Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 145588638

Buch (Gebunden) 24.70
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feliz, 03.04.2023

    Als eBook bewertet

    Ich liebe das Cover des Buches, weil es so unglaublich ausdrucksstark ist. Man erkennt sofort, dass es sich bei der Abbildung um Medusa handeln muss, auch weil die Darstellung an die auf antiken Vasen oder Abbildungen ähnelt. Dadurch bekommt man direkt einen Einblick, worum es in der Geschichte in etwa gehen wird.

    Ich liebe antike Mythologie und habe mich auch während meines Studiums damit beschäftigt, von daher war ich sehr auf die Geschichte gespannt: Als Stheno und Euryale ihre Höhle auf der Insel fernab der Menschen verlassen, staunen sie nicht schlecht, denn dort liegt ein Baby, das offensichtlich ihre Schwester ist, aber anders als sehr sterblich zu sein scheint. Während die beiden Gorgonen noch überlegen, ob sie das Kind einfach liegenlassen sollen, beginnt es zu weinen und sie entscheiden, sich erst einmal um die Kleine zu kümmern. Aus der kurzen Zeit werden Jahre und nach und nach verstehen die Gorgonen die menschlichen Bedürfnisse ihrer kleinen Schwester immer besser und schließen sie trotz ihrer Sterblichkeit ins Herz. Ihre unglaubliche Schönheit bleibt auch dem Meeresgott Poseidon nicht verborgen und er bedrängt sie im Tempel der Athene. Diese verflucht Medusa daraufhin aus Wut und verdammt sie zu einem Leben als Monster mit Schlangenhaaren. Sie zieht sich in Folge dessen von allen anderen zurück, um niemanden zu verletzten, bis sich Perseus aufmacht, um das Monster zu töten.

    Ich kenne die Geschichte der Medusa aus verschiedenen antiken Quellen und auch ein paar moderne Rezeptionen dazu, deswegen war ich sehr gespannt auch diese Umsetzung und die Darstellung dieser. Ich fand es unglaublich gelungen, dass der Schreibstil etwas an die Übersetzung der antiken Erzählungen angelehnt ist. Dadurch wird die Darstellung an einigen Stellen sehr poetisch und wenig explizit, das finde ich aber keinesfalls störend, sondern es hat im Gegenteil vielmehr dazu geführt, dass auch eher das Gefühl hatte, eine mythologische Erzählung zu lesen, was hervorragend zu der Art der Geschichte passt. Allerdings braucht man dadurch auch ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden.

    Das liegt auch daran, dass die Kapitel regelmäßig aus anderen Perspektiven erzählt werden, was ich zu Beginn extrem gelungen fand, mich mit der Zeit aber durchaus genervt hat. Zu Beginn mochte ich noch, wie die verschiedensten Charaktere ihrer Seite der Geschichte erzählen und bei einigen ergibt das auch durchaus Sinn, einige hätte man sich aber auch schenken können, weil sie nur Dinge erzählen, die auch aus einer anderen Sicht erzählt hätten werden können, ohne dass man wesentliche Inhalte verpasst hätte. Ich habe manche Kapitel fast schon quergelesen, weil ich den Inhalt nicht so entscheidend für die Handlung fand und ich wissen wollte, wie es mit Medusa und Perseus weitergeht. Ich wusste natürlich, wie es ausgehen musste, aber für sie hätte ich mir dennoch ein anderes Ende gewünscht. Man hat sie kennengelernt, wusste, warum sie zu dem geworden ist, das sie ist und dass sie ihr Ende nicht verdient hatte. Diese Ungerechtigkeit hat mich echt wütend gemacht und es mir schwieriger gemacht, das Buch danach noch weiterzulesen, weil ich so meine Probleme mit den anderen Charakteren hatte. Mir ist durchaus bewusst, dass die Personen nicht sympathisch sein müssen, vielleicht extra nicht sein sollen, aber genau das ist es, was es mir oft schwer macht, ein Buch dann wirklich zu lieben, vor allem wenn man den groben Ablauf der Geschichte bereits kennt. Hier war leider genau das mein Problem, ich wollte natürlich wissen, ob sich die Autorin genau an die antiken Mythen hält oder einen neuen Weg geht, so richtig zufrieden war ich irgendwie aber nicht. Das mag auch daran liegen, dass ich schon verschiedenste Adaptionen gelesen habe und vielleicht ein bisschen mehr erwartet habe.

    Alles in allem fand ich den Anfang des Buches wirklich gelungen und vor allem Medusa hat mich sehr in ihren Bann gezogen, aber wir waren es zu viele Perspektiven und mir persönlich fehlte die Person, die ich richtig ins Herz schließen konnte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 06.02.2023

    Als Buch bewertet

    Medusa ist eine Gorgone und lebt gemeinsam mit ihren beiden Schwestern in einer Höhle nahe am Strand. Für die Menschen sind Gorgonen Ungeheuer, aber Medusa liebt ihre Schwestern sehr. Medusa ist die jüngste und schönste der drei und die einzige Sterbliche unter ihnen...eines Tages weckt Medusa das Begehren von Meeresgott Poseidon und dies wird ihr zum schrecklichen Verhängnis...

    Der Schreibstil dieser mythischen Geschichte ist sehr märchenhaft und dennoch schockierend und ehrlich. Erzählt wird nicht nur aus der Sicht von Medusa und ihren beiden Schwestern, sondern auch die verschiedensten griechischen Götter, Hesperiden und Sterbliche wie Andromeda kommen zum Zug und mache die Geschichte so sehr abwechslungsreich. Hinten befindet sich ein Anhang mit den wichtigsten Personen der Handlung, aber dennoch sollte man sich meiner Meinung nach wenigstens etwas mit der griechischen Götter-und Sagenwelt rund um Medusa auskennen, sonst könnte es schwierig werden bei so vielen Personen und Zusammenhängen...

