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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pitty318, 11.07.2022

    Als Buch bewertet

    Bewegend und berührend: eine Kindheit und Jugend unter erschwerten Bedingungen

    Das Buch ist der erste Band aus einer Trilogie über die englische Schriftstellerin Virginia Stephen (spätere verheiratete Woolf) und deren Verwandtschafts- und Freundeskreis. Ihre Mutter hatte nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes den Witwer Leslie Stephen geheiratet. Die Familie war daher eine Patchworkfamilie und bestand aus vier eigenen Kindern (Virginia, ihre Schwester Stella und die beiden Brüder Adrian und Thorby) und vier Kindern aus den früheren Ehen der beiden Ehepartner. Ihre Mutter verstarb als sie 13 Jahre alt ist, der Vater als sie 17 ist. Auf sich allein gestellt gründen die vier Stephen-Geschwister eine Wohngemeinschaft. Dort kommen später berühmte Schriftsteller, Wissenschafter und Künstler zum Verweilen und Diskutieren zu Besuch, die die Brüder Stephen von der Universität kennen.

    Das Cover des Buches ist sehr ansprechend gestaltet. Es zeigt ein Foto von Virginia Woolf in jungen Jahren und man erkennt eine sehr attraktive Frau.
    Gegliedert ist das Buch nach Kapiteln, die den Aufenthaltsorten der Familie entsprechen. Die verschiedenen Wohnorte und Kulissen sind sehr gut beschrieben, so dass man sich die Orte und Begebenheiten sehr gut vorstellen kann.

    Der Schreibstil des Buches ist außergewöhnlich schön, klar und in einer besonderen Weise poetisch. In kursiv sind einige Zitate eingebaut und Briefe von, später bekannt gewordenen, Schriftstellern abgedruckt. Leider gibt es keinen Hinweis, ob es sich tatsächlich um Originalbriefe handelt, das bleibt daher eine Vermutung.

    Viele interessante Informationen hielt das Buch über die Kindheit und Jugend von Virginia Woolf für mich bereit. Dadurch konnte ich sie viel besser verstehen. Ich bin mit dem Buch eingetaucht in das Leben in dieser Zeit des Umbruches von einem stark vorgeschriebenen Weg einer Frau zu mehr Selbstbestimmung und Mitbestimmung. Die Frauen in der Gruppe der Bloomsberries sind entscheidende Schritte vorausgegangen, allen voran Virginia und ihre Schwester Stella.

    Ich kann das Buch sehr empfehlen für Lesende, die sich für die Zeit am Anfang des 20. Jahrhunderts (hier von 1903-1909) interessieren und mehr über Virginia Woolf erfahren möchten.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 12.06.2022

    Als eBook bewertet

    Ein Buch über die großartige Virginia Woolf, verspricht jedenfalls Titel und Klappentext. Das stimmt nicht so ganz, wir erfahren von den Anfängen der Frau die die Lebensumstände im viktorianischen England revolutioniert hat. Wie sie mit ihren Geschwistern eine Wohngemeinschaft gründet, wie in diesem kleinen Kreis immer mehr Intellektuelle finden und ein reger Gedankenaustausch statt findet. Kleinteilig erzählt die Autorin warum Virginia ist wie sie ist. Hochgradig nervös, immer von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Sie erzählt vom Leben der Geschwister und ihrer Freunde. Die Liebenden sind alle. nicht nur Virginia und ihr Mann Leonard Woolf.
    Ich hatte einen biographischen Roman über Virginia erwartet und gedacht das die folgenden Bände sich mit anderen Personen des Bloomberries Kreises beschäftigen. Das war ein Irrtum, es ist das Leben von Virginia Woolf in drei Bänden. Gut vorstellbar, denn sie war eine vielschichtige Persönlichkeit. Mit scharfen Intellekt und lebte in der für sie verkehrten Zeit.
    Dadurch entsteht die Frage wäre sie genauso bekannt und interessant wenn sie fünfzig Jahre später geboren wäre.
    Ich fand das Buch anspruchsvoll, als ob die Autorin der Meinung ist, das alle Leser*innen eine Menge Grundwissen über Virginia und ihren Kreis haben sollte. Denn in diesem Buch geht es weitgehend um das Privatleben und weniger um das Werk. Immer wieder werden die Äußerungen oder Handlungen beschrieben die im viktorianischen England für Aufsehen gesorgt haben. Mich hätte mehr interessiert warum sie ihre Essays und Romane so und nicht anders geschrieben hat. Gesellschaftskritik haben auch andere geschrieben warum wurde sie so berühmt und auch in der heutigen Zeit eine Ikone der Frauenbewegung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jester, 10.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wunderbarer historischer Roman über die Bloomsbury-Gruppe
    Dies ist mein erstes Buch von Stefanie H. Martin (Pseudonym) und ihr Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist, hat mir sehr gut gefallen. Die Trilogie um die Bloomsbury-Gruppe beginnt mit dem Untertitel „Virginia und die neue Zeit“ und die Geschichte wird zu einem großen Teil einerseits aus der Sicht von Virginia Stephen, die von Kindesbeinen an, eine berühmte Schrifstellerin werden möchte und andererseit aus der Sicht ihrer großen Schwester Vanessa, die später Clive Bell heiratet, erzählt. Die ständigen Sichtwechsel machen die Geschichte sehr lebendig und ich war bis zum Schluss davon gefesselt. Das Buch beginnt Ende 1903 als der Tod ihres krebskranken Vaters absehbar ist und endet im Februar 1909. Vanessa sucht eine geeignete bezahlbare Unterkunft, in das sie zusammen mit Virginia (und ihre beiden Brüder Thoby und Adrian) sofort nach dem Tod ihres Vaters einziehen wollen, um endlich ihre Freiheit genießen zu können und Abstand zu den Halbbrüdern George und Gerald zu bekommen. Dank Thoby und seinen Freunden entsteht die Bloomsbury-Gruppe mit den Stephens-Schwestern als Herz der Gruppe.
    Fazit:
    Meiner Meinung nach ist der Autorin Stefanie H. Martin mit dieser Romanbiographie über die Bloomsbury Gruppe ein Bestseller gelungen. Ich freue mich auf den zweiten Teil mit Vanessa als Hauptprotagonistin.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Debbie V., 26.06.2022

