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Taschenbuch 20.60
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  • 5 Sterne

    13 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 15.08.2020

    Ein wirklich erschütterndes, aber so unglaublich wichtiges Buch!

    Jeder ab einem gewissen Alter weiß noch ganz genau, was er am 11. September 2001 gemacht hat, als er oder sie von den Anschlägen erfuhr. Ich war damals vor gut einer Woche 11 Jahre alt geworden, genau 1 Jahr zuvor war mein Vater in den USA, unter anderem auch im World Trade Center. Ich weiß noch, dass ich gerade von der Schule gekommen war, meine Mutter und meine Oma waren Zuhause, mein Vater, ein Bundeswehrsoldat im Büro. Das Telefon klingelte, meine Mutter ging ran und sagte dann, wir sollen den Fernseher anmachen. Das taten wir auch und sahen den Rauch aus dem ersten Turm. Wir rannten die Treppe hoch zu meiner Oma und sagten ihr, sie solle den Fernseher anschalten und in dem Moment sahen wir, wie das zweite Flugzeug in den zweiten Turm flog. Wir waren alle geschockt. Aber ich war erst 11 Jahre alt und begriff nicht, was das bedeutete. Wir saßen im Wohnzimmer meiner Oma, auf ihrem unbequemen rosa Sofa, als die Türme einstürzten und die Welt sich für immer veränderte.
    Wie gesagt, ich war erst 11 Jahre alt und verstand nicht, was da passiert war. Ich kann mich noch erinnern, dass ich genervt war, weil wochenlang im Fernsehen immer nur Berichte über die Anschläge liefen, erst mit mehreren Wochen Verzögerung verstand ich, was da passiert war. Wir hatten amerikanische Soldaten als Nachbarn und erst als ich sah, wie sie litten und trauerten, verstand ich, dass viele, viele Menschen gestorben waren und etwas wirklich Großes passiert war.
    Dieser Tag setzte Ereignisse in Gang, die auch mein Leben für immer verändert haben, wenn auch erst mit einiger Verzögerung. Mein Vater wurde in einen Auslandseinsatz geschickt nach Kuweit, wegen Bushs „Krieg gegen den Terror“ davon hat sich unsere Familie nie erholt, seitdem ist alles anders.


    Warum ich all das erzähle? Weil es genau darum in Garrett Graffs Buch geht. Um diesen Tag, der die Welt veränderte und wie die unterschiedlichsten Menschen diesen Tag wahrgenommen haben. Es geht um direkt Betroffene, Angehörige, Überlebende, Helfer und „Zuschauer“, um einfach jeden, dessen Leben von diesem Tag berührt wurde.

    Ich hatte von Anfang bis Ende Gänsehaut. Es ist kein Buch, das man mal eben durchsuchtet, es ist schwere Kost, nicht durch den Schreibstil, sondern einfach auf Grund des Themas. Wie diese Menschen erzählen, sorgt dafür, dass man es mit ihnen erlebt. Und dann natürlich noch die eigenen Erinnerungen an den Tag.

    Es geht auch nicht „nur“ um das World Trade Center, es geht genauso auch um das Pentagon und Flug 93.

    Ich habe beim Lesen sehr viel geweint. Das Buch macht diesen Tag wieder lebendig. Es sorgt dafür, dass man ständig daran erinnert wird, dass über 2900 Menschen ihr Leben verloren und über 6000 verletzt wurden. Dazu kommen noch die vielen Helfer, die an den Folgen verstorben sind, viele davon an Lungenkrebs durch den im Gebäude verbauten Asbest. Und nicht zu vergessen die vielen Soldaten und Einheimischen die in Afghanistan und im Irak ihr Leben verloren haben. Macht man sich diese Zahlen bewusst, und dass es eben nicht nur Zahlen sind, sondern Menschenleben, dann kann man nur erschüttert sein.
    Es gibt einen Film über den Anschlag auf das World Trade Center aus dem Jahr 2003 mit Nicholas Cage – man mag über den Film denken, was man will, aber was dieser Film mit zwei Szenen wirklich veranschaulicht ist, dass so viele Menschen einfach „weg“ sind, nach diesem Tag. Am Anfang des Films sieht man volle Autobahnen, volle Züge, volle Fähren, alles Menschen, die zur Arbeit fahren. Am Ende des Films sieht man die gleichen Orte, alle leer. Dadurch wird einem eindrucksvoll bewusst, wie viele Menschen danach einfach „weg“ waren. Und das finde ich so wichtig. Man spricht immer nur von den Anschlägen, aber nie von den Menschen. Dieses Buch ist genauso. Es zeigt uns die menschliche Seite hinter all dem.


    Fazit: Dieses Buch ist eine Doktorarbeit in Geschichte, aber das „stört“ nicht beim Lesen. Das Buch ist einfach unglaublich. Es erschüttert, es rührt zu Tränen, es führt einem einfach wieder vor Augen, was damals passiert ist und wie groß das war. Es geht nicht darum eine genaue zeitliche Abfolge darzustellen oder Erklärungen für das „Wie“ zu finden. Es geht um Menschen und ihre Erinnerungen. Und es geht um einen Tag, den niemand, der ihn bewusst erlebt hat, jemals vergessen wird.

    Von mir ganz klar 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 26.07.2020 bei bewertet

    Ich lese sehr selten Sachbücher, denn oft sind sie langatmig oder zu emotionslos, haben keinen Spannungsbogen, sind überfrachtet mit überflüssigen Erklärungen und Beschreibungen und wenn sie Themen und Geschehnisse aus der Vergangenheit behandeln, sind die Dinge unabänderlich und oft hinlänglich bekannt.

    Manches trifft auch auf den 11. September 2001 zu. Gefühlt jeder erwachsene oder jugendliche Mensch weiß noch, wo er die Minuten und Stunden verbrachte und wie er von dem Attentat auf die Twin Towers erfahren hat. Ich war in der Küche beim Kochen und konnte das dann nicht mehr tun, weil ich nur noch vor dem Fernseher das Unglück verfolgte. Später habe ich mehrmals den Film der Feuerwehr über ihren grauenhaften Einsatz gesehen und das Buch 102 Minuten von Jim Dwyer gelesen. Und dennoch oder gerade deswegen musste ich „Und auf einmal diese Stille“ von Garrett M. Graff unbedingt lesen.

    Akribisch hat der Autor in langen Monaten unendlich viele Versatzstücke der vielen Beteiligten dieses Anschlags zusammengesucht und sie in einen zeitlichen und emotionalen Kontext gesetzt. ER beginnt bei Piloten und Flugpassagieren (solchen, die in den Flugzeugen saßen aber auch solchen die durch Zufall nicht an den Flügen teilnahmen), von Menschen deren Liebste morgens in die Twin Towers zum Arbeiten gingen, von Polizisten, Anwohnern, Einsatzkräften… Unendliche viele Schicksale, unendliche viele Tragödien. Es wird gelacht und geweint, Alltäglichkeiten erzählt, die im nachträglichen Scheinwerfer des Dramas eine ganz andere tiefere Bedeutung erhalten. Die Menschlichkeit in all ihren Facetten steckt in diesem Buch. In den kleinen und großen Geschichten, die zusammen ein großes Ganzes ergeben. Der Anschlag auf die Twin Towers war ein Anschlag auf Tausende von Menschen, eine ganze Stadt, ein ganzes Land, die ganze Erde. Die Möglichkeit durch die Medien hautnah dabei gewesen zu sein und dann die Filme und Bücher über die Schicksale berühren immer wieder aufs Neue und sie sind wichtig und wertvoll. Niemand und nichts soll vergessen werden.