    Mir hat diese Geschichte wirklich gefallen und sie konnte mich berühren und in den Bann ziehen. Die Geschichte leitet den Leser an die bekannten (Helden-) Geschichten zu hinterfragen und einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Ist das Monster dann immer noch das Ungeheuer oder ist es eigentlich jemand, mit dem man zunächst nicht gerechnet hat. Die Personen im Buch sprechen den Leser auch immer wieder direkt an, was einen noch mehr in die Geschichte reinzieht und nachdenklich macht...

    Mit Medusa und ihren Schwestern konnte ich sehr mitfühlen, aber auch die Götter und Helden wurden gut ausgearbeitet, auch wenn man vielleicht nicht jeden Charakter leiden kann. Das Ende finde ich sehr passend zur Geschichte und dramatisch aber auch irgendwie episch-gelungen!

    Fazit: Eine bekannte Geschichte einmal aus einem anderen Blickwinkel erzählt- ich fand es höchst spannend und berührend. Das Buch bekommt eine verdiente Weiterempfehlung und die vollen fünf Sterne von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Niko, 19.02.2023

    Als Buch bewertet

    Wunderschöne Neuerzählung

    Ich habe immer interessant gefunden, wie manche Bücher die Sicht über den Charakteren total ändern. Das passiert vor allem in den Neuerzählungen der Mythologie und Natalie Haynes's Buch „STONE BLIND – Der Blick der Medusa“ ist genau so ein Buch.
    Die Geschichte ist aus verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben, was die Hintergrunde verständlicher macht. Alle Erzählstränge führen am Schluss zusammen zu Medusa. Es wird der Herkunft einiger Mythen erklärt, und die Spielereien und Streitigkeiten zwischen Götter näher betrachtet. Die Götter werden meistens als egoistische und sogar gemeine Charaktere vorgestellt. Medusa kennt fast jeder als einen bösen Charakter in der griechischen Mythologie. Hier wird aber Perseus in einem weniger guten Licht gebracht, dafür fragt man sich, ob Medusa wirklich ein Monster war, oder zu einem Monster gemacht wurde.
    Der Schreibstil ist wunderschön, ich habe sehr einfühlsam gefunden, wie einfach manche Dinge erklärt sind, zum Beispiel was Liebe ist.

    Ich finde das Buch „STONE BLIND – Der Blick der Medusa“ für alle Fans von griechischer Mythologie empfehlenswert. Das Buch ist sehr unterhaltsam und spannend, wunderschön, fast poetisch, erzählt und bringt ein neues Licht in Medusas Geschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 02.02.2023

    Als Buch bewertet

    Romane, die an der griechischen Mythologie angelehnt sind, haben ja Konjunktur. Und mich freut es, denn ich finde diese Art von Histo-Fantasy-Mix cool. Die eigentlichen Geschichten haben reichlich Potential dafür, dass man sie auf neue Art wieder erzählt. Und das Buch von Nathalie Haynes gehört zu den besonders gelungenen.

    Medusa, die in unseres Köpfen ja eher als die Böse abgespeichert ist, wird hier auf eine ganz neue Art in Szene gesetzt. Denn sie ist unverschuldet verflucht worden und wird zum Ziel des jungen Perseus, der mit ihrem Tod Ruhm erringen will.

    Besonders begeistert hat mich, dass die Autorin zu verschiedenen Stilmitteln greift, um die Leser schnell und tief in die Story zu verstricken. Zum einen wechselt sie immer wieder die Sichtweise und erzählt aus der Perspektive diverser Charaktere. Dadurch kann man sich ein gutes Bild davon machen, wie es zu den dramatischen Geschehnissen kam. Und man kann darüber sinnieren, wer der Schuldige für die Toten und die Gewalt war. Dabei findet man Medusas Schicksal tragisch aber kann auch ihre Klugheit bewundern.
    Außerdem wird man in einem Abschnitt als Leserin ganz persönlich angesprochen und dazu animiert, mitzudenken.

    Ein intelligentes Buch mit einem wundervollen Cover. Was will man mehr.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Meggie, 10.03.2023

    Als eBook bewertet

    Medusa wird als Säugling vor dem Höhleneingang ihrer Schwestern zurückgelassen und lebt fortan als Sterbliche bei den Gorgonen. Als Jugendliche besucht sie den Tempel der Athene. Dort wird sie jedoch vom Meeresgott Poseidon missbraucht. Sehr zum Missfallen der Göttin Athene, die ihre Wut an Medusa auslässt und sie verflucht. Fortan wird alles, was Medusa erblickt, zu Stein verwandelt. Ihr Schicksal hinnehmend, zieht sich Medusa immer weiter zurück. Doch dann steht Perseus vor ihr, der sich aufgemacht hat, das Haupt einer Gorgone zu erobern, um seine Mutter davor zu retten, jemand heiraten zu müssen, den sie nicht heiraten will.

    Die griechische Mythologie lässt sehr viel Spielraum für Geschichten. In letzter Zeit sind einige Romane erschienen, in denen die Frauen der griechischen Antike zu Wort kommen. Schon Jennifer Saint und Madeline Miller konnten mich mit ihren Romanen überzeugen. Und nun wird auch Natalie Haynes sich einreihen. Denn ihr Roman über die Gorgone Medusa, die dazu verdammt wird, mit ihrem Blick alles zu Stein werden zu lassen, hat mich vollends überzeugen können.

