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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine G., 07.03.2018

    Spannender historischer Roman mit Krimiaspekt

    Pieter ist ein begabter junger Mann, der seinen Vater verloren hat und von nun an unter der Obhut seines Paten steht. Dieser möchte den letzten Wunsch dessen Vater erfüllen und Pieter bei Rembrandt in die Malerlehre geben.
    Dort angekommen, ereignen sich um den berühmten Maler mehrere seltsame Morde, die mit ihm in Zusammenhang zu stehen scheinen.
    Pieter versucht auf eigene Faust durch mathematischer Überlegenheit und mit kluger Unterstützung vom Medicus sowie Mareijke dem Täter auf die Spur zu kommen.

    Das Cover gefällt mir ganz gut und passt mit dem Titel perfekt zum Roman - die Tulpe sagt eigentlich dann alles.

    Dies ist ein historischer Roman mit kriminalen Aspekten. Er ist historisch sehr gut recherchiert und auch die kriminalistische Seite kommt nicht zu kurz. Bis zum Schluss wird man immer wieder von der Autorin in die Irre geführt und es ist eigentlich jeder verdächtig.
    Auch werden hier die Themen Tulpenhandel, Malerei sowie Mathematik sehr gut beschrieben und man kann sich das alles sehr bildlich vor Augen führen wie die damalige Zeit verlaufen ist.

    Pieter als Hauptprotagonist ist sehr gut ausgearbeitet. Er leidet unter dem Asperger-Syndrom, aber kann dieses gut bewältigen. Durch seine einzigartige Art und sein Talent ist er dem Leser gleich sympathisch und man muss ihn einfach mögen.
    Rembrandt selber wirkt unsympathisch. Durch seine Aussetzer und Gewaltbereitschaft sowie egoistisches Verhalten seinen Lehrlingen gegenüber ist er sehr unangenehm.
    Mareijke sowie der Medicus sind sehr nett und unterstützen Pieter in jeder Lage. Sie nehmen ihn so wie er ist und das merkt man sofort.

    Ich habe bereits andere Bücher von Eva Völler gelesen, aber dies war mein erster historischer Roman mit Krimi und muss sagen, es ist ihr sehr gut gelungen und man kann es nur weiter empfehlen.

    Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und man lernt so einiges über die damalige Zeit sowie generell über die Malerei und den Tulpenboom. Die Autorin hat dies sehr gut ausgearbeitet und gut beschrieben und es bereitet mir Vergnügen beim Lesen.

    Ich hoffe auf eine Fortsetzung von Pieter und das man noch viele Abenteuer von ihm lesen kann sowie seine Fortschritte beobachten kann.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 12.03.2018

    Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, die ich vor zig Jahren gesehen habe und die mich fasziniert hat. Auch heute noch frage ich mich, wie können Tulpenzwiebel so eine Hysterie auslösen. Im Nachwort konnte ich dann lesen, dass diese Serie auch Eva Völler beeindruckt hat.

    Während der Zeit dieser Tulpenmanie gibt Joost Heertgens sein Mündel Pieter van Winkel zu Rembrandt in die Lehre. Doch dann sterben einige potenzielle Kunden von Rembrandt und der Meister gerät in Verdacht.

    Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und ich habe mich gerne ins Amsterdam jener Zeit versetzen lassen.

    Rembrandt ist sehr authentisch dargestellt, er ist nicht gerade ein angenehmer Mensch. Sehr gerne legt er sich gerne mit anderen an, und da er von einer Sammelleidenschaft gepackt ist, ist auch das Geld häufig knapp. Daher spekuliert auch er mit Tulpenzwiebeln. Sein Lehrling Pieter ist so anders als die anderen Jungen. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Heute würde man sein Verhalten mit autistischen Zügen erklären. Pieter kann nicht nur außergewöhnlich gut malen, er hat ein grandioses Gedächtnis und liebt die Mathematik und versucht alles zu berechnen. Da geht natürlich bei menschlichem Verhalten nicht so einfach.

    In Mareijkes Gaststätte beobachtet Pieter den Tulpenhandel und rechnet sich aus, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem sich das Blatt wenden wird und die Preise nicht mehr explodieren, sondern fallen werden bis wieder ein ganz normaler Wert erreicht ist. Als dann sein Meister in Verdacht gerät, weil einige hoch angesehene Kunden und Tulpenhändler an Bleivergiftung sterben, versucht er mittels Mathematik den Täter zu ermitteln. Aber menschliche Abgründe sind nicht zu berechnen und so muss auch Pieter einiges einstecken, bevor er auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht er oft sehr gewitzt vor. Leider hilft auch Logik nicht bei romantischen Gefühlen. Ich mochte Pieter van Winkel von Anfang an und habe mit ihm gefiebert, ermittelt und auch gelitten.

    Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar und sehr individuell beschrieben. Ganz besonders mochte ich Mareijke, welche Pieter gleich so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine sehr selbstständige junge Frau und ihr gesunder Menschenverstand bringt Pieter manchmal auf Ideen, auf die er selbst nicht gekommen wäre. Auch Doktor Bartelmies war mir gleich sehr sympathisch.

    Ich kann diesen tollen historischen Roman nur empfehlen, denn er hat mir sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anronette, 21.11.2018

    5 Sterne Lese-Empfehlung!
    Die Autorin entführt ihre Leser ins siebzehnten Jahrhundert in die Zeit der „Tulpenmanie“ in Holland.
    Der Wert der Pflanzenzwiebeln wurde damals mit utopischen Preisen gehandelt und Spekulanten kämpften um die wertvollsten und seltensten Sorten.
    Auch der bekannte Maler Rembrandt van Rijn scheint vom Tulpenhandel besessen, und will damit schnell zu Geld kommen, welches er auch dringen benötigt.
    Rembrandt lebt über seine Verhältnisse, sammelt Kunstwerke und Raritäten und versucht daher sein Glück mit dem Handel von Tulpenzwiebeln.
    Und dann werden ausgerechnet Rembrandts Kunden ermordet, die bei Ihm sowieso noch eine Rechnung offen hatten.
    Zu dumm, dass der Künstler mit den Opfern im Streit lag, denn so steht der große Meister bald selbst unter Tatverdacht.
    Rembrandts hochbegabter Lehrling Pieter versucht mit seinen außergewöhnlichen mathematischen Berechnungen die Mordfälle zu lösen und macht sich auf die Suche nach dem Mörder.
    Dabei gerät er selbst in große Gefahr.

    Beim Lesen bin ich hautnah in das goldene Tulpenzeitalter eingetaucht und habe dabei sehr interessante und fachliche Details über die Malerei und die damaligen Techniken erfahren.
    Auch die Informationen über die Tulpenmanie fand ich sehr interessant!
    Ein sehr gut recherchierter Roman, der mich total gefesselt hat.

    Eva Völlers Schreibstil ist so lebendig, und die Szenerien werden so bildhaft beschrieben, dass ich mich sofort mitten hinein versetzt fühlte in das historische Amsterdam, in Rembrandts Kunststube und in die Gaststube, wo der wöchentliche Wahnsinn des Tulpenhandels besiegelt wurde.
    Ich konnte die Atmosphäre quasi spüren.
    Selbst die Dialoge sind mit ihren gehobenen Umgangsformen dem Zeitalter angepasst und lassen alles noch authentischer wirken.
    Die Charaktere sind sehr sympathisch und real dargestellt.
    Pieter sticht als Sonderling nicht nur besonders hervor, ich habe ihn auch, trotz seiner „anstrengenden“ Art des „Asperger-Syndroms“, irgendwie sofort ins Herz geschlossen.
    Seine Gedankengänge haben mich oft zum Schmunzeln gebracht.
    Dabei wollte ich Pieter zur Seite stehen, denn ich war natürlich versucht, selber zum Ermittler zu werden.

    Eva Völler hat mich mit Pieter richtig in die Irre geführt und ich musste beim Lesen mehrmals die Richtung wechseln und meine Überlegung zu den Hauptverdächtigen revidieren.
    Ein tolles Buch:
    Humorvoll, abwechslungsreich und spannend bis zum Schluss, und immer wieder voller Überraschungen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 05.03.2018 bei bewertet

    Es ist die große Zeit des Tulpenhandels. Tulpen werden mit viel Gold und Geld erworben, sind Kapitalanlagen und Spekulationsobjekte. Jeder möchte mit ihnen in möglichst kurzer Zeit einen möglichst großen Gewinn machen. Eines Tages stirbt auf offener Straße ein Tulpenhändler. Schnell ist klar, er wurde vergiftet. Und er bleibt nicht der letzte Tote.

    Währenddessen beginnt der junge Pieter eine Lehre beim großen Maler Rembrandt. In dessen Haushalt ereignen sich bald Dinge, die einen Zusammenhang mit den Morden erkennen lassen. Viele Verbindungen mit den Toten deuten auf den angesehenen Maler oder auf ein Mitglied seines Haushaltes hin.

    Pieter ist anders als andere junge Männer in seinem Alter. Sein leicht autistisches Verhalten stößt bei manchem auf Unverständnis und so mancher nutzt seine Schwächen aus, um seine Stärken auszunutzen. Aber Pieter ist schlauer, als so mancher denkt und lernt nach und nach zu erkennen, wer Freund und wer Feind ist und sein analytischer Verstand stellt kluge Berechnungen darüber an, wer der Mörder sein könnte.

    Selten habe ich einen so sympathischen und herzerfrischend anderen Helden in einem Histo gefunden. Pieter erobert die Sympathien der Leser im Sturm. Er ist ohne Arglist und frei von Hinterlist. Er ist ein großes Kind und verfügt doch über Fähigkeiten, die man sich viel öfter wünscht. Treue und Aufmerksamkeit und Ehrlichkeit. Und seinen mathematischen Berechnungen über die Liebe, den Tulpenhandel und allerlei anderes zu folgen, macht großen Spaß.

    Das Buch ist natürlich auch voller historischer Details über Rembrandt, die Malerei, den Tulpenhandel und den Zusammenbruch des Tulpelhandels. Einfach ein pralles Lesevergnügen.

    Liebe Eva, liebe Damen und Herren vom Verlag, bitte unbedingt mehr von Pieter. Ich bin begeistert.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JessSpa81, 07.03.2018

    Bei dem Buch „Tulpengold“ von Eva Völler, fällt gleich das sehr schöne Cover auf. Die Tulpe ist sehr schön plastisch gemalt und die Schrift des Titels und der verschnörkelte Hintergrund passen sehr gut zu einem historischen Roman.

    Inhalt:
    Der junge Pieter geht bei Rembrandt in die Lehre als Maler. Als in Amsterdam einige Morde geschehen, geht Pieter mit Hilfe mathematischer Formeln auf die Suche nach dem Mörder. Und was hat der Tulpenhandel mit alledem zu tun?

    Meinung:
    Der Schreibstil überzeugt von Anfang an. Durch die bildlichen Erklärungen fühlt man sich gleich gedanklich nach Amsterdam versetzt.

    Die Charaktere werden auch sehr gut beschrieben. Gerade Pieter ist ein sehr interessanter Charakter. Er scheint das Asperger-Syndrom zu haben, was ihn in viele unangenehme Situationen bringt, da er alles wörtlich nimmt und die Gefühle seiner Mitmenschen nicht deuten kann. Dafür hat er aber fantastische mathematische bzw. statistische Kenntnisse.

    Es ist ein sehr vielschichtiger Roman. Erstmal natürlich historisch. Wobei es zwar um Rembrandt geht, aber die Geschichte um ihn fiktiv ist. Dann haben wir den jungen Peter, der einem manchmal Leid tun kann, man kann über ihn schmunzeln und ihn lieb haben. Der Tulpenhandel ist hier auch eine sehr interessante Geschichte, die an die heutige Börse erinnert. Und als letzten gibt es ja noch den Krimi um die Morde.

    Bis zum Schluss wusste ich nicht wer der Mörder ist, geschweige denn warum und die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Pieter erinnert mich ein wenig an Sherlock Holmes. Ich würde mich freuen, noch mehr von ihm zu lesen. Ich spreche eine klare Kaufempfehlung aus und vergebe sehr gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa K., 06.03.2018

    Als ich das Cover damals gesehen habe, war ich sofort angetan von diesem wunderschönem Buch! Nach dem ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, ich muss es lesen!

    Zur Geschichte: Wir befinden uns im 17. Jahrhundert in Amsterdam. Wir begleiten Pieter, der bei dem berühmten Maler Rembrandt eine Ausbildung anfangen soll. Pieter habe ich sofort in mein Herz geschlossen, er ist ein ganz besonderer Junge und seine Denkweise, so wie seine Argumentationen, haben mich immer schmunzeln lassen.
    Es passieren nach und nach immer wieder Morde, die etwas mit dem Tulpenhandel zu tun haben. In Amsterdam werden die Tulpen gerade als Zahl- und Kapitalmittel genutzt und sind mehr wert als alles andere.
    Die Morde haben eine Sache immer gemeinsam, die Opfer wurden immer zuvor von Rembrandt gemalt.
    Pieter macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Es ensteht eine wundervolle und spannende Geschichte, die durch Pieters besondere Art einfach etwas besonders hat!
    Weiterhin ist die Geschichte auch so gut geschrieben, dass man bis zum Ende hin keine Ahnung hat, wer der Mörder sein könnte. Also ich lag zumindest bis zum Ende hin falsch und wurde somit sehr überrascht.

    Der Schreibtstil von Eva Völler war mir durch andere Bücher von Ihr schon bekannt, und ich mag Ihren Schreibstil sehr. Man kommt immer sehr gut in die Geschichte rein und sie lässt die Welt um einen herum zum Leben erwecken.
    Ebenso ist die Geschichte um den Tulpenhype und der Malerei aus der Zeit, wirklich sehr gut recherchiert wurden! Ich habe noch so einiges lernen können. Es war immer interessant und flüssig zu lesen.

    Mein Fazit:
    Ein wunderbarer Krimi der einen in die Vergangenheit mitnimmt und einen vor Spannung nicht mehr los lässt. Ich konnte das Buch schwer aus den Händen legen. Die Personen sind so gut beschrieben und erhalten dadurch etwas lebendiges, dass man meint, mit vor Ort zu sein. Eine klare Lese Empfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine K., 13.03.2018

    Die Geschichte spielt in Amsterdam um 1636. Pieter macht nach dem Tod seines Vaters eine Lehre bei Rembrandt van Rijn. Doch vielmehr als die Malerei begeistert sich Pieter für höhere Mathematik. Dies ist nur eins der Dinge, die ihn zu einem Sonderling machen. Als der Tulpenhandel immer weiter ansteigt kann Pieter darin gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennen und seine mathematischen Fähigkeiten anwenden. Als plötzlich mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden werden gerät sein Lehrmeister in Verdacht. Da er diese kurz vorher portraitiert hat....

    Ich fand es erstaunlich, dass Tulpenzwiebeln mal so groß gehandelt wurden. Aber das macht ja auch historische Romane aus, dass man noch etwas über vergangene Jahrhunderte dazu lernt. Und dies war nur eins vieler interessanter Details aus dieser Zeit.

    Neben dem historischen Aspekt bietet dieses Buch auch interessante Kriminalfälle. Immerhin werden mehrere Tulpenhändler nach kürzester Zeit tot aufgefunden. Und Pieter macht es sich zur Aufgabe diese aufklären zu wollen. Immerhin kann er so seine mathematischen Begabungen anwenden.

    Seine mathematisches und logisches Denken hat mich total fasziniert. Die Autorin hat gut die Balance gefunden dem Leser ansatzweise zu erklären was Pieter berechnet ohne dabei zu speziell zu werden.

    Pieter ist der eigentliche Star dieser Geschichte. Und auch wenn er sich wegen seiner direkten und sonderbaren Art nicht bei all seinen Zeitgenossen beliebt macht, hat er sich sofort in mein Leserherz geschlichen. Pieter ist definitiv ein Romanheld den ich nicht so schnell vergessen werde.

    Dieses Buch bietet spannendes Lesevergnügen bis letzten Seite!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 23.02.2018 bei bewertet

    Tulpengold ist ein prima historischer Roman von Eva Völler. Von ihr habe ich schon einige nette Romane gelesen.
    Unter ihrem Pseudonym Charlotte Thomas habe ich alle 8 Roman, die alle in Italien spielten, gerne gelesen und stehen in meinem Regal. Als ich diesen Titel von Eva Völler sah, musste ich gleich zugreifen.Tulpengold ist in Amsterdam 1636 angelegt und beschreibt die Zeit als Tulpenzwiebeln als Zahlmittel galten, so ähnlich wie Aktien.
    Ein Mitwirkender ist Rembrandt. Der Maler wird streitbar und exzentrisch geschildert, was seine Kunst nicht schmälert. Sein neuer Lehrling Pieter ist der Hauptprotagonist, ein talentierter 17jährige Junge und auch noch klug. Sonst ist er ein Sonderling,der sich mit mathematischen Formeln beschäftigt. Die Figur Pieter ist mir sympathisch, wenn er mir ab und an auch etwas zu naiv vorkommt.
    Interessant ist die allgemeine Lage der Lehrlinge geschildert. Da gibt es leicht Kopfnüsse und auch öfter mal die Prügelstrafe.
    Die Autorin lässt noch ein paar Morde geschehen, es wird aufregend. Rembrandt ist verdächtig und Pieter will den Mörder finden. Das ist besonders, wie er mit mathematischen Formeln die Mörder ermitteln will.
    Dieser Roman ist fesselnd und packend. Der Stil ist locker und besticht durch viel Potential. Eva Völler hat mich wieder überzeugt, ich werde weitere historische Kriminalromane von ihr lesen
    Das Nachwort der Autorin war wunderbar informativ und beendete den Roman noch richtig.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. Ruckert, 05.03.2018

    Eva Völler

    "Tulpengold"

    Historischer Roman


    Das Cover ist wunderschön und ist
    mir sofort aufgefallen .
    Der Hintergrund , wie ein altes Pergament ,
    sogar ein wenig "fleckig" und schön verziert .
    Der Titel in schönster kalligraphischer Goldschrift .
    Ganz im Vordergrund eine herrlich gemalte
    zauberhafte Tulpe , ich finde es ist ein richtiges
    Schmuckstück !


    Zum Inhalt :

    Der Waisenjunge Pieter wird von seinem Onkel nach
    Amsterdam gebracht , wo er bei Rembrandt
    in die Lehre gehen soll .
    Schon kurz nach der Ankunft in der Stadt ,
    werden sie Zeugen eines Rätselhaften Todesfalles .

    Pieter beginnt seine Lehrzeit bei dem Meister und seltsamerweise
    werden auch Kunden des Malers plötzlich auf Mysteriöse
    Weise vom Tode dahingerafft . Zufall ? Mord ?
    Pieter beginnt Nachforschungen anzustellen und gerät dabei
    in einen Strudel von Ereignissen , die nicht vorhersehbar sind
    und äusserst gefährlich werden können für den jungen Mann ...

    All' das spielt sich ab in der historischen Kulisse von
    Amsterdam und in der Zeit , als Tulpenzwiebeln
    plötzlich teuerer gehandelt werden als Gold .
    In einem Millieu der Kunstmaler und Tulpenspekulanten ...


    Ein absolut gelungener historischer Kriminalroman .
    Geniale Story um den Kunstmaler Rembrandt und
    seinen Lehrbuben Pieter .

    Mich hat die Geschichte vom ersten Moment an begeistert .
    Die Autorin hat einen wunderbar detailreichen Stil ,
    der mich absolut gefesselt hat .
    Der Roman liest sich flüssig und ist an Spannung
    kaum zu überbieten .
    Ich finde Eva Völler hat sehr gut recherchiert und ihre
    Schauplätze und Figuren sind wirklichkeitsnah und autenthisch .
    Für mich war das Buch ein echtes Highlight und
    ich kann es nur aus ganzem Herzen wärmstens empfehlen .
    Eva Völler hat mich mal wieder mit einem wahnsinnig
    spannenden Roman erfreut und dafür bekommt sie von mir :

    kriminell gute 5 Sterne !!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 10.03.2018 bei bewertet

    Was fällt dir zu den Begriffen Rembrandt van Rijn und Amsterdam der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein? „Kunst“ ist wohl eines der ersten Worte, genauso wie vielleicht „Barock“, „Meister“ und natürlich kann man auch den regen Handel in der Stadt durch den wohlbekannten Hafen nicht weglassen. Wie nun passt in diese Szenerie, in diese Verortung oder aber auch in diese Zeit ein Hauptcharakter dessen geistige Fähigkeiten auf den ersten Blick eher eingeschränkt erscheinen, genauso wie auch seine Befähigung auf sich selbst Acht geben zu können? Diese Entscheidung der Autorin erscheint vorerst äußerst ungewöhnlich und fast schon halsbrecherisch, jedoch hätte sie dadurch die Geschichte nicht interessanter machen können!

    Pieter, dessen Begabung im Kunsthandwerk sein Vater bereits früh erkannt hat, quälte sich vor der beginnenden Ausbildung bei Meister Rembrandt durch die Lateinschule. Sein Onkel, der wiederum auch sein Vormund nach seines Vaters Tod ist, erfüllt einen wichtigen Wunsch des Elternteils, nämlich Pieter nach Amsterdam in die Künstlerwerkstatt zu bringen und mit Rembrandt die Ausbildung nun abzuklären. Bereits bevor diese überhaupt erst begonnen hat, verfolgt unser Hauptakteur den öffentlichen Tod einer recht bekannten Person am Fischmarkt. Bereits hier erkennt man als Leser Pieters sonderliche Art und Denkweise. Die Tode haben jedoch noch lange kein Ende genommen und spielen sich wunderlicher Weise immer im Bekanntenkreis des sehr bekannten Künstlers Rembrandt ab. Wie Pieter mit seinen außergewöhnlichen Mathematik- und auch Kunstfähigkeiten dem Mörder immer näher kommt, muss jeder selbst lesen.

    An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass mich das Buch vor allem durch die Kunstreferenzen interessiert hat. Als studierte Kunsthistorikerin mit einigen Jahren Museums- und auch Rechercheerfahrung war ich besonders ungeduldig, was die Autorin mit diesem Thema anstellen möchte. Ich möchte vor allem hervorheben, dass die Recherche, die Frau Völler für dieses Buch betrieben hat, enorm gewesen sein muss, denn als Laie hat sie die fachlichen Bereiche wunderbar umgesetzt und beschrieben, genauso ist sie aber nicht im Fachjargon hängen geblieben, sondern hat den Leser regelrecht in die Szenen katapultiert und rege am Geschehen teilnehmen lassen. Ich habe nichts als Bewunderung dafür übrig, dass sie sich so detailliert an ein Kunstthema im Allgemeinen und auch die Umstände dieser Kunstszene sowie auch –zeit gewagt hat und nicht wie viele andere Autoren kläglich daran gescheitert ist, sondern ihr Wissen verständlich bereitgestellt hat und dies zudem auch noch gefühlt ohne Anstrengung in diese einnehmende Geschichte einfügt hat.

    Pieter als Charakter ist sympathisch wie kein anderer, zudem „einfach anders“, ungewollt witzig, keineswegs geübt im Umgang mit Frauen und dementsprechend zeitweise ganz schön uncharmant, geprägt durch allerlei Regeln, die sich im Verlauf des Buches immer wieder in die ein oder andere Richtung verschieben, und ein Genie im Bereich der künstlerischen Gestaltung sowie der Mathematik aber auf keinen Fall im Small Talk. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass mir Pieters Denkweise, seine verquere Art und seine Weise sich ausdrücken so viel Spaß machen, mich immer wieder schmunzeln und laut auflachen lassen würde. Zeitweise machte er mir starke Sorgen und ich hätte ihn am liebsten aus der Zeit gerissen und ins Hier und Jetzt verfrachtet.

    Insgesamt sind alle Charaktere sehr ausgereift und gut durchdacht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Personen unpassend wären im Setting, sei es der wirklich unsympathische und unangenehme Tulpenhändler – wenn ich nur an ihn denke, muss ich mich schütteln - , genauso wie die immer besorgte Frau von Rembrandt, die im Hintergrund den „Laden schmeißt“. Sie fügen sich so natürlich in die Geschichte ein, so dass man immer fließend dahinlesen kann.

    Wer an den Klischees gegenüber historischen Romanen festhält und nicht zu diesem Buch greift, betrügt sich selbst.
    Muss man Angst vor einer triefend schnulzigen Romanze haben? Nein, wirklich nicht, Pieters Annäherungsversuche könnten nicht ungeschickter und mit mehr Abfuhren sein.
    Liest sich das Buch eher wie ein aufgesetztes Geschichtsbuch? Ich habe wohl in noch keinem anderen Roman so viel interessantes Fachwissen „beigebracht“ bekommen, ohne negativ an die Schulzeit erinnert zu werden. Die Umstände der Zeit und auch des Ortes (z.B. der damals herrschende Tulpenhandel und dessen Kollaps) fließen natürlich in die Geschichte mit ein ohne gepresst eingefügt zu wirken und vervollkommnen das Bild der Charaktere.
    Sind die Charaktere eingestaubt? Moderner könnte die gewählte Hauptperson mit Autismus/Asperger Syndrom und seine allgemeinen Probleme beim Aufwachsen kaum sein, jedoch kommen noch die erschwerten Bedingungen der Zeit mit hinzu.

    Wer bisher noch nicht gemerkt hat, dass ich vom Buch wirklich hin und weg bin, bekommt es hier noch einmal konkret niedergeschrieben: Ich wurde sowas von positiv von dieser Geschichte überrascht, dass ich mehr als nur ein bisschen hoffe, dass ein weiterer Band folgen wird. Ich bin noch nicht bereit Pieter gehen zu lassen…

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia J., 04.03.2018

    Amsterdam zur Zeit des Tulpenfiebers, 1636. Der junge Pieter wird Lehrling bei Rembrandt van Rjin. Das war ein letzter Wunsch seines verstorbenen Vaters und Pieters Onkel beglei-tet ihn nach Amsterdam, zahlt das Lehrgeld. Als erfolgreicher Kaufmann der er ist, bleibt er allerdings eher im Hintergrund. Pieter hat neben einem enormen Talent fürs Malen auch die Gabe für höhere Mathematik und logischem Denken. Dazu wirkt er etwas son-derbar, heute würde man das wohl in Richtung eines Asperger Syndroms einordnen, da-mals reagierten die Leuten einfach mal etwas befremdet auf seine Art.
    Im Umfeld von Rembrandt geschehen Morde, der Verdacht wird auf Rembrandt gelenkt und auch Pieter gerät in den Fokus des Mörders.
    Pieter lernt durch den Besuch einer Schankwirtschaft den damals wahnwitzigen Handel mit Tulpenzwiebeln näher kennen und kommt durch seine Berechnungen darauf, dass dieser Handel nicht mehr lange funktionieren kann. Dazu noch Pieters Interesse für das weibliche Geschlecht, was manchmal zu amüsanten Situationen führt.
    Die Geschichte um Pieter, Rembrandt, den Morden, dem Tulpenhandel und allen weite-ren Charakteren ist sehr gut aufgebaut und weit gefächert. Es lässt einen gut in die dama-lige Zeit eintauchen, man bekommt ein Bild von der Kunst der Malerei und was da für ein Aufwand hinter steckt. Pieters Denken wird gut beschrieben und so konnte ich seinen Nachforschungen zu den Morden gut folgen.
    Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen. Sehr vielschichtig, die Protagonisten werden richtig gut dargestellt und der Schreibstil hat mir viel Lesefreude bereitet. Ich konnte mir sogar einen weiteren Roman mit Pieter als sehr speziellen Ermittler vorstellen. Schön, dass es solche Geschichten gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nirak, 06.03.2018

    Eine gut erzählte Geschichte

    Pieter, ein junger Lehrling, der bei Meister Rembrandt van Rijn in Amsterdam im Jahre 1636, die Kunst des Malens erlernen soll. Schnell stellt sich heraus, seine Fähigkeiten liegen nicht nur beim Malen. Er hat ein unglaubliches Talent mit Zahlen umzugehen. Er kann Berechnungen anstellen, bei dem anderen der Kopf schwirrt. Zur gleichen Zeit blüht der Tulpenhandel in der Stadt und nimmt ungewöhnliche Ausmaße an. Pieter kann anhand der Verkaufszahlen Berechnungen anstellen, die ihn zu einem furchtbaren Ergebnis führen. Dies interessiert nur niemanden, denn gleichzeitig geschehen einige Morde im Umfeld der Tulpenhändler. Leider gerät auch sein eigener Meister unter Verdacht, denn die getöteten Männer wurden alle von Rembrandt gemalt.

    In „Tulpengold“ wird die Geschichte des jungen Pieter erzählt. Er ist ein junger Mann, der aus der Norm des Alltäglichen dieser Zeit herausfällt. Sein Talent mit Zahlen umzugehen und seine eigene Art auf Fragen, welcher Art auch immer, zu antworten lässt ihn als Sonderling erscheinen. Mir hat er aber gerade deswegen so gut gefallen. Manche Dinge bringt er eben einfach so auf den Punkt und trägt gleichzeitig zur Erheiterung beim Lesen bei. Ich hatte so einige schöne Lesestunden mit Pieter.

    Gleichzeitig schildert die Autorin aber auch aus dem Leben des Malers Rembrandt, gibt Einblicke in das historische Leben dieser Zeit. Ich habe ein paar interessante Dinge über die Kunst der Farbenherstellung und das Werden großer Bilder erfahren. Aber hier wird nicht nur gemalt, es sind ja auch ein paar Morde geschehen. Pieter will diese aufklären. Ich habe mit Spannung verfolgt, wie er dabei zu Werke ging. Die Spuren, die hier gestreut wurden, waren dabei so gut versteckt, dass ich lange gebraucht habe, um dahinter zu kommen, wer hier warum gemordet hat. Diese Krimielemente haben mir gut gefallen. Ich fand sie gut und spannend in die eigentliche Handlung verpackt.

    Aber nicht nur die Handlung hat gefallen, auch die einzelnen Protagonisten, allen voran natürlich Pieter haben, es mir angetan. Auch wenn sein handeln, einer gewissen Magd gegenüber manchmal etwas anstrengend war.
    Die einzelnen Charaktere, wie unter anderem natürlich Rembrandt und seine Frau Saskia, hat Eva Völler vielschichtig gestaltet und damit ein buntes Bild dieser Menschen gemalt. Glaubhaft hat sie das Leben im 17. Jahrhundert erzählt.
    In einem Nachwort schildert die Autorin noch kurz, vorher ihre Idee zu dem Roman stammt. Sie klärt auch noch Fiktion und Wahrheit.

    „Tulpengold“ ist ein spannender, historischer Roman, der vom Malen großer Künstler handelt. Ein Krimi, der so einige Morde aufklärt und interessante Einblicke in die Zeit des Tulpenhandels im 17. Jahrhundert gibt. Kurz gesagt, es war eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann, ein wieder sehen mit Pieter und seinen Freunden!

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  • 5 Sterne

    gagamaus, 11.03.2018 bei bewertet

    Im siebzehnten Jahrhundert brach in Holland ein unkontrollierter Kaufrausch auf seltene Tulpen aus. Der Wert der Planzenzwiebeln stieg in utopische Höhen und Spekulanten kämpften um die wertvollsten Stücke mit teils harten Bandagen. So scheint es naheliegend, dass die Morde an mehreren Tulpenhändlern mit Geldgier und Neid zu tun haben könnten. Ins Zentrum der Geschehnisse rückt alsbald der bekannte Maler Rembrandt van Rijn, der nicht nur mit den Opfern im Streit lag, sondern auch selber versucht, mit Tulpenzwiebeln zum schnellen Geld zu kommen.
    Zur gleichen Zeit beginnt der 17jährige Pieter eine Lehre bei Rembrandt. Nach dem Tod seines Vaters ist er Waise und Patenonkel Joost hat ein wachsames Auge auf den Jungen. Das ist auch von Nöten, denn Pieter ist ein wenig seltsam. Was man heute vielleicht als leichte Form von Autismus bezeichnen würde macht ihn zu einem Menschen, der sich zwar mit zwischenmenschlichen Beziehungen etwas schwertut, der aber dafür ein mathematisches Genie ist, welches mit der Logik von Zahlen und Diagrammen das Leben, das Lieben aber auch das Morden erklären will. Pieter begibt sich auf die Jagd nach den Tätern. Dabei unterschätzt er sowohl die Gefahr, die ihm drohen könnte als auch die Motive der Mörder.
    Pieter ist ein Hauptdarsteller so recht nach meinem Geschmack. Er ist freundlich und ohne Arglist, anfangs sehr vertrauensselig und in heftiger Liebe für das Hausmädchen entbrannt. Seine teils abstrusen Berechnungen darüber, warum seine Mitmenschen sich so und nicht anders verhalten, sind mehr als einmal Anlass zum Schmunzeln und seine Ehrlichkeit bringt ihm so manche Ohrfeige von genervten Mitmenschen ein. Im Laufe der Geschichte lernt Pieter aber mit seinem messerscharfen klaren Verstand zu erkennen, wer es gut mit ihm meint, wer ihn belügt und betrügt und letztendlich auch, wer hinter all den Morden steckt. Es macht großen Spaß dieser Entwicklung zuzusehen und nebenbei seinen mathematischen Formeln und den logischen Schlussfolgerungen daraus zu folgen.
    Eine Vielzahl interessanter Charaktere bevölkert dieses Buch. Während Pieter sich ja eher zu der drallen Anneke hingezogen fühlt, ist der Leser geneigt, sich mehr für die patente Wirthausbesitzerin Mareijke zu erwärmen. Auch reale Persönlichkeiten wie Rembrandt und seine Frau spielen natürlich eine wichtige Rolle im Roman, ebenso wie Tulpen und der Handel mit ihnen, die Malerei und wie dieses Handwerk damals betrieben wurde.
    Mein Fazit: Ein spannender sehr unterhaltsamer historischen Roman mit einem Helden, der in keine Schublade passt und der mich mit seiner schrulligen Art und seinen messerscharfen Thesen ein bisschen an einen berühmten englischen Detektiv erinnerte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich nicht zum letzten Mal von Pieter gelesen hätte.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 12.03.2018 bei bewertet

    Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, die ich vor zig Jahren gesehen habe und die mich fasziniert hat. Auch heute noch frage ich mich, wie können Tulpenzwiebel so eine Hysterie auslösen. Im Nachwort konnte ich dann lesen, dass diese Serie auch Eva Völler beeindruckt hat.

    Während der Zeit dieser Tulpenmanie gibt Joost Heertgens sein Mündel Pieter van Winkel zu Rembrandt in die Lehre. Doch dann sterben einige potenzielle Kunden von Rembrandt und der Meister gerät in Verdacht.

    Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und ich habe mich gerne ins Amsterdam jener Zeit versetzen lassen.

    Rembrandt ist sehr authentisch dargestellt, er ist nicht gerade ein angenehmer Mensch. Sehr gerne legt er sich gerne mit anderen an, und da er von einer Sammelleidenschaft gepackt ist, ist auch das Geld häufig knapp. Daher spekuliert auch er mit Tulpenzwiebeln. Sein Lehrling Pieter ist so anders als die anderen Jungen. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Heute würde man sein Verhalten mit autistischen Zügen erklären. Pieter kann nicht nur außergewöhnlich gut malen, er hat ein grandioses Gedächtnis und liebt die Mathematik und versucht alles zu berechnen. Da geht natürlich bei menschlichem Verhalten nicht so einfach.

    In Mareijkes Gaststätte beobachtet Pieter den Tulpenhandel und rechnet sich aus, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem sich das Blatt wenden wird und die Preise nicht mehr explodieren, sondern fallen werden bis wieder ein ganz normaler Wert erreicht ist. Als dann sein Meister in Verdacht gerät, weil einige hoch angesehene Kunden und Tulpenhändler an Bleivergiftung sterben, versucht er mittels Mathematik den Täter zu ermitteln. Aber menschliche Abgründe sind nicht zu berechnen und so muss auch Pieter einiges einstecken, bevor er auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht er oft sehr gewitzt vor. Leider hilft auch Logik nicht bei romantischen Gefühlen. Ich mochte Pieter van Winkel von Anfang an und habe mit ihm gefiebert, ermittelt und auch gelitten.

    Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar und sehr individuell beschrieben. Ganz besonders mochte ich Mareijke, welche Pieter gleich so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine sehr selbstständige junge Frau und ihr gesunder Menschenverstand bringt Pieter manchmal auf Ideen, auf die er selbst nicht gekommen wäre. Auch Doktor Bartelmies war mir gleich sehr sympathisch.

    Ich kann diesen tollen historischen Roman nur empfehlen, denn er hat mir sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabrina M., 23.03.2018

    Inhalt:

    Pieter ist ein absoluter Sonderling und hat es dadurch sehr schwer unter den Lehrlingen des Malermeisters Rembrandt. Seine Leidenschaft die Mathematik wird sehr befremdlich auf sein Umfeld, jedoch weckt seine Begabung für Kunst wiederum die Neugier dessen. So kommt er nicht nur mit anderen Menschen in Kontakt sondern schnappt zudem noch wichtige Informationen auf, die mit dem Tulpenhandel und dessen überhöhten Preise zu tun hat. Für ein Mathegenie wie Pieter ist diese Thematik faszinierend, aber das Ergebnis seiner Recherche für die Tulpenzwiebelhändler wohl eher erschreckend.

    Doch dann geschieht etwas unfassbares, denn mehrere Händler werden ermordet und Meister Rembrandt geriet selbst unter Verdacht. Alle Indizien führen zu dem Maler, denn er hat alle zuletzt lebend gesehen und porträtiert.

    Aber steckt der sehr strenge Malermeister hinter den Morden und was stellt sein Motiv dar? Pieters Neugier ist geweckt!

    Meine Meinung:

    Autorin Eva Völler habe ich durch ihre Jugendbücher schätzen gelernt. Ihre Bücher sind sehr vielschichtig, stecken voller Witz und Humor, aber auch der sehr lebhafte und malerische Schreibstil zeichnen ihre Werke aus. So war es für mich sehr interessant, sie einmal von einer neuen Seite kennen zu lernen und ihren historisch-kriminalistisch angehauchten Roman kennen zu lernen.

    Erst einmal stach natürlich die sehr bildgewaltige Umschreibung von Amsterdam im Jahre 1636 ins Auge. Man fühlt sich sofort in diese Zeit und an den Ort hinversetzt erlebt sehr lebendig die Atmosphäre und erlebt das Gelesene auf eine sehr besondere Weise. Ich war sehr fasziniert von der Darstellung Amtseidams und fand mich sehr wohl in dieser Zeitepoche.

    Was soll man zu Pieter sagen, es fällt mir sehr schwer seinen Charakter in Worte zu fassen. Er ist ein sehr sympathischer, sehr charakterstarker und taff trotz seines Sonderlingstatus. Ich mochte ihn, obwohl er mich manchmal an ein Kleinkind im Erwachsenenkörper erinnerte und es kleinere Startschwierigkeiten mit ihm gab. Doch hat man ihn erst einmal so richtig kennengelernt, ist man einfach nur hin und weg von ihm.

    Der Schreibstil ist passend zur Zeitepoche gewählt. Die Umgangsformen sehr gehoben und die Dialoge locker und altertümlich. Erst hatte ich Angst, dass diese Schreibweise befremdlich wirken und so gar nicht mein Ding werden könnte, aber meine Angst war vollkommen unberechtigt und ich empfand es absolut passend zur Gesamthandlung.

    Spannung, nun ja, es ist eher ein herantasten an diese. Es ist definitiv nicht so, dass ich mit Gänsehaut überschüttet wurde oder mich ängstlich unter der Decke versteckt habe. Was hier aber auf jeden Fall total punkten konnte ist, dass man selbst zum Ermittler wird und zu kleinen Detektivarbeiten verlockt wird. Genaus diese Eigenschaft machte für mich dieses Buch so lesenswert, dass man zu einem Teil der Geschichte wird und selbst animiert mitwirken zu wollen.

    Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Pieter. Daher ist es schon wichtig, dass man mit dem Sonderling umgehen kann und sich an seiner Seite wohl fühlt. Wie gesagt er ist ein besonderer Fall von Protagonist und man muss ihn mögen, denn sonst wird die Handlung eher zur Qual.

    Die Covergestaltung spiegelt die Handlung wieder. Es umfasst die Thematik des Buches. Mir persönlich gefällt ja auch der gewählte Schriftzug des „T“ im Titel, es hat eben etwas altertümliches verspieltes an sich.

    Fazit:

    Obwohl es anfänglich doch eher ein herantasten an die Vorfälle und den Hauptprotagonisten war, so fühlte ich mich doch sehr gut unterhalten. Es ist spannend und man wird selbst zum kleinen Detektiv erwählt.

    Sehr Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 11.03.2018

    Amsterdam, 1636: Das Tulpenfieber grassiert. Spekulationen führen dazu, dass der Wert von Tulpenzwiebeln ins Unermessliche steigt. Viele Menschen verschulden sich um von dieser Manie zu profitieren. Und dann platzt diese sonderbare Blase und lässt zahlreiche Menschen finanziell ruiniert zurück. Es ist keine Fiktion, es ist die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Geschichte und bildet den Hintergrund für Eva Völlers neuesten Roman.
    In dieser Zeit lebt aber auch Rembrandt van Rijn (der selbst auch mit Tulpenzwiebeln spekuliert hat), malt fieberhaft an großen Werken, die die Jahrhunderte überdauerten sollten, führt gleichzeitig seine Werkstatt und bildet mit strenger Hand mehrere Lehrlinge aus.
    Einer dieser Lehrlinge ist Pieter van Winkel, der extrem sympathische Protagonist dieser Geschichte. Er ist ein besonderer Mensch, heute würde man wahrscheinlich ein Asperger Syndrom diagnostizieren. Zu Rembrandts Zeiten war er nur ein sonderbarer Zeitgenosse mit zahlreichen Begabungen: neben einem phänomenalen Gedächtnis, zeichnet ihn ein besonderes Talent zur Malerei und die Liebe zur Mathematik aus. Seine Mitmenschen sind für ihn jedoch oft recht rätselhaft. Er erklärt sich seine Umwelt mittels mathematischer Logik.
    Mehrere Morde, die in unmittelbarer Umgebung von Rembrandt geschehen, wecken sein Interesse und er begibt sich auf Mördersuche ganz so wie es seinem Naturell entspricht – mittels Logik und Wahrscheinlichkeitsrechungen.
    Aber nicht nur Malerei und Mathematik bestimmen sein Leben. Anneke und Mareikje lassen ihn erkennen, dass nicht alles immer so einfach berechenbar ist.
    Eva Völler ist hier eine großartige Mischung gelungen: ein historischer Roman, der gleichzeitig ein fesselnder Krimi ist. Somit ist die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend und informativ. Dazu kommt noch die liebevolle Darstellung der einzelnen Personen, allen voran natürlich Pieter, die mir wirklich gut gefallen hat. Sie wachsen einem sofort ans Herz und man muss einfach weiterlesen.
    Detailreiche Beschreibungen vermitteln ein gutes Bild der Zeit. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und endet trotzdem mit einer Überraschung!
    Wirklich gut hat mir aber auch gefallen, dass die Autorin in einem kurzen Nachwort noch über ihre persönlichen Gründe für dieses Buch geschrieben hat und besonders erwähnenswert ist auch die liebevolle Gestaltung des Covers.
    Fazit: ein spannender, informativer und gleichzeitig unterhaltsamer Roman – empfehlenswerter Lesespaß!

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 11.02.2022 bei bewertet

    Ein wundervolles Buch. Ich konnte mich gut in das Amsterdam von 1636 hineinversetzen. Auch wurde das Leben der gut betuchten Kaufleute, der Maler, welche genügend Geld verdienten und der Dienstmägde beschrieben. Das Leben der Lehrlinge bei Rembrandt war kein Zuckerschlecken. Schläge waren an der Tagesordnung. Der Dreck zu dieser Zeit muss unbeschreiblich gewesen sein. Kein Wunder, dass es zu der Zeit so viele Seuchen gab. Ich bin froh, dass ich im Jahre 2022 lebe. Ein Buch, dass zu Lesen sich lohnt.

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  • 3 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole Katharina, 15.04.2018

    Meine Meinung zum historischen Roman:

    Tulpengold


    Aufmerksamkeit:

    Diesen Punkt gibt es auf meinem Blog zu entdecken :)



    Inhalt in meinen Worten:

    Pieter ist Vollwaise, seine Mutter und Vater sind beide verstorben und sein Vormund schickt ihn in die Lehre von Rembrandt van Rijn. Ein Malermeister der sich schon Ruhm und Namen gemacht hat.

    Als Piere in den Ort von seiner Lehre kommt, sieht er erstmals eine Leiche die getötet wurde. Immer wieder kommt es zu solchen Vorfällen und auf einmal wird er verdächtigt. Wie sich das alles auflösen wird?

    Nachdem Pieter aber auch nicht „normal“ ist, sondern hochbegabt und in Mathematischen Formeln und Berechnungen gut auskennt, kann er seinem Lehrmeister in einer Sache retten. Jedoch bringt ihn auch das kurzzeitig in Gefahr, denn der Mörder hat es auf einmal auf ihn abgesehen, doch warum?

    Nun das sollte euch das Buch schon selbst verraten.

    Vor allem warum es eine Zeit gab, wo man sich mit Tulpenzwiebeln verschätzte und wie die ersten Börsenblase platzte.



    Wie ich das Buch empfand:

    Leider hat sich dieses Buch enorm in die Länge gezogen, das fand ich irgendwann nicht mehr so toll. Gerade weil der Anfang wirklich toll war und auch der Mittelteil trotz hier beginnender Längen interessante Informationen lieferte, nur am Ende überschlug sich alles, und es kam zu einem runden Abschluss, dennoch die Längen hätte es nicht gebraucht.

    Was mich aber am meisten faszinierte, das dieses Buch einerseits ohne übertriebene Sexuelle Praktiken auskommt, dennoch Permanent Andeutungen geschürt werden, das fand ich irgendwann ziemlich mehr als übertrieben und dadurch kam mir Pieter irgendwann ziemlich seltsam vor. Gerade die Szene mit dem Versteck in der Hose fand ich dann mehr als …. .

    Jedoch fand ich genial wie die Autorin das Wesen von Pieter aufmalen konnte, denn er hat eine ganz besondere Besonderheit diese wird am Ende von der Autorin auch wunderbar dargestellt, aber aufgrund dessen das ich ein paar Menschen in meinem weiteren Umfeld mit dieser Besonderheit kenne, war mir sehr schnell klar, was das Problem von Pieter ist, denn er ist Asperger Autist.

    Somit sind ihm Gefühle fremd, Schmerzen verspürt er zwar, aber nicht so wie Menschen ohne diese Krankheit, so geht er oft über Grenzen. Eine Eigenart dieser Form ist die Hochintelligenz die er hat. So muss man diesen Menschen oft gar nicht viel erklären, sobald sie etwas verstanden haben, sind sie Perfekt in der Sache, sei es Mathe, oder wie bei meinem Bekannten, das er Spiele lernt (einmal) und das so tief in sich aufgezogen hat, das das Spiel nur noch gewinnt (es sei denn es sind wirklich nur Glücksspiele). Für mich ist deswegen Pieter wirklich gut dargestellt worden, jedoch wuchs er mir nicht ganz an mein Herz, weil seine Eigenart auch etwas zu naiv und nervig dargestellt wurde (das ist nicht immer so beim Asperger Syndrom). Mein Bekannter ist eher der zurückgezogene und schafft es wirklich großartiges zu vollbringen und ist ein enormer Denker, selten so einen Menschen in meinem Umfeld getroffen.



    Spannung:

    War mir zu wenig im Buch vorhanden, dafür wurde die Zeit sehr gut eingefangen und es sehr interessant zu sehen, wie manches sich entwickelte, jedoch ist nicht alles Zeitkonform. So hatte ich das Gefühl, das manches erst später entwickelt war, als das es zu dieser Zeit wohl der Fall war.


    Charakter:

    Am meisten ist Pieter dargestellt, der Rest sind Nebendarsteller, die mir zwar für die Geschichte wichtig waren, aber keinen Nachhall in mir produzierten. Selbst Pieter blieb leider etwas blass.

    Dennoch ist seine Krankheit wirklich toll dargestellt und hier hat die Autorin das richtig gut in das Buch hineinbringen können.



    Schreibstil:

    Die Autorin hat eine angenehme Schreibart, wenige Worte waren mir fremd und bei manchen (wenigen) Worten waren die ein oder anderen Verdreher drin, jedoch ist das nicht tragisch, toller fand ich, dass gewisse Worte, die ich nicht kannte, direkt gelernt habe.

    Gefehlt hat mir in der Sprache tatsächlich nichts, weil die Autorin wirklich toll bildlich schreiben kann, und ich somit wirklich in die Geschichte abtauchen konnte, wenn ich mich auf die Geschichte eingelassen habe.

    Also das kann sie gut.



    Fazit:

    Dieses Geschichte ist für mich eine etwas widerspenstige Freundin geworden, einerseits wollte ich wirklich wissen wie es weiter geht, wie Pieter sich entwickelt, aber hin und wieder brachte sie mir etwas die Länge zu sehr in die Länge. Dafür hat sie mir einen Krankheit lebendig erzählt und schaffte es, mich nach Holland und zu den Tulpen zu bringen, dabei lernte ich die verschiedensten und kostbarsten Tulpen kennen und durfte kurzzeitig in die Welt der Börsen abtauchen.

    Wer auf Historisches steht, wer es mag Mörder zu jagen und gleichzeitig sich selbst in Gefahr zu bringen, wird dieses Buch sicherlich mögen, und wer sich nicht davon abschrecken lässt, das manches etwas Zeitunkoform ist, wird sicherlich seine Freude am Buch haben.



    Bewertung:

    Das Buch hat viele Stärken und viele Schwächen, leider hab ich es jetzt nicht besser geschafft die Stärken hervorzuholen, als meine kritischen Punkte, deswegen gibt es auch nur drei Sterne für diese Geschichte, die aber eher bei vier Sternen liegen als bei glatten drei Sternen.

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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 28.02.2018

    Holland im Tulpenfieber
    „Tulpengold“ war das erste Buch, das ich im Rahmen einer Leserunde bei der Lesejury lesen durfte. Das Besondere an diesen Runden ist, dass pro Woche nur ein Abschnitt gelesen und darüber diskutiert wird. Ich konnte allerdings nicht einfach nach dem ersten Abschnitt aufhören – dazu war das Buch viel zu spannend. Das wäre ja, als würde man nur 1 Stück Lieblingsschokolade essen oder nur einen Schluck Wein trinken ;-) ...

    1636 beginnt Pieter seine Lehre bei Rembrandt von Rijn. Er ist mit 18 eigentlich schon zu alt dafür, aber er kann sehr gut zeichnen und Rembrandt wird gut für Pieters Ausbildung bezahlt. Rembrandt braucht das Geld. Er lebt über seine Verhältnisse, sammelt Kunst und Raritäten und investiert wie fast alle Holländer in Tulpenzwiebeln. Außerdem ist er kein einfacher Charakter und überwirft sich immer wieder mit seinen Auftraggebern (die ihre Bilder dann nicht bezahlen). Als mehrere von ihm porträtierte Tulpenhändler ermordet und ihre Tulpenzwiebeln gestohlen werden, gerät er unter Verdacht. Zu dieser Zeit erzielten die Zwiebeln immer neue Höchstpreise und viele versetzten dafür Haus und Hof ...

    Pieter ist ein sehr ungewöhnlicher junger Mann. Er scheint an Asperger zu leiden, nimmt immer alles wörtlich und ist sowohl künstlerisch als auch mathematisch extrem begabt. Er braucht Formen, Regeln und Konzepte zum Leben und Arbeiten - ohne sie fühlt er sich unwohl. Dass er Maler werden soll, hat sein Vater festgelegt. Ihn selber interessieren die Mathematik und die Aufklärung der Morde viel mehr – weil sie mit Logik zu tun haben. Er beschäftigt sich u.a. mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und berechnet so ziemlich alles: wer der Mörder sein könnte, wann der Tulpenhandel zusammenbricht oder wie man eine Frau für sich gewinnen kann - letzteres leider ohne Erfolg :-). Mit seiner Art erinnerte er mich stark an Monk oder Sheldon Cooper.
    Pieter wird von seinen Mitmenschen unterschätzt. Auch Rembrandt entdeckt erst nach und nach dessen Fähigkeiten. Dann nutzt er ihn allerdings schamlos aus. Sobald seine Schüler nämlich in seinem Stil malen können, verkauft er die Gemälde unter seinem eigenem Namen. Damit macht er sich nicht nur bei bei ihnen unbeliebt.
    Fasziniert hat mich auch seine Frau Saskia. Sie war die geschäftstüchtigere von beiden und versucht oft die Situationen zu retten, wenn er wieder mal jemanden verprellt hat.
    Eine echte Freundin scheint Pieter nur in Mareikje zu finden. Ihr gehört das Gasthaus, in der die Versteigerungen der Tulpenzwiebeln bzw. Anteilsscheine stattfinden. Die Wortgeplänkel zwischen ihnen sind sehr amüsant, da er sie oft missversteht. Sie bringt Pieter zum Nachdenken und fordert ihn heraus. Zudem ist sie die Einzige, die immer nett zu ihm ist und ihn fragt, was er eigentlich im Leben machen oder erreichen will.

    Wie schon geschrieben, hat mich das Buch sofort seinen Bann gezogen. Ich kenne das Phänomen des „Tulpenfieber“ schon aus anderen historischen Romanen, wusste aber nicht, dass auch Rembrandt ihm verfallen war.
    Der Kriminalfall ist sehr verzwickt. Zu Beginn deuten alle Hinweise auf Rembrandt, aber im Laufe der Handlung erschien mir wirklich jeder verdächtig – inklusive Pieter!

    Eva Völler erzählt sehr fesselnd, wie die Menschen damals gelebt und gearbeitet haben, wie Rembrandts Manufaktur organisiert war und der Tulpenboom funktionierte und endete. Sehr interessant sind auch die Beschreibungen, wie die Farben hergestellt wurden und die Bilder entstanden sind.

    Für mich klang „Tulpengold“ nach dem Beginn einer Reihe – Pieter hat auf jeden Fall Potential für weitere Bücher!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    moehawk, 07.03.2018

    1636 in Amsterdam. Es ist die Zeit des großen Tulpenfiebers. Jeder, der ein paar Gulden zum Spekulieren übrig hat, kauft Tulpenzwiebeln in der Hoffnung auf einen schnellen Gewinn. Auch der berühmte Maler Rembrandt van Rijn gehört zu denjenigen, die dieses Spiel mitmachen. Aber der Zenit des Tulpenhandels ist fast überschritten und sollte es damit abwärts gehen, wird so mancher einen großen Verlust verschmerzen müssen. Deshalb ist Rembrandt erfreut mit Pieter einen neuen Lehrling ins Haus zu bekommen, dessen Onkel das hohe Lehrgeld bereits für mehrere Jahre im Voraus bezahlt hat und damit die Lebenshaltungskosten des Malerhaushalts aufs Trefflichste unterstützt. Pieter entpuppt sich gleich auf mehrere Arten als überraschend nützlich. Zum einen hat er ein herausragendes Maltalent, welches dem Lehrherren gutes Geld mit Kopierarbeiten einbringen wird. Zum anderen ist ein mathematisches Genie und berechnet u.a. auch, wie, warum und wann der Tulpenhandel zusammenbrechen wird. Aber nicht nur die Tulpen beschäftigen Amsterdams Gesellschaft. Es geschehen kurz hintereinander zwei Morde an Tulpenhändlern. Man sucht nach Zusammenhängen und dem Mörder. Auch Pieter interessiert sich brennend dafür.

    Mit Pieter hat Eva Völler einen ungewöhnlichen und eigenwilligen Charakter geschaffen. Er zeigt leicht autistische Wesenszüge, ist dabei aber sehr liebenswert. Seine direkte und unverstellte Art das Leben und die Menschen zu sehen, bringt den Leser zum Schmunzeln und Rembrandt und die anderen Darsteller mehr als einmal zur Verzweiflung. Gerne folgt man den jungen Mann bei seinen unkonventionellen Nachforschungen und darf miterleben, wie er für sich die Liebe entdeckt und auf seine eigene Art und Weise versucht, die Angebetete für sich zu gewinnen.

    Auch wenn in "Tulpengold" eine Art Kriminalfall eine Rolle spielt und Pieter nach dem Mörder sucht, ist es kein wirklicher Krimi sondern mehr ein historischer Roman mit Spannungselementen für mich gewesen. Vor allem erfährt man einiges über den Malbetrieb der damaligen Künstler. Auch die Auswüchse des Tulpenhandels werden beschrieben und wie die Morde damit in Zusammenhang stehen.

    "Tulpengold" ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, den man schnell und mit Genuss lesen kann. Ich würde mir wünschen, dass Pieter mir nicht zum letzten mal begegnet ist, denn sein Wesen und seine Entwicklung würde ich gerne weiterverfolgen.

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