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  • 5 Sterne

    22 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 22.10.2019

    "Verrätereien begeht man öfter aus Schwäche als in der ausgesprochenen Absicht, zu verraten." (François de La Rochefoucauld)
    Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, wieder in die Heimatstadt Bienvielle zurück. Da wird der Archäologe Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot im Mississippi gefunden. Journalist Marshall McEwan für den Buck wie ein Ziehvater war, ist sich sicher, dass man ihn getötet hat. Nachdem er Bucks eingeschlagenen Kopf gesehen hat, weiß er das dieser sicher nicht einfach ertrunken ist. Er ist sich fast sicher, dass dieser Ausgrabungen auf dem Gelände, bei dem demnächst die Chinesen eine Papierfabrik errichten wollen, getätigt hat. Sicher wollte er dort Hinweise auf eine ehemalige indianische Kultur feststellen, um den Bau der Fabrik abzuwenden. Wer könnte das wohl verhindern wollen außer der Pokerclub der das größte Interesse an einem Deal mit den Chinesen hat? Das zudem Max Mathesen der Schwiegervater von Marshalls Jugendliebe Jet und Mitglied beim Pokerclub ist, macht das ganze noch gefährlicher.

    Meine Meinung:
    Das düstere, geheimnisvolle Cover lässt einen sofort in die Region am Mississippi eintauchen. Bisher kannte ich den Autor noch nicht, doch seine guten Rezensionen haben mich neugierig auf ihn gemacht. Das fast 900 Seiten lange Buch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Leser. Jedoch der detaillierte, bildhafte, spannende und unterhaltsame Schreibstil hat es mit leicht gemacht am Buch dranzubleiben. Wahrlich ist dies nicht unbedingt ein Thriller, wie man ihn sonst kennt, den dazu geht Greg Iles zu sehr ins Detail. Jedoch gerade, weil der Autor immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten eintaucht, besonders bei Marshall und Jet, kommt man diesen Figuren sehr nahe und fühlt viel mehr mit ihnen mit. Gerade der Tod von Marshalls Bruder und seinem Sohn hat mich doch sehr bewegt. Der Pokerclub von Bienville hat nichts mit Karten zu tun, so wie man sich das vorstellen könnte. Nein viel mehr regieren diese 12 Männer, die dem Club zugehören die Stadt Bienville. Durch Geld, Macht, Intrigen und Einflüsse haben sie so die Bank, Justiz und sogar den Senat unter ihrer Kontrolle. Diese Einflüsse machen es auch fast unmöglich bei Buck einen Mord nachzuweisen. Doch Marshall setzt alles daran um für seinen ehemaligen Pfadfinderführer und dessen Witwe Gerechtigkeit das Beste herauszuholen. Leider hat Marshall nicht mit der großen Macht des Pokerclubs gerechnet und besonders nicht mit Max Matheson, seinem ehemaligen Baseballtrainer und Vater seines Freunds Paul. Dass Marshall seitdem er wieder in Bienville ist, eine Affäre mit Jet seiner Jugendfreundin und Pauls Ehefrau hat, macht das Ganze noch gefährlicher. Dieser außergewöhnliche Thriller bei dem es um Macht, Einfluss, Verrat und viele Geheimnisse geht, hat mich innerhalb kurzer Zeit regelrecht in den Bann gezogen. Man hat das Gefühl nach jedem Kapitel ein weiteres lesen zu wollen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Mein Kopfkino war bei diesem Buch ständig am Arbeiten. Das Lokalkolorit mit der Nähe zum Mississippi, in dem der Autor heute selbst lebt, wird hier sehr gut beschrieben, so das ich mir sofort alles gut vorstellen konnte. Die Protagonisten waren sehr gut durchdacht, besonders Marshall hat es mir angetan. Seine sympathische, natürliche, motivierte Art hat mich sofort begeistert und so habe ich regelrecht mitgefiebert, dass ihm nicht ebenfalls etwas zustößt. Bei Jet war ich mir nie ganz sicher, ob ich ihr trauen kann, selbst wenn sie mir schnell sympathisch war. Nadine dagegen wirkte auf mich von Anfang an ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Beim aggressive Paul und Max dagegen hatte ich immer kein gutes Gefühl. Alles in allem war dies ein Thriller, mit sehr viel literarischem Inhalt, dessen Länge man aushalten sollte, weil man am Ende mit viel Spannung belohnt wird. Ich jedenfalls werde mir diesen Autor sehr gut merken, den ich kann, dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. Chapeau dieser Autor ist wahrlich ein literarisches Genie.

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  • 3 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 08.09.2019

    Vor über 15 Jahren habe ich "24 Stunden" von Greg Iles gelesen. Das war ein gut geschriebener und vor allem richtig spannender Thriller, bei dem ich mitgefiebert habe.

    Das ist bei "Verratenes Land" nicht so. Es ist zweifellos gut geschrieben, aber statt einem Krimi ist es vielmehr ein groß angelegtes Drama, das zahlreiche Themen abdeckt. Schwierige Vater-Kind-Beziehungen, Verluste, Trauer, Schuldgefühle, Verrat, Betrug, erste Liebe, Affäre, Kriegstrauma.

    Da gerät die eigentliche Geschichte - wie der Poker Club mit allen Mitteln den Bau einer chinesischen Fabrik durchkriegen will und anscheinend auch nicht vor einem Mord zurückschreckt - stark in den Hintergrund. Vor allem weil sich bei dieser Geschichte die ersten 300 Seiten fast gar nichts weiter entwickelt (stattdessen werden all die anderen Themen angerissen, inklusive zahlreicher Flashbacks).

    Die gesamte Story spielt innerhalb nur weniger Tage (wenn man die zahlreichen Flashbacks in die Vergangenheit nicht mitrechnet natürlich), und so ergibt sich dann doch irgendwie eine steigende Dramatik. Doch obwohl der Protagonist mehrmals in lebensbedrohliche Situationen gerät, kam bei mir keine echte Spannung auf in dem Sinne, dass ich Angst um unseren Held hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass meine Sympathiewerte für ihn und diverse weitere Personen eher begrenzt waren.
    Insgesamt war das Buch meiner Meinung nach zu überladen mit Themen, so dass der rote Faden schnell verloren ging. Vielleicht hätte hier eine Aufteilung auf mehrere Teile und dafür ausgefeiltere Storylines mit einem ordentlichen Spannungsbogen mehr Sinn gemacht.

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  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia W., 26.08.2019

    Greg Iles nimmt den Leser in „Verratenes Land“ mit in den amerikanischen
    Süden, nach Mississippi, und erzählt eine spannende Geschichte von
    Vergangenheit und Gegenwart, von Gier und Korruption, von Verantwortung und Verrat. Und von Schuld und Trauer.

    Marshall McEwan ist heimgekehrt, weil sein Vater im Sterben liegt und er seine Mutter unterstützen möchte. Vor annähernd 30 Jahren hat er Bienville verlassen, eine Karriere als Journalist gemacht, den Pulitzerpreis bekommen. Die Rückkehr war nicht leicht für ihn, hatte er doch in jungen Jahren große Schwierigkeiten mit seinem trunksüchtigen Vater. Er ist am Boden zerstört, als er von Buck Ferris‘ Tod erfährt, hat sich dieser sich doch in seiner Jugend um ihn gekümmert, quasi als Ersatzvater.
    Buck Ferris war Archäologe und vermutete auf dem zukünftigen Standort der
    geplanten Papierfabrik in Bienville eine alte Indianersiedlung, weshalb er dort
    unerlaubterweise bei Nacht und im Dunkeln gegraben hat. Und offenbar hatte ihn jemand beobachtet, der mit aller Macht verhindern wollte, dass er seine Erkenntnis den Entscheidungsträgern mitteilen und damit das Großprojekt
    stoppen könnte. Aber ist es wirklich der Bienville Poker Club, der bei Ferris‘ Tod die Finger im Spiel hat, wie seine Frau vermutet?

    Iles‘ beschreibt die erdrückende Südstaaten-Atmosphäre sehr eindrücklich. Die Landschaft und die Historie, die Überheblichkeit der High Society, die
    Klüngeleien. All das gepaart mit der Heimkehr des verlorenen Sohnes, der sich noch immer die Schuld am Tod seines älteren Bruders gibt und wieder nach seinem Platz in der Stadt suchen muss, die ums Überleben kämpft.
    Dass der Autor in der Ich-Perspektive schreibt, verleiht der ansonsten etwas langweiligen
    Story einen gewissen Grad an Spannung, die jedoch durch den recht häufigen
    Wechsel zwischen Vergangenheit und den damit verbundenen Selbstvorwürfen des Ich-Erzählers und den doch recht ausschweifenden, scheinbaren Nebenhandlungen, die erst auf den zweiten oder dritten Blick etwas mit der Handlung zu tun haben wieder verloren geht. Diese Ausschweifungen führen zu einem über 800 Seiten dicken Buch. Der Erzählstil ist an sich recht einfach gehalten und man konnte das Buch gut lesen.
    Ich persönlich bin gut mit der Erzählstruktur des Autors zurechtgekommen und
    war zumindest zu Beginn sehr von dem Buch und der Handlung gefesselt. Leider hat es der Autor nicht geschafft eine Spannungskurve über das gesamte Buch zu bilden und hat sich in schöne, aber für die Handlung belanglose, Landschaftsbeschreibungen verrannt. Aus dem Plot der Geschichte mit einem Club reicher, weißer Geschäftsmänner hätte man mehr machen und nicht nur an der Oberfläche kratzen können.
    Die Kritik hinter der Geschichte ist völlig klar. Der Autor zieht immer wieder
    Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen der USA, wie den
    wirtschaftlichen Niedergang einst prosperierender Gegenden, die Vorurteile der weißen Gesellschaft gegenüber Schwarzen und die Korruption bei wirtschaftlichen Entscheidungen.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 19.08.2019 bei bewertet

    Gewaltige Südstaaten-Geschichte

    Inhalt:
    In der Kleinstadt Bienville, Mississippi, haben die Reichen das Sagen. Der sogenannte Poker Club, ein Zusammenschluss von zwölf mehr oder weniger alten Herren, mischt überall mit, und seine Mitglieder werden von Tag zu Tag reicher.

    Als der Archäologe Buck Ferris ermordet wird, sucht der Journalist Marshall McEwan die Schuldigen bei eben diesem Poker Club. Sich mit diesen mächtigen Männern anzulegen, kann sehr gefährlich werden. Diese Erfahrung muss Marshall bald machen …

    Meine Meinung:
    Nach einer sehr spannenden Szene gleich zu Beginn musste ich meine Erwartungen erst mal wieder etwas herunterschrauben. Über etwa hundert Seiten ziehen sich recht zäh dahin. Aus der Sicht des Protagonisten Mashall McEwan wird über die Vergangenheit erzählt, was ihn mit der Stadt Bienville verbindet, die Geschichte seiner Familie und seines Freundes Paul und vieles mehr. Das fand ich etwas trocken zu lesen.

    Doch dann nimmt die Handlung langsam Fahrt auf. Es werden überraschende Informationen bekannt. Immer wieder wendet sich das Blatt für Marshall, nicht nur in Bezug auf seine intriganten Widersacher, sondern auch im Liebesleben. Es fällt schwer zu entscheiden, wem man trauen kann und wem besser nicht.

    Der Aufbau dieser recht komplexen Geschichte hat mir gut gefallen. Nachdem die Anfangsschwierigkeiten überwunden waren, konnte Greg Iles mich fesseln, auch wenn er für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend und detailliert erzählt - mit 832 Seiten wird gerade mal ein Zeitraum von wenigen Tagen abgedeckt.

    Insgesamt wurde ich gut unterhalten und konnte auch den bildhaften Schreibstil genießen, der dem Roman noch zusätzlichen Pfiff verleiht.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesezeichenfee, 17.08.2019

    Auf den zweiten Blick ein ehrenwerter Mann

    Fee zum Inhalt:
    Nach etwa 30 Jahren kehrt Marshall McEwan, Pulizerpreisträger, der lange in Washington gelebt hat, nach Bienville, Mississippi zurück. Er möchte seine Mutter bei der Pflege des kranken Vaters unterstützen und da ist auch noch die Zeitung seines Vaters, die kurz vor dem Ruin steht. Eines Tages wird sein Ziehvater, der Archäologe Buck Ferris, tot aus dem Fluss geborgen.

    Fees Meinung:
    Ich hatte den Autor schon positiv in meiner Erinnerung, allerdings weiß ich nicht mehr von welchem Werk. Als ich die Leseprobe las, musste ich mich sofort bei Vorablesen bewerben. So etwa auf 250 bis fast 300 Seiten hat das Buch „Längen“. Nach Bucks Tod bis Sallys Tod, ist es etwas mühsam zu lesen. Das was zwischendurch passiert ist nicht dramatisch genug. Danach gibt es eine Menge Showdows, so dass ich gerne dran geblieben bin, beim Lesen. Am Anfang war ich fast geschockt von 832 Seiten inklusive 1,5 Seiten Kurz-Danksagung, zum Schluss (nach 8tägiger Lesezeit) war ich sehr begeistert, dass der Autor mich so brillant zum Ende getragen hat.

    Der Autor hat aber auch nichts ausgelassen:
    Morde, Machtkämpfe, Herrschen wie die Könige, Verrat, Kriege, Unfälle, Vergangenheit, Journalismus, Skrupellosigkeit, Korruption, Beziehungen, Selbstmord (???), Folterungen, Wahlbetrug, gekaufte Stimmen, Macht, Gier, Freundschaft, Liebe, Familienzusammenhalt, Überheblichkeit der High Society, die Klüngeleien, Unterschlagung, Übervorteilung, einfach darum viel Geld zu machen, immer über Leichen und um alles negative, was es so gibt. Und natürlich, wie man das ganze vertuscht. Immer dabei ist ein Schuss Ironie, damit es nicht ganz so abdriftet.

    Die Landschaft ist wunderbar beschrieben, teilweise sehr blumig und absolut vorstellbar, genauso wie das ganze Buch und geschehen. Bildhaft konnte ich mir vieles vorstellen. Das war zwischendurch Balsam für meine Leserseele.

    Mit Marshall McEwan habe ich sehr mitgelitten. Das Buch ist in Ich-Form aus seiner Sicht geschrieben. Es ist quasi eine Art Biografie von ihm und seinem Leben. Es gibt sehr viele Rückblicke, die nicht immer schön sind. Am Anfang des Buches stehen Sachen wie: “Ich hatte nie vor, meinen Bruder zu töten,… meinen Vater zu hassen, … meinen Sohn zu beerdigen,…den Kindheitsfreund zu betrügen,… Lüge den Pulitzerpreis zu bekommen.“ Zuerst bekommt man einen negativen Eindruck von diesem Charakter, aber so nach und nach fühlt man mit und versteht und verurteilt ihn nicht mehr. Als Leserin hab ich mit ihm mitgelitten. Er erzählt sehr realistisch, teils ironisch, man fühlt seine innere Zerrissenheit, seine Schuldgefühle und seine Unsicherheit, ob auch alles richtig ist, so wie er es macht. Als er von seinem Vater die Absolution dafür bekommt, spürt man seine Erleichterung.

    Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben. Vor allem die Frauen Jet, Sally, Nathalie, die Witwe von Buck Ferris und Marshalls Mutter sind sehr sympathisch. Mit Jet erlebt man in diesem Buch allerlei Tiefen und Höhen, man hat sehr viel Verständnis für sie und ihre Handlungen. Trotzdem war ich dem Ende sehr dankbar (warum wird jeder verstehen, der es liest). Die anderen Männer im Buch sind sehr gut beschrieben, aber man weiß nie wem man trauen kann und wem nicht. Die Teenis der Gegenwart sind auch sehr sympathisch und teilweise hilfreich, Jets Sohn ist sehr wichtig, spielt aber eher als Nebenperson mit. Die Teenis der Vergangenheit sind überwiegend negativ dargestellt. Die Protagonisten der Nacht, als Adam starb oder als Jet und Marshall von ihrer Scheune vertrieben werden. Die Charaktere sind lebensecht gezeichnet und sehr glaubhaft. Vor allem von Jets Charakter wird man immer wieder überrascht. Manchmal ist es schon etwas gruselig und auf jeden Fall erschreckend.


    Der Bienville Pokerclub wird wirklich glaubhaft gezeichnet, sodass es schon wieder unheimlich, furchteinflößend und beängstigend ist.

    Wasser und Ertrinken ziehen, mindestens 4 mal, wie ein roter Faden durch das Buch. Zunächst ertrinkt Adam, Marschalls Bruder, im Mississippi, dann Marshalls Sohn im Swimmingpool, dann wird Marshalls Ziehvater Buck Ferris aus dem Mississippi geborgen und zu guter letzt wird Marshall durch Waterboarding gefoltert, bis er unter der Dusche fast ertrinkt..

    Teilweise fühlte ich mich in „Vom Winde verweht“ versetzt. Die Südstaaten-Atmosphäre, dazu unter Trump sind so wunderbar widergespiegelt, dass ich den Eindruck hatte, dabei zu sein. Skrupellos, zügellos, einfach schauerlich genial. Allerdings fand ich dieses Werk besser, realistischer und auf einem höheren Niveau. Ein sehr fesselnder Schreibstil, mit ein paar wenigen Längen, aber das sei bei 832 Seiten verziehen. Klar, dass er – obwohl kürzend – 1,5 Seiten Danksagung dazu schreibt.

    Das Cover und die Beschreibungen sind wunderbar gewählt. Dafür würde ich eine 1 mit Sternchen geben. Vor der „Bestellung“ würde ich aber nachfragen, ob das Buch in einem kartonierten Umschlag geliefert wird. Mein Buch wurde in einem Druckpolsterumschlag geliefert. Die 847 g sind bei der Post mehrfach auf die Ecken und Kanten gefallen, so dass das neue Buch schon beschädigt ankam und leichte Eselsohren aufweist. Wenn der HarperCollins Verlag schon so dicke Bücher verlegt, sollte er doch sorgfältiger und liebevoller verpacken. Dazu kam eine Folie zum Schutz des Buches, aber vielleicht gibt’s auch umweltfreundliche Folie?

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Der Autor lässt nichts aus, auf seinen 830 Seiten, alle Facetten an spannendem und unterhaltsamem, sowie ausführliche Showdowns ohne Ende. Insgesamt ein brillantes Werk auf höchstem Niveau. Ein wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und emotionaler Thriller. Die Höchstwertung 20 Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 19.08.2019

    Spannende 830 Seiten

    Pulitzer Preisträger Marshall McEwan kommt nach 30 Jahren wieder zurück in seine Heimatstadt Bienville am Mississippi. Sein Vater liegt im Sterben. Weil dieser die örtliche Zeitung, die schon seit langer Zeit im Besitz der Familie ist, wegen seiner Krankheit nicht mehr leiten kann, will Marshall sich darum kümmern.

    Dann gibt es da in Bienville noch den sogenannten Bienville Pokerclub. Es sind 12 Männer, die selbstherrlich über die Stadt bestimmen. Eine Papierfabrik soll auf einem Gelände gebaut werden, auf dem Buck Ferris, der Ziehvater von Marshall alte Indianersiedlungen vermutet, die er ausgraben möchte.

    Buck Ferris kommt plötzlich durch einen mysteriösen Unfall zu Tode. Der Verdacht liegt nahe, dass der Pokerclub dahinter steckt.

    830 Seiten umfasst der Roman. Ich hatte mich schon auf einige Tage Lesezeit eingestellt. So viele Seiten brauchen halt ihre Zeit. Aber dann ging es doch recht schnell. Und woran lag das? Iles schafft das Kunststück, über die enorme Länge der Geschichte einen Spannungsbogen aufzubauen und zu halten, dass ich das Buch in jeder freien Minute zur Hand genommen habe.

    Iles erzählt aus der Sicht von Marshall McEwan. Immer wieder baut er Rückblicke auf die Vergangenheit ein. Zu Anfang dachte ich noch, was sollen diese Rückblicke? Die halten den Fortgang der Geschichte nur auf. Aber es wird schnell klar, dass durch die Erlebnisse in der Vergangenheit das Handeln der Personen in der Gegenwart sehr stark bestimmt wird.

    Überhaupt, die Personen: Es sind sehr viele Personen, die eine Rolle spielen. Da geschieht es sehr leicht, dass man die Übersicht verliert. Wie oft habe ich schon in anderen Romanen zurück geblättert, um mich bei den Personen wieder zurecht zu finden. Iles gelingt das Kunststück, dass der Leser trotz der vielen handelnden Personen leicht den Überblick behält.

    Es gab mal einen "Literaturpapst", der Romane über 500 Seiten, ohne sie gelesen zu haben, per se als schlecht bezeichnete. Bei Iles Buch haben wir ein Beispiel, dass Romane mit großem Umfang nicht automatisch schlecht sein müssen. Hier ganz im Gegenteil!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 19.08.2019 bei bewertet

    Marshall McEwan kehrt nach fast dreißig Jahren zurück in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi. Es hat sich nicht so viel geändert, denn immer noch bestimmt der »Bienville Poker Club« in der Stadt. McEwan will nicht lange bleiben, doch dann wird sein Ziehvater und Mentor Buck Ferris tot aufgefunden. Also versucht er selbst den Mörder zu ermitteln. Der Archäologe Ferris stand mit seinen Ausgrabungsplänen einige im Weg, die das Land für ihre Bauvorhaben brauchen. Auch hier hat der Poker Club seine Hände im Spiel und der Vater seines Jugendfreundes ist Mitglied des Clubs. Es ist also nicht einfach für McEwan in Bienville und dann kommt auch noch Liebe ins Spiel.
    Dies ist mein erstes Buch von Greg Iles, aber sicherlich nicht mein letztes. Auch wenn einiges doch seht detailliert beschrieben ist – schließlich hat das Buch fast 900 Seiten -, so hat mich die Geschichte doch gepackt. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und die Beschreibungen der Örtlichkeiten und der Personen sind gut gelungen. Die Charaktere sind vielschichtig und lebendig dargestellt.
    Bienville ist kein Ort, wo man gerne leben möchte. Vor langer Zeit haben sich ein paar Leute zusammengeschlossen, um die Geschicke des Ortes zu lenken und das natürlich zu ihrem eigenen Vorteil. Diese Traditionen werden an die nächste Generation weitergereicht. Die Vergangenheit hat immer auch Auswirkungen auf die Gegenwart. Natürlich will sich da niemand in die Suppe spucken lassen, schon gar nicht von Marshall McEwan.
    Dieser Thriller ist gleichzeitig Gesellschaftskritik, denn er beschreibt das harte Leben im Süden der USA und somit alle Facetten des menschlichen Miteinanders. So geht es um Moral, Korruption, Intrigen und Mord. Es geht also recht heftig zu und am Ende müssen die Protagonisten Entscheidungen treffen.
    Ein beeindruckendes und spannendes Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 14.10.2019

    Atmosphärisch dichter Thriller um einen Reporter und die Schatten der Vergangenheit

    Nach der grandiosen Natchez-Trilogie legt Greg Iles hier einen weiteren absolut überzeugenden Thriller vor, der wiederum in seiner Heimat Mississippi spielt und weitaus mehr zu bieten hat als "nur" eine spannende Geschichte.

    Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Journalist und Ich-Erzähler Marshall McEwan, der nach über 30 Jahren in seine Heimatstadt Bienville zurückkehrt, um die Zeitung seines schwer kranken Vaters über Wasser zu halten. Als dann aber sein guter Freund und Ziehvater Buck Ferris ums Leben kommt und die Angelegenheit schnell als tragischer Unfall zu den Akten gelegt werden soll, erwacht in Marshall der journalistische Ehrgeiz und er beginnt eigene Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt er nicht nur dem mächtigen "Bienville Poker Club" in die Quere, der den Ort schon seit ewigen Zeiten nach eigenem Gutdünken kontrolliert, sondern erweckt auch die Schatten der Vergangenheit wieder zum Leben und reißt dabei, nicht nur bei sich selber, einige schlecht verheilte Wunden wieder auf.

    Greg Iles legt hier wieder einmal eine jederzeit packende und atmosphärisch dichte Geschichte vor, die die üblichen Dimensionen des Thrillergenres förmlich sprengt und so zugleich auch als großer Gesellschaftsroman rüberkommt. Getragen wird die gut aufgebaute Geschichte von überzeugend gezeichneten Protagonisten, die äußerst vielschichtig angelegt sind und in keines der üblichen Gut-und-Böse-Schemata passen. Mit seinem kraftvollen Schreibstil schafft es der Autor den Spannungsbogen über die knapp 830 Seiten zu halten, so das auch in den ruhigeren Passagen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.

    Ein weiteres Werk von Greg Iles, das zeigt, warum er auf jeden Fall in die Riege der größten amerikanischen Thrillerautoren gehört.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 12.08.2019 bei bewertet

    Zum Inhalt:
    Als Buck tot aufgefunden wird, ist für Marshall die Vergangenheit plötzlich wieder sehr präsent, denn wie sein Bruder und sein Sohn ist sein Ziehvater ertrunken. Hat der Poker-Club was mit dem Tod von Buck zu tun? Schließlich wollte er dort Ausgrabungen vornehmen, wo die neue chinesische Papiermühle entstehen soll und an deren Umsetzung der Poke-Club ein großes Interesse hat.
    Meine Meinung:
    Die Story an sich ist schon nicht schlecht und auch der Schreibstil ist gut, aber mir war das insgesamt einfach zu viel Drumherum, zu viel Ausschweifungen über die Gesellschaft, über den Ort, die Verhältnisse der Personen. Dadurch zog sich für mich das Buch ungeheuer und ist habe mich irgendwann zwingen müssen, dass Buch zu Ende zu lesen. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten und da sollte man dann auch durchhalten, hätte ich das Buch gekauft, hätte ich vermutlich abgebrochen.
    Fazit:
    Zu ausschweifend.

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  • 5 Sterne

    16 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 22.10.2019 bei bewertet

    "Verrätereien begeht man öfter aus Schwäche als in der ausgesprochenen Absicht, zu verraten." (François de La Rochefoucauld)
    Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, wieder in die Heimatstadt Bienvielle zurück. Da wird der Archäologe Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot im Mississippi gefunden. Journalist Marshall McEwan für den Buck wie ein Ziehvater war, ist sich sicher, dass man ihn getötet hat. Nachdem er Bucks eingeschlagenen Kopf gesehen hat, weiß er das dieser sicher nicht einfach ertrunken ist. Er ist sich fast sicher, dass dieser Ausgrabungen auf dem Gelände, bei dem demnächst die Chinesen eine Papierfabrik errichten wollen, getätigt hat. Sicher wollte er dort Hinweise auf eine ehemalige indianische Kultur feststellen, um den Bau der Fabrik abzuwenden. Wer könnte das wohl verhindern wollen außer der Pokerclub der das größte Interesse an einem Deal mit den Chinesen hat? Das zudem Max Mathesen der Schwiegervater von Marshalls Jugendliebe Jet und Mitglied beim Pokerclub ist, macht das ganze noch gefährlicher.

    Meine Meinung:
    Das düstere, geheimnisvolle Cover lässt einen sofort in die Region am Mississippi eintauchen. Bisher kannte ich den Autor noch nicht, doch seine guten Rezensionen haben mich neugierig auf ihn gemacht. Das fast 900 Seiten lange Buch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Leser. Jedoch der detaillierte, bildhafte, spannende und unterhaltsame Schreibstil hat es mit leicht gemacht am Buch dranzubleiben. Wahrlich ist dies nicht unbedingt ein Thriller, wie man ihn sonst kennt, den dazu geht Greg Iles zu sehr ins Detail. Jedoch gerade, weil der Autor immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten eintaucht, besonders bei Marshall und Jet, kommt man diesen Figuren sehr nahe und fühlt viel mehr mit ihnen mit. Gerade der Tod von Marshalls Bruder und seinem Sohn hat mich doch sehr bewegt. Der Pokerclub von Bienville hat nichts mit Karten zu tun, so wie man sich das vorstellen könnte. Nein viel mehr regieren diese 12 Männer, die dem Club zugehören die Stadt Bienville. Durch Geld, Macht, Intrigen und Einflüsse haben sie so die Bank, Justiz und sogar den Senat unter ihrer Kontrolle. Diese Einflüsse machen es auch fast unmöglich bei Buck einen Mord nachzuweisen. Doch Marshall setzt alles daran um für seinen ehemaligen Pfadfinderführer und dessen Witwe Gerechtigkeit das Beste herauszuholen. Leider hat Marshall nicht mit der großen Macht des Pokerclubs gerechnet und besonders nicht mit Max Matheson, seinem ehemaligen Baseballtrainer und Vater seines Freunds Paul. Dass Marshall seitdem er wieder in Bienville ist, eine Affäre mit Jet seiner Jugendfreundin und Pauls Ehefrau hat, macht das Ganze noch gefährlicher. Dieser außergewöhnliche Thriller bei dem es um Macht, Einfluss, Verrat und viele Geheimnisse geht, hat mich innerhalb kurzer Zeit regelrecht in den Bann gezogen. Man hat das Gefühl nach jedem Kapitel ein weiteres lesen zu wollen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Mein Kopfkino war bei diesem Buch ständig am Arbeiten. Das Lokalkolorit mit der Nähe zum Mississippi, in dem der Autor heute selbst lebt, wird hier sehr gut beschrieben, so das ich mir sofort alles gut vorstellen konnte. Die Protagonisten waren sehr gut durchdacht, besonders Marshall hat es mir angetan. Seine sympathische, natürliche, motivierte Art hat mich sofort begeistert und so habe ich regelrecht mitgefiebert, dass ihm nicht ebenfalls etwas zustößt. Bei Jet war ich mir nie ganz sicher, ob ich ihr trauen kann, selbst wenn sie mir schnell sympathisch war. Nadine dagegen wirkte auf mich von Anfang an ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Beim aggressive Paul und Max dagegen hatte ich immer kein gutes Gefühl. Alles in allem war dies ein Thriller, mit sehr viel literarischem Inhalt, dessen Länge man aushalten sollte, weil man am Ende mit viel Spannung belohnt wird. Ich jedenfalls werde mir diesen Autor sehr gut merken, den ich kann, dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. Chapeau dieser Autor ist wahrlich ein literarisches Genie.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lucyca, 21.08.2019

    Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste sterben, damit die Mächtigen und schon Reichen noch Mächtiger und noch Reicher werden. Dass 12 Männer oder besser gesagt der Poker-Club das alleinige Sagen über die Stadt Bienville sich nicht nehmen lassen wollen wird ziemlich schnell klar. Ihre Gier und Korruption treiben sie bis zum Exzess. Dabei schrecken sie auch nicht vor weiteren Morden zurück. Folter und Nötigung, Erpressung und Lügen sind an der Tagesordnung.
    Marshall McEwan, der in Bienville aufgewachsen ist, hat mit 18 Jahren diese verkommene Gegend verlassen, um in Washington bei CNN etc. Karriere zu machen. Vor Jahren hat er mit seiner Berichterstattung aus dem Irak-Krieg der Pulitzerpreis gewonnen. Eigentlich hat er keinen wirklichen Grund nach Hause zurückzukehren. Doch sein Vater ist schwer erkrankt und wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben. Zudem steht das familiäre Zeitungsunternehmen kurz vor dem aus. McEwan unternimmt alles, um diese Zeitung „Bienville Watchman“ zu retten.

    Das Buch ist aus der Sicht Marshall McEwan in Ich-Form geschrieben. In nicht allzu langen Kapiteln erzählt McEwan, wie sein guter Freund Buck Ferris tot aus dem Mississippi geborgen wird und damit verbunden weitere aussergewöhnliche Ereignisse geschehen. Wie tiefer gegraben wird, desto klarer wird, wie verkommen dieser Poker-Club sich aufführt. Stellenweise habe ich mich dermassen aufgeregt, dass ich immer wieder Pausen einschalten musste, um das Gelesene zu verdauen. Die wahrlich bildlich geschilderten Szenen trugen dabei stark zu. Gut eingegliedert fand ich Marshalls Jugendzeit und der sehr traumatisches Schicksalsschlag, welchen ihn bis heute verfolgt hat. Zudem hat Greg Iles immer wieder Abschnitte über Amerikas Militäreinsätze in Afghanistan und Irak eingeflochten, die sehr gut zu den einzelnen Protagonisten passen. Auch Marshall’s Liebesleben, welches schon in seiner Jugendzeit beginnt und ihn mit Unterbruch nicht mehr loslässt, spielt in diesem Drama eine wichtige Rolle. Bis in die letzten Seiten hält dieser Thriller einen gefangen und hofft, dass alles irgendwie ein akzeptables Ende nimmt. Der Leser wird so richtig wieder mal mit den abscheulichsten menschlichen Abgründen konfrontiert, die einen zum Nachdenken animieren. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die alles noch spannender machen. Hilfe meine Nerven!

    Auf über 800 Seiten versteht es Greg Iles, einen äusserst spannenden und brisanten Thriller zum Besten zu geben. Kurz gesagt, Greg Iles hat mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, welch hervorragender Autor er ist. Seine Kenntnisse über die amerikanischen Südstaaten und deren dort lebenden Menschen kommen ihm sicherlich zu gute.

    Ein Thriller mit einigen geschichtlichen Abschweifungen, den ich gerne weiter empfehlen kann. Von mir 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 20.08.2019 bei bewertet

    Nach fast drei Jahrzehnten kehrt Marshall McEwan in seine Heimatstadt Bienville in Mississippi zurück - er will seiner Mutter zur Seite stehen, die ihren schwer krebskranken Ehemann pflegt. Als sein Ziehvater Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden wird, beginnt Marshall zum Unwillen der örtlichen Polizei auf eigene Faust zu ermitteln und beschwört damit einen Skandal herauf, der nicht nur seine, sondern die Existenz der gesamten Stadt bedroht.
    Bis auf zwei kleine Kapitel werden die mehr als 820 Seiten aus der Perspektive von Marshall, einem erfolgreichen Washingtoner Journalisten, erzählt. Er beschreibt die vermutlich nicht ganz unübliche Situation einer kleinen Stadt, deren Geschicke von einigen wenigen mächtigen, reichen, weissen alten Männern, dem "Bienville Pokerclub", gelenkt werden, wobei das Interesse an deren eigenem Vorteil natürlich an erster Stelle steht. Als ein chinesisches Konsortium eine Investition in Millionenhöhe plant, unternimmt der Pokerclub alles, wirklich alles, um diese Investition nicht zu gefährden.
    Wie es in kleineren Orten und Städten üblich ist, kennt jeder jeden und jede, Geheimnisse sind nur schwer zu bewahren. Greg Iles lässt sich ausreichend Zeit die bestehenden Verbindungen darzustellen, die sich aus einer gemeinsamen Vergangenheit zwangsläufig ergeben, wofür er mehr als die ersten 200 Seiten braucht. Schwerpunkt ist vor allem die Vergangenheit von Marshall McEwans, was zwar nichts mit einem Thriller zu tun hat, aber dennoch spannungsreich erzählt wird. Es geht um Liebe, Freundschaft, Kriegstraumata, Verrat, Aufrichtigkeit - praktisch ganz großes Hollywoodkino ;-)
    Die eigentliche Geschichte, die nun beginnt, ist nicht weniger packend. Auch hier werden neben dem Kampf ums Überleben und der Suche nach den Mördern große Themen angeschnitten: Loyalität, Vater-Sohn-Beziehung, Wahrheit oder Pragmatismus. Es ist eine ganze Menge, die der Autor hier hineinpackt, stellenweise fand ich es von allem zu viel des Guten. Insbesondere den letzten Teil, wo Halbtote einen Showdown präsentieren, völlig am Boden Zerstörte plötzlich eine Energie aufbringen, die mich nur noch den Kopf schütteln ließ oder ein Dutzend Männer sich von einem mehr oder weniger blutrünstigen Haufen ratzfatz zu halbwegs rationalen, harmlosen Schmusekatern verwandeln. Ich glaube, der Autor sah hier bereits den kommenden Blockbuster vor sich, für den ein solches Ende wohl zwangsläufig ist.
    Trotz der genannten Mängel sind diese mehr als 820 Seiten doch ganz großes Kino ;-)

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    makkipakki, 15.08.2019

    Bienville, Mississippi, USA. Marshall McEwan macht sich nach 30 Jahren zurück in seine Heimatstadt. Er möchte die vom Untergang bedrohte Zeitung seines Vaters retten. Doch es geschieht ein Mord, der viele Intrigen und Probleme in der lokalen Regierung und Gesellschaft offenbart.

    Das Cover ist interessant gestaltet. Der Himmel ist so lila, wie kurz vor einem Gewitter und auch die zu sehende Landschaft spiegelt den Süden der USA wieder. Es ist ein wirklicher Hingucker und durch die Gewitterstimmung über dem Farmland wird schon ein kleiner Ausblick auf die Story gegeben. Das Buch ist in angenehm lange Kapitel unterteilt. Natürlich erschlagen die fast 900 Seiten erstmal, allerdings braucht der Autor definitiv diesen Raum.
    Die Story ist realistisch. Zumindest schafft es der Autor keine Zweifel aufkommen zu lassen. Natürlich erschreckend, aber realitätsnah. Es kommt immer wieder zu unvorhergesehenen Wendungen und somit wird aus diesem "Schinken" dann doch ein kurzweiliger Lesespaß. Hin und wieder gerät mir die Handlung etwas zu ausschweifend, es kommt zu einigen unnötigen Längen, vor allem wenn es um die Verhältnisse zwischen den handelnden Personen geht.
    Die handelnden Personen sind vielfältig. Der Protagonist wird sehr detailreich dargestellt und wir verlieren uns ganz gut in seiner Gefühlswelt. Da nur aus McEwans Perspektive geschrieben wird, wird das Lesen deutlich erleichtert, denn ein Wechsel zwischen den Perspektiven bei dieser komplexen Handlung wäre schwierig.
    Der Schreibstil ist die ersten Seiten noch etwas gewöhnungsbedürftig, ich musste mich erstmal hinein lesen. Es ist sehr blumig geschrieben, bzw. irgendwie sehr bildhaft. Schlussendlich gefällt mir der Stil aber doch ganz gut.

    Alles in Allem ein sehr interessantes Buch. Kein klassischer blutiger Thriller, aber wirklich gut. Mehr ein Wirtschafts- oder Gesellschaftskritischer Thriller. Dazu der Schreibstil, der mir gut gefällt. Es war mein erstes Buch von diesem Autor, und ich denke ich habe Nachholbedarf. Einen Punkt Abzug wegen der teilweise ausschweifenden Nebensächlichkeiten, man hätte ein paar Seiten sparen können. Ansonsten wirklich gut gelungen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 17.08.2019

    Klappentext:
    »Wir leben in schwierigen Zeiten. Und es ist nicht immer einfach, gut zu sein.« Dies muss Marshall McEwan feststellen, als er nach fast 30 Jahren wieder in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi, zurückkehrt.
    Nach wie vor wird das Wohl und Wehe der Stadt durch den »Bienville Poker Club« gelenkt - ein zwielichtiger Zusammenschluss der Reichen und Mächtigen, der noch aus den Tagen des Bürgerkriegs stammt. Genau dort fängt Marshall mit seinen Nachforschungen an, als Buck Ferris, Archäologe und Ziehvater von Marshall, unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt.
    Denn seine Ausgrabungspläne gefährdeten das Bauvorhaben der neuen chinesischen Papiermühle. Und es sind die Mitglieder des Poker Clubs, die das größte Interesse an diesem Deal haben. Dass ausgerechnet Max Matheson, Schwiegervater von Marshalls Highschool-Liebe und Vater seines Jugendfreundes, Mitglied des illustren Clubs ist, macht seine Ermittlungen noch brisanter.
    Meinung:
    Der Autor lässt den Ich Erzähler sein Leben und seine Heimat im Süden der USA sehr intensiv beschreiben. Marschall kommt zurück in den Süden und versucht sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Die Erzähl weise, abwechselnd Gegenwart und Vergangenheit vermittelt fast den Eindruck eine Biographie zu lesen.
    Auf den über 800 Seiten passiert ungeheuer viel, fast jedes Kapital-verbrechen wird verübt, Freunde werden verraten und es wird gelogen das sich die Balken biegen.
    Für mich ein bisschen viel auf einmal, aber nicht langweilig sondern das Buch hatte ein hohes Spannungspotential es ist eben der Stil des Autors.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi L., 16.08.2019

    Kurze Inhaltsangabe: Als Marshall McEwan nach dreißig Jahren wieder in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi zurückkehrt, stellt er fest, das schwierige Zeiten angebrochen sind und dass es nicht immer einfach ist, gut zu sein. Das Wohl und Wehe der Stadt wird immer noch durch den "Bienville Poker Club" gelenkt. Dieser ist ein Zusammenschluss der Reichen und Mächtigen aus Zeiten des Bürgerkrieges. Nachdem der Ziehvater von Marshall, Buck Ferris, unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, fängt Marshall in diesem Club mit seinen Nachforschungen an. Die Ausgrabungspläne des Archäologen Ferris gefährdeten wohl einen Deal, an den die Mitglieder des Clubs großes Interesse hatten. Die Ermittlungen werden noch brisanter durch die Tatsache, dass ausgerechnet Max Matheson ebenfalls Mitglied in diesem Club ist. Bei Max handelt es sich um den Vater seines Jugendfreundes und Schwiegervater seiner Highschool-Liebe.
    Meine Meinung: Das ist mein erster Roman von diesem Autor gewesen und ich muss sagen, die 832 Seiten haben mich fast erschlagen. Aber im Nachhinein war es wohl unabdinglich, der Handlung so viel Platz zu geben. Die vielen Wendungen in der Geschichte und manches Mal auch die Ausschweifungen haben diesen Umfang benötigt. Es ist ein realistischer Thriller und zeigt die Zerrissenheit und auch die Gefühle des Protagonisten. Mein Fazit ist, wenn es ein wenig weniger ausschweifend gewesen wäre, hätte ich mich auf jeden Fall nicht beschwert. Unabhängig davon hatte ich angenehme Lesestunden.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annabell95, 27.08.2019

    Sehr langatmig

    Nach 30 Jahren kehrt Marshall McEwan zurück in seine Heimatstadt Bienville, Mississippi. Es wird geplant dort eine neue Papierfabrik mithilfe von chinesischen Investoren zu bauen. Doch noch vor dem ersten Spatenstich wird Marshalls Ziehvater Buck Ferris tot aus dem Fluss gezogen. Es deutet alles darauf hin, dass Buck bei Ausgrabungen auf dem Gelände, wo die Papierfabrik entstehen soll, etwas gefunden hat, das den Baubeginn gestoppt hätte. Daher glaubt Marshall nicht, dass es ein Unfall war. Als die Bauarbeiten vorgezogen werden, erhärtet sich sein Verdacht und er beginnt selbst Nachforschungen zu stellen...

    An sich ist die Idee der Story nicht schlecht und der Schreibstil ist auch relativ angenehm, doch die Umsetzung der Story war mir viel zu ausufernd, da sehr viel drumherum über die Personen, den Ort und die Verhältnisse der einzelnen Personen und die Gesellschaft beschrieben worden sind. Dadurch war mir immer schnell langweilig beim lesen. Es war sozusagen so gut wie keine Action in dem Buch, sodass ich teilweise sehr viel quer gelesen habe, um überhaupt durch zukommen.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 12.08.2019

    Zum Inhalt:
    Als Buck tot aufgefunden wird, ist für Marshall die Vergangenheit plötzlich wieder sehr präsent, denn wie sein Bruder und sein Sohn ist sein Ziehvater ertrunken. Hat der Poker-Club was mit dem Tod von Buck zu tun? Schließlich wollte er dort Ausgrabungen vornehmen, wo die neue chinesische Papiermühle entstehen soll und an deren Umsetzung der Poke-Club ein großes Interesse hat.
    Meine Meinung:
    Die Story an sich ist schon nicht schlecht und auch der Schreibstil ist gut, aber mir war das insgesamt einfach zu viel Drumherum, zu viel Ausschweifungen über die Gesellschaft, über den Ort, die Verhältnisse der Personen. Dadurch zog sich für mich das Buch ungeheuer und ist habe mich irgendwann zwingen müssen, dass Buch zu Ende zu lesen. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten und da sollte man dann auch durchhalten, hätte ich das Buch gekauft, hätte ich vermutlich abgebrochen.
    Fazit:
    Zu ausschweifend.

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  • 5 Sterne

    Sigrid, 18.08.2019

    In diesem imposanten Buch von Greg Iles erleben wir, wie der preisgekrönte Journalist Marshall McEwan nach 30jähriger Abwesenheit wieder in seine Heimatstadt Bienville zurückkehrt. Eigentlich wollte er nie wieder zurück kommen, aber als sein Vater im Sterben liegt, kehrt er zurück um die Zeitung seines Vaters zumindest bis zu dessen Tode zu führen und dann abzuwickeln. Denn hierbleiben möchte er auf keinen Fall. Dazu sind die Erinnerungen an seine Jugend und sein Verhältnis zu seinem Vater zu schlecht. Marshall erlebt die Stadt und ihre Einwohner noch genau in den gleichen Traditionen und persönlichen Verflechtungen gefangen, wie bei seiner Abreise. Er mag diese festgefahrene Lebensweise eigentlich nicht. Und er will auch nichts damit zu tun haben. Nur das Geschäft abwickeln und nach dem Tod seines Vaters sofort wieder weggehen, das ist sein Plan. Aber als sein früherer Mentor und Vaterersatz ermordet wird, kann er das nicht einfach so stehen lassen. Er beginnt selber zu ermitteln und möchte den Mörder zur Rechenschaft ziehen. Dabei muss er natürlich tief in den Sumpf der Bruderschaften und persönlichen Absprachen eintauchen. Außerdem kommt ihm auch noch die Liebe in die Quere. Das alles ist schon nicht so einfach und Marshall wird doch wieder mitten ins Geschehen seiner Heimat verwickelt.
    Wir erleben eine genau Schilderung der Traditionen und Bräuche dieser kleinen Stadt. Es gibt Absprachen, die gelten seit Jahrhunderten und werden mehr oder weniger immer noch befolgt. Und auch Marshall muss feststellen, wie alles miteinander verwoben ist. Es gibt in dieser Ich-Erzählung sehr viele interessante Charaktere. Man findet alle menschlichen Beweggründe dargestellt. Man geht regelrecht auf Entdeckungsreise durch die vielen unausgesprochenen Absprachen und Vereinbarungen dieser Stadt und wie dies alles das Funktionieren der Stadt und seiner Bewohner gewährleistet. Da werden Marshalls Nachforschungen nicht gerne von den Verantwortlichen gesehen.
    Der Leser wird nicht enttäuscht. In diesem Buch erlebt er alle möglichen Gefühle der Menschen über Liebe und Hass bis hin zu Mord und Intrigen. Langweile kommt nie auf. Man bekommt einen genauen Einblick ins Geschehen und was alles für diese Menschen wichtig ist. Sogar die geschichtlichen Ereignisse bekommen genügend Raum. Die Sprache ist klar und authentisch. Man kann dem Geschehen gut folgen und wird regelrecht mitgerissen. Obwohl das Buch sehr umfangreich ist, liest man es in kürzester Zeit durch. Denn man ist total fasziniert und will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Es ist spannend und man wird oft von den Ereignissen überrascht und man hat nicht immer mit den entsprechenden Reaktionen der Protagonisten gerechnet. Es kommen unwahrscheinliche Dinge ans Licht. Das Buch ist an keiner Stelle langweilig, sondern man geht sozusagen auf Entdeckungstour. Die Vergangenheit ist hier noch nicht vorbei und wirkt immer noch fort in die Gegenwart hinein. Das alles muss auch Marshall erfahren und sein Leben nach den ganzen Ereignissen neu überdenken.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Aber ich hatte auch nichts anderes von Greg Iles erwartet. Seine Bücher über das Leben in den Südstaaten sind immer wieder ein toller Lesegenuss.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laberladen Blog, 07.09.2019

    Opulentes Südstaatendrama

    Darum geht's:

    Sein Vater liegt im Sterben und Marshall McEwan sieht es als seine Pflicht an, die letzten Monate mit ihm zu verbingen und seine Mutter zu unterstützen. Auch wenn Vater und Sohn schon lange entzweit sind und Marshall eher schlechte Erinnerungen an seine Heimatstadt Bienville direkt am Mississippi hat, verlebte er in seiner Jugend auch schöne Zeiten dort. Besonders der Archäologe Buck Ferris war ein Vaterersatz für Marshall, doch statt jetzt wieder eine schöne Zeit mit ihm zu verbringen, muss Marshall zusehen, wie man seine Leiche aus dem Fluss fischt.

    So fand ich's:

    Buck Ferris muss wohl etwas ausgegraben haben, dass ihn das Leben kostete. Kein Wunder, denn direkt am Mississippi wollen asiatische Investoren eine Papierfabrik finanzieren, die der Region Milliarden einbringen könnte. Der Zusammenschluss einflussreicher Männer Bienvilles, den man den "Bienville Poker Club" nennt, will sich dieses Geschäft auf keinen Fall entgehen lassen. Was kümmern da archäologische Funde und ein einzelnes Menschenleben. Marshall kann sich dabei nicht heraushalten, denn er vertritt seinen Vater als Herausgeber der örtlichen Zeitung. Auch wenn er einige Mitglieder des Poker Clubs seit Kindesbeinen an kennt, will er auf keinen Fall zulassen, dass eventuell der Mord an Buck Ferris vertuscht wird.

    Der Erzähler Marshall baut seine Rückblicke und Erklärungen über die Verflechtungen mit den Personen dieses Ortes in seine Gegenwart ein. Man erlebt keine wirklichen Zeitsprünge zwischen einem aktuellen und einem vergangenen Handlungsstrang, sondern folgt Marshall bei seinen kurzen gedanklichen Abschweifen in die Vergangenheit. Denn auf dieser Vergangenheit baut die Gegenwart des Ortes und seiner Bewohner auf und das, was früher passierte, ist in Marshalls Gedanken und der Handlung sehr präsent.

    Die Story ist dicht gewebt und es wimmelt von Verflechtungen zwischen den Personen im Jetzt und in der Vergangenheit. Iles kommt sehr nah an die Realität einer Kleinstadt, in der man über Genrationen miteinander bekannt oder verfeindet ist. Niemand ist nur gut oder böse, es gibt nicht nur schwarz und weiß und bei jeder Entscheidung sind viele Facetten zu bedenken. Das Buch wird zwar aus der Sicht von Marshall McEwan erzählt, es hat aber mehrere starke Charaktere, die genauso viele gute wie schlechte Entscheidungen treffen und die alle mehr oder weniger unberechenbar sind. Obwohl viel in das Buch hineingepackt wird, bleibt genug Ruhe und Zeit, um die Geschichte sich entwickeln zu lassen. Man ist jederzeit darüber orientiert, was sich warum gerade abspielt, auch wenn einen die vielen Überraschungen und Wendungen immer wieder in eine neue Richtung lenken.

    Es geht um Liebe und Tod, Gier, Betrug, Ehre und Moral, Freundschaft und Hass, Wohlstand für alle oder Gerechtigkeit für wenige - ein Südstaatendrama vom Feinsten, dessen ruhigere Passagen ich genauso liebte wie die mit schnellen Wendungen und die mit tiefen Gefühlen. Die Brillanz dieses Buches hat mich begeistert!

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  • 5 Sterne

    Stefan W., 24.08.2019

    Weltklasse
    Vielleicht bin ich voreingenommen, da ich ein Riesen Fan von Greg Iles bin, aber auch dieses Buch hat mich total entführt und mitgenommen...
    Geschichte:
    Marshall McEwan, Gewinner des Pulitzer Preis und ein erstklassiger Reporter in New York, muss zurück in den Süden in seine Heimatstadt Bienville , nachdem sein Vater gesundheitlich nicht mehr Lage ist, seine kleine Zeitung weiterzuführen. Auf einem riesigen Areal in Bienville, soll eine chinesische Firma eine Papierfabrik bauen und will dort 1 Milliarde investieren. Bevor jedoch der erste Spatenstich erfolgt, wird Buck Ferris, ein Wissenschaftler eiskalt ermordet und sein Tod soll als Unfall verwischt werden. Tatsächlich hat Buck illegal auf dem Gelände der zukünftigen Fabrik gegraben und ist sicher, dass auf desem Gelände eine alte Indianerkultur gelebt hat, die für den Denkmalschutz von Interesse wäre. Natürlich würde das den Deal mit der Papierfabrik gefährden, wovon vor allem der Bienviller Poker Club profitieren würde, eine Versammlung der alten mächtigen Inhaber von Bienville. Marshall indessen wird mit alle Wucht in seine alte Vergangenheit geschleudert und kann es nicht lassen, den Tod von Buck zu untersuchen, der ihm immer wie ein Onkel vorkam und der ihm vieles beigebracht hat. Doch dadurch gerät er natürlich ebenfalls zur Zielscheibe.....
    Personen und Schreibstil
    über 800 Seiten, in denen ausführlich die Hintergründe aller Personen und Ihre möglichen Motive , in einem wunderbaren Schreibstil vorgeführt werden. Es ist ein Genuss, jede Seite die mit Spannung und Geschichte vollgepackt ist, zu lesen. Zu keinem Zeitpunkt war es langweilig oder hing der Roman durch. Wo andere sich viele zufällige Lösungen erarbeiten, wird exakt ermittelt und mit Logik eine weitschichtige Story aufgebaut, die zu keinem Zeitpunkt überfordert.
    Meinung
    Krimi, Thriller, Erzählung.... dieses Buch beinhaltet alles, was die 3 Gattungen haben müssen und überzeugt mich wie immer. Für mich wieder ein absolutes Highlight in diesem Jahr. Die Atmosphäre ist so greifbar, dass man sich wie ein Bewohner dieser Stadt fühlen muss. Die obligatorische Liebesgeschichte enthält sich größtenteils allen Schmalzes. Viel wichtiger sind die Einzelpersonen, die alle glänzen können. Sei es durch Kriminalität oder durch Ehre und Verlässlichkeit. Ebenfalls wirkt nach wie vor, das immer noch bestehende Leben zwischen schwarz und weiß nachhaltig mit und ist frei von Klischees.
    Fazit: Sollte jemand Greg Iles noch nicht kennen, ist das Buch für jeden eine Empfehlung. Es hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen und auch die Auflösung ist absolut nachvollziehbar und überraschend. 5 Sterne !

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