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  • Janina K.

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina K., 24.09.2021

    Allein das Cover hat mich schon neugierig gemacht. Als Leser*in weiß man sofort, wo man landen wird: in Talberg 1935, ein finsterer Ort im Niemandsland. Die Menschen bleiben eher unter sich, jeder weiß wo er steht und große Ambitionen irgendetwas zu ändern, gibt es auch nicht. Da wird der Dorflehrer ermordet und natürlich ist sofort seine als Hexe verschriene Ehefrau die Tatverdächtige. Als die Leiche verschwindet, sorgt nicht nur die Atmosphäre für Gänsehaut. Auch die Zeit, in der das Buch spielt, entfaltet seine Wirkung und führt zu einem Täter, der mir bis zum Schluss nicht eingefallen wäre.

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  • 3 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 12.09.2021 bei bewertet

    Elisabeth Steiner wird nachts von ihrem Schwiegervater aus dem Haus geholt und im strömenden Regen den Berg hochgescheucht. Dort oben hatte Elisabeths Mann Wilhelm einen Turm errichten lassen, den er angeblich für Vermessungszwecke benötigte. Nun liegt er selbst mit eingeschlagenem Schädel am Fuße des Turms. Der Waldbauern Josef Steiner will, dass die Polizei die Sache untersucht. Der Polizist Karl Leiner soll ermitteln, doch er stößt auf eine Mauer des Schweigens.
    Dies ist der erste Band einer Trilogie. Wie der Buchtitel verrät, spiel diese Geschichte 1935, als Hitler an die Macht gekommen ist und es gibt im Dorf auch die, die das gut finden. Die weiteren Bücher spielen 1977 und 2022.
    Der Schreibstil ist emotionslos und ziemlich ausschweifend. Diese Geschichte konnte mich nicht wirklich packen, denn es gibt nichts Schönes in Talberg, alles ist sehr düster.
    In Talberg haben die Steiners das Sagen, allen voran der Waldbauer Josef Steiner, und alle haben sich zu fügen. Notfalls wird mit dem Knüppel nachgeholfen. Auch Wilhelm hat seiner Frau Elisabeth das Leben schwer gemacht und sie war froh, wenn er nicht da war. So hält sich ihre Trauer in Grenzen. Ihr Schwager Johannes, der im Krieg war und seinen arm verloren hat, ist auch grausam und unmenschlich.
    Es braucht lange, bis Spannung in die Geschichte kommt, doch am Ende ist alles schlüssig.
    So richtig überzeugt hat mich dieser Roman nicht.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 20.12.2021

    Packender historischer Roman um einen kleinen Ort mit großen Abgründen

    In diesem packenden und atmosphärisch dichten historischen Kriminalroman führt uns der Autor Max Korn zum ersten Mal in den kleinen Ort Talberg im Bayerischen Wald. Zugleich ist dieses Buch der Start in eine Trilogie, bei der auch die nachfolgenden Bände im fiktiven Talberg spielen werden. Während der Auftaktband im Jahr 1935 angesiedelt ist, springen wir für die weiteren Bände dann in die Jahre 1977 und 2022.

    Als der Lehrer Wilhelm Steiner ausgerechnet von dem Turm stürzt, den er selbst hat bauen lassen, ist die Aufregung in Talberg groß. Schnell ist klar, dass hier kein Unglücksfall vorliegt, sondern jemand nachgeholfen hat. Der Verdacht richtet sich in erster Linie gegen seine Ehefrau Elisabeth und seinen Bruder Johannes, der im ersten Weltkrieg nicht nur einen Arm, sondern auch seine Menschlichkeit verloren hat. Doch auch darüber hinaus lauern in dem kleinen Ort zahlreiche Abgründe. Kann Karl Leiner, ein Polizeimajor der Bayerischen Landespolizei mit Verwandtschaft in Talberg, Licht ins Dunkel bringen ?

    Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, treibt der Autor seine gut aufgebaute und lange Zeit ziemlich undurchschaubare Geschichte voran. Dabei erzeugt er schnell eine düstere Atmosphäre, die zudem den damaligen Zeitgeist gut transportiert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei deren Charakterisierung der Autor teilweise aber sehr weit in die Vergangenheit zurückspringt. So bleibt die Geschichte zunächst trotz aller Atmosphäre noch etwas sperrig, bevor dann die Spannungsschraube in der zweiten Hälfte deutlich angezogen wird und am Ende eine schlüssige Auflösung präsentiert wird, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

    Wer auf historische und atmosphärisch dichte Kriminalromane steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Auf die weiteren Bände der Trilogie bin ich schon sehr gespannt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josefine S., 16.12.2021

    Habt Furcht vor dem was in Talberg lauert
    Der Spross, einer der ältesten Familien in Talberg lässt mühsam einen Turm errichten, der Zweck dieser Konstruktion ist jedoch unklar. So dauert es nicht lange bis im Wirtshaus gemunkelt wird, er wolle seine Frau von diesem Turm stürzen. Was soll so einer auch mit diesem unfruchtbaren Hexenweib? Doch eines düsteren, verregneten morgens liegt der Steiner selbst, mit zerschmettertem Schädel am Fuße des bedrohlich aufragenden Holz-Ungetüms. Wer ist für den Tod des hiesigen Lehrers verantwortlich oder stürzte er sich aus freien Stücken in die Tiefe? Jeder aus dem Ort würde gerne mehr über die Vorkommnisse jener Nacht erfahren, dafür jedoch die eigenen Geheimnisse preisgeben kommt nicht in Frage. So rennt der Major Karl Leiner gegen verschlossene Türen an, während sich bedrohliche Finsternis über Talberg legt.

    Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der in seiner Kindheit einige Zeit in einem bayrischen Dorf aufwuchs. Den Schrecken, den er seinem Talberg andichtet beruht jedoch rein auf fiktionaler Basis. Das Gespür den Leser in dieses Dorf und die alte, drohende Düsternis der Umgebung zu versetzen hat jedoch sicherlich seinen Ursprung da gefunden. Der Einstieg in das Buch war äußerst atmosphärisch, diese Stimmung konnte er tatsächlich auch über das ganze Buch aufrechterhalten. Das düstere Ambiente dieses Dorfes und jener Zeit konnte er zu dem grandios vermitteln. Man fühlt sich sofort als stiller Beobachter in diesem abgelegenen Örtchen. In dem er immer wieder kurz aus der Story ausbricht und eine Art „Flashback“ erzeugt, verleiht er seinen Charakteren eine fabelhafte Tiefe. Dies unterbricht zwar die Geschichte an sich, fügte sich jedoch sehr passend ein und gab dem Leser die Möglichkeit den ein oder anderen Charakter näher kennen, lieben oder hassen zu lernen. Alsbald spitzen sich die Ereignisse zu und es ist wie ein Unfall, dem man in Zeitlupe beiwohnt. Man kann nichts tun, weder wegschauen, noch das zerstörerische Ausmaß des Ganzen abschätzen. Sowohl die Fakten als auch das Verhalten konnte er zeitlich sehr gut manifestieren. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in Talberg förmlich und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Allem voran, weil die Zusammenhänge in keinster Weise zu erahnen sind, hat mich die Auflösung etwas überrumpelt, doch bei näherer Betrachtung fügt es sich, wie der Rest, einfach perfekt in die Geschichte. Es bleiben keine ungeklärten Fragen und der Schreibstil war so einnehmend wie schon lange nicht mehr in anderen Büchern. Ich persönlich habe die Umsetzung des bayrischen Dialekts, als auch diesen „Dorftrash“ unglaublich genossen. Die typische, ländliche Atmosphäre aus Geheimnissen, Getuschel und Saufkumpanen aus dem Wirtshaus, die jederzeit Einsatzbereit für eine Fackel- und Heugabel Revolte sind. Max Korn verklär oder beschönigt nichts in diesem Buch, man muss ihm aber die Zeit gönnen, seine handelnden Personen vorzustellen und das Setting ins perfekte, düstere Licht zu rücken. Was ihm, in meinen Augen, durch sein Gespür für Stimmung sehr gelungen ist, ohne mich zu langweilen. Es war ein durchweg überzeugender Roman, an dem ich nicht einen einzigen Kritikpunkt habe und der unfassbar neugierig auf den zweiten Teil (Talberg 1977) dieser Trilogie macht, der im Februar 2022 erscheint.

    Fazit: ein überaus gelungener Roman der, mit der Geschichte, charakterlicher Tief, düsterer Atmosphäre überzeugen konnte und sich als spannende und sehr einnehmende Lektüre entpuppte.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezauber_Zeilenreise, 04.01.2022

    Portrait eines Dorfes - düstere Atmosphäre, spannender Kriminalfall, recht bedrückend

    Talberg, ein finsterer Ort im bayerischen Nirgendwo. Der Dorflehrer Steiner wird tot im Wald unter dem von ihm erbauten Aussichtsturm gefunden. Elisabeth, seine Frau, die dem Steiner auch nach mehreren Ehejahren noch kein Kind geschenkt hat und die im Dorf allgemein als Hexe bezeichnet wird, gerät unter Verdacht. Man ruft die Polizei in den Ort und Karl Leiner, der den Ort noch aus seiner Kindheit kennt und dessen Onkel der hitlergetreue Bäcker Leiner ist, übernimmt die Untersuchungen. Da verschwindet die Leiche vom Steiner. Leiner verhört sämtliche Dorfbewohner, doch außer Verhöhnungen und dummen Kommentaren ist da nichts zu holen. Steiner Senior, der im Dorf das Sagen hat und gern mal mit seinem Gehstock auf Unwillige eindrischt, schüchtert alle ein. Währenddessen sieht sein Sohn Johannes Steiner, der totgeglaubte Kriegsrückkehrer, dem jegliches Gefühl abhandengekommen ist und einer unsagbaren Grausamkeit Platz gemacht zu haben scheint, seine Chance, an Elizabeth, jetzt Witwe, heranzukommen. Da finden sie Heini, den bärenstarken, riesengroßen und geistig retardierten Enkel des Dorfwirtes, aufgehängt am Baum. Es sieht wie Selbstmord aus, also wie ein Schuldeingeständnis. Der Fall scheint geklärt – bis die nächste Leiche auftaucht. Wer hatte ein Motiv, die drei Dorfbewohner zu töten? Was hat Steiners lieb- und kinderlose Ehe damit zu tun? Schafft Polizist Leiner es, Licht ins Dunkel zu bringen?

    Talberg 1935 ist eins der Bücher, die bei mir erst nach dem Lesen so richtig ihre Wirkung entfaltet haben. Ich hatte ein paar Probleme, in die recht düstere Geschichte reinzukommen. Das Dorf und seine Bewohner sind alles andere als liebenswert, ganz im Gegenteil: einer schlimmer als der andere. Nur Elisabeth und Karl Leiner habe ich als sympathisch empfunden. Die bedrückende, dunkle Stimmung hat sich beim Lesen direkt auf mich übertragen, womit ich ein Stück zu kämpfen hatte. Ich war mir lange nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll: gefällt es mir? Oder doch nicht? Doch im Lauf der Geschichte hat sich dann ein ganz klares JA, gefällt mir, herauskristallisiert. Denn: der Kriminalfall an sich war sehr spannend und für mich auch nicht vorhersehbar. Zudem gab es einige Wendungen, die mir gut gefallen haben. Der Schreibstil Korns ist sehr nüchtern und direkt und dadurch fesselnd. Wie er es schafft, die düstere, irgendwie bedrohliche Stimmung, die in dem fiktiven Dorf herrscht, auf mich abfärben zu lassen, ist schon große Klasse!

    Als ich das Buch zuklappte, war ich gedanklich bei einer Wertung von 3 Sternen… ein, zwei Tage später dann doch bei 4 – was meine endgültige Wertung ist. Wie gesagt: ein Buch, das nachwirkt. Kein Reißer, kein Schocker, aber durch die durchweg bestehende Atmosphäre sehr bedrückend und damit letztlich beeindruckend.

    Ich werde mir – einfach weil ich wissen möchte, wie der Autor das Dorf weiter zeichnet – sicher auch Band 2 zulegen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchgestapel, 23.12.2021

    Worum geht’s?
    Als der Sohn des einflussreichen Bauern Steiner tot aufgefunden wird, häufen sich im kleinen Dorf Talberg die Gerüchte – denn einen Suizid vermutet keiner. Während Kommissarmajor Leiner im Todesfall Steiner ermittelt kommen nicht nur Geheimnisse ans Licht; es erstehen sogar Totgeglaubte wieder auf.


    Meine Meinung:
    Wäre das hier mein erstes Buch im Genre der historischen Krimis gewesen, hätte ich vermutlich in meinem Leben keine solche Geschichte mehr anfassen wollen. Da mir die Idee an sich aber noch immer gefällt, bin ich einfach bloß ein wenig enttäuscht von der Umsetzung dieses Buches.

    Der Einstieg war auf jeden Fall von der gewaltigen Wirkkraft der Atmosphäre in der Geschichte geprägt, was mich definitiv beeindruckt hat. An den Schreibstil und die Ausführlichkeit der Beschreibungen musste ich mich erst gewöhnen, was mir bis zum Schluss tatsächlich nicht zu einhundert Prozent gelungen ist.

    Was die Figuren angeht, so habe ich zu keinem Zeitpunkt einen wirklichen Lieblingscharakter für mich herausfiltern können. Die Charaktere waren für mich einfach kaum greifbar, was angesichts der immer wieder auftretenden Längen im Handlungsverlauf umso deutlicher wahrnehmbar wurde.

    Vom Spannungsbogen hätte ich nach dem Lesen des Klappentextes zwar ein wenig mehr erwartet, aber grundsätzlich hat mich die Handlung trotz meiner Schwierigkeiten mit den Figuren und dem Schreibstil noch interessiert. Insgesamt gibt es trotzdem Bücher in diesem Genre, die mich mehr begeistern konnten als diese Geschichte, weshalb ich von den beiden Folgebänden in dieser Reihe vermutlich lieber die Finger lassen werde.


    Fazit:
    Wer eher auf Atmosphäre als auf aktionsbedingte Spannung steht, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Mir persönlich waren die Handlung und der Schreibstil an sich aber ehrlich gesagt ein wenig zu zäh, auch wenn das Grundgerüst der Geschichte eigentlich durchaus Potenzial hatte.

    Dafür verteile ich knappe drei Bücherstapel.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 12.09.2021

    Elisabeth Steiner wird nachts von ihrem Schwiegervater aus dem Haus geholt und im strömenden Regen den Berg hochgescheucht. Dort oben hatte Elisabeths Mann Wilhelm einen Turm errichten lassen, den er angeblich für Vermessungszwecke benötigte. Nun liegt er selbst mit eingeschlagenem Schädel am Fuße des Turms. Der Waldbauern Josef Steiner will, dass die Polizei die Sache untersucht. Der Polizist Karl Leiner soll ermitteln, doch er stößt auf eine Mauer des Schweigens.
    Dies ist der erste Band einer Trilogie. Wie der Buchtitel verrät, spiel diese Geschichte 1935, als Hitler an die Macht gekommen ist und es gibt im Dorf auch die, die das gut finden. Die weiteren Bücher spielen 1977 und 2022.
    Der Schreibstil ist emotionslos und ziemlich ausschweifend. Diese Geschichte konnte mich nicht wirklich packen, denn es gibt nichts Schönes in Talberg, alles ist sehr düster.
    In Talberg haben die Steiners das Sagen, allen voran der Waldbauer Josef Steiner, und alle haben sich zu fügen. Notfalls wird mit dem Knüppel nachgeholfen. Auch Wilhelm hat seiner Frau Elisabeth das Leben schwer gemacht und sie war froh, wenn er nicht da war. So hält sich ihre Trauer in Grenzen. Ihr Schwager Johannes, der im Krieg war und seinen arm verloren hat, ist auch grausam und unmenschlich.
    Es braucht lange, bis Spannung in die Geschichte kommt, doch am Ende ist alles schlüssig.
    So richtig überzeugt hat mich dieser Roman nicht.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elchi130, 12.12.2021

    Tolle düstere Atmosphäre

    Wir befinden uns 1935 in Talberg, einem abgeschiedenen Dorf in den Bergen. Hier ist das Leben hart, oft trostlos und der reichste Bauer im Ort, Josef Steiner, hat das Sagen. Als sein ältester Sohn, der Dorflehrer, Wilhelm Steiner, tot aufgefunden wird, befiehlt er die Gendarmerie in den Ort, um die Todesumstände zu beleuchten.

    Besonders eindringlich ist von Anfang an die düstere, bedrohlich wirkende Atmosphäre in der das Buch „Talberg 1935“ von Max Korn spielt. Josef Steiner als reichster Bauer im Dorf ist ein Choleriker und Tyrann. Es gibt niemanden, der keine Angst vor ihm hat und nicht schon seinen Stock zu spüren bekommen hätte. Besonders schwer ist das Leben in diesem Dorf für die Frauen. Sie haben nichts zu sagen, werden regelmäßig geschlagen und haben sich um das Haus und die Kinder zu kümmern. Dabei sind sie nicht nur den Gewalttätigkeiten durch ihre Männer ausgesetzt.

    Die Kriminalgeschichte habe ich sehr spannend gefunden. Zum Ende hin nimmt diese noch einmal enorm Fahrt auf und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wir tauchen tief in das Leben im Dorf ein. Zum einen, indem wir den Kommissarmajor Karl Leiner bei seinen Ermittlungen begleiten. Zum anderen erfahren wir durch Rückblenden, in Form von Erinnerungen der einzelnen Figuren, viel über die Vergangenheit des Dorfes und der Bewohner. Dabei hat der Autor den literarischen Kniff angewandt, dass wir die Gedanken der jeweiligen Figur begleiten und dadurch in die Geschichte der Vergangenheit gelangen. Damit habe ich mich sehr schwer getan, denn ich empfinde so etwas immer als Abschweifen von der eigentlichen Handlung und brauche dann lange, um mich auf das erzählte Geschehen einzustellen. Mir hätte es besser gefallen, wenn anhand von Jahreszahlen zu Beginn des Kapitels klar gewesen wäre, ob ich mich in der Vergangenheit oder in der Gegenwart befinde.

    Doch ansonsten konnte dieses Buch mit einer spannenden Kriminalgeschichte, einem Gespür für das Leben zur damaligen Zeit und viel Atmosphäre aufwarten. Nun bin ich sehr gespannt darauf, was mich in Teil 2 und Teil 3 der Reihe erwartet, da diese in den Jahren 1977 und 2022 spielen. Ich freue mich darauf, mich von Max Korn überraschen zu lassen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 17.01.2022

    Düsteres Dorfleben

    Genau das richtige bei kaltem Schmudelwetter vor der Tür: Talberg 1935! Es ist der Auftakt einer Trilogie von Max Korn. Max Korn existiert nicht, es ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der sonst auch schon viele Bestseller vorlegte. Der Autor hat seine Jugend zum Teil im Bayrischen Wald verbracht in dem Örtchen Thalberg. Hier hat er sich aus Erinnerungen und lokaler Legenden und Mythen bedient und daraus diese Trilogie gestrickt.
    Band 1 ist ‚Talberg 1935‘ und es beginnt schaurig und es bleibt immerzu dünster und ungemütlich. Wenn man sich nicht fortwährend vor Augen führt, dass es im Jahr 1935 spielt, könnte man meinen der Roman spielte 1835, wenn man das Verhalten und die Hierarchie im Dorf betrachtet. Hier wird die beklemmende Stimmung eines Dorfes unter die Lupe genommen, in das man freiwillig nie ziehen würde.
    Zu Recht steht Roman auf dem Buch Roman und nicht Kriminalroman oder gar Thriller. Zwar findet man zu Beginn die Leiche des Wilhelm Steiner am Fuß eines Turms, den er selbst errichtet hat, aber es geht mehr um die Dorfgemeinschaft, das Miteinander. Die unausgesprochenen Hierarchien und wie das Zusammenleben damals noch geregelt wurde.
    Der Roman beleuchtet die einzelnen Familien, da sind die vom Steiner-Hof um den Wildbauern, die Platzhirsche und vermeidlichen Beherrscher des Dorfes. Dann gibt es den Wegebauer-Hof mit seinen naturheilkundlichen Frauen, verschrien als Hexen du vielen mehr. An diesen beiden Beispielen merkt man, dass alle möglichen Charaktere enthalten sind. Ich finde sie hätten ruhig etwas runder modelliert worden sein, mehr Tiefe, aber das hätte eventuell auch den Rahmen gesprengt.
    Als nächster Band erscheint Talberg 1977 und dann 2022. Ich persönlich hätte mir nach der Lektüre von 1935 gerne einen Band gewünscht, der uns in die Gründungszeit von Talberg reisen lässt. Sprich Band 5 der aber weit vor 1935 spielt.

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  • 4 Sterne

    Susi A-, 30.01.2022

    Düster, beklemmend und zutiefst abgründig.
    Es mutet an, als würde in den Wäldern der Wahnsinn lauern, zudem wird man in längst vergangene Zeiten entführt.
    Genau das hat mich an dem Auftakt der Talberg Trilogie von Max Korn so fasziniert.
    Der Einstieg gestaltete sich etwas beschwerlich. Da sich der Autor zunehmend in den Details der Personen verlor.
    Was nicht unbedingt schlecht ist, den Spannungsbogen jedoch etwas bremst.
    Dennoch war ich sofort fasziniert und direkt bei der Sache.
    Denn allein die Charaktere werden schon sehr vielschichtig dargeboten, so das man die Augen einfach nicht abwenden kann.
    Johannes, Karl und Elisabeth nehmen dabei den meisten Raum ein.
    Man empfindet Mitgefühl, Wut und grenzenlosen Schmerz. Besonders wenn man Elisabeths Hintergrund bedenkt.
    Denn dieser ist definitiv nicht ohne.
    Aber noch mehr schaffen es die Charaktere, sich immer wieder neu zu erfinden.
    Weshalb man eigentlich nie weiß, woran man bei Ihnen ist.
    Das hat mir schnell den Wind aus den Segeln genommen und ich war immer wieder aufs neue schockiert und sprachlos zugleich.
    Sie sind sehr authentisch und absolut greifbar. Wodurch ich bis zu einem gewissen Grade auch ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen konnte.
    Darüber hinaus erfährt man hier auch unterschiedliche Perspektiven, wodurch der Spannungsbogen immer wieder angehoben wird.
    Nach einem doch recht interessanten und nervenaufreibenden Einstieg, wird es erstmal sehr viel ruhiger, weil sich der Autor sehr ausführlich mit den Ermittlungen befasst.
    Sein Schreibstil empfand ich dabei als sehr einnehmend und fesselnd.
    Die Atmosphäre ist dabei unglaublich düster und schwer. Was sich auch merklich auf die Handlung überträgt.
    Einerseits zog es sich etwas, aber andererseits wurden immer wieder Wendungen eingewoben, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung gaben.
    Besonders Johannes‘ Hintergrund hat mich merklich bewegt und erschüttert.
    Wer kann es ihm verdenken, dass es auch im Innern etwas mit ihm macht?
    All der Schmerz, die Einsamkeit und Wut braucht ein Ventil.
    Aber nicht nur Johannes macht sich verdächtig.
    Die Leichen werden mehr, aber die Verdächtigen auch.
    Irgendwann wusste ich gar nicht mehr, wo oben oder unten ist.
    Ich wusste nur, hier regiert der Wahnsinn, der die Zügel vollends an sich reißen möchte.
    Aber auch Talberg hat Geheimnisse und eine verschworene Gemeinde, die nichts nach außen dringen lässt.
    Doch wer ist der wahre Täter?
    Bis zum Schluss hatte ich überhaupt keine Ahnung.
    Aber es geht hier auch nicht zwingend darum.
    Es geht um Vergangenheit und Gegenwart.
    Um totgeschwiegene Geheimnisse, die alles verändern und mitten in den Abgrund reißen könnten.
    Um Themen, die schwer wiegen, aber nicht gesehen werden möchten.
    Max Korn zeigt sehr gut auf, wie die Seele immer mehr zersplittert, bis fast nichts mehr übrig bleibt.
    Abzüglich kleinerer Längen hat der Autor hier einen interessanten und vielschichtigen Auftakt geschaffen, in dem nichts ist, wie es scheint und der definitiv Lust auf mehr macht.

    Fazit:
    Max Korn hat mit Talberg 1935 einen sehr interessanten und vielschichtigen Auftakt der Talberg Trilogie geschaffen, der in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt.
    Ein Ort, der nichts nach außen dringen lässt.
    Geheimnisse, die dringend gewahrt werden müssen.
    Wahnsinn, der über allem herrscht und damit fast taub in den Gliedern macht.
    Trotz kleinerer Längen ,konnte mich dieser Thriller mit seiner Finsternis und seinen Geheimnissen begeistern und mitreißen.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wolfhound, 10.03.2022

    Talberg 1935 ist ein Roman der anderen Art. Der Nationalsozialismus wird zwangsweise angerissen, bekommt aber keine große Plattform. Es geht hauptsächlich um das Dorf Talberg und seine Bewohner. Wer rasante, emotionale, mitreißende Kriminalromane liebt, wird hier sicherlich enttäuscht werden.

    Ja, die Handlung nimmt im Verlauf an Geschwindigkeit zu, dennoch wird alles sehr gemächlich aufgebaut. Dieser Roman besticht durch seine Erzählweise, die eher emotionslos denn emotionsgeladen daherkommt, dafür aber umso atmosphärischer ist. Die Seilschaften innerhalb der Familien des Dorfes werden sehr authentisch dargestellt, damit einhergehend auch der ganze Klatsch und Tratsch und natürlich auch Befindlichkeiten.

    Zum einen dürfen wir mit dem eigens zur Aufklärung des Lehrertods geschickten Polizeibeamten miträtseln und ermitteln. Was natürlich nach den damaligen Maßstäben viel mit eigenen Eindrücken und Befragungen zu tun hat. Gleichzeitig lernen wir auch seine Gefühlswelt kennen. Aber wir erfahren auch viel aus Sicht Elisabeths und anderen, sodass man als Leser gefühlt einen Gesamteindruck hat und dennoch Fragen offen bleiben. Elisabeth scheint der Dreh- und Angelpunkt zu sein, bleibt dabei aber immer recht geheimnisvoll.

    Für mein Empfinden hätten dem Buch ein paar Seiten weniger oder aber etwas mehr Spannung gut getan.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annabell95, 30.10.2022

    Der Dorfschullehrer Steiner hat auf dem Berg einen Turm bauen lassen, angeblich um seine Frau dort hinunter zu werfen. Doch in eines Nachts liegt er selbst unter dem Turm mit zerschmettertem Schädel. Wer hatte mit ihm eine Rechnung offen und warum? Die Frage ist auch, wer nun den Hof erbt, den er nie haben wollte. Was wird aus seiner Frau und seinem ungeliebten Bruder, der im Krieg seinen Arm verloren hat und dort auch jegliche Menschlichkeit gelassen hat?

    "Talberg 1935" ist der erste Band der Trilogie in dem kleinen abgelegenen Ort Talberg.

    Zu Beginn habe ich etwas gebraucht, um mich mit dem Schreibstil anzufreunden. Er war recht gewöhnungsbedürftig mit leicht bayrischem Dialekt. Spannung wollte auch noch nicht so recht aufkommen. Der Autor verlor sich ganz gerne immer wieder in ausschweifenden Erzählungen über die Rückblenden in die Vergangenheit der einzelnen Hauptprotagonisten. Sie sollten vermutlich dazu dienen, die Protagonisten besser kennenzulernen, aber dadurch ist die Spannung etwas auf der Strecke geblieben. Erst ab der zweiten Buchhälfte wurde es spannender.

    Die Perspektivwechsel waren sehr gut gelungen, dadurch war die Story ein wenig abwechslungsreicher. Zudem hat der Autor es geschafft eine düstere Atmosphäre zu schaffen, dadurch dass die Handlung viel im dunklen Wald gespielt hat und es viel geregnet hat.

    Die Story konnte mich nicht so ganz fesseln, auch wenn ich mitgerätselt habe wer der Täter sein könnte. Aber mir war es dazu zu wenig Ermittlungsarbeit und das Ende kam sehr abrupt.

    Mein Fazit:
    Auch wenn es mich nicht so ganz fesseln konnte, war es eine recht solide Story.

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