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  • 4 Sterne

    Julia L., 06.11.2018 bei bewertet

    Der Titel ist Programm

    River Cartwright ist das Paradebeispiel eines Slow Horse: Als Mitglied beim MI5 muss man funktionieren. Jeder Fehler, der nicht vor der Öffentlichkeit verborgen werden kann, jedes falsche Wort kann einen auf das Abstellgleis und somit auf den direkten Weg ins Slough House bringen. Jackson Lamb regiert hier mit harter Hand die Riege der ausrangierten Agenten, die durch unwichtige Sysiphus-Aufgaben zur Kündigung bewegt werden sollen. Die Slow Horses sind Einzelgänger, jeder versucht, den Tag auf seine Weise zu überstehen, die Kollegen sind sich untereinander egal oder unsympatisch. Bis ein Fall den MI5 in Aufruhr versetzt und die Slow Horses ungewollt zusammenschweißt...

    Slow Horses ist ein typisch britischer 70er Jahre-Agentenkrimi, der das Setting und die Atmosphäre so perfekt eingefangen hat, dass man sich oft fragt, in welcher Zeit er denn nun eigentlich spielt- 1970 oder heute? Dabei überrascht er immer wieder durch seine selbstironischen Sprüche und Situationskomik der eher schwarzhumorigen Art.

    Allerdings macht das Buch seinem Titel auch alle Ehre: Es beginnt ebenso langsam und langatmig, wie seine Agenten dargestellt werden. Wer die ersten 100 Seiten liest, kann das Buch aber auch ebenso schnell unterschätzen, wie alle Mitarbeiter des Regents Park die Slow Horses unterschätzen und müde belächeln. Denn erst als es ernst wird zeigen sie, was in ihnen steckt und strafen ihren Titel Lügen. Gleichzeitig nimmt die Handlung rasant Fahrt auf und fesselt einen förmlich an die Seiten.

    Fazit:
    Wer durchhält wird belohnt- das trifft sowohl auf den Leser als auch die Protagonisten des Buches zu!

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  • 4 Sterne

    yesterday, 22.11.2018

    Aus großartigem Thrill zum Einstieg, der einen atemlos zurücklässt, wird danach ein eigenwilliger britischer Geheimdienst-Krimi. Um das Buch weiterhin zu genießen, darf man da dem Anfang nicht zu sehr hinterhertrauern. Die Geschichte die dann beginnt ist gut, unterhaltsam und dreht sich um (ehemalige) Mitglieder des Geheimdienstes die alle auf ihre Art Fehler machten und dafür aufs Abstellgleis, ins Slough House, kommen.

    Zwischen den aktuellen Entwicklungen um einen politischen Entführungsfall stehen die abgehalfterten Top-Agenten im Fokus. Mit viel Gefühl und Ausdauer zeichnet der Autor die so unterschiedlichen Charaktere, die wenig gemeinsam haben und dennoch alle im gleichen Boot sitzen. Er zeigt anschaulich, dass auch die von außen schroff und professionell wirkenden Persönlichkeiten so ihre Päckchen zu tragen haben, ohne um Mitleid zu buhlen.

    Als der MI5 der Gruppe in Slough House ein misslungenes Manöver anhängen will, werden die mittlerweile demoralisierten und gelangweilten “Slow Horses” eine Einheit wider Willen. Sie graben ihre lange nicht benötigten Fähigkeiten und ihren Spürsinn aus und wehren sich dagegen, die Pläne des MI5 hinzunehmen, wie sie das bisher taten.

    Eine kleine Gruppe von Musketieren rebelliert gegen den übermächtigen Agenten-Apparat. Somit nimmt der Krimi nach Vorstellung aller gegen Mitte des Buches mehr Fahrt auf und kann mit der einen oder anderen kleinen Wendung durchaus überraschen.

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  • 4 Sterne

    niggeldi, 18.11.2018

    Spannender Spionagethriller


    River Cartwright ist ein “Slow Horse“, ein aufgrund eines fatalen Fehlers ausgemusterter MI5-Agent. Seine tägliche Arbeit besteht darin, sinnlose Transkriptionen zu verfassen, Müllsäcke zu durchforsten und im Büro zu hocken. Dafür ist er kein Agent geworden, er will richtige Arbeit leisten. Er wähnt seine Chance gekommen, als ein britischer Student mit pakistanischem Migrationshintergrund entführt wird. Doch als River zu recherchieren beginnt, stößt er auf viel Widerstand und liefert sich ein Wettrennen gegen die Zeit.

    Das Cover ist nicht unbedingt mein Fall, mir wäre etwas mit mehr Spannung lieber gewesen.

    Der Schreibstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Durch die vielen Beschreibungen fühlt man sich, als wäre man selbst vor Ort und würde alles hautnah miterleben. Der Fall ist aufregend, wenn er auch manchmal ein bisschen schleppend vorankommt. Dies wird aber durch die vielen unerwarteten Spannungsmomente wieder wett gemacht. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und wecken Sympathie als auch Abneigung.
    Die Auflösung ist sehr überraschend, was mir sehr gut gefällt.

    Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und gebe 4,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Ursula U., 26.10.2018

    Die Slow Horses, die lahmen Gäule, sind beim MI 5, dem britischen Geheimdienst, aus verschiedenen Gründen in Ungnade gefallen. Jetzt dürfen sie die ungeliebten Aufgaben wie Filmauswertungen der Straßen oder Handygespräche ausführen. Keinem macht dieses Spaß und der Secret Service hofft auf eine freiwillige Kündigung dieser geschassten Mitarbeiter. Als ein junger Mann mit pakistanischen Wurzeln entführt wird und die "Stimme Albions", eine erst vor kurzem gegründete rechtsradikale Organisation, seine Enthauptung mit Liveübertragung ankündigt, geraten die Slow Horses mitten in die Ermittlungen. Intrigen innerhalb des Secret Service, Machtgerangel und Inkompetenz gehen Hand in Hand.
    Die Persönlichkeiten und das "Vergehen" der Slow Horses werden sehr anschaulich und spannend beschrieben, die Büroarbeit des Geheimdienstes erklärt. In schnellen Umschnitten erleben wir das Geschehen aus vielerlei Perspektiven was diesen Thriller sprachlich interessant macht. Dieser erste Fall des Chefs der Slow Horses, Jackson Lamb, macht Lust auf Weitere.

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  • 4 Sterne

    kuddel, 01.10.2018 bei bewertet

    solider Krimi mit einigen Längen
    "Slow Horses" ist ein englischer Krimi von Mick Herron und gleichzeitig der Auftakt zu einer neuen Serie. Im Mittelpunkt stehen die Agenten des MI5, die aufgrund von Fehltritten auf der Karriereleiter austreten mussten. Sie bilden gemeinsam die Abteilung der Lahmen Gäule, die natürlich erstmal kein Aushängeschild ist. Die übertragenen Aufträge sollen den Betroffenen das Quittieren des Dienstes schmackhaft machen, keine charmante Vorgehensweise. Als ein Jugendlicher entführt wird, um ihn im Netz live zu enthaupten, werden die ausgemusterten Agenten aktiv, nicht jedem im MI5 gefällt das. So nehmen sowohl die Story, als auch die internen MI5 Querelen Fahrt auf. Aufgrund der sehr ausführlichen Einführung der einzelnen Figuren leidet der Spannungsbogen hin und wieder etwas, insgesamt aber gute Unterhaltung. Den nächsten Teil werde ich nach diesem Einstieg auch lesen, mal sehen wie es mit den Agenten weitergeht.

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  • 3 Sterne

    pure.and.simple, 05.10.2018

    aktualisiert am 05.10.2018

    Worum geht es:
    River Cartwright, Agent des britischen Geheimdienstes MI5, verpatzt seinen Übungseinsatz und wird ins Slough House versetzt. Slough House ist ein herunter gekommenes Gebäude am anderen Ende der Stadt, in dem bereits andere ausrangierte Agenten sitzen, die ähnliche Sünden in ihrer Akte stehen haben. Die „Slow Horses“ (lahmen Gäule). Hier interessiert sich keiner für den anderen. Man erledigt eintönige, sinnlos erscheinende Aufgaben, versucht die Zeit totzuschlagen und hofft auf eine neue Chance, die es vermutlich nie geben wird. Chef der Slow Horses ist Jackson Lamb, ein fettleibiger, unhygienischer Kerl ohne Manieren. Als im Internet ein Video eines entführten Engländers mit pakistanischen Wurzeln auftaucht, der in 3 Tagen enthauptet werden soll, ist das für die Slow Horses nur ein weiterer Fall, der von den jungen Pferden im Regent‘s Park, dem Hauptgebäude des MI5, gelöst werden wird. Doch als River in einem scheinbar anderen Fall auf eigene Faust ermittelt, geraten die Slow Horses in die Schusslinie einer Person, die ihre eigenen Pläne verfolgt und die Agenten des Slough House für ihre Fehler verantwortlich machen will.

    Meine Meinung:
    Der Autor, Mick Herron, verbringt viel Zeit mit der Vorstellung des Gebäudes und der einzelnen Personen. Wir erfahren einiges über die Vorgeschichten und Sünden der anderen, was ich persönlich nicht schlecht finde. Slow Horses ist der erste Band einer Serie von Büchern und es gibt eine ganze Reihe agierender Personen, die man sonst vermutlich sehr schwer auseinander halten kann. Dass das Buch also erst gegen Mitte bis Ende hin wirklich spannend wird, ist für mich kein Problem. Der Schreibstil ist zwar teilweise sehr ausschmückend, aber die Handlung trotzdem durchgehend interessant. Gegen Ende hin wird durch häufigen Perspektivwechsel definitiv Spannung aufgebaut. Die Charaktere werden mit der Zeit immer sympathischer und die Dialoge sind teilweise sehr unterhaltsam.

    Was mich an dem Buch stört, ist der „ganze Aufhänger“. Man erwartet, dass die Slow Horses etwas großartiges tun, oder zumindest Jackson Lamb. Aber eigentlich tut niemand etwas wirklich großartiges. Der von allen gefürchtete Jackson Lamb zeigt kaum etwas von seinen tollen Fähigkeiten. Er fungiert lediglich als kleiner Drahtzieher. Die Slow Horses tragen nur einen winzigen Teil zu der ganzen Sache bei. Und eigentlich werden „nur“ ein paar Geheimnisse gelüftet. Sicher ist das alles ziemlich realitätsnah, aber für eine Geschichte eher enttäuschend. Ich würde den zweiten Band der Serie trotzdem gern lesen, wenn er an den ersten anknüpft, in der Hoffnung, dass das, was mir hier gefehlt hat, noch bevor steht. Würde der Klappentext und der Titel nicht diese Erwartungen hervorrufen, wäre das Buch sicher deutlich interessanter. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass es eine Serie ist und ich im ersten Band bereits Dinge erwarte, die aber erst in späteren Bänden geschehen werden.

    Fazit:
    „Slow Horses“ ist ein eher realitätsnaher Agenten-Thriller, der die wahren Probleme einer so großen und angesehenen Organisation wie dem MI5 beleuchtet. Durchaus lesenswert, aber schürt zu hohe Erwartungen.

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  • 3 Sterne

    pure.and.simple, 05.10.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 05.10.2018

    Worum geht es:
    River Cartwright, Agent des britischen Geheimdienstes MI5, verpatzt seinen Übungseinsatz und wird ins Slough House versetzt. Slough House ist ein herunter gekommenes Gebäude am anderen Ende der Stadt, in dem bereits andere ausrangierte Agenten sitzen, die ähnliche Sünden in ihrer Akte stehen haben. Die „Slow Horses“ (lahmen Gäule). Hier interessiert sich keiner für den anderen. Man erledigt eintönige, sinnlos erscheinende Aufgaben, versucht die Zeit totzuschlagen und hofft auf eine neue Chance, die es vermutlich nie geben wird. Chef der Slow Horses ist Jackson Lamb, ein fettleibiger, unhygienischer Kerl ohne Manieren. Als im Internet ein Video eines entführten Engländers mit pakistanischen Wurzeln auftaucht, der in 3 Tagen enthauptet werden soll, ist das für die Slow Horses nur ein weiterer Fall, der von den jungen Pferden im Regent‘s Park, dem Hauptgebäude des MI5, gelöst werden wird. Doch als River in einem scheinbar anderen Fall auf eigene Faust ermittelt, geraten die Slow Horses in die Schusslinie einer Person, die ihre eigenen Pläne verfolgt und die Agenten des Slough House für ihre Fehler verantwortlich machen will.

    Meine Meinung:
    Der Autor, Mick Herron, verbringt viel Zeit mit der Vorstellung des Gebäudes und der einzelnen Personen. Wir erfahren einiges über die Vorgeschichten und Sünden der anderen, was ich persönlich nicht schlecht finde. Slow Horses ist der erste Band einer Serie von Büchern und es gibt eine ganze Reihe agierender Personen, die man sonst vermutlich sehr schwer auseinander halten kann. Dass das Buch also erst gegen Mitte bis Ende hin wirklich spannend wird, ist für mich kein Problem. Der Schreibstil ist zwar teilweise sehr ausschmückend, aber die Handlung trotzdem durchgehend interessant. Gegen Ende hin wird durch häufigen Perspektivwechsel definitiv Spannung aufgebaut. Die Charaktere werden mit der Zeit immer sympathischer und die Dialoge sind teilweise sehr unterhaltsam.

    Was mich an dem Buch stört, ist der „ganze Aufhänger“. Man erwartet, dass die Slow Horses etwas großartiges tun, oder zumindest Jackson Lamb. Aber eigentlich tut niemand etwas wirklich großartiges. Der von allen gefürchtete Jackson Lamb zeigt kaum etwas von seinen tollen Fähigkeiten. Er fungiert lediglich als kleiner Drahtzieher. Die Slow Horses tragen nur einen winzigen Teil zu der ganzen Sache bei. Und eigentlich werden „nur“ ein paar Geheimnisse gelüftet. Sicher ist das alles ziemlich realitätsnah, aber für eine Geschichte eher enttäuschend. Ich würde den zweiten Band der Serie trotzdem gern lesen, wenn er an den ersten anknüpft, in der Hoffnung, dass das, was mir hier gefehlt hat, noch bevor steht. Würde der Klappentext und der Titel nicht diese Erwartungen hervorrufen, wäre das Buch sicher deutlich interessanter. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass es eine Serie ist und ich im ersten Band bereits Dinge erwarte, die aber erst in späteren Bänden geschehen werden.

    Fazit:
    „Slow Horses“ ist ein eher realitätsnaher Agenten-Thriller, der die wahren Probleme einer so großen und angesehenen Organisation wie dem MI5 beleuchtet. Durchaus lesenswert, aber schürt zu hohe Erwartungen.

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  • 3 Sterne

    Martin S., 12.11.2018

    Club der Versager

    River Cartwright war einer der Hoffnungsträger im Nachwuchs-bereich des MI5, aber seine simulierte Bewährungsprobe verhagelt er völlig, was in der Realität viele Todesopfer und einen unermess-lichen Sachschaden zur Folge gehabt hätte. So wird er ins Slough House versetzt, ein Sammelort für Agenten, die lediglich noch für Routinearbeiten eingesetzt werden und damit die Karriereleiter wieder ganz unten vor Augen haben. Als eines Tages ein pakistan-ischer Jugendlicher entführt wird und öffentlich hingerichtet werden soll, sieht River die Chance gekommen, seine Qualitäten als Agent unter Beweis zu stellen...

    Es gab im Vorhinein viel Vorschusslorbeeren für "Slow horses" von Mick Herron, die mich mit hohen Erwartungen in das Buch haben starten lassen. Der Autor erzählt die Geschichte in einer angenehm zu lesenden Schreibweise, die das Geschehen gut vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung des pakistanischen Jugendlichen aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem recht hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen haben mir die vielen Perspektivwechsel, die das Geschehen aus den unterschiedlichen Blickwinkeln erlebbar machen. Allerdings gab es aus meiner Sicht auch einige Längen im Buch. So werden die zahlreichen Protago-nisten im Slough House recht ausführlich dargestellt, was für den Handlungsverlauf in der Ausführlichkeit nicht notwendig gewesen wäre. So war doch das ein oder andere mal ein wenig Durchhalte-vermögen gefragt, um das schlüssige Finale zu erleben. Der Grund-gedanke des Buches, in dem die vermeintlichen Verlierer stellen-weise zu Gewinnern werden, verleiht der Geschichte einen zusätz-lichen Charme.

    Insgesamt konnte mich "Slow horses" nicht richtig packen, da das Potential des sicherlich vielversprechende Ansatzes aus meiner Sicht nicht voll ausgeschöpft wurde. Ein britischer Agenten-Krimi, der ein gerne ein wenig straighter hätte sein dürfen.. Ich bewerte das Buch daher mit drei von fünf Sternen.

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  • 3 Sterne

    yellowdog, 09.09.2018 bei bewertet

    Lamb und seine Gäule

    Slow Horses ist ein Agententhriller der etwas anderen Art. Die Slow Horses sind die Agenten, die Fehler gemacht und versagt haben und daher in die Abteilung von Jackson Lamb im Slough House kommen.
    Ein Haufen von Losern, wie Jackson Lamb betont. Das ist nicht gerade eine Ehre. Im Mittelpunkt steht der noch junge Agent River Cartwright.
    Mit ihm und einem Einsatz, der scheitert, beginnt der Roman unheimlich packend und mit einem Drive, der später im Buch überwiegend fehlt.

    Der Chef dieser abgehalfterten MI5-Einheit Jackson Lamb ist nicht so einfach fassbar. Zu übertrieben wirkt die Figur. Seine Originalität mehr behauptet als wirklich gezeigt. Der Untertitel Ein Fall für Jackson Lamb versprach mehr. Immerhin hat er spät im Buch doch noch einige gute Szenen.
    River Cartwright funktioniert kaum besser als Protagonist, vermag auch nicht den Roman zu tragen.
    Mit Catherine Standish gibt es eine interessante weibliche Figur, die im Zusammenspiel mit Jackson Lamb gut funktioniert.
    Weitere wichtige Slow Horses sind Louisa, Min Harper und James Webb, genannt Spider.

    Mick Herron lehnt sich mit Slow Horses an klassische Spionageromane an, bringt jedoch einen neuen Ansatz hinein. Das wird sogar durch das gut gemachte Cover des Buches ausgedrückt. Das ganze ist sehr britisch und lange Zeit nicht unbedingt spannend.
    Eigentlich dachte ich, die Zeit der Agententhriller wäre mehr oder weniger vorbei, aber Slow Horses hat immerhin einen originellen Ansatz.
    Es gibt weitere Teile der preisgekrönten Reihe um Jackson Lamb, die vor allen für Fans dieses Genres zu empfehlen ist.

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  • 2 Sterne

    Anja L. von "books and phobia", 09.07.2019

    Egal ob James Bond oder Ethan Hunt, was passiert eigentlich mit Agenten die ihren Arbeitsplatz geschädigt haben oder einen Einsatz vermasselten? Gerade bei Agenten mit Geheimhaltungsstatus dürfte es äußerst schwierig sein, diese einfach zu kündigen. Was mit ihnen allerdings geschehen könnte, zeigte mir „Slow Horses“.



    „Slough House“, das Haus bzw. die Abteilung für Agenten, die in ihrem schon sehr harten Job Fehler machten, aber nicht gekündigt werden können und nun Schreibarbeiten erledigen müssen. Das hier die Begeisterung nicht gerade fließt, konnte ich mir spätestens nach den ersten Seiten ganz klar vorstellen. Doch wer einmal Agent war, der bleibt es auch, weswegen die Chance auf eine Rückkehr gerne genutzt wurde.



    Der Fall an sich war spannend, da er sehr realistisch klang und zumindest mich doch sehr ergriff. Trotz allem lag der Fokus auf der Ermittlung und das packte gleich noch einmal mehr, da ich sowohl die Ermittlungen im MI5-Gebäude mitbekommen durfte, als auch die im Slough House. Jedoch zeigte sich hier schnell ein Problem und das war die schiere Masse an Charakteren. Ich kam irgendwann einfach nicht mehr mit, welcher Charakter, zu wem gehörte oder wer, für wen arbeitete. So ging für mich auch ein Stück der Handlung verloren, da ich mehr damit beschäftigt war, die Personen zuzuordnen.


    Hier schaffte es die detailreiche Welt mit seinen liebevollen Beschreibungen auch nicht darüber hinwegzusehen, dass ich zu den Personen keinen richtigen Draht fand. Sie blieben für mich Namen, ohne das ich Emotionen oder Gesichter mit ihnen Verbindung bringen konnte. Das war echt sehr schade, besonders da es sich um den ersten Band einer Reihe handeln sollte und die Dialoge unterhaltsame Gespräche bot. Leider blieb dann auch das Ende nicht wirklich im Gedächtnis hängen. Es konnte mich zwar mit seiner Vielschichtigkeit beeindrucken, verblasste aber zusehends.



    Auch wenn meine Meinung sehr negativ ausfiel, so möchte ich dem Diogenes Verlag trotzdem meine Hochachtung ausdrücken, da die Gestaltung des Buches, weit ab von ihrer Komfortzone lag und schon allein dadurch, meine Interesse auf sich gezogen hatte.

    Mein Fazit



    Fehler kann jeder mal machen, doch wer bei staatlichen Sicherheitssystemen arbeitet, der sollte besonders aufpassen. Die Herangehensweise und die Story boten mir eine interessante Facette der Geheimdienst-Arbeit, schaffte es aufgrund seiner Fülle an Charakteren und deren unmarkanten Personen nicht, mich zu überzeugen. Ich verirrte mich in der Geschichte und konnte seine Vielfalt schließlich nicht vollends auskosten.

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  • 2 Sterne

    Chattys Bücherblog, 15.11.2018 bei bewertet

    Selten habe ich einen Krimi gelesen, bei dem ich so schwer in die Geschichte gefunden habe. Große Verwirrung, seltsame Protagonisten, und eine schwer verständliche Geschichte. Hm... das war nun wirklich eine Herausforderung.

    Wer bei diesem Titel an langsame Pferde oder ähnliches denkt, ist leider fehl am Platz. Der Titel bezieht sich auf eine Abteilung von aussortierten MI5 Agenten. Ob es sowas überhaupt gibt, kann ich leider nicht beurteilen. Für mich war diese Darstellung nicht wirklich spannend. So wie ich auch die Protagonisten ziemlich nichtssagend fand.

    Ich hatte das Gefühl, dass der Autor unbedingt eine tolle Story erzählen wollte, aber es einfach nicht so richtig rüber bringen konnte. Ich fand es ziemlich langatmig und war auch mehrfach versucht, das Buch abzubrechen.

    📚 Fazit 📚

    Da ich schon jahrelang eine wahre Krimitante bin, wollte ich mir dieses vom Daily Mail hochgelobte Buch einfach nicht entgehen lassen. Im Nachhinein kann ich jedoch sagen, dass man es nicht unbedingt gelesen haben muss. Wenig Spannung, uneingängliche Protagonisten und eine Story, die leider erst im letzten Drittel in Fahrt kommt.

    Für mich war es eine Enttäuschung. Schade!

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  • 2 Sterne

    rehlireh, 30.08.2018

    Das Buch Slow horses - ein Fall für Jackson Lamb von Mick Herron ist der erste Band von sechs der Krimiserie. Das Buch ließ sich für mich ziemlich zäh durchlesen. Was mich nicht wirklich für die weiteren fünf Bücher motiviert. Ich hatte mir etwas mehr versprochen.

    Der Klappentext ist sehr interressant beschrieben und deutet auf eine spannende Handlung hin. Doch diese findet erst wesentlich weiter hinten im Buch statt. Zum Anfang wird uns der Agent Jackson Lamb vorgestellt und im weiteren Verlauf alle übrigen Personen mit ausführlicher Beschreibung, war für mich doch etwas zu lang gezogen dieser Abschnitt. Als die Handlung dann nun doch begann, wurde es spannend. Doch bis dahin zu lesen war für mich zum Teil eine echte Motivationsfrage.

    Zusammengefasst, war dies kein Buch für mich.

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  • 2 Sterne

    Wir G., 08.09.2018

    Schade, mit diesem Buch kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Ein übles Spiel von MI5 mit „auf ein Abstellgleis“ abgeschobenen vermeintlichen Versagern. Vorgeschobene Entführung und Morddrohungen von islamistischen Gewalttätern. Die dann aber doch eine irrsinnige Tat tumber Rechtsextremer sein soll. Dann aber wieder Ausgeburt kranker Überlegungen von MI5 Verantwortlichen ist, die sich der Unterstützung pakistanischer Geheimdienstler versichern wollen, indem sie den Entführten retten, der ihnen aber längst abhanden gekommen ist. Alles sehr verworren geschrieben und voller Unsympathen. Man mag keiner Seite Erfolg wünschen und ist am Schluss nur noch froh, dass man das Ende des Buches erreicht hat.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 23.09.2018 bei bewertet

    Slow Horses kommen in Fahrt
    In Slough House, einer Unterabteilung des britischen Geheimdienstes MI5, werden die ausgemusterten Agenten untergebracht. Diejenigen, die einen schwerwiegenden Fehler gemacht haben. Keiner ist freiweilig in Slough House. Dort werden sie mit langweiligen Tätigkeiten beschäftig, in denen sie kaum einen Sinn sehen. Alle sehnen sich danach zurückzukehren in den 'richtigen' Geheimdienst, wo ihre Arbeit von Nutzen ist und wo sie im besten Falle in den Außendienst zurückkehren können. Aber das ist vorbei. Sind sie erstmal in Slough House angekommen, ist das die Endstation für die Slow Horses. Von ihnen wird nur noch erwartet, daß sie von selber kündigen.
    Auch River Cartwright ist einer der Slow Horses, nachdem eine Übung, die er geleitet hat, den schlimmstmöglichen Ausgang genommen hat. Mit den anderen Agenten des Slough House kommt er kaum in Kontakt, es besteht allgemein kein Interesse daran, sich näher kennenzulernen, geschweige denn zusammen an etwas zu arbeiten. Jeder sitzt mehr oder weniger seine Zeit ab. Bis sich der MI5 eine Agentin ausleiht, um einen kleinen Auftrag auszuführen. Das setzt sozusagen eine Kettenreaktion in Gang.
    Der Anfang des Buches beginnt mit der Übung, die River Cartwright aufs Abstellgleis führt. Ein spannender Beginn, der einen direkt in die Geschichte reinzieht. Allerdings kommt sie dann doch nicht so schnell in Gang wie der Anfang vermuten läßt. Mick Herron läßt sich Zeit, alle Personen im Buch ausführlich einzuführen. Das kann schon mal zu Längen führen, paßt sich meines Erachtens aber wunderbar in die Geschichte ein. So erfaßt einen direkt das richtige Gespür für die jeweilige Person. Einzig Jackson Lamb bleibt ein Rätsel.
    Das Buch lebt von den Eifersüchteleien der Geheimabteilungen und der Agenten untereinander. Überall Hass, Gier, Neid. Das Buch nimmt erst nach gut einem Drittel an Fahrt auf, aber ab da ist es durchgehend spannend. Der Fall entwickelt sich zu einem Albtraum für alle Beteiligten. Und durchaus jeder hat auch so seine Gedanken zu dem Fall beigetragen. Durch die ausführliche Einführung der einzelnen Personen gelingt es so ein Verwirrspiel aus der Geschichte zu machen. Bis zum Schluß, als alle wieder ihre gewohnte Arbeit verrichten, ist es ein spannendes Buch. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer der Slow Horses.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 31.03.2019

    Dieses Buch von Mick Herron hat mich seit gestern Abend richtig gut unterhalten und ich denke die folgenden Bücher werden ein Muss. Wir haben hier einen Krimi, der sich mit dem MI5 und seiner fiktiven Außenstelle, dem Slough House befasst. In diese Außenstelle des MI5 werden die Agenten versetzt, die Mist gebaut haben. Die werden dann in scherzhafter wie auch boshafter Weise Slow Horses genannt. Hier dürfen die Slow Horses dann über ihre Fehler nachdenken und werden mit nichtigen Aufgaben beschäftigt, in der Hoffnung, dass sie irgendwann frustriert aufgeben und selbst kündigen. Schon die Beschreibung dieser Agenten ist köstlich, so typisch englisch und mit einem trockenen Humor versehen. Einfach fantastisch! Dann wird ein junger Mann entführt, ein Bekennervideo taucht im Netz auf, in dem angedroht wird den Mann vor laufender Kamera zu enthaupten. Dem Video angepasste Hypothesen tauchen sofort auf, die sich aber sehr schnell wieder verändern und die ausgesonderten Agenten wollen dem Mann und sich selbst helfen, wollen ermitteln. Die Handlung nimmt deutlich an Fahrt auf, verschiedene Thesen tauchen auf, auf politische Entwicklungen wird eingegangen, die Ermittlungen beginnen, Intrigen werden gesponnen. Herrlich! Dieses Buch hat Spaß gemacht, alles Beschriebene macht Sinn, die Zeichnungen der Mitwirkenden sind nachvollziehbar und widerspiegeln die Eigenschaften von uns Menschen in wunderbarer Weise. Viele der Mitwirkenden sind herrlich skurril und machen unheimlich Spaß. Die beschriebenen politischen Verwicklungen passen hervorragend zu England wie auch in die heutige Zeit. Dazu kommt dieser köstliche englische Humor. Und Mike Herron hat es geschafft dieses Buch in einem für mich sehr passenden Sog zu schreiben. Ihr merkt ich bin schwer begeistert und deswegen von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 21.09.2018 bei bewertet

    Der MI5 ist sicher den Meisten hinlänglich bekannt - DER britische Inlands-Geheimdienst. Weniger bekannt dürfte jedoch sein, dass in Misskredit geratene AgentInnen, sogenannte Slow Horses, nach Slough House versetzt werden, um dort bis zum Ende ihrer Tage deprimierende Hilfsarbeiten für ihre erfolgreichen KollegInnen in Regent's Park, der Zentrale, zu erledigen. Sie sind ein heterogener Haufen Individualisten, die nur wenig gemeinsam haben: einen Fehler, den jede/r gemacht hat; den Arbeitsort, an den sie verbannt wurden; und das Hadern mit ihrem Schicksal. Als eine Geheimdienstaktion der Zentrale aus dem Ruder zu laufen scheint, ist jedoch ihre Unterstützung gefragt - allerdings anders als gedacht.
    Wie bei Spionageromanen zu erwarten, ist nichts so wie es scheint. Dies gilt auch für den Auftakt dieser Serie, die in Großbritannien bereits 2010 erschienen ist. Die Entführung eines britischen Bürgers, der geköpft werden soll, scheint klar von der islamistischen Szene auszugehen. Doch dieser Bürger heißt Hassan und es sind die Rechten, die hier vor laufender Kamera ein Exempel statuieren wollen. Geschickt spielt der Autor mit den Erwartungen der Lesenden und immer, wenn man sicher zu sein scheint zu wissen, wie was warum und weshalb geschieht und geschehen wird - passiert doch etwas völlig anderes.
    Die Geschichte ist nicht nur voller verblüffender und spannender Wendungen, sondern überrascht zudem mit einem herrlich subtilem Humor, wie beispielsweise die Beschreibung, wie ein bestimmter Sitzplatz für geheime Besprechungen frei gehalten wird: "Freigehalten wurde sie durch einen ekelhaft aussehenden Flecken Vogelscheiße, der praktisch die gesamte Sitzfläche verschmierte; widerwärtiger Dreck, der garantierte, dass sich selbst der müdeste Tourist ein anderes Plätzchen zum Ausruhen suchte. Dabei handelte es sich bei dem Fleck in Wirklichkeit um einen gut angebrachten Farbklecks aus Kunststoff." Und tatsächlich scheint es beim MI5 neben solch profanen Dingen mehr um die eigenen Befindlichkeiten zu gehen als um die Sicherheit des Landes.
    Ein wirklich gelungener Auftakt, der durch die schnellen Szenenwechsel ein aufmerksames Lesen erfordet; mit seinen nicht alltäglichen ProtagonistInnen aber auf jeden Fall Lust auf die weiteren Folgen der Reihe macht.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.G., 01.10.2018 bei bewertet

    Abserviert oder "Totgeglaubte leben länger"

    Das 'Slough House' in London, ein heruntergekommenes Gebäude - ohne Aussicht auf Besserung - ist ein Abstellgleis für ehemalige Top-Agenten des britischen Geheimdienstes MI5. Spekuliert wird darauf, dass die abservierten Agenten irgendwann von selber kündigen, wenn man sie mit unnützen Aufgaben, wie das Durchsuchen von Hausmüll, betreut. River Cartwright z. B. landete dort, weil er einen Einsatz am Bahnhof King's Cross vermasselte. Er denkt jedoch nicht daran, freiwillig die Segel zu streichen und sitzt seine Verbannung tapfer und mit Ehrgeiz aus.
    Außer ihm bilden 7 weitere Ex-Top-Agenten das Team um Jackson Lamb. Sie sind die Slow Horses.
    Als ein junger Pakistani entführt und im Livestream gedroht wird, ihn in 48 Stunden zu köpfen, geht ein Ruck durch die "Lahmen Gäule" und letztlich sind sie, die weitgehend Unbeachteten, die Totgeglaubten, maßgeblich an der Lösung des Falles beteiligt. Natürlich entgegen den Willen der arroganten Agenten des MI5 vom Regent's Park, die größtes Interesse daran haben, den Fall selbst zu lösen um an den "richtigen" Strippen ziehen zu können.

    Bei "Slow Horses" handelt es sich um den ersten Fall für Jackson Lamb und sein Team. Die Story ist überzeugend und gut konstruiert. Die Dialoge sind super und bringen die Handlung voran. Besser kann man das nicht machen.

    Der Autor führt sämtliche Figuren sehr ausführlich ein. Das geht soweit, dass der Fall, nach meinem Empfinden, erst nach über der Hälfte des Buches etwas an Fahrt aufnimmt. Der Spannungsbogen leidet darunter und wird dadurch eher zu einer "Spannungskrümmung".
    Gut daran ist natürlich, dass der Leser um die Hintergründe der "gefallenen Agenten" weiß und die ausnahmslos interessanten Charaktere kennenlernt. Bei den Nebenfiguren allerdings hätte es etwas weniger sein dürfen.

    Ich hätte mir mehr Gliederung gewünscht, weil mir fehlende Anhaltspunkte zu einem Szenenwechsel das Lesen manchmal schwer gemacht haben. Ich musste mich schon sehr konzentrieren und finde, dass man das Buch nicht mal eben so zwischendurch lesen kann.
    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch mit toller Story. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen.

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    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklooker, 28.08.2018

    Abserviert oder Totgeglaubte leben länger

    Das 'Slough House' in London, ein heruntergekommenes Gebäude - ohne Aussicht auf Besserung - ist ein Abstellgleis für ehemalige Top-Agenten des britischen Geheimdienstes MI5. Spekuliert wird darauf, dass die abservierten Agenten irgendwann von selber kündigen, wenn man sie mit unnützen Aufgaben, wie das Durchsuchen von Hausmüll, betreut. River Cartwright z. B. landete dort, weil er einen Einsatz am Bahnhof King's Cross vermasselte. Er denkt jedoch nicht daran, freiwillig die Segel zu streichen und sitzt seine Verbannung tapfer und mit Ehrgeiz aus.
    Außer ihm bilden 7 weitere Ex-Top-Agenten das Team um Jackson Lamb. Sie sind die Slow Horses.
    Als ein junger Pakistani entführt und im Livestream gedroht wird, ihn in 48 Stunden zu köpfen, geht ein Ruck durch die "Lahmen Gäule" und letztlich sind sie, die weitgehend Unbeachteten, die Totgeglaubten, maßgeblich an der Lösung des Falles beteiligt. Natürlich entgegen den Willen der arroganten Agenten des MI5 vom Regent's Park, die größtes Interesse daran haben, den Fall selbst zu lösen um an den "richtigen" Strippen ziehen zu können.

    Bei "Slow Horses" handelt es sich um den ersten Fall für Jackson Lamb und sein Team. Die Story ist überzeugend und gut konstruiert. Die Dialoge sind super und bringen die Handlung voran. Besser kann man das nicht machen.

    Der Autor führt sämtliche Figuren sehr ausführlich ein. Das geht soweit, dass der Fall, nach meinem Empfinden, erst nach über der Hälfte des Buches etwas an Fahrt aufnimmt. Der Spannungsbogen leidet darunter und wird dadurch eher zu einer "Spannungskrümmung".
    Gut daran ist natürlich, dass der Leser um die Hintergründe der "gefallenen Agenten" weiß und die ausnahmslos interessanten Charaktere kennenlernt. Bei den Nebenfiguren allerdings hätte es etwas weniger sein dürfen.

    Ich hätte mir mehr Gliederung gewünscht, weil mir fehlende Anhaltspunkte zu einem Szenenwechsel das Lesen manchmal schwer gemacht haben. Ich musste mich schon sehr konzentrieren und finde, dass man das Buch nicht mal eben so zwischendurch lesen kann.
    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch mit toller Story. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 10.09.2018

    River Cartwright, Agent der MI5, verpfuscht mächtig einen Einsatz am King’s Cross. Dafür wird er strafversetzt ins Slough House, Auffangstätte für abgehalfterte Agenten und Versager aller Art, nämlich den Slow Horses. Die tägliche Fadesse wird jäh unterbrochen, als ein junger Mann pakistanischer Herkunft entführt wird und vor laufender Kamera enthauptet werden soll.
    Mir gefiel zunächst der rasante Einstieg, der verpatzte Zugriff im ersten Kapitel. Danach zieht sich zwar über Längen eine Vorstellung des Slough House und der Slow Horses. Aber lahme Gäule sind Cartwright und seine Kollegen nur dem Anschein nach, aus der öden Schrittgeschwindigkeit fallen sie nach und nach in forschen Galopp. Jeder der Slow Horses hadert mit dem eigenen Versagen. Aber es sind nicht nur ihre persönlichen Probleme, die sie beschäftigen, es sind auch die ganz allgemeinen, Radikalismus, Terrorismus, die großen Schlagworte der Angst in der heutigen Zeit. Das Cover mag ein bisschen 60er Jahre Flair vermitteln, aber das Thema ist ganz im hier und jetzt.
    Dazu schafft Autor Mick Herron ordentlich Londoner Atmosphäre. Intrigen, Verschwörungen und skurrile Figuren machen dieses Buch nach der anfänglichen Durststrecke noch sehr vergnüglich. Jackson Lamb, der Leiter der Horses, ist absolut kein netter Mensch, ausgefuxt, vulgär und politisch vollkommen inkorrekt. Man muss ihn nicht mögen, seine Methoden, die blasierten Agenten im Hauptquartier auszutricksen, mochte ich hingegen sehr.
    Der englische Wortwitz geht bei der Übersetzung leider unter. So ist der zweite Teil des Buches mit „Gerissene Huren“ betitelt. Ich wage zu wetten, dass nach „Slough House“ der Abschnitt „Sly Whores“ kommt.
    Mit ein bisschen Durchhaltevermögen ein absolut lesenswertes Buch und jedenfalls keine 0815 Massenware, dafür bürgt schon auch der Diogenes Verlag.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 29.08.2018

    Erst zäh, dann spannend

    Inhalt:
    Slow Horses werden die ausgemusterten MI5-Agenten genannt, die im Slough House ein tristes Dasein fristen, Müll durchstöbern, Telefonate transkribieren und sonstige unnötige Aufträge erledigen müssen. Als ein junger Mann entführt ist, wittern die „lahmen Gäule“ ihre Chance, sich zu beweisen …

    Meine Meinung:
    Nach einem spannenden Anfang, in dem man den jungen Agenten River Cartwright dabei beobachten kann, wie er einen Auftrag gnadenlos vermasselt, bricht die Spannungskurve leider abrupt wieder ab. Auf den folgenden ca. hundert Seiten werden erst mal alle involvierten Personen in einer überbordenden Ausführlichkeit beschrieben, ohne dass etwas Großartiges passiert. Nach etwa einem Viertel des Romans ist erstmals von dem im Klappentext angekündigten Fall, der Entführung eines jungen Mannes, die Rede. Doch läuft das weiterhin nur ganz entfernt im Hintergrund ab, während im Vordergrund immer noch die Agenten beschrieben werden. Das war mir viel zu ausführlich und hätte es für das Verständnis der Story auch nicht gebraucht.

    Nachdem ich das halbe Buch durchgehalten hatte, wurde ich endlich belohnt. Nun nimmt der Fall immer mehr Fahrt auf, steigert sich quasi von Seite zu Seite, wird immer spannender und undurchsichtiger, um sich schließlich überraschend zu klären.

    Auf Englisch sind bereits sechs Bände der Jackson Lamb-Reihe erschienen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass die nächsten Bände nun gleich mit mehr Tempo losgehen, da man die Charaktere jetzt ja schon zur Genüge kennt.

    Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Er steckt voller Sarkasmus und schöner Formulierungen. Manche Dialoge sind richtig spritzig und witzig, sodass man beim Lesen auch immer wieder mal grinsen und schmunzeln muss.

    Fazit:
    Mein Eindruck von „Slow Horses“ ist also ziemlich gespalten. Nach einem sehr zähen Anfang wird es spannend. Der Schreibstil ist gut. Aber ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, ist noch ungewiss.

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