    Ein unglaublich berührendes und wahrhaftiges Buch.

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  • 5 Sterne

    19 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 01.08.2020

    Die Stille nach dem Knall
    9/11 hat sich für die Ewigkeit in meine Netzhaut und in meine Seele gebrannt, denn ich habe es mit eigenen Augen gesehen, als die Flugzeuge mit dem World Trade Center das Herz Amerikas getroffen haben. Aber auch das Pentagon in Arlington und ein Feld in Shanksville/Pennsylvania waren Tatorte. Während Milliarden von Menschen die Nachricht an Bildschirmen verfolgten, habe ich nicht nur die riesige Explosion, sondern auch das Aufschlagen der Körper von verzweifelten Menschen vernommen, die als einzigen Ausweg aus dem Flammenmeer den Sprung aus dem Fenster gewagt haben, da ihnen der Rückweg versperrt war. Der Einsturz beider Gebäude sowie die riesige Staubwolke begleiten mich bis heute durch meine Träume, während die fernen Stimmen meiner Freunde mir im Ohr klingen, die an diesem Tag gestorben sind…
    Mit „Und auf einmal diese Stille“ hat Garrett M. Graff bei mir all jene Gefühle wieder ans Tageslicht gezerrt, die ich nur engsten Freunden offenbart habe. Durch unterschiedliche Blickwinkel gibt Graf flüssig und bildhaft praktisch in Echtzeit wieder, was Betroffene, Einsatzkräfte und Gerettete in diesen Stunden durchgemacht und gedacht haben. Minutiös dokumentiert er ihre Aussagen, gibt ihnen damit eine Stimme, die die Stille durchbricht und endlich offenlegt, wie immens die durch die Terroristen zugefügte Wunde eigentlich ist.
    Prägnant lässt er nicht nur die Stimmen zum New Yorker Attentat erklingen, sondern lässt auch genügend Raum für Arlington und Shanksville. Gerade diese recht sachliche Erzählweise des Autors ruft eine Achterbahn der Gefühle an die Oberfläche, lässt Gänsehaut den Rücken hinunterlaufen und die Tränen in die Augen schießen in Gedanken an fast 3.000 Menschen, die an jenem Tag aufgrund eines feigen Anschlags ihr Leben verloren haben und diese Tragödie für jede betroffene Familie und Freunde sowie für alle jene, die ungeplant vor Ort waren oder involviert waren, bis heute weitreichende Konsequenzen hat.
    „Und auf einmal diese Stille“ durchbricht das Schweigen. Graff hat 9/11 in Worte gekleidet, hat den Überlebenden und den Toten Raum gegeben, ihre Empfindungen und Gedanken zu offenbaren. Die Lektüre hat mir Schmerzen bereitet, aber auch irgendwie Frieden geschenkt. Es gibt Ereignisse, die das Leben prägen. 9/11 ist eines davon, danach war die Welt eine andere – für jeden von uns!
    Ausdrucksstark, empathisch und authentisch, Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 22.08.2020

    Das sollte heute ein lockerer Tag werden

    Diese Worte sagte Andy Card, Stabschef des Weißen Hauses, zum damaligen Präsidenten George W. Bush am Morgen dieses Tages, der die Welt verändern sollte.

    Der 11. September 2001. Wenn man dieses Datum erwähnt, weiß jeder Gesprächspartner, der damals alt genug war für Nachrichten, sofort, wo er an diesem Tag war und wie er zum ersten Mal von den Attentaten auf das World Trade Center und das Pentagon gehört hat. Auch bei mir ist das so – und ich habe diesen Tag so klar vor Augen, als wäre es gestern gewesen. Ich habe früh Feierabend gemacht, da ich noch ein paar Besorgungen machen wollte, da ich kurz vor einem Umzug stand. Im Autoradio hörte ich die Nachrichten und es wurde berichtet, dass ein Flugzeug ins World Trade Center geflogen ist. Zu diesem Zeitpunkt ging man noch von einem Unfall und einer kleinen Propellermaschine aus. Als ich dann Zuhause ankam und den Fernseher anmachte, wurde mir das ganze Ausmaß dieses Schreckens bewusst – und ich habe mich bis spät abends nicht mehr vom Fernseher wegbewegt und Peter Kloeppel auf RTL zugehört, fassungslos mit meiner Schwester telefoniert, geweint und weiter zugeschaut, wie das Grauen seinen Lauf nahm. Und ich kann sagen, dass mich kein Ereignis in meinem Leben so mitgenommen und nachhaltig geprägt hat, wie diese Terroranschläge in Amerika!

    „Und auf einmal diese Stille“ erzählt die Geschichte dieses Tages. Garrett M. Graff hat für dieses Buch die Worte derer zusammengetragen, die den 11. September tatsächlich erlebt haben. Er hat Dokumente und Interviews zusammengestellt, die das Grauen schildern. Hier erlebt der Leser letzte Telefongespräche von Flugzeuginsassen der entführten Maschinen mit ihren Liebsten mit, Schilderungen von Überlebenden aus den Türmen und des Pentagons und von Einsatzkräften, die sich zum World Trade Center aufgemacht haben, um nach einem vermeintlichen Unfall zu helfen. Und das ist wirklich beeindruckend. Mehr als einmal wollte ich den Leuten in den Türmen zurufen, dass sie rennen sollen – den Hilfskräften, dass sie bloß nicht die Türme betreten sollen. Mit dem Wissen, was noch alles passieren wird, kann man aber nur hilflos den Schilderungen der Beteiligten lauschen und auf das Unvermeidliche warten.

    Dieses Buch hat mich wirklich mitgenommen. Ich hatte Gänsehaut auf fast jeder Seite und ich habe so oft geheult. Außerdem waren die Bilder dieses 11. September sofort wieder vor meinen Augen. Vor diesem Tag konnte man sich so einen Anschlag beim besten Willen nicht vorstellen. Nach diesem Tag konnte man sich dann leider jede Art von Gräuel vorstellen – nichts war mehr unmöglich. So hat dieser eine Tag das Leben auf der ganzen Welt verändert.

    Schon lange hat mich kein Buch mehr so sehr berührt wie dieses. Es ist ein wichtiges Buch – und ein beeindruckendes.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine_1980, 23.08.2020

    Kein Tag hat sich stärker ins Gedächtnis gebrannt. Die Bilder, die Geschichten, die Konsequenzen. Doch die Worter derer, die den 11. September tatsächlich erlebt haben, fehlten fast 20 Jahre lang. Garrett M. Graff hat in Interviews zusammengetragen, was damals passiert ist. Die Stimmen der Einsatzkräfte, der Zeugen, der Überlebenden und daraus eine überwältigende Erzählung zusammengefasst.
    Und auf einmal diese Stille ist das herzzerreißende Logbuch eines historischen Tages!

    Jeder, der ein gewisses Alter besitzt, kann noch genau sagen, wo er sich damals befand und was man gemacht hat.
    Dieser Tag trägt eine gewisse Faszination mit sich und ich persönlich bin eine Person, die gerne weiß, was damals genau passiert, was schiefgelaufen ist und wie die Personen, die an diesem Unglückstag beteiligt waren, es empfunden haben.
    Es gibt zig unterschiedliche Bücher, so habe ich erst vor ein paar Monaten eines gelesen, welches doch völlig anders als dieses war.
    Hier kam es mir zu Beginn und auch immer wieder zwischendurch sehr sachlich vor. Die Personen hat man in Momentaufnahmen begleitet, teils waren die Aussagen nur in einem Satz zusammengefasst, aber auch mal um einiges länger. Eine Verbindung hatte ich nicht bei jeder Person, aber ich konnte das Buch gut lesen und begreifen, da ich durch die sachlichere Schreibweise etwas weniger Gefühle investiert habe. Aber auch hier gab es Momente, Abschnitte, die mich zu tiefst bewegt haben und bei denen mir die Tränen heruntergelaufen sind.
    In diesem Buch finden sich auch Berichte über die Begleiter von Bush oder Rumsfeld, über das danach, nach dem Einsturz der Türme, wie die Überlebenden versucht haben zu fliehen, zu Fuß oder per Boot. Das Außenherum wurde detailliert beschrieben.
    Auf jeder Seite spürt man immer wieder die Machtlosigkeit, die Verwirrung und Angst, ob es das jetzt war, mit den vier Flugzeugen. Wie konnte man sicher sein, dass es nicht doch noch eine zweite Welle gibt?
    Dieses Buch zeigt, was für eine große Rolle das Schicksal spielt und wie sehr von ihm alles abhängt, ob man überlebt oder stirbt. Was Entscheidungen im Leben für eine wichtige Rolle spielen und wenn es nur das vergessene Frühstück ist, dass einem das Leben rettet.
    Es ist ein Buch über einen historischen Tag, der zeigt, wie groß die gegenseitige Hilfe und Menschlichkeit sein kann, wie wichtig jeder einzelne Helfer an diesem Tag war und wie viel Unterstützung eine andere Person sein kann, wenn man nicht mehr weiterweiß, nicht mehr weiterlaufen möchte.

    Sachlich und berührend, eine Stimme für alle Helfer, Einsatzkräfte, Zeugen und Überlebende – im O-Ton! Ein Buch, das einen diesen Tag Revue passieren lässt! Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike H., 07.10.2020

    Dieses Buch beinhaltet so viel Trauer, Mut, Kraft und Schicksal.
    Wie soll ich beschreiben was ich gelesen habe?

    Ich weiß noch, als ich angefangen habe zu lesen, musste ich es nach nur ein paar Seiten weglegen und tief durchatmen. Mir standen schon die Tränen in den Augen. Ich bin wirklich niemand der schnell bei Büchern weint aber hier haben schon die ersten Seiten gereicht.

    Ich hab mir extra ein Wochenende dafür genommen. Habe mir eine Kanne Tee gekocht und mich tagelang darauf vorbereitet dieses Buch zu lesen. Und wenn ich mich wochen- oder monatelang darauf vorbereitet hätte, es hätte mich trotzdem wie ein Schlag getroffen.
    Es gibt so viele Dinge an die wir nicht gedacht haben oder es nicht gewagt haben zu denken. Diese Details sind sehr schwer zu ertragen.

    Wenn du also dieses Buch lesen möchtest, mach dich auf eine Menge Gefühlschaos gefasst.

    Fang ich mal von vorne an:
    In diesem Buch lesen wir die Stimmen der Überlebenden, der Hinterbliebenden aber auch der Toten. Sie alle erzählen wie sie diesen Tag erlebt haben. Es ist so umfangreich, es melden sich so viele Menschen zu Wort. Wir lesen uns in so viele Schicksale hinein. Es ist nicht greifbar.

    Die ersten Tage hatte ich beim Lesen sehr viel mit meinen eigenen Erinnerungen zu kämpfen. Deshalb musste ich das Buch wirklich oft weglegen und meinen Gedanken nachjagen. Irgendwann habe ich angefangen mir einige Berichte und Bilder online anzuschauen. Das hat das Ganze einfacher gemacht. So konnte ich auf diese Bilder zurückgreifen und musste nicht mehr meine eigenen Emotionen von vor fast 20 Jahren anzapfen.

    Damals war ich 16 Jahre alt. Ich saß Zuhause am Schreibtsich, musste Hausaufgaben machen, hatte keine Lust, schaltete den Fernseher an und sah dann den qualmenden Nordturm. Ich war damals ein riesiger USA-Fan und konnte gar nicht glauben was da passiert ist. Es hieß ja erstmal, es wäre ein Unfall gewesen, dann irgendwann kamen die Bilder wo das zweite Flugzeug in den Südturm kracht und da war es vorbei mit mir. Ich wusste instinktiv dass dies ein Anschlag ist und der 3. Weltkrieg angefangen haben muss. Mit Ersterem hatte ich recht aber zum Glück nicht mit meinem zweiten Gedanken. Ich saß da, auf meinem Schreibstischstuhl und schaute hoch zu meinem Fernseher (da gab es früher so fancy Vorrichtungen womit man die Fernseher hin- und herschwingen konnte), den Mund offen weil ich sprachlos war und das alles nicht fassen konnte.
    Und dann, dann ist der Südturm einfach in sich zusammen gefallen. Diese Bilder, das Geräusch, es war unerträglich. Auch wenn ich in Deutschland war, in meinem sicheren Zuhause, fühlte es sich für mich doch so an als wäre ich persönlich betroffen und als dann einige Zeit später auch noch der Nordturm zusammengekracht ist, da war ich dann einfach nur fertig mit der Welt.
    Was danach passierte, weiß ich nicht mehr.Die Tatsache dass es noch 2 weitere Flugzeuge gab und das eine das Pentagon getroffen hat und das andere von den Passagieren zum Absturz gebracht wurde, ist völlig an mir vorbei gegangen. Am nächsten Tag haben wir in der Schule eine Schweigeminute für die Opfer eingelegt.


    Diese Details , die die Menschen erzählen, die vor Ort waren….Die Feuerwehrleute, die Polizisten….diese Details werde ich niemals vergessen. In meinem Hinterkopf war mir bewusst dass die grausame Wahrheit so aussieht aber ich wollte nicht daran denken. Will ich immer noch nicht. Ich kann das einfach nicht….

    Ich bin einige Mal abends mit dem Hund spazieren gegangen und war völlig versunken. In Gedanken. Ich befand mich gedanklich im Jahr 2001 und hab immer nur mit dem Kopf schütteln können. Denn bis heute kann ich es immer noch nicht glauben oder realisieren.

    Mir ist bewusst, dass es überall auf der Welt Not gibt und Schicksale und dass dort schlimme Dinge passieren. Der Anschlag auf das World Trade Center ist aber eine außergewöhliche Form von Terror gewesen. Das Land wurde von innen heraus angegriffen, niemand hatte die Möglichkeit dies voraus zu sehen, es aufzuhalten, die Menschen zu retten.

    Ich bin nicht gläubig aber beten wir dass so etwas nie wieder passiert und dass Trump im November abgewählt wird!


    WE REMEMBER 9/11

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MeSa, 16.08.2020

    Ein Tag aus der Sicht von ...
    Ich bin mir sicher, jeder weiß noch genau was er am 11. September 2001 gemacht hat. Ich weiß es definitiv, denn ich war noch ein Kind und wurde das erste Mal in meinem Leben mit solch einer schrecklichen Tat konfrontiert. Ich wundere mich jedes Mal, dass es nun schon fast 20 Jahre her ist, denn manchmal fühlt es sich noch an wie gestern.

    Ich bin froh, dass sich das Buch nicht mit der Wahrheitsfindung beschäftigt, denn die steht auf einem anderen Blatt. Viel mehr kommen hier all die Menschen zu Wort, die diesen Tag überlebt haben oder jemanden verloren haben. Jede einzelne Geschichte ist unglaublich berührend und während all ihrer Aussagen läuft ein innerer Film in meinem Kopf ab. Viele Details dieses Tages sind sehr erschreckend und schonungslos, fast schon nüchtern, erzählt. Aber genau das braucht es um zu begreifen, dass das nicht nur irgendwelche Geschichten sind, sondern wirklich passiert ist. Besonders die Aussagen der Feuerwehrmänner, Polizisten, Sanitäter und des Sicherheitspersonals haben mich zu Tränen gerührt, denn viele von ihnen wussten, dass es ihr letzter Tag sein könnte. Trotzdem sind sie ohne zu zögern bereit gewesen bis zum Schluss so viele Menschen wie möglich zu retten. Oder durch welchen dummen Zufall manche Menschen in den Flugzeugen gesessen haben -oder eben nicht. Aber auch wie sich wild fremde Menschen untereinander geholfen und unterstützt haben war sehr bewegend. Eine Tugend die in der heutigen Zeit viel zu oft vergessen wird! Oft wirken die vielen Namen sehr erdrückend und trotzdem lohnt es sich, jede einzelne Seite zu lesen. Einziger Kritikpunkt für mich ist, dass es in der deutschen Fassung keine entsprechenden Karten der Ort gibt (in der englischen Version sind sie enthalten!), die wären an manchen Punkten, zum besseren Verständnis, hilfreich gewesen.

    Und auf einmal diese Stille spiegelt diesen Tag so wieder, wie es sein sollte -aus der Sicht der Überlebenden und sogar Toten! Ich konnte das Buch nicht auf einmal lesen, denn viele Szenen nahmen mich emotional zu sehr mit und ich brauchte eine Pause. Damit glaube ich, hat der Autor sein Ziel erreicht, dass wir diesen Tag aus der Sicht der mutigen Helden, Überlebenden, Opfern und deren Angehörigen in Erinnerung behalten!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    supergirl26, 04.08.2020 bei bewertet

    Meinen tiefsten Respekt vor dieser hervorragenden Recherchearbeit!

    Schon in der Leseprobe wurde deutlich, dass es Garrett M. Graff bei "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" nicht darum ging, die Fakten und Daten rund um die Ereignisse des 11. Septembers möglichst perfekt darzulegen. Vielmehr bietet er uns als LeserInnen ein beeindruckendes Gesamtbild voller Erinnerungen, Gedanken und Stimmen verschiedenster Menschen, die den schrecklichen Tag miterlebt haben. Nach eigener Aussage von dem Autor haben so über 500 Menschen direkt zur Entstehung des Buches beigetragen. Denn Garret M. Graff war es ein besonderes Anliegen, nicht selbst über die Ereignisse zu erzählen, sondern jeder einzelnen Person eine Stimme zu geben. Auf diese Art und Weise ist das Buch an vielen Stellen derart ergreifend, dass mir öfters nicht nur die Worte fehlten, sondern mir auch an der ein oder anderen besonders ergreifenden Stelle sogar Tränen in die Augen stiegen.Auch wenn mir meine Eltern und Großeltern schon oft davon erzählt haben, wie sie den 11. September erlebt haben, hat mir "Und auf einmal diese Stille" nochmal eine ganz andere Perspektive auf den Tag ermöglicht. Wie man sich denken kann, ist die Grundstimmung des Buches mehr als bedrückend und mir tat es wirklich gut, mit mir vertrauten Personen über das Gelesene zu sprechen.

    Auch wenn die 500 Seiten auf den ersten Blick unglaublich viel wirken, finde ich die Länge absolut angemessen. Denn jede einzelne Stimme ist intensiv, beeindruckend und trägt zu der Vollkommenheit dieses unglaublichen Buches bei.

    Ich würde sogar soweit gehen, dass "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" meiner Meinung nach eine Pflichtlektüre in Schulen sein sollte, da meine Generation meiner eigenen Erfahrung nach viel zu wenig über diesen außergewöhnlichen Tag weiß.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 18.08.2020

    11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute fassungslos zu, wie Menschen aus den brennenden Twin Towers sprangen, bevor diese zusammenbrachen. Garrett M. Graff gibt in seinem Buch "Und plötzlich diese Stille" all denen eine Stimme, die damals vor Ort waren. Hier wird jeder gehört - vom Arbeiter über Feuerwehrmänner und Poizisten bis hin zu Politikern. Besonders ergreifend empfand ich die Stimmen der Angehörigen, die ihre Liebsten dort verloren haben. Sie alle teilen in kurzen Sätzen ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Leser. Dabei geht der Autor chronologisch vor, so daß alles noch einmal wie ein Zeitstrahl vor dem Auge abläuft. Ich habe dieses Ereignis selbst im TV erlebt, hatte das Fernsehen, ohne von den Vorkommnissen zu wissen, eingeschaltet und dachte: Wer denkt sich denn so einen kranken Film aus? Bis ich Sekunden später merkte, dies ist die kranke Realität. Mit diesem Buch kommt alles wieder hoch und man muß schon oft tief durchatmen und sich eine Träne aus dem Auge wischen. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll und läßt während des Lesens die Frage aufkommen, warum manche Menschen Glück hatten und andere nicht. Warum vergißt jemand ausgerechnet an diesem Tag seinen Büroschlüssel - und überlebt deshalb? Solche Zufälle beschäftigen. Wie fühlt sich jemand, der mit seinem Ehepartner telefoniert und miterleben muß, wie derjenige beim Einsturz ums Leben kommt? Solche Schicksale lassen einen auch nach Ende des Buches nicht mehr los. Und genau damit hat Garrett M. Graff sein Ziel erreicht - 9/11 darf nicht in Vergessenheit geraten.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 26.07.2020

    Eine gigantische, alles verschlingende Staubwolke ist auf dem Cover abgebildet. Es ist die Staubwolke, die bei dem Einsturz des World Trade Centers alles zu überdecken suchte: Die Gewalt, das Chaos, das Leid... Doch statt alles wie ein Schleier zu überdecken, brachte sie Zerstörung und unsagbare Trauer. Diese sich durch die Straßen und die Herzen wälzende Wolke ist ein Sinnbild für all den Schmerz geworden, der auch mich immer noch quält.

    Ich kann nicht sagen was mich dazu bewog, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen. Die Zeitzeugenberichte? Die ungeschönte Wahrheit? Oder weil dieses Ereignis einen Wendepunkt in meinem und in dem Leben von Millionen und Milliarden von Menschen oder eher einen Wendepunkt in der gesamten Menschheit symbolisiert. Die Grausamkeit, der schiere Wille nach Zerstörung war für mich bis dato etwas, was irgendwo passiert; etwas, das anderen passiert. Eben eine Sache, mit der ich nichts zu tun habe. Klar liest man in der Zeitung davon, sieht es im Fernsehen oder Internet, aber außer einem Schreckmoment und einem Oh, berührte es mich kaum.

    Die Anschläge des 11. September hingegen veränderten die Welt.

    Für immer.

    Garrett M. Graff schildert diesen, die Welt verändernden Tag minutiös. Kleine, erklärende Passagen begleiten die einzelnen Kapitel, die ansonsten ausschließlich von Zeitzeugen geschildert wurden. Wie schön der Himmel an diesem Tag war. Warum man im WTC war oder eben nicht. Das Geschehen in den Flugzeugen, beim Militär, bei der Feuerwehr und und und. Warum war dieser Vater beim Einsturz dabei? Warum dieses Kind nicht? Warum traf es eine ganze Familie, während ein Single gerettet werden konnte? Frage, die bisher unbeantwortet blieben. Und Fragen, die nur Gott beantworten kann.

    Gerade durch die nüchternden Schilderungen und Anneinanderreihung von Zeitzeugen wurde dieses Buch für mich zu einem tiefgreifenden, bewegenden und mitfühlenden Werk. Schon während der Vorbemerkung liefen die ersten Tränen und ich war und bin tief erschüttert. Was für mich, hier in Deutschland, unfassbar ist, ist für jemanden, der an diesem Tag in New York war... Unbeschreiblich? Darf man sich seines Lebens erfreuen, weil man es noch hat?

    Ich konnte jeden Tag nur ein Kapitel lesen und benötigte Pausen, da das Gelesene mich so bewegt und erschüttert hat. Mit jedem Wort schwappen die Ereignisse wie eine Flutwelle, oder besser gesagt wie eine Staubwolke wieder über mir zusammen. Die Erinnerungen sind wieder greifbar. Vor allem, weil die damaligen Ereignisse bis heute noch Schatten werfen. Was diese Terrororganisation uns allen genommen hat... Ich kenne keinen, auch keinen, der nach dem 11. September 2001 geboren wurde, der nicht den unwiederbringlichen Verlust in diesen Terroranschlägen sehen kann.

    Das Ende ist so klar: Die Flugzeuge krachen in die Türme, sie stürzen ein und es gibt ein vor dem 11.09.2001 und ein nach dem 11.09.2001. Und doch hoffte ich bei jeder Zeile, dass sie abdrehen, die Entführer sich an ihre Menschlichkeit erinnern und das Geschehen doch nur Fiktion war. Der wunderschöne Spätsommertag nichts anderes ist als ein ganz normaler Tag.

    Und ganz ehrlich ich pfeif auf all die unangebrachten Verschwörungstheorien, wer Schuld hat, wen keine Schuld trifft; auf das ganze Wieso Weshalb Warum! Ich denke einfach an die Menschen, die ihr Leben auf schreckliche Weise verloren haben, an die Hinterbliebenen, die Helfer und an alle, die dieser Tag immer noch im Gedächtnis ist.

    Mein Fazit
    Ein ergreifendes Werk! Es werden keine Schuldigen gesucht, keine mahnenden Finger erhoben; einfach eine Erinnerung an das Leben. Es ist kostbar und unheimlich wertvoll. Also lasst es uns nutzen!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 05.08.2020

    ATEMBERAUBEND

    “LT. Mickey Kross, Engine 16, FDNY: Ich musste an diese alten Filme denken – diese alten Godzilla – Filme-, wo das Monster dem Meer entsteigt und alle plötzlich losrennen und schreien und stolpern und hinfallen.“ (Seite 97)

    Dieses Buch bricht einem das Herz, die Geschichten der Menschen brechen einem das Herz und doch gibt es diese kleinen Momente, in dennen man schmunzelt oder tief ergriffen mit Erschrecken und Stolz auf das Handeln der vielen, vielen Helden schaut und die Hoffnung nicht völlig verliert.

    Jeder kennt die Geschichte von 9/11 und doch kennt man diese vielen einzelnen und unglaublich persönlichen Geschichten, diese vielen Schicksalsschläge und Bemühungen nicht mal Ansatzweise!

    Chronologisch dokumentiert der Autor die Ereignisse. Er lässt eine Vielzahl an unterschiedlichen Menschen zu Wort kommen. Mal mit nur einem Satz und mal mit einem Absatz.
    Zu Beginn steht der Name, dann folgt der Beruf der Dienstgrad oder die Firma, dann der Ort (evtl. mit Etagennummer, ect.) oder in welcher Verbindung die Person mit anderen steht oder stand.
    Desweiteren gibt es auch Niederschriften von Gesprächsaufzeichnungen oder Protokollen.
    Egal in welcher Form dieser Schrecken dokumentiert wurde, es berührt einen zutiefst und nicht selten muss man sich eine Träne wegwischen und könnte fast verzweifeln über das Schicksal der Menschen, obwohl es nun fast 2 Jahrzehnte her ist, und unumkehrbar.

    “Brian Conley, Anwohner, Lower Manhattan: Es sah aus wie eine Konfettiparade.“ (Seite 56)

    Diese Momente, die von Anwohnern, Angestellten, Einsatzkräften, Führungskräften oder Freunden und Familienmitgliedern geteilt werden, katapultieren einen erschreckend tief in diese Katastrophe. Mit schlichten Worten oder nahezu absonderlich bizarren Vergleichen schaffen sie es eine bildgewaltige Stimmung hervorzurufen.

    “Jede einzelne Zeile raubt den Atem, bricht das Herz.“ (Newsweek)

    Meiner Meinung nach irrt sich jeder gewaltig, der dieses Buch als unnötig bezeichnet.

    Es ist kein Buch, welches oberflächlich die Katastrophe benennt. Kein Buch, welches blind patriotische Helden schaffen will. Kein Buch, welches Amerika als Opfer darstellen möchte und später als großen Rächer. Es ist kein Buch, welches die Politik, Davor & Danach, erklärt oder rechtfertigt.

    Es ist ein Buch, was ganz ungewollt Helden schafft. Ein Buch, welches von unglaublicher Trauer zeugt und von ungeglaubter Menschlichkeit. Ein Buch, welches ganz leise in all dem Schrecken und der größten Not Zuversicht schenkt. Ein Buch, dass an einem Tag des Hasses zeigt, das Hoffnung, Liebe, Anteilnahme und Mut, jede Menge Mut, die bessere Antwort ist.

    So unpassend das auch klingen mag, aber dieses Buch ist mein erstes Jahreshighligt 2020 und ich kann mir im Moment nicht mal annährend vorstellen, dass es dieses Jahr noch ein Buch gibt, welches das schaffen könnte.

    -Und auf einmal diese Stille- ist erschreckend, beeindruckend, Atemberaubend!

    Ein Logbuch des Grauens und der Menschlichkeit. Ein Paradoxon, welches auch nach fast 2 Jahrzenten so unglaublich lesenswert und wichtig ist!
    Nicht der Terror soll festgehalten werden, sondern der Mut, die Hoffnung und die ungewollten unsagbaren Helden!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claire, 14.08.2020

    aktualisiert am 14.08.2020

    Wissen Sie noch, was Sie am 23.02.2020 gemacht haben? Um 14:46 Uhr? Nein? Dazu müssen Sie in Ihren Kalender schauen? Und was ist mit dem 09.11.2001, 14:46 Uhr (MEZ)?
    Ich wette, die meisten von Ihnen erinnern sich.
    Genau wie ich. Obwohl ich weit entfernt von New York war und mich die ganze Sache nicht betroffen hat, als das erste Flugzeug in das World Trade Center einschlug. Und wenn ICH schon diesen Moment nicht vergessen habe, wie mag es dann erst den Menschen gehen, die direkt betroffen waren? Was haben sie in diesen Momenten gedacht, gefühlt, getan?

    Diesen Fragen widmet sich Garrett M. Graff mit diesem unglaublich erschütternden Buch.
    Es kommen Überlebende, Angehörige, Einsatzkräfte, Politiker, Schüler und viele mehr zu Wort und schildern die Erlebnisse aus ihrer Sicht. Die Stimmung, die dieses Buch beim Lesen vermittelt, ist sehr eindringlich und bedrückend. Unzählige Male kamen mir beim Lesen die Tränen. Wenn ich dabei auf der Terrasse gesessen habe und ein Flugzeug über meinen Kopf hinweg geflogen ist, fühlte sich das ganz seltsam an.

    Die Berichte sind emotional und erschütternd. Es ist unglaublich, wie Verstand und Körper eines Menschen in so einem Katastrophenfall arbeiten und was ein Mensch zu leisten im Stande ist.
    Es gab aber auch hoffnungsvolle Momente, die mich haben lächeln lassen. Freundschaften sind an diesem Tag geschlossen worden. Und es gibt mir den Glauben an die Menschheit zurück, wenn ich lese, wieviel Freiwillige kamen, um zu helfen. Wieviel Menschen ihr Leben für völlig Fremde aufs Spiel gesetzt haben. Wie alle füreinander dagewesen und eingestanden sind, sich aufgeopfert haben. Wieviel Menschen Heldenmut bewiesen haben.

    Außergewöhnlich ist, wie das Buch gestaltet wurde. Die Interviews der einzelnen Personen wurden „gestückelt“, so dass man jedes Interview nicht als Ganzes gelesen hat, sondern mehrere gleichzeitig, dafür aber in chronologischer Reihenfolge. Also mehrere Personen schildern ihre Erlebnisse in dem Moment, als das erste Flugzeug einschlug. Später berichten sie dann, was anschließend passierte usw.
    Das Cover fand ich erst sehr chaotisch und verwirrend, irgendwie unübersichtlich. Während des Lesens ist mir dann aufgefallen, wie wahnsinnig passend es für genau diese Ereignisse ist.

    Ein ergreifendes und wichtiges Werk über eine Katastrophe, die die Welt erschüttert hat. Aber auch ein Werk, das mich sehr beeindruckt hat und das Hoffnung gibt!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 03.10.2022

    "Da draußen gibt es sehr viele Familien, die kein letztes Wort bekommen haben oder die kein letztes Telefongespräch führen konnten. Eine der anderen jungen Frauen, die ihren Ehemann verloren haben, hat es am besten ausgedrückt. Sie hat gesagt:" Wir waren die Glücklichen unter den Unglücklichen, weil wir diese letzten Worte haben". (Seite 192)

    Dieses Buch ist ein sehr aufwühlendes und doch wichtiges Zeitdokument in Buchform. Für alle, die sich für die Geschehnisse am 11 September interessieren, ist dieses Buch von Bedeutung.

    Der Autor Garrett M. Graff hat hier wirklich keine Mühen gescheut und gibt einen intensiven Querschnitt ab durch alle Schichten der Bevölkerung. Ebenso kommen Regierungssprecher, Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei zu Wort, dem Militär oder der Flugsicherung. Jeder kann mit seinem Bild das Ganze ausbessern und genauer zeichnen.

    Ich habe viele Dokumentationen über dieses Weltgeschehen schon angesehen, einiges gelesen, wirklich begreifen wird man dieses Ausmaß aber nie. Manch Geschichte kannte ich daher schon und es war fast wie ein Wiedersehen mit "alten" Freunden.

    Zu jedem Text gibt es den Namen, welche Tätigkeit, wo der Aufenthaltsort und in welchem Zusammenhang diese Person mit anderen Menschen steht.

    Wahrlich leicht ist dieses Buch nicht. Der Autor beginnt mit dem "unschuldigen" Tag und baut hier sofort die Geschehnisse ein. Es gab immer wieder Momente bei denen das Buch auf die Seite gelegt werden musste, zu heftig sind die Worte, Ängste und Hoffnungen.

    Viele Menschen wurden an diesem Tag zu Helden- nicht die "Offensichtlichen", sondern auch viele Menschen die versuchten zu helfen, anzutreiben, blieben an der Seite von Fremden und ließen sie nicht allein.

    Das Buch sucht keine Erklärung für all dies, es zeigt auch wie verwirrend die Situation war, viele Falschmeldungen, die sich im Umlauf befanden. Schwere Entscheidungen, die getroffen werden mussten, oft mit der Frage nach Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

    Ein Buch, für alle, die sich intensiv mit diesem Tag, der die Welt veränderte, auseinandersetzen wollen. "Und auf einmal diese Stille" ist ein Zeitzeugnis.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    supergirl26, 04.08.2020

    Meinen tiefsten Respekt vor dieser hervorragenden Recherchearbeit!

    Schon in der Leseprobe wurde deutlich, dass es Garrett M. Graff bei "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" nicht darum ging, die Fakten und Daten rund um die Ereignisse des 11. Septembers möglichst perfekt darzulegen. Vielmehr bietet er uns als LeserInnen ein beeindruckendes Gesamtbild voller Erinnerungen, Gedanken und Stimmen verschiedenster Menschen, die den schrecklichen Tag miterlebt haben. Nach eigener Aussage von dem Autor haben so über 500 Menschen direkt zur Entstehung des Buches beigetragen. Denn Garret M. Graff war es ein besonderes Anliegen, nicht selbst über die Ereignisse zu erzählen, sondern jeder einzelnen Person eine Stimme zu geben. Auf diese Art und Weise ist das Buch an vielen Stellen derart ergreifend, dass mir öfters nicht nur die Worte fehlten, sondern mir auch an der ein oder anderen besonders ergreifenden Stelle sogar Tränen in die Augen stiegen.Auch wenn mir meine Eltern und Großeltern schon oft davon erzählt haben, wie sie den 11. September erlebt haben, hat mir "Und auf einmal diese Stille" nochmal eine ganz andere Perspektive auf den Tag ermöglicht. Wie man sich denken kann, ist die Grundstimmung des Buches mehr als bedrückend und mir tat es wirklich gut, mit mir vertrauten Personen über das Gelesene zu sprechen.

    Auch wenn die 500 Seiten auf den ersten Blick unglaublich viel wirken, finde ich die Länge absolut angemessen. Denn jede einzelne Stimme ist intensiv, beeindruckend und trägt zu der Vollkommenheit dieses unglaublichen Buches bei.

    Ich würde sogar soweit gehen, dass "Und auf einmal diese Stille - Die Oral History des 11. September" meiner Meinung nach eine Pflichtlektüre in Schulen sein sollte, da meine Generation meiner eigenen Erfahrung nach viel zu wenig über diesen außergewöhnlichen Tag weiß.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kunde, 18.08.2020 bei bewertet

    11.9.2001. Strahlend blauer Himmel über New York, es hätte ein schöner Tag werden können. Doch dann kamen die Flugzeuge und nichts war mehr so, wie es sein sollte.. Die Welt hielt den Atem an und schaute fassungslos zu, wie Menschen aus den brennenden Twin Towers sprangen, bevor diese zusammenbrachen. Garrett M. Graff gibt in seinem Buch "Und plötzlich diese Stille" all denen eine Stimme, die damals vor Ort waren. Hier wird jeder gehört - vom Arbeiter über Feuerwehrmänner und Poizisten bis hin zu Politikern. Besonders ergreifend empfand ich die Stimmen der Angehörigen, die ihre Liebsten dort verloren haben. Sie alle teilen in kurzen Sätzen ihre persönlichen Erlebnisse mit dem Leser. Dabei geht der Autor chronologisch vor, so daß alles noch einmal wie ein Zeitstrahl vor dem Auge abläuft. Ich habe dieses Ereignis selbst im TV erlebt, hatte das Fernsehen, ohne von den Vorkommnissen zu wissen, eingeschaltet und dachte: Wer denkt sich denn so einen kranken Film aus? Bis ich Sekunden später merkte, dies ist die kranke Realität. Mit diesem Buch kommt alles wieder hoch und man muß schon oft tief durchatmen und sich eine Träne aus dem Auge wischen. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll und läßt während des Lesens die Frage aufkommen, warum manche Menschen Glück hatten und andere nicht. Warum vergißt jemand ausgerechnet an diesem Tag seinen Büroschlüssel - und überlebt deshalb? Solche Zufälle beschäftigen. Wie fühlt sich jemand, der mit seinem Ehepartner telefoniert und miterleben muß, wie derjenige beim Einsturz ums Leben kommt? Solche Schicksale lassen einen auch nach Ende des Buches nicht mehr los. Und genau damit hat Garrett M. Graff sein Ziel erreicht - 9/11 darf nicht in Vergessenheit geraten.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JuliesBookhismus, 28.07.2020

    Wo warst du an diesem Tag?
    Erinnerst du dich? Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Mein Opa hatte Geburtstag und es gab Kaffee und Kuchen, der Fernseher lief lautlos im Hintergrund. Und auf einmal diese Bilder. Keiner von uns konnte es fassen und Peter Klöppel stand der Schock ebenfalls ins Gesicht geschrieben, denn von ihm ließen wir uns berichten, was geschehen ist.
    Aber diese Geschichte erzählt nicht von uns, die es „nur“ im Fernsehen sahen, nein! Dieses Buch erzählt von den Menschen, die dabei waren. Die Menschen, die zu Helden wurden, zu Opfern, zu Waisen, Witwen und Witwern. Es erzählt die Geschichte der Menschen, die in den letzten Minuten der Opfer am Telefon, im Büro, am Funk oder sonst wie dabei waren.
    Die Geschichte beginnt am Tag zuvor, als ein Sturm New York heimsuchte und was die Berichtenden an diesem Tag getan hatten. Danach gehen wir direkt auf den 11. September und auf den Morgen, an dem es geschah, dieser schreckliche Anschlag.
    Es sind berührende Geschichten/Momente, die mir die Tränen in die Augen trieben, die mein Herz pochen ließen und mir den Atem verschlugen. Es sind die Berichte, der Einsatzkräfte, die um jedes Leben kämpften. Die Berichte der Angestellten, die von Kollegen gerettet wurde, die sie nie wiedersahen. Und es sind Berichte über die letzten Telefonate mit Angehörigen. Berichte über die letzten Worte an einen geliebten Menschen.
    Ein phantastischer Zusammenschnitt von einem Tag aus vielen verschiedenen Perspektiven und mit vielen Emotionen. Dieser Tag darf niemals in Vergessenheit geraten! Wo warst du an diesem Tag? Was hast du gemacht? Neben diesem Buch scheint es nichtig, glaub mir…

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia L., 23.09.2020 bei bewertet

    Die Stimmen der Opfer

    Die Anschläge des 11. September wird wohl kaum einer vergessen können, der damals schon im "erinnerungsfähigen" Alter war. Dass sich dieses Ereignis vor wenigen Tagen bereits zum 19. Mal gejährt hat, hat mich allerdings doch etwas erstaunt und mich darüber nachdenken lassen, wie dieses Erleben auch mich beeinflusst hat.

    Für mich bedeutet dieser Tag ein schreckliches Geschehen, das ich aus der Ferne beobachtet habe, das für mein Leben aber keine direkten Auswirkungen hatte. Ich konnte die Ereignisse im Kopf nicht emotional einordnen, die Opfer waren gesichtslos. Zudem haben sich in den letzten Jahren zu viele Anschläge ereignet, die auf ebenso grausame Art und Weise unschuldige Menschenleben gekostet haben.

    Aber wie war es für die vielen direkt Betroffenen? Die in den Türmen Eingeschlossenen; die Angehörigen, die an diesem Tag oft nicht nur einen wichtigen Menschen verloren haben; die Hunderte an Ersthelfern, Hilfskräften, Feuerwehrmännern und Polizisten und nicht zuletzt die Passagiere der Flugzeuge, die sehenden Auges in den Tod flogen, ohne sich wehren zu können.

    "Herb Ouida (World Trade Centers Association, Nordturm, 77. Stock und Vater von Todd Ouida, Cantor Fitzgerald, Nordturm, 105. Stock): Wie jeden Morgen verließen mein Sohn Todd und ich gemeinsam das Haus, um zur Arbeit zu fahren, denn Todd arbeitete im World Trade Center bei Cantor Fitzgerald. Als wir Hoboken erreichten, sagte ich zu Todd: "Warum kommst du nicht mit mir und nimmst die Fähre? Es ist so ein schöner Tag." Er antwortete: "Nein Dad, es ist mir zu kalt draußen." Ich sagte zu ihm: "Hab einen schönen Tag, mein Bester." Das waren meine letzten Worte an ihn."

    Dieses Buch gibt genau diesen Menschen eine Stimme, lässt den Leser an ihren Emotionen und Erlebnissen teilhaben; diesen Tag auch für mich zu einem realen Ereignis werden. Die Zitate sind in chronologischer Reihenfolge aufgeführt, die Kapitel teilen den Tag in die einzelnen Ereignisse, verbinden die Einzelschicksale miteinander. Ohne auszuschmücken oder zu beschönigen wird man mit den nackten Tatsachen konfrontiert und so mitten ins Herz getroffen.

    "Bruno Dellinger (Firmeninhaber, Quint Amasis North America, Nordturm, 47. Stock): Während ich nach unten ging, liefen sie nach oben in ihren Tod. Und ich lief nach unten, um zu leben. Das werde ich nie vergessen."

    Und doch hat die Sache einen kleinen Wehrmutstropfen. Denn die Aussagen, die vor allem von den interviewten Politikern wie Condoleezza Rice oder auch Geroge W. Bush getroffen werden, zeigen, wie sehr sich die Weltanschauung der Amerikaner von der der restlichen Welt unterscheidet (und erklärt auch, wie ein Mann mit dem Wahlspruch "America first" Präsident werden kann).

    " Condoleezza Rice: Mein erster Gedanke war, der Welt eine Botschaft zu übermitteln, dass die Regierungsspitze der Vereinigten Staaten nicht ausgeschaltet worden ist. Diese Bilder müssen erschreckend gewesen sein. Es muss so ausgesehen haben, als ob die Vereinigten Staaten von Amerika sich in Auflösung befänden. Die Herausforderung für mich bestand darin, einen kühlen Kopf zu bewahren und sicherzustellen, dass die Leute auf der ganzen Welt nicht in Panik gerieten."

    An manchen Stellen hatte man das Gefühl, die Sätze stammten direkt aus einem Drehbuch für ein amerikanisches Kriegsepos, es war einfach etwas übertrieben und hat mich eher mit den Augen rollen lassen als emotional mitgerissen zu werden.

    Für mich wichtig war auch das Nachwort des Autors, rückte es doch den Inhalt des Buches in den richtigen Kontext. Hat man aufgrund des Klappentextes und der Werbung, die für dieses Buch gemacht wird, noch das Gefühl, ein einzigartiges, allumfassendes Dokument Zeitgeschichte in der Hand zu halten, so wird nun klar, dass es vor allem nicht das erste seiner Art ist. Vielmehr ist es ein konzentrierter Extrakt, zusammengeführt aus verschiedenen Oral Histories und Archiven, aus 1000 Seiten Zeitzeugenberichten wurden zum Schluss die wichtigsten oder aussagekräftigsten 500 Seiten herausgefiltert. Das macht das Buch nicht weniger wichtig oder umfassend, sollte aber trotzdem auch Erwähnung finden. Zudem steht zwar nur ein Autor auf dem Titelblatt, der Inhalt ist aber eher die Zusammenarbeit gefühlt hunderter Autoren; Garrett M. Graff hat einfach die richtig Idee gehabt, die richtigen Fragen gestellt.

    Alles in allem wird es aber ein Buch sein, dass mich noch lange Zeit beschäftigen wird. Die Opfer, die diese Anschläge gefordert haben, werden nicht vergessen und ihre Stimmen hallen in meinem Kopf nach.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Leserin, 17.08.2020

    Imposant und Berührend

    Noch nie ist es mir so schwer gefallen eine Rezension zu schreiben wie nach diesem Buch.

    Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern. Plötzlich schalteten so ziemlich alle Sender um auf die Breaking News, man stierte wie gebannt auf den Fernseher und ahnte schon, dass da gerade der Beginn von einer bisher nie dagewesenen Tragödie gezeigt wird.

    Dies ist bei weitem nicht mein erstes Buch zu diesem Ereignis und ich dachte nicht, dass man dazu noch so viel Neues schreiben kann - aber da habe ich mich gehörig getäuscht.

    In diesem Buch wurden viele neue, bisher unbekannte Dokumente, Interviews und Berichte von Überlebenden, Einsatzkräften oder Zeugen gesammelt. Viele Blickwinkel, viele Perspektiven und Sichtweisen. Phasenweise zerreißt es einem fast das Herz, geht unter die Haut und wirkt noch lange nach.

    Der Stil von Garrett M. Graff ist durchweg präzise und flüssig. Teilweise ist es erschreckend genau, man hat wieder die imposanten Bilder vor Augen und muss als Leser stellenweise erst einmal durchatmen.

    Es ist wirklich beeindruckend, dass der Autor es schafft, einem den 11. September wieder so nahe zu bringen, als wäre es gestern gewesen und nicht fast 20 Jahre her ist. Es wird einem verdeutlicht, wie sehr Opfer und Hinterbliebenen noch immer damit zu kämpfen haben.

    Definitiv kein Buch für leichte Sommerabende oder als unbeschwerte Strandlektüre, aber uneingeschränkt empfehlens- und lesenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia B., 20.07.2020

    Meine Meinung:
    Ich weiß noch ganz genau, wo ich am 11.September war, im Auto zurück nach Hause. Gerade hatte man noch einen schönen Tag im Schwimmbad verbracht und dann schlägt dieses Ereignis in ein kindliches Leben ein. So wie ich haben wohl die meisten Leute noch genau vor Augen, was sie in diesen Minuten gemacht haben und genau diese Sicht auf die Dinge eröffnet uns der Autor von "Und auf einmal diese Stille". Dabei macht er keinen Halt vor erschreckenden Berichten von Überlebenden und Einsatzkräften die mir die Tränen in die Augen trieben oder es schafften, dass ich vollkommen ruhig von dem Buch saß und nicht wusste wohin ich mit meinen Emotionen sollte. Gleichzeitig schafft er aber auch imposante Bilder von Menschen, die das Erlebte von weiter Ferne aus beobachteten, dabei macht dieses Schreckensszenario auch nicht Halt vor der Ferne des Alls.

    Der Stil des Autor ist dabei immer prägnant, flüssig, erschreckend präzise und dabei hat er eine solche Wucht in seinem erzählerischen Geschick, dass man einfach begeistert sein muss!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 31.07.2020

    Wo warst du?

    So ziemlich jeder, der an dem Tag alt genug war, kann sich erinnern wo genau er zu dem Zeitpunkt war und was er gemacht hat. Ich selbst war Schülerin, gerade von der Schule heim und hatte den Fernseher angemacht um mich „berieseln“ zu lassen. Und dann wurden sämtliche Programme unterbrochen und es wurde von einem Anschlag berichtet. Die Hochhäuser haben gebrannt und man sah live dabei zu wie der 2te Turm in sich zusammen fiel.

    All die Gefühle von damals kamen zurück als ich dieses Buch gelesen habe. Ich habe etwas dafür gebraucht, denn es ist kein seichter Roman, sondern beschreibt eines der schrecklichsten Ereignisse – bei dem man, wenn auch „nur“ am Fernseher – live dabei war. Nach manchen Kapiteln musste ich Pause machen und über das Gelesene nachdenken.

    Ich kann jedem nur empfehlen das Buch zu lesen. Es werden Stimmen gehört und Menschen erzählen wie sie es erlebt haben und wie sie damit klar kommen (müssen).

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