    Auch wenn ich zu Anfang etwas verwirrt war, hat die Autorin es schnell geschafft, dass ich fast nicht vom Buch ablassen konnte. Diese Verwirrtheit wurde dadurch ausgelöst, dass die Autorin verschiedene Charaktere zu Wort kommen lässt. So ist es mal Hera, mal Athene, mal die Gorgonen oder noch viele andere, die in ihren Kapiteln Teile des Romanes erzählen. Meint man, dass dies nicht zu einem roten Faden führen kann, wird dann doch bald klar, dass gerade dieser doch vorhanden ist und jedes Kapitel langsam zum großen Ganzen führt.

    Zwischendrin kommt immer wieder Medusa zu Wort. Kennt man sie eigentlich aus anderen Erzählungen als rachsüchtig, kämpferisch und absolut tödlich, wird sie hier als sanftmütiges Mädchen beschrieben, dass seinen Platz auf der Welt noch nicht gefunden hat. Sie verehrt ihre beiden Schwestern, ist freundlich, klug, ruhig und naturverbunden. Und doch sehnt sie sich im Inneren nach Antworten, die sie leider nicht bekommt.

    Die Autorin beschreibt in einer wunderbaren Art die ganze Geschichte von Medusa. Sie erzählt von Göttern, von Königen und Prinzessinnen. Sie lässt Nebenfiguren zu Wort kommen, erzählt ganze Kapitel aus der Sicht der Nereiden. Vor allem Frauen haben das Wort, aber dann kommt Perseus und auch seine Geschichte wird erzählt. Erst am Ende führt alles zusammen und das Puzzle wird zusammengesetzt.

    Die Kapitel sind zwar immer recht kurz gehalten, enthalten aber alles, was für die Erklärung notwendig ist. Die Götter waren ebenso einbezogen, wie die Sterblichen und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sämtliches Repertoire der griechischen Mythologie aufgefahren hat. Auch hat sie sehr deutlich gezeigt, wie rechthaberisch und egoistisch die Götter allesamt sind und dass sie sich eigentlich nur mit Widerwillen in die Geschehnisse der Sterblichen einmischen wollen, sobald es darum geht, jemandem zu helfen. Wenn es allerdings darum geht, jemandem zu schaden, sind sie sofort zur Stelle.

    Der Erzählstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf ihren nächsten Roman, den ich auf alle Fälle lesen werde.

    Meggies Fussnote:
    Ein tödlicher Blick einer gebrochenen Frau.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    April1985, 12.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die tragische Figur der Medusa hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Doch egal welchen Film oder welches Buch ich bislang gelesen habe, Medusa wurde immer als Antagonistin - das Monster, welches im steinernen Garten auf ihre Opfer wartet, dargestellt. Natalie Haynes räumt mit diesem verstaubten Bild auf und erzählt "die wahre Geschichte".

    Wer ist hier das Monster?

    Von ihren Eltern den Meeresgöttern Phorkys und Keto als Baby ausgesetzt, wächst Medusa bei ihren Schwestern , den Gorgonen, auf. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, den geflügelten Wesen mit Reißzähnen und Schlangenhaaren, ist Medusa wunderschön und sterblich. Einzig kleine Flügel unterscheidet Medusa von den Menschen. Anfangs wissen die Gorgonen nicht so recht wie sie mit dem zerbrechlich wirkenden Kind umgehen sollen. Doch nach und nach lernen sie die Bedürfnisse der kleinen Medusa kennen und ziehen diese auf liebevolle Art groß. Medusa wächst zu einer gerechten Frau heran, die anderen in der Not hilft und immerzu das Schöne sieht. Auch dem Meeresgott Poseidon ist Medusa bereits aufgefallen. Im Tempel der Athene wird Medusa von Poseidon bedrängt und missbraucht. Aus Rache, dass ihr Tempel "beschmutzt" und entweiht wurde, entlädt Athene ihren gesamten Zorn auf Medusa und verflucht diese. Medusa wird zum Monster gemacht, durch dessen Blick alle zu Stein erstarren.

    Zu lesen wie Medusa den Grausamkeiten der Götter ausgesetzt wird, hat mich sehr mitfühlen lassen. Als der junge Perseus, Sohn des Zeus und Prinzessin Danaes, den Auftrag erhält, den Kopf der Medusa zu erbeuten und von Athene dabei unterstützt wird, wird Medusas Schicksal erneut von den Göttern geformt.

    Natalie Haynes erzählt Medusas leidvolle Geschichte mit sehr viel Gefühl und lässt dabei zahlreiche Personen der griechischen Mythologie zu Wort kommen. Während am Anfang noch Medusa selbst erzählt, sind es in weiteren Verlauf vorallem Athene, Perseus und Zeus, die die Geschichte bestimmen. Auch Hermes und Hephaistos tragen zum Verlauf der Geschichte bei.

    Die Handlung ist komplex und ausschweifend. Vorkenntnisse können auf jeden Fall nicht schaden, da man sich in dem göttlichen Geflecht leicht verlieren kann. Einige Passagen - wie z.B. die Geburt der Athene - wirken zunächst lose und zusammenhangslos. Am Ende fügt sich jedoch alles. Die einzelnen Episoden rücken an ihren Platz und Meduas tragisches Schicksal wird ganz und gar offenbart.

    Mich hat das Buch sehr beeindruckt und es hat definitiv eine nachhallende Wirkung.

    Fazit
    Natalie Haynes erzählt bild- und wortgewaltig die tragische Geschichte der Medusa, einer jungen Gorgone, die von den Göttern missbraucht und zum Monster gemacht wird. Dabei lässt sie zahlreiche Charaktere aus der griechischen Mythologie sprechen und uns tief in diese eintauchen. Auch wenn Medusa selbst gar nicht so oft selbst zu Wort kommt, ist es doch eindeutig ihre Geschichte, die enthüllt wird. Eine Geschichte, die mein Herz sehr berührt hat.

    Große Leseempfehlung für all jene, die sich gerne mit Griechischer Mythologie beschäftigen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Milli11, 22.02.2023

    Als Buch bewertet

    Griechische Mythologie mal ganz anders

    Ich muss gleich bekennen, dass ich von diesem Buch sehr begeistert bin. Ich kenne mich recht gut in der griechischen Sagenwelt aus und das ist natürlich eine recht männliche Sicht auf die Welt. Die Helden wie z. B. Perseus ziehen durch die Lande und töten Ungeheuer und befreien unschuldige Jungfrauen, die Götter greifen gerecht und ausgleichend ein.
    Und nun dagegen die Sicht von Natalie Haynes: der Held stolpert relativ dusselig durch die Welt, weiß weder, warum er etwas tut noch wie er von A nach B kommt, um dieses oder jenes zu tun. Ohne die mehr oder weniger hilfreichen Eingriffe der Götter wäre er vermutlich nicht mal von seiner Insel heruntergekommen.
    Die Götter Athene und Hermes wiederum, die sich untereinander nicht wirklich grün sind, haben auch keinen rechten Plan, warum sie ausgerechnet diesem Mann helfen sollen, die Interessen innerhalb des Olymps sind sehr unterschiedlich und gerade die Beschreibung des Binnenverhältnisses zwischen Zeus und Hera hat mich jedes Mal wieder zum Lachen gebracht. Gerade die ganzen Eifersüchteleien, Intrigen und Zwistigkeiten sind so wunderbar menschlich und realistisch, einfach herrlich.
    Die meisten Handlungen der Götter sind von großer Irrationalität geprägt, Athene z. B. bestraft Medusa dafür, dass diese von Poseidon in Athenes Tempel vergewaltigt wird und damit der Tempel geschändet ist. Anstatt ihren berechtigten Zorn am Verursacher Poseidon auszulassen, wird das Opfer Medusa zum 2. Mal zum Opfer gemacht.
    Und Medusa ist als sterbliche Halbgöttin eine für mich sehr positive Figur, sie liebt ihre absonderlichen Gorgonenschwestern und diese ihre kleine seltsame Schwester ebenso. Diese Beziehung ist sehr anrührend beschrieben.
    Mir hat das Lesen dieses Buches sehr viel Spaß gemacht, allerdings würde ich anderen Lesern doch eine gewisse Grundkenntnis der griechischen Sagenwelt empfehlen, dann bereitet das Buch sehr viel mehr Vergnügen, mal eine ganz andere, weniger heroische Sicht gezeigt zu bekommen. Deshalb von mir 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Weinlachgummi, 11.02.2023

    Als Buch bewertet

    "Du bist derjenige, der denkt, dass alles, was nicht so aussieht wie du, ein Monster sein muss. "

    Dieses Buch hat mich überrascht und völlig von den Socken gehauen. Nie hätte ich hier so eine geniale Geschichte erwartet und so ein herausragendes Leseerlebnis.

    Wir erleben hier nicht primär die Geschichte der Medusa, nein, wir bekommen einen umfangreichen Einblick in die griechische Mythologie allgemein. So begleiten wir immer wieder andere Götter, Menschen, Gorgonen und manchmal auch einen Olivenhain. Das Buch ist nicht wie ein typischer Roman aufgebaut, es geht zwar um die Geschichte von Medusa, aber wir begleiten sie nicht im herkömmlichen Sinne wie eine gewöhnliche Protagonistin. Die Kapitel sind kurz und die Sichten wechseln wirklich immer wieder zwischen zig Perspektiven.

    Man muss sich auf dieses besondere Buch einlassen, sodass es seinen Charme entfalten kann und seinen Humor. Ich war ganz erstaunt, wie witzig es ist, so einen ironischen und bissigen Humor hätte ich nicht erwartet. Und trotzdem hat es mich wütend gemacht, wütend, dass Medusa dieses Schicksal erleiden musste, wütend, weil sie als Monster in die Geschichte eingegangen ist und Perseus als der Held. Falls ihr auch dieser Meinung seid, wird dieses Buch euch, so hoffe ich, vom Gegenteil überzeugen.

    Stone Blind ist wahrlich kein einfaches Buch, die Götter, die manche von uns vielleicht toll finden, sind bösartige und egoistische Wesen. Die Götter nehmen sich, was sie wollen, wann sie es wollen und die Göttinnen? Selbst diese ordnen sich unter und lassen ihre Wut nicht an ihnen, sondern an den Opfern aus, einer sterblichen Frau kann man ja viel leichter die Schuld geben, als einem Gott.

    Fazit:
    STONE BLIND – Der Blick der Medusa, ist für mich ein ganz besonderes Buch. Auch wenn Medusa nicht im Mittelpunkt steht, hat mich ihr Schicksal tief bewegt. Der ungewöhnliche Aufbau, sowie der bissige Humor ist nicht für jeden etwas. Aber für mich ist es im Verlauf des Lesens zu einem Highlight geworden, dass ich euch gerne ans Herz legen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    kunde, 13.03.2023

    Als Buch bewertet

    Medusa wird als sterbliche Tochter von Keto und Phorkys von ihren Schwestern, den Gorgonen Stheno und Euryale, großgezogen. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist sie eine Schönheit - was auch Poseidon nicht entgeht. Er vergeht sich an ihr - was den Zorn Athenes auf Medusa zieht. Sie verflucht sie, von nun an trägt Medusa, so wie ihre Schwestern, Schlangen als Haare und alles, was sie ansieht, verwandelt sich zu Stein. Doch Perseus macht sich auf den Weg, um ihr den Kopf abzuschlagen. Dies ist die Bedingung, um seine Mutter vor einer ungewollten Heirat zu retten.

    Mit "Stone Blind - Der Blick der Medusa" reiht sich Natalie Haynes in die Liga der großartigen Autorinnen von Adaptionen griechischer Mythologie ein. Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Kapitel, die über angenehme Längen verfügen, beschreiben jeweils wechselnd die einzelnen Götter. Man erlebt so die Handlungs- und Denkweisen aller mit, die mit der Sage um Medusa zu tun haben. Diese Weitläufigkeit der Handlung hat mir sehr gut gefallen, denn alles hängt letztendlich mit Medusas Schicksal zusammen. Nebenbei lernt man so manche Figur von einer ganz anderen als der bisher bekannten Seite kennen. So ist Medusa hier nicht das Monster, sondern ein Mädchen, welches eher zart besaitet ist und Perseus nicht der große Held, sondern eher der Naivling, der ohne die Hilfe von Athene und Hermes überhaupt nicht wüsste, was er tun soll. Gerade er hat hier für einigen Humor gesorgt. Einzig störend empfand ich die Kapitel, in denen der Leser persönlich angesprochen wird. Dies hat etwas den Lesefluss unterbrochen. Auch das Kapitel, in dem die Schlangen von der Enthauptung Medusas berichten, fand ich etwas albern und passte nicht zum Buch. Ansonsten hat die Autorin diese Geschichte einfach wunderbar erzählt. Ihr Stil ist locker und leicht lesbar und dieser Ausflug in die griechische Mythologie wurde dadurch zum Genuss!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    PoetryandCoffee, 18.03.2023

    Als Buch bewertet

    Der Blick auf das Schicksal der Medusa

    Natalie Haynes ist eine Geschichtenweberin und so webt sie in ihrem neuesten Buch "Stone Blind. Der Blick der Medusa" ein Netz aus vielstimmigen Geschichten in dessen Mitte sich die der Medusa wiederfindet. Nach der Begegnung Medusas mit Poseidon im Tempel der Athene nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Die Autorin verzichtet jedoch darauf, Medusa als das Monster, darzustellen, das unsere Popkultur heute kennt. Vielmehr öffnet sie den Blick auf ein sterbliches Wesen mit Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten, auf der Suche nach ihrer Identität. Auch ihr Mörder, der vermeintliche Held Perseus, wird anders beschrieben, als die Leser*innen es vielleicht erwarten.

    Der durchweg gut lesbare Schreibstil, die wechselnden Perspektiven, Geschichten und Intrigen der Götter sowie der neue Blick auf das Schicksal der Medusa machen das Buch spannend und gut verständlich. Für alle, die in der griechischen Mythologie nicht ganz so bewandert sind, befindet sich am Ende ein Personenverzeichnis, dass die wichtigsten Protagonisten noch einmal kurz erklärt. Alles in allem hat das Buch viele Ebenen, je nachdem mit welcher Intention es gelesen wird. Die emotionale, sensible Sprache der Autorin, wenn sie über einige der Protagonistinnen schreibt, ist so intensiv, dass ich mich den beschriebenen Gefühlen nicht entziehen konnte. Dies gibt der ganzen Nacherzählung einen feministischen Twist und eine Anbindung an aktuelle Diskurse, z. B. die #Metoo-Debatte. Aber auch die Fragen, was ein Monster ist und was ein Held, was eine Familie bedeutet und ein zu Hause, werden behandelt.

    Das Buch hat mich bis zur letzten Seite gerührt, überrascht, wütend gemacht und nachdenklich. Ich kann es allen empfehlen, die die Aktualität der alten Geschichten der griechischen Mythologie erleben möchten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Martina S., 21.03.2023

    Als Buch bewertet

    Die Medusa gilt als Schreckgestalt, als tödliches Wesen mit Männerhass, doch wie so oft gibt es Gründe, weshalb die Dinge sind, wie sie sind. Natalie Haynes hat in ihrem Roman einen überaus interessanten, spannenden und emotionalen Einblick gewährt.; der einen ab und an tatsächlich den Atem raubt.
    Stilistisch hat mir das Werk sehr gut gefallen. Der Ton ist eher modern und trotz all der Brutalität und Intrigen, der Gefahren und Verkettungen schwingt auch immer wieder ein humorvoller Unterton mit. Es gelingt ihr, antike Legenden und Mythen lebendig zu präsentieren – auch wenn die Fülle an Namen und Personen und natürlich deren Verkettungen nicht immer leicht zu durchblicken sind.
    Aber kommen wir zurück zu Medusa, deren Schicksal mich tief berührt hat. Wir erleben sie als Kind, wie sie heranwächst und leider auch, wie die Götter auf sie aufmerksam werden und ihr Schicksal besiegeln. Unverschuldet wird zum Lustobjekt, Opfer von Racheakten und vielem mehr. Tatsächlich kann ich nach der Lektüre dieses Buches verstehen, warum sie zu der rachsüchtigen Figur stilisiert wurde, als die sie bekannt ist – und ehrlich, bei allem, was sie ertragen musste, kann ich sie gut verstehen. Inwieweit die Autorin die Faktenlage authentisch widergegeben hat, vermag ich nicht zu sagen, doch mein Mitgefühl hat die arme Medusa. Ich habe dieses Buch wirklich gern gelesen, habe mit ihr gelitten, gehofft und gebangt. Mal sehen, welche Themen die Autorin noch aufgreift, ich jedenfalls bin begeistert und werde auch andere Titel aus ihrer Feder gerne lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    KatrinB, 07.02.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Buch mit der mythischen Figur der Medusa. Mit Medusa verbinden wir eine Schreckensgestalt, die Schlangen anstelle von Haaren hat und weiterhin mit gefährlichen Reißzähnen und schrecklich funkelnden Augen ausgestattet ist. Jeder, der ihrem Blick ausgesetzt war, erstarrte sofort zu Stein. Hayes wirft einen Blick hinter den Mythos, sie erfüllt den Mythos mit Leben, indem sie die Geschichte neu erzählt und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln. Das Buch ist in fünf große Teile und verschiedene, in der Regel ziemlich kurze Kapitel aufgeteilt, in denen jeweils eine andere Person, manchmal aber auch ein Olivenhain oder das Schilfrohr im Fokus des Geschehens steht.
    So ist das Buch wie ein Puzzle aufgebaut, aus dem sich erst langsam ein Gesamtbild ergibt. Aufgrund der Vielzahl der Personen und der immer wieder wechselnden Perspektive fand ich die Lektüre zuerst etwas mühsam, konnte mich aber mit der Zeit gut einfinden. Insgesamt fand ich diesen Aufbau dann sehr passend für ein Buch, das sich mit griechischer Mythologie befasst, denn auch diese wirkt auf mich teilweise recht chaotisch und überbordend.
    Die Autorin schafft es ausgezeichnet, die auftretenden Figuren, deren Geschichte, Taten und Schicksal man mehr oder weniger kennt, in einem neuen Licht zu zeichnen und ihnen interessante, bislang „unerhörte“ Facetten abzugewinnen. Sie schreibt sehr angenehm, klug und poetisch. Das wunderschöne Cover macht das Buch auch optisch zu einem Highlight.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Buchjunkie, 06.03.2023

    Als Buch bewertet

    Frischer Wind in einem alten Mythos

    Medusa, unter dem Namen kann sich jeder direkt etwas vorstellen. Schlangen auf dem Kopf, versteinernernder Blick. Aber wieso eigentlich? War sie schon immer so?
    Diesen Fragen geht Natalie Haynes auf den Grund und das sehr unterhaltsam. Ich mochte Medusa, ich mochte auch ganz besonders ihre Schwestern, die sie aufziehen. Die Art der Beziehung dieser drei Schwestern hat mir unglaublich gut gefallen. Das Buch steckt voller Perspektivwechsel, man steckt immer mal wieder im Kopf einer anderen Figur und vor allem steckt man dann immer auch in einer völlig anderen Denkweise. Jeder hat ja seine eigene Sicht auf die Dinge und die Protagonisten dieses Buches sind nicht alle menschlich, was für mich die Perspektivwechsel sehr unterhaltsam gemacht hat.
    Ich konnte jeden im Buch mindestens ein bisschen nachvollziehen, aber insgesamt wird man schon in eine weibliche Sicht der Dinge gedrängt. Es ist ja momentan in, alte Geschichten und Sagen aus weiblicher Sicht zu erzählen und ich bin da meinstens skeptisch, weil ich nicht finde, dass jetzt immer alles so umgedeutet werden muss. Deshalb war ich auch bei "Stoneblind" anfangs skeptisch. Das Buch hat mir aber sehr gut gefallen und auch zum nachdenken angeregt.
    Wer seine Kenntnisse zur griechischen Mythologie noch mal auffrischen möchte und dabei eine ganz andere Sichtweise kennenlernen will, ist hier richtig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mariola P., 29.01.2023

    Als Buch bewertet

    Medusa kennen wir fast alle aus der griechischen Mythos, der Klang von ihre Name bringt im Kopf ein Bild von ein Monster, ein Ungeheuer welche tötet ohne Reue und verwandelt die Menschen in die Steine....Natalie Haynes hat hier die Medusa die Stimme gegeben und die erzählt uns ihre Leben , sie erzählt kompromisslos und emotional und am Ende wir fragen sich - war tatsächlich Medusa der Monster ? oder sie war zum Monster gemacht.

    Der Schreibstil ist flüssig aber nicht ganz einfach, manche Stelle brauchen die ganze Aufmerksamkeit und obwohl die Sätze relativ kurz und konkret sind muss ich an diesen Stellen das lesen widerholen, vielleicht ist das wegen die vielen Namen - trotzdem habe ich das Buch genossen - die dunkle, schwere Atmosphäre , die mythische etwas und die fesselnde alte neu erzählte Geschichte sorgen für sehr gute Unterhaltung. Die Geschichte ist aus verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben , dadurch kommt der Spannung ,die mehrere Passagen über die Hintergrund fand ich sehr interessant und lehrreich. Ein sehr gelungenes Buch welche der Leser zum nachdenken zwingt , sehr emotional und berührend geschrieben , tiefgründig und gehaltsvoll über ein Monster welche kein Monster war.

    Für alle Fans von Mythos ein Muss , das Buch bringt ganz neue Licht an die alte Geschichte und wirft Fragen welche nur schwer zu beantworten sind.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    abookatnight, 03.02.2023

    Als Buch bewertet

    Wer sich für griechische Mythologie interessiert kommt bei diesem Buch voll auf seine oder ihre Kosten!
    (Auch "Neulinge" können die Geschichte gut lesen, es ist verständlich geschrieben und hinten im Buch befindet sich ein kurzes Personenregister)

    "Stone Blind" erzählt nicht nur die Geschichte von Medusa. Die Kapitel werden aus einer Vielzahl von Perspektiven immer abwechselnd erzählt, sodass man noch deutlich mehr erfährt und erlebt, als "nur" die eigentliche Schreckenstat. Dabei folgt die Autorin aber immer einem roten Faden, sodass es nicht verwirrend ist.
    Der Schreibstil ist leicht zu lesen und die Gottheiten sind gut getroffen. Das Besondere ist, dass man einen "neuen" Blick auf die Mythologie wirft, dass man viele Gottheiten in einem anderen Licht betrachtet - Wer sind die Monster und wer sind die Helden?-
    Das Buch beginnt langsam und baut einen sehr schönen "klassischen" Spannungsbogen auf, der am Ende sehr emotional in einem Höhepunkt gipfelt. Ich kannte die Geschichte von Medusa speziell noch nicht und wurde so hier noch überrascht.
    Für mich ein rund um gelungenes Buch;)
    Ich werde mir definitiv auch das nächste Buch von der Autorin rund um Troja anschauen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sandra K., 03.03.2023

    Als Buch bewertet

    Monster ?

    284 Natalie Haynes erzählt in „Stone Blind – Der Blick der Medusa“ auf 284 Seiten die Geschichte der Medusa, die wohl den meisten von uns ein Begriff sein dürfte. Wir wissen, wer sie war, aber wissen wir Näheres über sie..?? Nein, woher auch...
    Medusa bemerkt rasch, dass sie anders ist als ihre Schwestern: eine Sterbliche in einer Familie von Göttern... Kein ganz leichtes Schicksal...
    Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen...
    Der Schreibstil wurde als „poetisch“ umschrieben und das kann ich nur „unterschreiben“. Die Geschichte der Medusa ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch noch spannend erzählt; mir hat sie gut gefallen, was auch für das Cover sowie den Titel gilt.
    Von daher gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Hilal T., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Medusa ist anders als ihre Schwestern: Wunderschön und sterblich. Ihre Schönheit zieht die Aufmerksamkeit des Meeresgottes Poseidon auf sich. Als dieser sie schließlich im Tempel der Athene vergewaltigt, möchte die Göttin der Weisheit sich rächen, weil sie meint, ihr Heiligtum sei entweiht worden. Sie verflucht Medusa, indem sie sie in ein Ungeheuer mit Schlangenhaaren und versteinernden Blick verwandelt. Während Medusa sich völlig abgeschieden von der Außenwelt in ihre Höhle zurückzieht, macht sich der Göttersohn Perseus auf, um dem König von Seriphos ein Gorgonenhaupt zu beschaffen.

    Meine Leseerfahrung:
    Die griechische Mythologie habe ich in meiner Schulzeit für mich entdeckt und damals habe ich fast alle Geschichten um die griechischen Götter und Helden gelesen, bis ich ihrer überdrüssig wurde. Schließlich gab es nichts Neues mehr zu entdecken, die Storys schienen sich zu wiederholen: Intrigante Götter, die in Schicksale eingreifen, und glorreiche Helden, die gegen Monster kämpfen. Auf Natalie Haynes' Medusa wurde ich aufmerksam auf Grund des Klappentextes. Die Geschichte der Gorgone sollte mal aus einem anderen Blickwinkel erzählt werden. Und das ist bisher meines Wissens in der bekannten Literatur noch nicht geschehen.

    In Stone Blind lernen wir Medusa von der Geburt an kennen, als sie noch keinen Schlangenkopf besitzt und behütet bei ihren Schwestern aufwächst. Sie wird in sehr jungen Jahren ein Vergewaltigungsopfer und bevor sie noch das Geschehene verarbeiten kann, gerät sie zwischen die Fronten der Götter. Athene bestraft sie wegen der Entweihung ihres Tempels mit dem Schlangenkopf und dem versteinernden Blick, weswegen Medusa nicht einmal mehr ihre Schwestern ansehen kann. Fortan trägt sie eine Augenbinde und kauert isoliert in ihrer dunklen Höhle. Man empfindet Mitleid mit ihr und verachtet die Götter, die sich Frauen gegen ihren Willen aufdrängen, jedesmal wenn ihnen danach ist. Überhaupt sind die Kapitel über die Götter geprägt von Neid, Hass, Überheblichkeit und Gier. Auch Perseus, der ursprüngliche Held der Geschichte, kommt hier nicht gut weg. Er ist ein trotteliger Jammerlappen, der auf die Hilfe der Götter angewiesen ist und von ihnen wie eine Marionette benutzt wird.

    Der neue Blickwinkel auf die Geschichte der Medusa ist Haynes absolut gelungen. Bis auf ein paar wenige Abschnitte, die den Erzählfluss unnötigerweise zum Stocken bringen und es etwas langatmig wird, bietet dieses Buch durchaus unterhaltsame Lesestunden und eine völlig erfrischende Erzählweise. Zur Auffrischung von Vorkenntnissen in der griechischen Mythologie ist Stone Blind ebenfalls sehr zu empfehlen, da sich die Geschichte nicht auf Medusa beschränkt, vielmehr hat Haynes auch beispielsweise die Geburt der Athene, das Schicksal von Kassiopeia und Andromeda sowie den Krieg gegen die Giganten in ihr Buch aufgenommen. Diese sind auch wichtig, um bestimmte Zusammenhänge zu verstehen.

    Fazit:
    Natalie Haynes erzählt mit "Stone Blind" die Geschichte der Medusa aus einem gänzlich anderen Blickwinkel und stellt ihre Figur in ein neues Licht. Ein Buch, das zum Umdenken anregt und neue Facetten von Gut und Böse aufwirft.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    brauchnix, 03.02.2023

    Als Buch bewertet

    Die Griechische Mythologie hat nur wenige starke Frauen. Zu ihnen zählt zweifelsohne auch Medusa, die ja meistens als Monster dargestellt wird. Als eine Frau, die durch ihren Anblick versteinert. Aber was steckt eigentlich dahinter? Wie kam es dazu? Und ist sie wirklich ein Ungeheuer oder doch einfach eine Frau, die ein hartes Schicksal zu tragen hat?

    Ich liebe dieses Gedankenspiel mit Sagen, Märchen und Mythologie. Nathalie Haynes war mir bis dahin unbekannt aber die Leseprobe war vielversprechend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte. Eine Story, die Altbekanntes und aus der Geschichte überliefertes mit einem realen Ansatz verwoben hat. Man erfährt über Medusas Jugend und wie es zu dem Fluch kam, der sie zu einem fruchterregenden Wesen machte. Man erfährt auch, wie Männer versuchen, sie zu vernichten und wie sie sich wehrt. Ihre Gefühle und Gedanken sind die einer immer stärker werdenen klugen Frau. Ihr Schicksal berührte und fesselte mich. Ich war rundrum schwer angetan.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lara J., 15.04.2023

    Als Buch bewertet

    Mal etwas ganz anderes!

    Ich finde diese Geschichte klingt auf den ersten Blick extrem interessant und auch die Fragestellung, was für eine Person Medusa letztendlich überhaupt war, total spannend. Direkt positiv ist mir die Aufmachung des Buches aufgefallen. Die abwechselnd kürzeren und mal etwas längeren Kapitel fand ich super. Auch optisch waren die Unterteilungen super schön. Was mir allerdings ein bisschen schwergefallen ist, war, dass es aus so unfassbar vielen Perspektiven geschrieben war. Für mich war es das erste Buch über griechische Mythologie, weshalb ich mich generell nicht so gut auskenne und daher wirklich einige Probleme mit den vielen Perspektiven hatte. Zwar gab es hinten im Buch eine Art Legende zu den benannten Charakteren, aber dabei musste ich leider jedes Mal aufpassen, mich nicht zu spoilern, weil diese Legende direkt an die letzte Seite der Geschichte anschließt. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Charakterübersicht eher am Anfang des Buchs gewesen wäre, aber das ist vielleicht auch etwas kleinlich.

    Die Geschichte selber hat mir ziemlich gut gefallen. Persönlich war ich etwas erstaunt, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass die eigentliche Geschichte von Medusa zumindest am Anfang gar nicht wirklich im Zentrum der Geschichte stand. Bis zur Hälfte des Buchs ging es schon relativ viel auch um die ganze Situation drum herum. Das fand ich gar nicht unbedingt schlecht, aber man sollte das schon wissen, um zu wissen, worauf man sich einlässt. Ich hatte die Geschichte über Medusa zwar schon einmal gehört, jedoch war das so lange her, dass ich kaum mehr sagen konnte, was eigentlich passiert. Deshalb fand ich es auch so spannend der Geschichte zu folgen, ich kann nicht einschätzen wie das für jemanden ist, der sich mit Medusa schon häufiger befasst hat. Persönlich hat mich die Geschichte daher vor allem in der zweiten Hälfte sehr gepackt. Auch wenn mich einige Teile immer mal wieder kurz geschockt haben, weil sie irgendwie seltsam bewertet wurden. Das muss aber an der griechischen Mythologie an sich liegen. Ich habe irgendwie unterschätzt, dass es in der Mythologie natürlich einige andere moralischen Wertungen gibt, als bei uns heute.

    Besonders loben möchte ich zum Schluss, dass ich den Schreibstil wirklich sehr angenehm und besonders fand. In einigen Kapiteln wird man als Leser direkt von dem Erzähler angesprochen, was ich wirklich sehr unterhaltsam fand. Generell hat es super viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Die Art zu erzählen durch die vielen verschiedenen Perspektiven war zwar teilweise verwirrend, aber auch einfach witzig und interessant.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    miamina, 24.02.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist in der Perspektive der Göttinnen Hera und Athene, sowie aus Medusas Sicht & der ihrer Schwestern geschrieben worden. Die Leser*innen erfahren die Storyline daher gleich viel dynamischer.

    Mit relativ kurzen Kapiteln, starken Dialogen und tollen Charakteren ist das Buch ein Muss für jeden Fan von griechischer Mythologie.

    Feminismus liegt stark im Vordergrund, was ich toll finde. Das jahrtausend-lange Missverständnis und Ungerechtigkeit gegenüber Medusa findet in diesem Buch endlich Klarheit. Sie ist eine der stärksten Persönlichkeiten, was hier auch super dargestellt wird. Die Liebe der Schwestern wird ebenso fantastisch beschrieben.

    Leser*innen sollten aber vorher die Trigger Warnungen nachlesen, da das Buch, in einigen Bereichen, schon etwas heftiger ist.

    All in all, a five star read. Das Cover ist übrigens das Schönste, das ich seit langem gesehen habe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein