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  • 5 Sterne

    17 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 21.06.2020

    Mit dem Dreigestirn auf Zeitreise
    1910 Westpreußen. Carl Friedländer, Isi Beese und Artur Burwitz sind ein Kleeblatt, das durch dick und dünn geht und deren Freundschaft ob ihrer jeweiligen Unterschiede so eng ist, dass dazwischen kein Blatt Papier Platz hat. Alle drei haben große Zukunftspläne, Carl möchte Fotograf werden, während zwischen Artur und Isi zarte Liebesbande wehen. Doch dann macht der Erste Weltkrieg ihnen einen Strich durch die Rechnung. Carl und Artur werden eingezogen und an die Front geschickt, wo sich ihnen die häßliche Fratze des Krieges offenbart. Allein zurückgelassen in Thorn muss Isi sich ohne ihre Freunde allein durchschlagen und sich mutig allem stellen, um nicht unterzugehen oder sich selbst zu verraten und durchzuhalten, bis sie mit Artur und Carl wieder vereint ist…
    Andreas Izquierdo hat mit „Schatten der Welt“ einen mitreißenden, tiefgründigen und wunderbar recherchierten historischen Roman vorgelegt, der nicht nur den Werdegang und das Erwachsenwerden der drei Freunde über mehrere Jahre verfolgt, sondern dem Leser so ganz nebenbei auch noch eine Gesichtsstunde der besonderen Art bietet. Der fesselnde und bildgewaltige Schreibstil holt den Leser sofort ab und lässt ihn erst einmal durch Erzähler Carl die drei Freunde und ihr familiäres Umfeld kennenlernen. Dem Dreiergestirn folgt man gern, denn sie sind so furchtlos und voller verrückter Ideen, gleichzeitig beneidet man sie um ihre enge Verbindung untereinander, sie ergänzen sich wunderbar und stehen füreinander ein. . Izquierdo bietet dem Leser während der gesamten Lektüre einen Blick durch Carls Cameraobjektiv, was die Geschichte zu etwas besonderem macht. Er malt mit Worten Bilder in den Kopf, die Handlung spult sich wie ein Kinofilm vor dem inneren Auge ab. Der Leser erhält einen guten Einblick in das damalige Gesellschaftskonstrukt, wo die Reichen die Armen ausbeuteten und unterdrücken konnten, wie es ihnen beliebte und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Erscheinen des Halleschen Kometen als unheilvolles Omen oder auch die Kriegsjahre mit all ihren Schecken sind so eindrucksvoll und bildgewaltig, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Während ihrer Trennung spürt der Leser unterschwellig immer die wachsende Sorge des Kleeblatts um die fehlenden Freunde sowie ihrer Familien und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, dabei wird er durch eine Achterbahn der Gefühle gejagt
    Die Charaktere sind wunderbar detailliert ausgestaltet, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften sind gut herausgearbeitet und lassen eine Nähe zum Leser zu, die ihn als unsichtbaren Vierten mit ihnen durch die Geschichte streifen lässt. Carl ist ein Träumer, ruhig, schüchtern und zurückhaltend, was eine schmächtige Statur nur noch unterstreicht. Er möchte seinem Vater nicht in das Schneiderhandwerk folgen, sondern sein Leben der Fotografie widmen. Artur ist ein großer, selbstbewusster, furchtloser und etwas ungelenker junger Mann, der den Kopf voller kreativer Ideen hat und mit einer gewissen Bauernschläue alle mitreißt. Isi ist eine raffinierte und clevere junge Frau, die sich zu behaupten weiß. Sie gibt sich selbstsicher und kämpft mutig für mehr Frauenrechte und bessere Bedingungen, lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und traut sich so einiges. Aber auch die Boysen, Isis Vater sowie die Familien von Carl und Artur spielen eine große Rolle innerhalb dieser Geschichte.
    Mit „Schatten der Welt“ gewährt Izquierdo dem Leser Eintritt in eine wundervolle Freundschaft sowie zu einer ganz besonderen Zeitreise. Mit vielen Emotionen bebildert ist dieses Buch ein einzigartiger Hochgenuss! Absolute Leseempfehlung - besser geht es nicht – Chapeau!!!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nani K., 02.09.2020

    Ein wunderbares Buch über Freundschaft, Familienbande, das Erwachsenwerden, der Überlebenswille und Resilienz in schwierigen Zeiten...

    Dieses Mal lässt uns Andreas Izquierdo ins Westpreußen, 1910 eintauchen.
    Wir erleben die Geschichte vorwiegend aus den Augen von Carl.

    Der schüchterne und schmächtige Carl, der draufgängerische und selbstbewusste Artur und die freche Isi sind frohen Mutes, dass der Ernst des Lebens noch ein wenig auf sich warten lässt. Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens »Halley« die Menschheit zu vernichten droht, kann die drei Jugendlichen schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht. Dieses Geld erlaubt ihnen heimlich eine gewisse Narrenfreiheit und vor allem das Polster, um ein lukratives Geschäft in ihrem doch sehr jungen Alter zu starten.

    Carl geht zunächst seinem Traum nach und wird Fotograf, obschon sein Vater Schneider ist und er ihn unterstützt, wo er kann, um den Lebensunterhalt zu sichern. Carl ist arm und jüdisch. Die Liebe zwischen Vater und Sohn ist sehr gross und durch die Melancholie des frühen Verlustes der Mutter geprägt. Die Fürsorge der beiden sich gegenüber hat mich sehr gerührt.
    Arthur hilft im Familienbetrieb, schmiedet aber ganz andere Pläne. Er und Isi scheinen ein Paar zu werden und werden es dann kurzweilig auch. Das Verhältnis zum Vater ist sehr gespannt, Arthur scheint diesen zu hassen. Er ist sehr gewieft und der Antreiber für ihre kreativen Geschäftsideen.
    Isi ist frech, selbstbewusst, eigensinnig und für ihres zarte Alter bereits sehr emanzipiert. Sie verdreht allen den Kopf und macht sich das zu Nutzen. Als Tochter eines strengen Lehrers ist sie stets auf der Hut, sich nicht von ihm erwischen zu lassen, denn dann setzt es immer wieder eins. Sie hasst ihren Vater über alles und das verschlimmert sich im Verlauf der Geschichte.
    Ihre Rache an ihm ist unglaublich mutig, kreativ und krass.

    1914 kommt der Krieg. Und der lässt keinen Platz fürs kreative Erwachsenwerden. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten. Die Freunde werden auseinander gerissen und doch bleiben sie sich auf ewig verbunden.
    1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war – und doch scheint ein Neuanfang möglich ...

    Im Schatten der Welt ist ein historischer Roman, in der es um Selbstfindung und Freundschaft geht, um Familienbande und Hass, um Grausamkeiten und Fürsorge, um Melancholie, Verschmitztheit, dem Leben ein Schnippchen zu schlagen, um Resilienz und vieles mehr!

    Andreas Izquierdos Bücher sind für mich jedes Mal ein Genuss und grosses Kopfkino. Die Protagonisten sind so toll, charaktervoll und vielfältig- ebenso die vielen Nebencharaktere und Schicksale, die verschiedenen Milieus und kulturellen Hintergründe. Die vielen Kontraste und charismatischen Personen machen die Lektüre unglaublich spannend.
    Ich bin sehr gespannt, welches Thema Izquierdos nächstes Buch haben wird und in welche Welt wir dann eintauchen dürfen. Voller Vorfreude....

    Danke für dieses großartige Buch. Ich hasse eigentlich Kriegsgeschichten, aber es gibt wenige Ausnahmen. Diese ist eine davon.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 21.07.2020

    Wunderschöne Geschichte mit sehr viel Tiefe
    In seinem Roman „Schatten der Welt“ erzählt Andreas Izquierdo aus dem Leben von 3 Jugendlichen die in Thorn, einer Stadt in Westpreußen leben.
    Carl Friedländer ist Sohn eines Schneiders. Er liebt seinen Vater über alles, die Mutter ist bei seiner Geburt gestorben.
    Carl ist ein zurückhaltender, eher schüchterner Junge. Er hat keine großen Ansprüche, gibt sich mit dem Wenigen das sie sich leisten können zufrieden.
    Carl hat nur einen Traum, er möchte gerne Fotograf werden.
    Artur Burwitz ist Sohn eines Wagners und das genaue Gegenteil von Carl. Er strotzt vor Selbstvertrauen, ist für jede Dummheit zu haben und hat einen guten Geschäftssinn.
    Im Gegensatz zu Carl kommt er mit seinem Vater gar nicht klar.
    Artur will auf keinen Fall Wagner werden wie die Söhne seit Generationen vor ihm, er will mehr erreichen. Er will ganz nach oben.
    Isi Beese ist die Tochter eines strengen Lehrers.
    Sie ist frech, schert sich wenig um das was ihr Vater von ihr verlangt und hat ein Talent zur Schauspielerei.
    Als Mädchen hat Isi die 2 Jungs gut im Griff.
    Isi träumt davon die Kleinstadt in der sie lebt zu verlassen.
    Der Leser lernt diese 3 jungen Menschen im Teenageralter kennen und begleitet sie auf ihrem Weg, erlebt ihre Entwicklung und so einige Höhen und Tiefen.
    So unterschiedlich die 3 auch sind, so halten sie doch zusammen, ist einer für den anderen da.
    Doch dann kommt der 1. Weltkrieg und zerstört alles was die jungen Menschen sich aufgebaut haben.
    Sie werden getrennt, Carl und Artur müssen in den Krieg ziehen.
    Die Geschichte wird in der Ich-Form aus der Sicht von Carl erzählt.
    Der Autor schreibt sehr einfühlsam über das Leben in der Kleinstadt, das harte Leben in ärmlichen Verhältnissen und über die Träume die junge Menschen haben. Und natürlich über eine große Freundschaft und Verbundenheit.
    Aber der Autor erzählt auch über den Krieg, den sinnlosen Krieg so wie Carl ihn erlebt, wie er ihn durch seine Kamera sieht.
    Andreas Izquierdo schreibt so detailreich und gleichzeitig so unterhaltsam, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen.
    „Schatten der Welt“ ist ein wunderschöner und detailreicher Roman. Man spürt die Liebe mit der, der Autor diese Geschichte zu Papier gebracht hat auf jeder Seite.
    Für mich gehört dieses Buch zu den Highlights des Jahres 2020.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 25.06.2020

    „Schatten der Welt“, der neue Roman von Andreas Izquierdo, führt ins westpreußische Thorn im Jahr 1910. Dort lebt Carl, ein gewitzter, ein wenig schüchterner Junge zusammen mit seinem Vater, einem jüdischem Schneider Friedländer. Sein bester Freund ist Arthur, das genaue Gegenteil von ihm: groß und bullig, keine Leuchte in der Schule, aber bauernschlau und furchtlos. Dann kommt noch Isi dazu, die Tochter des bigotten Lehrers Beese, der die Rebellion in den Knochen steckt. Sie lehnt sich gegen die Vater auf, begeht kleinere Gaunereien und wird bald der Kopf des ungleichen Trios.

    Das Erscheinen des Halleyschen Kometen steht bevor und sie nutzen den Aberglauben und die Furcht der Menschen und ziehen den Leuten mit harmlosen Pillen und Gasmasken das Geld aus der Tasche. Später soll dieses Geld für sie ein Startkapital werden, aber der Große Krieg steht vor der Tür und beendet ihre Jugend abrupt.

    Dieser großartige Roman umfasst den Zeitraum von 8 Jahren, die nicht nur die unmittelbare Geschichte des Trios radikal verändert, auch die Welt ist nicht mehr die gleiche. Die Wege der Freunde trennen sich und doch bleibt ein unverbrüchliches Band zwischen ihnen bestehen.

    Was für eine wortmächtige Geschichte! Farbig erzählt, spannend und wie ich finde, sehr akribisch recherchiert. Ich konnte mich kaum losreißen, der Roman fesselte mich von der ersten Seite. Da ist einerseits das Leben in einer kleinen westpreußischen Stadt, immer ein bisschen dem Weltgeschehen hinterher, mit einer festgefügten Ordnung. Auf ihren Gütern beherrschen die Junker ihre Leute und in der Stadt die kaisertreue Obrigkeit die Bürger. Arm und Reich trennen Welten und wer sich dagegen auflehnt, bekommt es hart zu spüren.

    Izquierdo vereint in seinem Buch eine einfühlsame Beschreibung des Erwachsenwerdens, samt Gauner-und Schelmenstücken drei Protagonisten, die mich immer wieder schmunzeln ließen, mit einem großen historischen Roman. Erzählt wird das im Rückblick von Carl. Dieses Stilmittel bringt eine leise Melancholie in den Roman, denn selbst die Erinnerung an ihre Jugendstreiche ist für Carl mit Wehmut verbunden.

    Dieses Buch ist für mich schon jetzt eines der beeindruckendsten Bücher des Jahres.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 21.07.2020

    Thorn in Westpreußen im Jahr 1910. Der halleyschen Komet kündigt sich an, ein neues Geschäftsmodell für Artur und seinen besten Freund Carl. Und da die junge Isi ebenso pfiffig ist wie sie werden die 3 Freunde, gerne fürs Leben, und bestreiten ihren Alltag gemeinsam. Doch nichts ist wie es scheint und ihre Erfolge und Freundschaft erfährt eine Zerreissprobe als der Erste Weltkrieg ausbricht und die Freunde sich trennen müssen…werden sie sich je wiedersehen? Und wenn ja, wird alles noch so sein wie früher?

    „Aber nicht so, wie die, die ihn in ihrer grenzenlosen Überheblichkeit verursacht hatten, es so blumig voraussagten: nicht mit Schwertern oder Rössern, sonder n mit Maschinengewehren, Granaten, Panzern und Gas. Was der Komet vor vier Jahren nicht geschafft hatte, gelang der Welt nun selbst: Sie explodierte in einer nicht geahnten Supernova in siebzehn Millionen Stücke.“ (Seite 274)

    Ein Roman welches mit dem Ereignis des halleyschen Kometen beginnt und im Ersten Weltkrieg endet. Man mag sich fragen wie das funktionieren soll, in einem Buch, der Autor hat hier aber einen mehr als gelungenen Bogen gespannt. Die Kapitel sind nicht zu kurz oder lang, sie bauen einen Spannungsbogen auf, durch Wendungen, Möglichkeiten und kleinen „Spoilern“ vom Ende manches Kapitels fällt es sehr schwer dieses Buch überhaupt noch aus der Hand zu legen.

    Thorn 1910. Carl ist Jude, lebt mit seinem Vater von der Schneiderei, mehr schlecht als recht. Durch das erste Fotogeschäft in Thron wird die neue Leidenschaft von Carl entfacht die er unbedingt ausüben möchte, ja, ausüben muss!

    Artur ist ein Schlitzohr, womöglich traut man ihm diese Intelligenz nicht zu, aber Artur geht seinen Weg, mit Humor, mit Geschäftssinn und doch immer auch mit Herz. Ihn habe ich, auf Grund seiner Art, sofort in mein Herz geschlossen, alleine sein Humor.

    Mit Isi kommt der weibliche Part in die Freundschaft, man mag fast sagen – die Dynamik. Isi war mir zu Beginn etwas zu keck und ich wusste nicht ob ich mich mit ihr anfreunden kann. Jedoch zeigt der Autor sehr gekonnt auf was es damals hieß als junge Frau in einer Familie zu leben, welche Erwartungen und vor allem Stillschweigen von einer jungen Dame erwartet wurde.

    Diese 3 Freunde halten zusammen und gehen durch dick und dünn bis ja, bis der Erste Weltkrieg ausbricht. Dann trennen sich ihre Wege, Artur und Carl müssen in den Krieg ziehen, Isi bleibt in Thron zurück wo auch hier die Auswirkungen des Krieges seine Spuren zeigen wird.

    Man ist mit diesen 3 Protagonisten sehr verbunden, kennt ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen, die sie behalten als der Erste Weltkrieg ausbricht. Bis dahin hat man mit den 3 schon einiges erlebt, Schönes wie auch Schreckliches. Da sie zum „einfachen“ Volk gehören wird hier sehr deutlich gemacht wie dieses, zur damaligen Zeit, auch behandelt wurde.

    Überhaupt trifft der Autor ein sehr gekonntes Bild über diese Zeit, in der Großgrundbesitzer, Militär und Politik viel zu viel zu sagen hatten, die die Geschäfte von Thron und Umgebung lenkten. Der einfache „Pöppel“ war für harte Arbeit gut, aber nicht für das Denken und einen Aufstand. Von den Frauen ganz zu schweigen!

    Oft wird man mit Begebenheiten konfrontiert die einen wütend werden lassen, fassungslos und schockiert. Ich habe selten ein Buch gelesen welches mit in ein solches vielfältiges Glas mit Gefühlfacetten geworfen hat.

    Und immer diese kleine Hoffnung dass alle 3 sich wiedersehen und gemeinsam ihre Freundschaft fortführen können. Die Zustände des Krieges, was er mit diesen jungen, ja, naiven Burschen macht, dass hier Menschen ein Kommando halten die eigentlich so gar keine Ahnung haben, die Menschen eben als „Bombenfutter“ sehen, Hauptsache das nächste Fleckchen wird eingenommen… wie oft spielen die Falschen in der oberen Liga mit und fällen Entscheidungen die verheerend sind, auch für unsere Freunde.

    Die Veränderungen der 3 waren immer wieder neu, anders und so spinnt sich eine neue Geschichte über jeden Charakter. Man heisst sie gut, ebenso wie man den Kopf darüber schüttelt. Und jede Entscheidung hat ihre Konsequenz die so oder so ausgehen kann. Das Ende des Buches lässt noch auf was Neues hoffen und ich fiebere dieser Hoffnung sehr entgegen.

    Ein neuer Roman von Andreas Izquierdo und ich kann diesen Autor, der wirklich einen unglaublichen Schreibstil an den Tag legt und somit seine Leser packt, nur ans Herz legen. Und dieses Buch ganz besonders.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 02.01.2021

    Wir lernen in „Schatten der Welt“, einer gelungenen Mischung aus historischem Roman, Abenteuerroman und Coming-of-Age-Geschichte, die drei Jugendlichen Carl, Artur und Isi kennen, die in einer Stadt in Westpreußen (heutiges Polen) leben.

    Der jüdische Schneidersohn Carl kommt aus ärmlichen Verhältnissen, ist sensibel, herzensgut und zurückhaltend.
    Artur, der Sohn eines grobschlächtigen und gewalttätigen Wagners, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist, ist selbstbewusst, lösungsorientiert und gerissen und die Lehrertochter Isi ist kess, aufmüpfig, clever, mutig und hat es faustdick hinter den Ohren.

    Obwohl die drei recht unterschiedliche Charaktere haben, eint sie der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie haben Sehnsüchte und Träume, sind lebenshungrig und wollen der Provinz den Rücken kehren.

    Das dreiblättrige Kleeblatt ist unzertrennlich, geht miteinander durch dick und dünn, stärkt einander den Rücken und hilft sich gegenseitig.

    Es gelingt ihnen doch tatsächlich mit dem Aberglauben ihrer Zeitgenossen Geld zu machen und aufgrund von Arturs Fingerspitzengefühl werden sie zu frühen und modernen Spediteuren.
    Die drei mausern sich zu erfolgreichen und unschlagbaren Jungunternehmern.

    Eine erste Veränderung in ihrer Freundschaft beginnt, als Carl eine Ausbildung zum Fotografen macht und Artur und Isi ein Paar werden.

    Ausserdem brodelt es unter der oberflächlichen Idylle gewaltig. Soziale Missstände werden immer eklatanter und politische Unruhen rumoren zunehmend.

    Die Unbeschwertheit des Trios endet, als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht.
    Carl und Artur werden eingezogen, Isi muss in der Heimat an ganz anderen Fronten kämpfen. Es sind Kämpfe gegen den Vater und gegen die Obrigkeit.

    Nach Kriegsende ist alles anders. Schlagartig hat sich alles verändert. Türen haben sich geschlossen, neue Türen öffnen sich.

    Andreas Izquierdo bringt uns kenntnisreich und phantasievoll die äußerst unterhaltsame und wendungsreiche Geschichte von Carl, Artur und Isi näher.
    Er erzählt fesselnd und feinfühlig, rührend und berührend... aber niemals sentimental oder gar kitschig!
    Mit großem Talent spielt er auf der Klaviatur der Gefühle seiner Leser: manchmal ist man wütend, manchmal traurig und manchmal muss man lachen.

    „Schatten der Welt“ ist ein äusserst lebendiger Text, in dem nichts beschönigt wird. Nicht das Grauen des Krieges und nicht die innere Not der Menschen.
    Und trotzdem ist es kein schwermütiger und deprimierender Text. Immer wieder gibt es Lichtblicke und durchgehend schwingt Hoffnung mit.
    Man fiebert mit diesen drei liebenswerten und mutigen jungen Menschen mit, die in all ihrer Komplexität und Vielschichtigkeit gezeichnet werden.

    Der Wechsel der Erzählperspektive zwischen einem auktorialen Erzähler und dem Ich-Erzähler Carl gibt der Geschichte Pep, macht sie noch abwechslungsreicher und erhöht die emotionale Intensität. Ein kluger Schachzug!

    Für mich war diese authentische und atmosphärische Lektüre, die den damaligen Zeitgeist, sowie historische und gesellschaftliche Hintergründe wunderbar wiedergibt, ein großes Lesevergnügen.
    Es ist spannend, den drei Protagonisten zu folgen und es ist interessant, von den Geschehnissen der damaligen Zeit, der klaffenden Schere zwischen arm und reich, der rigiden Gesellschaftsordnung usw. zu lesen.

    Ob es wohl eine Fortsetzung gibt?

    Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 24.07.2020

    Eine tiefe Freundschaft im Schatten des ersten Weltkriegs
    In diesem Buch lernen wir zunächst Carl und Artur kennen, die gemeinsam zur Schule gehen und in aufrichtiger Freundschaft verbunden sind. Sie leben in Thorn/Westpreußen, das heute zu Polen gehört. Später stößt noch Isi zu den beiden, und als dreiblättriges Kleeblatt sind sie bald unzertrennlich. Zusammen gehen sie durch dick und dünn, hecken allerlei Unsinn aus, verdienen aber auch durch eine listige Idee viel Geld und stehen fest zueinander. Man hilft sich, wenn man die Not eines anderen sieht, und irgendetwas fällt den dreien immer ein. Man könnte das Buch als Freundessaga beschreiben....
    Sehr gut gefallen hat mir, dass ich soviel Hintergrundinformationen zur Zeit vor dem ersten Weltkrieg bekommen habe. Die Diskrepanz zwischen arm und reich war enorm, und was mich besonders schockiert hat, war das Ausgeliefertsein der unteren Schichten gegenüber dem Adel und den wohlhabenden Großgrundbesitzern. Z.B. waren Dienstmädchen ihren Herrschaften gnadenlos ausgeliefert und fanden keine Unterstützung, da selbst die Polizei korrupt war. Überhaupt war die Stellung der Frau in jenen Zeiten sehr bedauernswert, das sieht man besonders gut in der Familie des Lehrers. Ebenso war mir die Bedeutung einiger Neuerungen nicht im ganzen Umfang bewusst, wie beispielsweise die LKWs und die Fotografie.
    Der Krieg trennt die drei Freunde und jeder muss für sich alleine kämpfen. Carl und Artur werden mit Beginn des Krieges sofort eingezogen. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen über die Unsinnigkeit und Ungerechtigkeit des Kriegführens und seiner Folgen.
    Von Anfang an hat das Buch mich angesprochen, und ich war schnell versunken im Alltag dieser westpreußischen Stadt mit ihren so unterschiedlichen Bewohnern. Der flüssige Schreibstil und das sympathische Trio sorgen für beste und kurzweilige Unterhaltung. Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch und lebensnah dargestellt. Irgendwie möchte man mit ihnen bekannt sein, denn sie strahlen Warmherzigkeit und Zuverlässigkeit aus. Auch Nebenfiguren wie die 'schielende Grete' sind anschaulich und lebensecht dargestellt. Da hat man ein Schmunzeln auf den Lippen. Überhaupt kommt der Humor nicht zu kurz.
    Großartige, detailreiche Beschreibungen, liebevoll skizzierte Figuren, historischer Hintergrund und ganz große Gefühle sind die Hauptzutaten für einen wundervollen Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann und der die volle Sternchenzahl verdient hat.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 21.06.2020 bei bewertet

    Mit dem Dreigestirn auf Zeitreise
    1910 Westpreußen. Carl Friedländer, Isi Beese und Artur Burwitz sind ein Kleeblatt, das durch dick und dünn geht und deren Freundschaft ob ihrer jeweiligen Unterschiede so eng ist, dass dazwischen kein Blatt Papier Platz hat. Alle drei haben große Zukunftspläne, Carl möchte Fotograf werden, während zwischen Artur und Isi zarte Liebesbande wehen. Doch dann macht der Erste Weltkrieg ihnen einen Strich durch die Rechnung. Carl und Artur werden eingezogen und an die Front geschickt, wo sich ihnen die häßliche Fratze des Krieges offenbart. Allein zurückgelassen in Thorn muss Isi sich ohne ihre Freunde allein durchschlagen und sich mutig allem stellen, um nicht unterzugehen oder sich selbst zu verraten und durchzuhalten, bis sie mit Artur und Carl wieder vereint ist…
    Andreas Izquierdo hat mit „Schatten der Welt“ einen mitreißenden, tiefgründigen und wunderbar recherchierten historischen Roman vorgelegt, der nicht nur den Werdegang und das Erwachsenwerden der drei Freunde über mehrere Jahre verfolgt, sondern dem Leser so ganz nebenbei auch noch eine Gesichtsstunde der besonderen Art bietet. Der fesselnde und bildgewaltige Schreibstil holt den Leser sofort ab und lässt ihn erst einmal durch Erzähler Carl die drei Freunde und ihr familiäres Umfeld kennenlernen. Dem Dreiergestirn folgt man gern, denn sie sind so furchtlos und voller verrückter Ideen, gleichzeitig beneidet man sie um ihre enge Verbindung untereinander, sie ergänzen sich wunderbar und stehen füreinander ein. . Izquierdo bietet dem Leser während der gesamten Lektüre einen Blick durch Carls Cameraobjektiv, was die Geschichte zu etwas besonderem macht. Er malt mit Worten Bilder in den Kopf, die Handlung spult sich wie ein Kinofilm vor dem inneren Auge ab. Der Leser erhält einen guten Einblick in das damalige Gesellschaftskonstrukt, wo die Reichen die Armen ausbeuteten und unterdrücken konnten, wie es ihnen beliebte und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Erscheinen des Halleschen Kometen als unheilvolles Omen oder auch die Kriegsjahre mit all ihren Schecken sind so eindrucksvoll und bildgewaltig, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Während ihrer Trennung spürt der Leser unterschwellig immer die wachsende Sorge des Kleeblatts um die fehlenden Freunde sowie ihrer Familien und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, dabei wird er durch eine Achterbahn der Gefühle gejagt
    Die Charaktere sind wunderbar detailliert ausgestaltet, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften sind gut herausgearbeitet und lassen eine Nähe zum Leser zu, die ihn als unsichtbaren Vierten mit ihnen durch die Geschichte streifen lässt. Carl ist ein Träumer, ruhig, schüchtern und zurückhaltend, was eine schmächtige Statur nur noch unterstreicht. Er möchte seinem Vater nicht in das Schneiderhandwerk folgen, sondern sein Leben der Fotografie widmen. Artur ist ein großer, selbstbewusster, furchtloser und etwas ungelenker junger Mann, der den Kopf voller kreativer Ideen hat und mit einer gewissen Bauernschläue alle mitreißt. Isi ist eine raffinierte und clevere junge Frau, die sich zu behaupten weiß. Sie gibt sich selbstsicher und kämpft mutig für mehr Frauenrechte und bessere Bedingungen, lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und traut sich so einiges. Aber auch die Boysen, Isis Vater sowie die Familien von Carl und Artur spielen eine große Rolle innerhalb dieser Geschichte.
    Mit „Schatten der Welt“ gewährt Izquierdo dem Leser Eintritt in eine wundervolle Freundschaft sowie zu einer ganz besonderen Zeitreise. Mit vielen Emotionen bebildert ist dieses Buch ein einzigartiger Hochgenuss! Absolute Leseempfehlung - besser geht es nicht – Chapeau!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 08.08.2020 bei bewertet

    Spannend und bewegend: Drei Schicksale zur Zeit des ersten Weltkriegs
    Im Jahr 1910 nähert der Halley'sche Komet sich erneut der Erde. Der junge Artur sieht darin die Chance, aus der Angst der Bevölkerung vor einem Weltuntergang Profit zu schlagen und holt sich dafür seinen besten Freund Carl mit ins Boot. Was die beiden noch nicht wissen: Das Ereignis ist der Ausgangspunkt für eine langjährige Freundschaft mit Isi, einem eigensinnigen, jedoch auch sehr gescheiten Mädchen. Tatsächlich soll der Komet ihr weiteres Leben sogar signifikant verändern. Ein weiterer Wendepunkt im Leben der drei wird wenige Jahre später der Beginn des ersten Weltkriegs, welcher die jungen Männer zum Militärdienst zwingt, während Isi daheim ihre Kämpfe an anderen Fronten auszufechten hat.


    "Befehl war der Hammer und Gehorsam der Meißel, mit denen Menschen behauen wurden, um aus ihnen das Produkt eines übergeordneten Willens zu formen." (Zitat S. 292)


    "Schatten der Welt" ist ein wunderbares Buch über drei Jugendliche, welche vor rund einhundert Jahren versuchen, sich eine Zukunft als Erwachsene aufzubauen und denen der erste Weltkrieg einen grausamen Strich durch die Rechnung macht. Geschrieben ist das Buch, als würde Carl die Erlebnisse der drei retrospektiv erzählen. Er selbst lebt als Junge zusammen mit seinem Vater, einem jüdischen Schneider, im westpreußischen Ort Thorn, dem heutigen polnischen Toruń, und entwickelt den Traum, lieber die Welt in Bildern einzufangen, statt die Schneiderei seines Vaters zu übernehmen. Sein bester Freund Artur ist das Gegenteil von Carl: Als Sohn des Wagners ist er groß gewachsen, kräftig, mutig und um keinen Streich verlegen. Hinzu kommt Luise, "Isi", eine bemerkenswerte junge Frau, deren Hintergründe ich nicht verrate, um niemandem die Überraschung vorweg zu nehmen.
    Tatsächlich ist der Halley'sche Komet das Beste, was den dreien passieren kann, baut doch deren weitere Zukunft zunächst auf diesem Ereignis auf. Dabei war es höchst faszinierend für mich mitzuerleben, auf welche Ideen die drei jeweils kommen und wie sie diese umsetzen. Da tat es mir richtig in der Seele weh, als der Beginn des Weltkriegs ihre Zukunftspläne komplett ruiniert. Die folgenden Jahre besitzen fortan eine andere Faszination, da die drei getrennt voneinander die Wirren des Krieges erleben. Zuerst befürchtete ich, dass vor allem die Erlebnisse der jungen Männer von Kriegsschauplätzen, Kämpfen und Leid geprägt sein könnten. Doch hat der Autor für die beiden andere Schicksale gewählt, welche sehr bewegend waren und mir recht gut gefielen. Und auch Isis Zeit daheim ist sehr realistisch und bedrückend, zeigt sie doch, welches Los die Frauen zu der damaligen Zeit zu tragen hatten und wie einige wenige versuchten, sich an der Not anderer zu bereichern.
    Mit diesem Roman hat Andreas Izquierdo einen bemerkenswerten Roman über drei junge Menschen geschrieben, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf beeindruckende Weise versuchen, sich eine Zukunft aufzubauen, bevor der Weltkrieg die Freunde trennt. Auf einfühlsame wie auch unterhaltsame Weise begleitet man die drei durch diese Zeit, lebt, lacht und leidet man als Leser mit ihnen und hat zugleich Einblick in eine historisch äusserst ereignisreiche Zeit. Eine sehr gelungene Zeitreise zum Beginn des 20. Jahrhunderts und in meinen Augen eine eindeutige Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 21.07.2020

    Wer sich mit diesem Buch auf nach Thorn in Westpreußen in das Jahr 1910 macht, begibt sich auf eine emotionale Reise in das Leben von Carl, Arthur und Isi. Eigentlich ist alkes was die drei gemeinsam haben ihre Heimatstadt und trotzdem verbindet sie eine tiefe Freundschaft, die nichts trennen kann. Die Drei werden auf unserer Reise erwachsen und müssen auf ihrem Weg oft dem Schiksal trotzen. Wir begleiten sie beim erwachsen werden un erleben mit ihnen den ersten Weltkrieg....

    Die drei Hauptdarsteller sind alle auf ihre Art grandios dargestellt und ich habe ihnen alles was sie erlebt haben abgenommen. Der Autor hat mich ins Jahr katapultiert und mich mit auf eine emotionale Reise voller Emotionen, Wortwitz ,spannenden Geschichten und traurigen Schiksalen genommen. Obwohl Carl. Arthur und Isi ständig Steine in den Weg gelegt werden geben sie nie auf und vor allen vergessen sie niemals die Menschen die ihnen wichtig sind.

    Ich war einfach nur begeistert und hätte noch viel mehr über die Drei lesen können.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Betsy, 02.08.2020

    Die Handlung führt den Leser zu Beginn in das Jahr 1910 nach Thorn in Westpreußen (heutiges Polen), wo dem Halleyschen Kometen eine nicht unwichtige Rolle in der Geschichte zukommt.

    Der Autor zeigt ein realistisches Abbild dieser Zeit, in der einige Wenige das Geld und die Macht haben (Dreiklassenwahlrecht), während ein Großteil der Bevölkerung in Armut lebt und mitunter wie Dreck behandelt wird. Vor allem die Frauen haben es alles andere als leicht. Doch man spürt auch die Zeit des Umbruchs, nicht zuletzt wegen des Krieges. Neben der eindringlichen Darstellung jener Zeit, die einen mitunter sowohl fassungslos, wütend als auch traurig zurücklassen, sowie den liebevollen Details, die hier mit hineinfließen und zur gelungenen Atmosphäre des Buches beitragen, sind es aber vor allem die drei Hauptcharaktere die das Herzstück dieser Geschichte bilden. Anfänglich eher eine Zweckgemeinschaft, wachsen sie dank ihrer gemeinsamen Aktionen und Erlebnisse als eine Einheit zusammen und zugleich entfaltet sich jeder auf seine eigene Art und Weise.

    Da wäre zum einen der unsichere, strebsame und etwas schmächtige Carl. Sohn eines jüdischen Schneiders, der sein Herz an die Fotografie verliert.
    Der zweite im Bunde ist Artur. Im Gegensatz zu Carl ist er groß, stark, und voller wagemutiger Ideen, dem in Punkto Geschäftssinn keiner so leicht was vormacht, auch wenn er sich wenig für die Schule begeistern kann.
    Mit der frechen Luise (genannt Isi), der Tochter eines Lehrers, ist das Trio komplett. Sie ist weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen, hat ein Talent zum Schauspielern und lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Als weibliches Wesen in der Runde sorgt sie zudem dafür, dass romantische Gefühle nicht ausbleiben, die allerdings feinfühlig und gelungen in der Geschichte ihren Platz finden.

    So unterschiedlich sie teilweise auch sind, so eint sie alle der Wunsch einen anderen Lebensweg einzuschlagen als ihnen von ihren Familien oder der Gesellschaft vorgezeichnet zu sein scheint. Zusammen sind sie ein unschlagbares Gespann und zugleich ist jeder für sich ein großartiger Charakter. Dabei musste ich mit Isi und Artur erst ein wenig warm werden, was mitunter daran lag, dass die beiden im Vergleich zum schüchternen Carl viel selbstbewusster auftreten, einen Hang zu tollkühnen Aktionen haben und sich wenig Gedanken um etwaige Folgen machen, aber auch weil Carl hier aus der Ich-Perspektive erzählt, während dies bei Isi und Artur ein auktorialer Erzähler übernimmt. Eine gelungene Gradwanderung, die dem Autor in Hinblick auf Erzählweise und Figuren gelungen ist, denn am Ende steht keiner hinter dem anderen zurück und jeder von ihnen hat seinen ganz besonderen Platz im Herzen des Lesers gefunden. Sie alle lernen so manche Lektion auf brutale Weise, haben mit Schuldgefühlen zu kämpfen und doch findet jeder von ihnen seinen ganz persönlichen Weg zu rebellieren und nicht aufzugeben.

    Neben den Hauptfiguren tragen natürlich auch die anderen Charaktere zu einer fesselnden und emotionalen Handlung bei, denn nicht jeder ist dem sympathischen Trio wohlgesonnen. Immer wieder werden ihnen Steine in den Weg gelegt und vor allem mit der Großgrundbesitzerfamilie Boysen kommt es immer wieder zu schicksalshaften Begegnungen.

    Ich habe den Werdegang von Carl, Isi und Artur mit Spannung verfolgt und freue auf die angekündigte Fortsetzung, weil ich einfach wissen muss wie es mit ihnen weitergeht.

    Fazit: Ein bewegender und authentischer Coming-of-Age-Roman, der vor und während des 1. Weltkriegs spielt. Die Geschichte besticht mit seinen drei willensstarken und vielschichtigen Hauptfiguren, die einem mit jeder Seite mehr ans Herz wachsen, gelungenen Nebenakteuren, einem großartigen historischen Setting, einer stimmigen Handlung mit viel Liebe zum Detail und einem gleichermaßen einfühlsamen wie intensiven Erzählstil. Für mich ein absolutes Herzensbuch, bei dem das Gesamtpaket einfach bis zur letzten Seite stimmt!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nani K., 02.09.2020

    Ein wunderbares Buch über Freundschaft, Familienbande, das Erwachsenwerden, der Überlebenswille und Resilienz in schwierigen Zeiten...

    Dieses Mal lässt uns Andreas Izquierdo ins Westpreußen, 1910 eintauchen.
    Wir erleben die Geschichte vorwiegend aus den Augen von Carl.

    Der schüchterne und schmächtige Carl, der draufgängerische und selbstbewusste Artur und die freche Isi sind frohen Mutes, dass der Ernst des Lebens noch ein wenig auf sich warten lässt. Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens »Halley« die Menschheit zu vernichten droht, kann die drei Jugendlichen schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht. Dieses Geld erlaubt ihnen heimlich eine gewisse Narrenfreiheit und vor allem das Polster, um ein lukratives Geschäft in ihrem doch sehr jungen Alter zu starten.

    Carl geht zunächst seinem Traum nach und wird Fotograf, obschon sein Vater Schneider ist und er ihn unterstützt, wo er kann, um den Lebensunterhalt zu sichern. Carl ist arm und jüdisch. Die Liebe zwischen Vater und Sohn ist sehr gross und durch die Melancholie des frühen Verlustes der Mutter geprägt. Die Fürsorge der beiden sich gegenüber hat mich sehr gerührt.
    Arthur hilft im Familienbetrieb, schmiedet aber ganz andere Pläne. Er und Isi scheinen ein Paar zu werden und werden es dann kurzweilig auch. Das Verhältnis zum Vater ist sehr gespannt, Arthur scheint diesen zu hassen. Er ist sehr gewieft und der Antreiber für ihre kreativen Geschäftsideen.
    Isi ist frech, selbstbewusst, eigensinnig und für ihres zarte Alter bereits sehr emanzipiert. Sie verdreht allen den Kopf und macht sich das zu Nutzen. Als Tochter eines strengen Lehrers ist sie stets auf der Hut, sich nicht von ihm erwischen zu lassen, denn dann setzt es immer wieder eins. Sie hasst ihren Vater über alles und das verschlimmert sich im Verlauf der Geschichte.
    Ihre Rache an ihm ist unglaublich mutig, kreativ und krass.

    1914 kommt der Krieg. Und der lässt keinen Platz fürs kreative Erwachsenwerden. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten. Die Freunde werden auseinander gerissen und doch bleiben sie sich auf ewig verbunden.
    1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war – und doch scheint ein Neuanfang möglich ...

    Im Schatten der Welt ist ein historischer Roman, in der es um Selbstfindung und Freundschaft geht, um Familienbande und Hass, um Grausamkeiten und Fürsorge, um Melancholie, Verschmitztheit, dem Leben ein Schnippchen zu schlagen, um Resilienz und vieles mehr!

    Andreas Izquierdos Bücher sind für mich jedes Mal ein Genuss und grosses Kopfkino. Die Protagonisten sind so toll, charaktervoll und vielfältig- ebenso die vielen Nebencharaktere und Schicksale, die verschiedenen Milieus und kulturellen Hintergründe. Die vielen Kontraste und charismatischen Personen machen die Lektüre unglaublich spannend.
    Ich bin sehr gespannt, welches Thema Izquierdos nächstes Buch haben wird und in welche Welt wir dann eintauchen dürfen. Voller Vorfreude....

    Danke für dieses großartige Buch. Ich hasse eigentlich Kriegsgeschichten, aber es gibt wenige Ausnahmen. Diese ist eine davon.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 21.07.2020

    Thorn (heute Polen) 1910: Carl und Artur gehen noch zur Schule und sind eng befreundet. Artur ist mit seinen 13 Jahren bereits sehr groß und weiß sich zu verteidigen, im Gegensatz zu Carl der eher schmächtig und ein wenig verträumt ist. Isi macht mit ihren spritzigen Ideen, wenn‘s brenzlig wird, das Trio perfekt. Isi ist eine Frau (Mädchen), die nicht nach den Regeln der Welt spielt und die bei Problemen nicht den Kopüf in den Sand steckt.
    Auch wenn der Ernst des Lebens noch vor ihnen liegt, so zeigt sich Artur bereits jetzt sehr geschäftstüchtig. Zeitung an Leser vermieten, Kometenpillen gegen Erstickungsgefahr. Arturs Einfallsreichtum um an Geld zu kommen zeichnet sich durch „unverfrorenem Aktionismus“ aus und wird nur noch durch Isas Geschäftstüchtigkeit übertroffen. Carls macht zwar alles mit, ist aber mehr der Mitläufer. Das Geschäft ihres Lebens machen die drei mit Gasmasken gegen Kometen-Gifte. Hört sich unrealistisch an, habe ich beim Lesen auch so empfunden. Aber was danach kommt, wie Artur die technische Entwicklung richtig einschätzt und ihr Kometen-Geld in einen neuen Markt investiert, ist schon sehr realistisch. Der Autor zeigt auf, wie stark die Unterschiede zwischen Arm und Reich, die daraus resultierenden Ungerechtigkeiten bilden die Hintergründe dieses Romans.
    In meinen Augen ist es Andreas Izquierdo sehr gut gelungen das schwindende Denkvermögen des an Alzheimer erkrankten Vaters von Carl in Worte zu fassen. Er vergleicht es mit einem Blick durch eine stark gesprungene Glasscheibe. Überhaupt hat mich der liebevolle Umgang zwischen Carl und seinem Vater stark berührt.
    Mit Kriegsausbruch trennen sich die Wege der drei Freunde. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen mit dem Krieg, dem Töten, dem Verlust und der Trauer machen. Es zeigt sich immer deutlicher, dass die, die vor Kriegsausbruch schon in Saus und Braus gelebt haben, dies immer noch tun und ihre Macht dazu nutzen noch mehr Reichtum anzusammeln. Menschlichkeit bleibt auf der Strecke.
    Mir hat das Buch kurzweilige Lesestunden verschafft. Isi, Carl und Arthur habe ich in mein Herz geschlossen. Das Ende des Buches bedeutet für mich: es geht weiter mit den dreien – würde mich sehr freuen.
    Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 25.06.2020 bei bewertet

    „Schatten der Welt“, der neue Roman von Andreas Izquierdo, führt ins westpreußische Thorn im Jahr 1910. Dort lebt Carl, ein gewitzter, ein wenig schüchterner Junge zusammen mit seinem Vater, einem jüdischem Schneider Friedländer. Sein bester Freund ist Arthur, das genaue Gegenteil von ihm: groß und bullig, keine Leuchte in der Schule, aber bauernschlau und furchtlos. Dann kommt noch Isi dazu, die Tochter des bigotten Lehrers Beese, der die Rebellion in den Knochen steckt. Sie lehnt sich gegen die Vater auf, begeht kleinere Gaunereien und wird bald der Kopf des ungleichen Trios.

    Das Erscheinen des Halleyschen Kometen steht bevor und sie nutzen den Aberglauben und die Furcht der Menschen und ziehen den Leuten mit harmlosen Pillen und Gasmasken das Geld aus der Tasche. Später soll dieses Geld für sie ein Startkapital werden, aber der Große Krieg steht vor der Tür und beendet ihre Jugend abrupt.

    Dieser großartige Roman umfasst den Zeitraum von 8 Jahren, die nicht nur die unmittelbare Geschichte des Trios radikal verändert, auch die Welt ist nicht mehr die gleiche. Die Wege der Freunde trennen sich und doch bleibt ein unverbrüchliches Band zwischen ihnen bestehen.

    Was für eine wortmächtige Geschichte! Farbig erzählt, spannend und wie ich finde, sehr akribisch recherchiert. Ich konnte mich kaum losreißen, der Roman fesselte mich von der ersten Seite. Da ist einerseits das Leben in einer kleinen westpreußischen Stadt, immer ein bisschen dem Weltgeschehen hinterher, mit einer festgefügten Ordnung. Auf ihren Gütern beherrschen die Junker ihre Leute und in der Stadt die kaisertreue Obrigkeit die Bürger. Arm und Reich trennen Welten und wer sich dagegen auflehnt, bekommt es hart zu spüren.

    Izquierdo vereint in seinem Buch eine einfühlsame Beschreibung des Erwachsenwerdens, samt Gauner-und Schelmenstücken drei Protagonisten, die mich immer wieder schmunzeln ließen, mit einem großen historischen Roman. Erzählt wird das im Rückblick von Carl. Dieses Stilmittel bringt eine leise Melancholie in den Roman, denn selbst die Erinnerung an ihre Jugendstreiche ist für Carl mit Wehmut verbunden.

    Dieses Buch ist für mich schon jetzt eines der beeindruckendsten Bücher des Jahres.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 17.06.2020

    Das neue Buch von Andreas Izquierdo löst wohl in jedem Leser etwas aus.

    Aus der Sicht eines der Protagonisten, Carl Friedländer, Sohn eines jüdischen Schneiders in der Grenzstadt Thorn, wird hier Geschichte vermittelt, und zwar so unmittelbar, daß es beinahe wehtut.

    In der Ich-Form beschreibt Carl seine Schul - und Jugendzeit, die er meistens in Gesellschaft von Artur Burwitz, einem für sein Alter großgewachsenen, kräftigen Burschen, Sohn des örtlichen Wagners, der nicht besonders lernwillig ist, aber dafür sehr kreativ denkt, und später noch Isi ( Luise) Beese, die revolutionäre Tochter eines Lehrers.

    Die drei hecken so manchen Streich miteinander aus und sind echte Freunde.

    Carl liebt seinen Vater innig, merkt aber bald, daß er nicht in dessen Fußstapfen treten will, genau wie auch Artur anderes als die Wagnerei des Vaters im Sinn hat.

    Isi hat durch ihre Art große Probleme mit dem Vater, der sich um seine Karriere mehr kümmert, als um seine Familie.

    Und da gibt es noch die reiche Gutsbesitzersfamilie Boysen, die glaubt, alles beherrschen und lenken zu können.

    Die Jahre vergehen und der 1. Weltkrieg beginnt, und damit verändert sich das Leben der drei Freunde gründlich.

    Carl, Artur und Isi haben nämlich vor dem Krieg ein florierendes Lastwagenunternehmen gegründet, Carl ist Fotograf geworden, Isi ist immer noch die Revoluzzerin und Frauenrechtlerin.

    Carl wird Kriegsfotograf und begreift, daß er eigentlich Propaganda für den Krieg machen soll, Artur trifft immer wieder auf den Sohn der Boysens und wird von diesem gehasst und bekommt dementsprechende Aufträge .

    Isi leidet ebenso unter dem eigenen Vater, dessen Machtgier immer größer wird und sich gegen die eigenen Familie richtet.



    Wie der Autor Carls Sicht durch das Objektiv seiner Camera und später auch seiner Filmcamera auf das Geschehen beschreibt, ist genial. Dem Tod und den grausamen Vorkommnissen rund um die Schützengräben kann man sich nicht entziehen.

    Aber auch die Liebe kommt trotz allem nicht zu kurz, endet aber jedesmal tragisch.

    Ein Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben sollte.

    Großes Kompliment an den Autor.

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 24.06.2021

    Mal wieder ein Roman, der zwar nicht im „Schatten der Welt“ dafür aber im Schatten des Ersten Weltkriegs beginnt, im Jahr 1910 in dem kleinen Städtchen Thorn in Westpreußen. Noch war nichts zu spüren von einem Krieg doch ein anderes Ereignis überschattete und ängstige die Bevölkerung. Der Halleysche Komet kam der Erde immer näher und drohte diese zu verwüsten. Hier kommen der 13jährige Carl Friedländer, der Ich-Erzähler des Romans und Sohn eines jüdischen Schneiders, sowie sein Freund Artur Burwitz mit einer cleveren Geschäftsidee ins Spiel. Beide kommen aus ärmlichen Verhältnissen, doch während Carl mit einem liebevollen Vater aufwachsen darf, muss sich Artur unter einem prügelnden und trinkenden Tyrannen ducken. Auch äußerlich könnten die Beiden unterschiedlicher nicht sein. Der strebsame Carl ist eher schmächtig, der schulscheue Artur dagegen ein Boxertyp. Aber pfiffig und geschäftstüchtig sind sie beide und genau das schweißt sie zusammen. Tja, und dann taucht Isi, die „freche Göre“ auf und bald sind die drei mit ihren Streichen und Geschäften unschlagbar. Doch in ihrem realen Leben gibt es nicht viel Gold, das glänzt. Es ist ärmlich, hart und oft ungerecht und so werden sie bald mit Wirklichkeiten konfrontiert, die einem fast die Tränen in die Augen treiben …

    Gefühlvoll aber bestimmt nah an der Wahrheit der damaligen Zeit schreibt Andreas Izquierdo einen Roman, der viele Facetten abdeckt. Ein wenig „coming of age“, aber auch sehr berührend, wenn ich z. B. an die Geschichte von Carls Vater denke. Ich freue mich schon sehr auf die versprochene Fortsetzung und vergebe hier die Bestnote!

    Ach übrigens … das Städtchen Thorn im Landkreis Thorn gab und gibt es wirklich. Er liegt in dem Teil von Westpreußen, der nach dem Ersten Weltkrieg 1920 durch den Versailler Vertrag an das neu gegründete Polen fiel und daraufhin in Toruń umbenannt wurde. Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde dort 1473 der berühmteste Sohn der Stadt, der spätere Astronom Nikolaus Kopernikus, geboren und besuchte die ortsansässige Johannis-Schule, eine Lateinschule.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 23.07.2020

    Die Handlung beginnt in Thorn, Westpreußen, 1910. Eine Geschichte von drei Jugendlichen aus einfachen Verhältnissen mit ganz normalen Träumen. Einer davon, Carl "Schneidersohn", erzählt in Ich-Form sein Leben sowie das seines Freundes Artur und der frechen Isi. Das Erwachsenwerden in diesen Zeiten ist extrem hart und für einfache Bürger entbehrungsreich. Als Backfische lernen sie sich kennen und schätzen. Was folgt, sind sechs ereignisreiche Jahre und eine Geschichte, eingebettet in gut recherchierte und wissenswerte Themen dieser Zeit. Komet Halley, ihr erstes Unternehmen, Carls Lehre als Fotograf und dann der schwierigste und schlimmste Teil - der 1. Weltkrieg samt Folgen. Ein Krieg, der in "Schatten der Welt" zu Recht einen großen Teil einnimmt. Ein Krieg, der grausam beschrieben wird und doch gibt es hin und wieder Lichtblicke, die die drei nicht aufgeben lassen. Drei so unterschiedliche Jugendliche und doch so gleich. Es sind u.a. Sätze wie diese: "Heute kann ich sagen, dass wir genau von dieser Sekunde an wussten, dass wir immer Freunde sein würden und was für ein Glück es war, die jeweils anderen in unserem Herzen zu tragen" ... oder: ... "als wir unsterblich waren" ... die den Leser gefangen nehmen. Ein auffallend angenehmer Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite - ein Buch, dass nie enden sollte und bei dem Vieles offen bleibt. Einfach nur großartig - für mich eines der besten Bücher, die ich 2020 gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    DieBerta, 31.08.2020

    Schatten der Welt von Andreas Izquierdo


    Das Buch hat mir schon vom Cover her sehr gut gefallen. Als ich es in Hände hielt, dachte ich, was für ein Wälzer, aber das Buch hat doch nur 538 Seiten, hält sich also noch in Grenzen. Da es zwar mit kleiner Schrift, aber gutem Abstand gedruckt ist, lässt es sich vom Schriftbild her sehr gut lesen. Es gliedert sich in 122 kurze Kapitel, so dass ich mich berufen fühle, doch noch mal schnell ein Kapitel weiter zu lesen. Dazu kommt, dass die Geschichte kurzweilig geschrieben ist und auch hierdurch zum Weiterlesen einlädt. Die Geschichte gliedert sich in vier Abschnitte, Geburtstag, Erwachen, Krieg und Riga. Im ersten Abschnitt geht es um die aufregende Kindheit der Protagonisten; in Erwachen um die Jugendzeit. In „Krieg“ wird die Jugend unfreiwillig beendet, die Protagonisten gehen unterschiedliche Wege. Der Leser taucht mit in den ersten Weltkrieg ein und kann sich gut in das Geschehen einfühlen. Hier erlebt man Artur, Carl und Isi an verschiedenen, wechselnden Schauplätzen. In „Riga“ schaut man dann noch einmal in die Vergangenheit und erfährt, ob und wie die Protagonisten eventuell wieder zueinanderfinden. Der Klappentext beschreibt die Geschichte sehr gut.

    Die Geschichte ist sehr spannend, humorvoll, aber teilweise auch sehr tragisch. Ich habe hier eins meiner Lieblingsbücher wenn nicht sogar das Lieblingsbuch 2020 gelesen.

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  • 5 Sterne

    mannomania, 05.08.2020

    Schatten der Welt von Andreas Izquierdo
    Ein Roman mit 544 Seiten und 122 Abschnitten, erscheint am 21.07.2020 im DuMont-Verlag

    Zum Inhalt:
    Eine Geschichte aus Thorn/Westpreußen im Jahr 1910, in der drei Jugendliche (Carl, Arthur und Isi) aus einfachen Verhältnissen mit ihren Zukunftsträumen vom Autor beschrieben werden.
    Doch mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 ändert sich Alles...

    Andreas Izquierdo ist es gelungen, diese drei Personen authentisch zu beschreiben.
    Doch jeder junge Erwachsene hat seinen eigenen Charakter und Vorstellungen, wie das spätere Leben aussehen soll...
    Der erste Weltkrieg kommt dazwischen und verändert Alles.
    Die beiden Jungen werden zum Militär eingezogen und lernen die Grausamkeiten kennen.

    Die Geschichte wird weiter erzählt und es werden auch Lichtblicke frei, die den Jugendlichen Mut machen.
    Wichtig ist, daß sie für immer Freunde bleiben wollen. Die drei Protagonisten wirken somit authentisch und haben mir gut gefallen.

    Der Autor hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil.
    Außer der Lebensgeschichte dieser "besonderen Drei" erfährt man auch noch geschichtliche Hintergründe.

    Fazit:
    Insofern ein toller Roman und großartiges Buch, das ich gerne gelesen habe und somit nur weiterempfehlen kann.
    Hierfür gerne und uneingeschränkt die Höchstpunktzahl!

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  • 5 Sterne

    mannomania, 28.07.2020

    Schatten der Welt von Andreas Izquierdo
    Ein Roman mit 544 Seiten und 122 Abschnitten, erscheint am 21.07.2020 im DuMont-Verlag

    Zum Inhalt:
    Eine Geschichte aus Thorn/Westpreußen im Jahr 1910, in der drei Jugendliche (Carl, Arthur und Isi) aus einfachen Verhältnissen mit ihren Zukunftsträumen vom Autor beschrieben werden.
    Doch mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 ändert sich Alles...

    Andreas Izquierdo ist es gelungen, diese drei Personen authentisch zu beschreiben.
    Doch jeder junge Erwachsene hat seinen eigenen Charakter und Vorstellungen, wie das spätere Leben aussehen soll...
    Der erste Weltkrieg kommt dazwischen und verändert Alles.
    Die beiden Jungen werden zum Militär eingezogen und lernen die Grausamkeiten kennen.

    Die Geschichte wird weiter erzählt und es werden auch Lichtblicke frei, die den Jugendlichen Mut machen.
    Wichtig ist, daß sie für immer Freunde bleiben wollen. Die drei Protagonisten wirken somit authentisch und haben mir gut gefallen.

    Der Autor hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil.
    Außer der Lebensgeschichte dieser "besonderen Drei" erfährt man auch noch geschichtliche Hintergründe.

    Fazit:
    Insofern ein toller Roman und großartiges Buch, das ich gerne gelesen habe und somit nur weiterempfehlen kann.
    Hierfür gerne und uneingeschränkt die Höchstpunktzahl!

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