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  • 5 Sterne

    Katrin S., 25.02.2021 bei bewertet

    Cover

    Das Cover ist relativ schlicht aber sehr schick gestaltet. Hinter dem grauen Umschlag befindet sich ein orange eingebundenes Buch. Besonders raffiniert ist der sich änderte Gesichtsausdruck des Schimpansen.

    Inhalt und eigene Meinung

    Eine Liebesgeschichte und eine Geschichte über Freundschaft vereint in der Bindung einer jungen Frau zu einem jungen Schimpansen. Auch aus früheren Geschichten Boyles kenne ich bereits Affen als Mittelpunkt der Erzählung. Amy eine hübsche Studentin, die eine uneingeschränkte Zuneigung für den kleinen Schimpansen Sam empfindet und dabei zu vergessen scheint, dass es sich bei Sam um ein wildes Tier handelt. Aber ist Sam wirklich so wild? Oder ist er uns Menschen ähnlicher als seinen Artgenossen. Seine Artgenossen können nicht sprechen - so wir er. Eine wirklich toll aufgebaute Geschichte, die in zwei Ebenen spielt und so zu nächst etwas verwirrend wirkt. Ich habe mich sofort in das Buch eingefunden und wollte es garnicht mehr aus der Hand legen! Boyles Schreibstil ist einzigartig, er schafft besondere Charaktere, die man sich einfach direkt bildlich vorstellen kann.

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  • 4 Sterne

    Herbstrose, 11.02.2021 bei bewertet

    Affenliebe
    Als die Studentin Aimee zufällig im Fernsehen eine Sendung sieht, bei der Professor Guy Schermerhorn mit seinem Schimpansen Sam, dem er das Kommunizieren mittels Gebärdensprache beigebracht hat, auftritt, ist es um sie geschehen. Sie möchte Sam unbedingt kennenlernen und bewirbt sich bei Schermerhorn um die Stelle einer studentischen Hilfskraft. Bereits bei ihrem ersten Besuch im Hause des Professors springt der zweijährige Sam in Aimees Arme und lässt sie nicht mehr los. Sie ist hingerissen von dem kleinen lebhaften Kerl und ist von nun an für sein Wohlergehen verantwortlich. Sie zieht ihn wie ein Kind auf, lernt selbst die Gebärdensprache und unterhält sich mit ihm, verliebt sich in ihn - und wird auch bald die Geliebte des Professors. Doch nach einigen Jahren werden die Fördermittel des Verhaltensforschungs-Programms gestrichen und Guy muss Sam seinem ehemaligen Besitzer zurückgeben, der ihn für Laborversuche zur Verfügung stellen will. Aimee kann es nicht fassen, für sie bricht eine Welt zusammen und so beschließt sie gegen alle Vernunft, den Kampf um Sam aufzunehmen …
    Der US-amerikanische Schriftsteller T. C. Boyle wurde 1948 in Peekskill, New York, geboren. Er studierte Englisch und Geschichte an der New York State University und erwarb den Doktortitel in englischer Literatur des 19. Jahrhunderts. Von Ende der 1970er Jahre bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Er ist bekannt für seine gründlich recherchierten Romane, die oft auf realen Ereignissen basieren, und die in vielen Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt der Autor gemeinsam mit Frau und Kindern in Montecito, Kalifornien.
    „Sprich mit mir“ ist ein bitterböser Roman, der mit brutaler Offenheit aufzeigt was geschehen kann, wenn Menschen versuchen Tiere zu vermenschlichen. Ein Tier in Kleidung zu stecken, am Tisch mitessen zu lassen und mit ihm im selben Bett zu schlafen ist weder für den Menschen, noch für das Tier gut. Die Beziehung zwischen Aimee und Sam mag während seiner Kindheit noch tolerierbar sein, nach seiner Geschlechtsreife jedoch unnatürlich und äußerst gefährlich, da ein ausgewachsener Schimpanse Kräfte entwickeln kann, die nicht mehr beherrschbar sind. Gleichzeitig ist der Roman auch eine massive Kritik an Tierversuchen und Experimenten an Tieren, die unter dem Deckmantel der Wissenschaft und Forschung vorgenommen werden.
    Neben der interessanten Handlung ist auch der Schreibstil bemerkenswert. Boyle wechselt in der Geschichte die Perspektiven zwischen Aimee, Sam und dem Professor und unterstreicht so die Dreierbeziehung, indem er den Leser jeweils in ihre Gefühle und Gedanken hinein versetzt. Ja, auch Tiere haben Gefühle (wie jeder Tierbesitzer weiß), und besonders die von Sam wühlen auf, schockieren und stimmen sehr nachdenklich. Man ist irritiert von seiner menschlichen Seite und bestürzt, wenn plötzlich das wilde Tier in ihm durchbricht. Hat der Mensch wirklich das Recht, wilde Tiere zu vermenschlichen, in Käfige zu stecken und sie für seine Zwecke zu missbrauchen?
    Fazit: Ein außergewöhnlich einfühlsamer Roman über Tierliebe, über die Vermenschlichung von Tieren und über deren Missbrauch – sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 23.01.2021 bei bewertet

    Als Aimee Sam zum ersten Mal sieht, ist sie sogleich fasziniert. In einer Rate Show tritt Professor Guy Schemerhorn auf und präsentiert einen Schimpansen, der mittels Gebärdensprache mit Menschen kommunizieren kann. Wie ein Kind wächst er auf und verhält sich ebenso trotzig bis liebenswert. Bei ihrer ersten Begegnung springt sofort der Funke über, Sam entscheidet darüber, wem er vertraut und Aimee ist eine der Auserwählten. Sie zieht auf die Farm und kümmert sich fortan um das Tier, das für sie immer mehr von seiner animalischen Seite verliert. Auch wenn sie es immer wusste, ist sie doch vor den Kopf gestoßen, als Guys Projektleiter das Tier zurückfordert und schließlich abtransportiert. Die Verbindung zwischen Sam und Aimee ist jedoch bereits so eng, dass die Studentin alles daransetzt, wieder bei ihm zu sein und sogar bereit ist, noch weiter zu gehen.

    T.C. Boyle reißt in seinem neuen Roman gleich mehrere spannende Fragen auf: wie weit darf Forschung gehen und wie gehen wir mit Tieren für wissenschaftliche Erkenntnis um? Was unterscheidet Mensch und Tier bzw. wie ähnlich sind die beiden Spezies? Und natürlich wie im Falle Aimees: wann geht die Liebe zu einem Tier über unsere gesellschaftlich akzeptierte Grenze hinaus? Sam wird sehr vermenschlicht in der Geschichte, hin und wieder jedoch lässt Boyle das wilde Tier, das in ihm steckt raus und zeigt, welche Kraft und Gefährlichkeit er auch entwickeln kann, wenn er nur noch Instinkt-geleitet agiert.

    Auch wenn Sam fraglos der Star der Handlung ist, sind es doch die menschlichen Figuren, die die Brüche und Spannungsfelder aufzeigen, innerhalb derer sich die Geschichte abspielt. Die schüchterne Aimee, der es leichter fällt Zuneigung zu einem Schimpansen zu entwickeln als zu ihren Mitmenschen, die über die notwendige Sensibilität verfügt, die feinen Schwingungen Sams zu empfangen und ihm gleichermaßen Vertrauen zu vermitteln. Ihre nicht alltägliche Liebe lässt sie zur Kämpferin werden, die die Grenze zwischen Mensch und Tier infrage stellt. Guy Schemerhorn hingegen erscheint zunächst ganz der Forschung verschrieben, doch bald schon zeigt sich, dass er sich selbst näher ist als der Erkenntnis oder den Wesen, die im Zentrum seiner Wissenschaft stehen. Der notwendig nächste Schritt auf der Skala wird von dem rücksichtslosen Professor Moncrief personifiziert. Forschung, um an Reichtum und Ansehen zu kommen, als Gelegenheit zum Profit unter Ignoranz aller ethisch-moralischen ebenso wie erkenntnisorientierten Fragen.

    Mal unterhaltsam, mal spannend bietet der Roman auch auf emotionaler Ebene viele Facetten und lädt vor allem zum Nachdenken und Diskutieren ein. Da sich die menschlichen Figuren bisweilen mindestens ebenso primitiv Instinkt-geleitet verhalten wie der Schimpanse, muss am Ende die Frage offen bleiben, wer hier das zivilisierte und wer das wilde Wesen ist.

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  • 5 Sterne

    begine, 25.01.2021 bei bewertet

    Vermenschlichte Primaten

    T. C. Boyle hat sich in dem Roman „Sprich mit mir“ mit den Tierexperimenten befasst.

    Der Schimpanse Sam ist ein Forschungsprodukt. Mit ihm wird die Verständigung mit uns Menschen geübt.
    Er ist schon mit Professor Schemerhorn schon in einer TV-Show aufgetreten.
    Die Studentin Aimee meldet sich zur Hilfe an und wird zu Sams Anschruchpartnerin.

    Als das Projekt ausläuft holt sein Besitzer Sam wieder in sein Schimpansenhaus.
    Wie das da so zugeht, ist für Aimee ein Graus, das sie dort weiter arbeitet.

    Der Autor lässt sogar Sams Gedanken laut werden. Wenn die Schimpansen schon so geschult werden, kann man sich vorstellen, das das so geschehen kann.
    Der Schreibstil ist besonders anrührend. Die Geschichte um Sam ist mal Ernst, es gibt aber auch viele spaßige Stellen.

    T. C. Boyle ist einer unser großen Schriftsteller, die ich immer wieder verschlinge.
    Gute Unterhaltung mit einem großen Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 23.01.2021 bei bewertet

    Die Persönlichkeit eines Schimpansen

    Ein Forscherteam kümmert sich um den Schimpansen Sam, der die Gebärdensprache gut beherrscht. Sam wird hervorragend als Figur aufgebaut, in diesem Zeitabschnitt aber ausschließlich von außen durch die Perspektive der Menschen betrachtet.
    Doch es kommt der Tag, als die Sprachforschung mit Primaten nicht mehr weiter gefördert wird. Ein schmerzlicher Abschied folgt. Die Studentin Aimee, die Sam besonders liebt, will sich damit nicht abfinden.
    Mit Sam werden inzwischen Tierversuche absolviert. Für den Leser werden die Qualen dadurch, das sich Sam artikulieren kann, besonders deutlich.
    Die Figurenkonstellationen sind gut gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Roman jemand kalt lassen kann.
    T.C.Boyle hat hier ein weiteres mal ein bemerkenswertes Buch vorgelegt, das mich streckenweise wirklich gefesselt hat.

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  • 4 Sterne

    Daggy, 30.01.2021

    Auch ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von T.C. Boyle ist und ein klein wenig bin ich enttäuscht, weil die Erwartung so hoch war.

    Der Schimpanse Sam lebt bei Professor Guy Schemerhorn außerhalb auf einer Ranch. Als Aimee eine zurückgezogen lebende hübsche Studentin Guy und Sam in einer Fernsehshow sieht, weiß sie sofort, dass sie für ihn sorgen will. So wird sie zur engsten Vertrauten des Jungtieres. Eine Jahre leben sie dort gemeinsam auf der Farm. Guy und Aimee schlafen miteinander und versorgen den Affen mit Fast Food, Alkohol und Joints. Seine Aggressivität und Wut lassen sich nicht immer steuern. Aber Aimee hängt mit einer wahren Affenliebe an dem Tier. Sam hat denkt, da er früh von seiner Mutter genommen wurde, er sei ein Mensch und er kann unsere Sprache verstehen und in Gebärdensprache kommunizieren.

    Alle Betreuer wissen, dass das Tier eigentlich Dr. Moncrief gehört und als die Studien nicht mehr als sinnvoll gelten und die Fördergelder gestrichen werden, muss Sam zu ihm nach Iowa. Dort muss er mit anderen Schimpansen in Käfigen leben. Die Welt, die er kennt und die Menschen, die ihn umsorgt haben, sind plötzlich weg.

    Es ist einfach grausam, wie mit diesen uns so ähnlichen Geschöpfen, im Namen der Wissenschaft umgegangen wird. Das Leiden dieses am Anfang niedlichen kleinen Affenbabys, sind unerträglich und grausam.

    Die Erzählung wechselt immer wieder die Perspektive zwischen den einzelnen Menschen auf der einen Seite und Sam auf der anderen. Boyle versucht dabei die Gedanken von Sam beschreiben. Dadurch erleben wir seine Gefühle und seine Ängste und können sie Handeln nachvollziehen. Da die Kapitel nicht chronologisch angeordnet sind, hebt das zum Einen die Spannung, verwirrt aber auch manchmal.

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  • 4 Sterne

    Verena W., 05.04.2021

    Eindrucksvoller Roman

    Tom Coraghessan Boyle ist bekannt für seine kritischen, stets akribisch recherchierten Romanthemen. In "Sprich mit mir" beschäftigt er sich mit einem Forschungsprojekt, das darauf hinausläuft, einen jungen Schimpansen wie ein menschliches Kind groß zu ziehen und ihm Sprache beizubringen. Sam lernt, sich mit Hilfe einer Gebärdensprache mit seinen menschlichen Bezugspersonen zu verständigen. Die Studentin Aimée, als Helferin in das Unternehmen eingebunden, entwickelt eine große Liebe und Fürsorge für Sam. Doch dann wird das Projekt aus wirtschaftlichen Erwägungen von Sams Besitzer Moncrief abgebrochen und Sam zurück in einen Käfig verbracht. Hier erwartet ihn, ebenso wie die anderen dort lebenden Menschenaffen, der Verkauf an ein Tierversuchslabor. Aimée will das nicht zulassen und schmiedet einen Plan - mit unabsehbaren Folgen.
    Sehr effektiv beschreibt der Autor die einzelnen Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven, wechselweise aus der menschlichen und Sams. Und Boyle geht über das Thema des möglichen Spracherwerbs noch hinaus. Er stellt nicht nur den moralischen Aspekt von Tierversuchen auf den Prüfstein, sondern wirft Fragen nach Sams Selbst-Bewusstsein auf, zeigt die Folgen seiner menschlichen Erziehung und den Widerstreit zwischen seinen Gefühlen und seiner Schimpansennatur. Worin besteht die Grenze zwischen Mensch und Tier? Ist es vertretbar, dass Menschen sich so anmaßend und überheblich der Natur gegenüber verhalten? Auch, wenn er es nicht ausdrücklich ausspricht: Boyle fordert Respekt vor allen Lebewesen. Schon für Charles Darwin war klar: „Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück; sie werden durch dieselben Gemütsbewegungen betroffen wie wir.“

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 06.04.2021

    Mensch und Tier

    Durch Zufall erfährt die Studentin Aimee von Professor Schemerhorn und dem Schimpansen Sam, der mit dem Professor zusammen wohnt und wie ein Kleinkind in dessen Familie umsorgt wird. Sam kann in Gebärdensprache sprechen, es ist ein spannendes Experiment, das der Professor mit dem jungen Schimpansen auf die Beine gestellt hat. Doch dann wird Sam für Tierexperimente an eine andere Universität gebracht. Aimee hat den Schimpansen so sehr ins Herz gefasst, dass sie einen verrückten Plan schmiedet.

    Wie menschlich ist ein Schimpanse, der Seinesgleichen gar nicht kennt, sondern rein unter Menschen aufgewachsen ist und mit ihnen die Welt begreifen gelernt hat? T.C. Boyle lässt sich Zeit, die Geschichte zu entwickeln und dabei seine Gedanken zu unserem Umgang mit Tieren zur Sprache zu bringen. Nicht immer konnte ich mit den menschlichen Protagonisten in ihren Handlungen mitgehen, vor allem Aimee erscheint mir in vielem zu naiv, andererseits steht sie aber zu ihren Entscheidungen. Als Fazit bleibt zum Schluss die ethische Frage, wie wir Menschen mit Tieren umgehen.

    Diese spannende Geschichte um Tier und Mensch empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 2 Sterne

    Christina P., 26.06.2021 bei bewertet

    Unerwartet langweilig
    Tatsächlich kann auch ein Roman von T. C. Boyle ein absoluter Fehlgriff sein. An einer überzogenen Erwartungshaltung kann es nicht liegen, da ich bzgl. des Verlaufs zunächst wenig Erwartungen hatte. Vielmehr sind es der Aubau des Buches selbst, der Stil sowie die Charaktere, die mich ziemlich enttäuschten. Auch wenn es um den Schimpansen Sam geht, dem Prof. Schermerhorn die Zeichensprache versucht beizubringen, sind die meisten Szenen nicht mit Sam, sondern über Sam: Es wird über ihn geredet, gefachsimpelt, spekuliert, interpretiert und sein Leben verplant. Prof Schermerhorn hat bei seinem Projekt in erster Linie seine Karriere im Sinn, die Studentin Aimee redet sich in ihrer naiven Weltsicht ein, sich für das Wohl des Schimpansen einzusetzen - und der Besitzer von Sam denkt nur an seinen Profit. Das ist übrigens auch derjenige, der Sam zurückfordert - Sam wird nicht von irgendeiner Universität beschlagnahmt, sondern einfach von seinem Besitzer zurückgeholt. Zwar hat Sam selbst auch einige Kapitel, geschrieben aus seiner Sicht, aber die sind recht einfach gehalten und kaum emotionaler, als wenn ein Mensch die Szenen beschrieben hätte.
    Platziert hat der Autor das Geschehen in die Zeit Ende der 1970er bis Anfang der 1980er. Anstrengend war seine Entscheidung, viele Szenen, besonders zum Ende hin, aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, und zwar nicht parallel, sondern man macht einen Zeitsprung zurück und erlebt das Ganze nochmal - und wenn man Pech hat nochmal. Überhaupt muss man sich auf einige nicht weiter definierte Zeitsprünge gefasst machen, wodurch man beim Lesen schnell das Zeitgefühl verliert. Wär im Buch nicht angemerkt, dass die Handlung sich innerhalb von 3,5 Jahren abspielt - ich hätte es nicht benennen können.
    Ebenso anstregend waren die Charaktere: Der Professor, der erwartet, dass Frauen ihre Ziele für seine Karriere zurückstecken und bei dem ich mir nicht sicher war, ob er wirklich einen Charakter in Sam sah oder doch nur ein Objekt. Aimee in ihrer naiven und weltfremden Art, die sich für Sam hätte einsetzen können, bei der jedoch allein durch ihren Charakter bereits zu Beginn sicher ist, dass ihre Bemühungen zum Scheitern verurteilt sein werden. Und Sam, der mal als niedliches Haustier betrachtet wird, bis er aus Mangel als Möglichkeiten (oder fehlender Selbstbeherrschung?) zu Gewalt neigt und dann plötzlich nur noch das wilde Tier ist, bei Gefahr zum Abschuss freigegeben. Chance vertan, wirklich etwas zu bewegen. Von allen, sowohl von den Charakteren als auch vom Autor selbst.

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  • 1 Sterne

    Kerstin, 15.04.2021 bei bewertet

    Spricht mich leider nicht an

    Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ersten Blick verliebt zu sein. Er gehorcht Aimee aufs Wort. Doch wie sieht es bei Aimee aus?

    Das war mein zweiter T. C. Boyle. Ich habe schon Terranauten von ihm gelesen. Das Buch hatte mir gar nicht gefallen. Da ich „Sprich mit mir“ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ich gebe Boyle noch eine zweite Chance. Das war nun aber definitiv die letzte Chance. Ich bin auch von diesem Roman sehr enttäuscht. Ich komme mit dem Schreibstil nicht klar, er gefällt mir einfach nicht. Die Idee dieses Romans hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Sam beherrscht die Gebärdensprache und kann sich sehr gut mit seinen Pflegern verständigen. Benehmen kann er sich auch ganz wunderbar – wenn er denn will. In Aimees Anwesenheit ist er ein Exzellenzschüler. Dennoch bleibt er ein Tier. Das Buch ist in drei Teile geteilt, die jeweils unterschiedliche Epochen der Geschichte erzählen. Und so den Spannungsbogen unterstützen. Der größte Teil der Geschichte wird aus Aimees Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus Sams Sicht. In diesem sind alle Worte, die er gebärden kann großgedruckt. Was ich nicht verstehe ist, dass in Boyles Romanen scheinbar immer irgendwelche komischen Liebensbeziehungen auftauchen müssen, die nichts zur Handlung beitragen. Auch der Umgang mit dem Schimpansen gefällt mir nicht. Er isst dasselbe wie die Menschen – wären das gesunde Lebensmittel wäre es ja ok. Es ist aber hauptsächlich Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol?!

    Leider konnte mich dieser Roman überhaupt nicht überzeugen und hat mich leider nicht angesprochen. Deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jill W., 27.02.2021

    Faszination Schimpansen- ich konnte mich davon noch nie lossagen. Angefangen bei Bildern von Jane Goodall, die ihr Verhalten intensiv studierte, unter ihnen lebte und ihren Kampf für die Schimpansen bis heute führt, über Hollywood Filme und zahlreiche Dokumentationen. Die Frage, die immer wieder auftaucht, ist der grundlegende Unterschied zwischen Affen und uns, denn wenn wir allein den Faktor Erbgut betrachten, dann stimmt dieses zu 99% überein. Wo fängt das Tier sein an, wo hört es auf und gibt es die Möglichkeit einen Schimpansen so zu erziehen, dass wir ihn nicht mehr als Tier wahrnehmen, sondern als Mensch?

    Genau diesem Thema widmet sich das neuste Werk von T.C. Boyle in "Sprich mit mir" vom Hanser Verlag in eindringlicher, herausfordernder Art und Weise, bewusst mit dem Ziel anzuecken, stellenweise zu übertreiben und mich sensibilisiert zurückzulassen.

    Sam ist ein zweijähriger Schimpanse, der Menschen aufgrund seiner Aufzucht als Artgenossen auffasst, die Gebärdensprache dank seines Ziehvaters Dr. Schermerhorn in erstaunlicher Art und Weise beherrscht. Der Schimpansen Junge wird von eben diesem in der Nähe des Campus aufgezogen. Eine junge Frau mit Namen Aimee studiert dort und bewirbt sich zunächst auf einen Job als Hilfe für Sam. Schnell wird aus dem Job eine Passion, als jedoch der eigentliche Besitzer von Sam, Dr. Moncrief, in der Studie zur Erforschung der sprachlichen Interaktion zwischen Mensch und Tier nicht mehr den geforderten Erfolg sieht, holt er Sam kurzerhand ab, der von nun an für pharmazeutische Experimente herhalten soll. Aimee ist erschüttert und zögert nicht lange, bevor sie zu der abenteuerlichen Reise zur Rettung von Sam aufbricht, die ihr Leben nachhaltig verändern wird.

    Der Stil ist leicht, einnehmend, zugleich intensiv, die Zeilen geladen voller Emotionen, Witz und Wahrhaftigkeit. Die aufgeworfenen Fragen sind essenziell und tiefgründig, führen den Leser immer wieder zurück zum Ziel des Projektes mit Sam- der Überwindung von nur tierischen Trieben hin zu einer gar menschlichen Kommunikationsbasis mit einer klaren Meinung von Seiten Sams, der es entsprechend auszudrücken weiß. Die Entwicklung und Interaktion mit dem Schimpansen ist mit viel Liebe zum Detail beschrieben und somit haben nicht nur die Protagonisten Tiefgang, sondern zugleich auch Sam durch die vielen Passagen, die ihm gewidmet sind, seinen Gefühlen, Launen und der Beziehungswelt, die er zu seinem Umfeld aufbaut. Für mich vordergründig ist die erstaunliche Reise der Figuren und die Ironie der Geschichte, die Achterbahnfahrt der Gefühle und das Bewusstsein, dass wir uns als menschliche Spezies tendenziell erhaben fühlen, allwissend, die Fakten definierend und dabei die kleinen, feinen Momente übersehen, die die Welt verändern könnten, wenn wir in der Lage wären sie wahrzunehmen. Ein Mahnmal für unsere Gesellschaft, den wissenschaftlichen Fortschritt und das fehlende Empathie Gefühl mittendrin, dass uns zurückwirft. Eine Empfehlung für alle, die die Kommunikation zwischen Menschen und Schimpansen faszinierend finden, Geschichten mit einer gewissen Tragik wertschätzen können und sich der Welt der Wissenschaft sehenden Auges öffnen möchten.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 25.01.2021

    Menschen und Tiere

    " Da hieß es immer, Tiere hätten keine Gefühle, aber das war lächerlich: Ein Blick auf Sam reichte, um das zu wiederlegen. "

    Sind Tiere uns Menschen ähnlicher, als wir bis jetzt angenommen haben ? Haben sie auch Gefühle und wenn ja, kennen sie auch bewusst damit umgehen ? Auf diese ( und viele anderen ) Fragen möchte Professor Guy Schemerhorn genaue Antworten. Er betreibt Forschung und mit seinem Team zieht er den Schimpansen Sam wie ein Kind groß und bringt ihm sogar die Gebärdensprache bei. Sam isst gerne Pizza, trinkt ein Glas Wein dazu, beantwortet alle Fragen und lernt immer etwas Neues dazu. Als die Studentin Aimee Sam in einer Fernsehrshow sieht, ist das die Liebe auf den ersten Blick. Sie bewribt sich als studentische Hilfskraft bei dem Projekt und wird gleich von Sam akzeptiert. Schnell wird Aimee für Sam zu der wichtigsten Bezugsperson und die Beziehung ist wirklich einzigartig. Aimee ist auch die Einzige, die um Sam kämpft, als das Forschungsprojekt abrupt beendet wurde...
    Ich mag T.C. Boyle, aber diesmal fand ich die Lektüre bisschen schwierig. Das Thema ist nicht wirklich neu und bringt auch keine neue Erkenntnisse, die Geschichte verläuft größtenteils ruhig, unaufgeregt und wirkt auch bisschen blass. Dennoch hat der Autor geschaft mich doch zu überzeugen, da er sehr tiefgründig das Thema behandelt und viele unterschiedliche Aspekte zeigt. Alle, die mit Tieren zu tun haben, wissen genau, dass Tiere auch etwas empfinden, sie haben manchmal Angst, sind traurig oder zufrieden, trotzdem kann man die nicht auf gleiche Stufe, wie Menschen stellen. Es ist ein Balanceakt, bei dem vor allem um Respekt, Verantwortung und gesunden Menschenverstand geht. Na gut, das wissen wir eigentlich alles, wie gesagt, das Buch bringt nicht wirklich neue Erkenntnisse und ist auch nicht das Beste, was ich von Boyle gelesen habe. Weiterempfehlen möchte ich es aber trotzdem, da die Geschichte sehr nachdenklich stimmt ( und ja, nachdenken ist immer gut !) . Mich persönlich hat es auch emotional sehr bewegt ( irgendwie hat mir Sam das Herz gebrochen ) und das ist für mich das Wichtigste am Lesen.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SternchenBlau, 02.03.2021

    Das wundervolle Thema bleibt thesenhaft und ich kam an die Protagonist:inenn nicht wirklich ran. Von Boyle gibt es viel bessere Bücher.

    Bleibt thesenhaft

    Hm, die Themen fand ich durchaus spannend, und ich gehe auch sehr mit T.C. Boyles Haltung mit. Aber gerade weil ich andere Bücher von ihm so liebe, fand ich dieses doch recht mau.

    Dabei war ich von den ersten 20 Seiten recht angetan. Diese junge Studentin Aimee, die nicht recht weiß, wohin sie mit ihrem Leben soll, ist von Sam, dem Affen, den sie in einer Fernsehshow als Teil eines Experiments sieht, total elektrisiert. Und ich war ganz fasziniert, wie schnell ich an sie als Protagonistin rankomme bin, so dass sie schon nach wenigen Zeilen lebensecht vor meinem inneren Auge wurde.

    „Da spekulierte man über Leben auf andern Planeten, während hier, direkt vor uns, ein vollkommen anderes Bewusstsein existierte, das nur darauf wartete, freigesetzt zu werden. Kannten Affen einen Gott? Hatten sie eine Seele? Dachten sie über Tod und Erlösung nach?“

    Doch ziemlich schnell hatte ich mit den Protagonist:innen die größten Probleme des Buches. Ich kam über weite Strecken nicht wirklich an sie ran. Gut, ab der Mitte des Buches wurde es wieder etwas besser, aber so lebendig, wie zu Beginn des Buches, kam mir selbst Aimee nicht mehr nahe.

    Und die große Frage, WARUM Aimee so fasziniert ist, warum sie sich so für den Affen ins Zeug legt, bleibt eine große Leerstelle, die sehr unfreiwillig erscheint. Denn die Antworten des Buchs bleiben mir zu sehr an der Oberfläche: Mutterschaft, Liebe, Verantwortung, leider füllt Boyle diese Begriffe nicht so mit Leben, wie ich es von ihm erwartet habe. Damit zeichnet er auch ein recht binäres Genderbild zwischen sorgender Mutter-Rolle und der eines Vaters, der sich dann doch lieber rausnimmt, wenn es zu schwierig wird. (Einmal kommt das I-Wort vor, aber das könnte auch der Übersetzung geschuldet sein.)

    Grenzen der Forschung, ethische Fragen, Tierrechte und Umweltschutz, all das habe ich gesehen, und dass es Boyle wichtig ist, aber auch hier blieb mir das Buch zu sehr an der Oberfläche.

    Aber was ich richtig schade fand: An Sam, den Affen und eigentlichen Hauptprotagonisten, komme ich durch die marinierten Subjektiven nun auch nicht wirklich ran. (Obwohl das zugegebenermaßen im Verlauf des Buches besser wird.) Das verfehlt dann aber irgendwie das Thema des ganzen Buches. Ganz anders als in Boyles Kurzgeschichte „Hell Lodernd“ (erschienen in „Sind wir nicht Menschen“), bei der ich glaubte, die Tigerin Tara irgendwie wirklich verstehen zu können. Logisch, das ist Hybris, aber dort schaffte Boyle eben auf einem ganz schmalen Grat ein wenig jene Fragen zu beantworten, die er an der Stelle, die ich zitiert habe, selbst stellt.

    Meinen ersten Roman von T.C. Boyle habe ich als Teenagerin gelesen. Und seine Bücher haben mich lange beim Erwachsenwerden begleitet, durchaus prägend, auch, wenn Boyle fast so alt ist wie meine Eltern. Ich mag seine Themen, seine überbordende Sprache, seine scharfen Analysen, seinen Witz, das Ausloten seiner Figuren in Schachtelsätzen, die dann in meinem Kopf einen erhellenden Punkt finden.

    Aber irgendwann hatte ich das vielleicht ein bisschen über, die Bücher waren nicht mehr ganz so grandios. Ich habe dann vor einigen Jahren „Die Terranauten“ gelesen, nicht schlecht, aber eben auch nicht überragend. Im Vergleich nun mit „Sprich mit mir“ finde ich es aber spannender, geschlossener auch (was sehr zur geschlossenen Biosphären-Projekt passt) und bin vor allem mehr an die Protagonist:innen rangekommen. Dann habe ich kürzlich den ganz aktuellen Kurzgeschichten-Band „Sind wir nicht Menschen“ gehört, grandios gelesen von Florian Lukas. Und dabei war ich wieder so elektrisiert wie früher. Von „meinem“ Boyle.

    „Sprich mit mir“ hat viele spannende Themen, aber letztendlich bleibe ich bei meinem „Hm“. 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 14.03.2021

    Sam ist ungefähr zwei Jahre alt, als er mit seinem Betreuer Professor Guy Schemerhorn einen Auftritt der TV-Show „Sag die Wahrheit“ hat. Er erobert die Herzen der Zuseher, vor allem das von der jungen Studentin Aimee, die sich daraufhin bei Professor Schmerhorn bewirbt um bei der Studie rund um Sam mitzuwirken.
    Was ist denn das Besondere an Sam, der in Gebärdensprache kommuniziert und in seinem kleinen Anzug und dem tollpatschigen Gang so niedlich daherkommt? Sam ist ein Schimpanse.
    Der amerikanische Autor T. C. Boyle ist ein renommierter Schriftsteller, der sich immer wieder ganz speziellen Themen widmet, sich auf reale Ereignisse und daraus Stoff für seine Romane bezieht. Auch hier hat sich Boyle mit den historischen Studien um Bewusstsein und Spracherwerb bei Schimpansen auseinandergesetzt. Viel und gerne habe ich Boyle bisher gelesen, doch mit „Sprich mit mir“ hatte ich so meine Probleme.
    Da ist einerseits die Geschichte seiner menschlichen Protagonisten, Aimee und Guy, die mit den sonst so skurrilen Personen aus dem Boyleschen Universum nichts gemein haben. Im Gegenteil fand ich sie farb- und lieblos hingeklatscht, schablonenhaft. Ein Professor und seine Studentin, da kann es offensichtlich nicht ohne Affäre abgehen. Klassisch wird die Rollenverteilung, wenn es ums „Sorgerecht“ geht, auch wenn das schutzbefohlene Wesen hier kein Kind ist, sondern ein Affe. Das mag auch der Zeit geschuldet sein, in der der dieser Roman angesiedelt ist, irgendwo Ende der 1970er Jahre. (Dass Boyle den Zeitanker anhand von Neuerscheinungen am Musikmarkt setzt, das wiederum fand ich sehr gut gemacht) Ein bisschen mehr Originalität hätte ich mich für das humane Personal trotzdem gewünscht.
    Ja, und dann ist da Sam, der Schimpanse, um den alles geht. Ein Forschungsobjekt. Bemitleidenswert, denn nach dem Ausbleiben der Fördergelder, bleibt dem Tier nach der Studie nur mehr ein Käfig im Tierversuchslabor.
    „Die Art, wie er reagierte, hatte etwas so Rührendes, dass man ihn am liebsten umarmt hätte. Wie süß, sagte sie. Sowas von süß!“
    Boyle gibt Sam eine Erzählstimme. Und das funktioniert. Sam ist liebenswert. Sam ist schützenswert. Das Tier wird vermenschlicht. Hier gerät Boyle aber in meinen Augen genau in das Fahrwasser derer, die ihre Haustiere über alles stellen und beim Schnitzelfleisch die Bioqualität loben. „Es hatte doch so ein gutes Leben“
    „Ein Affentheater veranstalten? So nennt man das in der Verhaltensforschung: ein Affentheater veranstalten.“
    Die Gameshow zu Beginn des Buches hieß „Sag die Wahrheit“. Zum Schluss lernt Sam sogar zu lügen. Können Forscher, kann Boyle, können wir wissen, wie ein Tier, was ein Tier wirklich denkt. Wenn Boyle Sam „sprechen“ lässt, ist es doch auch nur das, was der Mensch meint und interpretiert. Im Übrigen glaube ich, dass jedes Tier in irgendeiner Form kommuniziert, vielleicht nicht immer mit uns.
    Guy Schmerhorn ging es nie um den Affen, sondern um das Projekt. Bei Boyle bin ich mir nicht sicher.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gst, 05.03.2021

    Affenliebe

    Ein interessantes Thema hat T.C. Boyle in diesem Buch aufgegriffen: Wie nah stehen uns Tiere?

    Die Studentin Aimee ist fasziniert von Sam, dem Schimpansen, den Professor Guy Schermerhorn im Fernsehen vorgestellt hat. Denn er kann in Gebärdensprache kommunizieren. Als sie dann bei eben diesem Professor eine Stellenanzeige findet, bewirbt sie sich und wird vom ersten Moment eingespannt. Nicht vom Professor, sondern von Sam, dem Schimpansenjungen, der sofort Vertrauen zu ihr hat. Sie lässt das Studium sausen und beschäftigt sich rund um die Uhr mit Sam. Als die Studie, in der es um Gebärdensprache von Affen geht, abgesagt wird und Sam zum Züchter zurück muss, setzt sie sich mit all ihren Mitteln für den Schimpansen ein.

    Dass Haustiere mit uns kommunizieren – wenn auch nicht mit Gebärdensprache – weiß wohl jeder Hunde- oder Katzenliebhaber. Doch: Wie weit kann man wilde Tiere domestizieren und was ist die Folge davon? Laut Wikipedia gehören Affen und Menschen wegen ihrer großen Gehirne in die Gruppe der Primaten. Doch kann man sie deswegen gleich setzen?

    T.C.Boyle erzählt seinen Roman aus drei Perspektiven. So lernen wir das Verhalten und die Gedanken von Guy, Aimee und auch Sam kennen. Als Leser kann man sich gut in alle drei Charaktere hineinversetzen. Was mich allerdings beim Lesen etwas störte, war die Erzählweise, die so manche plötzliche Zeitsprünge aufwies und es nicht schaffte, mich jederzeit bei der Stange zu halten.

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    Kerstin, 15.04.2021

    Spricht mich leider nicht an

    Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ersten Blick verliebt zu sein. Er gehorcht Aimee aufs Wort. Doch wie sieht es bei Aimee aus?

    Das war mein zweiter T. C. Boyle. Ich habe schon Terranauten von ihm gelesen. Das Buch hatte mir gar nicht gefallen. Da ich „Sprich mit mir“ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ich gebe Boyle noch eine zweite Chance. Das war nun aber definitiv die letzte Chance. Ich bin auch von diesem Roman sehr enttäuscht. Ich komme mit dem Schreibstil nicht klar, er gefällt mir einfach nicht. Die Idee dieses Romans hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Sam beherrscht die Gebärdensprache und kann sich sehr gut mit seinen Pflegern verständigen. Benehmen kann er sich auch ganz wunderbar – wenn er denn will. In Aimees Anwesenheit ist er ein Exzellenzschüler. Dennoch bleibt er ein Tier. Das Buch ist in drei Teile geteilt, die jeweils unterschiedliche Epochen der Geschichte erzählen. Und so den Spannungsbogen unterstützen. Der größte Teil der Geschichte wird aus Aimees Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus Sams Sicht. In diesem sind alle Worte, die er gebärden kann großgedruckt. Was ich nicht verstehe ist, dass in Boyles Romanen scheinbar immer irgendwelche komischen Liebensbeziehungen auftauchen müssen, die nichts zur Handlung beitragen. Auch der Umgang mit dem Schimpansen gefällt mir nicht. Er isst dasselbe wie die Menschen – wären das gesunde Lebensmittel wäre es ja ok. Es ist aber hauptsächlich Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol?!

    Leider konnte mich dieser Roman überhaupt nicht überzeugen und hat mich leider nicht angesprochen. Deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

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    https://lieslos.blog/, 03.02.2021

    T. C. Boyle hat mit „Sprich mit mir“ eine eindrucksvolle und außergewöhnliche Geschichte komponiert, die nicht nur wunderbar unterhält, sondern zum Nachdenken anregt und ein interessantes und wichtiges Thema aufgreift, das die Menschheit schon seit Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten umtreibt.

    Es geht um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, genauer gesagt zwischen Menschen und den ihnen verwandten Schimpansen, und auch darum, wieviel Menschliches im Tier und wieviel Tierisches im Menschen steckt.

    Wo sind Parallelen, Überlappungen, Unterschiede?
    Sind sich Tiere ihrer selbst bewusst?
    Haben sie Werte und eine Vorstellung von Moral, Ethik oder gar Religion?
    Können sie Zukünftiges antizipieren, ihr Handeln planen oder eine Sprache erlernen und damit Gefühle ausdrücken?
    Ist es möglich sich mit einer anderen Spezies zu unterhalten?
    Wie laufen die mentalen Prozesse in Vertretern einer anderen Spezies ab?
    Müssen die Grenzen der Forschung enger gesteckt werden oder ist im Namen der Wissenschaft (fast) alles erlaubt?
    Ist der Mensch den Tieren überlegen?
    Darf er sie in seinem größenwahnsinnigen Allmachtsstreben beherrschen und unterwerfen?
    Sollte man sie nicht lieber in ihrem gewohnten und natürlichen Lebensraum belassen und sind sie nicht letztendlich instinktgeleitete, gefährliche, unkontrollierbare und unberechenbare Wesen, die ein Recht auf ihre Freiheit haben?

    T. C. Boyle wirft zwischen den Zeilen und völlig unaufdringlich all diese Fragen auf, indem er uns die fesselnde Geschichte des Schimpansen Sam erzählt.

    Die 21-jährige Aimee ist eine hübsche und introvertierte Studentin, die in einem Studentenwohnheim an der kalifornischen Küste wohnt und das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten. Ihren Alltag aus Lernen und Arbeiten findet sie bisweilen recht eintönig und manchmal fragt sie sich, ob ihr Streben nach einem Studienabschluss überhaupt von Erfolgt gekrönt sein wird.

    Beim Zappen durch die TV-Kanäle bleibt sie eines Tages in einer Gameshow hängen.
    Der 32-jährige erfolgsorientierte, selbstbewusste, sympathische und charismatische Wissenschaftler Dr. Guy Schermerhorn erregt ihre Aufmerksamkeit, weil er behauptet, er könne Affen zum Sprechen bringen.
    Als er auf der Bühne mit seinem zweijährigen zutraulichen Schimpansen Sam mit Hilfe von raschen Fingerbewegungen und flinken Gesten kommuniziert, ist es um Aimee geschehen.
    Wie gebannt hängt sie am Bildschirm und die Vorstellung davon, sich mit Hilfe der Gebärdensprache mit Angehörigen einer anderen Spezies unterhalten zu können, fasziniert sie.

    Sie findet heraus, dass Dr. Schermerhorn, der ihr schon in der Sendung irgendwie bekannt vorkam, an ihrer Universität als Privatdozent für Psychologie und gleichzeitig in einem Primatenforschungsprogramm von Dr. Moncrief, dem offiziellen Eigentümer von Sam, tätig ist.
    Im Rahmen dieses Projekts soll die Aufzucht von Schimpansen in menschlicher Umgebung erforscht werden.
    Als Aimee am Schwarzen Brett einen Zettel hängen sieht, auf dem zu lesen ist, dass Dr. Schermerhorn eine studentische Hilfskraft sucht, die sich um Sam kümmert, nimmt sie postwendend Kontakt mit ihm auf.

    Dr. Schermerhorn lädt sie zu einem Bewerbungstreffen zu sich nach Hause ein, um letztlich Sam selbst darüber entscheiden zu lassen, ob Aimee seine „Affensitterin“ sein darf.
    Bereits bei ihrer ersten stürmischen Begegnung ist es klar: Aimee hat die Stelle und darf auf der Ranch einziehen, auf der Sam wie ein Kind aufgezogen und unterrichtet wird.

    Der Roman spielt zunächst auf zwei Zeitebenen, die sich einander nähern und schließlich treffen.
    Im einen Erzählstrang begleiten wir Guy, der in Moncriefs Forschungsprojekt tätig ist, sowie Aimee und Sam, zwischen denen sich schon bald eine vertraute Verbundenheit und einzigartige Beziehung entwickelt.
    Wir erfahren, dass er bei einem seiner „Affentheater“ eine junge Frau ins Gesicht gebissen hat, was das gesamte Projekt gefährdet. Aber es kommt noch schlimmer...
    Zu Beginn des anderen Erzählstrangs begegnen wir Sam, der in einem Käfig eingesperrt ist und dem es mit einem Trick gelingt, auszubrechen...

    Mehr möchte ich vom Inhalt nicht erzählen, weil ich die Spannung nicht vorwegnehmen und niemandes Lesevergnügen minimieren möchte.

    T. C. Boyle spielt mit den Zeitebenen und Perspektiven, was den Roman noch spannender macht, als er aufgrund seines Inhalts ohnehin schon ist.
    Im einen Kapitel wird Sam fokussiert und wir erfahren, was er erlebt und wie er vermeintlich fühlt, im nächsten werden „die Anderen“, v. a. Aimee näher beleuchtet.

    Wie im Roman „Die Terranauten“, den ich zuletzt von T. C. Boyle gelesen habe, hat der 1948 geborene amerikanische Schriftsteller auch hier wieder ein höchst interessantes wissenschaftliches Projekt ins Zentrum seiner Geschichte gestellt. Und wieder hat es sehr viel Spaß gemacht, dem Experiment in Gedanken zu folgen.

    Ich empfehle diesen unterhaltsamen und packenden Pageturner, in dem viel Wissenswertes, Absurdes, Erstaunliches, Empörendes und Komisches steckt, sehr gerne weiter.

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    Webervogel, 30.01.2021

    Zwischen Tier und Mensch

    In dieser außergewöhnlichen Geschichte geht es um verschwimmende Grenzen und darum, was möglich ist, was moralisch ist, was das Beste ist – aber auch um Liebe und Vertrauen aus einer gänzlich ungewöhnlichen Perspektive. Auch Kommunikation ist ein großes Thema, wie der Titel „Sprich mit mir“ schon erahnen lässt. Hauptfigur Sam kann zwar nicht sprechen, sich aber in Zeichensprache verständlich machen sowie zuhören. An und für sich mag das noch nicht so ungewöhnlich sein – doch Sam ist ein Schimpansenkind. Ein 10.000 Dollar-Menschenaffe, der im Rahmen eines Spracherwerb-Forschungsprojekts von Professor Guy Schermerhorn menschlich erzogen wird. Und so wächst Sam in einem kalifornischen Ranchhaus auf, lernt sich mit Menschen zu verständigen, isst Cheeseburger und schläft in einem Bett. Sogar ins Fernsehen schafft er es, als Guy mit ihm in einer Rateshow auftritt. Dadurch erfährt die introvertierte Studentin Aimee von dem Forschungsprojekt und wird kurz darauf von Guy als Hilfskraft eingestellt. Sie und Sam haben sofort eine Verbindung zueinander und schon bald ist die Beziehung zu ihrem Schützling die wichtigste in Aimees Leben. Für Guys Mentor, Dr. Moncrief ist der Schimpanse jedoch nur eines von vielen teuren Versuchstieren – und sein Eigentum. Und als er beschließt, die Forschung einzustellen und Sam in seinen Schimpansenstall nach Iowa zu holen, stellt das nicht nur dessen Leben auf den Kopf.

    In diesem Roman wechseln sich zwei unterschiedliche Perspektiven kapitelweise ab: Eine menschliche (meist Aimees) und Sams tierische. Die Kapitel aus Sams Sicht sind wesentlich kürzer und handeln von seinen Empfindungen und Bedürfnissen. Die Gedanken des menschlich aufgezogenen Affens erscheinen sowohl tierisch als auch ziemlich gut nachvollziehbar. Ob Mensch oder Schimpanse: T. C. Boyle hat facettenreiche Charaktere erschaffen, die aus sehr unterschiedlichen Motivationen handeln und dabei durch und durch authentisch wirken. Manche Episoden greift „Sprich mit mir“ zwei- oder sogar dreimal auf; aus Sams sowie aus Aimees und/oder Guys Perspektive. Langeweile kommt dabei nicht auf, denn die unterschiedlichen Bewertungen von Situationen lesen sich spannend. Und nicht nur Aimee und Guy sinnieren ab und an, was Forschung kann und Forschung darf – auch als Leserin habe ich mir diese Frage immer wieder gestellt. Denn Sam ist zwar kein Mensch, doch auch mit seinen Artgenossen hat er nicht mehr viel gemein. Ist das gut für ihn? Bis zum Schluss habe ich mit ihm und Aimee mitgefiebert und konnte den Roman kaum mehr aus der Hand legen.

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    Leser100, 27.03.2021

    Sam ist ein Affe – nein ein Schimpanse würden Aimee die „Babysitterin“ Sams und Guy, Professor für Spracherwerb sagen. Er selbst weiß das allerdings nicht. Denn er wurde seiner Mutter kurz nach der Geburt entrissen und wie ein Mensch aufgezogen. Mit Gebärden erlernte er die menschliche Sprache und kann sich damit beachtlich gut verständigen. Doch immer wieder bricht das wilde Tier aus ihm heraus, dann zerlegt er zum Beispiel Einrichtungsgegenstände.
    Ob Tier oder Mensch darum geht es in diesem Roman. Hat der Mensch in Bezug auf das Erlernen einer komplexen Sprach ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Lebewesen auf unseren Planeten oder sind auch andere Spezies hierzu in der Lage. Steht der Mensch als intelligentes Wesen über allen anderen Lebensformen? Lässt sich daraus der Anspruch ableiten Tiere nach Lust und Laune zu benutzen, ihnen Schmerz und Leid zuzufügen?
    Als Aimee den Schimpansen Sam mit seinem Halter Guy im Fernsehen sieht erkennt sie ihre Bestimmung. Sie will bei dem Professor arbeiten und sich fortan um dieses einzigartige Wesen kümmern. Diesen Plan setzt sie in die Tat um. Sie baut zu Sam eine einzigartige Beziehung auf und liebt in durch und durch wie ein Kind. Guy ist Sprachforscher und Sam sein Forschungsobjekt. Sein Leitspruch lautet: „Verliebe dich nie in dein Forschungsobjekt“. So ganz gelingt im das nicht. Aber im Vordergrund seines Handeln steht, trotz der unbestreitbaren Sympatie zu Sam, seine berufliche Karriere und seine Selbstdarstellung. Dann gibt es noch den Besitzer von Sam, Professor Moncrief, der Sam nur an Guy ausgeliehen hat. Er sieht den Schimpansen so wie alle seine anderen 40 Schimpansen als reine Forschungsobjekte die er auch schon mal an die pharmazeutische Forschung weiterverkauft wo sie u.a. mit Aids infiziert werden. Zwischen diesen Polen bewegt sich die Handlung. Selbstlose Liebe, Profitgier, missverstandene Tierliebe und Selbstprofilierung stehen sich unversöhnlich gegenüber. Aber auch Sam kommt zur Sprache, seine Sicht der Dinge unterscheidet sich von denen aller menschlichen Protagonisten ist aber nicht weniger interessant.
    Ein aufwühlender, trauriger Roman, der wütend macht und nach der Legitimierung der Selbstherrlichkeit der Menschen und all ihrer damit beanspruchten Vorrechte fragt.

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    Cosmea, 13.02.2021

    Ein Schimpanse mit Familienanschluss
    In „Sprich mit mir“, T.C. Boyles neuem Roman, leitet der junge Wissenschaftler Guy Schermerhorn ein Forschungsprojekt, in dem festgestellt werden soll, über welche Fähigkeiten zur Interaktion mit Menschen Schimpansen verfügen. Immerhin ist ihr Erbgut fast identisch mit dem des Menschen. Wie weit gehen die Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Tier tatsächlich? Zur Klärung dieser Frage hat ihm sein Chef Prof. Moncrief einen jungen Schimpansen zur Verfügung gestellt, den Schemerhorn mit einem Team aufzieht, zu dem anfangs auch seine Ehefrau gehört, bis die Ehe zerbricht, weil das Projekt für Guy wichtiger ist als alles andere. Er hat den Schimpansen namens Sam in einer vielbeachteten Fernsehsendung vorgestellt. Auf seine Anzeige hin bewirbt sich die junge Aimee, die Sam unbedingt kennenlernen will. Aimee und Sam mögen sich auf Anhieb, und das ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit, wobei die Zuneigung zwischen den Beiden ständig wächst. Sam hat die Gebärdensprache gelernt, kann auf Fragen antworten und Wünsche äußern. Das Prinzip der Fremdpflege funktioniert so gut, dass der Schimpanse gar nicht weiß, dass er ein Tier ist.
    Doch dann werden eines Tages die Fördermittel für das Projekt gestrichen, und Moncrief verlangt Sam zurück. Das ist der Anfang vom Ende. Moncrief sperrt Sam auf seiner Schimpansenfarm in einen stinkenden kleinen Käfig. Sam wird immer wieder mit dem Stachel und mit Elektroschocks misshandelt, weil er ungehorsam ist. Das Leid des von seinen geliebten Menschen getrennten Tiers ist für den Leser schwer zu ertragen.
    In mancher Hinsicht erinnert mich Boyles Roman an „Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“, in dem ebenfalls die ethischen Implikationen eine Rolle spielen. Hat der Mensch das Recht, Tiere zu Forschungszwecken zu missbrauchen und sie - wenn sie entbehrlich oder nicht mehr profitabel sind - an die biomedizinische Forschung zu verkaufen, wo an ihnen grausame Experimente vorgenommen, sie sogar getötet werden? Auch Boyle ist ein berührender Roman gelungen, der den Leser nachdenklich macht. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

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