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  • 5 Sterne

    Burkhard B., 14.02.2023

    Als Buch bewertet

    Saubere Zeiten von Andreas Wunn ist ein Roman über eine dramatische Vater-Sohn-Geschichte. Schon das Cover lässt auf eine problematische Beziehung zwischen Vater und Sohn schließen. Wir begleiten Jakob auf seiner Spurensuche. Nach dem Tod seines Vaters findet Jakob Tonbänder und Aufzeichnungen aus dem Leben seines Vaters, des Richters Hans Auber und seines Großvaters Theodor Auber , dem Erfinder eines bekannten Waschmittels und genialem Tüftler und Erfinder. Er beginnt zu recherchieren und seine Recherchen führen ihn bis nach Brasilien zur Tochter des ehemaligen Drogeriebesitzers Stein. Jakobs Recherchen lassen ihn auch seine eigenen Gefühle gegenüber seinem Sohn Oskar überdenken. Andreas Wunsch beschreibt diese Spurensuche ohne dramatische Klischees aber einfühlsam und nachvollziehbar erzählt. Dieses Buch ist ein wunderbar erzähltes Stück Zeitgeschichte. Gerne vergebe ich fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    begine, 14.02.2023

    Als eBook bewertet

    Auber macht sauber

    Der Journalist und Autor Andreas Wumm beschreibt in seinem Roman,
    Saubere Zeiten, eine interessante Familiengeschichte.

    Es ist eine Vater-Sohn Geschichte.
    Als Jakob Aubers Vater stirbt, findet er Bänder, auf denen der Vater seine eigene Kindheit gesprochen hat.

    Jakobs Mutter starb früh, sein Vater hat nicht viel mit ihm darüber gesprochen. Sein Vater hatte eine lieblose Kindheit. Er war ein einsames Kind.
    Der Großvater war erst Drogist und entwickelte dann ein Waschmittel.
    Wie der Großvater an die Drogerie gekommen ist, war fragwürdig.
    Es geht auf und ab, von reich zu arm.

    Der Autor beschreibt die Geschichte wunderbar. Man kann sich gut darin wiederfinden.

    Allerdings geht es oft sehr schnell hin und her. Mal ist Jakobs Vater ein Kind, dann geht es um seine eigene Geschichte und um seinen Sohn.

    Der Roman ist dem Autor gut gelungen.

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  • 5 Sterne

    Juliane B., 18.02.2023

    Als Buch bewertet

    Ich bin wirklich begeistert. Der Schreibstil und die verschiedenen Zeitebenen haben mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird aus der Sicht Jakob Aubers erzählt. Durch Erinnerungen, Tonbänder, Tagebücher und Briefe erfährt man Seite um Seite mehr von der Vergangenheit, von der Kindheit des Vaters und dem Unternehmen des Großvaters. Vom Aufstieg und kurzem Erfolg der Aubers, der Zeit nach der Pleite und vor dem Krieg. Jakobs Großvater ist eine Figur, die mich zwiegespalten zurücklässt. Die Jüdin Bella ist sicherlich der faszinierendste Charakter. Ihre Geschichte berührt mich sehr, ihre Entwicklung überrascht aber auch. Jakobs schwieriges Privatleben und die distanzierte Beziehung zum Vater sind ebenfalls sehr gut eingefangen. Für mich ein wirklich runder Roman über das Wirtschaftswunder, Familie, Verlust und auch Einsamkeit. Toll geschrieben!

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  • 5 Sterne

    David D., 06.01.2023

    Als Buch bewertet

    Obwohl es zum größten Teil nur eine fiktive Geschichte ist, vermittelt der Autor Andreas Wunn den Eindruck, als hätte das Ganze genau so stattgefunden. Mit seinem angenehmen und ausdrucksstarken Schreibstil hat er „Saubere Zeiten“ zu etwas ganz besonderem gemacht. Auch wenn ich häufig denke, man hat schon sämtliche Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus in allen Varianten gelesen, so ist dieses Buch doch ganz anders und neu. Mich hat Andreas Wunn mit diesem Roman zutiefst berührt und mir vor Augen geführt, dass es wichtig ist, sich auch mit der Geschichte seiner eigenen Familie auseinanderzusetzen. Mit dem Ausgang des Buches war zunächst nicht zu rechnen und auch das macht für mich ein gutes Buch aus, das nicht vorhersehbar und austauschbar ist. Und somit vergebe ich fünf Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Isabell, 16.01.2023

    Als Buch bewertet

    Was ist damals geschehen?
    Der Journalist Jakob Auber, Ende dreißig, erhält einen Anruf aus dem Krankenhaus und er wird darüber informiert, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt. Einige Monate hatte er keinen Kontakt zu ihm, seine unbeschwerte Kindheit endete mit dem Tod der Mutter und das Verhältnis zum Vater war danach eher "schwierig". Über die eigene Familiengeschichte war Jakob wenig bekannt, jedoch nun wird er mit den Aufzeichnungen seines Vaters konfrontiert. Es kommt ganz vieles ans Licht, worüber geschwiegen wurde.
    Mich hat der Einblick in diese Familiengeschichte begeistert und ich bin ein wenig wehmütig, dass ich selber so wenig über meine eigene Familiengeschichte weiß. So sehr Jakob viele Jahre lang unter der Verschwiegenheit und der Trauer seines Vaters gelitten hat, selber jedoch auch sehr verschwiegen ist, so erfährt er nun etwas über die Verletzlichkeit seines Vaters und woher diese rührt. Die Erlebnisse, die der Vater aus seiner Vergangenheit schildert, haben mich sehr bewegt. Sehr gerne hätte ich darüber noch viel mehr erfahren. Schwerer fiel mir der Zugang zu Jakob selber, der sich gerade von seiner Frau und Mutter seines kleinen Sohnes getrennt hat. Jakob konnte ich oft in seinem Verhalten nicht verstehen, was seinen eigenen Umgang mit anderen Menschen betraf oder seinen Umgang mit Trauer.
    An einigen Stellen war mir der Roman zu sprunghaft und ich wusste nicht, worauf der Autor selber jetzt mehr Wert legte, auf die Familiengeschichte oder die Hauptfigur Jakob und dessen aktuelle Befindlichkeiten, was besonders die Eifersucht betrifft. Mir hat der Roman gut gefallen, doch während der Vater Hans sowie der Großvater mir "näher" kamen, so entwickelte ich zu Jakob im Laufe des Romans eine größere Distanz, was ich schade fand. Vier Sterne!

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  • 4 Sterne

    Monalisa13, 22.04.2023

    Als Buch bewertet

    Wie nachhaltig die Vergangenheit die eigene Biographie beeinflusst
    Jacob Auber weiß eigentlich nur Eckdaten aus seiner Vergangenheit. Als nun sein Vater nach einem Schlaganfall im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg von Berlin nach Trier in das Zuhause seiner Kindheit und somit auch auf eine Reise in seine Vergangenheit. In seinem „alten Kinderzimmer“ findet er Tonbandaufzeichnungen seines Vaters, alte Tagebücher und Bilder aus längst vergangenen Zeiten. Einst war sein Großvater ein genialer Tüftler und Erfinder, ist im Wirtschaftswunder-Deutschland zu großem Reichtum gekommen und hat es aus unerklärlichen Umständen auch wieder verloren.

    Der Autor hat hier gekonnt die Familiengeschichte mit wahren Begebenheiten und fiktiven Elementen beschrieben, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Anfangs fand ich die nicht klar abgegrenzten Perspektivwechsel von Gegenwart und Vergangenheit etwas ungewöhnlich und ich musste erst in den Leserhythmus finden.

    Die Charaktere sind authentisch beschrieben und ich als Leserin konnte mich damit gut auseinandersetzen. Auch das Cover ist sehr schön gestaltet und spiegelt die Sprachlosigkeit zwischen Theodor und Hans Auber wider, die sich bis in die nächste Generation fortgeführt hat. Jacob steht bzw. stand genauso sprachlos seinen Freunden, seiner Frau und seinem Vater gegenüber. Der Titel könnte im Hinblick auf das Waschmittel und die Kriegszeit passender nicht sein.

    Dieser Roman ist ein ganz großartig geschriebene Geschichte von Vätern und Söhnen, von Schuld, Trauer und Sprachlosigkeit und das Hinterfragen der eigenen Biographie. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, absolut empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    Marita R., 26.04.2023

    Als Buch bewertet

    Vom Aufstieg und Fall einer Familie
    „Saubere Zeiten“von Andreas Wunn, erzählt vom Aufstieg und Fall einer Familie und der Sprachlosigkeit das Erlebte zu erzählen.

    Jacob Aubers Vater liegt nach einem Schlaganfall im Sterben. Nach dem Unfalltod seiner Mutter war die Beziehung zu seinem Vater immer sehr distanziert und so erfährt Jacob erst nachdem sein Vater verstorben ist, durch Tonbandaufnahmen, die sein Vater hinterlassen hat, die Geschichte seiner Familie. Vom Aufstieg und Fall der Familie Auber und deren Familie während und nach dem Krieg.

    Die Antworten findet er nicht nur anhand der Tonbandaufnahmen, sondern auch durch seine Recherche, die ihn nach Brasilien führt, wo er eine Frau namens Bella trifft.

    Der Autor erzählt eine Familiengeschichte, wie sie sicherlich mehrfach geschehen ist. Er erzählt von der Sprachlosigkeit, die manches Geschehen mit sich bringt und doch über Generationen Bedeutung hat.Der Titel des Buches hat doppelte und zudem zynische Bedeutung und ist damit sehr aussagekräftig, denn " Sauberkeit" spielt in der Familiengeschichte eine große Rolle.
    Der Erzählfluss des Romans ist unaufgeregt und doch interessant. So ganz konnte mich das Buch nicht abholen, aber es aber trotzdem gern gelesen.

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  • 3 Sterne

    Peggy S., 11.02.2023

    Als Buch bewertet

    Geheimnisse und Schweigen
    In einem einerseits leserfreundlichen doch gleichzeitig chaotischen Schreibstil führt der Autor durch eine fiktive Familiengeschichte, die nur wenige Fixpunkte mit der realen Familiengeschichte des Autors hat.

    Kerngeschichte ist der Aufstieg und Fall der Familie Auber. Diese Geschichte versucht der Enkel Jakob anhand von hinterlassenen Aufzeichnungen zu rekonstruieren. Denn zu Lebzeiten von Vater und Großvater wurde wenig bis nichts über die Familiengeschichte weitergegeben. Es herrschte das große Schweigen oder war es Sprachlosigkeit gepaart mit Charme? Und da sich die Familiengeschichte über drei Generationen erstreckt wirkt die Erzählweise recht chaotisch, da der Erzähler urplötzlich von der Vergangenheit in die Gegenwart springt. Als Leser muss man da teilweise sehr genau aufpassen, wo man sich denn gerade auf der Zeitachse befindet. So wird zwar wie in einem Puzzle die Familiengeschichte zusammengesetzt und man erfährt so dies und das. Prinzipiell war mir die ganze Geschichte einfach ein wenig zu oberflächlich. Einige Dialoge waren wirklich sehr plump, andere wieder sehr gut. Leider hat das lieblose in den Dialogen überwogen. Wobei man hierbei zu bedenken geben muss, dass dieses „lieblose“ sowohl in den Dialogen als auch in der Geschichte selbst der Historie geschuldet ist. Denn dieses „lieblose“ ja distanzierte innerhalb der Familie Auber ist ein Echo aus der Vergangenheit des Großvaters und dessen eigene Erziehung. Und dieses Echo wurde dann von einer zu nächsten Generation weiter gegeben.

    Durch die Distanz zu den eigenen Kindern, hat sich über die Generationen hinweg eine emotionale Stumpfheit entwickelt, mit der sowohl Jakob als auch früher sein Vater bereits in der Kindheit zu kämpfen hatten und ja auch stark darunter gelitten hatten. Man könnte fast sagen dass sie eine emotionale Verkrüppelung davon getragen haben. Dies kann man beim Vater als auch beim Sohn sehr schön sehen, da beide Probleme im Umgang mit ihren Kindern hatten, bzw. Jakob sogar in der Ehe mit seiner Frau.
    Bella, die neben den Frauen der Familie eine weitere sehr präsente Figur in der Geschichte ist, nicht nur weil sie eine gewisse Konstante in der Familiengeschichte war, über sie hätte ich wirklich gerne mehr erfahren. Denn ihre Geschichte hatte zwar ähnlich wie die Familiengeschichte der Aubers viele Höhen und Tiefen. Aber Bella ist sprichwörtlich durch die Hölle gegangen, hat gelitten, hat sich hoch gerappelt und etwas aus sich gemacht.

    Das Cover passt übrigens sehr gut zur Geschichte, da es die Geschichte der Aubers zum Teil sehr gut festhält, der Vater in sich versunken und der Sohn der ihn ansieht aber selbst nicht gesehen wird.

    Fazit: Eine eigentlich interessante Familiengeschichte, wäre da nicht dieser chaotische Erzählstil. Vom Schreibstil bin ich begeistert. Kurze Kapitel, die sich gut lesen lassen. Die Story hätte man auch anders erzählen können, dann wäre sie auch etwas runder geworden und die letzten Seiten nicht so lieblos hingeworfen gewesen.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 19.01.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover spiegelt das Verhältnis eines Vaters zu seinem Sohn anschaulich. Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Er eilt sofort nach Hause. Hier beginnt er sich mit der Vergangenheit der Familie Auber auseinanderzusetzen. Sein Grossvater erfand das Waschpulver. Er wurde ein sehr reicher Mann. Doch davon ist nichts geblieben. Er verlor alles, was er besass. Das Lesen der Recherche die Jakob anstellt sind spannend und ziehen den Leser in den Bann. Sind doch viele Schicksale der damaligen Zeit identischer Art. Als er in Rio de Janeiro die Tochter des damaligen Besitzers der Drogerie kennenlernt, erfährt er vieles, was damals passierte. War ich einmal gefesselt von der Geschichte konnte ich nicht mehr aufhören zu Lesen. Wer sich gerne mit den verschiedenen Vergangenheiten von Familien beschäftigen, möchte muss dieses Buch unbedingt lesen. Empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Karen S., 19.01.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg und über die Geheimnisse, die man zum Teil mit ins Grab nimmt. Erst als Jakob's Vater im Sterben liegt, erfährt er mehr über ihn durch die Audioaufnahmen, die sein Vater im hinterlässt. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt zwischen denen hin und her gesprungen wird, was die Spannung erhöht, da man erfahren möchte, welche Geheimnisse Großvater und Vater jeweils hatten.
    Das Buch liest sich flüssig und es wird wie gesagt Spannung aufgebaut, auch wenn einige "Überraschungen" recht vorhersehbar waren. Die Liebesgeschichten von Jakob hätte ich nicht unbedingt gebraucht und ich hatte den Eindruck diese wurden nach dem Motto "Sex sells" eingebaut.
    Aber ansonsten gefällt mir das Buch gut und es gibt einen Einblick in die deutsche Geschichte auf einer persönlichen Ebene.

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  • 3 Sterne

    Karin G., 09.02.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich sofort auf Grund des Covers und des Titels angesprochen, lassen doch beide auf einen unterhaltsamen Roman hoffen
    Von dem Schriftsteller habe ich bis jetzt noch nichts gelesen und gehört.
    Der Schreibstil ist abgehakt und nicht angenehm zu lesen. Ich fand das Buch auf Grund der ständig wechselnden Perspektiven sehr anstrengend.
    Die einzelnen Personen sind mit Bedacht ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
    Zur Geschichte, Jakob Aurer wird nach Hause gerufen, da sein Vater im Sterben liegt. Dort befasst er sich mit der Familiengeschichte. Er findet heraus, dass sein Großvater ein bedeutender Mann war. Er hatte ein Waschpulver erfunden. Doch in seiner Lebensgeschichte ist auch einiges Ungeklärtes vorhanden. Doch ob es Jakob gelingt alles zu entschlüsseln, wird an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
    Ein wirklich sehr langatmiges Buch, das mich nie richtig erreicht hat. Ich habe es nicht gerne gelesen und war froh, als ich es beendet hatte. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    Julia S., 12.04.2023

    Als Buch bewertet

    Mit seinem Debütroman liefert Andreas Wunn eine Familiengeschichte für regnerische Couch-Tage. Die Sprache ist einfach und das Buch liest sich flüssig an einem Tag durch. Gegen Ende werden die Sprünge zwischen den Charakteren etwas undurchsichtig, im Gesamten handelt es sich jedoch um eine berührende und bewegende Geschichte.
    Der Roman schildert, wie schnell das Leben von Höhen und Tiefen durchzogen werden kann, wie Menschen durch Ruhm aufsteigen und im nächsten Moment tief fallen und alles verlieren können.
    Zum Nachdenken regt auch die Tatsache an, dass es vielen Menschen so gehen wird, wie dem Protagonisten. Nachdem Eltern oder Großeltern sterben, reflektiert man sein eigenes Leben und fragt sich, weshalb man zu deren Lebzeiten nicht mehr über ihr Leben und ihre Vergangenheit erfahren wollte.
    Der Roman ist in jedem Fall lesenswert.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meany, 23.01.2023

    Als Buch bewertet

    Oben im Drempel

    Eigentlich habe ich ähnliche Geschichten schon häufig gelesen über die Erbschaften des Nationalsozialismus; die Last der deutschen Geschichte legt sie ja nahe: die Nachkriegsgeneration holt die Leichen aus dem Keller ihrer Väter - oder eben wie hier vom Dachboden. Doch so vielfältig die Menschen gestrickt sind, kann ein Autor immer wieder neue Aspekte in den Fokus stellen.

    In diesem Fall geht es also um die Entwicklung eines Produkts und dessen wirtschaftliche Verwertung im Zusammenhang mit der "Arisierung" von Firmen. Aber so einfach wie man anfangs denkt, entwickelt es sich doch nicht. Die Kunst liegt in der Subtilität.

    Hier ist ein fähiger Erzähler am Werk. Mit seinen lakonischen, kurzen Sätzen im Stakkatostil entfacht er von der ersten Seite an einen Sog und schafft es, in den kleinen Episoden einen Spannungsbogen zu setzen, ohne dabei den großen Zusammenhang aus den Augen zu verlieren. Einfühlsam und voller Sympathie charakterisiert Andreas Wunn die Personen und verdeutlicht die psychologischen Sachverhalte in passenden und originellen Bildern weit ab vom Klischee.

    Dramaturgisch spielt er gegen Ende mehr und mehr mit den Lesern, indem er die Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart ineinander verschachtelt und dabei mit Cliffhangern arbeitet. Eigentlich schätze ich das nur bedingt, aber ich habe insgesamt das Gefühl, als würde eher er sich auf die Folter spannen, weil er den Kern der Geschichte verdrängt. Es ist ein psychologisches Problem wie bei den Kriegskindern und -enkeln im Werk Sabine Bodes. Deshalb geht es genauso um Jakobs Heute wie um das Gestern seiner Familie, das ihn unterschwellig belastet. Die Aufeinanderfolge der Szenen fädelt Wunn so geschickt ein, dass man nicht aufhören kann weiterzulesen.

    Dieser bemerkenswerte Erstlingsroman hat mich so beeindruckt, dass ich ihn gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 12.05.2023

    Als Buch bewertet

    Verwicklungen und Geheimnisse

    Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Er macht sich auf den Weg nach Trier, in das Zuhause seiner Kindheit. Dort findet er Unterlagen zur Vergangenheit seiner Familie und beginnt, sich näher damit zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war beruflich sehr erfolgreich in der Wirtschaftswunderzeit Deutschlands, er erfand ein besonders effizientes Waschpulver. Doch so erfolgreich er war, verlor er den gesamten Reichtum unter ungeklärten Umständen. Jakobs Nachforschungen führen ihn zurück in die Tage der Judenverfolgung im Dritten Reich, aber auch nach Rio de Janeiro in der heutigen Zeit.

    Es ist eine spannende Geschichte über mehrere Jahrzehnte, die Jakob Auber hier ausgräbt. Weder sein Vater noch sein Großvater hatten viel erzählt über Ereignisse aus der Geschichte der Familie. Nun findet Jakob viele Erklärungen für all das, was die Familie geprägt hat, und gräbt sogar noch ein großes Familiengeheimnis aus. Der Leser erfährt die Geschichte aus Jakobs Sicht, mit den Ergebnissen in der Reihenfolge, wie Jakob sie aufdeckt. Das sorgt für viel Spannung, denn erst zum Schluss wird ein entscheidendes Puzzleteil dieser Geschichte gefunden. Die Charaktere der Erzählung erscheinen sehr authentisch. Auch wenn der Autor sich an die Geschichte seiner Familie angelehnt hat, ist ein guter Teil Fiktion dabei. Doch die Geschehnisse in diesem Buch erscheinen äußerst glaubwürdig. Es könnte tatsächlich so geschehen sein!

    Mich hat diese Geschichte mit ihren Verwicklungen und Geheimnissen, die aufgedeckt werden wollen, sehr gut unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    iGirl, 24.01.2023

    Als Buch bewertet

    Der letzte Brief

    Die Kindheit des Jakob Auber ist von Trauer geprägt durch den Verlust der Mutter. Sein ganzes Leben lang leidet er unter diesem Verlust, der ihm Bindungen schwer machen. Als Jakobs Vater stirbt findet er Tonaufnahmen und schriftliche Dokumente, die ihm den Gang in die Familienvergangenheit eröffnen. So beginnt eine Spurensuche, die von der Vorkriegszeit bis in die Neuzeit reicht. Jakob, dessen Großvater im 2. Weltkrieg zu Reichtum gelangte, erfährt von der geheimnisvollen Bella, die das Leben seines Großvaters und seines Vaters beeinflußte. Schrittweise entschlüsselt er die Hintergründe zum Untergang des Waschmittelimperiums und entdeckt dabei sich selbst.

    Auf dieser beeindruckenden Lesereise war ich gerne dabei. Der Autor greift im Roman Vorkommnisse aus seiner eigenen Familiengeschichte auf und lässt daraus eine generationsübergreifende spannende Geschichte entstehen. In leisen Worten und in präzisem Schreibstil fasst er die Gedanken und die Einsamkeit der Protagonist:innen in Sätze. Der Autor zeichnet sprachliche Bilder zu den beiden Figuren, Jakob und Bella, die sie für mich sichtbar und sympathisch machten. Dennoch verschweigt die Geschichte nicht die Schrecken der Nazizeit und deren Auswirkung auf die Familie Stein. Sehr stark fand ich die Szene um Bella und ihrer Zeit in der Briefmarkenalben-Firma.

    Mein Fazit: Der Roman „Saubere Zeiten“ hat mich durch seine berührende Sprache und den durchwegs erhaltenen Spannungsbogen vollständig in seinen Bann gezogen. Chapeau für dieses tolle Debüt!

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