Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 135706075

Taschenbuch 16.50
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 24.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elizabeth Acevedos erster Roman Poet X war sehr stark, daher habe ich mich auf dieses neue Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht.

    Emoni ist eine Schülerin im letzten Jahr in Philadelphia.
    Sie ist bereits eine Mutter und kümmert sich mit Hilfe ihrer Großmutter, bei der sie lebt, um Babygirl.
    Emonis Leidenschaft ist das Kochen, dabei ist sie talentiert und kreativ.
    Das Wahlfach Culinary-Arts-Kurs ist eine Chance für sie, bei dem auch eine Reise nach Spanien dazugehört.

    Man erfährt in diesem sehr lesenswerten Buch viel vom Alltag, den Schwierigkeiten und Hoffnungen einer Schülerin und jungen Mutter in den USA mit Wurzeln aus Puerto Rico.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea H., 18.10.2021

    Als Buch bewertet

    Ein wirklich erfrischendes Jugendbuch über die Schülerin Emoni, die mit ihrer kleinen Tochter Emma bei ihrer Großmutter lebt und zusätzlich zum Stress im Abschlussjahr auch noch nebenbei jobben muss. Ihr Leben besteht nur noch daraus, Verantwortung zu übernehmen und allein beim Kochen findet sie Ruhe und Freude. Doch dann bietet ihre Schule plötzlich einen Kochkurs als Wahlfach an, wo sie nicht nur viele wertvolle Erfahrungen sammelt, sondern auch dem neuen Mitschüler Malachi näher kommt. So lernt sie Schritt für Schritt, über sich hinaus zu wachsen und endlich herauszufinden, was sie vom Leben will. Die Story ist gerade durch die Komponente, dass Emoni bereits ein eigenes Kind hat, sehr abwechslungsreich und man bekommt mal eine Ahnung davon, was Mütter im Teenager-Alter eigentlich alles stemmen müssen, besonders, wenn sie zusätzlich auch noch aus einer ärmeren Familie stammen. Auch der Koch-Aspekt wird interessant und großflächig eingebracht, ohne dass einem durch zu viele Rezepte oder monotone Küchenarbeit langweilig wird. Ebenfalls geht es ein wenig um Emonis Wurzeln und Rassismus, da ihre Familie aus Puerto Rico kommt, wenn das auch kein großes Thema ist, sondern eher am Rande behandelt wird. Emoni ist dabei eine starke Protagonistin, die sich liebevoll um ihre Tochter kümmert und alles stemmt, was sie zugegeben sehr bewunderndswert macht. Noch besser ist dann aber zu sehen, wie sie sich mit der Zeit weiterentwickelt und sich selbst nicht mehr zurücknimmt, sondern auch für ihre eigenen Wünsche einzustehen beginnt. Die anderen Charaktere sind ebenfalls nett und ganz sympathisch, aber sie betrachtet man eher nur am Rande, da der Fokus einfach auf Emoni liegt. Der Schreibstil, der dabei auch aus ihrer Sicht erzählt, ist in sehr kurzen Kapiteln verfasst und liest sich super schnell, leicht und einfach, so dass man gar nicht mehr aus dem Lesen rauskommt und viel Spaß daran hat. Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das viele wichtige Themen vereint, aber sich vorrangig auch auf die Charakterentwicklung eines jungen Menschen fokussiert, die wirklich gelungen ist und einem eine wichtige Message ans Herz legt. Definitiv eine Empfehlung für fast jeden, gerade da sich die Geschichte so gut und schnell lesen lässt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    buchgestapel, 07.07.2021

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s?
    Seit Emoni mit vierzehn Jahren schwanger wurde, dreht sich ihr Lebensmittelpunkt um ihre Tochter Emma. Als sich dann in ihrem letzten Jahr auf der Highschool die wichtigen Entscheidungen häufen, weiß sie weder vor, noch zurück. Einzig beim Kochen kann sie alles um sich herum vergessen und Dinge erschaffen, die andere völlig verzaubern. Doch eine Zukunft in der Küche scheint nicht die nötige Sicherheit zu bieten, die sie ihrer Tochter und ihrer Großmutter zuliebe gerne hätte.


    Meine Meinung:
    Diese Geschichte entspricht wirklich voll den Assoziationen, die der Titel bei mir hervorgerufen hat und lässt den Leser für kurze Zeit einmal richtig abtauchen.

    Die einzelnen Kapitel sind wirklich sehr kurz gehalten, was mir persönlich einen schnellen Einstieg und einen unglaublichen Lesefluss ermöglicht hat. Trotzdem hat man beim Lesen nicht das Gefühl, übertrieben schnell durch das Buch hetzen zu müssen sondern kann sich in einem angemessenen Tempo mit den Charakteren und ihren Problemen beschäftigen.

    Emoni hat mir als Protagonistin wirklich gut gefallen, da sie absolut authentisch wirkt und als Charakter nicht nur auf ihre Rolle als junge Mutter allein reduziert wurde. Als Leser hat man es leicht, mit ihr mitzufühlen und sie auf ihrem Weg begleiten zu wollen. Hin und wieder hätte ich mir zwar noch ein wenig mehr Einblick in ihre Gedanken gewünscht, aber im Großen und Ganzen fand ich sie als Protagonistin sehr gelungen.

    Was mich tatsächlich sehr positiv überrascht hat, war die Einbindung der Thematik „Kochen“ in die Geschichte. Kulinarische Krimis haben mir beispielsweise bisher noch nie wirklich gefallen, da der Kochaspekt meiner Meinung nach meistens zu breitgetreten wurde und der eigentlichen Handlung den Fluss genommen hat. Hier war das aber überhaupt nicht der Fall, und selbst wenn man sich nicht unbedingt fürs Kochen begeistern kann, möchte man hier dann doch ganz gerne mit Emoni in der Küche stehen oder zumindest probieren, was sie so alles zaubern kann.


    Fazit:
    "Soul Food" ist eine wirklich schöne Geschichte über Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und die Träume einer jungen Frau, die sich durch nichts aufhalten lässt. Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und mich in einer kurzweiligen Wohlfühlbubble verweilen lassen.

    Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 12.05.2021

    Als eBook bewertet

    Emoni ist siebzehn Jahre alt und bei ihrer Großmutter aufgewachsen, neben der Highschool trägt sie die Verantwortung für ihre zweijährige Tochter und arbeitet in einem Fast-Food-Laden. Wie es nach der Schule weiter gehen soll, weiß Emoni noch nicht, ihre Leidenschaft gilt dem Kochen, doch reicht ihre Begabung allein für den Lebensunterhalt, oder wäre es klüger, zunächst ein Studium zu absolvieren? Der neue Mitschüler Malachi drängt sich mehr und mehr in Emonis Gedanken und auch der Umgang mit dem Vater ihres Babygirls wird zunehmend schwieriger......

    "Soul Food" von Elizabeth Acevedo ist eine wunderbare Geschichte, die eine solche Wohlfühlatmosphäre vermittelt, dass ich jede einzelne Seite als Lesegenuss empfunden habe. Aus Emonis Sicht erzählt, ist die Warmherzigkeit der jungen Protagonistin in jedem Satz spürbar und ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Obwohl sie es nie leicht im Leben hatte und im Inneren oft unsicher ist, zeigt sie nach Außen eine positive Lebenseinstellung, die von den meisten Menschen in ihrem Umfeld reflektiert wird. Dadurch hat es mir viel Freude gemacht, Emoni auf einem Stück ihres Weges zu begleiten und ihre persönliche Entwicklung mit zu erleben.

    Der Schreibstil der Autorin war leicht und eingängig, ich bin beinahe durch die Seiten geglitten und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Wie in "Poet X" steht eine junge Frau im Mittelpunkt der Erzählung, die noch auf der Suche nach ihrem Platz im Leben ist - und doch sind die beiden Bücher sehr unterschiedlich. Den für die deutsche Ausgabe gewählte Titel "Soul Food" finde ich sehr passend, denn Emoni kocht mit so viel Liebe und die bildhaften Beschreibungen tragen einen großen Teil zu dem heimeligen Flair bei, dass dieser Roman ausstrahlt. Jedem Buchteil ist eines von Emonis Lieblingsrezepten voran gestellt, das dann in dem folgenden Abschnitt eine Rolle spielt. Die berührend geschriebene Geschichte war für mich in ganz besonderes Leseerlebnis, so dass ich das Buch sehr gern weiter empfehle.

    Fazit: Warmherzig und gefühlvoll beschreibt Elizabeth Acevedo die Entwicklung ihrer jungen Protagonistin, die Lektüre hat sich für mich tatsächlich wie Nahrung für die Seele angefühlt, dafür gebe ich gern eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feliz, 30.04.2021

    Als eBook bewertet

    Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, weil es mir durch die farbliche Gestaltung, aber vor allem durch die Darstellung des Mädchens direkt ins Auge gefallen ist. Sie kommt meiner Vorstellung von Emoni extrem nahe und ich bin sehr froh, dass in diesem Fall das Cover des englischen Titels fast genauso übernommen wurde, weil es einer der Gründe war, warum ich das Buch lesen wollte.

    Der Inhalt klang allerdings ebenfalls vielversprechend: Emoni Santiago ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool und will eigentlich nur kochen, doch das ist gar nicht so leicht. Sie geht zur Schule, unterstützt ihre Großmutter, die sie aufgezogen hat, arbeitet in einem Burgerladen und kümmert sich um ihre zweijährige Tochter Emma, da kommt das Kochen ein wenig zu kurz. Doch dann wird als Wahlfach in ihrer Schule Culinary Arts angeboten und plötzlich hat Emoni nicht nur die Chance, mehr kochen zu können, sondern auch eine Woche mit ihrer Klasse nach Spanien zu fahren, um dort die örtliche Küche zu erkunden. Vielleicht können ihre Träume doch wahr werden, wenn nicht das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legen würde…

    Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, habe gleichzeitig aber nicht so super viel von der Story erwartet, weil ich in letzter Zeit von Büchern eher enttäuscht als positiv überrascht wurde. Hier war das glückicherweise nicht der Fall. Das hat auch viel mit dem wirklich guten Schreibstil zu tun. Ich wollte den einen Abend eigentlich nur einmal kurz in das Buch reinlesen und habe dann mal locker die ersten hundert Seiten gelesen, obwohl es schon recht spät war. Die super kurzen Kapitel, die manchmal fast wie Exkurse wirkten, trugen dazu bei, dass man fast schon wie im Rausch durch die Seiten flog und wissen wollte, wie es weitergeht.

    Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht so super spannend, sondern wird eher ruhig und fast schon unspektakulär ohne viel aufgebauschtes Drama erzählt. Aber gerade das war für mich eine angenehme Überraschung und passt perfekt zu Emonis Geschichte, weil das Buch vor allem von den kleinen Szenen und den liebevoll gestalteten Charakteren lebt. Ich mochte, dass nicht in den Mittelpunkt gestellt wurde, wie schwierig es für Emoni war, als Teenager schwanger zu werden, sondern dass ihr gesamtes Leben und ihre Träume viel wichtiger sind als eine einzige Tatsache über sie. Ich mochte die Stärke von Emoni und ihre unerschütterliche Liebe zu ihrer Familie. Selbst wenn ihre Beziehung zu Tyrone nicht wirklich von Liebe geprägt war und sie schon lange getrennt sind, gefiel mir wie sehr sie versucht hat, eine respektvolle Beziehung zu ihm aufzubauen, damit Emma sowohl eine Mutter als auch einen Vater in ihrem Leben hat. Dadurch wirkt sie manchmal deutlich älter als sie wirklich ist, was ich aber sehr glaubwürdig fand, gleichzeitig ist sie aber eine typische junge Frau, die sich mit normalen schulischen Problemen herumschlagen muss. Auch die anderen Figuren mochte ich ziemlich gerne, gerade weil sie alle nicht perfekt waren, sondern ihre kleinen Fehler hatten. Gleichzeit hatten aber auch die Charaktere, die anfangs gemein wirkten, ihre Gründe und ihre guten Seiten.

    Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, es war ein Feel-Good-Book, sowohl nachdenklich stimmt als auch einen dazu inspiriert daran zu glauben, dass Träume wahr werden können, wenn auch vielleicht anders als man sie sich zunächst erträumt hat. Die Figuren sind glaubwürdig und liebenswürdig, sodass ich jede Seite dieses Buches wirklich genossen habe. Wegen des wunderbaren Schreibstils und die Art zu schreiben, werde ich definitiv noch ein weiteres Buch der Autorin lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 05.07.2021

    Als eBook bewertet

    Lebe deine Träume, egal wie viele Steine das Leben dir in den Weg legt!

    Emoni ist erst 17, steckt mitten in ihrem Abschlussjahr der Highschool und hat schon ein gehöriges Päckchen zu tragen. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben, ihr Vater war mit der Situation heillos überfordert, hat sie bei ihrer Oma abgeladen und sich nach Puerto Rico abgesetzt, was schmerzt, auch wenn Buela, wie sie ihre Großmutter nennt, sich bestens und mit viel Liebe um sie kümmert. Im Gegensatz zu ihren Mitschülern kann sie von Freizeit nur träumen, denn finanziell ist es eng und da sie Buela nicht auf der Tasche liegen will, jobbt sie in einem Burgerladen und schließlich gibt es ja auch noch Babygirl, ihr zweijährige Tochter Emma, die sie abgrundtief liebt und der sie unter allen Umständen eine gute Mutter sein will. Froh den stressigen Alltag zu meistern, hat sie längst noch keinen Plan, was die Zukunft für sie bringen soll. College, so wie Buela es sich für sie wünscht und auch die engagierte Lehrerin rät? Wofür, wenn das Geld sowieso knapp ist und eines weiß sie ja genau, „Seit ich mich erinnern kann, wollte ich Köchin werden.“ Warum also nicht als ungelernte Köchin sofort Geld verdienen?

    Als Leser lernt man Emoni in ihrem stressigen Alltag kennen, erfährt von ihren Problemen mit dem Kindsvater Tyrone, der das Töchterchen jedes zweite Wochenende holt, ihrer Einstellung, nie wieder Gefühle für einen Jungen zuzulassen und ihrer Orientierungslosigkeit in Sachen Zukunft. Ganz neue Perspektiven ergeben sich als an der Schule ein Culinary Arts Kurs angeboten wird und Malachi ein neuer Schüler in ihre Klasse kommt. Welchen Einfluss auf ihre Zukunft werden der Kurs, auch wenn bei dem gilt, „Kochen ist eine Wissenschaft, Instinkt reicht nicht aus.“, und der sich so sehr von ihrem eigenen Kochen, bei dem sie mit Gewürzen, Aromen und Zutaten spielt und das Ergebnis ihre Familie und Freunde im Innersten zu berühren vermag, unterscheidet und Malachi, der so anders wie die Jungs in seinem Alter und ihre Entscheidung, nie wieder ihr Herz zu vergeben gehörig ins Wanken bringt, haben? Das wird natürlich nicht verraten.

    Die Autorin hat hier eine poetische Geschichte um Freundschaft, Erwachsenwerden, seinen Platz im Leben finden und Gefühle zulassen geschrieben. Zudem fließen gekonnt auch andere wichtige Themen mit ein, wie z.B. äußerst umsichtig und gefühlvoll der Umgang mit Homosexualität durch Szenen mit Freundin Geli, die deswegen Beschimpfungen hinnehmen muss, sich aber stets auf Emoni stützen kann, „Und wenn jemand frech fragte, ob wir zusammen wären, nahm ich ihre Hand, so wie sie es getan hatte, als ich schwanger und verängstigt gewesen war, und ging mit ihr durch die Flure. Und die anderen lernten schnell, dass sie es auch mit mir zu tun bekamen, wenn sie ein Problem mit Angelica hatten. Und umgekehrt. Bedeutet es nicht genau das, Schwester zu sein? Alles zusammenzuhalten, wenn die andere auseinanderbricht?, oder auch Vorurteile und Rassismus, ab und an auch mit Überraschungen zum Schmunzeln, wie z. B. wenn der kleine Dieb behauptet, dass er die Tasche nicht geklaut hätte, wenn er gesehen hätte, dass sie Schwarze sind und sich dann erst später der Grund dafür herausstellt, «Weiß doch jeder, dass ihr schnell seid.» «Nicht alle. So wie ihr nicht alle klaut, oder?» Er schaut zu Boden. «Meine kleine Schwester hat Hunger. Meinen Eltern gefällt es nicht, aber wir klauen. Und wir betteln, weil wir niedlicher sind.». Aufgrund ihrer ungewollt frühen Schwangerschaft ist Emoni natürlich auch zahlreichen Ausgrenzungen und vorschnellen, falschen Meinungen über sie ausgesetzt.

    Mit ihrem völlig einnehmenden, äußerst emotionalen Erzählstil hatte mich die Autorin sofort in ihren Fängen. Dazu noch kurze, knackige Kapitel, bei denen stets noch eines geht und die dadurch unheimlich viel Fahrt erzeugen, haben mich in Rekordgeschwindigkeit, fast schon zu schnell durch diesen Roman lesen lassen. Elizabeth Acevedo verwendet grandiose Sprachbilder und da sind „In manchen Nächten möchte ich mich am liebsten in den Schlaf weinen, weil mir alles zu viel wird, aber sogar meine Augen sind zu müde, um anständige Tränen zu erzeugen.“, oder auch „Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber mir kommt es vor, als hätten meine Schmetterlinge selbst Schmetterlinge in ihren Bäuchen.“, nur zwei Beispiele dafür, sodass man sich in alle Szenen besonders gut hinein denken und fühlen kann. Zudem berichtet Emoni aus der Ich-Perspektive, was einen ihr als Leser noch näher sein und einen mit ihr die Geschichte durchleben lässt. So hat es mir z.B. furchtbare Stiche im Herzen versetzt, wenn sie von Tyrone erzählt, wie abschätzig er sagt, sie solle sich mal ansehen, aufgegangen wie eine Dampfnudel durch die Schwangerschaft, sei es doch kein Wunder, wenn er sich eine andere sucht, wie leer und schäbig sie sich bei den wenigen Male Geschlechtsverkehr mit ihm gefühlt hat, oder auch wenn sie tiefe Enttäuschung verspürt, wenn es um ihren Vater geht, der sich einmal mehr nach einer kurzen Stippvisite ohne Verabschiedung aus dem Staub macht. Genauso habe ich mich auch mit ihr gefreut, als sie z.B. eine solch große Chance geboten bekommt, und ihr so viel Vertrauen entgegen gebracht wird, wenn es heißt, «Sie haben freie Wahl bei den Gewürzen und können das Huhn in jeglicher Form zubereiten. Wir servieren es auf Ihre Weise. Gallina à la Americana.». Sehr gerührt haben mich auch all die liebevollen Szenen mit ihrem Töchterchen, das sie Babygirl nennt, was anfangs etwas befremdlich für mich war. Aber dieses Girl, als Ansprache für Mädchen gehört wohl in einem Problemviertel in Philadelphia, einfach zum perfekten Regionalkolorit und passenden Slang und macht die Geschichte damit noch authentischer.

    „Ich weiß nicht, ob ich wirklich ein besonderes Händchen dafür habe, oder ob sie mir nur den Glauben daran eingepflanzt hat. Jedenfalls bin ich nirgendwo so glücklich wie in der Küche. Dort kann ich loslassen und muss mich nur auf die einfachsten Dinge konzentrieren: schmecken, riechen, Konsistenz, Verschmelzung, Schönheit. Außerdem passiert tatsächlich etwas Besonderes, wenn ich koche. Ich weiß einfach, dass ein Gericht, das ich abwandle und auf meine Weise würze, etwas ganz anderes, Neues ergibt.“ Emonis Passion und ganze Leidenschaft ist das Kochen und Experimentieren mit neuen Gerichten und ich bin super gerne mit ihr in der Küche gestanden, habe diese Magie gespürt. Klar, ist dabei mein Mund auch nicht nur einmal ganz wässrig geworden. Nur zu gerne hätte ich auch probieren dürfen. Allzu hungrig sollte man daher nicht lesen.

    Emoni ist mit ihren Ängsten, mit ihrem inneren Kampf Gefühle abseits von den herzlichen um Töchterchen und Großmutter zuzulassen, ihrem Pflichtbewusstsein, der Tatsache, dass sie so früh so viel Verantwortung tragen muss und der auch gerecht wird, ganz großartig dargestellt. Mit authentisch, nachvollziehbaren Gedanken und Emotionen erweckt die Autorin ihre Hauptdarstellerin hier regelrecht zum Leben, wie es in Wirklichkeit sein könnte. Aber nicht nur sie, auch alle anderen Mitspieler sind gelungen gezeichnet. Völlig für sich einnehmen konnte mich z.B. Malachi, der so hartnäckig, aber unaufdringlich um die wirbt, ein Junge der so eindrücklich beweist, dass es eben nicht nur solche wie den Kindsvater gibt. „Seit der Sache mit Tyrone rede ich kaum noch mit solchen Typen. In diesem Alter sagen sie, was immer nötig ist, um zu bekommen, was sie wollen, und ich habe gelernt, schönem Gerede noch weniger zu trauen als einem schönen Gesicht.“ Erwähnen muss ich auch noch Buela, eine Großmutter, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie findet stets die richtige Balance zwischen Halt geben und Leinen loslassen, und hatte damit nicht nur schnell meinen ganzen Respekt, sondern ich habe sie, so wie auch Emoni, ganz schnell ins Herz geschlossen.

    Alles in allem für mich ein von Anfang bis Ende fesselnder und berührender Roman, den ich mit Emoni leben konnte und der seine begeisterten fünf Sterne mehr als verdient. Seelenfutter, wie der Titel schon verspricht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein