GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 108116358

Buch (Kartoniert) 10.30
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 06.12.2017

    Als Buch bewertet

    „Signor Rinaldi kratzt die Kurve“ stammt aus der Feder des italienischen Autors Lorenzo Licalzi. Die Übersetzung übernahm Luis Ruby. Ein eigensinniger Plan gerät ins Stocken.

    Der achtzigjährige Signor Rinaldi ist buchstäblich lebensmüde. Noch bevor das gemeinsame Familienessen ansteht, will er abtreten. Es kommt alles anders als er denkt. Eine Störung jagt die andere, und dann passiert etwas, mit dem niemand gerechnet hat.

    „Leckt mich doch alle am Arsch!“ Seit seinem letzten Roman, einem geplanten Misserfolg, hat sich Signor Rinaldi von der Schriftstellerbühne verabschiedet. Seine geliebte Frau Sara ist längst verstorben. Zeit auch für ihn, zu gehen, so denkt er. Das Schicksal hat aber etwas ganz Anderes mit ihm vor. Autor Lorenzo Licalzi erzählt eine sehr berührende Geschichte. Pietro übertüncht mit seiner ruppigen Art Verlust und Einsamkeit. Seine „Wer mir alles auf den Sack geht“-Liste wird länger und länger. Klar, dass Störungen seinen Plan durchkreuzen. Eine Wende ist effektvoll wie ein Paukenschlag eingesetzt. Pietros Sturheit bröckelt, aber sein Ziel verfolgt er unbeirrt weiter. Die Geschichte wirkt durch Erzählstil und Beschreibungen sehr realitätsnah. Nichts ist sicher. Das Schicksal zieht an seinen eigenen Fäden. Seinen 15 ½ Jahre alten Enkel Diego kennt Pietro so gut wie gar nicht. Der Kontakt zu ihm ist nach dem Tod von Sara eingeschlafen. Diego wird für Pietro zur Schlüsselfigur. Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Abschied, Trauer, die unwissentliche Suche nach dem Glück. Ein Roadtrip mit spontanen Stopps hat einen hohen Unterhaltungswert. Der Zauber der Natur nimmt Pietro und Diego genauso gefangen wie den Leser. Pietros provokante Art wird von Diego abgeschwächt. Ihm zu Liebe reißt er sich bei Begegnungen mit Fremden zusammen. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen desto herzerwärmender wird die Geschichte. Wird Pietro die richtige Entscheidung treffen? Bernhardinermischling Sid entpuppt sich als nicht unwesentliche Nebenfigur und bringt Humor hinein. Pietros anfänglicher Widerwillen gegen seine Reisegesellschaft legt sich bald. Emotional geht es auch zum Schluss zu. Das Ende ist sehr gelungen. Auf den letzten Seiten gibt es zusätzliche Informationen, was danach geschehen ist. Taschentuch nicht vergessen!

    Der Titel hat Humor und zieht die Blicke aufs Buch. Auch eine Szene mit Sid und der Göttin, einem Auto, wäre toll gewesen. „Signor Rinaldi kratzt die Kurve“ hat viel Atmosphäre, Charme und Unterhaltungswert. Der Roman reißt mit und berührt bis zur letzten Seite. Möglich, dass man danach seine eigene Familie mit anderen Augen sieht und Schwächen und Eigenarten Einzelner besser akzeptieren kann. Das Buch ist für alle empfehlenswert, die herzerwärmende Geschichte lieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 01.07.2018

    Als eBook bewertet

    Lorenzo Licalzi ist der italienische Autor von dem tragikomischen Roman „Signor Rinaldi kratzt die Kurve,“er wurde übersetzt von Luis Ruby

    Es geht um den granteligen Exschriftsteller Pierre Rinaldi, der meint, mit 80 Jahren ist er alt genug und will Selbstmord begehen. Er wägt die Art und Weise geanu ab.
    Da passiert ein Unglück und er muss sich um seinen 15jährigen Enkel Diego und dessen Hund Sid kümmern.
    Der Hund ist eine Mischung zwischen Berhardiner und Neufundländer. Pierre will die beiden zu Diegos Onkel nach Rom bringen und läßt sich überreden mit seinem Sportwagen zu fahren. Es beginnt eine Reise, mit Umwegen, Zwischenhalten und Emotionen, die beiden lernen sich erst jetzt richtig kennen. Der oft zynische Großvater ist ein eigenwilliger Charakter.

    Der Autor versteht es dem Leser eine liebenswere Roadmovie mit viel Gefühl darzustellen. Man kann die verschiedenen Stimmungen nachvollziehen. Der Roman besticht durch seine hurzweilige humorvolle Unterhaltung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 18.12.2018

    Als Buch bewertet

    Pietro Rinaldi ist über 80 und der Meinung, dass er lange genug gelebt hat. Während er noch überlegt, wie er sich am besten umbringen soll, gerät seine Tochter samt Ehemann auf dem Weg nach Paris in einen tödlichen Unfall. Der alte, immer knurrig wirkende Pietro muss sich nun um seinen Enkel kümmern. Den Selbstmord will er um eine Woche verschieben. Erst muss der Junge bei der Verwandtschaft untergebracht werden. Dieser wünscht sich, mit Opas "Göttin" zu fahren, einem Auto, dass die vergangenen Jahre keinen Meter bewegt wurde, doch der alte Wagen springt noch an. Auf vielen und großen Umwegen, bei denen sie fremden Menschen und alten Freunden begegnen, näheren sich die beiden, Opa und Enkel, an. Und auf einmal lernt Pietro, das Leben wieder zu lieben...

    "Signor Rinaldi kratzt die Kurve" - es ist eine dieser leisen Geschichten, wie ich sie liebe! Da ist dieser kauzige alte Mann, der nach dem Tod seiner Frau am liebsten alleine ist und der nicht länger leben möchte. Und da ist sein Enkel, der plötzlich beide Elternteile verloren hat. Diego erinnert den alten Mann daran, was sie früher alles zusammen erlebt haben, bis ihrer beider Leben irgendwie auseinander geriet und sie sich nur noch selten gesehen haben. Auf der Fahrt zur Verwandtschaft, die auch von Sid, Diegos Hund, der nicht hört, begleitet wird, nähern sich die beiden wieder an und es wird für beide der Beginn einiger wunderbarer Jahre sein.

    Eine Geschichte zum Verlieben. Ein wunderbarer Roman mit überraschenden Wendungen. Eine Geschichte, so schön, dass man die Stunden nur so vergisst. Eine Geschichte, die berührt und die nachdenklich macht. Ein wunderbares Buch voller Komik, voller Tragik, voller Leben. Für alle, die eher die leisen Geschichten lieben!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 06.06.2018

    Als Buch bewertet

    Der achtzigjährige ehemalige Schriftsteller Pietro Rinaldi ist lebensmüde. Über den Penne all’arrabbiata, das einzige, was er kochen kann, denkt er über sein Leben nach und darüber, wie er am besten seinen selbstbestimmten Abgang macht. Er hat sich für einen Cocktail aus verschiedenen Medikamenten mit etwas Alkohol entschieden, die er seinem Arzt abgeluchst hat. Da wird er durch seine Tochter gestört, die im aufträgt für einige Tage auf Enkel Diego und Hund Sid aufzupassen. Der Suizid wird verschoben.
    Es ist ein herrliches Buch, das ich mit viel Vergnügen gelesen habe. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Es gibt eine Menge schwarzen Humor, was die Sache trotz des ernsten Themas sehr unterhaltsam macht.
    Signor Rinaldi ist ein grantiger Typ, der alle vor den Kopf stößt. Mit seiner Tochter gerät er auch aneinander. Aber als er auf seinen Enkel Diego aufpassen muss, bietet der ihm Contra.
    Auch wenn Rinaldi alles andere als ein umgänglicher Mensch ist, mochte ich ihn sehr gerne. Aber auch Diego gefällt mir gut. Er lässt sich vom dem missmutigen alten Mann nicht einschüchtern. Mischlingshund Sid spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle.
    Pietro hat seine Pläne nur für kurze Zeit verschoben, so dachte er jedenfalls, aber das Schicksal hat noch anderes mit ihm vor. So kommt es, dass sich Pietro, Diego und Sid dann in Pietros altes Citroën DS Pallas Cabriolet auf den Weg nach Rom machen.
    Eine wundervolle Geschichte, ein wenig melancholisch, ein bisschen traurig, aber auch humorvoll.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 24.11.2017

    Als Buch bewertet

    Wer allein bleibt, stirbt!

    Die Geschichte beginnt im September 2008, am 80. Geburtstag von Pietro Rinaldi, um sieben Uhr abends. Der Autor, der vor zwanzig Jahren seinen letzten Roman veröffentlicht hat, brütet gerade über seinem Abschiedsbrief. Er hat seinen Tod für den nächsten Tag geplant, weil er das Leben so satt hat wie seine Penne all arrabbiata, die er jeden Mittag zubereitet. Brütet? Ja, es soll nämlich kein schnöder, langweiliger Brief, wie man ihn kennt, sondern es soll vielmehr ein Abschiedsgeschenk an seine Leser werden. Abwägen welche Todesart die beste sein könnte, Überlegungen, dass es verdammt mies für ihn mit seiner Flugangst wäre, wenn er als Pilot wiedergeboren werden würde, sind hier inklusive. Trotz der makaberen Situation, muss man grinsen, wenn man liest, wie er sich am nächsten Tag bewusst noch einmal rasiert und in den Anzug zwängt, weil es ihn beschämen würde, wenn ihn tot noch einmal jemand nackt sehen würde. Welch ein Glück, dass nach den ersten Schlückchen Sekt und Schlaftabletten seine Tochter klingelt, denn deren Schwiegermutter macht ihm erst einmal einen Strich durch seine Terminplanung. Die ist ihm nämlich blöderweise mit dem Sterben einen Tag zuvor gekommen, und da es jetzt für Tochter Roberta und den Schwiegersohn, den alten Laberer, in Paris erst einmal einiges zu klären gibt, soll Pietro ein paar Tage auf seinen Enkel Diego und dessen riesige Flohkutsche Sid aufpassen. Pietro ist wenig erfreut, lässt sich aber schließlich doch dazu breitschlagen. Aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben.

    Als Leser darf man hier Pietro und seinen Enkel Diego auf einem Roadtrip von Genua nach Rom begleiten, denn das Aufpassen für drei Tage entpuppt sich zu einem längerfristigen Auftrag. Da Diegos schönste Kindheitserinnerungen die Fahrten mit Pietros Cabrio, dem antiken Citroén DS 21 Pallas, der Glücksmaschine, die den Namen Göttin trägt, waren, wird damit auf Reisen gegangen. Es gilt sich kennenzulernen, schließlich hatte Pietro seit dem Tod seiner Frau Sara vor sieben Jahren so gut wie keinen Kontakt zu seinem Enkel. Entscheidungen für die Zukunft müssen getroffen werden und außerdem ergeben sich viele Gelegenheiten alte Erinnerungen aufleben zu lassen. Ich habe gerührt, gebannt und mit einem lachenden Auge gelesen. Ganz besonders war ich natürlich auf den Ausgang des Roadtrips gespannt. Eine Art Nachwort von Diego macht die Geschichte am Ende so richtig rund, auch wenn nicht alles Happy End ist.

    Der lockere, witzige, oft spitze Schreibstil des Autors liest sich einfach toll. Ich habe stellenweise Tränen gelacht, wenn Pietro mit seinen bösen Kommentaren a la „Nehmens Sie´s mir nicht übel, aber dieser Wunsch geht mir am Arsch vorbei.“, „…geht mir auf den Sack“ nicht hinter dem Berg hält, oder auf die Frage was er zur Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern meine, ein "Es ist nicht so, dass mir dazu nicht einfiele, es geht mir nur einfach am Arsch vorbei.", erwidert. Die Geschichte sprudelt auch geradezu vor Situationskomik, so wird Zeugen Jehovas schon mal mit ihrem Chef gedroht oder dem Neufundländer Sid auf dem Rücksitz im Cabrio ein Schal umgebunden und Pietros nahezu heilige Vintage Brille von Vuranet aufgesetzt und „sicherheitshalber mit einem Gummiband an seinem Quadratschädel“ befestigt. Aber auch wenn man zu Beginn fast nicht aus dem Lachen kommt, zeigt der Roman noch eine ganz andere Seite. Ich war teilweise wirklich mehr als betroffen und gerührt. So kann von einem Pietro durchaus einmal kommen „Doch der Schmerz drang in mich ein wie ein Unwetter, bei dem man eine wenig regenfeste Windjacke trägt, zwei Tropfen hält sie noch ab, aber wenn dann der Himmel seine Pforten öffnet, könnte man genauso gut keine Jacke tragen. Und ich stand direkt unter einem Wolkenbruch.“ um ganz deutlich zu machen, wie es in seiner Gefühlswelt aussieht.

    „Für ihn gab es nur Trottel und fast nur jämmerliche Leute. Aber die wenigen, die er schätzte, die schloss er wirklich ins Herz.“ Ich denke das trifft Pietro Rinaldi ziemlich genau. Ich habe den alten Grantler von Anfang so richtig gern gehabt. Hinter seinen sarkastischen Sprüchen und seinen spitzen Bemerkungen steckt nämlich ganz viel Gefühl, was man im Verlauf der Geschichte an einigen Beispielen erfahren darf. Den genügsamen Diego, der verständlicherweise erst nach und nach aus sich herausgehen kann, habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen. Ich habe mich regelrecht mit ihm gefreut, wenn er z.B. beim Angeln mit seinem Opa und Cesare wahrliche Erfolgs- und Glücksmomente hat. Gerade auch Cesare, ein alter Freund, der so viel Feingefühl und beste Antennen für seinen Gegenüber hat, hat mir super gut gefallen. Aber auch die anderen Nebendarsteller sind gelungen gezeichnet, beim Tramper Luigi angefangen bis hin zu Marcello, dem Onkel von Diego. Richtig gut hat mir auch der riesen Hund Sid gefallen. Er hat mich nicht nur viel zum Schmunzeln,gebracht, sondern auch tief berührt.

    Von Genua nach Rom geht´s über die Via Aurelia, toller Ausblick, Meeresrauschen, ganz klar, das ist bei der Reise mit dabei. Ab und an auch einmal ein paar Wörter Italienisch, wenn auch nicht übermäßig viel und kulinarisch werden die beiden mit traditionellen Gerichten vor allem von Teresa, Cesares Frau, verwöhnt. Da wäre ich liebend gerne mit am Tisch gesessen.

    Alles in allem eine sehr berührende Geschichte, die einen aber auch ganz laut lachen lässt und mit besonderen Charakteren, die man trotz, oder gerade wegen ihrer Macken, einfach gern haben muss, nach Italien entführt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabelle B., 05.12.2017

    Als Buch bewertet

    "Signor Rinaldi kratzt die Kurve", ist die verrückte Reise eines Grossvaters mit seinem Enkel, humorvoll, melancholisch und bewegend, geschrieben von Lorenzo Licalzi.

    Pietro Rinaldi, Schriftsteller und 80 Jähriger Kautz,  war gerade dabei, seinen Abschiedsbrief, der seinen Selbstmord ankündigte zu verfassen. Doch es sollte kein melodramatischer Abschiedsbrief werden, vielmehr eine letzte literarische Arbeit als Schriftstellers, ein Geschenk an sich selbst, und an seine Leser, sollte der Brief irgendwann veröffentlich werden. 
    Seinen Abgang hatte er genau durchdacht und bis ins kleinste Detail geplant, und hierfür sogar eine Liste mit den praktikabelsten Szenarien angefertigt.  Nach einigen Abwägungen hatte er sich für einen Mix aus Schlaftablette entschieden. Mit einem guten Tropfen und drei bereits abgelaufenen Schlaftabletten wird sein Vorhaben jedoch durch das Klingel des Telefons durchkreuzt.
    Wie das Schicksal so spielt, platzt sein 15-jähriger Enkel Diego in seine Welt und bietet dem chronischen Sarkasmus seines Grossvaters, Paroli.
    Gemeinsam mit Sid, einer furcherregenden Kreuzung aus Bernhardiner und Neufundländer, begeben sich Diego und Pietro in der "Göttin" ein viel zu lange abgestelltes und ungenutztes Citroen Capriolet, auf zu einer verrückten Reise on the Road. Dabei erwartet das ungleiche Trio ein Abenteuer voller Umwege und Abschweifungen, sie treffen auf alte Bekanntschaften, haben Begegnungen mit alten Lieben und lernen neue kennen, bis sie das Leben eines besseren belehrt, und sie noch einmal so richtig überrascht.

    Pietro Rinaldi ist ein sehr eigenwilliger und bewöhnungsbedürftiger Charakter, der nach dem Tod seiner Frau, zurückgezogen, alleine und vom Leben geprägt wohnt. Zwar mochte ich Anfangs seinen chronischen Sarkasmus, der mir jedoch im Laufe der Geschichte etwas zu viel wurde, den der alte verbitterte Kautz, zeigt auch keinerlei Respekt seinen Fans gegenüber. Immer wieder geraten seine Suizidgedanken in den Vordergrund, gewinnen die Oberhand, die seinen Alltag und Leben bestimmen, wobei er nur noch sein Abtreten als würdigen Abgang aus dem Leben sieht, ungeachtet auch mal Gefühle oder Emotionen anderen gegenüber, zuzulassen. Daher war es manchmal nicht ganz einfach, sich in die Lebenssituation von Pietro hineinzuversetzen. Doch dann trifft er auf seinen Enkel Diego, der ein toller, liebenswerter und netter Charakter ist, und durch die Begegnung mit seinem Grossvater auftaut, und ihm Paroli bietet. Ihre verrückte und abenteuerliche Reise beginnt in Genua, führt sie nach Rom weiter geht´s über die Via Aurelia, wo sie an altbekannten Ortschaften vorbei kommen, auf alte Bekannte treffen, neue kennen lernen und durch den Roadtrip einander näher gebracht werden, der sie auch lehrt einander zu respektieren. Toll gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen und Ort die sie auf ihrer Reise entdecken und durchqueren, die mich verzaubert und mit ihnen in der Idylle haben schwelgen lassen.
    Dann folgt der Abschied mit einer fast schon vorhersehbaren und gefühlvollen Wendung, mit neuen Sichtweisen, Begegnungen und lieb gewonnenen Ritualen die die beiden verbindet und sie gemeinsam zurück nach Genua führt.
    Ein sehr abgerundetes und harmonisches Ende, wird durch das letzte Kapitel "Sieben Jahre später" eingeleitet, indem Diego die letzten gemeinsamen Jahre mit seinem Grossvater und auch das miteinander, aus seiner Sicht, beschreibt. Denn Pietro Rinaldi, hat als sein letztes Werk, als Schriftsteller, den Roadtrip und ihre gemeinsame Zeit aufgeschrieben, es nach seinem Tod, seinem Enkel vermacht und hält es ihm offen, das Manuskript zu veröffentlichen.

    Der Autor Lorenzo Licalzi, hat eine sehr angenehme, richtig tolle und humorvolle Art zu Schreiben, die mich fliessend und flüssig durch die 22 Kapitel gebracht hat. Mit viel Humor und Witz, hat er Pietros Sarkasmus sehr gut darstellen können und so Anfangs für belustiget Lesemomente gesorgt. Doch auch bewegende und traurige Momente ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, lassen die Handlung etwas melancholisch werden die jedoch irgendwie zu dem verbitterten alten Kautz gepasst haben. Die Handlung baut sich verständlich auf, war mitreisend spannend und durch den verrückten Roadtrip sehr unterhaltsam und bewegend. Pietros Sarkasmus ist nicht gerade einfach, doch im Gesamtpaket haben die Handlungsstränge miteinander harmoniert die durch ein tolles Ende harmonisch abgerundet wurde, und mich von Authentizität des erlebten Roadtrips überzeugt haben. 

    Signor Rinaldi kratzt die Kurze, ist ein unterhaltsamer, berührend und bewegender Roadtrip, der jedoch konstant mit einer guten Portion chronischen Sarkasmus des Grossvaters versehen ist. Mir hat der Roman gefallen, ich wurde gut unterhalten daher kann ich ihn ganz klar weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 23.08.2018

    Als Buch bewertet

    Der alte und zynisch gewordene Schriftsteller Pietro hat eben sein Abschiedsbrief beendet, alle Vorbereitungen für seinen Selbstmord sind getroffen, die ersten 3 Tabletten bereits mit einem Glas Prosecco hinabgespült, als seine Tochter Roberta vor der Tür steht. Sie muss mit ihrem Mann zur Beisetzung der Schwiegermutter nach Paris fahren und bittet ihren Vater, Haus, Hund und den 15jährigen Enkel Diego zu hüten. Was für eine Zumutung für Pietro, der sich nach dem Tod seiner Frau immer mehr zum Misanthropen entwickelt hat und kaum weiß, wann er mit seinem Enkel die letzten Sätze gewechselt hat.
    Doch Roberta und ihr Mann kommen nicht mehr zurück. Sie wurden auf der Autobahn in einen tödlichen Unfall verwickelt und als Pietro wieder klar denken kann, beschließt er seinen Enkel zu einem Onkel zu bringen. Der war zwar mit seinem Bruder seit Jahrzehnten verstritten, aber er ist bereit, den verwaisten Jungen zu sich zu nehmen. Doch auf der Fahrt geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hätte…..
    Was für ein kleiner, besonderer Roman. Der Zynismus und die rabenschwarze Ironie des Alten haben mich tatsächlich amüsiert und dennoch spürt man hinter jedem Satz seine Einsamkeit. Die Verbitterung hat sich ja nur langsam in sein Leben geschlichen. Die Zwiegespräche mit seinem Enkel lassen ihn erkennen, was er mit seiner Ablehnung versäumt hat. Jede Minute mit ihm öffnet seine Verschlossenheit. Es ist ein Road Trip der besonderen Art, der einen Weg in Zukunft zeigen könnte.
    Es ist eine warmherzige, sehr emotionale Geschichte, die mich einige Male zu Tränen rührte, aber immer reißt mich Pietro mit einer spitzen Bemerkung aus der traurigen Stimmung. Abschiednehmen, Neubeginn – das sind die Themen und ich fand, der Autor hat dafür eine sehr schöne Sprache gefunden. Lebendig erzählt, so dass ich das Gefühl hatte, ich sitze selbst mit am Tisch und lausche Pietros Geschichte. Auch wenn mich der Roman ein wenig wehmütig zurück ließ, es ist ein wunderschönes Buch, das mich sicher noch länger begleiten wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 30.08.2018

    Als eBook bewertet

    3,5 Sterne

    Der Titelheld ist zugleich Ich-Erzähler des Romans, ein des Lebens überdrüssiger Zyniker, der mit beißendem Spott beschreibt wie ihm die Mehrheit aller Menschen in seiner näheren aber auch ferneren Umgebung auf den Sack gehen. Als Misanthrop möchte ich ihn aber dennoch nicht bezeichnen, dafür hat er sich einen viel zu herrlichen Humor bewahrt!
    Nun also hat er, nachdem er gerade das stolze Alter von 80 erreicht hat, beschlossen freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Es gibt für ihn anscheinend nichts mehr, wofür sich das Leben lohnt. Und er will auf gar keinen Fall als Pflegefall enden, und dann wäre es sowieso schon zu spät noch selbst Hand an sich zu legen.

    Rinaldi legt seine Gedankengänge derart vernünftig und schlüssig dar, dass ich im ersten Moment gar keine Gegenargumente hatte. Aber so ein 'Gegenargument' kommt dann ja doch, in Form seines Enkels Diego, um den er sich kurzfristig kümmern muss, und mit dem er schließlich eine Fahrt nach Rom unternimmt. Ab dieser Stelle wird das Buch vom Thema her auch deutlich ernster, das hat mich erstmal sehr überrascht und aufgrund persönlicher Erfahrungen damit war ich da auch emotional berührt.

    Vom Klappentext erwartete ich ein Roadtrip-Buch, bei dem sich Rinaldi und Diego näher kennen lernen. Es war auch ein Roadtrip, für meine Begriffe aber doch irgendwie zu wenige "Stationen" bzw. Ereignisse, oder wenigstens kleine Anekdoten. Und ich habe auch nicht das Gefühl gehabt, Diego sehr viel näher kennen gelernt zu haben. Sicherlich auch deshalb, weil ja alles aus der Sichtweise des Großvaters geschrieben ist. Hat er also seinen Enkel auch nicht näher kennen gerlernt. Ein bißchen wohl schon, er sagt es zumindest mehrmals, dass er dieses oder jenes bisher nicht über Diego gewusst hatte. Dennoch blieb der Junge für mich eine Randfigur, erst im Epilog konnte ich mir dann ein Bild von ihm formen.

    Dennoch war es eine große Freude, einen humorigen Blick auf das Leben aus der Warte eines 80jährigen zu erhalten. Besonders die Stelle an der er darüber redet, dass man immer denkt (egal wie alt man ist): vor 10 Jahren war ich noch ein Jungspund - obwohl man sich damals vor 10 Jahren auch schon alt gefühlt hatte. Aber verglichen mit jetzt... Das sollte man sich vielleicht öfter mal vor Augen halten, wenn man mal wieder denkt "hach, ich bin so alt, mein Leben schon bald vorbei".

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein