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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simona M., 03.07.2018

    Als Buch bewertet

    Und darum geht's: Die Leiche einer jungen Frau wird in einer Unterführung, in Berlin, gefunden. Übersät mit zahllosen Stichen, nackt in einen Umhang gehüllt. Um sie herum stehen Kerzen. Unter der Kapuze offenbart sich Unglaubliches. Anstatt ihres eigenen, sitzt der Kopf eines Widders auf dem Hals der Toten. Thomas Harder und Claudia Vogt werden die Ermittlungen leiten. Harder, ein typischer Einzelgänger und sehr exzentrisch. Seinen letzten Fall hat er so richtig vermasselt. Trotzdem erhält er eine weitere Chance, sich zu beweisen. Vogt dagegen ist dynamisch, jung und will unbedingt Karriere machen. Sie hat mehrere Fortbildungen für Profiling hinter sich und ist voll motiviert. Unterschiedlicher können beide nicht sein und so bringt dieser Fall auch Komplikationen mit sich. Jahrelange Erfahrung, gegen junge Dynamik ... werden sie den Fall lösen oder müssen noch mehr junge Frauen sterben?

    Mein Fazit: Mich hat das Buch von Anfang bis zum Ende völlig gefesselt. Ich musste einfach immer noch eine Seite lesen, dabei wurde es oft spät, da ich den Reader ungern weggelegt habe. Es ist genauso geschrieben, wie ich mir einen guten Thriller vorstelle und liebe. Thomas Harder habe ich trotz oder gerade wegen seiner Art ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Ich liebe seine Art und seinen schwarzer Humor, da ich selber einen pechschwarzen Humor habe. Mir gefallen halt solche Figuren, die immer mal hier und dort anecken und ihr eigenes Ding lieber gerne durchziehen. Harder hat seine eigenen Probleme durch seine Alkoholsucht, die hier auch toll mit zur Geltung kommen. Harder, ein typischer Einzelgänger und sehr exzentrisch. Zum zweiten Claudia Vogt die konnte ich ehrlich gesagt anfänglich überhaupt nicht ab haben. Sie ist jung, ehrgeizig und will auf Biegen und Brechen Karriere machen. Sie hat mehrere Fortbildungen für psychologisches Profiling hinter sich um korrekte Befragungen zu machen und ist voll motiviert. Aber ich mag solche, wie soll ich sagen aalglatten Personen überhaupt nicht leiden. Allerdings im Laufe ihrer Zusammenarbeit mit Harder, muss ich sagen, hat sie sich zum Vorteil verändert, finde ich. Sie hat nicht mehr so penetrant und strickt nach Vorschrift gehandelt. Dadurch wurde sie mir dann doch sympathisch . Sie ist für mich dann eher menschlicher geworden. Ich finde beide Figuren sehr authentisch, wie aus dem Leben gegriffen. Ich musste bei der einen oder anderen Sache lachen und das finde ich super. Das lockert alles irgendwie zwischendurch auf, gerade weil ich Harders Humor liebe. Aber werden die beiden, obwohl sie so ungleich sind oder vielleicht, weil sie so ungleich sind, den Morden an den jungen Frauen ein Ende setzen können? Oder wie viele müssen noch ihr Leben lassen? Kommen sie dem Täter auf die Spur? Es ist ein sehr ungleiche, aber vielleicht gerade deshalb ein effektiveres Ermittlerteam. Sie, die überaus Korrekte, und Hader, der sich lieber mit Drogendealern und Einbrechern abgibt, eigentlich mit den Leuten, die sie hinter Schloss und Riegel bringen sollten. Harder arbeitet lieber mit ihnen zusammen. Es ist halt ein Nehmen und Geben. Bis auf eine Sache, die ihnen bei den Ermittlungen dazwischen kommt. Es ist die Russenmafia, die hinter Hader hinterher ist wegen, wie er meint, eines kleinen Zwischenfalls beim Russischen Roulette. Beide sind aber trotzdem hoch motiviert und jagen den Serienmörder durch ganz Berlin hinterher. Im Laufe der Ermittlungen muss Hader sich selbst eingestehen, dass er vielleicht mehr mit dem Serienmörder gemein hat, als ihm selber lieb ist. Daher kommen Menschen, an denen Hader was liegt, auch wenn man nicht glauben mag, dass es das gibt, ins Visier des Killers. Für viele ist die teilweise derbe Ausdrucksweise, die auch zynisch und sarkastisch ist, aber in der sich beide so manchen Wettstreit liefern, abschreckend. Aber wir Berliner haben das Herz auf der Zunge und genauso sieht es auch bei den Dortmundern aus. Wir sagen vieles was sich krass anhören mag, aber gar nicht so krass gemeint ist. Das hat der Autor toll rübergebracht beim Schreiben. Neben den psychologischen Abgründen, ist immer eine gesunde Mischung aus Galgenhumor dabei. Das ungleiche Paar ist aber im Lauf der Geschichte zusammengewachsen. Selbst das aalglatte und streng nach Vorschrift Arbeiten hat Claudia Vogt teilweise abgelegt. Sie steht zwar in weiten Strecken deutlich in Harders Schatten, aber in so manchen Situationen sieht man dann wiederum, was so alles in ihr steckt. Auch fand ich den Gerichtsmediziner lustig. Wenn man sich vorstellt, wie er über einen geöffneten Körper seine Arien schmettert, dieses ist es was ich sehr an dem Buch liebe. Der ganze Fall an sich ist wirklich überzeugend konstruiert und zum Schluss sieht es doch ganz so aus, dass wir uns über eine Fortsetzung des Buches freuen können. Zumindest hoffe ich darauf. Das Buch steigert sich von Anfang bis zum Ende, wo es zu einem Riesenfinale kommt, das ich wirklich nicht
    Das Buch steigert sich von Anfang bis zum Ende wo es zu einem Riesenfinale kommt, das ich wirklich nicht gedacht hatte und es mich auch sehr überrascht hat. Der Schreibstil ist schön flüssig und hier und da wird nicht gekleckert sondern geklotzt und alles wird ohne große Umschweife auf den Tisch gepackt. Wie ich schon sagte, schreibt der Autor sehr bildhaft und auch lebendig, so dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Das Cover ist super zum Inhalt des Buches: schwarz für den schwarzen Humor von Hader, der Kopf des Widders, den die Frauenleiche statt ihres eigenen Kopfes hatte und der gelbe Farbtupfer für das gelb, wie man Sterne malt. Ich muss sagen, mich hat dieses Buch durch das Cover sofort angesprochen und der Klappentext hat sein Übriges dazu getan. Ich wollte es unbedingt lesen. Mir hat auch sehr gefallen, dass einzelne Schauplätze sehr anschaulich beschrieben wurden, so dass das Kopfkino immer wieder angesprungen ist, gerade weil ich selber aus Berlin bin. Da hat man die Schauplätze noch genauer vor Augen. Da sind wir Berliner im Vorteil, da wir uns das vielleicht noch genauer vorstellen können. Auch super gut hat mir gefallen, dass man immer wieder etwas aus dem privaten und dem Gefühlsleben der Kommissare erfährt. Was ich nicht so toll fand, war anfangs von Harders Todessehnsucht zu lesen, aber die gehört wohl einfach zu seiner Person Die Spannung ist, bis auf einen "Tiefpunkt", der aber wohl gewollt ist, ständig vorhanden. Auch finde ich es super, dass aus der Sicht des Täters geschrieben wird. Ich fand die Art, wie das Buch geschrieben wurde, super: Einerseits derbe Worte und hier und da mit Ausdrücken gespickt, dazu aber auch locker. Aber alles in allem muß ich sagen, ist es Gereon Krantz gelungen, eine für mich super perfekte Mischung zwischen Mordfällen und Privatleben der Ermittler in diesem Buch zu vereinen. Sie müssen gute Nerven und einen guten Magen haben, wenn sie das Buch lesen wollen. Ich kann es auf jeden Fall sehr empfehlen. Ich persönlich liebe es, wenn Tatorte und die Tat selbst bildlich und lebendig beschrieben sind. Es darf daher sehr gern auch etwas mehr blutig sein. Ich wurde in dem Buch mit allem bedient was ich liebe, besonders wenn das Kopfkino losgeht. Das Buch ist ein Debüt, daher konnte ich von ihm leider noch nichts lesen. Das Buch war nominiert für den Friedrich-Glauser-Preis 2018.Der Autor Gereon Krantz war auch auf der Criminale und hat dort aus seinem Buch vorgelesen. Ich kann es jedem nur empfehlen und freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung des Buches. Auch bin ich gespannt darauf wie sich dort Hader und auch Claudia Vogt weiter entwickeln.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    J.W., 19.07.2018

    aktualisiert am 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    »„Bitte, …“ Wieder sein Name. „Warum tust du das?“ Aber er ging nicht darauf ein. Eine so dumme Frage konnte nur jemand stellen, der die Antwort nie verstehen würde.«

    Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden – aufwendig herausgeputzt für ihren letzten eindrucksvollen Auftritt und durchzogen von zahlreichen Stichwunden, die nach ihrem Tod sorgfältig vernäht wurden. Gemeinsam versuchen die aufsteigende Kriminalkommissarin Claudia Vogt und ihr abstürzender, im wahrsten Sinne des Wortes lebensmüder Kollege Thomas Harder, den Mörder aufzuspüren, bevor es zu weiteren Toten kommt.

    Es ist nur schwer vorstellbar, dass es sich bei „Unter pechschwarzen Sternen“ tatsächlich um das Debüt des Autors Gereon Krantz handelt. Schaut man sich Rezensionen zum Buch an, wird vor allem der Stil immer wieder hervorgehoben – und das völlig zurecht.

    Krantz ist etwas gelungen, an dem viele Autoren scheitern: Unterschiedliche Perspektiven zu zeigen und hierbei wirklich jedem Charakter eine eigene Stimme zu verleihen. Das Buch beginnt mit der Sicht auf den Mörder. Die Sätze sind kurz und abgehackt, die Sprache rau, wodurch die Gedanken des Täters in all ihrer grausamen Direktheit realistisch erscheinen. Im Kontrast dazu im nächsten Kapitel ein hormondurchpumpter Jugendlicher mit entsprechender Umgangssprache, später gefolgt von ruhigen, durchdachten, wohlgeformten Schachtelsätzen der Ermittlerin und dunkelhumorig-sarkastischen Bemerkungen des Ermittlers. Es fühlt sich nicht an wie die einheitliche Sicht eines Erzählers. Es fühlt sich an, als sei man im Kopf der jeweils auftretenden Person. Und das darf eben bei einem Mörder auch gerne mal grausam, hart und unsympathisch sein. Die Liebe zur einprägsamen, unverwechselbaren Beschreibung zieht sich sogar bis in die kleinsten Nebenfiguren hinein und zielt stilistisch treffsicher direkt ins Kopfkino: Der Mann, der so blass war, dass man sich nicht die Mühe machen würde, seinen Puls zu fühlen, wenn er sich tot gestellt hätte, der Schaffner, der mit seinem langen Hals und den grauen Haaren an einen Reiher erinnerte und durch den Gang stakste, der Rentner, der seinen ergrauten Dackel spazieren schleifte … Einfach großartig.

    »„Ernsthaft – hast du keinen Respekt vor den Toten?“
    Harder blickte in die Reste von Brot, Fleisch und Salat in weißer Soße. „Wieso? Meinst du, die nehmen mir die Knoblauchfahne übel? Damit gehör ich hier immer noch zu denen mit besserem Atem.“«

    Besonders gelungen sind hierbei natürlich die beiden Ermittler und die Dynamik zwischen ihnen. Während Vogt sich beruflich auf der Überholspur befindet und Dienstvorschriften sehr ernst nimmt, schlägt Harder auch gerne mal weniger übliche (und ebenso wenig legale, dafür aber umso erfolgversprechendere) Wege ein. Aus ihren unterschiedlichen Ansichten und Vorgehensweisen entstehen immer wieder Dialoge, die nur so vor Sarkasmus strotzen und dementsprechend viel Spaß machen. Der Autor weiß einfach, wie man redet und schafft es oft auch, seine Charaktere ohne Worte, allein durch ihre Körpersprache sprechen zu lassen. Schön ist, dass beide Ermittler ähnlich schlagfertig sind und gleichzeitig immer wissen, wann sie zusammenhalten müssen. Harder hat zudem eine unglaublich spannende Vorgeschichte und ohne diesen Moment vorwegnehmen zu wollen, sei nur gesagt, dass bisher wohl eher selten ein Charakter und sein Wesen derart eindrucksvoll eingeführt wurden. Positiv hervorzuheben sind neben den Charakteren sowohl die sehr umfangreiche und nachvollziehbar geschilderte Ermittlungsarbeit als auch die zahlreichen spannenden Kulissen sowie der an vielen Stellen eingesetzte tiefschwarze Humor, der die düsteren Passagen des Buchs gekonnt auflockert.

    Der einzige Kritikpunkt und letztlich der Grund, weshalb das Buch nur sehr knapp an den 5 Sternen vorbeigeschlittert ist, liegt darin, dass es insgesamt mehr von den Charakteren und Kulissen getragen wird als von der Story, wodurch es insgesamt entschleunigt wird und vor allem im zweiten Drittel immer wieder mal kurze Durststrecken aufweist. Die Story ist gut, aber eben nicht so geschickt gestaltet wie der Rest und somit nicht so spannend wie es die Charaktere verdient hätten. Ein bisschen mehr Katz- und Mausspiel und etwas mehr Gelegenheit zum Miträtseln wären gut gewesen. So war es stellenweise mehr eine interessante Charakter- und Szenenstudie mit lehrreichen Ermittlungsvorgängen als ein spannender Krimi. Gegen Ende zieht die Geschichte allerdings noch mal richtig an, ist nicht nur sehr spannend, sondern auch für einige Überraschungen gut und wird gekonnt aufgelöst.

    Insgesamt ein vor allem stilistisch unglaublich gelungenes Debüt mit vielschichtigen Charakteren, spannenden Kulissen, erfrischend dunklem Humor, etwas Luft nach oben, was die Story angeht und einem Ermittlerpaar, das so interessant und sympathisch ist, dass man ihm nur viele weitere Fälle wünschen kann.

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  • 5 Sterne

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 29.10.2019

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch wurde mir von einer Bekannten ans Herz gelegt und somit wagte ich den Sprung ins Ungewisse.
    Vorweg muss ich wirklich anmerken, dass dem Autor hier wirklich ein herausragendes Debüt gelungen ist. Ich fürchte ja fast, er hat den Teufel im Blut.
    Er geht mit so viel Finesse und Kalkül zu Werke, das es mich immer wieder erstaunt hat.

    Das Cover mag ich jetzt , wo ich den Inhalt des Buches kenne, total gern. Denn es passt perfekt zur Story und spiegelt den Inhalt gekonnt wieder. In der Buchhandlung wäre es mir jedoch eher weniger aufgefallen.
    Dank des sehr lebendigen und mitreißenden Schreibstils des Autors, hat mich die Story auch sofort gepackt.
    Bereits der Beginn war äußerst beklemmend und nervenzehrend, was mich ordentlich auf Trab brachte.
    Nach diesem doch sehr prägnanten Einstieg, wird zu den Ermittlern gewechselt, was mir äußerst unterhaltsame Stunden beschert hat.
    Denn die beiden doch sehr unkonventionellen Ermittler stechen doch recht deutlich heraus. Vogt und Harder scheinen nur wenig zusammenzupassen, was einen ordentlichen Kontrast gibt.
    Vogt doch eher zugeknöpft und unnahbar, Harder macht sein eigenes Ding und zwar nach seinen eigenen Methoden. Das alles schwört Konflikte förmlich herauf, sorgte aber auch dafür, daß man die beiden unheimlich ins Herz schließt.
    Bei Harder wusste ich oft nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Sarkasmus und trockener Humor geben dem ganzen noch eine spezielle Note.
    Was mir hier jedoch gut gefallen hat, der Autor schenkt den Ermittlern genauso viel Aufmerksamkeit wie dem Täter. Dadurch wird es sehr tiefgründig und facettenreich. Die Charaktere sind dabei äußerst authentisch und tragen mehr Dämonen in sich, als man für möglich halten würde.
    Ich brauchte etwas, damit ich mich emotional darauf einlassen konnte. Aber ab einem gewissen Punkt gab es für mich kein Halten mehr und ich hab es einfach nur noch gefeiert.

    Wie erfahren hier auch unterschiedliche Perspektiven, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt. Dadurch ist die Handlung auch nicht eindimensional und weitet sich immer mehr aus.
    Bis zum Ende war es für mich wirklich unvorhersehbar, was mich wirklich erstaunt hat.
    Dafür scheint der Autor , der Psyche des Täters auf die Spur zu gehen.
    Man kommt in Berührung mit Wahnsinn, Gier und Besessenheit.
    Das gab dem Ganzen eine sehr düstere Aura und konnte mich durchweg komplett im Atem halten.
    Es hatte aber auch eine große Verletzlichkeit ansich,besonders wenn man das komplette Ausmaß begreift und verinnerlicht.
    Das ist ein Punkt der mich wirklich beschäftigt und nicht losgelassen hat.
    Wie leicht man zu beeinflussen ist und wie leicht man vom Weg abkommen kann, ohne das man es überhaupt erst realisiert.
    Es ist auch nicht allzu blutig , was mich doch sehr überrascht hat. Dennoch lässt es nicht kalt. In keinster Weise.
    Mich hat es immens schockiert, mit welchem Antrieb und welcher Gerissenheit und scheinbarer Empathielosigkeit , der Täter agiert hat.
    Es macht ihn nicht nur immens gefährlich. Er scheint dadurch auch unbesiegbarer.
    Haben die Ermittler da überhaupt eine Chance?

    Dem Autor gelang es einige Wendungen einzuweben, die mich absolut überrascht haben. Zudem erfährt man allerlei Hintergründe, was bei mir für ordentlich Stoff zum nachdenken sorgte.
    Obwohl der Autor einem gewissen Schema folgt, so entsteht hier auch etwas eigenständiges.
    Das letzte Drittel war immens spannungsgeladen. Es ging Schlag auf Schlag und ich wusste teilweise nicht, wo oben und unten ist.
    Das Ende sorgt definitiv dafür, daß ich unbedingt mehr davon möchte.

    Schlussendlich ein herausragendes Debüt, das mich vollkommen begeistert und mitgerissen hat.
    Unbedingt mehr davon.

    Fazit:
    Ein unkonventionelles Ermittlerpaar und ein Täter, dem scheinbar nicht beizukommen ist.
    Die Dunkelheit sucht und findet ihren Weg.
    Egal wie. Egal wo. Egal wann.
    Gereon Krantz ist hier ein herausragendes Debüt gelungen, das mich immer mehr begeistert und mitgerissen hat.
    Sarkasmus, trockener Humor und kein Charakter, der frei von inneren Dämonen ist.
    Unbedingt mehr davon.

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  • 5 Sterne

    Jasmin´s Bücherwelt, 01.07.2018

    Als Buch bewertet

    Rezension “Unter pechschwarzen Sternen“ von Gereon Krantz

    Vielen lieben Dank für das spannende Rezensionsexemplar an Gereon Krantz, den ProTalk-Verlag und insbesondere an Julie von Recensio Online, ohne die ich wahrscheinlich niemals auf dieses Buch gekommen wäre.

    Inhalt:

    Berlin: Eine Frauenleiche wird gefunden, mit Messerstichen übersät und grausam inszeniert. Alles deutet auf einen Ritualmord hin, und schnell wächst der schreckliche Verdacht, dass die Tat nicht die einzige bleiben könnte. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt.
    Der eigenwillige Kriminalkommissar Thomas Harder wird mit dem Fall betraut. Gemeinsam mit seiner Kollegin Claudia Vogt nimmt er die Jagd nach dem Phantom auf - wobei er auch mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

    Meine Meinung:

    Unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten, werden der eigenbrötlerische, alkoholbelastete und russisch Roulette-spielende Kommissar Harder und seine überkorrekte, vegan angehauchte Kollegin Vogt zu einem Mordfall gerufen. Kompromisslos müssen sich die beiden zusammenraufen um überhaupt eine Chance gegen den psychopathischen Killer zu haben. Vogt, wenig angetan von Harders unkonventionellen Ermittungsmethoden und Harder, wenig begeistert von dem Perfektionismus seiner Kollegin, machen sich zunächst gegenseitig das Leben schwer, allerdings mit sehr viel Unterhaltungswert für den Leser. Amüsante, reisserische und zynische Bemerkungen liefern sich einen Wettstreit. Bemerkenswert war die sprachliche Darbietung des Autors, der jeder Situation mit einer dieser angepassten Ausdrucksweise begegnet, so dass man wirklich in das Geschehen eintaucht und es als sehr real erlebt. Sehr angetan war ich auch von den Kapiteln aus der Perspektive des Mörders. Relativ bald hegte ich einen unbestimmten Verdacht, wer der Täter sein könnte, was sich letztendlich auch bestätigte, der Spannung aber keinen Abbruch tat, wohl auch weil ich mir bis zuletzt nicht sicher war, ob ich mit meinem Verdacht richtig liege.

    Fazit:

    Gereon Krantz liefert ein absolut lesenswertes Thrillerdebüt. Ich vergebe fünf von fünf Sternen für dieses sprachliche Meisterwerk und hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit den beiden ungleichen, aber trotzdem sehr sympathischen Ermittlern.

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  • 5 Sterne

    Barbara T., 08.11.2019

    Als eBook bewertet

    Spannender Krimi - wärmstens zu empfehlen

    Bei dem grausamen Mord an Veronika zeigt ihr charmanter Verehrer sein wahres Gesicht. Nach dem er die Leiche verarztet hat, stellt er sie in einer Berliner Unterführung zur Schau. Der grausige Fund erschüttert die Bevölkerung und die Ermittler.
    Claudia Vogt und Thomas Harder, die nicht unterschiedlicher sein könnten, sind das Ermittlerduo. Die Führung der Ermittlungen übernimmt Vogt, eine junge Kommissarin, die Psychologie studiert hat und nur nach Dienstvorschriften handeln will. Harder hat bereits ein Disziplinarverfahren am Hals und seine Vorgehensweise bei den Ermittlungen ist umstritten. Er hat selbst psychische Probleme und muss oft mit seinen inneren Dämonen kämpfen. Die beiden wollen um jeden Preis den Täter finden. Und Harder hat nichts mehr zu verlieren.

    Der Debütkrimi von Gereon Krantz hat mich von Anfang an in Atem gehalten. Der spektakuläre Mord an Veronika wurde penibel geschildert. Dabei konnte ich die Gedanken des Täters genau nachverfolgen und über sein eigentliches Tatmotiv spekulieren.
    In den kurzen Kapiteln, die im lockeren, lebendigen Schreibstil gehalten sind, wurde der Verlauf der Ermittlungen geschildert. Nach und nach lernt man nicht nur das Ermittlerduo besser kennen. Es kommen neue Protagonisten, mit all ihren Stärken und Schwächen, dazu. Alle Charaktere sind sehr interessant und irgendwie skurril.
    Die bildhaften Beschreibungen der Charaktere und Orte, lebendige Dialoge teilweise in derber Sprache gehalten, dazu eine große Portion Humor, wirken authentisch und beleben immens den Handlungsverlauf. Besonders der ungewöhnliche Umgang der beiden Ermittler miteinander, ihre spitzfindigen oder sogar abstrusen Gespräche, geben diesem außergewöhnlichen Krimi eine pikante Note. Und obwohl Einiges bei den Ermittlungen vorauszusehen war, gab es doch einige Wendungen und Überraschungen, die mich gepackt und gefesselt haben.
    Für mich war es ein spannender Krimi, den ich mit Vergnügen gelesen habe. Gerne würde ich die weiteren Bücher dieser Reihe lesen.
    Der Epilog lässt hoffen, dass es bald ein Wiedersehen mit Vogt und Harder gibt.

    PS:
    Es gibt bereits die Fortsetzung der Reihe mit dem Titel „Hinter blutroten Schatten“.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 23.02.2018

    Als Buch bewertet

    Toller Thriller mit skurrilen Protagonisten

    Eine schrecklich entstellte Frauenleiche hält die Stadt Berlin in Atem. Sie wurde mit etlichen Messerstichen getötet und ihre Leiche grotesk zur Schau gestellt. Kriminalkommissar Harder ist sich sicher, dass dies nur der Auftakt zu weiteren Morden sein muss. Der Ermittler, der selber mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, nimmt mit seiner neuen Kollegin Claudia Vogt die Ermittlungen auf. Er bedient sich dabei recht unkonventionellen Maßnahmen, die die beiden Ermittler immer wieder aneinandergeraten lassen. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


    Mit seinem Thriller-Debüt ist dem Autor Gereon Krantz ein aus meiner Sicht bemerkenswerter Thriller gelungen. Er erzählt die Geschichte in einer flüssig zu lesenden Schreibweise, die vor derberen Beschreibungen nicht Halt macht, ohne dabei aber zu reißerisch zu wirken. Bemerkenswert war für mich die düstere Atmosphäre, welche der Autor in seinem Buch geschaffen hat. Dies gelang ihm vor allem durch die mystischen Begleiterscheinungen der Taten, die dem Buch einen besonderen Charakter verleihen. Ebenfalls haben mir die beiden Hauptprotagonisten Thomas Harder und Claudia Vogt gut gefallen. Die Personen an sich sind interessant und außergewöhnlich charakterisiert und ihr Zusammenspiel trägt deutlich zum Unterhaltungswerk des Thrillers bei. So finden durchaus immer wieder humorige Passagen Einzug in diesem spannungsgeladenen Thriller Einzug, ohne deplatziert zu wirken. Die Spannung wird bis zum fulminanten und für mich überraschendem Finale auf hohem Niveau gehalten, so dass sich das Buch zu einem Page-Turner entwickelte.


    Insgesamt ein für mich hervorragender Thriller, der sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist, aber das Potential hat den Leser zu packen und nicht mehr loszulassen. Von mir erhält "Unter pechschwarzen Sternen" die vollen fünf von fünf Sterne und ich spreche für Thrillerliebhaber eine unbedingte Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth S., 05.07.2018

    Als Buch bewertet

    Grandioses Thriller-Debüt

    Im Rahmen einer Wanderbuch-Runde durfte ich diesen tollen Thriller lesen.

    Schon das Cover ist ein echter Hingucker. Ein Widderkopf mit einem ins Auge stechenden Buchtitel auf schwarzem Hintergrund ist düster und mysteriös und macht neugierig auf dieses Buch!

    Thomas Harder, ein abgerissener Kriminalkommissar mit Todessehnsucht sowie fragwürdigen Methoden und Verbindungen zur kriminellen Szene, ist nach einer Suspendierung wieder im Dienst. Er muss sich mit seiner neuen, ehrgeizigen Kollegin Claudia Vogt, sehr korrekt und kompromisslos, zusammenraufen, als in Berlin eine Frauenleiche gefunden wird. Diese ist mit Messerstichen übersät und gruselig inszeniert, statt dem Kopf einen Widderkopf auf den Schultern, deutet alles auf einen Ritualmord hin. Immer wieder geraten die beiden Ermittler aneinander, weil ihre Lösungsansätze und Methoden zur Klärung des Falles nicht unterschiedlicher sein können. Sie müssen sich aufeinander einlassen, da es nicht bei dem einen Mord bleibt...

    Dieses Buch war wirklich der Hammer, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Toll fand ich die bildhafte und humorvolle Sprache. Die Beschreibung der Berliner Örtlichkeiten, z.B. des "Kotti", und die witzigen Dialoge mit teils schwarzem Humor ließen mich des Öfteren schmunzeln und waren für mich ein Highlight in der grausamen Story. Die Charaktere der Protagonisten sind authentisch und vielschichtig dargestellt, genauso glaubhaft, wie die vielen skurrilen Typen, die im Laufe der Story auftauchen.

    Der Showdown war fulminant mit einem tollen Cliffhanger, der Lust und Hoffnung auf weitere Fortsetzungen mit diesem ungleichen Ermittler-Duo macht! Ich kann jedem, der einen Thriller mit einer perfekten Mischung aus Spannung und Witz mag, eine absolute Kauf- und Leseempfehlung geben. Daher gibt es von mir nicht weniger als 5 Sterne!

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  • 3 Sterne

    Odenwaldwurm, 19.02.2018

    Als Buch bewertet

    In Berlin wird die Leiche einer Frau gefunden, mit Messerstichen übersät und grausig in Szene gesetzt. Ein Ritualmord? Die Tat eines psychisch Kranken? Der Auftakt einer Mordserie, die die Hauptstadt in Atem halten wird? Den Fall übernehmen zwei Kommissare, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die perfektionistische und ehrgeizige Claudia Vogt und Thomas Harder, ein Alkoholiker mit Todessehnsucht, der nach einem Disziplinarverfahren gerade den Dienst wieder angetreten hat.

    Die Zusammenarbeit erweist sich als schwierig. Während Vogt sich beinahe besessen an die Dienstvorschriften hält, scheut Harder nicht davor zurück, auf der Jagd nach dem Mörder alle Regeln zu brechen. Immer wieder geraten die beiden aneinander und stehen sich selbst und der Lösung des Rätsels im Weg. Aber wenn sie den Täter fassen wollen, müssen sie ihre Konflikte überwinden. Und ihnen läuft die Zeit davon: Alles deutet darauf hin, dass es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird. (Klappcovertext vom Buch)

    Ich bin nur sehr schwer in den spannenden Thriller gekommen. Der Schreibstil war für mich nicht einfach zu lesen. Aber der Inhalt der Story hat es immer wieder geschafft, das ich das Buch nicht auf die Seite legte. Der Autor hat eine gute Spannung mit etwas schwarzen Humor in die Geschichte gebracht. Die Charaktere der einzelnen Personen ist gut dargestellt. Besonders Harder hat mir sehr gut gefallen. Viele der Personen haben eine Macke und man muss sich erst an solche speziellen Typen erst gewöhnen. Die grausamen Morde konnten mich nicht fesseln. Aber zum Schluss der Story, konnte ich das Buch dann nicht mehr aus den Händen legen. Das Ende, das mir gut gefallen hat, war total sehr überraschend für mich. Passte aber sehr gut zu der Geschichte, so wie auch das Cover des Buches.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tweedledee, 17.02.2018

    Als Buch bewertet

    Schauplatz Berlin: In einer Unterführung wird die inszenierte Leiche einer jungen Frau gefunden. Mit zahllosen Stichen übersät, nackt in einen Umhang gehüllt, mit Kerzen umstellt. Erst als die Kapuze gelüftet wird, offenbart sich die kranke Psyche des Täters. Anstatt ihres eigenen, sitzt der Kopf eines Widders auf dem Hals der Toten. Thomas Harder und Claudia Vogt sollen die Ermittlungen leiten, zwei Ermittler, wie sie ungleicher nicht sein könnten. Harder ist der typische Einzelgänger, der seinen letzten Fall richtig vermasselt hat. Er erhält nochmals eine Chance, sich zu beweisen. Vogt hat mehrere Fortbildungen für Profiling absolviert, ist jung, dynamisch und will Karriere machen. Klar dass die Zusammenarbeit der beiden Komplikationen mit sich bringt, zumal Harder kein Typ für konventionelle Ermittlungsmethoden ist. Dafür hat er Erfahrung und jede Menge Beziehungen in die Unterwelt. Werden die beiden den Killer stoppen können, bevor er wieder mordet?

    Gereon Krantz hat hier ein Debüt vorgelegt, das es in sich hat. Einmal angefangen war ich so gefesselt, dass ich das Buch kaum mehr beiseite legen konnte. Mir gefällt die Art des Schreibens ungemein, sie ist so lebendig, teils derb und mit Ausdrücken gespickt, zeitgemäß. Locker-flockige Dialoge, die richtige Portion schwarzen Humor und vor allem so bildhaft, dass mein Kopfkino permanent in Betrieb war.

    Aber letztlich ist es das Gesamtpaket aus Sprache, Story und Protagonisten, das mich überzeugt hat. Eigentlich bin ich kein Fan von kaputten Ermittlern, Harder macht hier eine Ausnahme. Harder ist ein Typ, der nicht mehr an seinem Leben hängt, Todessehnsucht hat. Nur ein winziger Schritt und er landet im Abgrund. So trifft man ihn auch in einer Situation beim Russisch Roulette, das er mit einem sensationellen Abgang beendet. Als er auf diesen Fall angesetzt wird, erwacht so etwas wie Neugier, nochmals alles zu geben um den kranken Killer zu fassen. Wenn da nur nicht dieser dunkle Sog wäre, der ihn immer wieder versucht, mit sich zu reißen. Harder hat meine Neugier geweckt, in seiner Vergangenheit muss es einen dunklen Fleck geben, doch noch wird nicht verraten, was ihn zu dem Mann machte, der er jetzt ist. Je weiter die Story ging, desto sympathischer wurde mir dieser Tpy, der auch eine, zwar gut versteckte, softe Seite hat und über sich hinaus wächst.

    Claudia Vogt ist alles andere als begeistert, mit Harder gemeinsam ermitteln zu müssen. Sie will nur eines, den Fall schnell klären um sich zu profilieren. Sie ist Frau "Saubermann", gut aussehend, vegan, sportlich, macht Joga und Krav Maga. Während sich Harder von Fast Food und Kippen ernährt, knabbert sie ihre Gemüsesticks bei den Observierungen. Und doch raufen sich die beiden ungleichen Ermittler zusammen, als Vogt zugeben muss, dass Harders Methoden am Rand der Legalität durchaus erfolgreich sind.

    Man verfolgt also das neue "Dreamteam" bei den Ermittlungen in Berlin, lernt verschiedene skurrile Typen kennen, ob als Zeugen oder Berater. Wobei, eigentlich sind alle Beteiligten mehr oder weniger skurril, es sind Typen die durch ihre Macken unverwechselbar werden. So präzise beschrieben, dass man sie bildlich vor Augen hat. Ob ein russischer Ganove, ein muskelbepackter Bodybuilder oder ein Psychologe, hier ist wirklich alle perfekt beschrieben und auf den Punkt gebracht. Es sind vielschichtige Charaktere mit Substanz, keine leblosen und austauschbaren Hüllen, wie man sie leider viel zu oft findet.

    Der Plot ist dicht, temporeich und mit viel Actionszenen gespickt. In sich stimmig und mit einer Wendung am Ende, dich mich sprachlos gemacht hat. Dabei baut sich die Spannung kontinuierlich auf und gipfelt in einem fesselnden Showdown.

    Fazit: Es kommt nicht wirklich oft vor, dass man zwischen all den Krimis und Thrillern eine echte Entdeckung macht. Aber wow, "Unter pechschwarzen Sternen" ist genau so eine Entdeckung, ein Thrillerhighlight von dem ich total begeistert bin. Es ist kaum zu glauben dass es sich hier um ein Debüt handelt. Ich hoffe noch auf viele weitere spannende Fälle für den Ausnahmeermittler Harder!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Enya Kummer, 26.02.2018

    Als Buch bewertet

    Spannend, skurril – ein Thrillerhighlight, wunderbar inszeniert
    Berlin. In einer Unterführung macht ein junger Student eine grausige Entdeckung. Eine Frauenleiche, furchtbar misshandelt, der statt eigenem Kopf ein Widderkopf aufgesetzt wurde. Alles ist schrecklich inszeniert. Ein Ritualmord?
    Ein ungleiches Ermittlerteam wird auf den Fall angesetzt. Harder, ein heruntergekommener, alkoholabhängiger Kommissar und Vogt, eine junge, aber sehr ehrgeizige Kollegin machen sich auf die Spur des Täters.
    Von Anfang an war ich begeistert von dem Buch.
    Der Autor versteht es sehr gut, diesen beiden unterschiedlichen Charakteren Tiefe zu verleihen. Wunderbar die verbalen Schlagabtausche, die sich die beiden liefern, oft gespickt mit einer Prise Humor, Ironie, zuweilen auch Sarkasmus. Bei aller Grausamkeit, die dem Fall zugrunde liegt, gibt das der Story eine Leichtigkeit, die den Leser entlastet.
    Aber nicht nur die beiden Hauptcharaktere sind toll gezeichnet, sondern jede andere auftauchende Person wird dem Leser nahegebracht und ist mehrdimensional. Keine Stereotypen, sondern jeder Charakter ein Individuum.
    Gereon Krantz treibt die Handlung voran, der Spannungsbogen bleibt hoch, auch wenn manchmal ruhigere Szenen eingeflochten sind. Hier erfährt man einiges über Harders und Vogts Vergangenheit. Für mich waren solche Szenen wichtig, um einmal Atem holen zu können.
    Außerordentlich gut gefällt mir die Sprache. Derb, skurril, locker, mit zum Teil tiefgehenden Gedanken verbunden wird hier die ganze Bandbreite menschlichen Ausdrucks genutzt.
    Auch Umgebung und Schauplätze schildert der Autor atmosphärisch dicht, so dass Bilder im Kopf entstehen.
    Der Fall selbst stellt sich als schwierig heraus, es bleibt nicht bei dem einen Mord. Sehr gut eingebaut sind Kapitel aus Tätersicht (ohne dass man ihn kennt), die den ganzen Wahn seiner Person spiegeln.
    Harder und Vogt müssen sich zusammenraufen, um dem grausamen Spiel ein Ende machen zu können. Dabei begegnen sie immer wieder ihren "inneren Dämonen", müssen sich ihnen stellen, um weitermachen zu können.
    Der Schluss ist fulminant, ein toller Showdown, den ich so nicht erwartet habe. Am Ende gibt es noch eine Überraschung, die auf eine Fortsetzung hoffen lässt.
    Ich bin begeistert von diesem Debütroman, der meine Erwartungen weit übertroffen hat – sowohl was den sehr gut konstruierten Fall als auch Charaktere, Sprache und atmosphärische Gestaltung angeht. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

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