitel in erster Linie aus der Perspektive von Gloria. Das Buch liest sich sehr leicht und locker, der Sprachstil ist angenehm flüssig. Die Geschichte ist äußerst humorvoll erzählt, leider ist sie aber auch sehr vorhersehbar und nicht nur am Beispiel von Rudi unrealistisch. Wer je einen Menschen mit einem Glioblastom kannte, wird dies bestätigen. 

    Nach den positiven Äußerungen von Maria Furtwängler und Bettina Böttinger über das Buch hatte ich deutlich mehr erwartet und mir als "Befreiungsschlag" eine Geschichte mit Tiefgang gewünscht. Der fehlte mir leider trotz so interessanter Themen wie Liebe, Freundschaft, Abhängigkeiten, Krankheit, so dass das Buch mich zwar öfters schmunzeln ließ, aber darüber hinaus nicht in seinen Bann ziehen konnte. 

    Hervorheben möchte ich die wunderschönen und kunstvollen Aquarellzeichnungen, mit denen Peter Pichler das Cover und viele Buchseiten so liebevoll gestaltet hat.

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  • 3 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 22.06.2022

    Als Buch bewertet

    Ruth ist Anfang 50, als sie nach 15 Ehejahren von ihrem Mann Karl verlassen wird, weil er "eine Auszeit braucht". Während sie noch überlegt, ob sie um ihn kämpfen soll, findet sie den Beweis dafür, dass er sie betrügt. Kopflos fährt sie von München nach Hamburg zu ihrer Schwester Gloria, mit der sie allerdings seit einem schwerwiegenden Vorfall während der Hochzeitsfeier kein Wort mehr gewechselt hat. Dort angekommen findet sie das ehemalige Haus ihrer Großeltern voller Fremder, die zeitweise bei ihrer Schwester wohnen. Jeder hat sein Problem: Erdal will abnehmen, aber nicht weniger essen, Rudi hat eine tödliche Krankheit und will dem Leiden am Ende zuvorkommen, Gloria selbst gibt sich als Powerfrau, ist tief im Innern aber einsam.Und dann ist da noch Erdals Cousine, die alleinerziehende Fatma, mit der sich Ruth schnell anfreundet.

    Das sind die Hauptpersonen aus dem Roman; sie sind entweder vollkommen naiv, oder durch und durch herzensgut oder schrecklich böse. Die Geschichte ist sehr konstruiert und weist einige logische Fehler auf, und die Personen sind auf jeweils ein Charaktermerkmal reduziert. Sie wirken nicht lebendig, sondern wie schwarz-weiße Abziehbilder von Klischees. Ich habe mich in keine von ihnen hineinversetzen können. Auch habe ich einen Spannungsbogen vermisst, und der anfänglich flüssige Schreibstil hat nach einigen Kapiteln deutlich an Schwung verloren. Mir hat das Lesen deshalb keinen Spaß gemacht.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 02.05.2022

    Als Buch bewertet

    Mut zum Loslassen

    Die liebevolle Gestaltung des Covers und der bunten Illustrationen im Inneren fällt einem direkt ins Auge.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen mehrere Protagonisten. Allen voran Ruth, die seit 15 Jahren eine toxische Ehe führt, seit Jahren mit ihrer Schwester verstritten ist und nun ihr Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen möchte. Die Themen Neuanfang, Versöhnung, Altes und Vertrautes loslassen beschäftigen alle Charaktere.
    Die Charaktere sind sehr individuell und facettenreich angelegt, von extrovertierter Dramaqueen Erdal bis hin zum einfühlsamen, sterbenskranken Rudi. In einige Personen konnte ich mich gut einfinden und mit ihnen fühlen, andere gingen mir manchmal auf die Nerven. Ich fand es spannend, ihre Entwicklung mitzuerleben. Sie haben mich emotional berührt, manchmal brachten sie mich zum Lachen, manchmal gaben sie Anlass mich über sie zu ärgern oder stimmten mich traurig. Die authentischen Geschichten haben mich zum Nachdenken angeregt, da ich mich mit einigen Themen identifizieren konnte.
    Der Schreibstil war wie immer einfühlsam und flüssig. Es wurden ernste Probleme angesprochen, aber mit einer Prise Humor und Leichtigkeit. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Das Zusammenspiel der Handlungen wirkte manchmal etwas künstlich konstruiert, trotzdem ist es ein bewegender und unterhaltsamer Roman, der zum Nachdenken anregt und Mut macht.
    Ich habe die meisten Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr. Meiner Meinung nach war dieser nicht ihr tiefgründigster und rundester Roman, daher „nur“ 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    Ruth ist eine Frau im Hintergrund, verheiratet mit einem bekannten Schauspieler der vermeintlich nur das Beste für sie wünscht. Diese Rolle hat sie zu einer Ja-Sagerin werden lassen die eigene Zweifel längst über Bord geworfen hat. Nach dem Tot der geliebten Mutter von Karl Stephan möchte dieser überraschend eine Auszeit mit Digital-Detox nehmen.

    Für Ruth bricht eine neue Zeit an die jäh aus den Fugen gerät als sie in einem Drogeriemarkt ein vergessenes Foto entdeckt. Vollkommen überstürzt macht sie sich auf den Weg nach Hamburg wo ihre Schwester in dem großen Haus der Großeltern lebt. Die beiden haben sich bei Ruths Hochzeit verkracht und seitdem kein Wort miteinander gesprochen.

    Dies ist mein erstes Buch von Ildiko von Kürthy und der Einstieg fiel mir sehr leicht. Der Schreibstil locker und beschwingt, die Personen gut eingeführt. Dann drehte sich das Blatt und es wurde etwas verwirrend, angefangen von den Namen der Schwestern.
    Die Geschichte erscheint mir doch sehr konstruiert mit vielen Wendungen und ohne richtigen roten Faden. Das Ende erschien mir dann wie eine bessere Comedy.

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 18.05.2022

    Als eBook bewertet

    „Morgen kann kommen“ ist für mich das erste Buch von Autorin Ildikó von Kürthy. Das Buch wurde vorab bereits groß beworben und angepriesen, sodass ich wirklich neugierig war. Mit dem Cover kann ich ehrlich gesagt absolut nichts anfangen, einerseits weil ich absolut nicht weiß ob und was es darstellen soll und andererseits, weil Pink zwar eine Gute-Laune-Farbe ist, mir aber eher weniger gefällt. Zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen, denn was hinter dem Buchdeckel steckt, ist wirklich toll.

    Zum Inhalt: zwei Schwestern, die nicht mehr miteinander reden und ein Foto, das alles verändert. Ruth und Gloria haben seit Ruths Hochzeit keinen Kontakt mehr und Schuld ist ein Mann. Ruths narzisstischer Ehemann um genau zu sein. Dass aber ausgerechnet dieser die beiden wieder zusammenbringen soll ist Ironie des Schicksals. Und dann ist da noch seine Geliebte, die plötzlich genau dort auftaucht, wo auch Ruth ist und alles in Karls sauber arrangierter Welt durcheinanderbringt.

    Die Kapitel werden aus den wechselnden Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt, was dem Leser eine ganze Welt an Emotionen, Gedanken, Sorgen und Hoffnungen eröffnet. Das macht die Geschichte unglaublich plastisch und nahbar. Die Kapitel werden durch wunderschöne Wasserzeichnungen getrennt, die toll zum Inhalt passen und ein kleines Zitat aus dem jeweiligen Kapitel tragen. Dieses Detail ist wunderbar verspielt und hat mir wahnsinnig gut gefallen. Sie geben der ganzen Geschichte eine verträumte, persönliche Note.

    Die Charaktere sind wahnsinnig eigen(sinnig), schrullig und hinreißend einzigartig. Ich denke für jeden Leser ist mindestens ein Sympathieträger dabei mit dem man sich identifizieren kann. Denn in dem Buch geht es um ganz alltägliche Probleme wie Trennung, Betrug, Familienstreits, Krankheit, Verlustangst, Selbstaufgabe und vieles mehr. Das macht dieses Buch so absolut authentisch und einzigartig. Denn neben all dieses Problemen strotzt es vor Liebe, Freundschaft, Solidarität und Hoffnung.

    Das Buch ist eine gute Mischung aus ernsten und heiteren Themen und hat mir als Gesamtpaket richtig gut gefallen. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen und wollte es gar nicht aus der Hand legen. Das wird für mich sicher nicht das letzte Buch der Autorin sein.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandel61118, 30.04.2022

    Als Buch bewertet

    Warmherzig und tiefsinnig
    In Ildiko von Kürthys neuestem Roman "Morgen kann kommen" geht es um Frauen (und auch Männer) in der Lebensmitte. Protagonistin Ruth, der das Leben in Form ihres Ehemannes, des narzistischen Schauspielers Karl, sehr zugesetzt hat, hinterfragt ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart. Sie schlittert von einer dramatischen Situation in die andere. Das Schicksal führt sie zu ihrer Schwester Gloria zurück, zu dir sie seit 15 Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Langsam arbeiten die beiden Schwestern die Vergangenheit auf und erkennen, dass nicht alles so war, wie es schien.

    Wie immer schildert die Autorin Frauen, die sich ausnutzen lassen, die schwach und stark zugleich sind, die ihren Weg erst finden müssen.

    "Morgen kann kommen" ist ein sehr komplexes Buch. Es ist tiefsinnig und macht nachdenklich, dann ist es wieder einfach nur so witzig, dass man sich vor Lachen ausschüttet. Ildiko von Kürthy beherrscht die Kunst, Essentielles neben Oberflächliches zu stellen, eine packende Mischung, die beim Lesen fesselt.

    Neben Ruth und Gloria gibt es noch eine Reihe weiterer Personen, die sehr gelungen sind. Da ist Rudi, der schwerkrank ist, aber dennoch mit der ihm eigenen Herzensgüte versucht, seine Mitbewohnerin Gloria zu unterstützen, wo es nur geht. Rudi muss man einfach lieben.
    Ganz besonders gefreut habe ich mich über Erdal, der wie in den anderen Romanen von Ildiko von Kürthy wieder mit dabei ist. Seine wehleidige und exzentrische Art ist wie immer köstlich!

    Wie bei jedem Buch der Autorin bin ich nur so durch den Text geflogen und fand mich in mancher Beschreibung selbst wieder. Meiner Meinung nach ist dieses Buch das bisher beste von Ildiko von Kürthy.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 13.05.2022

    Als Buch bewertet

    Ruth führt ein Leben im Schatten ihres berühmten Mannes, des Schauspielers Karl Westphal. Sie hat für ihn da zu sein, seine Allüren zu ertragen und auch gelegentliche Seitensprünge gehören dazu. An ihrem 51. Geburtstag und gleichzeitig 15. Hochzeitstag nimmt sich Karl eine Auszeit von der Ehe in der Erwartung, dass sie auf ihn wartet. Durch ein zufällig gefundenes, zerrissenes Foto, auf dem Karl mit einer unbekannte Frau in eindeutiger Situation zu sehen ist, reist Ruth Hals über Kopf von München nach Hamburg. Dort lebt ihre Schwester Maria, die sich jetzt Gloria nennt, in dem geerbten Haus ihrer Großeltern. An ihrem Hochzeitstag ist etwas schreckliches passiert, an dem die innige Verbindung der Schwestern zerbrochen ist. Gloria freut sich, dass Ruth den Weg zu ihr gefunden hat, dass sie wieder zueinander finden können. Gloria selbst hat in dem großen Haus einige Untermieter, die auch ihre Probleme haben. Rudi, der gute Sozi, hat einen Gehirntumor und nicht mehr lange zu leben und der stets gegen sein Übergewicht ankämpfende ehemalige Fernsehkoch Erdal.
    Die Handlung in dem Roman ist überschaubar, was für ein Verbrechen vor 15 Jahren passierte, sorgt für Spannung. Der Roman lebt von den Charakteren der Protagonisten, ihre tiefgründigen Gespräche, über Hoffnungen und Enttäuschungen im Leben und war man besser machen könnte. Wie kann man ein selbsterfülltes Leben führen auch wenn es das Schicksal nicht gut mit einem gemeint hat. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, es werden Ratschläge gegeben ohne besserwisserisch zu wirken.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 27.06.2022

    aktualisiert am 27.06.2022

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Nichtsahnend ist Ruth in einer Drogerie einkaufen, als ihr durch Zufall ein Foto in die Hand fällt, das ihr Leben innerhalb von Sekunden auf den Kopf stellt. Kurzerhand setzt sie sich ins Auto und macht sich gemeinsam mit ihrer Hündin auf den Weg nach Hamburg, zur alten Villa ihrer Großeltern. Dort trifft sie auf ihre Schwester Gloria, zu der sie seit dem dramatischen Vorfall auf ihrer Hochzeitsfeier keinen Kontakt mehr hatte. Und auf deren sehr unterschiedliche Gäste..

    Meine Meinung:
    Das abstrakte Cover des Buches springt einem nicht zuletzt aufgrund der Farbe direkt ins Auge. Aber auch inhaltlich ist das Buch aufgrund der kleinen Aquarelle, die auf den Inhalt abgestimmt sind, ein absoluter Hingucker.

    Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, blumig und stellenweise vielleicht etwas ausufernd, insgesamt aber angenehm zu lesen. Die Handlung wird aus der Sicht von Ruth, ihrer Schwester Gloria und den anderen Bewohnern bzw. Gästen in der großelterlichen Villa erzählt, wodurch man jeden von ihnen sowie deren Sorgen und Probleme besser kennenlernt und zudem einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommt.

    Die Charaktere des Buches haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie teilweise etwas klischeehaft sind. Die 50jährige Ruth wurde nach 15 Jahren Ehe von ihrem Mann, um den sich bis dato ihr gesamtes Leben drehte, um eine Pause gebeten und muss ihr Leben neu sortieren. Ihr Schwester Gloria wirkt nach außen stark und energiegeladen, fühlt sich aber oft einsam. Rudi wohnt übergangsweise bei ihr, ist aber schwer krank und wartet auf den Tod. Erdal ist mit seinem Körper unzufrieden und möchte abnehmen, aber dafür eigentlich auf nichts verzichten. Und seine Cousine Fatma ist alleinerziehende Mutter einer pubertären Teenagerin. Alle von ihnen hat es aus den unterschiedlichsten Gründen in die Villa von Glorias und Ruths Großeltern geführt und zwischen ihnen besteht ein interessantes aber auch verworrenes Geflecht aus Freundschaft und Konflikten.

    Der Plot des Buches hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn er mir stellenweise zu konstruiert oder unlogisch war. Nach und nach fügen sich immer mehr Puzzleteile zu einem großen Gesamtbild zusammen. Auch wenn die Handlung nicht vor Spannung strotzt, war ich doch immer interessiert daran, wie es mit Ruth und Co weitergeht. Mich hat das Buch gut unterhalten, was nicht zuletzt an den teils doch recht tiefgründigen Themen liegt. Denn die Rolle der Frau und Emanzipation spielen ebenso eine Rolle wie Freundschaft und die zuweilen etwas schwierige Beziehung unter Geschwistern.

    Fazit:
    Stellenweise etwas zu konstruiert/klischeehaft, aber trotzdem eine berührende Geschichte. Zudem ist das Buch aufgrund seiner wunderschönen Gestaltung innen sowie außen ein absoluter Hingucker!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 05.07.2022

    Als Buch bewertet

    Ildikó von Kürthys Geschichte über die beiden Schwestern Ruth und Gloria hat mir super gefallen. Die Autorin versteht es mit viel Witz ein eingängiges und unterhaltsames Leseerlebnis mit originellen und sympathischen Charakteren zu krerieren.
    Ruth und ihre Schwester Gloria sehen sich nach vielen Jahren ohne Kontakt wieder und es kommt zu einigen Offenbarungen, intensiven Gesprächen, Auseinandersetzungen (nicht nur zwischen Ruth und Gloria) und versöhnlichen Momenten. Nach 15 Jahren versucht sich Ruth aus ihrer toxischen Ehe zu befreien, von welcher ihr Gloria bereits vor der Hochzeit abgeraten hat. Es entsteht ein Chaos von Emotionen und die Autorin beherrscht es dieses Spannungsfeld an genau den richtigen Stellen des Buches aufrechtzuerhalten und genau richtig in die Beziehungen der verschiedenen Protagonisten zu verflechten.
    Bis auf einige Ereignisse, welche für meinen Geschmack etwas zu konstruiert daher kamen, war es ein wunderbares Leseerlebnis mit sehr wichtigen und gelungenen Botschafen. Ich hatte viel Spaß und musste häufiger mal lachen.
    Wer ein humorvolles, emotionales und inhaltlich wertvolles Buch lesen möchte ist hier genau richtig.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita, 06.06.2022

    Als Buch bewertet

    berührend und humorvoll

    Worum geht es?
    Zwei Schwestern, seit einem Vorfall auf getrennten Wegen, stoßen nun wieder aufeinander. Und nicht nur die beiden sind auf der Suche nach einem passenden Lebensentwurf.

    Worum geht es wirklich?
    Grenzen, Prioritäten im eigenen Leben und endgültige Entscheidungen

    Lesenswert?
    Ja, eine schöne Geschichte. Konnte mich trotzdem nicht richtig überzeugen. Man begleitet vier Personen bei ihren aktuellen Lebensgeschichten. Im Mittelpunkt die zwei Schwestern mit ungeklärter Vergangenheit. Ein paar weitere Menschen stoßen nach und nach in diesen Kreis, teilweise haben sie schon vorher miteinander zu tun oder lernen sich kennen.
    Immer geht es hierbei um Lebensentwürfe, um Entscheidungen, aber auch um Einsamkeit und Freundschaft. Darum, dass man manche Dinge nur für sich behält, manche Dinge aber teilen muss.
    Zeitgleich gibt es tolle Szenen mit starken Persönlichkeiten, die sich für einen wohlwollenden Umgang miteinander einsetzen und sich gegen toxische Beziehungen, toxische Partner und toxische Körperbilder stellen. Das fand ich sehr schön zu lesen und es gibt auch einige wirklich humorvolle Szenen, die mich beim Lesen haben schmunzeln lassen.
    Zeitgleich kam mir vieles sehr konstruiert vor und es wurde mit vielen Klischees gearbeitet, was mir wiederum nicht so gefallen hat.
    Die Sprache an sich ist angenehm, leicht und unterhaltsam.
    Sehr gelungen (gerade als Geschenk) ist die Gestaltung dieses Buches und auch das Hörbuch (von der Autorin selbst ganz wunderbar gelesen) kann ich empfehlen.
    Zusammenfassend: Ein schönes Buch, kann man gut verschenken, bietet aber nicht mehr als flüchtige Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 29.06.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Durch Zufall bringt ein zerrissenes Foto eine Wahrheit ans Licht. Es zeigt etwas, dass dazu führt, dass Ruth überstürzt mit dem Foto flieht und zwar in die alte Villa der Großeltern. Dort trifft sie auf ihre Schwester, mit der sie seit Jahren nicht mehr gesprochen hat. Ist dieses Ende etwa der Anfang von etwas neuem, besseren?
    Meine Meinung:
    Ich mochte die Bücher der Autorin lange Zeit nicht, habe aber irgendwann dann doch wieder eins gelesen und musste zum Glück feststellen, dass die Bücher mir mittlerweile richtig gut gefallen. Auch dieses vorliegende Buch ist klasse. Erstens hat die Autorin einen ungeheuer guten Schreibstil, der einen förmlich fesselt so dass man das Buch nicht weglegen mag. Zweitens sind die Charaktere immer sorgsam ausgearbeitet und oftmals so Typen wie du und ich, mit denen man sich auch ein wenig identifizieren kann. Und so manche Geschichte hat dieses Aha-Effekt, weil eben Dinge passieren, die einem selbst auch passieren könnten.
    Fazit:
    Sehr gut

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Baksi, 22.05.2022

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist absolut grandios - es ist feinfühlig und lustig, es ist tiefgründig und traurig und mit so viel Witz geschrieben, dass man es nicht aus der Hand legen kann und will. Ildiko von Kürthy schafft es in ihrem Roman, die Probleme genau auf den Punkt zu treffen und die Geschichte so vielfältig zu erzählen, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht! Der perfekte Roman, wenn man eine Geschichte zum Lachen und Weinen sucht, garniert mit Witz und Gefühl. Und nein, so rosarot wie das Cover ist, geht es nicht weiter.

    Es ist der 15. Mai - ihr Hochzeitstag und 51. Geburtstag und für Ruth dreht sich das Leben von einer auf die andere Sekunde um 180 Grad. Sie flüchtet aus München und setzt sich ins Auto - es gibt nur einen Ort zu dem Sie möchte, das Haus „Ohnesorg“ - das Haus ihrer Großeltern und ein Ort voller Ruhe, Zuversicht und Erinnerungen - nur leider auch der Erinnerung an den dunkelsten Tag in ihrem Leben - ihre Hochzeit. Ihre Schwester, die damals scheinbar ihr Leben zerstört hat wohnt in diesem Haus, zusammen mit zwei Mitbewohnern - doch das Haus ist mehr, es ist ein Zufluchtsort für alle, die Hilfe, eine Flucht aus dem Alltag oder einfach etwas Ruhe brauchen. Und so wird auch Ruth in diesem Haus empfangen, als hätte es keine Vergangenheit gegeben. Doch diese holt sie ein, schneller als es ihr lieb ist.

    Die Geschichte beginnt mit einem Knall, Ruth ist in der Drogerie und sieht einen Fotoabzug, den eine andere Frau vergessen hat. Auf dem Fotoabzug: Ruths Ehemann, in eindeutiger Pose… natürlich dreht sich Ruths Welt auf links. Zu Beginn der Geschichte hatte ich erwartet, dass es das klassische Dreiecks-Drama ist - betrogene Frau kämpft um ihren Ehemann und dann gibt es ein Happy End oder eben nicht. Doch weit gefehlt - hier geht es um so viel mehr. Direkt zu Beginn erfährt man, dass Ruths Selbstbewusstsein quasi nicht vorhanden ist - als Kind war sie die, die nicht auffallen wollte - ihr große Schwester war laut und unangepasst und der Vater das Familienoberhaupt, das keinen Widerspruch duldete. Als Ehefrau ist sie die Frau hinter ihrem Mann, hält ihm den Rück frei, vergisst aber sich selbst. Und genau das wurde ausgenutzt, aufs Schäbigste, was man sich vorstellen kann.

    Die Geschichte von Ruhte, ihrer Schwester Gloria und die des Ehemanns Karl ist verwoben, und wie in einem Spinnennetz kommen immer weitere Charaktere hinzu, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aber alle Teil der Geschichte sind. Und dieses „Jemanden kennen, der jemanden kennt, der wieder jemanden kennt“ gibt der Geschichte eine ganz neue Wendung.

    Der Roman ist voller Gefühle - guter wie schlechter und durch die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven der Figuren, bekommt der Leser einen Rundumblick und möchte Ruth so gerne an der ein oder anderen Stelle die Augen öffnen. Andererseits erfährt der Leser an keiner Stelle zu viel - man erfährt manche Dinge vor den Figuren, andere bleiben aber im Dunkeln.

    Nicht zu vergessen der unnachahmliche Schreibstil von Ildiko von Kürthy, die es schafft, durch kleine Kunstgriffe, so viel Witz in die Geschichte einzubauen - und sei es nur, weil die Metal-Life-Coaches immer mit vollem Namen genannt werden. Die Figuren sind selbstreflektiert aber auch selbstironisch - die Geschichte ist ernst und handelt von einem furchtbaren Thema, aber sie wird nicht trist oder mit erhobenem Zeigefinger erzählt, sondern es wird klar gemacht, dass dies jeder Frau passieren kann, dass es nicht schlimm ist, dass man sich aber auch freischwimmen kann.

    Die Geschichte dreht sich aber nicht nur um Ruth - da sind so viel mehr Charaktere die eindrucksvoll gezeichnet sind und deren Geschichten den Leser mitreißen. Da ist der gute Sozi, bei dessen Geschichte kein Auge trocken bleibt, die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Fatma und natürlich Erdal, der als Paradiesvogel des Romans nicht fehlen darf.

    Ich habe jetzt viele Punkte aufgezählt und könnte noch ewig so weitermachen. Vieles fehlt vermutlich, aber dieser Roman hat mich on der ersten bis zur letzten Seite berührt. Ich hatte Spaß am Lesen, habe geweint und mit den Figuren mitgelitten. Aber die positive Haltung, die jede der Figuren zu jedem Zeitpunkt verströmt, ist einfach grandios umgesetzt und zaubert einem beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 11.05.2022

    Als eBook bewertet

    Amüsant, unterhaltsam, empathisch und emotional

    Worum geht’s?
    Als Ruth im Mülleimer einer Drogerie ein Foto findet, steht sie urplötzlich vor dem Aus ihrer Ehe. Sie weiß nicht was tun und wohin sie gehen kann und entflieht an einen Ort aus ihrer Kindheit, in das Haus ohne Hausnummer im Ohnsorgweg. In dem ihre Schwester wohnt. Ihre Schwester, zu der sie seit einer Ewigkeit keinen Kontakt hat.

    Meine Meinung:
    „Morgen kann kommen“ (Rowohlt Verlag, April 2022) von Ildikó von Kürthy ist das erste Buch, das ich von der Autorin lese. Aber ich kenne sie tatsächlich noch aus meiner Jugend mit ihren Artikeln in der Zeitschrift Brigitte. Schon damals hat mir ihre leichte, aber doch tiefgründige Art zu schreiben sehr gefallen. Schön bei dem Buch sind auch die eingepflegten Zeichnungen, die eine kleine Besonderheit darstellen.

    Das Buch selbst ist einfach unterhaltsam zu lesen. Die Autorin bietet uns eine Vielfalt an Emotionen, lustigen Szenen und empathischen und ganz eigenen Charakteren. Die WG, die Gloria in dem Haus im Ohnsorgweg gegründet hat, ist einfach nur schön. Ein lustig zusammengewürfelter Haufen, bei dem man direkt einziehen möchte. Es wirkt alles so leicht und unbeschwert und doch haben jede und jeder sein/ihr Päckchen zu tragen. Die Autorin verbindet auf einzigartige Weise die Themen Betrug, Narzissmus, Selbstaufgabe, Fremdgehen aber auch Freundschaft, Verzeihen, Krankheit und Zusammenhalt auf eine einzigartige Art miteinander. Erzählt von Menschen, die sich verlieren und dann wiederfinden. Von Selbstaufgabe und Selbstvertrauen. Dabei erzählt sie aus unterschiedlichen Perspektiven, was die Gedanken und Ansichten der einzelnen Personen noch deutlicher hervorbringt.

    Es hat unheimlich Spaß gemacht, Ruth zu begleiten, zu sehen, wie sie und ihre Schwester sich nach der langen Zeit wiedersehen. Mit den beiden gemeinsam alte Probleme zu thematisieren. Dann die Fastenkur von Erdal – wer hat das nicht schon durchgemacht. Und wie Ildikó von Kürthy dann betrogene Ehefrau und Affäre zusammenbringt, einfach grandios! Dann Sozi, der gegen seinen Hirntumor ankämpft. Der treue Freund von Gloria, der immer für sie da war und das war es auch, was mich am Ende besonders berührt hat, dass er, der sein Leben lang für andere da war, erleben durfte, dass alle auch für ihn da sind und er nicht alleine ist. Ein wirklich schönes Buch mit tollen Charakteren – es wäre so schön, wenn es das Haus im Ohnsorgweg tatsächlich geben würde.

    Fazit:
    In „Morgen kann kommen“ erzählt Ildikó von Kürthy auf wirklich amüsante aber auch anrührende Weise die Geschichte von Ruth, Gloria, Sozi, Fatma und all den anderen. Wir dürfen sie begleiten durch Freundschaft und Krankheit. Dürfen die Verzweiflung miterleben, den Kampf mit den Kilos, das Akzeptieren seiner selbst und das alles in dem Haus im Ohnsorgweg mit seiner WG, gegründet von Gloria, in die ich am Liebsten direkt mit einziehen würde. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen Menschen, vereint durch das Schicksal und verbunden durch eine tiefe Freundschaft und Vertrauen, wo jeder für jeden da ist und jeder sein darf, wie er ist.

    5 Sterne für dieses wirklich schöne Buch, das kurzweilig aber doch auch tiefsinnig zu lesen war!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 03.05.2022

    Als Buch bewertet

    Nach einem Besuch im Drogeriemarkt bricht für Ruth eine Welt zusammen. Sie entdeckt von ihrem unberechenbaren Ehemann Karl, einem Schauspieler und seiner Affäre ein zerrissenes Bild, dass ihr Leben für immer verändern wird. Vor lauter Verzweiflung fährt Ruth mit ihrer Hündin von München zu ihrer Schwester nach Hamburg zum Haus ihrer Kindheit. Die Schwestern haben sich 15 Jahre nicht gesehen. Ruth trifft auf verschiedene Personen, deren Schicksalsschläge mit ihren eigenen verstrickt sind. Was ist in der Vergangenheit wirklich vorgefallen?

    Mir hat der neue Roman „ Morgen kann kommen“ von Ildikó von Kürthy bestens gefallen. Die Autorin hat es geschafft, mich tief in ihr Buch mit rein zunehmen und ich konnte somit wunderbar darin  ein-, und abtauchen. Die Seiten flogen nur so dahin.
    Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen, locker leichten und humorvollen Schreibstil total überzeugen. Zudem fand ich ihn sehr mitreißend und tiefgründig.
    Das Buchcover ist sehr farbenfroh und lebendig gestaltet. Es sieht sehr hochwertig und edel aus. Diese Farben bedeuten für mich Power für Frauen. Ein weiteres Highlight sind die im Buch vorkommenden Illustrationen.
    Die Autorin geht in ihrem Buch auch auf Themen wie toxische Beziehungen, Selbstbestimmung Freundschaften und sein Selbstwertegefühl ein.
    Die Figuren sind sehr lebendig und tiefgründig ausgearbeitet. Ruth wird von ihrem Ehemann Karl ausgebremst und ihre Lebensziele werden dadurch zerstört und er geht nicht auf die Bedürfnisse von ihr ein. Karl trifft 15 Jahre einen Keil zwischen den Schwestern Ruth und Gloria. Er ist toxisch, unberechenbar, selbstsüchtig, ein Muttersöhnchen und betrügt Ruth. Ruths Schwester hat Karl von Anfang an durchschaut. Aber seine Schattenseite hat Ruth erst später erkannt.
    Ruth Gloria und Fatma leiden unter dem selben Mann.
    Besonders herzerwärmend fand ich die Erzählungen aus der Vergangenheit von den Hamburger Großeltern und dem Haus am Ohnsorg.
    Berührt hat mich das Schicksal von dem kranken Rudi.

    Fazit: „Morgen kann kommen“ ist ein absolutes Must have für jede Frau. Ich empfehle das Buch gerne weiter und es regt zum Nachdenken an. Es ist ein pures Lesevergnügen und ich hatte zauberhafte Lesestunden. Ich vergebe fünf Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franziska P., 08.05.2022

    Als Buch bewertet

    ENDLICH ist es soweit!!! Ich habe wirklich schon so viel Gutes von der Autorin gehört und endlich komme ich in den Genuss, von Ihr ein Buch zu lesen. Zuerst einmal finde ich das Cover einfach toll. Die kräftigen Farben und die ganze Haptik sowie die Illustrationen im Buch sind toll fürs Auge.
    Ich finde mich schnell in die Geschichte ein und finde Sie unheimlich angenehm zu lesen, zumal der überraschende Wortwitz mich durchaus positiv überrascht.
    Obwohl viele ernste Themen in dem Buch behandelt werden, zieht einen diese Ernsthaftigkeit nicht runter, sondern bringt einen auf eine gute und beeindruckende Weise zum Nachdenken und regt neuen Denkanstöße an.
    So viele unterschiedliche Menschen und Sichtweisen, ich durchlebe alle Facetten an Emotionen beim Lesen.
    Ich kann wirklich sagen das dieses Buch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und kann es voller Überzeugung weiterempfehlen!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine Amelia S., 23.04.2022

    Als Buch bewertet

    toll!
    ''My Bonnie is over the ocean. Oh bring back my Bonnie to me''
    Morgen kann kommen! Ich liebe die Autorin und ihren kreativen und selbst-beobachtenden Schreibstil, sie hat viel Witz und Selbstironie.
    Es geht um Lebenslügen, Dramen fernab der 50 und die Frage, kann ich noch einmal mit meinem Leben neu anfangen. Zwei Schwestern, die sich einst nahe waren, sehen sich nun nach vielen Jahren entzweit - und die Frage bleibt zurück - wie konnte das soweit kommen?
    Die herrlich witzigen Aquarellzeichnungen lockern das Buch in gekonnter Weise auf. So sieht man ein grünes Etwas mit zwei Beinen und in Krakelschrift darunter: ''Karl hatte sich in einer abgelegenen Ecke der Eingangshalle hinter einer großblättrigen Grünpflanze verbarrikadiert.''
    Die Eigenheiten und (liebevollen) Macken werden hier mit dem Älterwerden herrlich karikiert und rufen dazu auf, sie an uns zu akzeptieren und lieben zu lernen.
    Es sind die ganz typischen und unterschiedlichen Erfahrungen von Frauen, zusammengefasst im Buch. Es sind aufgezählt die vielen Situationen und Stereotype... und man muss wirklich Humor haben und eine dicke Haut.
    Ruth mit ihrem viel zu großen Hund (ebenfalls im Buch illustriert) wird als mutige Frau beschrieben, die Charakter beweist, denn damals änderte sich schlagartig alles in ihrem Leben, nun als sie ein Foto entdeckt kommen die Erinnerungen zurück... ihre Beziehung zu ihrem Mann scheint auch unter keinen guten Stern zu stehen.
    Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch einen kompletten roten Fanden hat - meiner Meinung nach ist es sehr unterhaltsam. Jedoch ist es eine Momentaufnahme und die Erzählung schildern vielmehr den Befreiungsschlag, den Frau erlebt, wenn sie sich mehr schätzt und niemandem mehr gefallen will.
    Es sind immer wieder die Szenen, die man gut nachvollziehen kann. Normale Szenen in der Drogerie, jemand greift zur Blondierungspackung/ Typveränderung - um ein ''neues Leben'' für sich zu beginnen. Diese Zeilen sind herrlich - auch eventuell für männliche Leser interessant und generell für jedes Alter geeignet.
    Auch das Cover ist gelungen, ich liebe rosa! Das ist auch ein Statement.
    Eine humorvolle, teils nicht einfache Geschichte - aber mit einer tollen Aussage... mit all den Niederlangen und Erfolgen im Leben: hier bin ich, ich muss niemandem gefallen- Danke Ildiko! Empfehlung!

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