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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 05.02.2017

    Duffy Nr.5 -Düsteres Nordirland

    Vor dem Hintergrund der politischen Unruhen in Nordirland der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ermittelt Sean Duffy mit seinem Team den scheinbaren Selbstmord der jungen Journalistin Lily Bigelow, die aus London angereist ist, um eine finnischen Investorengruppe auf der Suche nach einem lukrativen Wirtschaftsabschluss zu begleiten.
    Schnell kommen dem erfahrenen Ermittler Zweifel am Tod der Frau, jedoch wird es schwer werden, den Mord zu beweisen, denn er sieht sich zum zweiten Mal in seiner Dienstzeit mit dem Phänomen des „verschlossenen Raums“ konfrontiert. Wer aber Sean Duffy-den katholischen Bulle in der protestantische Royal Ulster Constabulary- aus den Vorgängern des Buches kennt, weiß, dass er jetzt nicht locker lässt und sich in dem Fall „verbeißt“, bis er ihn zu Ende bringt. So findet er bald heraus, dass Lily einem schwerliegenden Verbrechen auf der Spur war, das bis in die höchsten Regierungskreise reicht.
    Der Autor zeigt Duffy auch hier wieder als einen Individualisten, der schnell und unkonventionell handelt, der überaus vorsichtig sein muss - so kontrolliert er vor jeder Autofahrt seinen Wagen nach versteckten Bomben, der klassische Musik liebt und hervorragend Klavier spielen kann, der jedoch auch einem guten Whiskey und Kokain nicht abgeneigt ist. Er hat in seinem Team treue Begleiter, so seinen jahrelangen Freund McCrabbans- Crabbie genannt- und den jungen Lawson, der Duffy mit Höherer Mathematik (Wahrscheinlichkeitsrechnung) beeindruckt.

    Leider endet auch dieser Fall-ähnlich wie der Vorgänger „ Gun Street Girl“ für Sean Duffy nicht so, wie er es sich erhofft hat. Gerechtigkeit scheint in der Zeit der „Troubles“ mit jedem neuen Attentat ein Stück weiter zu verschwinden. Hatte der Leser am Ende des 4.Teils noch die Hoffnung, dass Duffy bei seinem neuen Fall wieder etwas mehr von seinem jüngeren Selbst mit auf den Weg bekommt, der selbst "den Tempel über dem eigenen Kopf zum Einsturz gebracht hätte" („Gun Street Girl“ S.374), so erscheint die Figur jetzt eher gesetzter, wenn nicht sogar resignierter, was ihn aber im meinen Augen nicht unsympathischer macht. Atemlos folgen wir ihm auf seiner Suche nach Wahrheit durch das vom Nordirlandkonflikt gebeutelten Belfast, immer in der Hoffnung, dass er niemals vergisst, unter sein Auto zu sehen, was umso wichtiger erscheint, da sich jetzt auch privat einiges für Sean ändern wird.
    Der Autor verwebt reale politische Ereignisse mit Fiktion und schafft so für den Leser ein Stück Zeitgeschichte im Krimi. Sehr gefallen hat mir der Einstieg, der von Duffys Begegnung mit der großen Boxerlegende Muhammad Ali berichtet, der auf den Spuren seiner Vorfahren mehrmals nach Irland reiste, es jedoch in Wirklichkeit nie schaffte, nach Belfast zu kommen.
    Fortsetzung folgt- der nächste Teil ist schon im Original veröffentlicht. Für alle Fans wird es ein langes Jahr des Wartens.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne M., 11.02.2017 bei bewertet

    Warum starb Lily Bigelow
    "Rain Dogs“ ist Adrian McKintys fünfter Roman aus der Serie um Sean Duffy, den katholischen Bullen in Carrickfergus. Er lebt noch immer in einem protestantischen Wohngebiet und versieht seinen gefährlichen Dienst in den Zeiten der Troubles. Es ist das Jahr 1987. Zur täglichen Routine gehört vor jeder einzelnen Fahrt der Blick auf die Fahrzeugunterseite auf der Suche nach einem Sprengsatz.
    Duffys neuer Fall beginnt anscheinend harmlos mit einer Lappalie. Er wird wegen eines Brieftaschendiebstahls in ein Hotel am Ort gerufen. Dort ist eine Delegation von finnischen Investoren abgestiegen, die sich für die stillgelegten Fabriken in der Region interessiert. Bei der Gelegenheit lernt Duffy die attraktive Journalistin Lily Bigelow kennen, die für die Financial Times über den Besuch der Finnen berichtet. Unter anderem besichtigt die Gruppe auch Carrickfergus Castle. Am nächsten Tag wird die Journalistin tot im Innenhof der Burg aufgefunden. Niemand hat die Burg nach der Schließung der Anlage betreten oder verlassen. Alles deutet also auf Selbstmord.. Dann zeigen die gerichtsmedizinischen Gutachten, dass es Mord war. Sean Duffy kann nicht glauben, dass er es entgegen aller Wahrscheinlichkeit zum zweiten Mal mit einem Locked Room Mystery zu tun hat.
    Die Ermittlungen ziehen sich hin, weiten sich auf immer mehr Beteiligte aus. Es geht um Korruption und Missbrauch. Duffy bekommt viel Druck von oben, auch vom englischen Geheimdienst, und wird bei den Ermittlungen behindert. Duffy lässt sich wie immer nicht beirren und löst den Fall. Den Schuldigen wird er allerdings wie so oft nicht vor Gericht bringen können. Später bedroht man ihn massiv, sollte er die Dinge nicht auf sich beruhen lassen.
    McKintys neuer Roman ist wieder ein spannender Thriller auf hohem Niveau, der nicht nur die bürgerkriegsähnlichen Unruhen in Nordirland als Hintergrund mit einbezieht, sondern historische Bezüge mit real existierenden Personen aufweist. Jahrzehntelang vertuschte Skandale um Prominente, zum Beispiel Jimmy Savile, sind zum Teil bis heute nicht komplett aufgearbeitet. Es gab zwar Anzeigen, aber keine Verurteilungen. Meist glaubte man den Opfern nicht. Die Beschuldigten hatten zu viel Einfluss. Es ist McKinty hoch anzurechnen, dass er im Rahmen eines historischen Thrillers diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten lässt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 05.02.2017 bei bewertet

    Der Diebstahl eines Portemonnaies führt Sean Duffy in ein Hotel, in dem bereits die Delegation finnischer Wirtschaftsbosse auf ihn und sein Team warten. Der Fall scheint schnell gelöst, doch nur einen Tag später wird die Journalistin, die die ausländischen Gäste begleitet, im Hof von Carrickfergus Castle tot aufgefunden. Es scheint Zufall zu sein, denn die Finnen haben ein Alibi und alle Anzeichen weisen auf Selbstmord hin. Sean Duffy hat jedoch Zweifel; irgendetwas, das ihm offenbar entgeht, aber von seinem Unterbewusstsein registriert wurde, hält ihn an dem Fall fest. Er soll Recht behalten und die junge Frau wird nicht das einzige Opfer in diesem Komplott bleiben.

