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  • 5 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 23.06.2020

    Das Cover nimmt den Leser mit zurück in die 60er/70er Jahre als Sylt noch den Syltern gehörte. Es paßt wunderbar zur damaligen Zeit. Hier hat die Autorin, die 1963 auf Sylt geboren wurde, ihre Kindheit verbracht. Die Sylter haben vom Fischfang gelebt und von der Vermietung der eigenen Räume an Feriengäste. Eltern und Kinder haben ihre Zimmer geräumt, um Platz für die Urlauber zu schaffen. Das war in allen Familien so - der ganz normale Alltag. Urlauber gab es zu jeder Zeit, die von der Schönheit der Insel angelockt wurden. Dies entdeckten mit dem Wirtschaftsaufschwung auch die Reichen und Schönen und nahmen nach und nach die Insel in Besitz, indem sie die schönsten Grundstücke kauften und herrschaftliche Häuser erbauten. Die Ansprüche stiegen und an die Stelle der privaten Zimmervermietungen traten noble Hotelunterkünfte. Die Preise stiegen. Die Sylter selbst konnten sich keine Grundstücke oder Wohnungen mehr leisten und zogen aufs Festland, von wo viele jeden Tag zum Arbeiten wieder auf die Insel kommen.

    Über viele Anekdoten aus dieser Zeit berichtet die Autorin und nennt viele neue Inselbewohner oder Urlauber mit Namen. Arndt von Bohlen und Halbach muß einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen haben, von ihm wird ziemlich lange berichtet. Er war ja aber auch eine schillernde Persönlichkeit. Und er war ein guter Kunde im Pelzgeschäft ihrer Eltern. Aber da waren auch der Verleger Axel Springer, der viel umschwärmte Rudolf Prack oder die bewundernswerte Grete Weiser. Vieles über die Promiinsel erfuhren die Nichtsylter zur damaligen Zeit aus der Boulevardpresse, es jetzt aber in diesem Buch von einer echten Sylterin erzählt zu bekommen, hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit Wehmut, aber teilweise auch voller Humor, erzählt die Autorin von ihrer liebenswerten Heimat, die es so nicht mehr gibt. Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Empfehlen kann ich es jedem, der Sylt kennt, dort Urlaub macht oder sich ganz einfach - wie ich selbst - für die Insel interessiert und allen, die hoffen, daß vom Charme und der Schönheit der Insel so viel wie möglich erhalten bleibt.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 22.06.2020

    Das Cover nimmt den Leser mit zurück in die 60er/70er Jahre als Sylt noch den Syltern gehörte. Es paßt wunderbar zur damaligen Zeit. Hier hat die Autorin, die 1963 auf Sylt geboren wurde, ihre Kindheit verbracht. Die Sylter haben vom Fischfang gelebt und von der Vermietung der eigenen Räume an Feriengäste. Eltern und Kinder haben ihre Zimmer geräumt, um Platz für die Urlauber zu schaffen. Das war in allen Familien so - der ganz normale Alltag. Urlauber gab es zu jeder Zeit, die von der Schönheit der Insel angelockt wurden. Dies entdeckten mit dem Wirtschaftsaufschwung auch die Reichen und Schönen und nahmen nach und nach die Insel in Besitz, indem sie die schönsten Grundstücke kauften und herrschaftliche Häuser erbauten. Die Ansprüche stiegen und an die Stelle der privaten Zimmervermietungen traten noble Hotelunterkünfte. Die Preise stiegen. Die Sylter selbst konnten sich keine Grundstücke oder Wohnungen mehr leisten und zogen aufs Festland, von wo viele jeden Tag zum Arbeiten wieder auf die Insel kommen.

    Über viele Anekdoten aus dieser Zeit berichtet die Autorin und nennt viele neue Inselbewohner oder Urlauber mit Namen. Arndt von Bohlen und Halbach muß einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen haben, von ihm wird ziemlich lange berichtet. Er war ja aber auch eine schillernde Persönlichkeit. Und er war ein guter Kunde im Pelzgeschäft ihrer Eltern. Aber da waren auch der Verleger Axel Springer, der viel umschwärmte Rudolf Prack oder die bewundernswerte Grete Weiser. Vieles über die Promiinsel erfuhren die Nichtsylter zur damaligen Zeit aus der Boulevardpresse, es jetzt aber in diesem Buch von einer echten Sylterin erzählt zu bekommen, hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit Wehmut, aber teilweise auch voller Humor, erzählt die Autorin von ihrer liebenswerten Heimat, die es so nicht mehr gibt. Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Empfehlen kann ich es jedem, der Sylt kennt, dort Urlaub macht oder sich ganz einfach - wie ich selbst - für die Insel interessiert und allen, die hoffen, daß vom Charme und der Schönheit der Insel so viel wie möglich erhalten bleibt.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 04.07.2020

    Beschämend und zum Schreien komisch zugleich!

    *Thema*
    Eine amüsant-kritische Rückblende auf die Sylter High Society der 1970er Jahre.

    *Meinung*
    Ich bin nur wenige Jahre jünger als die Autorin und habe Sylt noch nie besucht, trotzdem spielen die 1970er Jahre eine bedeutsame und prägende Rolle in meinem Leben, sodass mich das urige Cover, auf dem der damalige, wirklich entsetzlich schräge Zeitgeschmack zu bestaunen ist, ansprach. Der Schreibstil ist locker amüsant, die Sprache gekonnt eingesetzt. Die Figuren und die Charaktere werden lebendig, ohne dass die Autorin allzu sehr ins Detail gehen muss. Die Anekdoten sprechen für sich und verpassen den Personen einen individuellen Charakter. Intuitiv ordnet der Leser die Menschen in die passende Schublade. Er denkt sich halt seinen Teil.

    Zwischen Prolog und Epilog, die das damalige und heutige Leben auf Deutschlands beliebtester Insel kritisch beleuchten, entführt uns Susanne Matthiessen über acht Kapitel in ihre Kindheit auf Sylt, wo ihre Eltern eine florierende Kürschnerei betreiben. Jedes der acht Kapitel ist einem anderen Pelz gewidmet. Für mich als jüngere Schwester einer gelernten Schneiderin ist diese Thematik natürlich spannend. Obwohl es sich um relativ belanglose Anekdoten handelt, sind die Geschichten teilweise zum Schreien komisch, beschämend und peinlich zugleich - wie ein Mitleser bemerkt hat: "darf man davon ausgehen, dass jede dieser Storys in irgendeiner Illustrierten bereits breit getreten worden ist und keine Fiktion darstellt. [TommyBBB]". Ein Otto Normalbürger wie Du und ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen und darum belasse ich dabei.

    *Fazit*
    Bei Ozelot und Friesennerz von Susanne Matthiessen handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um Unterhaltungsliteratur. Es hat wenig Sinn, die Lektüre interpretieren zu wollen. Gerade weil ich mich so königlich über die Geschichten amüsiert habe, vergebe ich fünf Friesennerze. Die Autorin hat meinen persönlichen Geschmack getroffen, denn ihr ist es gelungen, auf freche und zugleich sympathische Art und Weise ihre Kindheitserinnerungen auf Sylt lebendig werden zu lassen. Ich bedanke mich ganz herzlich beim Ullstein-Verlag dafür, dass ich dieses Buch lesen durfte. Die 256-seitige Hardcover Ausgabe mit der ISBN 978-3-550-20064-9 kostet 20.00 € und erschien am 15. Juni 2020 im Ullstein-Verlag.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 30.06.2020

    Susanne Matthiesen hat ihre ganz persönliche Geschichte aufgeschrieben. In „Ozelot und Friesennerz“ beschreibt sie ihr Leben als Tochter eines bekannten Kürschners inklusive Familie auf der schönsten Insel der Welt: Sylt.

    Matthiesen schreibt herrlich erfrischend und unterhaltsam viel- für einen echten Nordfriesen eine echte Rarität ;-) Wir dürfen teilhaben an dem, was sie erlebt hat in ihrer Kindheit und Jugend. Die Geschichten rund um die Insel und ihre prominenten und weniger prominenten Besucher und Kunden des eigenen Geschäfts, erinnert eher an eine Reportage, eine Zeitaufnahme. Alles liest sich herrlich schnell weg und wer die Insel kennt, so wie ich, kriegt sich vor lauter lachen und schmunzeln nicht mehr ein.

    Die Zeit damals war eine andere. Sylt war damals in einem Aufschwung der besonderen Art in der Susanne Matthiesen geboren wurde. Champagner, Austern und Pelz gehörten dazu wie der Sand zum Strand. Es war die Zeit der Cliquen, der Unbekümmertheit, des Lebens, des Genießens, der Nacktheit (die manchmal nur von einem Pelz bedeckt wurde). Sylt war mondän und genau das bringt Susanne Matthiesen auf den Punkt. Mit ihren Kindheitserinnerungen gibt sie noch mal ganz andere Einblicke....welche die erstaunen, welche die erschrecken und welche die einen vor lautet Lachen vom Hocker kullern lassen. Die Siebziger Jahre waren auf Sylt etwas ganz besonderes.

    Selbst meine Schwiegermutter hat einen Pelz-Mantel von Matthiesen im Schrank gehabt (mittlerweile verkauft) aber das war eben damals so....ein Pelz von „Matthiesen“ war Pflicht für die, die es sich leisten konnten...

    Sehr passend und lesenswert sind Prolog und Epilog in diesem Buch und ich kann selbst nur sagen: Susanne Matthiesen hat vollkommen recht. Für mich ist Sylt meine zweite Heimat aber wenn sie weiter so „zertrampelt“ wird, ist es bald nicht mehr lebenswert.

    Dieses Buch ist eine herrliche Lektüre für alle Sylt-Liebhaber, die die alten Läden in Westerland noch kennen....hier dürfen wir nochmal in die Vergangenheit der 70er Jahre reisen und auch schon Mittags um 12Uhr gedanklich ein Glas Champagner trinken zwischen Pelz und Geld - 5 von 5 Sterne hierfür!

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 19.06.2020

    Susanne Matthiessen wurde auf Sylt geboren, sie ist dort aufgewachsen in Zeiten der Wirtschaftswunderjahre. Doch Sylt war und ist noch immer anders als andere Regionen Deutschlands. Dort geht es freier zu, Türen waren nicht verschlossen, die Menschen zwar rau und scheinbar unnahbar, doch sie haben eine natürliche Herzlichkeit und Direktheit. Frauen sind dort das starke Geschlecht, seit Beginn der Seefahrerzeit, als die Männer monatelang auf See waren, waren es die Frauen, die den Laden am Laufen gehalten haben. Und es hat sich nicht geändert. Auch in der Kürschnerei der Familie Matthiessen läuft es so. Reiche und schöne Kunden, berühmte und unbekannte, Politiker und Wirtschaftsbosse, Schauspieler und Modells kaufen ihre Pelzmäntel bei ihren Eltern, und auch manche, die sich für eine berühmte Person ausgeben.
    Die Familiengeschichte um das untergehende Pelzgeschäft, die immer betriebsamen Eltern, die zu höherem berufene Großmutter, die Kunden und Urlauber auf Sylt werden sehr gekonnt beschrieben und vieles aus der damaligen Zeit wieder lebendig. Ein Hinweis auf den drohendenden Untergang des ehemals glamourösen Sylts und die Schwierigkeiten der Bevölkerung dürfen auch nicht fehlen.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 06.08.2020

    ein gelungenes Buch

    Susanne Matthiessen hat mit ihrem Buch " Ozelot und Friesennerz" bei mir mehr als gepunktet.
    Sie erzählt darin ihre Familiengeschichte und ihre Jugend , die sich in den sechziger und siebziger Jahren auf der Insel Sylt abgespielt hat.Namhafte Ikonen der siebziger , wie Oswald Kolle, Freddy Quinn, aber auch andere schillernde Personen finden hier einen Platz. Als eine der letzten gebürtigen Sylterinnen, denn die Geburtsklinik wurde in den sechziger Jahren geschlossen, schildert sie ihre Jugend auf der Nordseeinsel, die von viel Freiheit geprägt war. Die Eltern waren immer im Auftrag der Touristen unterwegs, zu Anfang wurde jede freie Nische im Haus an Touristen vermietet, später das Pelzgeschäft der Großeltern übernommen, das durch die vielen zahlungskräftigen Touristen eine wahre Goldgrube wurde. Nur für die Kinder war nie Zeit, da die Saison fast ganzjährig war.
    Aber es werden auch die Schattenseiten der Insel beschrieben, die einem Ausverkauf der" Reichen und Schönen " , oder solcher, die sich dafür halten, zum Opfer gefallen ist. Es gibt kein bezahlbares Bauland mehr und auch keinen bezahlbaren Wohnraum mehr, der Arbeitskräfte auf der Insel zu Mangelware werden lässt. Auch wenn sie da arbeiten können, wo andere Urlaub machen, vergisst man zu erwähnen, dass viele auch da schlafen, wo andere ihren Heizungskeller haben , oder gezwungen sind auf dem Festland zu schlafen und jeden Tag mit der Bahn anzureisen, was wohl kein Vergnügen mehr ist.
    Es klingt schon auch sehr viel Wehmut mit in diesem Buch, das von einer Insel erzählt, deren Bewohner sicherlich sehr vermögend geworden sind, aber zu welchem Preis. Das was vor Jahrzehnten noch ein Erholungsort mitten in der Nordsee war, wo sich wohlhabende Hamburger und Prominente ihr Ferienhaus kauften und die familiere Anbindung an die Gastfamilien für die Urlauber noch eine Selbstverständlichkeit war, verkommt immer mehr zum Ireland für Spekulanten, die es nur auf Profit und weniger auf Umweltschutz und Erhaltung der sogenannten "Sylter Kultur" abgesehen haben. Da wundert es auch nicht, dass die " geborenen Sylter, die fern ab der Insel ihr Glück versucht haben und dann wieder auf die Insel zurückkommen, ihre Insel nicht wiedererkennen und für sich denken. " Gott sein Dank, dass unsere Eltern das nicht mehr miterleben mussten. "

    Und ich denke, was für ein tolles Buch und schade, dass der sogenannte Fortschritt so wenig Rücksicht auf Vergangenes nimmt, das der Insel doch eigentlich seinen Flair gegeben hat.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Insta.amreading, 17.07.2020 bei bewertet

    "Nichts ist verloren. Wir müssen uns nur erinnern."

    Als Nordlicht, das noch nie auf Sylt war, aber fast alle Familienurlaube auf einer Nordseeinsel verbracht hat, war ich auf diesen Roman sehr gespannt, umso mehr, weil er auf wahren Ereignissen beruht.

    Von Sylt geht ja immer noch ein gewisser Mythos aus, der die Insel zu etwas Besonderem und Exklusivem macht, von dem wir Normalos nicht viel mitbekommen (ausser dem, was man in der Klatschpresse lesen kann). Dieser Mythos findet sich auch in den Anekdoten wieder. Ausgehend von dem Pelzgeschäft der Familie Matthiessen werden viele kleine Geschichten erzählt, die sich nicht nur um die Schönen und Reichen der Society während der Wirtschaftswunderzeit drehen, sondern auch um die Insulaner und die Veränderung der Insel von einer rauhen Naturschönheit zu einem hochgestylten Investitionsobjekt, bei dem die Insel selbst zur "folkloristische[n] Kulisse" degradiert wurde.

    Die Kombination aus faszinierenden Geschichten der High Society (und von Insulanern, die einfach echte Typen sind) der 70er Jahre, gesellschaftskritischen Aspekten wie Cancel Culture und Gentrifizierung, Humor und Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen, genauso wie die Leichtigkeit des Schreibstils der Autorin. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, habe gelacht, den Kopf geschüttelt und mich über den Ausverkauf der ursprünglichen Insel geärgert... und ich will nun wieder an die Nordsee, aber nicht nach Westerland.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 22.06.2020 bei bewertet

    Das Cover nimmt den Leser mit zurück in die 60er/70er Jahre als Sylt noch den Syltern gehörte. Es paßt wunderbar zur damaligen Zeit. Hier hat die Autorin, die 1963 auf Sylt geboren wurde, ihre Kindheit verbracht. Die Sylter haben vom Fischfang gelebt und von der Vermietung der eigenen Räume an Feriengäste. Eltern und Kinder haben ihre Zimmer geräumt, um Platz für die Urlauber zu schaffen. Das war in allen Familien so - der ganz normale Alltag. Urlauber gab es zu jeder Zeit, die von der Schönheit der Insel angelockt wurden. Dies entdeckten mit dem Wirtschaftsaufschwung auch die Reichen und Schönen und nahmen nach und nach die Insel in Besitz, indem sie die schönsten Grundstücke kauften und herrschaftliche Häuser erbauten. Die Ansprüche stiegen und an die Stelle der privaten Zimmervermietungen traten noble Hotelunterkünfte. Die Preise stiegen. Die Sylter selbst konnten sich keine Grundstücke oder Wohnungen mehr leisten und zogen aufs Festland, von wo viele jeden Tag zum Arbeiten wieder auf die Insel kommen.

    Über viele Anekdoten aus dieser Zeit berichtet die Autorin und nennt viele neue Inselbewohner oder Urlauber mit Namen. Arndt von Bohlen und Halbach muß einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen haben, von ihm wird ziemlich lange berichtet. Er war ja aber auch eine schillernde Persönlichkeit. Und er war ein guter Kunde im Pelzgeschäft ihrer Eltern. Aber da waren auch der Verleger Axel Springer, der viel umschwärmte Rudolf Prack oder die bewundernswerte Grete Weiser. Vieles über die Promiinsel erfuhren die Nichtsylter zur damaligen Zeit aus der Boulevardpresse, es jetzt aber in diesem Buch von einer echten Sylterin erzählt zu bekommen, hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit Wehmut, aber teilweise auch voller Humor, erzählt die Autorin von ihrer liebenswerten Heimat, die es so nicht mehr gibt. Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Empfehlen kann ich es jedem, der Sylt kennt, dort Urlaub macht oder sich ganz einfach - wie ich selbst - für die Insel interessiert und allen, die hoffen, daß vom Charme und der Schönheit der Insel so viel wie möglich erhalten bleibt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 02.08.2020 bei bewertet

    *Unterhaltsame Zeitreise ins Sylt der Wilden Siebziger*
    In ihrem sehr unterhaltsamen Roman „Ozelot und Friesennerz“ widmet sich die deutsche Journalistin und Schriftstellerin Susanne Matthiessen den Erinnerungen an ihre bewegte Kindheit und Jugend auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel Sylt.
    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, humorvoll und lebendig, so dass man sich mühelos auf diese Zeitreise der ganz besonderen Art nach Sylt begibt. In acht Kapiteln gewährt sie uns aufschlussreiche Einblicke in nachhaltig prägende Erlebnisse und teilweise sehr witzige Anekdoten aus ihrer außergewöhnlichen Sylter Kindheit während der wilden Siebziger Jahre. Auch wenn die geschilderten Episoden für Außenstehende bisweilen alles andere als „normal“ sondern eher verrückt und skurril wirken, basieren sie dennoch allesamt auf wahren Begebenheiten und waren teilweise für die damaligen Sylter Verhältnisse sehr charakteristisch. Teils humorvoll und teils sehr nachdenklich stimmend ist der facettenreiche Blick hinter die Kulissen, der auch sehr anschaulich die Schattenseiten der unter den Insulanern um sich greifenden Goldgräberstimmung und die Kehrseite des Wohlstands aufzeigt. Alljährlich im Sommer verwandelte sich die beschauliche Inselwelt unter dem gigantischen Ansturm der erholungssuchenden und vergnügungssüchtigen Touristen zum Nabel der Welt und das Leben der Sylter wurde ausnahmslos auf den Tourismus ausgerichtet.
    Sehr authentisch und anschaulich bringt die Autorin uns das besondere Flair dieser Insel, das Alltagsleben auf Sylt während der 1970er Jahren und die einzigartige damalige Atmosphäre näher.
    Gekonnt zeichnet Susanne Matthiessen das schillernde Portrait einer Insel, die für viele als der Sehnsuchtsort schlechthin galt – ein idyllisches Natur- und Ferienparadies an der Nordsee, ein angesagter Treff für die Haute-Volée, Stars und Sternchen, Politiker sowie den dekadenten Jetset aber auch florierende Hochburg für geschäftstüchtige Investoren.
    In den unabhängig voneinander zu lesenden Geschichten kommt auch immer wieder das renomierte elterliche Pelzgeschäft in Westerland mit ihrem Vater Peida als leidenschaftlichem Kürschner, ihrer Mutter Telse als geniales Verkaufsgenie und Oma Ally als sich in alles einmischende Seniorchefin vor, weshalb jedes Kapitel schon im Titel Bezug auf eine besondere Pelzart nimmt, um die sich die geschilderten Ereignisse ranken.
    In den Geschichten begegnet uns ein Panoptikum bemerkenswerter Menschen – neben vielen Prominenten lernen wir auch Sylter Unikate, zahlreiche Weggefährten der Autorin und natürlich auch ihre Familie und Verwandten kennen.
    So erzählt die Autorin nicht nur eine sehr persönliche Geschichte, sondern lässt uns auch teilhaben an der wundervollen Illusion von grenzenlosem Reichtum und legendärem Wirtschaftswunder, die schließlich in dem gnadenlosen Ausverkauf und den schrittweisen, sehr schmerzlichen Verlust der geliebten Heimat mündete.
    Ausgesprochen gut haben mir auch Prolog und Epilog gefallen, die als eine Art Rahmen fungieren, zwischen den ihre unterhaltsamen Sylter-Geschichten eingebettet sind und dem Ganzen noch eine besondere Note verleihen. Hierin wirft die Autorin einen aktuellen und sehr kritischen Blick auf die (Fehl-)Entwicklungen auf ihrer geliebten Insel, übt Kritik an der gegenwärtigen Sylter Lokalpolitik und führt uns den überaus schmerzhaften Verlust ihrer Heimat vor Augen.
    FAZIT
    Eine gelungene Zusammenstellung von höchst unterhaltsamen, aber auch sehr nachdenklich stimmenden Geschichten über eine „ganz normal verrückte“ Kindheit in den Siebzigern auf der Insel Sylt! Humorvoll, kurzweilig, authentisch, mit einem faszinierend scharfsichtigen Blick hinter die Kulissen! Eine sehr lesenswerte Geschichtsstunde und aufschlussreiche Zeitreise!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 02.08.2020

    *Unterhaltsame Zeitreise ins Sylt der Wilden Siebziger*
    In ihrem sehr unterhaltsamen Roman „Ozelot und Friesennerz“ widmet sich die deutsche Journalistin und Schriftstellerin Susanne Matthiessen den Erinnerungen an ihre bewegte Kindheit und Jugend auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel Sylt.
    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, humorvoll und lebendig, so dass man sich mühelos auf diese Zeitreise der ganz besonderen Art nach Sylt begibt. In acht Kapiteln gewährt sie uns aufschlussreiche Einblicke in nachhaltig prägende Erlebnisse und teilweise sehr witzige Anekdoten aus ihrer außergewöhnlichen Sylter Kindheit während der wilden Siebziger Jahre. Auch wenn die geschilderten Episoden für Außenstehende bisweilen alles andere als „normal“ sondern eher verrückt und skurril wirken, basieren sie dennoch allesamt auf wahren Begebenheiten und waren teilweise für die damaligen Sylter Verhältnisse sehr charakteristisch. Teils humorvoll und teils sehr nachdenklich stimmend ist der facettenreiche Blick hinter die Kulissen, der auch sehr anschaulich die Schattenseiten der unter den Insulanern um sich greifenden Goldgräberstimmung und die Kehrseite des Wohlstands aufzeigt. Alljährlich im Sommer verwandelte sich die beschauliche Inselwelt unter dem gigantischen Ansturm der erholungssuchenden und vergnügungssüchtigen Touristen zum Nabel der Welt und das Leben der Sylter wurde ausnahmslos auf den Tourismus ausgerichtet.
    Sehr authentisch und anschaulich bringt die Autorin uns das besondere Flair dieser Insel, das Alltagsleben auf Sylt während der 1970er Jahren und die einzigartige damalige Atmosphäre näher.
    Gekonnt zeichnet Susanne Matthiessen das schillernde Portrait einer Insel, die für viele als der Sehnsuchtsort schlechthin galt – ein idyllisches Natur- und Ferienparadies an der Nordsee, ein angesagter Treff für die Haute-Volée, Stars und Sternchen, Politiker sowie den dekadenten Jetset aber auch florierende Hochburg für geschäftstüchtige Investoren.
    In den unabhängig voneinander zu lesenden Geschichten kommt auch immer wieder das renomierte elterliche Pelzgeschäft in Westerland mit ihrem Vater Peida als leidenschaftlichem Kürschner, ihrer Mutter Telse als geniales Verkaufsgenie und Oma Ally als sich in alles einmischende Seniorchefin vor, weshalb jedes Kapitel schon im Titel Bezug auf eine besondere Pelzart nimmt, um die sich die geschilderten Ereignisse ranken.
    In den Geschichten begegnet uns ein Panoptikum bemerkenswerter Menschen – neben vielen Prominenten lernen wir auch Sylter Unikate, zahlreiche Weggefährten der Autorin und natürlich auch ihre Familie und Verwandten kennen.
    So erzählt die Autorin nicht nur eine sehr persönliche Geschichte, sondern lässt uns auch teilhaben an der wundervollen Illusion von grenzenlosem Reichtum und legendärem Wirtschaftswunder, die schließlich in dem gnadenlosen Ausverkauf und den schrittweisen, sehr schmerzlichen Verlust der geliebten Heimat mündete.
    Ausgesprochen gut haben mir auch Prolog und Epilog gefallen, die als eine Art Rahmen fungieren, zwischen den ihre unterhaltsamen Sylter-Geschichten eingebettet sind und dem Ganzen noch eine besondere Note verleihen. Hierin wirft die Autorin einen aktuellen und sehr kritischen Blick auf die (Fehl-)Entwicklungen auf ihrer geliebten Insel, übt Kritik an der gegenwärtigen Sylter Lokalpolitik und führt uns den überaus schmerzhaften Verlust ihrer Heimat vor Augen.
    FAZIT
    Eine gelungene Zusammenstellung von höchst unterhaltsamen, aber auch sehr nachdenklich stimmenden Geschichten über eine „ganz normal verrückte“ Kindheit in den Siebzigern auf der Insel Sylt! Humorvoll, kurzweilig, authentisch, mit einem faszinierend scharfsichtigen Blick hinter die Kulissen! Eine sehr lesenswerte Geschichtsstunde und aufschlussreiche Zeitreise!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 23.06.2020 bei bewertet

    Das Cover nimmt den Leser mit zurück in die 60er/70er Jahre als Sylt noch den Syltern gehörte. Es paßt wunderbar zur damaligen Zeit. Hier hat die Autorin, die 1963 auf Sylt geboren wurde, ihre Kindheit verbracht. Die Sylter haben vom Fischfang gelebt und von der Vermietung der eigenen Räume an Feriengäste. Eltern und Kinder haben ihre Zimmer geräumt, um Platz für die Urlauber zu schaffen. Das war in allen Familien so - der ganz normale Alltag. Urlauber gab es zu jeder Zeit, die von der Schönheit der Insel angelockt wurden. Dies entdeckten mit dem Wirtschaftsaufschwung auch die Reichen und Schönen und nahmen nach und nach die Insel in Besitz, indem sie die schönsten Grundstücke kauften und herrschaftliche Häuser erbauten. Die Ansprüche stiegen und an die Stelle der privaten Zimmervermietungen traten noble Hotelunterkünfte. Die Preise stiegen. Die Sylter selbst konnten sich keine Grundstücke oder Wohnungen mehr leisten und zogen aufs Festland, von wo viele jeden Tag zum Arbeiten wieder auf die Insel kommen.

    Über viele Anekdoten aus dieser Zeit berichtet die Autorin und nennt viele neue Inselbewohner oder Urlauber mit Namen. Arndt von Bohlen und Halbach muß einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen haben, von ihm wird ziemlich lange berichtet. Er war ja aber auch eine schillernde Persönlichkeit. Und er war ein guter Kunde im Pelzgeschäft ihrer Eltern. Aber da waren auch der Verleger Axel Springer, der viel umschwärmte Rudolf Prack oder die bewundernswerte Grete Weiser. Vieles über die Promiinsel erfuhren die Nichtsylter zur damaligen Zeit aus der Boulevardpresse, es jetzt aber in diesem Buch von einer echten Sylterin erzählt zu bekommen, hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit Wehmut, aber teilweise auch voller Humor, erzählt die Autorin von ihrer liebenswerten Heimat, die es so nicht mehr gibt. Das Buch liest sich wunderbar leicht und flüssig und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Empfehlen kann ich es jedem, der Sylt kennt, dort Urlaub macht oder sich ganz einfach - wie ich selbst - für die Insel interessiert und allen, die hoffen, daß vom Charme und der Schönheit der Insel so viel wie möglich erhalten bleibt.

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    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 21.06.2020

    Sylt – Wandel einer Insel
    Das Cover mit dem typischen Bild der 70iger Jahre hat mich sofort angesprochen und als jahrelange Sylt Urlauberin, die seit Jahren immer wieder auf Sylt Urlaub macht, die aber auch ihre Augen nicht vor dem sich leider zum Negativen wandelnden Raubbau auf der Insel nicht verschließen kann, wollte ich diesen Roman unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht.
    Die Autorin Susanne Matthiessen erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit auf Sylt, einem Sylt, das ganz anders war als heute. Die Einwohner hatten eine andere Mentalität, ein anderes Denken, es war eine ganz andere Welt, damals räumte man als Insulaner jedes Bett für die jährlich wachsende Zahl von Touristen, Sylt war damals ursprünglicher, natürlicher als heute, der Kommerz durch Stars, Sternchen und Politiker und vor allen Dingen Spekulanten war längst nicht so weit fortgeschritten wie es leider heute der Fall ist.
    Der Schreibstil des Romans passt zum Roman, spannend, packend, an manchen Stellen durchaus humorvoll schildert die Autorin Erlebnisse und auch die ein oder andere Anekdote aus ihrer Kindheit, unter anderem auch, dass sie als Baby von ihren Eltern an Urlaubsgäste ausgeliehen wurde, an und für sich völlig undenkbar. Der Leser fliegt nur so durch die Geschichten, schüttelt manchmal den Kopf, schmunzelt das Ein oder andere Mal, taucht ein in das Sylt der 70iger Jahre.
    Doch Susanne Matthiessen schlägt durchaus auch sehr kritische Töne an, über den Ausverkauf des wunderbaren Ökosystems, des Weltnaturerbes Wattenmeer, über die Problematik der Sylter, noch bezahlbaren Wohnraum auf Ihrer zu finden und das nicht nachvollziehbare Einsetzen von Diesellokomotiven auf der für die Deutsche Bahn rentabelsten Strecke.
    Ein Roman über die für mich schönste Insel Deutschlands, die langsam aber sicher ihren ursprünglichen, eigenwilligen Charme verliert und in einigen Bereichen leider auch schon verloren hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Smberge, 28.07.2020

    Inhalt:

    Susanne Matthiessen wächst auf Sylt auf in einer alteingesessenen Familie, die ihre Geld mit dem Pelzhandel verdient. Geboren 1963 erlebt sie als Kind und Jugendliche den Wandel Sylts von einer ruhigen Nordseeinsel zu einem Ort, den viele Prominente für sich entdecken.
    Was macht das mit den Menschen auf der Insel? Wie verändert sich das Leben?

    Meine Meinung:

    Ich war noch nie auf Sylt und diese Insel wird auch nicht meine erste Wahl bei einem Urlaub in der Region sein, gibt es doch ruhigere und ursprünglichere Inseln.
    Trotzdem war das Buch sehr interessant. Der Blick einer Einheimischen auf die Entwicklung. Einerseits bringt der Tourismus auf die Insel und auch in die Familie, andererseits verändert sich das Leben sehr stark. Die Menschen leben nur noch für den Tourismus und kommen aber auch zu einem gewissen Reichtum. Ist es es wert, dass die alten Traditionen zum Touristenspektakel werden, die Landschaft zugebaut wird und die Preise für Wohnungen und Grundstücke ins Unbezahlbare steigen?
    Sehr schon zeigt dieses Buch diesen Zwiespalt auf.
    Eingebettet sind diese ganzen Aspekte in die Geschichte der Familie Matthiessen, die ein Pelzgeschäft betreiben und deren Geschäft zu die Touristen floriert. So kann man die Entwicklung anhand dieser Familie sehr gut miterleben.
    Die Handlung ist interessant, der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen und das Buch macht nachdenklich. Wo geht der Weg des Tourismus hin? Ist es richtig, dass Einheimische die Insel verlassen müssen, da sie sich das Leben dort nicht mehr leisten können?
    Das Buch läßt den Leser nachdenklich zurück. Ein sehr interessanter hinter die Kulisse des Tourismus.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bücherwurm10, 28.06.2020

    Kindheit auf Sylt
    "Ozelot und Friesennerz" so nennt Susanne Matthiessen ihren neuen Roman, der im Ullstein Verlag erschienen ist, in dem sie über ihre Kindheit in den 70er Jahren in Westerland auf Sylt erzählt.

    Die Eltern führten eine Kürschnerei mit Pelzladen, in dem maßgeschneiderte Pelze hergestellt wurden, zusätzlich hatten sie noch Feriengäste zu bewirten. So zogen damals die Sylter in den Keller, damit auch die Wohnungen an die Gäste vermietet werden konnten. Die Sylter Kinder mussten damals in den Betrieben ihrer Eltern mithelfen, hatten andererseits dann viele Freiheiten, da wenig Zeit für die Kinder vorhanden war.

    Die Autorin hat auffallend gut beobachtet und das Erlebte in einer federleichten Schreibweise, versehen mit dem typisch nordischen trockenen Humor, in das Buch gepackt. Unterhaltsam und kurzweilig wird man in das Familienleben und in das damalige Sylter Inselleben geführt.

    Die Vielzahl an prominenten Besuchern wie z.B. Willy Brandt, Rudolf Augstein und Gunter Sachs geben zudem einen interessanten Einblick in die Promiwelt der 70er Jahre. Doch auch Nachdenkliches über das Thema Tourimus bringt Susanne Matthiessen zur Sprache.

    Beim Lesen ist spürbar, wie sehr das Herz der Autorin an der Insel Sylt hängt. Ein faszinierendes und bemerkenswertes Buch, nicht nur für Sylt-Urlauber!

    Diese literarische Reise nach Sylt hat mich begeistert, daher kommt von mir eine eindeutige Kauf- und Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas B., 27.06.2020

    Susanne Matthiessen, geborene Sylterin, erzählt in Form eines szeneartigen Rückblickes ihre Kindheit und Jugend auf Sylt. Der Vater ist sehr erfolgreich als Kürschner, nur die beste Pelze werden hier für die zahlungskräftige Kundschaft handgefertigt, die Mutter schmeißt den Laden und hat noch vermietet, als Tochter hat man da zu funktionieren, will heißen: "Mach' keine Probleme!"
    Und so erfahren wir als Leser viel von den Prominenten, die es auf diese Insel verschlagen hat, was sie so treiben und was sie umtrieb. Da hier reale Namen verwendet werden, darf man davon ausgehen, dass jede dieser Storys in irgendeiner Illustrierten bereits breit getreten worden ist und keine Fiktion darstellt. Da kippt Willy Brandt buchstäblich sturzbetrunken vom Balkon, da retten sich Karl Schiller plus eine unbekannte Nackte vor einem Feuer, eine -allerdings falsche- Soraya prellt nicht nur den Pelzhändler sondern gleich ganz Kampen und seine Geschäfte. Es ist amüsant, wenn auch relativ belanglos,was man liest.
    Doch im Epilog dreht Susanne Matthiessen noch einmal richtig auf. Sie wirft den Syltern und den anderen den Ausverkauf und die komplette Ausbeutung "ihrer" Insel vor und macht das an einigen Beispielen fest. Ohne dieses Kapitel, das im Prolog schon angedeutet wurde, wäre meine Wertung schlechter ausgefallen.

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  • 2 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 13.07.2020

    Leider musste ich nach eingehender Lektüre für mich persönlich feststellen, dass "Ozelot und Friesennerz" nicht meinen Vorstellungen entsprach. Statt einer lebendigen und zugleich fesselnden Erzählweise, empfand ich den Schreibstil der Autorin zwar in gewisser Weise blumig aber auch leider nichtssagend. Neben unnötigen Längen fand ich auch die Thematik leider nicht herausragend, obwohl ich mich persönlich sehr auf einen Ausflug nach Sylt gefreut habe. Zwar ermöglicht der einfache Schreibstil der Autorin einen unkomplizierten Einstieg ins Buch, dennoch konnte auch der mich nicht mehr überzeugen. Vermutlich versprachen hier der Titel sowie die Inhaltsangabe mehr, als der Inhalt schlussendlich halten konnte. Allerdings bin ich mir sicher, dass dieses Buch auch seine Liebhaber finden wird, nur werde ich dies leider nicht sein.

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  • 5 Sterne

    Tara, 20.06.2020 bei bewertet

    Das Sylt der 70er Jahre

    Mit ihrem Buch „Ozelot und Friesennerz“ gibt die Journalistin und Autorin Susanne Matthiessen einen interessanten Einblick in das Leben auf Sylt in den 70er Jahre. Sie selbst wurde in Sylt geboren und ist dort aufgewachsen. Sie beschreibt die Veränderungen und lässt ihre Leser in die Vergangenheit blicken.

    Äußerst authentisch und unterhaltsam berichtet die Autorin über ihre Kindheit, über das typische Inselleben. Mit Sylt verbindet vermutlich so ziemlich jeder Deutsche eine Urlaubsinsel, die vom Tourismus lebt und genau so beschreibt Susanne Matthiessen, das Leben der Insulaner. Auch ihre Eltern haben neben dem Berufsalltag – sie hatten ein Pelzgeschäft – in der Saison Zimmer vermietet und mit den Touristen und vom Tourismus gelebt.

    Der Schreibstil ist humorvoll, teilweise aber auch typisch nordisch trocken und direkt mit den ersten Seiten hat mich die Autorin mit ihrem Erzählungen direkt für sich eingenommen, da sie in leichter Sprache aus der ich-Perspektive berichtet. Amüsante Anekdoten laden zum Schmunzeln ein. Durch bildhafte Beschreibungen hat man die Insel direkt vor Augen und wenn man die Insel dann auch noch genau aus dieser Zeit kennt, über die berichtet wird, macht das Buch einfach Spaß.

    Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und beim Lesen den Ausflug auf die Insel und in die Vergangenheit genossen.

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  • 5 Sterne

    Christine G., 27.06.2020 bei bewertet

    Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer besonderen Insel ein Status der Extravaganz entwickelt hat.
    Die Autorin wächst in einer Pelzdynastie auf. Aus heutiger Sicht undenkbar, einen Pelzmantel zu kaufen, galt es in der damaligen Zeit als Statussymbol der Reichen und Schönen. Mit lustigen Anekdoten blicken wir ein bisschen in die Welt der Stars, Politiker und Industriellen. Sie beschreibt ein Sylt das noch den Einheimischen gehörte und es kommt ein wenig Wehmut rüber. Die echten Sylter sterben aus und die reichen Landeier übernehmen nach und nach die Insel, indem sie alles an Immobilien aufkaufen und neu bauen. Nur nach der Sommersaison gehört Sylt wieder den Insulanern.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch ich gehöre zu den Touristen die diese schöne Insel überfallen und konnte mich in Westerland und Umgebung wieder finden. Allerdings hat für mich der damalige Flair doch erheblich nachgelassen, umso schöner zu lesen wie stilvoll doch alles war.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 22.06.2020 bei bewertet

    Spritzig und mit viel Humor schildert uns Susanne Matthiessen , die Entwicklung von Sylt, von der kleinen beschaulichen Insel zum Promihotspot. Das Buch erzählt Sylts Geschichte der 60ziger und 70ziger Jahre. Auch ich bin Anfang der sechziger Jahre geboren und konnte meine Kindheitserinnerungen in vielem wiederfinden, obwohl ich nicht auf Sylt aufgewachsen bin, denn der Fremdenverkehr hielt in allen Regionen Deutschlands Einzug. Die Veränderungen von Sylt schildert Susanne Matthiessen sehr genau. Viele Häuser und Grundstücke wurden an Promis, Politiker und Immobilienspekulanten verkauft. Dadurch zogen viele Promis aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik nach Sylt. Das Leben von Sylt änderte sich kolossal. Die Autorin lässt uns in ihr ganz privates Leben blicken, und gibt Anekdoten zum Besten. Ich konnte mir das Leben auf Sylt im Wirtschaftswunderland sehr gut vorstellen.
    Das Buch hat mir schöne Lesestunden geboten und es machte mir wirklich Spaß zu lesen. Der Schreibstil von Frau Matthiessen ist sehr humorvoll und ließ mich häufig schmunzeln. Für Sylt Liebhaber ist das Buch auf jeden Fall sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    marina w., 04.08.2020

    Susanne Matthiessen beweist in ihrem Buch "Ozelot und Friesennerz - Roman einer Sylter Kindheit" sowohl eine gute Beobachtungsgabe als auch Eloquenz, Engagement, Empathie und last but not least ein großes Erzähltalent.
    Neben - nie direkt bösartigen! - Anekdötchen über "Eingeborene", Neuansiedler und Touristen aus allen Gesellschaftsschichten von Otto Normalverbraucher bis Gunter Sachs und Arndt von Bohlen und Halbach werden hier u. a. Bausünden, Kürschnerhandwerk, Umweltschutz, Geldgier ebenso wie tiefe Menschlichkeit, Alltagsprobleme und menschliche Stärken und Schwächen aller Altersgruppen thematisiert und der Lesergemeinschaft bravourös gemixt überaus unterhaltsam präsentiert.
    Cover und Titel passen zum erzählten Geschehen.
    Sylts Silhouette ist, wie die Verfasserin richtig anmerkt, von vielen Automobilaufklebern bekannt, nichtsdestotrotz hätte ich gern eine Landkartenskizze vorgefunden. Aber dieses kleine Manko wird durch den Buchinhalt mehr als aufgewogen und schmälert deshalb auch nicht die vergebene Sternenanzahl.

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