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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 16.09.2022

    Einfach grossartig, bravo!

    Hauptkommissar Toni Sanftleben, Band 6: In einem Bootshaus an der Havel werden drei Skelette gefunden, die dort bereits jahrzehntelang gelegen haben müssen. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet, die in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 recherchierte. Haben diese Todesfälle etwas miteinander zu tun? Keine einfache Ausgangslage für Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team, denn sie scheinen der Lösung immer einen Schritt hinterherzuhinken…

    Erster Eindruck: Wie alle bisherigen Cover dieser Reihe gefällt mir auch die aktuelle Ausgabe sehr gut – hier mag ich insbesondere die Farben.

    Dies ist Band 6 der Reihe, kann aber ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden (aber es wird – auf eigenes Risiko – auf sehr spannende Lesestunden verzichtet!). Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen: In den Jahren 1946/1949 sowie der Gegenwart. Der Wechsel der Zeiten ist gut angegeben.

    Der Prolog, der ins Jahr 1946 zurückführt, ist bereits sehr beklemmend. Junge Männer – eigentlich sind sie ja noch Kinder! – werden zum Tode verurteilt, weil sie den Russischunterricht geschwänzt haben? Unfassbar. Wechsel in die Gegenwart, wo drei Skelette gefunden wurden. Bald darauf stossen sie auf eine Leiche im Wald.

    Ich muss etwas von S. 23 zitieren, da mir dies speziell eingefahren ist (diese Bilder verursachen mir Gänsehaut): „Obwohl der Krieg schon vier Jahre beendet war, begegnete man solchen Gespenstern öfters. Es handelte sich um Vertriebene, Flüchtlinge, ausländische Kollaborateure, Ausgebombte, Kriegsversehrte, KZ-Häftlinge und ehemalige Zwangsarbeiter. Ganz Deutschland war voll von diesem menschlichen Treibgut, das keine Heimat hatte und bestenfalls geduldet wurde.“

    Es dauerte nicht lange und ich hatte schon zig Fragen, sowohl zur Vergangenheit als auch zur Gegenwart. Es ist wie gewohnt schwierig, etwas über die Geschichte zu erzählen, ohne gleichzeitig zu viel zu verraten. Vergangenheitsbewältigung, Spionage, Geheimdienst, Zukunftspläne – sehr viele interessante Stichworte. Mir hat speziell gut gefallen, wie Tonis Mitarbeiter Phong förmlich über sich hinausgewachsen ist. Toni und Phong haben bewiesen, wie Teamarbeit aussehen kann! Das Buch entpuppte sich als Pageturner und endete mit einem spannenden Showdown. Ich habe die ersten 5 Bände bereits mit jeweils 5 Sternen bewertet und nun gesellt sich der 6. Band mit weiteren 5 Sternen dazu. Meine hohen Erwartungen hat der Autor absolut erfüllt – vielen Dank!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 31.08.2022

    Inhalt übernommen:

    Ein Spionagefall nach wahren Begebenheiten. In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei jahrzehntealte Skelette gefunden. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet. Sie recherchierte in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 um eine junge Frau, deren Identität bis heute unbekannt ist. Hängen die Todesfälle von damals und heute zusammen? Als Hauptkommissar Toni Sanftleben klar wird, dass er selbst familiär in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät: Er bekommt es mit einem Gegenspieler zu tun, für den ein Menschenleben nicht viel zählt …

    Meine Meinung:

    Wie gewohnt nimmt die Geschichte gleich zu Beginn Fahrt auf. Die tote Journalistin,der Fund der Skelette und der plötzliche Besuch seiner Mutter,Toni Sanftleben weiß nicht,wo ihm der Kopf steht.

    Es gibt nun in kurzen Abschnitten einen Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ,wobei immer klarer wird,inwieweit die Vergangenheit eine Rolle in dem aktuellen Fall spielt. Während Toni und sein Kollege - trotzdem man ihnen den Fall entzogen hat - weiter ermitteln, befinden sich die Familien auch in großer Gefahr. Nach Abschluss der Ermittlungen macht sich Toni Gedanken über seine berufliche Zukunft, sodass das Buch relativ offen endet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 07.09.2022

    Inhalt:
    Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Kollege Phong werden zu einem maroden Gebäude nach Werder gerufen. Im Bootshaus, das zum Anwesen gehört, wurden 3 Skelette gefunden, die schon Jahrzehnte dort liegen müssen. Bei ihren Nachforschungen stoßen Toni und Phong auf eine Journalistin, die ein auffälliges Interesse an dem Haus gezeigt hatte. Doch zu einer Befragung kommt es nicht mehr. Sie wurde getötet, alle Unterlagen zu ihren Recherchen gestohlen. Die Ermittlungen erweisen sich als schwierig. Und dann ist da ja auch noch Tonis Mutter Vera, die gerade jetzt wieder auftaucht und anscheinend ein Geheimnis hat....

    Leseeindruck:
    "Raue Havel" ist der 6. Band einer Reihe um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann der Krimi gut gelesen werden. Relevantes zu den Hauptfiguren wird kurz reflektiert. Bereits der Prolog beginnt spannend und macht neugierig auf den weiteren Verlauf. Dieser lässt die Leserschaft hautnah an den Ermittlungen, aus Sicht von Toni Sanftleben, teilhaben. Ihm und Phong werden Steine in den Weg gelegt. Irgendjemand möchte anscheinend sein Geheimnis bewahren. Es geht sogar soweit, dass ihnen der Fall entzogen wird. Doch die beiden lassen sich davon nicht unterkriegen und recherchieren heimlich weiter. Es dauert nicht lange, da wird es nicht nur für sie gefährlich. Alleine das fand ich schon spannend und habe fleißig mitgerätselt. Allgegenwärtig war die Frage: Was ist in der Vergangenheit geschehen? Es muss eindeutig etwas gravierendes gewesen sein, bei dem die Folgen in die Gegenwart reichen. Denn es gab noch, sehr zu meiner Freude, Abschnitte aus dem Jahr 1949. Diese sind so geschickt eingeflochten, dass ich gar nicht anders konnte als immer weiterzulesen. Erst am Ende wurde mir das ganze Ausmaß um die Ereignisse bewusst.

    Fazit:
    "Raue Havel" beruht auf einen Spionagefall nach wahren Begebenheiten. Die Figuren sind fiktiv, aber nicht minder authentisch dargestellt. Der Autor verwebt dies geschickt in einen spannenden Krimi, dem es auch nicht an Lokalkolorit fehlt. Nebenbei konnte ich einiges lernen. Denn von der verbotenen Stadt des sowjetischen Geheimdienstes mitten in Potsdam hatte ich bis dato noch nichts gehört. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Streiflicht, 03.12.2022

    Es wird persönlich...

    Da ich bereits die Vorgängerbücher sehr mochte, war ich natürlich wieder sehr gespannt, wie es weitergeht mit Toni Sanftleben und seiner Caren. Dieses Mal wird es richtig persönlich, denn es geht auch um Tonis Mutter, zu der er ein sehr ambivalentes Verhältnis hat. Gleichzeitig ist dieses Buch zu Teil auch ein historischer Roman, dessen Geschehen mich sehr, sehr berührt hat. Regime, in denen Menschenleben nichts zählen, das ist wirklich erschreckend - schlimm, dass es solche auch heute noch gibt. Man kann gar nicht glaube, dass solche Lappalien zu solchen harten Strafen bis hin zum Tod bzw. der Ermordung an der Tagesordnung waren. Mich hat das wirklich entsetzt, auch wenn man weiß, dass es so war, ist es doch wieder erschreckend, wenn man es hier nochmal so deutlich beschrieben liest und die Betroffenen einem irgendwie nah sind.

    Und so stolpert Toni unversehens in einen zugleich alten und aktuellen Fall und weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann. Ein atemloses und beklemmendes Verwirr- und Versteckspiel beginnt, das nicht ohne Verluste enden kann. Phong ist ein wahrer Freund und kommt raus aus sich, ich mochte diese Entwicklung sehr. Genau wie das ganze Buch, das zu lesen mir ein Vergnügen war. Sicherlich kann man das Buch auch lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, mit der ganzen Geschichte im Kopf macht es aber noch mehr Spaß!

    Besonders gut gefällt mir an diesem Buch die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Tim Pieper beschreibt authentisch und glaubhaft, wie sich die damaligen Ereignisse auf das Heute auswirken und welche Folgen das haben kann. Ich würde mir wünschen, dass Toni auch einen neunten und zehnten Band gewidmet bekommt. Seien wir gespannt!

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 31.08.2022

    „..Hinter dem Horizont zersprang der Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen splitterten durch den grauen Himmel und ließen ihn goldrot schimmern...“

    Mit dieser poetischen Naturbeschreibung an der Havel beginnt das erste Kapitel des Buches. Den Prolog lasse ich außen vor, auch wenn er die historische Grundlage des folgenden Geschehens legt. Hauptkommissar Toni Senftleben genießt die morgendliche Ruhe. Noch ahnt er nicht, dass ein ganz persönlicher Fall auf ihn wartet.
    Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben, der in zwei Handlungssträngen erzählt wird. Die Ereignisse im Jahre 1949 haben eine historische Entsprechung, wie ich aus dem Nachwort weiß.
    Der Schriftstil ist sehr ausgereift. Das zeigt schon das Eingangszitat.
    Toni ist gerade mit Staatsanwältin Caren, seine Lebensgefährtin, beim Essen, als ihn ein Anruf erreicht.In einem Bootshaus wurden drei Leichen entdeckt, die dort schon jahrzehntelang schlummern. Vom neuen Besitzer des Hauses erfährt Toni, dass sich ein Journalistin bei ihm gemeldet hat. Toni fährt zu ihr, trifft auf eine verwüstete Wohnung und findet später die tote Frau im Wald.
    Mir gefällt, dass der Autor auch den Nebenfiguren ein Gesicht und eine Geschichte gibt. Der neue Besitzer des Bootshauses zum Beispiel hat die Schattenseiten des Erfolgs kennengelernt.

    „...Vorher war ich Nils und hinterher der neureiche Programmierer...“

    Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Tod der Journalistin um einen genau geplanten Mord nadelte. In welches Wespennest hatte sie gestochen?
    Gekonnt werden Tonis innere Befindlichkeiten wiedergegeben. Wer die Vorgängerbände kennt, weiß, dass er schon durch manch dunkles Tal musste.

    „...Wieder einmal wurde Toni bewusst, wie schmal der Grat zwischen Sein und Nichtsein war. In den vergangenen Jahren war der Tod zu seinem ständigen Begleiter geworden...“

    Gerade haben Toni und sein Team die weitere Strategie festgelegt, da wird ihnen der Fall aus den Händen genommen. Alle Ermittlungen werden unterbunden. Wer hat hier warum die Hände im Spiel?
    Im Strang der Vergangenheit möchte ich insbesondere die tiefgehenden Gespräche erwähnen, die ein Zeichen für die Gespaltenheit der Zeit aber auch der Menschen sind. Hier nenne ich bewusst keine Namen.

    „...Sie fand es überflüssig, darüber zu diskutieren, ob bei einem revolutionären Umbruch Fehler gemacht werden durften. Für sie war der humanitäre Aspekt entscheidend...“

    In manchem sind sie und ihr Gegenüber unterschiedlicher Meinung. Doch er wird es sein, dessen Großzügigkeit und Mitgefühl ihr ein neues Leben ermöglichen.
    Harte Worte hört sie von einem sowjetischen Offizier. Auch hier sollte es um Menschlichkeit gehen. Doch gesäter Hass hat Folgen.

    „...Meine Eltern wurden von deutschen Soldaten ermordet. Sie waren gute und einfache Leute, die niemals jemanden etwas getan haben, und man hat sie abgeschlachtet, weil sie angeblich minderwertig waren...“

    Am Ende werden nicht nur die Handlungsstränge zusammengeführt, sondern Toni und Phong finden einen Weg vorbei an ihren Vorgesetzten, um die Täter zu überführen. Natürlich heimst am Ende der Herr Kriminalrat, der sich geschickt weggeduckt hatte, die Lorbeeren ein.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass nicht nur in der Vergangenheit Menschenleben hinter politischen Befindlichkeiten zurückstehen mussten.

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  • 5 Sterne

    Anett H., 12.09.2022

    „Raue Havel“ von Tim Pieper, Emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 304 Seiten gelesen, die in 52 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Havelkrimi.
    Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahr 1946 in der russischen Besatzungszone. Dort werden fast noch Kinder verhaftet, weil sie den Russischunterricht geschwänzt haben. Sie werden hart bestraft.
    Die Szene wechselt in die Gegenwart und zu drei Skeletten, die in einem alten Bootshaus an der Havel gefunden wurden. Kurz danach wird eine Journalistin ermordet, die in einem Fall aus dem Jahr 1949 recherchiert hat. Bald stellt sich heraus, dass die beiden Fälle zusammenhängen.
    Dann hat sich Tonis Mutter zu einem spontanen Besuch angekündigt. Sie lebt in Portugal und ist schon sehr betagt. Es muss also einen wichtigen Grund geben, warum sie so plötzlich nach Potsdam kommen will.
    Die Handlung wechselt immer wieder in das Jahr 1949. Dort wird eine junge Frau von einem britischen Agenten angeworben, um einen russischen Dolmetscher aus dem ‚Militärstädtchen Nr. 7‘ herauszuschleusen.
    In der Gegenwart nimmt die Handlung rasante Wendungen. Toni und sein IT-Kollege Phong bekommen es mit mächtigen Gegnern zu tun, die vor nichts zurückschrecken. Agenten tauchen in der Dienststelle auf und der Polizeipräsident nimmt Toni den Fall weg. Als Toni mit seinem Vorgesetzten, Kriminalrat Schmitz, über neue Informationen sprechen will, blockt dieser ab. Also nehmen Toni und Phong den Fall selbst in die Hand und geraten in große Gefahr. Und nicht nur die beiden werden bedroht.
    Es ist eine wahnsinnig spannende, traurige und berührende Geschichte. Man kann es sich kaum vorstellen, was damals passiert ist und bis heute nachwirkt.
    Toni kommt bei diesem Fall an seine Grenzen und denkt über seinen weiteren beruflichen Weg nach. Zu seiner Mutter hatte er nie ein inniges Verhältnis. Sie war immer eine sehr distanzierte Person. Jetzt hat er die Gelegenheit, sich mit ihr auszusprechen.
    Kriminalkommissar Phong ist nicht mehr nur ein IT-Nerd, sondern blüht in seiner neuen Rolle als aktiver Ermittler regelrecht auf. Er scheut sich nicht vor der Gefahr, findet immer neue Hinweise im Netz und ist Toni nicht nur ein guter Kollege, sondern auch ein Freund.
    Durch die Perspektivwechsel wird die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite gehalten. Man erfährt mehr und detailliert über die Machenschaften der Geheimdienste nach dem 2. Weltkrieg, wie Taten mit aller Macht noch heute geheim gehalten werden sollen.
    Auch wegen des mitreißenden Schreibstil war ich sehr schnell durch mit dem Buch, was wieder ein sehr gelungenes Werk ist.
    Am Ende ernten wieder die falschen Leute die Lorbeeren. Nur einer hat sie mehr als verdient.
    Ich hoffe sehr, dass Toni mit diesem Fall mental abschließen kann und wir noch viel von ihm /lesen können.
    Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 18.09.2022

    Während KHK Toni Sanftleben mit seiner Lebenspartnerin und Staatsanwältin Caren beim Frühstück sitzt, erhält er zwei Anrufe: der eine ist von seiner Mutter Vera, die in Kürze in Berlin eintrifft und der andere, ruft ihn zu einem Bootshaus in dem drei Skelette gefunden worden sind.

    Als er dann noch wenig später die Leiche einer jungen Journalistin findet, weiß er noch nicht, wie diese beiden Fälle zusammenhängen und wie sie ihn persönlich treffen werden.

    Meine Meinung:


    Der fesselnde Krimi spielt auf zwei Zeitebenen: 1946/49 und in der Gegenwart. Die Handlungsstränge sind, obwohl einander bedingend, fein säuberlich getrennt, sodass sich die Leser immer gut zurecht finden.

    Was ich besonders mag ist, wie Tim Pieper historische Ereignisse in den Krimi einbindet. So erfahren wir im Prolog, dass die sowjetische Besatzungsmacht 1946 mehrere Halbwüchsige zum Tode verurteilt haben, weil sie den ungeliebten Russisch-Unterricht geschwänzt und lieber Fußball gespielt haben.

    Auch die Rückblenden nach 1949 sind eindrücklich und lassen einem die Gänsehaut aufsteigen:

    „Obwohl der Krieg schon vier Jahre beendet war, begegnete man solchen Gespenstern öfters. Es handelte sich um Vertriebene, Flüchtlinge, ausländische Kollaborateure, Ausgebombte, Kriegsversehrte, KZ-Häftlinge und ehemalige Zwangsarbeiter. Ganz Deutschland war voll von diesem menschlichen Treibgut, das keine Heimat hatte und bestenfalls geduldet wurde.“

    oder dieses Zitat:

    „...Meine Eltern wurden von deutschen Soldaten ermordet. Sie waren gute und einfache Leute, die niemals jemanden etwas getan haben, und man hat sie abgeschlachtet, weil sie angeblich minderwertig waren...“

    Dieser 6. Fall für Toni Sanftleben, der eigentlich lieber Anglistik oder Romanistik studiert hätte, und nur aus Liebe zu seiner vor 16 Jahren verschwundenen Ehefrau Polizist geworden ist, hat es in sich.

    Nicht nur, dass die Ermittlungen Geheimnisse aus dem Leben seiner Mutter aufdecken, ist der Polizeiapparat bemüht, einiges unter den Tisch zu kehren. Kurz vor der Auflösung wird Toni der Fall entzogen. Doch gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter Phong recherchiert Sanftleben heimlich weiter. Dass letztendlich andere als Toni Sanftleben für seinen Erfolg befördert werden, bestärkt Tonis Entschluss, eine Auszeit nehmen zu wollen.

    Im Nachwort erfahren wir, dass dieser Krimi auf wahren Begebenheiten beruht. Dass es die „verbotene Stadt“ des sowjetischen Geheimdienstes in Potsdam wirklich gegeben hat und, dass die sowjetische Besatzungsmacht tatsächlich Schüler, die man beschuldigte Teil der „Werwölfe“ gewesen zu sein, hinrichten ließ.

    Fazit:

    Ein grausames Stück Zeitgeschichte, das gekonnt in einen fesselnden Krimi eingebettet worden ist. Gerne gebe ich diesem 6. Fall für Toni Sanftleben eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    angeliques.leseecke, 02.11.2022

    Wieder ein megaspannender Krimi auf zwei Zeitebenen, ein sehr persönlicher Fall für Toni Sanftleben

    *Klappentext (übernommen)*
    Ein Spionagefall nach wahren Begebenheiten.

    In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei jahrzehntealte Skelette gefunden. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet. Sie recherchierte in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 um eine junge Frau, deren Identität bis heute unbekannt ist. Hängen die Todesfälle von damals und heute zusammen? Als Hauptkommissar Toni Sanftleben klar wird, dass er selbst familiär in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät: Er bekommt es mit einem Gegenspieler zu tun, für den ein Menschenleben nicht viel zählt …

    *Meine Meinung*
    "Raue Havel" von Tim Pieper ist bereits der 6. Fall mit Hauptkommissar Toni Sanftleben und ich liebe jedes einzelne Buch. Den Schreibstil des Autors finde ich richtig gut, er ist leicht und locker, spannend und fesselnd. Kaum angefangen zu lesen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Nur meine Arbeit zwingt mich, das Buch aus der Hand zu legen. Mir gefällt es, dass Tim Pieper reale Geschehnisse aus der Vergangenheit mit einer fiktiven Geschichte mischt. Das kann er richtig gut. Der Wechsel Gegenwart und Vergangenheit (1946/1949) erhöht die Spannung zusätzlich. Der Spannungsbogen ist sehr gut, er wird die ganze Zeit gehalten und endet mit einem fulminanten Finale. Die Recherchen von Tim Pieper sind sehr akribisch, man spürt seine Liebe zu den Details.

    Für mich war es ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren, der Autor beschreibt sie sehr authentisch mit Ecken und Kanten. Diesmal erfahren wir etwas mehr von Tonis Familie. Mir gefällt es ziemlich gut, die Weiterentwicklung von Toni und seinem Team zu beobachten. Phong entwickelt sich immer mehr zu einem richtig guten Ermittler. Und auch Toni macht eine Entwicklung durch, die zum Ende des Buches eine Entscheidung mit sich bringt, die ich sehr bewundere.

    Im Nachwort beschreibt Tim Pieper wie er auf diesen Fall gekommen ist, und berichtet uns etwas über das Militärstädtchen Nr. 7 und die geheimdienstlichen Aktivtäten zur Zeit des Kalten Krieges. Superinteressant und informativ.

    *Fazit*
    Raue Havel ist ein spannender Krimi, der mich sehr emotional gepackt hat. Meine Gefühle sind ständig Achterbahn gefahren. Wer spannende Krimis mit authentischen Charakteren, einer wahren Begebenheit und zwei Zeitschienen mag, ist hier genau richtig. Meine Erwartungen haben sich vollends erfüllt. Wer Toni Sanftleben aber noch nicht kennt, sollte lieber mit der ersten Band beginnen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne. Nun hoffe ich, dass es noch einen weiteren Band gibt.

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  • 5 Sterne

    Regina K., 05.09.2022

    Die Glienicker Brücke auf dem Cover des neuen Buches von Tim Pieper, lässt bereits einen Spionagefall vermuten. Steht sie für so manchen Tausch von Spionen während des Kalten Krieges.
    Der Prolog führt den Leser in das Jahr 1946. 7 Schüler werden von der russischen Besatzungsmacht verhaftet. Ihr Verbrechen, lieber Fußball gespielt zu haben, als den Russisch-Unterricht zu besuchen. Als Feinde des Systems verurteilt, werden alle erschossen, bis auf Frieder, dem 20 Jahren Zwangsarbeit auf gebürgt wird.

    In einem Bootshaus werden bei Arbeiten drei eingemauerte Tote entdeckt, die bereits mehrere Jahre dort lagen. Wenig später wird die Leiche einer jungen Journalistin gefunden, von der sämtliche Unterlagen verschwunden waren. Woran hatte sie gearbeitet, was ihr später das Leben gekostet hat, fragt sich Hauptkommissar Toni Sanftleben.
    Der Leser hingegen bekommt mehr Einblicke. Es gibt immer wieder Kapitel, die ihn in die Zeit um 1946 führen. Eine junge Frau wird von einem britischen Geheimdienst angeworben. Ihr Lohn, ein Physik-Studium in Großbritannien, was ihr sonst nicht möglich war. Dafür muss sie für 2 Wochen in die "verbotene Stadt" des sowjetischen Geheimdienstes eingeschleust werden.
    Gerade diese Rückblicke geben der Handlung erst die richtige Richtung an, zeigen ein unmenschliches Bild über die damaligen Verhältnisse.
    Aber auch Toni hat mit so einigen Gegenspielern zu kämpfen. Aber auf seine Kollegen wie Gesa und Phong kann er sich stets verlassen.
    Auch in seinem privaten Umfeld passiert wieder einiges. Seine Mutter Vera, zu der er wenig Kontakt hat, kündigte sich an. Bald merkt er, dass ihr Kommen auch andere Gründe hatte, sie vielleicht etwas mit seinem laufenden Fall zu tun hat.
    Mehr möchte ich nicht verraten, damit die Spannung gehalten wird.

    Es geht diesmal ziemlich rasant zu in Tim Piepers neuem Havel Krimi. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Seine gut recherchierte Handlung beruht auf einem wahren Spionagefall. Was den Leser ermutigt, etwas darüber hinaus nachzulesen, zu erfahren. Von einer Zeit, die bis in unsere heutige reicht. Das schmutzige Geschäft der Spionage, so manches unschuldige Opfer zu verzeichnen hat.
    Auch mag ich, wie er die unterschiedlichsten Charaktere zeichnet. Sie durchleben über die Jahre auch stets eine Veränderung, die besonders durch Phong sichtbar wurde. Ein Team, welches mir mit der Zeit mit all seinen Macken sehr ans Herz gewachsen ist.
    "Raue Havel" ist der 6. Havel Krimi, und ich habe noch lange nicht genug davon.
    Ich hoffe noch weitere, spannende Fälle mit Toni lösen zu können, gemeinsam das schöne Havelland zu erkunden.
    Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Lerchie, 01.09.2022

    Spannend und informativ

    Dieses Buch beruht auf wahren Begebenheiten. An der Havel werden in einem alten Bootshaus drei alte Skelette gefunden. Und dann wird auch noch eine Journalistin ermordet. Sie hatte sich mit einem Spionagefall aus 1949 beschäftigt in dem es um eine junge Frau geht, deren Identität unbekannt ist. Hängen die Todesfälle zusammen? Als Toni Sanftleben, seines Zeichens Hauptkommissar bemerkt, dass seine Familie und somit auch er in den Fall verstrickt ist, ist es fast zu spät. Denn für seine Gegenspieler zählen Menschenleben nicht viel.

    Meine Meinung
    Die ist der sechste Band in dem der Hauptkommissar Toni Sanftleben ermittelt. Wieder ist das Buch sehr gut und ohne Unklarheiten im Text geschrieben. Somit störte nichts meinen Lesefluss. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte auch bald erkennen, was Sache ist. In die Protagonisten konnte ich mich hineinversetzen, soweit man sich in Menschen hineinversetzen kann, die so Grausames erlebt haben. Das Buch schweift immer wieder in die Vergangenheit ab, in die Zeit zwischen Ende des zweiten Weltkrieges und der Gründung der DDR. Denn in dieser Zeit begann das Entsetzliche, das eine junge Frau erfahren und erleben musste. In der Gegenwart gelang mir das Hineinversetzen durchaus besser, zumindest in Toni Sanftleben, den Hauptprotagonisten. Der eigentlich den Mord an der Journalistin aufklären sollte. Zusammen mit seinem Kollegen Phong tat er auch alles was ihm möglich war und so gerieten zwei Frauen in Gefahr. Mehr sage ich dazu nicht, denn wenn der Leser das Buch liest wird er erfahren, was damals (1946 und 1949) und heute geschehen ist. Dieses Buch ist wieder sehr spannend und interessant geschrieben, zumal es auch noch auf einer wahren Begebenheit beruht, wie der Autor im Nachwort erklärt. Die im Buch genannten Figuren sind zwar fiktiv, haben aber reale Vorbilder. Ich fand es auch sehr informativ, denn da ich keine Beziehungen zur DDR hatte, habe ich da zu früheren Zeiten nicht allzu viel mitbekommen. Gut, man hörte so das eine und andere, aber wirklich viel erfahren habe ich erst in der Zeit, in der ich Literatur aus diesen Jahren gelesen habe. Wie ja jetzt dieses Buch. Denn ich kenne Tim, seine Recherchen sind gründlich. Mich hat dieses Buch gefesselt, es ist spannend und es hat mich gut unterhalten. Es ist sehr empfehlenswert und ich vergebe die volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    hapedah, 05.09.2022

    Nach dem Fund von drei alten Skeletten erfährt KHK Toni Sanftleben, dass sich kurz zuvor bereits eine Journalistin für das betreffende Grundstück interessiert hat. Als er deswegen mit der jungen Frau sprechen möchte, wird diese vermisst und Toni Suche führt ihn bald darauf zu ihrer Leiche. Noch ehe er heraus finden kann, auf welcher Spur die Journalistin recherchiert hatte, wird ihm der Fall entzogen - doch Toni ermittelt auf eigene Faust weiter, ohne zu ahnen, wie die Ereignisse mit seiner eigenen Familiengeschichte verknüpft sind.

    "Raue Havel" von Tim Pieper ist der sechste Fall für den sympathischen Ermittler Toni Sanftleben. Die Krimi-Handlung ist in sich abgeschlossen, daher kann das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgänger gut gelesen werden - ich persönlich finde es allerdings noch schöner, alle Bände in der chronologischen Reihenfolge zu entdecken, denn neben den eigentlichen Fällen spielt immer auch das Privatleben des Protagonisten eine Rolle in der Geschichte. Da ich inzwischen alle Vorgängerbände gelesen habe, fühlte sich dieses Leseerlebnis für mich wie ein Wiedersehen mit guten Freunden an, nicht nur Toni, sondern auch einige Figuren aus seinem Umfeld waren mir bereits länger ans Herz gewachsen.

    Den spannenden Schreibstil kenne und mag ich ebenfalls schon aus den voran gegangenen Fällen, zwischendurch mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Spuren dieser Ermittlung reichen dieses Mal weit in die Vergangenheit zurück, deshalb erzählt Tim Pieper die Handlung in zwei verschiedenen Zeitebenen, die mich beide gleichermaßen gefesselt haben, die Verknüpfung der geschichtlichen Fakten mit Tonis familiärer Vergangenheit fand ich sehr gelungen. Die Liebe des Autors zur Region war für mich ebenfalls deutlich spürbar, immer wieder werden reale Orte erwähnt, die beim Lesen die Lust auf einen Besuch der Havelregion wecken. Insgesamt hat mich dieses Buch - wie auch die anderen fünf Fälle um KHK Toni Sanftleben - auf ganzer Linie begeistert, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

    Fazit: Tonis sechster Fall verknüpft die spannende Krimihandlung mit einen Ausflug in die regionale Geschichte, bis zur letzten Seite mochte ich den Roman kaum aus der Hand legen, so dass ich das fesselnde Leseerlebnis gern weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    Wildpony, 22.09.2022

    Raue Havel -Tim Pieper

    Kurzbeschreibung:

    Ein Spionagefall nach wahren Begebenheiten.

    In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei jahrzehntealte Skelette gefunden. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet. Sie recherchierte in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 um eine junge Frau, deren Identität bis heute unbekannt ist. Hängen die Todesfälle von damals und heute zusammen? Als Hauptkommissar Toni Sanftleben klar wird, dass er selbst familiär in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät: Er bekommt es mit einem Gegenspieler zu tun, für den ein Menschenleben nicht viel zählt.

    Mein Leseeindruck:

    Wow - wieder ein absolutes Krimihighlight von Autor Tim Pieper!

    Die Reihe um Ermittler Toni Sanftleben verfolge ich ja schon von Anfang an und freue mich jedes Mal, wenn der sympathische Ermittler wieder neu an den Start geht.

    Und in jedem Krimi kann mich Tim Pieper wieder aufs Neue überraschen und überzeugen. Dieses Mal ist seine Mutter, zu der er schon lange keine wirklichen Kontakt mehr hat, in diesen Fall verwickelt und so springt der Leser immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart in der Handlung hin und her. Es ist faszinierend, wie sich nach und nach die Stränge beider Zeiten verbinden und man fiebert als Leser absolut mit.

    Außerdem ist es wahnsinnig hochspannend, wie in früheren Zeiten die Spionage von statten ging und es geht auch ans Herz, wie viel manche Menschen damals geopfert haben. Für zarte Lese-Seelen wird es jedenfalls schon sehr ergreifend, wenn noch regelrechte Kinder zum Tode verurteilt werden.

    Fazit:

    Ein Wahnsinns-Krimi aus der Feder eines absolut großartigen Autors. Eine Story, die zwei Stränge zusammen laufen lässt und den Leser auf weiter Ebene überrascht und fasziniert. Der perfekte Schreibstil des Autors sollte hier nicht unerwähnt bleiben.

    All das rundet die Story perfekt ab und ich habe mitgezittert, mitgelitten und am Ende doch etwas erleichtert das Buch zuklappen können. Jedenfalls konnte mich Sanftlebens Mutter am Ende noch mit ihren Plänen sehr überraschen!

    5 wohlverdiente Sterne für einen absolut empfehlenswerten Krimi und einem genialen Autor! *****

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 11.09.2022

    Dies ist bereits der sechste Havelkrimi mit und um Hauptkommissar Toni Sanftleben. Wie alle Krimis des Autors hat auch dieser wieder ein eigenes interessantes Thema im Mittelpunkt. In einem alten Bootshaus werden drei Skelette gefunden, die aber dort seit Jahrzehnten liegen müssen. Ein junge Journalistin, die über dieses Thema berichtet, wird bei ihrer Joggingrunde brutal ermordet.. In einem anderen Handlungsstrang gehen wir zurück in das Jahr 1946. Hier wird eine junge Frau von einem englischen Agenten angeworben, einen russischen Gefangenen aus dem Geheimdienststädtchen zu befreien. Die Geschichte wechselt zwischen den beiden Zeitzonen, was den Spannungsbogen noch mehr erhöht. Dann kommt auch noch unverhofft Tonis Mutter nach Jahren zu ihm auf Besuch, sie möchte mit ihm etwas abklären. Aber noch bevor es dazu kommt, entgeht sie knapp einem Attentat. Wie wir es ja bereits gewohnt sind, ermittelt Toni mit allen ihn zur Verfügung stehenden Mitteln, ihn kann dann niemand und nichts zurückhalten, nicht einmal sein Vorgesetzter, mit dem er deswegen öfters Schwierigkeiten hat. Mit ihm ist ständig sein Kollegen Phong, ein absoluter IT-Freak, der alle Computer knacken kann. Der Krimi ist wie alle vorherigen hochsensibel, es werden keine Taten ausgelassen, akribisch werden die Morde und Überfälle beschrieben. Man liest das Buch in einem Zug durch, denn man kann es ganz einfach nicht aus der Hand legen, weil jedes Kapitel mit einem Pageturner endet. Hier werden wir mit den Machenschaften zwischen den einzelnen Zonen bekanntgemacht. Doch nun zweifelt Toni plötzlich an seinem Beruf, er hat es satt, immer nur das Böse zu bekämpfen. Ich hoffe schwer, dass der Autor seine Figur nicht ausklinken läßt, denn es gäbe noch so viel Potenzial, Toni Sanftleben und sein Team sollen noch lange zusammen ermitteln, am liebsten, bis Toni in Pension geht. Das Cover zeigt wie üblich die Havellandschaft, hier eine Brücke und im Hintergrund die untergehende Sonne, die das ganze Firmament rot färbt.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 30.09.2022

    Der Prolog des Buches führt den Leser ins Jahr 1949-im Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Geheimdienstes sitzen ein paar Schüleraus einer Schule in Potsdam.Die Schüler mochten keinen Russischunterricht,und sind lieber Fußball spielen gegangen.Darauf hin wurden sie verhaftet und durch ein sowjetischens Militärgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt.Frieder der jüngste der Schüler wurde begnadigt,aber zu 20 Jahren Gulad-einem Straf- und Arbeitslagern in der Sowjetunion verurteilt.Christoph hatte eine Freundin-Vera,Frieder sollte ihr wenns klappt ausrichten das er an sie denkt und das sie Physik studieren soll.Vera war eine der vielen Frauen-wo die Befreiung schlechte Erinnerung hervorgerufen haben.Christoph war für sie Hoffnung-sonst hätte sie sich schon längt umgebracht…..

    Jahrzehnte später wird die Polizei von dem neuen Besitzer eines Hauses gerufen.ImBootshaus wurden drei eingemauerte Skelette gefunden,von zwei Männe und einer Frau.Kommissar Toni Sanftleben beginnt mit seiner ErmittlungsarbeitDuch den neuen Besitzer erfährt der Kommissar das sich eine Journalistin sich deswegen bei ihm gemeldet hat.Kurze Zeit später wird sie ermordet gefunden,sie recherchierte über einen Spionagefall aus dem Jahr 1949.Wie es aussieht war sie jemanden im Weg…..

    Der Autor Tim Pieper hat einen fließenden und spannenden Schreibstil.Durch seine Geschichte war ich von Anfang an an der Seite des Kommissares und den anderen Charakteren.Es ist bereits der 6.Fall der Reihe und es war wieder sehr spannend-sehr gerne 5 Sterne.Nun bin ich auf den nächsten Krimi gepannt von Tim Pieper.

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  • 5 Sterne

    Gartenfee Berlin, 14.09.2022

    Dieser mittlerweile 6. Band um Toni Sanftleben hat mir außerordentlich gut gefallen. Der flüssige Schreibstil mit den gekonnten Sprüngen aus der Gegenwart in die Vergangenheit nach dem zweiten Weltkrieg fesselte mich von Anfang an. Ein scheinbar zufälliger Mord stürzt Toni gemeinsam mit Kollege Phong in aufregende und gefährliche Recherchen, bei denen auch die Angehörigen in Gefahr geraten. Intrigen, Geheimdienste, infiltrierte Behörden machen die Ermittlungen nicht gerade einfach. Am Schluss des Buches werden aber alle vorher ausgelegten Fäden wieder zu einem großen und ganzen Bild verwoben.


    Da Tim Pieper hier wahre Begebenheiten aus den Nachkriegsjahren verarbeitet hat, werde ich mir bestimmt noch die Gedenkstätte in Potsdam ansehen und mich mit dem Wissen aus diesem Buch dort ein wenig gruseln...

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 04.09.2022

    Tim Pieper beginnt den sechsten Band seiner Havel-Krimi-Reihe mit einer neugierig machenden Rückblende in das Jahr 1946 - mehrere Jugendliche befinden sich unter grausamsten Umständen im Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in Potsdam und sollen alle bis auf den Jüngsten wegen einer Lappalie exekutiert werden.

    In der gegenwärtigen Handlung hat der kräftezehrende Arbeitsalltag Hauptkommissar Toni Sanftleben schon wenige Wochen nach einer längeren Auszeit wieder fest im Griff. Neben dem Fund dreier jahrzehntealter Skelette in einem alten Bootshaus an der Havel fordert der brutale Mord an der Journalistin Katharina Ihlow seine ganze Aufmerksamkeit. Tonis Privatleben hält unterdessen eine Überraschung für ihn bereit: Seine Mutter, zu der er schon immer ein sehr distanziertes Verhältnis hatte, kündigt plötzlich ihren Besuch an.

    Die spannenden Ermittlungen im Mordfall Ihlow werden immer wieder von Abschnitten unterbrochen, die in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre spielen. Hier steht ein Spionagefall im Mittelpunkt, der auf wahren Begebenheiten beruht. Tim Pieper hat historische Fakten und Gegebenheiten rund um die Geheimdienststadt „Militärstädtchen Nr. 7“, die viele Jahre Deutschlandsitz der sowjetischen  Militärspionageabwehr war, gekonnt mit einer mitreißenden fiktiven Geschichte verwoben, in der die junge Vera Sanftleben die Hauptrolle innehat.

    Ich lese gerne Geschichten, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen, weil man prima darüber spekulieren kann, wie sich Ereignisse aus früheren Zeiten auf das aktuelle Geschehen auswirken. Diese Möglichkeit hat mir Tim Pieper mit diesem Krimi geboten - es hat großen Spaß gemacht, über die Hintergründe der Vorkommnisse und die Zusammenhänge zwischen dem Mord an der Journalistin und dem alten Spionagefall zu rätseln, und es war äußerst spannend mitzuverfolgen, welch Kreise manche Taten auch nach über einem halben Jahrhundert noch ziehen können.

    „Raue Havel“ hat mir sehr gut gefallen - eine rasant erzählte Mischung aus historischen Fakten und spannender fiktiver Handlung.

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  • 5 Sterne

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    Vampir989, 30.11.2022

    Klapptext:

    Ein Spionagefall nach wahren Begebenheiten.

    In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei jahrzehntealte Skelette gefunden. Kurz darauf wird eine Journalistin ermordet. Sie recherchierte in einem Spionagefall aus dem Jahr 1949 um eine junge Frau, deren Identität bis heute unbekannt ist. Hängen die Todesfälle von damals und heute zusammen? Als Hauptkommissar Toni Sanftleben klar wird, dass er selbst familiär in den Fall verstrickt ist, ist es schon fast zu spät: Er bekommt es mit einem Gegenspieler zu tun, für den ein Menschenleben nicht viel zählt

    Meine Meinung:

    Dies ist der 6.Fall einer Krimireihe mit Kommissar Toni Sanftleben.Man kann das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger lesen.Ich habe bereits alle vorherigen Teile gelesen und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich der Autor in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Auch die relativ kurzen Kapitel haben dazu beigetragen das sich die Lektüre sehr angenehm lesen lies.

    Ich freute mich Toni Sanftleben wieder zu treffen.Natürlich begleitete ich ihn eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben und ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.

    Diesmal geht es um das Thema Spionage und Tim Pieper hat es hervorragend geschafft dieses in der Geschichte zu verarbeiten.Es gibt zwei unterschiedliche Zeitebenen und Handlungsstränge welche sich ständig abwechseln.Das hat mir sehr gut gefallen.Durch die fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Unvorhersehbare Wendungen liesen keine Langeweile aufkommen.Auch über das Privatleben von Toni Sanftleben habe ich wieder einiges erfahren,was aber der eigentlichen kriminellen Handlung keinen Abbruch getan hat.Die Handlung blieb durchweg einfach wahnsinnig interessant.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.Auch den Abschluss fand ich sehr gelungen.

    Das Cover ist sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brilliante Werk ab.

    Wieder einmal hatte ich sehr lesenswerte und spannende Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

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    ech, 12.09.2022

    Packender Krimi um einen Spionagefall aus dem Jahr 1949 und seine dunklen Schatten in der Gegenwart

    Mit diesem Buch legt der Autor Tim Pieper den inzwischen bereits sechsten Band seiner Reihe um Toni Sanftleben von der Kriminalpolizei Potsdam vor und konnte mich dabei auch diesmal wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

    Vorkenntnisse aus den ersten fünf Bänden sind hier nicht erforderlich, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne den Lesefluss zu stören. Lesen sollte man diese Bände aber dennoch, weil sie ebenfalls beste Krimiunterhaltung bieten.

    In einem alten Bootshaus an der Havel werden drei Skelette gefunden, die dort schon seit Jahrzehnten liegen. Kurz darauf wird eine Journalistin getötet, die in einem alten Spionagefall aus dem Jahr 1949 recherchiert hat und dabei auch auffälliges Interesse an dem Grundstück, auf dem das Bootshaus steht, gezeigt hatte. Toni Sanftleben und sein Team müssen tief in die Vergangenheit graben, um den kniffligen Fall zu lösen. Das ausgerechnet jetzt Tonis Mutter, die eigentlich in Portugal lebt, nach Potsdam zurückkehrt und dringend mit ihm sprechen will, passt ihm da eigentlich gar nicht in den Kram, zumal sein Verhältnis zu ihr doch ziemlich schwierig ist. Oder ist ihre Rückkehr überhaupt kein Zufall ?

    Auch dieser Band überzeugt durch einen packenden Schreibstil und bietet eine gut aufgebaute Geschichte mit sorgfältig charakterisierten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der ausgeklügelte Fall wird am Ende überzeugend aufgelöst und ist auf dem Weg dahin auch für die eine oder andere Überraschung gut.

    Neben den aktuellen Ermittlungen gibt es immer wieder Rückblenden in das Jahr 1949, in dem sich eine junge Frau auf eine gefährliche Spionageaktion einlässt und bald nicht mehr weiß, wem sie noch vertrauen kann. Dieser Teil der Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, die hier aber leicht verfremdet und ausgeschmückt werden. Informationen zu Dichtung und Wahrheit finden sich im Nachwort am Ende des Buches.

    Wer auf packende Kriminalromane mit starken Figuren und einem realen historischen Hintergrund steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

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