    Einmal mehr kann Adrian McKinty mit seinem unkonventionellen Ermittler überzeugen. Duffy, der hartnäckige Ermittler, der sich auch von höchsten Ämtern nicht einschüchtern lässt und seinem Instinkt folgt, wenn es um Gerechtigkeit geht. Dagegen der Privatmensch, der gute, erstaunlicherweise klassische Musik schätzt und sich einer herrenlosen Katze annimmt – was diese ihm mit einer Rettungsmission dankt. Wie immer bestimmt der Handlungsort, das Flair der rauen Sitten von Belfast im Jahr 1987, maßgeblich die Handlung. Nie steigt Duffy in seinen Wagen, ohne sich vorher versichert zu haben, dass keine Bombe angebracht ist. Ein kluger Schachzug, der ihm das Leben rettet. Die Menschen sind abgebrüht, das harte Klima der Straße, die ewigen Kämpfe haben sie stumpf gemacht und so schrecken sie auch nicht davor zurück, auf ehemals gute Freunde zu schießen.

    Der fünfte Fall der Reihe führt ihn auch nach Finnland, eine bisweilen komische Angelegenheit, die einmal verdeutlicht, wie es McKinty gelingt, das Setting in die Handlung einzubinden und keine beliebigen Krimis zu schreiben. Das Buch bietet darüber hinaus zahlreiche Bezüge zu tatsächlichen Skandalen – Jimmy Savile wohl der prominenteste unter ihnen – die einmal mehr die Authentizität des Romans unterstreichen. Alles in allem, beste Unterhaltung in kalten Umfeld der nordirischen Aufstände.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 18.02.2017 bei bewertet

    Wie konnte ich nur diese fantastische Reihe übersehen?! Rain Dogs ist schon der 5. Band von Adrian McKinty, doch für mich ist es es das erste Buch, das ich von diesem Autor lese. Das werde ich so schnell wie möglich nachholen.

    Wie aus einem "normalen" Diebstahl ein Mordfall wird.
    Zunächst scheint es ein einfacher Fall zu sein und Sean Duffy sollte nur einen Diebstahl im Hotel aufklären. Als jedoch am nächsten Tag, die Journalistin im Hof vom Carrickfergus Castle, tot aufgefunden wird, ändert sich alles schlagartig. Der Fall scheint nicht leicht zu lösen zu sein, da alle Personen, die zu der Zeit anwesend waren, ein Alibi haben und es den Anschein eines Selbstmordes erweckt. Doch hier kommt schon einer von Duffys Charakterzügen: er glaubt nicht, dass es nur ein Selbstmord war und hört auf sein Bauchgefühl. Damit liegt er mehr als richtig und was mit einer toten Reporterin beginnt, endet in einem riesigen Komplott und Duffy ist mittendrin.

    Die Geschichte lebt von Duffys Charakter. Obwohl ich es nicht erwartet habe, war mir Duffy auf Anhieb sympathisch. Er stellt nicht den 08/15 Superbullen dar, sondern ist ein ganz normaler Mensch, der auch ganz normale Probleme hat.

    So muss ein Krimi sein! Man kriegt immer wieder neue Hinweise und rätselt bei dem Fall mit. Ab und zu hatte ich sogar mit meinen Vorahnungen recht und dann hat man sich irgendwie selber wie ein Detektiv gefühlt.

    Ein Highlight war für mich die zeitliche und örtliche Gestaltung. Irland in den 80er Jahren mit teils erfundenen und teils wahren Fakten geschmückt, was ungemein interessant ist und sich definitiv von anderen Krimis abhebt.

    Dieser Krimi hat mich gefesselt! Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen und musste immer mit Duffy weiter ermitteln. Ich kann Rain Dogs allen Krimifans nur empfehlen und sagen, dass es ein wahres Lesevergnügen für jeden Hobbydetektiv ist.

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  • 4 Sterne

    Amena25, 03.02.2017 bei bewertet

    Ein cooler Bulle!

    Sean Duffy ist ziemlich cool und ein harter Hund. Als ,, Der katholischer Bulle“ (Band 1 der Reihe) im protestantisch geprägten Nordirland der 80er Jahre ist er an sich schon ein Exot und Außenseiter. Zu Beginn seiner Karriere in der RUC Carrickfergus musste er sich den Respekt seiner Kollegen und seiner Nachbarn in der Coronation Road zunächst hart erkämpfen. Gewalt, zahlreiche Konflikte, politische Unruhen und die tägliche Gefahr, einem Bombenanschlag zum Opfer zu fallen, prägen sein Leben. Doch Duffy stellt sich diesen Gefahren mit Zynismus und schwarzem Humor.
    In diesem Band ,,Rain Dogs“ hat Sean Duffy nun, nach einigen Jahren im Dienst der RUC Carrickfergus, seinen Platz gefunden. Er ist älter, reifer und abgeklärter, und damit leider auch ein bisschen langweiliger geworden. Zu Beginn der Handlung verlässt ihn seine um einige Jahre jüngere Freundin Beth und gibt ihm den guten Rat, sich jemanden in seinem Alter zu suchen. Daran hat Duffy ganz schön zu knabbern. Den Rat befolgt er allerdings nicht. Stattdessen muss er – schon zum zweiten Mal in seiner Karriere – in einem ,locked room mystery’ ermitteln. Im Carrickfergus Castle wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Duffy glaubt nicht an ihren Selbstmord. Doch aus dem über Nacht verschlossenen Castle kann niemand hinein und niemand hinaus. Der einzige mögliche Verdächtige leugnet standhaft und glaubwürdig. Duffy und seine Kollegen tun sich zunächst sehr schwer mit den Ermittlungen. Doch als sie auf eine Spur stoßen, die in Politik- und Wirtschaftskreise weist, werden ihnen zunehmend Steine in den Weg gelegt. Doch Sean Duffy wäre nicht Sean Duffy, wenn er nicht hartnäckig und verbissen so lange weitersuchen würde, bis er das Rätsel gelöst hat.
    Im Vergleich zu früheren Bänden zieht sich die Handlung im Mittelteil etwas. Zum Ende hin kommt allerdings nochmal richtig Spannung auf.
    Zu Nordirland und den 80er Jahren sollte man etwas Hintergrundwissen haben, da man sonst den zahlreichen Anspielungen nur bedingt folgen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 05.02.2017

    Wir schreiben das Jahr 1987. Irland steckt immer noch mitten in den Troubles, Duffy steckt immer noch in persönlichen Krisen. Freundin weg, schlechte Musik im Radio und dann bekommt er auch noch den Fall einer vermeintlichen Selbstmörderin aufs Auge gedrückt. Doch Sean zweifelt, nicht zuletzt weil die einzige Alternative eine locked room mystery ist. Aber zweimal innerhalb weniger Jahre? Der Fall wird nicht weniger brisant als eine finnische Delegation in Duffys Fokus gerät, von denen der wirtschaftliche Aufschwung der ganzen Region abhängen könnte. Maulkorb für Duffy vorprogrammiert…

    Adrian McKinty schafft es immer wieder mich mit seinen Büchern zu begeistern. Präziser, oft reduzierter Stil, düstere und griffige Atmosphäre, schwarzer Humor und knallharte Sozialkritik. Das alles erzählt einen interessanten und spannenden Kriminalfall, bei dem natürlich nichts so ist wie es zunächst scheint. Als Hauptfigur der etwas schnodderige, mittelmäßig erfolgreiche Duffy, der seinem Frust schon auch mal mit Alkohol und dem täglichen Joint entflieht. Der gleichzeitig mit seinem Musik- und Literaturgeschmack, seiner intelligenten aber auch zynischen Ausdrucksweise und seinem Sinn für Gerechtigkeit (wohlgemerkt Gerechtigkeit nicht Recht) einfach grundsympathisch ist. Ich mag Duffy einfach ; ) McKinty verknüpft Fiktion und Realität, Damaliges und Heutiges geschickt und auf seine einmalige Art. Ein kritischer Blick auf Gesellschaft und Politik vermischt sich mit dem fiktiven Geschehen derart mitreißend, sodass ich hinterher nur sagen kann: Rain Dogs war reines Lesevergnügen. Wie immer bei McKinty.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibiane R., 13.02.2017

    Politkrimi auf höchstem Niveau

    "Rain Dogs" ist der fünfte Band um den Polizisten Sean Duffy und spielt in Nordirland. Er lässt sich aber unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, denn die Story ist autark zu sehen. Sean Duffy wird zum Carrickfergus Castle gerufen, in dessen Hof die Journalisting Lily Bigelow Selbstmord begangen haben soll. Schnell wird Duffy aber misstrauisch, denn einige Details geben ihm zu denken. Bei den Ermittlungen stellt sich schnell heraus, dass die Journalistin an Enthüllungen im Bereich der Korruption und des Amtsmissbrauchs recherchiert hat, und das innerhalb der höchsten Regierungskreise. Es stellt sich die Frage, wer Lily umgebracht hat und was er damit vertuschen wollte.

    Mein Fazit:
    Spannende und fesselnde Unterhaltung mit politischem Hintergrund! Der Schluss hat mich völlig überrascht, denn hiermit habe ich definitiv nicht gerechnet. Wie schon erwähnt, lässt sich der Band unabhängig von den anderen Büchern lesen, ohne das Lesevergnügen zu mindern. Ein Buch, dass ich auf jeden Fall empfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 21.02.2017

    Rain Dogs ist der fünfte Fall des dickköpfigen Belfaster Ermittlers Sean Duffy- ein verdammtes Genie, so klug, so sardonish und, ja, so cool. Eine eigentlich simple Story ... macht Adrian McKinty zu der mitreißenden Odyssee, atemlose Spannung, knackige Dialoge, eine rasant-tödliche Handlung, bissiger Belfasthumor garantiert und als Sahnehäubchen Zeitgeschichte pur und ein brutaler Mord aus niedrigen Beweggründen. Duffy ist wieder im Einsatz, Illusionen hat er keine mehr und der prüfende Blick unter den Wagen gehört zu Sean Duffys Morgenritual, denn im Nordirlandkonflikt stehen Autobombenanschläge auf der Tagesordnung, und als katholischer Bulle ist er die perfekte Zielscheibe. Belfast befindet sich im Ausnahmezustand. Muhammad Ali, der Champ, kommt nach Belfast was die Hälfte der Einsatzkräfte des Reviers mit Beschlag belegt hatte, und in Carrickfergus hatte der Nordirland-Minister hochrangigen Besuchern die alte ICI-Fabrik in Kilroot gezeigt, in deren Hotel es einen Diebstahl gegeben hatte der keiner war, aber später noch eine wichtige Rolle spielt. Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Sean Duffy als katholischer Bulle in Nordirland inzwischen Spezialist. Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle, wo sie sich allem Anschein nach über Nacht hat einschließen lassen, tot aufgefunden. Selbstmord, glaubt man, aber ein paar Dinge geben Sean Duffy zu denken, und er weigert sich, es dabei zu belassen. Duffy findet heraus, dass Bigelow an einer verheerenden Enthüllung in Sachen Korruption und Amtsmissbrauch innerhalb der höchsten Regierungskreise Großbritanniens und darüber hinaus gearbeitet hat. Und so sieht er sich mit zwei schwerwiegenden Problemen konfrontiert: Wer hat Lily Bigelow umgebracht? Und was wollte er oder sie damit vertuschen? Ein atemloses Katz-und-Maus-Spiel, an dessen Ende alle ihren Frieden finden – und sei es im Tod. Nach den Worten des Autors ist dieser Roman eine erfundene Geschichte, in der einige Aspekte des Lebens in Nordirland in den Achtzigern erforscht werden, welche erst mehrere Jahrzehnte später an die Öffentlichkeit drangen. Zum Beispiel die Untersuchungen betreffend um einen angeblichen Pädophilenring, und der Skandal um einen angeblichen Prostitutionsring. Doch je mehr man liest kommt man zu dem Schluß wie wenig sich die Welt verändert hat und wie realistisch und aktuell diese Geschichte in der heutigen Gesellschafft present ist. Gewalt, Begierde und Vergeltung - es ist alles drin, eine Geisterbahnfahrt der besonderen Art, derb und impulsiv, unverschämt witzig, hart und blutig. Ein verdammt lässig erzählter Kriminalroman, rasantes Tempo, überzeugende Charaktere und klare, wie Diamanten geschliffene Dialoge und Action mit Tiefgang und bitterem Humor die wie Dynamit explodiert. Sehr spannend, sehr irisch, neblig und regnerisch. Mit total coolem Ermittler, der immer einen klugen Spruch auf den Lippen hat. Großartig. Ein außergewöhnlicher Thriller, ein Ereignis, extrem unterhaltsam, aber nichts für Zartbesaitete. Nordirland in den 80ern war die Hölle. Das bekommt man an der Seite von Duffy zu spüren. Dieses Buch ist genauso spannend und knallhart wie seine Vorgänger. Wie schon in den Vorgänger-Romanen ist einem Sergeant/Inspector Sean Duffy schnell sympathisch, man nimmt ihm den nonchalanten, trinkfesten Schnüffler, Klassikliebhaber und Bullen mit einem Näschen für falsche Fährten und der Hartnäckigkeit und Geduld einer Bulldogge jederzeit ab. Dieser neue, nervenaufreibende, dahin sich ziehende Fall bringt allerdings auch ihn an seine Grenzen und das etwas sehr schlichte beinahe nichtssagende Cover kann man dazu passend interpretieren als, "Einsamer Wolf, der manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht". Trotzdem sehr empfehlenswert. Es wäre schön, mehr von diesem katholischen Bullen oder wie man auf bayrisch sagen würde: "A Hund isser schon der Duffy", der auf einem Bechstein Liszts "La Campanella" und Rachmaninoffs "Prelude in g-Moll" perfekt spielen kann, zu lesen. Brillant!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 03.02.2017

    Ein cooler Bulle!

    Sean Duffy ist ziemlich cool und ein harter Hund. Als ,, Der katholischer Bulle“ (Band 1 der Reihe) im protestantisch geprägten Nordirland der 80er Jahre ist er an sich schon ein Exot und Außenseiter. Zu Beginn seiner Karriere in der RUC Carrickfergus musste er sich den Respekt seiner Kollegen und seiner Nachbarn in der Coronation Road zunächst hart erkämpfen. Gewalt, zahlreiche Konflikte, politische Unruhen und die tägliche Gefahr, einem Bombenanschlag zum Opfer zu fallen, prägen sein Leben. Doch Duffy stellt sich diesen Gefahren mit Zynismus und schwarzem Humor.
    In diesem Band ,,Rain Dogs“ hat Sean Duffy nun, nach einigen Jahren im Dienst der RUC Carrickfergus, seinen Platz gefunden. Er ist älter, reifer und abgeklärter, und damit leider auch ein bisschen langweiliger geworden. Zu Beginn der Handlung verlässt ihn seine um einige Jahre jüngere Freundin Beth und gibt ihm den guten Rat, sich jemanden in seinem Alter zu suchen. Daran hat Duffy ganz schön zu knabbern. Den Rat befolgt er allerdings nicht. Stattdessen muss er – schon zum zweiten Mal in seiner Karriere – in einem ,locked room mystery’ ermitteln. Im Carrickfergus Castle wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Duffy glaubt nicht an ihren Selbstmord. Doch aus dem über Nacht verschlossenen Castle kann niemand hinein und niemand hinaus. Der einzige mögliche Verdächtige leugnet standhaft und glaubwürdig. Duffy und seine Kollegen tun sich zunächst sehr schwer mit den Ermittlungen. Doch als sie auf eine Spur stoßen, die in Politik- und Wirtschaftskreise weist, werden ihnen zunehmend Steine in den Weg gelegt. Doch Sean Duffy wäre nicht Sean Duffy, wenn er nicht hartnäckig und verbissen so lange weitersuchen würde, bis er das Rätsel gelöst hat.
    Im Vergleich zu früheren Bänden zieht sich die Handlung im Mittelteil etwas. Zum Ende hin kommt allerdings nochmal richtig Spannung auf.
    Zu Nordirland und den 80er Jahren sollte man etwas Hintergrundwissen haben, da man sonst den zahlreichen Anspielungen nur bedingt folgen kann.

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    Inge W., 21.02.2017 bei bewertet

    Rain Dogs ist der fünfte Fall des dickköpfigen Belfaster Ermittlers Sean Duffy- ein verdammtes Genie, so klug, so sardonish und, ja, so cool. Eine eigentlich simple Story ... macht Adrian McKinty zu der mitreißenden Odyssee, atemlose Spannung, knackige Dialoge, eine rasant-tödliche Handlung, bissiger Belfasthumor garantiert und als Sahnehäubchen Zeitgeschichte pur und ein brutaler Mord aus niedrigen Beweggründen. Duffy ist wieder im Einsatz, Illusionen hat er keine mehr und der prüfende Blick unter den Wagen gehört zu Sean Duffys Morgenritual, denn im Nordirlandkonflikt stehen Autobombenanschläge auf der Tagesordnung, und als katholischer Bulle ist er die perfekte Zielscheibe. Belfast befindet sich im Ausnahmezustand. Muhammad Ali, der Champ, kommt nach Belfast was die Hälfte der Einsatzkräfte des Reviers mit Beschlag belegt hatte, und in Carrickfergus hatte der Nordirland-Minister hochrangigen Besuchern die alte ICI-Fabrik in Kilroot gezeigt, in deren Hotel es einen Diebstahl gegeben hatte der keiner war, aber später noch eine wichtige Rolle spielt. Unruhen bekämpfen, Herzschmerz und Fälle aufklären, die aber nicht vor Gericht gebracht werden dürfen, darin ist Sean Duffy als katholischer Bulle in Nordirland inzwischen Spezialist. Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle, wo sie sich allem Anschein nach über Nacht hat einschließen lassen, tot aufgefunden. Selbstmord, glaubt man, aber ein paar Dinge geben Sean Duffy zu denken, und er weigert sich, es dabei zu belassen. Duffy findet heraus, dass Bigelow an einer verheerenden Enthüllung in Sachen Korruption und Amtsmissbrauch innerhalb der höchsten Regierungskreise Großbritanniens und darüber hinaus gearbeitet hat. Und so sieht er sich mit zwei schwerwiegenden Problemen konfrontiert: Wer hat Lily Bigelow umgebracht? Und was wollte er oder sie damit vertuschen? Ein atemloses Katz-und-Maus-Spiel, an dessen Ende alle ihren Frieden finden – und sei es im Tod. Nach den Worten des Autors ist dieser Roman eine erfundene Geschichte, in der einige Aspekte des Lebens in Nordirland in den Achtzigern erforscht werden, welche erst mehrere Jahrzehnte später an die Öffentlichkeit drangen. Zum Beispiel die Untersuchungen betreffend um einen angeblichen Pädophilenring, und der Skandal um einen angeblichen Prostitutionsring. Doch je mehr man liest kommt man zu dem Schluß wie wenig sich die Welt verändert hat und wie realistisch und aktuell diese Geschichte in der heutigen Gesellschafft present ist. Gewalt, Begierde und Vergeltung - es ist alles drin, eine Geisterbahnfahrt der besonderen Art, derb und impulsiv, unverschämt witzig, hart und blutig. Ein verdammt lässig erzählter Kriminalroman, rasantes Tempo, überzeugende Charaktere und klare, wie Diamanten geschliffene Dialoge und Action mit Tiefgang und bitterem Humor die wie Dynamit explodiert. Sehr spannend, sehr irisch, neblig und regnerisch. Mit total coolem Ermittler, der immer einen klugen Spruch auf den Lippen hat. Großartig. Ein außergewöhnlicher Thriller, ein Ereignis, extrem unterhaltsam, aber nichts für Zartbesaitete. Nordirland in den 80ern war die Hölle. Das bekommt man an der Seite von Duffy zu spüren. Dieses Buch ist genauso spannend und knallhart wie seine Vorgänger. Wie schon in den Vorgänger-Romanen ist einem Sergeant/Inspector Sean Duffy schnell sympathisch, man nimmt ihm den nonchalanten, trinkfesten Schnüffler, Klassikliebhaber und Bullen mit einem Näschen für falsche Fährten und der Hartnäckigkeit und Geduld einer Bulldogge jederzeit ab. Dieser neue, nervenaufreibende, dahin sich ziehende Fall bringt allerdings auch ihn an seine Grenzen und das etwas sehr schlichte beinahe nichtssagende Cover kann man dazu passend interpretieren als, "Einsamer Wolf, der manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht". Trotzdem sehr empfehlenswert. Es wäre schön, mehr von diesem katholischen Bullen oder wie man auf bayrisch sagen würde: "A Hund isser schon der Duffy", der auf einem Bechstein Liszts "La Campanella" und Rachmaninoffs "Prelude in g-Moll" perfekt spielen kann, zu lesen. Brillant!

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  • 5 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 13.04.2017 bei bewertet

    Rain Dogs ist der fünfte Band über Sean Duffy, einen katholischen Polizisten der in Nordirland seine Fälle klären muss. Der Autor Adrian McKinty hat einen spannenden Kriminalroman kreiert der gut aufgebaut ist und dessen Charaktere authentisch erscheinen. Duffy muss den Tod einer Journalistin klären, deren Tod auf den ersten Blick als Selbstmord erscheint. Doch im Laufe der Ermittlungen erkennt Duffy, dass sich dahinter etwas viel größeres verbirgt.

    Die Spannungsbögen in der Geschichte sind in meinen Augen so gesetzt, das beim Leser keine Langeweile aufkommt und das man wissen will wie es weiter geht. Der Schreibstil ist klar und flüssig und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Die Atmosphäre die Ende der 80er Jahre in Nordirland vorherrschte wird gut eingefangen und ließ mir mehr als einmal einen Schauer über den Rücken fahren. Obwohl ich die Vorbände nicht kannte hatte ich keine Probleme in die Geschichte hineinzukommen.

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  • 4 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 03.03.2017 bei bewertet

    Dieser Krimi ist sehr hart, realistisch und ohne viel Schnörksel geschrieben. Er liest sich stellenweise wie ein Polizeibericht. Ich hatte die ersten 100 Seiten so meine Schwierigkeiten, Interesse an dem Buch zu finden. Oft hatte ich den Gedanken, es zur Seite zu lesen. Deswegen brauchte ich auch sehr lange, bis ich mit der Lektüre fertig war. Da ich noch nie etwas über den katholischen Bullen Sean Duffy in Irland gelesen habe, war mir der ganze Sachverhalt neu und fremd. Beginnend war die Geschichte mit dem täglichen Einerlei im Dienst des Polizisten. Gleich am Anfang hat sich seine um 10 Jahre jüngere Lebensgefährtin von ihm getrennt, da sie meinte, dass der Altersunterschied viel zu krass sei. Daran hat Duffy, bzw. sein Ego zu knabbern. Duffy wird in ein Hotel zu einem Einsatz gerufen, da einem Mitglied einer finnischen Delegation die Brieftasche gestohlen wurde. Dabei lernt er kurz die englische Journalistin Lily Bigelow kennen, die ihm sehr gut gefällt. Ein paar Stunden später wird er zu einem Einsatz gerufen. In Carrickfergus Castle wird eine tot Frau gefunden. Sie scheint von der höchsten Stelle des Castles gesprungen zu sein. Selbstmord. Aber etwas an der Leiche sagt Duffy, dass es ein Mord war. Als er die Leiche nächer betrachtet, sieht er, dass es Lily Bigelow ist. Bei der Untersuchung ihrer persönlichen Sachen wird auf dem Laptop eine Undercover-Recherche gefunden. Darin geht es um Korruption, Unterschlagung und Kindesmißbrauch. Die junge Frau war einer heißen Sache auf der Spur, deswegen wurde sie auch aus dem Weg geräumt. Nun beginnt die Suche nach dem vermeintlichen Mörder. Es wird in Regierungskreisen ermittelt, der Fernsehstar Jimmy Savile wie auch der Hausmeister des Castles geraten in Verdacht. Bis fast zum Schluß ziehen sich die Ermittlungen der Kripo, bis dann endlich der Mörder gefunden wird. Das Buch spielt im Jahr 1978. Hier wird auch auf die IRA mehrmals verwiesen, wie auch auf Politiker, Sänger und Schauspieler aus dieser Zeit. Viele Songs und Hits aus dieser Zeit begegnen und in diesem Buch. Alles in allem kein Thriller zum schnell durchlesen, sondern ein Buch, das irgendwie anders geschrieben wurde. Hinzuweisen ist aber noch auf das schwarz-weiße Titelbild mit dem Wolf zwischen den Baumstämmen.

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Moritz E., 01.03.2017 bei bewertet

    1987 in Nordirland. Protestanten und Katholiken bekämpfen sich weiterhin mit blutigen Mitteln. Ein katholischer Polizist hat es in diesen Zeiten schwer und muss auf sich achten, will er nicht von einer Bombe zerfetzt im Rinnstein landen. Sean Duffy nimmt das Ganze gewohnt fatalistisch und scheut auch nicht davor zurück sich in den eigenen Reihen Feinde zu machen.

    Der ungewöhnliche Todesfall der Journalistin Lily Bigelow ist nicht dazu angetan, dass er sich neue Freunde schafft. Korruption in Großbritanniens Regierung scheint der Grund dafür zu sein, dass die Reporterin ermordet wurde. Der Fall gestaltet sich schwierig. Falsche Spuren wurden gelegt und andere verwischt. Mächtige Männer spinnen Intrigen, legen Duffy Steine in den Weg. Man spürt die Bedrohung die wächst, umso näher er der Wahrheit kommt.

    Ich mag die Art wie Duffy tickt. Er ist ein spröder aber gewitzter Charakter, der mit Verbissenheit auf der Jagd ist und auch wenn er sein Privatleben nie so ganz auf die Reihe kriegt als Ermittler dennoch einer der Besten ist. Auch das irische Setting kommt nicht zu kurz. Die Insel ist so, wie ich sie mir vorstelle als jemand, der noch nie dort war. Nass, kalt, politisch brisant.

    Auch dieser McKinty-Krimi hat mir gut gefallen. Spannend, unterhaltsam und mit ein, zwei überraschenden Wendungen.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wisent, 06.02.2017 bei bewertet

    Mit Rain Dogs ist bereits der fünfte Roman um den katholischen Bullen, Sean Duffy, erschienen. Ich bin seit dem Vorgängerband „Gun Street Girl“- Fan der Romane aus der Feder von Adrian McKinty.
    Das aktuelle Buch weist ein sehr cooles Cover auf, dessen Zusammenhang mit dem Plot zwar zuerst nicht begriffen habe, aber es wird im Verlauf der Geschichte klar. Das Taschenbuch ist auch schon stabil verarbeitet, so dass kaum Leserillen entstehen könnten.

    Die aktuelle Story handelt vom Mord an der Journalistin Lily Bigelow. Sie war in Carrickfergus mit einer finnischen Wirtschaftsdelegation unterwegs und scheinbar beging sie nachts Selbstmord in der Burg von Carrickfergus indem sie sich vom Turm stürzte. Doch Sean Duffy hat so seine Zweifel. Auch privat läuft es sehr unrund, seine jüngere Freundin Beth will sich von ihm trennen und ausziehen.

    Der Plot ist geschickt konstruiert, vermeintlich ist die Lösung des Falls einfach, zumal die Burg nachts verschlossen war, doch schnell zeigt sich dass der Fall komplexer ist als angenommen. Adrian McKinty versteht es eine atmosphärische, düstere Stimmung zu erschaffen, die Zeit der Troubles wieder packend und greifbar zu beschreiben, dass es mich als Leserin fasziniert. Auch die tiefe Darstellung von Duffy als Musikliebhaber ist wieder wunderbar gelungen, es ist zu empfehlen sich die im Buch beschriebenen Songs zum Lesen aufzulegen, ein wunderbares Erlebnis. Im Buch sticht auch immer wieder Duffys Humor durch, der einen manchmal durchaus zum Lachen bringt.

    Wer auf gute und anspruchsvolle Krimiunterhaltung Wert legt, die abseits der ausgetretenen Schauplätze wie Skandinavien spielen (na gut, ein paar kurze Kapitel spielen in Finnland), der ist hier gut beraten. Für McKinty- Leser ohnehin ein Pflichtkauf, für alle Krimifans sei diese Reihe aber zum Antesten empfohlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chipie2909, 10.02.2017 bei bewertet

    Sean Duffy, Detective Inspector in Nordirland, wird zu einem Diebstahl in einem Hotel gerufen. Solche Bagatellen gehören mit zu seinem Alltag und er ist mehr genervt als alles andere, nur deswegen sein kuschliges Bett verlassen zu müssen. Das Hotel beherbergt eine finnische Delegation und Duffy begegnet im Rahmen der Ermittlungen der jungen Journalistin Lily Bigelow, die über die Delegation berichten soll. Am nächsten Morgen wird Duffy erneut aus seinem Bett geschmissen, diesmal zu der Burg im Ort, wo eine Frauenleiche gefunden wird. Duffy ist geschockt, als er feststellt, dass es sich um genau die junge Frau handelt, die er am Vortag als Journalistin kennenlernte. Alles deutet auf einen Selbstmord hin, dennoch lässt Duffy das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmt. Warum hatte die Frau einen ihrer Schuhe am falschen Fuß an? Und wo ist ihr Notizbuch hin? Duffy beginnt zu graben…

    Mein Eindruck vom Buch:
    Mit einem Wort? Grandios! Zuerst hatte ich ein wenig Bedenken, ob es gut ist, erst mit dem fünften Band der Sean-Duffy-Reihe zu beginnen. Aber meine Sorgen waren zum Glück unbegründet. Es wurde zwar manchmal Bezug auf einen alten Fall genommen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass mir jetzt etwas grundlegendes fehlen würde. Ich habe selbst ein paar Iren in meinem Freundeskreis und Sean Duffy würde da wirklich hervorragend dazu passen! Hut ab vor dem Autor, er hat es wirklich geschafft, mit Duffy einen ganz besonderen Charakter zu erfinden. Ich mag diesen Protagonisten sehr, bei seinen Gedankengängen musste ich nicht nur einmal laut auflachen und ich habe auf jeder Seite mit ihm mitgefiebert. Auch seine Kollegen, McCrabban, genannt „Crabbie“ und der junge Lawson finde ich toll getroffen. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, dass Sean Duffy tatsächlich eine fiktive Figur darstellt und ich ihn nicht mal kennenlernen kann. Dieses Werk, in dem wir den Fall und die Ermittlungen aus der Sicht von Duffy miterleben ist für mich ein wahrer Pageturner. Die Spannung wurde gleich zu Anfang stark angehoben und ließ auf keiner einzelnen Seite nach, was für mich einen wahren Thriller ausmacht. Mit dem Schluß hätte ich absolut nicht gerechnet und ich habe es sehr genossen, ständig mit Wendungen überrascht zu werden. Irland wird sehr düster dargestellt mit enorm viel Regen und wolkenverhangenen Tagen, aber auch das passte absolut zu der Geschichte.

    Fazit:
    Ich hoffe sehr, es wird noch viele Bände mit Duffy geben und bis dahin werde ich erstmal noch die 4 Vorgänger lesen. Für jeden Thriller-Fan, der auf verschrobene Ermittler steht eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite aus :-)

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  • 5 Sterne

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    Susi, 12.03.2017 bei bewertet

    Spannend bis zum Schluß

    Für den katholischen Bullen Sean Duffy in Nordirland geht das Leben seinen gewohnten Gang mit seinen Höhen und Tiefen. Nach einer Begegnung mit Muhammad Ali wartet zu Hause der Auszug seiner Freudin auf ihn. Und zu allem Überfluß wird er in der Nacht noch zu einem gewöhnlichen Diebstahl gerufen. Nur um kurz darauf in einem angeblichen Fall von Selbstmord ermitteln zu müssen. Nur der Selbstmord will ihm nicht in den Kopf. Allerdings kommt etwas anderen kaum in Betracht, handelt es sich doch um ein sog. Locked-Room-Mystery. Aber Sean läßt nicht locker und verbeißt sich auf seine Art in den Fall.

    Mir hat dieser Fall mit Sean Duffy wieder sehr gut gefallen. Adrian McKinty schafft es, die meist düstere Atmosphäre Nordirlands vor einem aufsteigen zu lassen. Dazu die Fälle in einer Zeit der Unruhen, die einen Polizisten immer erst nach Bomben unter dem Auto suchen lassen, bevor er losfährt. Und man auch nicht weiß, was in der nächsten Minuten auf einen wartet. Manchmal fragt man sich, warum Duffy nicht einfach aufgibt, es seinen (wenigen) Freunden nachmacht und über den Teich nach England geht. Aber das würde nicht zu ihm passen, ihm gefällt sein Job. Zitat: 'Armer Kerl. Schön, Tony nach all den Jahren wiederzusehen, aber ich beneidete ihn nicht um sein Leben. Ein richtiger Bulle hatte ab und an mal die Gelegenheit, die Reichen und Mächtigen herumzuschubsen, aber ein privater Wachmann musste jedem Arschloch gegenüber höflich bleiben. Wer wollte denn so was?' - Und so macht er das, was er am besten kann.

    Adrian McKinty läßt Personen, Orte und die ganze Atmosphäre lebendig werden. Zudem schafft er es, einen bis zum Schluß zu fesseln. Klare Leseempfehlung von mir.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 10.02.2017 bei bewertet

    Eine Journalistin wird in einer verschlossenen Burg tot aufgefunden - vor einem hohen Turm liegend, von dem sie offenbar heruntergesprungen ist. Oder vielleicht doch gestoßen? Sean Duffy, der zuständige Detective, hat es zum zweiten Mal in seiner Karriere mit einem Fall zu tun, in dem ein Mensch in einem abgeschlossenen Raum gestorben ist. Schon wieder ein Mord? Gibt es so einen Zufall?
    Was dieses Buch von vielen Krimis unterscheidet, ist unter anderem die perfekte Verflechtung von Fiktion und realen Geschehnissen in Nordirland in der Zeit der Achtziger des letzten Jahrtausends. Nie wirkt es aufgesetzt oder konstruiert, sondern es ist ganz klar: So hätte es durchaus sein können. Der Besuch Muhammad Alis in Belfast und sein Zugehen auf die Skins; die Unruhen und Attentate auf die Polizei Nordirlands; die Pädophilenringe, über deren Existenz die Öffentlichkeit erst 2013 erfuhr. All dies und einiges mehr ist auf so natürliche Weise Bestandteil dieses Krimis, dass man sich voll und ganz in diese Zeit zurückversetzt fühlt.
    Auch der Schreibstil ist teilweise eher ungewöhnlich: Insbesondere bei 'Momentaufnahmen' und alltäglichen Routineverrichtungen gibt es nur stakkatohafte Sätze. Beispielsweise 'Büro. Fenster. Lough. Kohlenschiffe. Regen.' oder 'Telefon. Früh.' Doch es passt zu Sean Duffy, der eher zu wenig als zu viel redet und seine Energien lieber für andere Dinge aufspart.
    Es ist der fünfte Teil um diesen katholischen Bullen, der in Nordirland während der Unruhen in den Achtzigern seinen Dienst versieht. Keine Sorge, dieser Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen, denn etwaige Anspielungen auf die Vergangenheit werden entweder kurz erklärt oder spielen schlicht keine Rolle. Mir gefiel dieser Krimi wirklich gut, auch wenn es deutlich weniger Überraschungsmomente gibt wie zum Beispiel in der Harry-Hole-Reihe von Jo Nesbø. Dennoch werde ich mir auch noch die anderen Bände dieser Reihe mit Sean Duffy mal näher anschauen.
    Und was der Titel soll? Rain Dogs ist ein von Tom Waits 1985 veröffentlichtes, hoch gelobtes Album, das den Musikliebhaber Duffy sicherlich begeistert hat. Im Englischen steht diese Bezeichnung auch für "...die Betrogenen der Städte – die Verlierer des Lebens, die im Schatten des großen Mammons verkümmern..." (Zitat von Barney Hoskyn), die zudem das Thema der Platte von Tom Waits sind. Bei McKinty sind damit vermutlich nicht nur die Opfer im Buch gemeint, sondern wahrscheinlich auch die Polizisten selbst.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi S., 27.02.2017

    Spannend bis zum Schluß
    Für den katholischen Bullen Sean Duffy in Nordirland geht das Leben seinen gewohnten Gang mit seinen Höhen und Tiefen. Nach einer Begegnung mit Muhammad Ali wartet zu Hause der Auszug seiner Freudin auf ihn. Und zu allem Überfluß wird er in der Nacht noch zu einem gewöhnlichen Diebstahl gerufen. Nur um kurz darauf in einem angeblichen Fall von Selbstmord ermitteln zu müssen. Nur der Selbstmord will ihm nicht in den Kopf. Allerdings kommt etwas anderen kaum in Betracht, handelt es sich doch um ein sog. Locked-Room-Mystery. Aber Sean läßt nicht locker und verbeißt sich auf seine Art in den Fall.

    Mir hat dieser Fall mit Sean Duffy wieder sehr gut gefallen. Adrian McKinty schafft es, die meist düstere Atmosphäre Nordirlands vor einem aufsteigen zu lassen. Dazu die Fälle in einer Zeit der Unruhen, die einen Polizisten immer erst nach Bomben unter dem Auto suchen lassen, bevor er losfährt. Und man auch nicht weiß, was in der nächsten Minuten auf einen wartet. Manchmal fragt man sich, warum Duffy nicht einfach aufgibt, es seinen (wenigen) Freunden nachmacht und über den Teich nach England geht. Aber das würde nicht zu ihm passen, ihm gefällt sein Job. Zitat: 'Armer Kerl. Schön, Tony nach all den Jahren wiederzusehen, aber ich beneidete ihn nicht um sein Leben. Ein richtiger Bulle hatte ab und an mal die Gelegenheit, die Reichen und Mächtigen herumzuschubsen, aber ein privater Wachmann musste jedem Arschloch gegenüber höflich bleiben. Wer wollte denn so was?' - Und so macht er das, was er am besten kann.

    Adrian McKinty läßt Personen, Orte und die ganze Atmosphäre lebendig werden. Zudem schafft er es, einen bis zum Schluß zu fesseln. Klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 05.02.2017

    Die Journalistin Lily Bigelow wird im Hof von Carrickfergus Castle tot aufgefunden. Sean Duffy ist geschockt, denn er war ihr erst am Tag vorher noch begegnet. Zunächst sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch dann zeigt sich, dass Lily Bigelow ermordet wurde und man sie danach vom Burgfried geworfen hat, um den Mord zu vertuschen. Aber die Sache ist sehr rätselhaft. Der der Hausmeister hat alles kontrolliert und da war niemand mehr, bevor er die Burg verschlossen hat. Aber nun ist niemand in der Burg und eine Flucht scheint wegen der hohen Mauern und des verschlossenen Burgtores unmöglich. Die Überwachungskameras anderer Gebäude zeigen, dass niemand in der Zwischenzeit in die Burg eingedrungen ist. Wie also kamen Lily und ihr Mörder in die Burg?
    Der schnörkellose, manchmal sogar etwas abgehackte Schreibstil ist flüssig zu lesen und passt sehr gut zur Story und zum Protagonisten.
    Dies ist bereits der fünfte Band, in dem der katholische Polizist Sean Duffy ermittelt. Es ist die Zeit der blutigen Unruhen in Nordirland und da ist es ratsam, sein Auto vor Fahrtantritt zu kontrollieren, um nicht durch eine Bombe getötet zu werden. Auch Duffy macht das immer wieder. Er ist ein Ermittler mit Schwächen, was ihn sympathisch macht. Duffy hat eine etwas sarkastische Art, kann bei Frauen schlecht nein sagen und bei Alkohol und Koks auch nicht. Er geht seinen Weg, auch wenn er sich unbeliebt macht.
    Der Fall der toten Journalistin lässt Duffy keine Ruhe. Sie war wohl hinter einer großen Sache her. Doch wer wollte verhindern, dass etwas ans Tageslicht kommt. Ihr Notebook ist verschwunden. Duffy findet heraus, dass Bigelow Amtsmissbrauch und Korruption in höchsten Regierungskreisen Großbritanniens aufdecken wollte. Es gibt Leute, die mächtig genug sind, um Duffy bei den Ermittlungen immer wieder Steine in den Weg zu legen.
    Mir gefällt es, wie dieser Kriminalfall in das politische Zeitgeschehen eingebunden ist. Das macht die Geschichte sehr authentisch und sorgt zusätzlich für Spannung, dabei ist der Fall ohnehin schon sehr spannend und rätselhaft. Auch das Ende ist schlüssig.
    Ein fesselnder Kriminalroman mit einer ganz besonderen Atmosphäre, den ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 05.02.2017

    Der Diebstahl eines Portemonnaies führt Sean Duffy in ein Hotel, in dem bereits die Delegation finnischer Wirtschaftsbosse auf ihn und sein Team warten. Der Fall scheint schnell gelöst, doch nur einen Tag später wird die Journalistin, die die ausländischen Gäste begleitet, im Hof von Carrickfergus Castle tot aufgefunden. Es scheint Zufall zu sein, denn die Finnen haben ein Alibi und alle Anzeichen weisen auf Selbstmord hin. Sean Duffy hat jedoch Zweifel; irgendetwas, das ihm offenbar entgeht, aber von seinem Unterbewusstsein registriert wurde, hält ihn an dem Fall fest. Er soll Recht behalten und die junge Frau wird nicht das einzige Opfer in diesem Komplott bleiben.

    Einmal mehr kann Adrian McKinty mit seinem unkonventionellen Ermittler überzeugen. Duffy, der hartnäckige Ermittler, der sich auch von höchsten Ämtern nicht einschüchtern lässt und seinem Instinkt folgt, wenn es um Gerechtigkeit geht. Dagegen der Privatmensch, der gute, erstaunlicherweise klassische Musik schätzt und sich einer herrenlosen Katze annimmt – was diese ihm mit einer Rettungsmission dankt. Wie immer bestimmt der Handlungsort, das Flair der rauen Sitten von Belfast im Jahr 1987, maßgeblich die Handlung. Nie steigt Duffy in seinen Wagen, ohne sich vorher versichert zu haben, dass keine Bombe angebracht ist. Ein kluger Schachzug, der ihm das Leben rettet. Die Menschen sind abgebrüht, das harte Klima der Straße, die ewigen Kämpfe haben sie stumpf gemacht und so schrecken sie auch nicht davor zurück, auf ehemals gute Freunde zu schießen.

    Der fünfte Fall der Reihe führt ihn auch nach Finnland, eine bisweilen komische Angelegenheit, die einmal verdeutlicht, wie es McKinty gelingt, das Setting in die Handlung einzubinden und keine beliebigen Krimis zu schreiben. Das Buch bietet darüber hinaus zahlreiche Bezüge zu tatsächlichen Skandalen – Jimmy Savile wohl der prominenteste unter ihnen – die einmal mehr die Authentizität des Romans unterstreichen. Alles in allem, beste Unterhaltung in kalten Umfeld der nordirischen Aufstände.

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