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  • 2 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siggi58, 31.07.2023

    Ich habe nicht gedacht, dass in einem Buch mit dem Titel " Tasmanien " so wenig über Tasmanien berichtet wird.

    Paolo Giordano ist auf der Suche, seit er weiß, dass er niemals Vater sein wird. Da mir sein Schicksal bestens vertraut ist, war ich neugierig auf dieses Buch. Leider wurde ich dahingehend enttäuscht, da über dieses Thema hier sehr nachlässig, ja fast nebenbei berichtet wurde. Hier habe ich unbedingt mehr Tiefgang erwartet.

    Die Reaktion Paolos auf dieses Lebensschicksal kann ich akzeptieren, aber ich kann es nicht gutheißen. Paolo und Lorenza hätten viel intensiver miteinander reden müssen, um dieses Schicksal gemeinsam aufzuarbeiten, und nicht jeder für sich alleine. Ihre Art der Verdrängung, die größtenteils Paolo anzurechnen ist, muss unweigerlich zu Eheproblemen führen.

    Paolo ist verzweifelt und beschäftigt sich fortan beruflich und im privatem Umfeld mit überwiegend belastenden und negativen Ereignissen. Er greift Naturkatastrophen der heutigen Zeit auf, und widmet sich auch Berichterstattungen früherer grausamer Geschehnisse, wie beispielsweise die Bomben von Hiroschima und Nagasaki. Anstatt die Nähe zu seiner Frau zu suchen, reist er durch die Welt, und widmet sich seinen Freunden und seinem Berufsleben.

    Der Schreibstil hat mir gefallen, obwohl ich immer den roten Faden verloren habe. Dies lag daran, dass Paolo durch seine Unstetigkeit sprunghafte Ortswechsel vollzog, und somit eine Kontinuität in seinem Leben vermissen ließ. Für mich kann sein Leben nicht Vorbild sein. Emotional hat mich seine Erzählung nicht berührt, da ich größtenteils in traurige Lesestimmung versetzt wurde. Unabhängig davon fehlt mir auch der Tiefgang in den Probleme unserer Zeit, wenn man diese hier schon anspricht.

    Zu Gute halten möchte ich diesem Roman, dass Paolo Giordano sein Leben offen gelegt hat. Wer sich für sein Leben interessiert wird diesen Roman gewiss anders bewerten, aber mein Interesse an seiner Person wurde leider nicht geweckt. Es ist für einen Autor immer schwer eine große Leserschaft für sein Werk zu gewinnen, und somit erkenne ich an, dass dieser Roman auch mit viel Herzblut geschrieben wurde-- und dies ist lobend anzuerkennen.
    Da mir dieses Buch nicht gefallen hat, kann ich es leider nicht weiterempfehlen Leider nur 2 Sterne von mir.

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  • 1 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine K., 31.07.2023

    Ich hatte mich so sehr auf das neue Buch von Paolo Giordano gefreut, ich liebte seine Bücher "Die Einsamkeit der Primzahlen", "Den Himmel stürmen", "Schwarz und Silber" und fand auch "In Zeiten der Ansteckung" sehr gut und klug geschrieben; lediglich sein Buch "Der menschliche Körper" packte mich nicht so sehr.
    Das Titelbild von "Tasmanien" gefiel mir gut und auch die Inhaltsangabe (unfüllter Kinderwunsch, Krisen, ...) erschien mir vielversprechend. Leider kam es dann anders ... mir fehlte die Tiefe, die Protagonisten bliegen mir sehr fremd und unnahbar, das Buch packte mich so gar nicht. Vieles fand ich einfach nur düster, und (ich muss es leider sagen) auch einfach langatmig und langweilig. Ich habe mich mehr durchgequält, was ich so gar nicht erwartet hatte. Das Buch lässt mich sehr ratlos zurück ... was genau soll einem das Buch geben oder sagen? Schade, man hätte aus dem Thema sicher mehr machen können, mich hat das Buch leider gar nicht berührt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 13.08.2023

    „Trotzdem gab ich nicht auf. Es gibt Projekte, die eine Art Unausweichlichkeit haben, dich jenseits aller Vernunft fesseln, aus Gründen, die du nicht verstehst. Oft sind das Fata Morganas, das weißt du, aber du kannst nicht anders, als dich ihr so weit anzunähern, bis sie vor dir verschwindet. Die Bombe war so etwas. Ich schrieb immer langsamer und mit einer Art luzider Verzweiflung, den Moment erwartend, in dem ich mich mit nichts in Händen wiederfinden würde.“

    Paolo ist ehemaliger Physikstudent. Nun ist er Journalist und arbeitet seit einigen Jahren an einem Buch zur Atombombe. Nachdem seine neun Jahre ältere Ehefrau Lorenza nach drei Jahren fruchtlosen Versuchens ein gemeinsames Kind zu bekommen, die Bemühungen einstellen möchte, stürzt diese Entscheidung Paolo in eine persönliche Krise. Diese Krise bringt einen Stein ins Rollen und lässt den Ich-Erzähler sich bewusst mit den großen und kleinen Katastrophen im Leben eines Menschen auseinandersetzen. Der Klimawandel, Terroranschläge und die atomare Bedrohung beschäftigen Paolo genauso wie seine eigene Kinderlosigkeit, die Trennung seines ehemals besten Studienfreundes von dessen Frau, die persönlichen Irrungen eines befreundeten Priesters, die Freundschaft mit dem bekannten Professor Novelli, der sich mit Wolkenformationen und ihrem Einfluss auf den Klimawandel beschäftigt. Paolo reist rastlos in der Weltgeschichte umher, ist mal motiviert, dann wieder auf seine niedersten Instinkte reduziert. Als eine schwerwiegende Augenoperation bei ihm durchgeführt wird und er einige Zeit später nach Japan reist, wo er den Gedenkfeiern zu den Atombombenangriffen auf Hiroshima und Nagasaki bewohnt und dort Terumi Tanaka trifft, der als dreizehnjähriger Junge den Atombombenangriff in Nagasaki überlebt, werden Paolo buchstäblich die Augen geöffnet für das, was wirklich im Leben zählt und die persönliche Krise scheint überwunden. Gleichzeitig bleibt die große Frage im Raum stehen: Würden wir, wenn wir wüssten, was die Zukunft bringt, anders handeln als wir es jetzt tun oder würde trotzdem jeder sein eigenes Leben so weiterleben wie bisher? Nur eines ist sicher: Aus der Perspektive von Überlebenden ist alles möglich zu erzählen.

    Alle Themen und alle lauten wie leisen Töne, die Paolo Giordani in seinem Roman „Tasmanien“ unterbringt und behandelt, in einer Rezension wiedergeben zu wollen, ist schier unmöglich. Das Werk liest sich wie eine persönliche Chronik von 2015 bis 2022. Man wird an die Ereignisse in diesem Zeitraum erinnert, erlebt sie wie von Neuem und erinnert sich an die Gedanken und Gefühle, die man selbst zu dieser Zeit gehegt und empfunden hat. Und man stellt sich unweigerlich selbst die Frage: Hätte ich irgendetwas in meinem Handeln geändert, wenn ich gewusst hätte, was kommt? Paolo Giordani ist mit „Tasmanien“ wahrhaftig ein schriftstellerisches Werk gelungen, das nachhaltig zur Reflexion anregt, und dabei Gefühl und Verstand gleichermaßen anspricht. Es ist ein wichtiger Roman in unserer Zeit und zurecht das meistgelesene Buch des vergangenen Jahres.

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  • 5 Sterne

    herrzett, 25.10.2023

    "Tasmanien" ist ein sehr interessanter, informativer und aktueller Roman, den ich gerne vielen empfehlen würde und zeitgleich ist es mir bewusst, dass dieses stets mitschwingende, verstärkende Gefühl der Verlorenheit und Überforderung nicht gerade ein angenehmes Lesevergnügen bietet. Er ist mehr so ein vorgehaltener Spiegel. Wir wissen vieles, sollten durch Entwicklungen, Gespräche mit Experten und unsere Geschichte einiges gelernt haben, machen uns sehr viele Gedanken, suchen nach Lösungen und steuern doch häufig nur von einem Dilemma zum Nächsten. Oder greifen in entscheidenden Momenten nicht ein, sind wie gelähmt, schauen nur zu oder laufen gar weg, um nicht negativ aufzufallen oder jemanden zu enttäuschen und doch sind wir am Ende mehr oder weniger allein. Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen, dass wir versuchen alles zu überblicken und dabei das Wesentliche aus den Augen verlieren?
    Anfangs war ich wirklich überrascht wie klimalastig dieser Roman ist und gleichzeitig schaffte Giordano es mich binnen kürzester Zeit genau dafür zu begeistern. Ich googelte nach Wolkenformationen und Pflanzen, Phänomene oder Klimakonferenzen und machte mir Gedanken über die Auswirkungen der Globalisierung und den Einfluss der Nachrichten auf uns Menschen. Das beschriebene Schicksal eines seiner Studenten hat mich dabei sehr getroffen und mich lange über die Frage "Ist es möglich [...], dass ein Wissensgebiet Oberhand über dich gewinnt?" grübeln lassen.
    Diese entstehenden Gedanken und Erklärungen sind eindrucksvoll und gleichzeitig so gewaltig, überfordernd. Genau dies zeigt Giordano auch an seiner Figur in diesem Roman. Ich kann nicht sagen ob er mir dadurch nun sympathischer oder unsympathischer geworden ist. Einerseits hätte ich mir bei vielen Problemen oder in einigen der beschriebenen Situationen etwas mehr Einsatz, Stärke und Positionierung erhofft. Andererseits entspricht das Beschriebene der heutigen Zeit, unserem eigenen Verhalten und dem Versuch Dilemmas zu umgehen in der Hoffnung, dass sich alles schon wieder zurechtrüttelt. Und das in einer Welt, die ganz viele Baustellen unterschiedlichster Themen bereithält.

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  • 5 Sterne

    steffi k., 30.07.2023

    Sehr aktuell und unglaublich gut erzählt
    Den Autor Paolo Giordano kenne ich von der Lektüre seines Debütromans Die Einsamkeit der Primzahlen , der gleichzeitig nicht nur zum Bestseller, sondern auch verfilmt wurde.
    Sein neuer Roman Tasmanien hat mich sofort in den Bann gezogen, ich konnte das Lesen kaum unterbrechen.
    Die Ausgangssituation seines Protagonisten , des Mitte dreißigjährigen Journalisten und Romancier Paolo, ist tragisch . Seine Frau hat entschieden , die mehrfach erfolglosen Versuche einer künstlichen Befruchtung zu beenden. Damit müssen sich Beide vom Traum eines gemeinsamen Kindes verabschieden, Beide fallen in eine tiefe Krise, die auch den Sinn ihrer Ehe in Frage stellt.
    Und so begleiten wir Paolo auf einer sehr emotionalen Reise zu sich selbst ; wir erleben ihn in den Wirren des Lebens und in seinen Ängsten vor der Gegenwart und Zukunft. Der Roman berührt so , weil wir uns alle unseren kleinen und großen Ängsten stellen müssen und lernen müssen , in den privaten und den globalen Bedrohungen der Gegenwart zu bestehen. Und wir alle sind , in diesen schwierigen Zeiten, wie Paolo auf der Suche nach einer Zukunft, die uns glücklich macht.
    Giordano gelingt es meisterhaft, Bedrohungen wie die Terroranschläge in Paris und die düsteren Zukunftsszenarien der Weltklimakonferenz mit ganz privaten Herausforderungen des Protagonisten zu verbinden. Deshalb erfahren wir diese Ängste und Hoffnungen umso stärker , können uns mit ihnen identifizieren.

    Tasmanien , als symbolhafter Ort mit Zukunft , vorgestellt vom berühmten Physiker und Wolkenforscher Novelli, erscheint schlüssig. Die meisten von uns sind in diesen unsicheren Zeiten, in denen uns so viel neues Denken abverlangt wird auf der Suche nach Wiedererlangen der Kontrolle über unser Leben.
    Tasmanien ist ein hochaktueller, ein herausragender Roman , den der Autor durch seinen spannenden Erzählstil , verbunden mit einer poetischen Sprache zu einem absoluten Lesevergnügen macht.

    Diese Buch ist ein Muss für alle literaturinteressierten Leser.

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  • 5 Sterne

    Alexandros, 24.09.2023

    Tasmanien ruht im Auge des Sturms unserer Zeit

    Auf den ersten Blick plätschert das Buch leise und sanft vor sich hin. Paolo Giordano erzählt ruhig, in einer Sprache, die hineinzieht ins Geschehen, ohne handgreiflich zu werden.

    Doch bereits das Cover suggeriert die Brüchigkeit des Lebens, die Lücken, die sich auftun, wenn das eigene Dasein eben nicht nach Plan verläuft und man sich erneut auf die Suche begeben muss.

    Alles beginnt damit, dass Paolos Frau ihm mit Anfang Vierzig ihre Entscheidung mitteilt, alle Versuche, doch noch ein Kind mit ihm zu bekommen, einstellen will. Mutter, Vater, Kind - das war bisher ihre Idee vom gemeinsamen Glück gewesen. Ein Kind für die eigene Zukunft. Doch wenn das Kind unmöglich ist, gibt es dann überhaupt noch eine gemeinsame Zukunft?

    Diese Frage schwebt im Roman über den weiteren Worten, über den Reisen, die Paolo unternimmt. Er will seinen Freund unterstützen, dessen Ehe gerade zerbrochen ist - trotz Kind - und um dessen Umgangsrecht sich der Freund nun vor Gericht bemühen muss.

    Mal beiläufig, mal zentriert stolpert Paolo über die großen Fragen und Hürden der Gegenwart: islamistischer Terror, Klimawandel, Kriege, zwischenmenschliche Sprachlosigkeit. Das mag viel erscheinen, ist jedoch wohl dosiert und regt zum Nachdenken an statt zur Überforderung.

    Fazit: Tasmanien ist ein interessanter Report über die Gegenwart, die mich gewiss lange nicht loslassen wird. Er ermutigt, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, anstatt sich immer weiter zurückzuziehen. Große Lesefreude!

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  • 5 Sterne

    Melanie B., 21.08.2023

    Genau an der Zeit dran
    Zunächst einmal ist das Cover eher ruhig gehalten und erst nach und nach erschließen sich sämtliche Zusammenhänge zwischen dem Titel, den Inhalten und dem Bild auf dem Umschlag. Dem Autor gelingt es dabei auf eine faszinierende Weise Vergangenheit, Gegenwart und einen Zukunftsausblick miteinander zu verweben in einer unaufgeregten und dennoch spannenden Sprache. Die gewählte Perspektive des Ich-Erzählers macht immer deutlich, warum ihm all diese Punkte, die er vorbringt und die letzlich immer wieder etwas mit Wissenschaft, dem Klima und Katastrophen, aber vor allem dem Mensch zu tun haben, so wichtig sind. Bedenkt man nun, dass das Buch nach seinem Erfolg in Italien nun mit Abstand quasi neuerscheint, hat doch keiner der Inhalte an Bedeutung verloren. Durch den ruhigen Schreibstil macht der Autor auf viele Gefahren unseres Verhaltens aufmerksam, ohne den Zeigefinger zu erheben. Er lässt einem sehr viel Platz zum Nachdenken. Ein sehr gelungenes Buch, was gelesen werden sollte.

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  • 5 Sterne

    Kristina B., 22.09.2023

    Dieses Buch ist vom Einband bis zur letzten Seite an ein gewisses Kunstwerk. Der Protagonist befindet sich auf einem Scheideweg - und nimmt die geneigte Leserschaft mit auf seiner Suche nach dem Sinn und Unsinn des Lebens. Das Ganze so einfach wie banal und doch originell - was nicht zuletzt an der herausragenden Titelgebung deutlich wird. Ein Land, welches man, wenn überhaupt, lediglich mit dem inzwischen nahezu ausgestorbenen Tasmanischen Teufel in Verbindung bringt. Zumindest mir ging es so. Aber ich war wirklich angenehm überrascht von der Prämisse, der einfachen und doch packenden Sprache und von der Faszination für die Fremde, die hier mehr als deutlich wird. Eine sehr angenehme Lektüre, die man nicht nur für den Urlaub wirklich nur empfehlen kann. Kompliment an den Autor und das Coverteam, die mal wieder tüchtig gezaubert haben!

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  • 4 Sterne

    R.S., 11.08.2023

    Ein Ort der Sicherheit - sanft und präzise erzählte Desillusion

    Was geschah in Hiroshima und Nagasaki? Darüber und über die Atombombe will der Erzähler des Buches, Paolo, ein Journalist, ein Buch schreiben. Währenddessen gerät sein Leben selbst aus den Fugen. In seiner Ehe kriselt es, nachdem er und seine Frau Lorenza den gemeinsamen Kinderwunsch aufgeben müssen. Auch seine Freunde kämpfen mit ihren eigenen Problemen, in die Paolo mit hineingezogen bzw. mit konfrontiert wird. Da ist Curzia, eine Journalistin, die nur über Terrorismus schreibt, Karol, der verliebte Priester, und Novelli, ein Physiker und Wolkenforscher, der seinen eigenen Me-Too-Fall hat. Doch nicht nur im kleinen und persönlichen Bereich gibt es Krisen, sondern auch im Großen. Terroranschläge, von Bataclan bis zum Konzert in Manchester 2017, und der allgegenwärtige Klimawandel führen zu Desillusionierung und Bestürzung bei Paolo.

    Von 2015 bis in die Gegenwart, wird der Leser zum einen in eine Welt, die von vielen Krisen bedroht zu sein scheint, hineingezogen und wird zum anderen Zeuge, wie Paolo versucht sich selbst darin zurechtzufinden. Rettung stellt für einen Romancharakter die Insel Tasmanien. Tasmanien ist im Roman ein Sinnbild für einen rettenden Ort, an dem man sich zurückziehen kann, wenn die Bedrohung für einen persönlich zu groß zu werden scheint. Dabei kann Tasmanien, ein physischer Ort, aber auch eine Person, ein Gefühl oder eine Erinnerung sein.

    Was "Tasmanien" auszeichnet ist ein sanfter und zugleich präziser Schreibstil, der einem in die Romanhandlung hineinzieht. Den Roman durchzieht eine bedrückende Stimmung und gewisse Hoffnungslosigkeit, die perfekt zur Desillusionierung von Paolo passt. Der Autor schafft es gut, die Balance zwischen den Krisen der Welt und den persönlichen Krisen zu halten und dabei ein vielschichtiges Charakterbild der einzelnen Akteure zu zeichnen, ohne dass diese dabei in Stereotype verfallen. In Bezug auf Paolo kratzt er manchmal jedoch nur an der Oberfläche, deswegen hätte ich mir stellenweise etwas mehr emotionale Tiefe gewünscht, um ihn als Person greifbarer zu machen. Seine Motive blieben so dadurch etwas im Dunklen. Trotz dessen wird ein umfassendes Panorama der Welt im Großen und den Einzeln im Kleinen geschaffen, dass mich in seinen Bann zu ziehen wusste.

    "Tasmanien" ist ein Roman, auf den man sich einlassen muss, aber wenn man dazu bereit ist, wird man mit einer vielschichtigen und atmosphärisch gut erzählten Geschichte belohnt.

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  • 4 Sterne

    Sabine K., 04.10.2023

    Der Journalist Paolo ist Anfang vierzig und seine Ehe mit Lorenza steht vor einer Krise. Sie hat beschlossen die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen und somit müssen sich beide von dem Traum eines gemeinsamen Kindes verabschieden. Um sich davon abzulenken, bricht er zu einer Klimakonferenz nach Paris auf und trifft viele interessante Leute und sieht sich mit schlimmen Themen konfrontiert um sich seiner eigenen Welt nicht stellen zu müssen…

    Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen. Paolo und Lorenza und ihre Probleme wirkten auf mich authentisch und ich war gespannt darauf wie es mit ihnen weiter geht. Doch Paolo reist sehr viel in der Welt rum und trifft dort Leute und jede Begegnung konfrontiert ihn mit einem anderen schlimmen Thema wie Terror, Krieg und Klimawandel.

    Über seine Rastlosigkeit und ständigen Reisens habe ich zwischen drin den Faden verloren bzw. das Gefühl gehabt diese Geschichte besitzt keinen. Ich fand Paolo in seinem Tun oft recht passiv. Was man aber auch irgendwie verstehen kann, wenn er sich dauerhaft mit Atombomben beschäftigt und Menschen trifft, die Anschläge überlebt haben und mit diesen schrecklichen Folgen leben müssen.

    Auch wenn für mich die Geschichte streckenweise in die Länge gezogen wirkte, hat mich Paolos Geschichte doch interessiert. Die Sogwirkung, die ich bei den anderen Romanen des Autors beim lesen verspürt habe, fiel hier komplett weg. Dennoch tröstet die gewaltige Sprache und der poetische Erzählstil des Autors über diese Mängel hinweg. Man kann sich trotz der Schwere mancher Themen gut treiben lassen. Wem Sprache und Erzählstil wichtiger ist als Spannung, lege ich dieses Buch dennoch sehr ans Herz.

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  • 4 Sterne

    lesemaus9821, 09.08.2023

    Dieses Buch hat es echt geschafft, mich vergessen zu lassen, dass es ein Roman sein soll. Es liest sich so sehr wie ein Memoire, dass ich doch ein paar Mal an mir gezweifelt habe, ob ich auch richtig verstanden habe, dass es sich um ein fiktives Werk handelt. Es werden die Gedankengänge und der Alltag durch den Ich-Erzähler unglaublich real beschrieben; mit seinen Gedankensprüngen, Ausschweifungen und Wahrnehmungen. Erwähnen möchte ich auf jeden Fall den interessanten Mix aus expliziter Beschreibung und vager Andeutungen, der mir immer wieder beim Lesen aufgefallen ist.
    Schwierigkeiten hatte ich gerade zu Beginn des Buches mit dem Satzbau (dabei bin ich mir nicht sicher, ob es sich um Übersetzungsfehler handelt, oder ob es vom Originaltext übernommen wurde). Beispielsweise hat in einem Satzteil das Verb komplett gefehlt (der Sinn ist zwar noch rüber gekommen, es hat sich aber sehr unrund gelesen), ein anderes Mal wurde mitten im Satz von der Anrede "er" zum "du" gewechselt. Dazu kommt dann noch die teilweise ungewöhnliche Wortwahl (bsp. bewehrt statt bewaffnet), was mich dazu bringt, das Leseerlebnis als insgesamt etwas "holperig" zu beschreiben.
    Wenn ich noch einen Wunsch an das Editoren-Team äußern könnte, dann wäre es der, dass doch bitte Gespräche klarer abgegrenzt werden und Gesagtes durch Anführungsstriche klar kenntlich gemacht wird. Dies hat zuweilen leider für etwas Verwirrung gesorgt (–Stellt er sich das jetzt nur vor, oder wurde gerade etwas gesagt?...–).
    Insgesamt habe ich aber ein positives Bild von "Tasmanien" behalten. Besonders beeindruckt hat mich Paolo Giordanos Art, seine Charaktere lebendig und nahezu real wirken zu lassen. Wirklich klasse!

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  • 4 Sterne

    Michael B., 24.08.2023

    Ein großer Aufschlag. Man braucht schon eine funktionierende 'Hoffnungsstruktur' (ein Begriff, den der Ich-Erzähler Paolo auf den letzten Seiten erfährt), um Mut und Glauben an ein Überleben der Menschheit nicht zu verlieren. Mit "Tasmanien" hat Paolo Giordano einen Roman geschrieben, der nicht nur eine erzählte Geschichte, sondern vorallem ein erschreckendes Abbild unserer gegenwärtigen Welt ist. Im Mittelpunkt steht Paolo, dessen Beziehung aus den Fugen gerät - genau wie die Welt. Auch in seinem privaten Umfeld erlebt er Scheitern, Zynismus, Kontroversen und Entzweiung. Die Beziehungen der Menschen untereinander scheinen nicht mehr zu funktionieren und die Beziehung der Menschen zur Welt, dem Heimatplaneten, ist gestört. Der Autor wählt als eine Rahmenhandlung den Paolos Besuch der Weltklimakonferenz in Paris, als eine andere das Buchprojekt des Protagonisten, der in anderer Form über den Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki schreiben möchte. Die eigentliche Erzählung streckt sich von den Tagen der Terroranschläge in Paris 2015 bis in die Gegenwart hinein - sich zuspitzende Krisen in einer hochkomplexen und immer weniger beherrschbaren Welt. Daran geknüpft die ganz private Hoffnung auf einen Sehnsuchtsort ("Tasmanien"), an dem man frei und zukunftssicher leben kann. "Die Dinge, die man tut, wenn einen niemand sieht: War das nicht genug, um weiterzumachen? Tanzen, sich für nichts verantwortlich fühlen, leben für den Moment der Euphorie." Dafür bräuchte es von uns allen wohl ein Übermaß an Verdrängungsenergie. Und was sagt uns Paolo am Ende: "Ich schreibe über alles, was mich zum Weinen gebracht hat. "Ein Buch, das gelesen werden muss!!!

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  • 4 Sterne

    Keelah, 08.09.2023

    Tasmanien von Paolo Giordano ist ein Buch über das Leben in unserer 'unsicheren' Zeit.

    Der Protagonist Paolo ist studierter Physiker, hat sich nach dem Studium jedoch für den Journalismus entschieden.. und in diese beiden Welten nimmt er uns mit. Seine Kollegen und Freunde die als Physiker arbeiten oder an Universitäten lehren müssen sich mit Problemen der Forschung herumschlagen und Journalisten über die Kriegsberichterstattung, die in unserer Zeit sich täglich ändert. Doch beide Welten liegen nahe beinander, beide beschäftigen sich mit der Klimakrise, Veränderung von Wetter und Extremereignissen.

    Doch wie lebt es sich in einer Zeit in der alles sich um den Untergang der Menschheit dreht. Und wie findet man sich da noch selbst wenn man schon mit der Welt zu hadern hat.

    Paolo ist in seinem Leben an einem Punkt, an dem nichts mehr Recht zu passen scheint. Seine Ehe und sein Beruf erfüllen ihn nicht mehr. So reist er viel und versucht beides zu ändern. Sucht nach sich selbst, versucht ein Buch über die Atombombe zu schreiben und irgendwo anzukommen. Auch seine Freunde sind in der Mitte ihres Lebens in Krisen gelangt, der Streit ums Kind, eine Auszeit in Afrika, ein Priester der sich verliebt oder der Physiker der ein Problem mit Frauen hat.

    Der Schreibstil ist nüchtern, Wissenschaft und Journalismus treffen sich hier.

    Doch über was schreibt Paolo letztendlich, "über alles was ihn zum weinen gebracht hat." und das ist seit dem Abwurf der Atombombe eine ganze Menge gewesen.

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  • 4 Sterne

    Meike Z., 09.08.2023

    Mir gefielen das Cover und die ersten Seiten von „Tasmanien“ sehr. Ebenso mochte ich die besonderen Ausdrücke und Formulierungen. Das Fehlen von Anführungszeichen für wörtliche Rede erforderte besondere Aufmerksamkeit beim Lesen. Einige Passagen haben mich gefesselt, andere schockiert. So war mir nicht bewusst, dass die Auswirkungen der Atombomben so ausführlich geschildert werden würden und auch andere Szenen (als der Protagonist beispielsweise davon berichtet, wie ihn Videos von Hinrichtungen in Bann ziehen) haben mich verstört. Ich habe immer wieder versucht, Parallelen zwischen dem Privatleben von Paolo und den äußeren Thematiken wie der Klimakatastrophe, Gleichberechtigung, der Atombombe, dem Selbstmord des ehemaligen Studenten, dem Liebes-Konflikt des Geistlichen und weiterem. Themen zu ziehen und zu interpretieren. Ich habe häufig versucht, den Sinn und die Quintessenz zu finden, doch es ist mir nicht gelungen.
    Zurück bleiben Momente seltsamer Distanz, so, als hätte mir tatsächlich ein Bekannter viele Dinge sehr eindringlich erzählt. Diese werde ich so schnell nicht vergessen, deren Sinn und Aussage will sich mir aber nicht wirklich erschließen. Ich kann dieses Buch nicht mit früheren Werken Giordanos vergleichen, werde in naher Zukunft aber auch erst einmal kein weiteres Buch von ihm lesen.

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  • 4 Sterne

    eva f., 09.08.2023

    Ein Roman ohne wirklich einem roten Faden, sodass einzelne Ereignisse, Gespräche, Begegnungen zeitlich, örtlich oft unzusammenhängend aneinander gereiht sind. So widerspiegelt sich der Aufbau des Romans gut mit der inneren Entwicklung des Protagonisten Paolo - eine Anspielung auf das Leben des Autors oder auch an die vielen Probleme in unserer Zeit, die die Menschen so planlos herumirren lässt?
    Schockiered werden die Auswirkungen der beiden Atombomben 1945 auf Japan geschildert, dies war sehr interessant zu lesen. Jeder einflussreiche Politiker sollte diese furchtbaren zerstörerischen Auswirkungen einer Atombombe im Gedächtnis haben!
    Ganz anders die Schilderungen über die verschiedenen Wolken in Zusammenhang mit dem Klimawandel - da hätte ich gerne noch mehr erfahren - aber dieses Buch ist ja kein Wissenschaftsbuch sondern ein fiktiver Roman. Trotzdem wurden einige aktuelle Probleme unserer Zeit angesprochen - Terrorgewalt, Frauendiskriminierung, Ausländerfeidlichkeit, Klimaschutz...und der Freund von Paolo Novelli würde im worst case nach Tasmanien auswandern, um dort zu überleben.
    Ein Roman zum Nachdenken über unser Leben, unsere Beziehungen zum Partner, zu Freunden, unsere Umgebung, unseren Planet.

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  • 4 Sterne

    Lisa V., 21.08.2023

    Ein sehr ansprechender Einband.
    Das Buch ist interessant zu lesen. Es gibt nicht eine durchgehende Handlung/Geschichte, vielmehr erzählt die Hauptperson von ihrem Leben. Viele Abschnitte die die Entwicklung und Einflüsse auf die Entscheidungen in seinem Leben haben. Er erzählt von Freunden die gewisse Phasen in Leben prägen und wie er sich dann wieder durch die eigene Entwicklung von den Freunden erst unbewusst dann bewusst entfernt oder auseinander lebt.
    Er reflektiert einige Entwicklungen oder er versucht zu verstehen wie es dazu gekommen ist. Bei einigen Punkten kann er nicht genau sagen ob es anders passiert wäre wenn er sich an einem Punkt anders verhalten oder entscheiden hätte.
    Also die alltägliche Frage was wäre gewesen wenn... wenn ich in dieser einen Situation anders entschieden hätte ... oder wenn...
    Alles in allem ist das Buch anders aber gut.

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  • 3 Sterne

    Ursula U., 01.09.2023

    Nach einem abgebrochenem Physikstudium ist Paolo inzwischen als Journalist tätig und zur Weltklimakonferenz nach Paris eingeladen worden. Er trifft seinen Freund und Exkommilitonen Giulio wieder, der nach der Trennung Probleme hat, seinen Sohn sehen zu dürfen. Durch Kontrakte trifft Paolo in Paris auf den renommierten Wolkenforscher Novelli, der anhand von Wolkenveränderungen den Klimawandel erklärt. Die beiden freunden sich an und planen gemeinsame Projekte. Zurück in Rom muss sich Paolo seinem privatem Problem stellen, seine deutlich ältere Frau Lorenza will alle medizinisches Bemühungen zu einer Schwangerschaft einstellen, das Verhältnis des Paares ist in der Krise. Da kann auch der Priester Karol nicht weiterhelfen, der steckt selbst in einem Dilemma. Er hat sich in die sehr junge Elisa unsterblich verliebt.
    Der Roman will viel, nach meiner Ansicht zu viel. Es geht um private Probleme wie ungewollte Kinderlosigkeit, die Rechte eines Vaters bei einer Scheidung, das Zölibat, große Altersunterschiede zwischen Ehepartnern, Fremdgehen, Freiheiten und Gruppensex. Politische und gesellschaftliche, der Klimawandel, die Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, den Terrorismus, das Machotum und die Benachteiligung von Frauen, in diesem Fall in Universitäten. Länder und Orte werden vorgestellt, bis auf Tasmanien selbst, der als eine besonders sichere Insel in Krisenzeiten gilt.
    Der Roman spricht viele Themen an, er stellt Fragen, er hat jedoch für nichts eine Antwort oder Anregungen für eine Verbesserung.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 11.08.2023

    Eher verstörend
    "Tasmanien" von Paolo Giordano ist ein Buch, welches mich sehr nachdenklich aber auch ein wenig ratlos zurücklässt.
    Paolo ist auf der Suche, auf der Suche nach sich selbst, seiner Vergangenheit, seiner Zukunft. Er stellt hier alles in Frage und akzeptiert auch gleichzeitig. Er beschreibt entstehende und zerbrechende Freundschaften, er schaut in die Zukunft und in die Wolken.
    Durch seine journalistische Tätigkeit kommt Paolo viel in der Welt rum und greift Themen sehr persönlich auf, Terroranschläge in Paris und Rom, der Klimawandel und endlose Konferenzen dazu. Er schreibt ein Buch über die Bomben von Hiroshima und Nagasaki und lässt uns als Leserinnen an den Recherchen dazu teilnehmen.
    Es werden viele Themen aufgegriffen, bei einigen hätte ich gerne tiefer geschaut und insgesamt ist mir alles ein wenig zu unsortiert. Ein wenig gibt es einen roten Faden über seine Beziehung und seine Freundschaften, aber ich habe ihn hier des Öfteren verloren.
    Das Buch und viele der Themen haben mich ergriffen und interessiert, mich dann aber wieder in der Ausführung enttäuscht.
    Der Sprachstil ist sehr schön und auch gut verständlich und letztendlich habe ich viele Anregungen enthalten, mich auf eine Suche zu begeben, eine Suche in mir selbst, eine nach Hoffnung und Zuversicht und einer Zukunft.

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  • 3 Sterne

    Amja L., 03.08.2023

    Ich wurde anfangs durch das schöne, aber dennoch simple Cover angesprochen und auch die Leseprobe fand ich nicht schlecht. Leider wurde ich im großen und Ganzen eher enttäuscht.
    Mir hat zunächst aber gut gefallen, dass der Protagonist mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt gekommen ist.
    Zurück bleibt man mit vielen Gedanken zum Buch, aber der Schreibstil war leider nicht ganz meins.
    Zum einen bin ich im Laufe der Geschichte eher schlecht ins Buch gekommen und leider habe ich mich auch später nicht richtig in der Geschichte einfinden können.
    Mir hat aber das aktuelle Thema im Buch gut gefallen und dass es, wie schon erwähnt, auch nach dem Lesen noch im Kopf bleibt.
    Ich denke, dass sich jeder Lesende selbst ein Bild dazu machen muss, da ich bis auf den Schreibstil nicht wirklich mehr zu bemängeln habe. Es war einfach im großen und ganzen nicht ganz meins.

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  • 2 Sterne

    Anita, 16.11.2023

    Mischung aus langweilig und emotional.

    Worum geht es?
    Das Leben und die Beziehung eines Mannes gerät durcheinander und er flüchtet sich von Thema zu Thema, unter anderem Klimakatastrophe und Atombomben.

    Worum geht es wirklich?
    Trauer, Flucht und Lebenswege.

    Lesenswert?
    Nein, für mich nicht. Ich habe etwas komplett anderes erwartet und war dann enttäuscht.
    Positiv ist mir das Cover aufgefallen und auch die Inhaltsangabe klingt gut und interessant. Tasmanien - der Titel des Romans - spielt dabei im Grund keine Rolle.
    Zusätzlich finde ich die gewählten Themen interessant und gerade an diesen Punkten war die Darstellung in all ihrer Schlichtheit sehr bewegend und einfach nur traurig. Das waren die wenigen Stellen, an denen das Buch etwas in mir hervorgerufen hat. Es hat definitiv zu weiterer Recherche angeregt.
    Große Teile des Buches haben mir aber einfach nicht zugesagt. Ich finde die Sprache unglaublich anstrengend, den Satzbau verwirrend und die Zeitsprünge kaum verständlich. Wörtliche Rede kommt nicht vor, stattdessen merkwürdig eingebaute Aussagen, bei denen man jedes mal rätseln muss, wer jetzt was genau sagte.
    Definitiv kein Buch zum nebenbei lesen oder querlesen. Ich fand es sehr verwirrend und hab auch schon bald das Interesse an der Figur als solche verloren.
    Die einzigen interessanten Stellen waren wie gesagt die eher wissenschaftlich angehauchten, die das Leid in seiner Tragweite extrem gut darstellen konnten.
    Ich bin überrascht, wie ein Buch so langweilig und bewegend zugleich sein kann, fand die Lektüre aber unangenehm und wollte mehrmals abbrechen.
    Ich würde eine Leseprobe empfehlen, weil die Sprache möglicherweise nicht für jede Person passt.

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