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod des Vaters gründen Virginia Stephens, spätere Woolf, und ihre Schwester Vanessa, spätere Bell, zusammen mit ihren beiden Brüdern Thoby und Adrian eine Wohngemeinschaft und genießen nach vielen schwierigen und einengenden Jahren endlich ihre Freiheit. Virginia möchte schreiben, Vanessa malen. In ihrem Haus finden bald auf Anregung von Thoby wöchentliche Diskussionsabende statt, an denen auch die beiden Schwestern teilnehmen.

    Obwohl der Untertitel des Buches "Virginia und die neue Zeit" heißt, dreht sich das Buch nicht ausschließlich um Virginia, sondern auch ihrer Schwester Vanessa und in etwas geringerem Maße ihre beiden Brüder eine große Rolle. Die Stimmung im Buch ist etwas gedrückt, was jedoch zum Gemütszustand zu der labilen Virginia passt. Hier und da zeigt die Story einige Längen, insgesamt ist die Liebenden von Bloomsbury jedoch spannend. Alleine zu lesen wie sich zwei junge Damen von den Konventionen zu Beginn des Jahrhunderts befreien, reißt einen mit.
    Wer sich für historische Personen interessiert und sich vor Allem für Frauen, die sich den damaligen Gepflogenheiten widersetzen interessiert, ist mit diesem Buch gut aufgehoben.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lectrice, 18.06.2022

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Roman ist schon das Cover so eine tolle Einstimmung, dass ich einfach wissen wollte, worum es hier geht. Das Bild von Virginia Woolf dominiert das Cover und darunter noch die Silhouette von - vermutlich - Bloomsbury. Hier weiß man sofort, was einen erwartet und um welches Genre es sich handelt. Gefällt mir richtig gut. Ich habe schon mal ein wenig über die Biografie von Virginia Woolf gelesen, aber das war ein Sachbuch und es ging um ihre späteren Jahre. So war dieser Roman über Virginia eine tolle Verbindung von Realität und Fiktion. 1903, viktorianische Zwänge, vor allem für die Frauen, aber auch der beginnenden Ausbruch von den Zwängen, wird hier gut beschrieben. Wir tauchen in diese faszinierende Welt vor dem Ersten Weltkrieg ein, in der sich so viel ändert und die moderne, bürgerliche Frauenbewegung noch in ihren Kinderschuhen steckt. Neben Virginia geht es auch hier um ihre Geschwister, vor allem um ihre Schwester Vanessa und weitere Zeitgenossen. Es ist die Zeit bevor sie berühmt wurde und das Buch macht neugierig auf die beiden weiteren Teile über die später so berühmte Schriftstellerin.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa W., 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    London zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Virginia möchte schreiben, ihre Schwester Vanessa möchte malen. Doch die Zeit, in der sie leben, scheint die Verwirklichung ihrer Träume unmöglich zu machen; die einzige Möglichkeit scheint eine Ehe zu sein. Doch Virginia und Vanessa möchten ihre Träume leben, und so suchen sie nach Wegen ...

    ******

    Angekündigt wurde ein und erwartet habe ich einen Roman über Virginia Woolf. Erst, als ich das Buch in Händen hielt und innen stöberte, erfuhr ich, dass es sich um eine Trilogie handelt. Im Mittelpunkt des ersten Bandes sollte Virginia stehen, im zweiten und dritten Band dreht sich dann alles um ihre Schwester Vanessa und um Vita Sackville-West.

    Nach der Lektüre dieses ersten Bandes muss ich sagen, dass das Konzept nicht wirklich gut umgesetzt wurde, die Bände nicht in sich geschlossen sind. So ist Virginias Geschichte keineswegs abgeschlossen, sondern wird sie auch in den Folgebänden eine tragende Rolle spielen, da man erst dort mehr über ihre schriftstellerische Tätigkeit, ihre Heirat und auch ihre Liebe zu Vita Sackville-West erfährt. Will man also alles über Virginia Woolf und ihr Leben erfahren, so muss man zwingend die gesamte Trilogie lesen. Das steht klar im Widerspruch zu dem Eindruck, den man zunächst gewinnen konnte ...

    Viel zu viele Personen außer Virginia nehmen in diesem ersten Band viel zu viel Raum ein. Es wäre besser gewesen, da deutlich zu straffen und Virginias Leben kompakt in einem Band darzustellen. Vielleicht hätte man auch besser statt einer Trilogie einen Einzelband daraus gemacht, auch diesen deutlich gestrafft.

    So gibt es leider viele Längen, die mir das Lesen etwas verleidet haben.

    Immerhin bleibt Stefanie H. Martin stets so nah wie möglich an den historischen Gegebenheiten dran und liefert zudem für interessierte Leser eine Liste mit weiterführender Literatur.

    Dieser Auftaktband vermittelt zumindest einen ziemlich guten Eindruck über den Menschen Virginia Woolf, über ihr Wesen, ihr privates Leben. Um wirklich alles über sie zu erfahren, muss man auch die beiden noch folgenden Bände lesen. Ich zögere noch, da ich befürchte, dass auch die Folgebände Längen aufweisen werden. Schade!

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 19.06.2022

    Als Buch bewertet

    Männer nehmen die Welt nicht wahr, weil sie selber glauben, sie seien die Welt. (Virginia Woolf)
    1903 London. Während ihre Schwester Vanessa einem Kunststudium nachgeht, träumt Virginia Stephen von einem Leben als Schriftstellerin. Die beiden Schwestern stammen aus einem wohlhabenden Intellektuellen Elternhaus und nach dem Tod des Vaters gründen sie gemeinsam mit ihren Brüdern Thoby und Adrian im Stadtteil Bloomsbury eine Wohngemeinschaft, die sich die „Bloomsbury Group“ nennt und ausschließlich der Kunst und der freien Denkweise gewidmet. Künstlern, Literaten und Wissenschaftlern steht ihr Haus für einen Austausch immer offen, das Netzwerk vergrößert sich schnell. Doch die Wohngemeinschaft wird auch kritisch von der Gesellschaft betrachtet, die von Standesdünkel und der damaligen Etikette geprägt ist und vor allem unverheirateten Frauen das Leben schwer macht. Auch Virginia und Vanessa bleiben davon nicht verschont…
    Stefanie H. Martin hat mit „Die Liebenden von Bloomsbury-Virginia und die neue Zeit“ den Auftaktband ihrer historisch-biografischen Trilogie um den von Virginia Stephen-Woolf mitgegründeten Bloomsbury-Zirkel vorgelegt, in dem sich Literaten, Kritiker sowie Wissenschaftler tummelten und einen regen Austausch über zeitgemäße Themen wie die Unterdrückung der Frau und der Wunsch nach einem freiheitlichen Geist pflegten. Der flüssige und bildhafte Erzählstil lässt den Leser schnell in die Familie Stephen einziehen und die Ereignisse hautnah miterleben. Interessant stellt die Autorin die Familie Stephen in den Vordergrund, die schon im viktorianischen England recht fortschrittliche Ansichten vertrat und gerade deshalb von der Gesellschaft kritisch beäugt wurde. Was durch den Titel fälschlicherweise darauf hindeutet, dass es sich in der Handlung ausschließlich um die berühmte Schriftstellerin Virginia Woolf, geborene Stephen, handelt, entpuppt sich im Nachhinein als Gründungsgeschichte der Bloomsbury-Group, wobei nebenbei die Entwicklung der Schwestern Virginia und Vanessa abgehandelt wird. Während Vanessa sich der Kunst widmete und Eheprobleme mit ihrem Mann Clive hatte, ist vor allem Virginia diejenige, die gegen die allgegenwärtige Rolle der Frau kämpft und einen großen Freiheitsdrang hat, den ihr die moralisierende Gesellschaft nicht zugestehen will. Misshandlungen innerhalb der Familie haben Virginia zudem sehr geprägt, denn sie hatte zeitlebens bipolare Störungen und war psychisch sehr instabil.
    Die Charaktere sind gut herausgestellt und mit realistischen Ecken und Kanten glaubwürdig in Szene gesetzt. Der Leser findet seinen Platz als Beobachter in der ersten Reihe, wo er den Geschwister Stephen bei ihren Unternehmungen folgt und auch einen tieferen Einblick in das Leben von Vanessa und Virginia erhält. Die beiden Schwestern pflegen ein inniges Verhältnis, obwohl sie auch miteinander in Konkurrenz stehen und der anderen den jeweiligen Erfolg neiden. Virginia ist eine rastlose und sprunghafte Frau, sehr intelligent und hochsensibel, doch auch sehr labil und depressiv in ihrer Persönlichkeit. Sie hat aufgrund des an ihr begangenen Missbrauchs eine Abneigung gegen Männer. Vanessa ist ebenfalls eine beeindruckende Frau, doch wird sie bei Weitem von Virginia überstrahlt. Auch Clive Bells und Lytton Strachey, Thoby und weitere Protagonisten sind gut ausgearbeitet und sorgen für einige Unterhaltung.
    „Die Liebenden von Bloomsbury-Virginia und die neue Zeit“ ist ein historisch-biografischer Roman, der nicht nur gut die damalige Zeit nebst ihren Wertevorstellungen wiederspiegelt, sondern dem Leser auch einen guten Einblick in das Privatleben von Virginia Woolf und ihren Geschwistern bietet, wobei das Schaffen der außergewöhnlichen Frau leider außen vor bleibt. Deshalb gibt es hier auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LindaMaria98, 26.06.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Die Liebenden von Bloomsbury“ ist der erste historische Roman der Trilogie um die Bloomsbury Group. Der Untertitel heißt zwar "Virginia und die neue Zeit", das Buch behandelt hewissermaßen die Schicksale aller "Bloomsburys": Virgina, ihrer Schwester Vanessa und ihrer Brüder Toby und Adrian.

    Wer einen bibliographischen Roman ausschließlich über Virginia erwartet, wird enttäuscht werden. Wen das nicht stört, der kann in einem flüssigen und lebensnahen Schreibstil in die Geschichte der Bloomsbury Group eintauchen.

    Allein die Gestaltung des Covers ließ mich schon in den Zeitgeist des Buches eintauchen.

    Viginia und Vanessa beschließen, mit ihren beiden Brüdern in ein Haus zu ziehen und eine Wohngemeinschaft zu gründen, was damals eine revolutionäre Idee war. Diese Wohngemeinschaft wird schlussendlich zum Zentrum einer der prägendsten Künstlergruppen Englands des 20. Jahrhunderts.

    Beide Schwestern würden gerne Ihren Leidenschaften nachgehen, was aber mit einem Bruch der Sitten der damaligen Zeit einhergeht. Dass Virginia Autorin sein möchte und ihre Schwester Vanessa Künstlerin war zur damaligen Zeit undenkbar.

    Auch literarsisch hat die Autorin den Spirit Londons um 1900 eingefangen. Man kann das kuturelle Korsett, welchem die beiden Frauen unterworfen sind sehr gut nachvollziehen.

    Besonders hervorzuheben sind die Diskussionsrunden der Intellektuellen, welche sich in ihrem Haus versammeln. Diese werden dermaßen anschaulich und natürlich vermittelt, dass ich mich selbst als ein Teil dieser Runden gefühlt habe.

    Generell (auch jenseits der Protagonisten) ist das Buch sehr gut recherchiert und der wiklichkeitsnahe und lebendige Schreibstil der Autorin lässt den Leser direkt in das Leben der Bloomsburys eintauchen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    erul, 17.06.2022

    Als Buch bewertet

    Virginia Woolf – Eine faszinierende Frau

    Das Cover gefallt mir sehr gut, es passt wunderbar zu dem Buch.

    Der Schreibstil der Autorin ist großartig und sehr flüssig. Sie hat einen tollen mitreißenden Erzählstil. Die Personen und deren Charaktere sind gut beschrieben – insbesondere Virginia und Vanessa.

    Es beginnt im Jahr 1903 in London. Nach dem Tod ihrer Schwester und ihrer Eltern möchte Virginia über ihr Leben selbst bestimmen, frei von den Zwängen der Gesellschaft. Sie verlässt zusammen mit Vanessa und den Brüdern Thoby und Adrian das große elterliche Haus. Sie ziehen in ein Haus im Londoner Stadtteil Bloomsbury und gründen eine Wohngemeinschaft. Virginia und Vanessa haben ein sehr inniges Verhältnis zueinander. Zu dieser Zeit war es für ledige Frauen fast unmöglich, so zu leben. Ein Studium war auch zu der Zeit für Virginia nicht möglich.
    Die Schwestern planen, mit den Brüdern und deren Studienkollegen einen regelmäßigen literarischen Treff, so kommen immer Donnerstagabend Philosophen und Künstler nach Bloomsbury.

    Der Historische Roman hat eine schöne gehobene Sprache, ist fesselnd und faszinierend. Es geht um Virginia Woolf als Person – ihre Gefühle, ihren psychischen Zusammenbruch und ihr Bestreben, eine sehr gute Schriftstellerin zu werden.

    Das Buch hat mich voll überzeugt. Ich freue mich auf Band 2 der Bloomsbury-Saga "Vanessa und die Kunst des Lebens".
    "Virginia Woolf" bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Goldie-hafi, 26.06.2022

    Als eBook bewertet

    Ein toller Auftakt zu einer Reihe um die 'Bloomsbury-Frauen' um Virginia Woolf herum mit einem sehr ansprechenden Cover dazu. Die eindringlich geschriebene Geschichte um drei hochinteressante Frauen - Virginia, Vanessa und Vita - die zwar als Roman und nicht als Biographie daher kommt, doch das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch. Stefanie H. Martin fängt die Lebensart, die Gefühle und Hindernisse für Frauen um 1903 in England in einem flüssigen, plastischen Schreibstil prächtig ein. Ich fühlte mich gleich in die damalige Zeit zurückversetzt und es war, als schaue ich den Protagonisten quasi direkt über die Schulter.
    Virginia und Vanessa gründen eine Wohngemeinschaft, etwas ganz und gar Unerhörtes zu der damaligen Zeit - sie wollen frei ihr eigenes Leben leben und ihren Neigungen nachgehen. Ein sehr schönes Buch, bei dem ich schon auf die beiden nachfolgenden teile gespannt bin, die sich um Vanessa und Vita drehen werden. Für mich ist dies Buch ein gut recherchiertes und klasse geschriebenes Highlight, nicht nur für Virginia Woolf - Fans.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 22.06.2022

    Als Buch bewertet

    London, 1903: Virgina Woolf gründet mit ihrer künstlerisch begabten Schwester Vanessa und ihren Brüdern eine Wohngemeinschaft in Bloomsbury. Virginia möchte nur eines, schreiben und damit neue Wege begehen. Aber in der Gesellschaft ihrer Zeit erwartete man von ihr, dass sie heiratet und nicht als ledige Frau ein Leben in Freiheit führt. In der Bloomsbury Group konnte sie sich in Diskussionen über Literatur, Wissenschaft und Kunst mit Intellektuellen austauschen und so weiter entwickeln.

    Virginia Woolf gilt als Ikone der literarischen Moderne und trat für ein gesellschaftliche Veränderungen, insbesondere das Frauenrecht und ein selbstbestimmtes Leben der Frauen ein.

    Die Bloomsbury Group, benannt nach einem Stadtteil Londons, umfasste einen Kreis von Literaten und Intellektuellen, die sich dem freien Denken hingaben und gegen die bestehenden gesellschaftlichen Vorstellungen auflehnten, den Imperialismus und die Tabuisierung der Sexualität hinterfragten. Zu dieser Gruppe gehörten berühmte Personen wie Lytton Strachey, der Maler Duncan Grant, der Ökonom John Maynard Keynes und auch Virginia Woolf.

    Dieser Roman ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Reihe, er beschreib die Anfänge der Bloomsbury Group zwischen 1903 bis 1909. Wir erleben an Virginias Seite die Gründung der Gruppe, nehmen teil an Gesprächen und Diskussionen und erleben eine Frau, die ihr Leben dem Schreiben widmen möchte und mit dem gesellschaftlichen Zwang einer Heirat hadert. Die weltoffene Ansicht des Zirkels eröffnete ihr freigeistige Eindrücke, die sich in ihren Essays widerspiegeln.

    Stefanie H. Martin stellt in ihrer Romanbiografie Virginia Woolf in den Mittelpunkt. Wir erleben die historischen Ereignisse der Zeit, tauchen in Virginias Gedanken und Gefühle ein und spüren, wie sehr ihr die Schriftstellerei am Herzen liegt. Sie ist ein Vorbild ihrer Zeit, in der es Frauen nicht vergönnt war, ihre Leidenschaft frei auszuleben.

    Von der sprachlichen Seite her ist dieser Roman ein Genuß, die Ausarbeitung ist der Autorin sehr zeitbeschreibend gelungen, man fühlt sich durch die poetischen Formulierungen und die besonderen Diskussionen und Briefwechsel förmlich in diese Epoche zurückversetzt. Es gelingt Stefanie H. Martin auf interessante und zeitbeschreibende Weise das private Leben der vielseitigen Persönlichkeit Virginias und ihrer Zeitgenossen zu begleiten und mehr über ihre Ambitionen zur Frauenbewegung zu erfahren. Dabei steht die anschauliche Charakterisierung der Figuren besonders im Fokus. Virginia wirkt ehrgeizig, dabei aber auch etwas unsicher und fragil. Ihre enge Beziehung zu Vanessa macht klar, wie sehr sie eine Bezugsperson suchte und brauchte.

    Wer sich in den Literatursalons traf, hatte nicht nur Intellekt, er hatte auch das finanzielle Polster, um hier zu diskutieren und gedanklichen Austausch zu pflegen. Dabei ging es besonders offen auch um Sexualtität, einige der Bloomsburries waren Homosexuelle.

    Diese sprachlich gelungene Ausarbeitung über Virginia Woolfs Leben ist für mich ein interessanter Einblick, der mit den gezeigten Zeitgenossen ein klares Bild der Bloomsbury Group und der viktorianischen Zeit abbildet.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 16.06.2022

    Als eBook bewertet

    London, 1904: Nach dem Tod ihres Vaters ziehen die Geschwister Stephen - Thoby, Vanessa, Virginia und Adrian - aus dem Elternhaus im noblen Stadtteil Kensington, in dem sie mit ihren Halbgeschwistern gewohnt haben, nach Bloomsbury. In der von Standesdünkeln und strengen Etiketten beherrschten noblen Gesellschaft kommt dies gar nicht gut an, doch für die Geschwister ist es eine Erleichterung und Befreiung. Besonders die beiden Schwestern Vanessa und Virginia sind eng verbunden und haben jede ein großes künstlerisches Talent: Vanessa als Malerin, Virginia als Schriftstellerin. Obwohl sie keine Schulausbildung haben, nehmen sie teil an den wöchentlichen Sitzungen der von ihrem Bruder Thoby mit seinen Studienkollegen gegründeten Bloomsbury Gruppe. Besonders Virginia besticht bald mit ihren klugen Bemerkungen zum Thema Literatur.

    Ein wundervoller Roman über die Schwestern Vanessa und Virginia Stephen und deren Abnabelung von ihren dominanten und übergriffigen Halbbrüdern. Gleichzeitig eine Hommage an die Bloomsberries, die Gruppe junger Menschen, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Hause der Stephen-Geschwister im Londoner Stadtteil Bloomsbury gegründet wurde und die das enge viktorianische Korsett in Frage stellten, über Politik, Literatur und Philosophie diskutierten und offen über Sexualität sprachen. In einer Zeit, in der alle Rechte beim männlichen Geschlecht lagen, Homosexualität mit Gefängnis bestraft wurde und Frauen weder wählen durften noch zu einer höheren Bildung zugelassen wurden, keinen Beruf ergreifen, ja nicht einmal allein wohnen oder reisen durften, setzen sich diese jungen Leute, die alle eine viktorianische Erziehung erhalten hatten, über die Schranken hinweg und leben, soweit möglich, ihre Talente und Neigungen aus. Mit ihren klaren Worten und sarkastischen Schriften brechen sie Tabus, kämpfen für freie Entfaltung und sprengen gesellschaftliche und moralische Zwänge.

    Der Autorin gelingt ein außerordentlicher Spagat zwischen historischen Ereignissen, wahren Erlebnissen der Protagonisten sowie deren Gefühls- und Gedankenwelt und fiktiven Dialogen und Handlungen. Hervorragend recherchiert lässt sie das viktorianische England, besonders London, und andere europäische Schauplätze authentisch und lebendig auferstehen, macht historische Personen zu realen Menschen, gibt ihnen Persönlichkeit und lässt den Leser eintauchen in ihre Welt. Die fortlaufenden Kapitel, jeweils überschrieben mit Ortsangabe und Datum, sind keineswegs eine stumpfe Aneinanderreihung von Geschehnissen. Obwohl ein recht geringer Zeitraum betrachtet wird – nämlich Dezember 1904 bis Mai 1909 – beschreibt die Handlung ausführlich einschneidende Ereignisse im Leben von Virginia und Vanessa und widmet sich zudem ausgiebig und kritisch den wichtigen Fragen der Zeit, wie Frauenrechte und gesellschaftliche Klassenunterschiede. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt und durch die Einschübe von Briefen perfektioniert erhält der Leser aber auch tiefe und intime Einblicke in die Gefühlswelt anderer Protagonisten, etwa Lytton Strachey oder Clive Bells, die bei weitem nicht zu reinen Nebenfiguren verkommen, sondern hervorragend herausgearbeitete, vielschichtige und komplexe Charaktere sind, mit denen man ebenfalls mit lebt. Mir gingen besonders Stracheys unerfüllte Liebe und sein Hadern mit seinem Leben und seiner Homosexualität zu Herzen.

    Besonderer Fokus wird auf Virginia und ihre erwachenden literarischen Ambitionen gelegt. Die sensible und hochintelligente junge Frau hat eine labile Persönlichkeit, neigt zum Grübeln und leidet an manisch-depressiven Schüben. Gleichzeitig jedoch sprüht sie vor genialem Wortwitz, tiefschürfenden Gedanken und überbordender Fantasie. Ihre Kindheit war von strenger viktorianischer Erziehung und männlicher Dominanz geprägt. Die Autorin nennt auch explizit den Missbrauch durch den Halbbruder George beim Namen, der möglicherweise der Grund für ihre Krankheit und ihre Abneigung Männern gegenüber ist. Sie bezeichnet sich selbst als Sapphistin, also als jemanden, der Frauen liebt, doch zu dem einem oder anderen der Bloomsbury Gruppe hat sie ebenfalls eine enge freundschaftliche Beziehung. Besonderer Fixpunkt in ihrem Leben ist ihre Schwester Vanessa. Die beiden lieben sich sehr, sind aber gleichzeitig das Gegenstück der anderen. Sie neiden einander das Talent, dürsten aber gleichzeitig nach dem Lob der anderen. Als Vanessa heiratet und Virginia ausziehen muss, drängt sie sich doch immer wieder in das Leben und die Ehe ihrer Schwester. Ihre Hauptbeschäftigung ist schreiben - Briefe, Essays und anderes - und auch ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Artikeln und Rezensionen (ihr Unterricht am Morley College wird nicht erwähnt, vielleicht weil es den Rahmen gesprengt hätte). Befeuert durch die Teilnahme am intellektuellen Zirkel der Bloomsberries und den Lobeshymnen ihres Schwagers Clive Bells beginnt sie außerdem ihren ersten Roman. Obwohl sie freizügig mitdiskutiert, thematisiert sie nie die Übergriffe ihres Bruders George. Virginia ist – wie auch ihre Zeitgenossen – absolut ein Kind ihrer Zeit, zwar voller Hoffnung auf Veränderung - der Befreiung von moralischen Zwängen und der männlichen Dominanz - und mit liberaler Grundeinstellung, aber dennoch gefangen in den viktorianischen Fesseln, deren Dogmen man ihr eingebläut hat. Doch trotz aller Schicksals- und Rückschläge weiß sie, dass sie ihre Bestimmung mit dem Schreiben gefunden hat.

    Fazit: Eine wundervolle, zutiefst berührende Geschichte, ein literarisches Denkmal und ein großartiger historischer Roman – der Autorin ist ein hervorragender Einstieg in die Reihe gelungen, die nicht nur Lust auf die weiteren Bände macht, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ich war begeistert von dem gehobenen und doch sehr eingängigen Schreibstil und gefesselt von den intensiven und faszinierenden Charakteren, und mich regte es sehr an, mich näher mit Virginia Woolf, ihrer Zeit und ihren Zeitgenossen zu befassen. Die Folgebände werden sich mit Vanessa Stephen/Bell und mit Vita Sackville-West beschäftigen, und damit wird auch Virginias Lebensgeschichte fortgeführt – ich freue mich drauf!

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 24.06.2022

    Als Buch bewertet

    In ihrer Trilogie »Die Liebenden von Bloomsbury« erzählt Stefanie H. Martin von der Bloomsbury Group, einer Gruppe junger Menschen, deren Leben und Lieben die Welt in die Moderne führen sollten.

    Inhalt:
    London, 1903. Während ihre Schwester Vanessa Kunst studieren möchte, will die hochintelligente Virginia nur eines: schreiben – und zwar in einer neuen Form, der modernen Welt angemessen. Mit ihren Brüdern gründen sie eine Wohngemeinschaft in Bloomsbury, die schon bald zum Hort geistiger Freiheit und Inspiration wird. Doch die Gesellschaft ihrer Zeit sieht für unverheiratete Frauen kein Leben in Freiheit vor, und immer wieder verlangt man von Virginia, sich einen Ehemann zu suchen ...

    Meine Meinung:
    Die Autorin fängt mit ihrem poetischen und flüssigen Schreibstil geschickt die Zeit und die Stimmung des beginnenden 20. Jahrhunderts ein.

    In dem biografischen Roman dreht es sich um die Familie Stephen, allen voran Virginia (spätere Woolf) und Vanessa (spätere Bell), die nach dem Tod ihres Vaters mit ihren beiden Brüdern eine Wohngemeinschaft gründen und nach Bloomsbury ziehen. Sie wagen damit den ersten Schritt hinaus aus den Erwartungen ihres Umfelds und in ein selbstbestimmtes Leben.

    Die Anfänge der Bloomsbury Group bestand aus einer Gruppe gut ausgebildeter junger Intellektueller, meist Absolventen der Universität Cambridge, die sich zu Diskussionsrunden über Literatur, Kunst und Wissenschaft im Haus der Stephen-Geschwister Virginia, Vanessa, Toby und Adrian in Bloomsbury, trafen. Erstaunlich fand ich ihre Offenheit und Sprache über Sexualität, ihren Eifersüchteleien und der Kuppelungsversuche untereinander.

    Die sensible und hochintelligente Virginia hat eine labile Persönlichkeit und leidet an manisch-depressiven Schüben, während sie gleichzeitig vor genialem Wortwitz, tiefschürfenden Gedanken und überbordender Fantasie, sprüht. Virginias Kindheit war von strenger viktorianischer Erziehung und männlicher Dominanz geprägt. Die Autorin nennt auch explizit den Missbrauch durch den Halbbruder George beim Namen, der möglicherweise der Grund für ihre Krankheit und ihre Abneigung Männern gegenüber war.

    Ein ganz besonderer Fixpunkt in Virginias Leben ist ihre Schwester Vanessa. Beide lieben sich sehr, neiden einander aber das Talent und sehnen sich doch gleichzeitig nach dem Lob der anderen. Als Vanessa heiratet und ihren eigenen Haushalt gründet, drängt sich Virginia immer wieder in das Leben und die Ehe ihrer Schwester. Virginia verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben von Artikeln und Rezensionen. Befeuert durch die Teilnahme am intellektuellen Zirkel der Bloomsberries und den Lobeshymnen ihres Schwagers Clive Bells beginnt sie außerdem ihren ersten Roman.

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil und ihrer ausführlichen Recherche die historischen Ereignissen und die Stimmung des beginnenden 20. Jahrhunderts, einzufangen. Die Protagonisten und deren Dialoge sind im Handlungsverlauf sehr interessant dargestellt und gut eingebunden. Mir hat der Auftakt der großen Saga über die Frauen von Bloomsbury, sehr gut gefallen und ich bin schon auf den zweiten Teil sehr gespannt.
    Von mir 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 08.07.2022

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt einer interessanten Saga

    Covertext:
    London, 1903. Während ihre Schwester Vanessa Kunst studieren möchte, will die hochintelligente Virginia nur eines: schreiben – und zwar in einer neuen Form, der modernen Welt angemessen. Mit ihren Brüdern gründen sie eine Wohngemeinschaft in Bloomsbury, die schon bald zum Hort geistiger Freiheit und Inspiration wird. Doch die Gesellschaft ihrer Zeit sieht für unverheiratete Frauen kein Leben in Freiheit vor, und immer wieder verlangt man von Virginia, sich einen Ehemann zu suchen …

    „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ ist der Auftakt der Bloomsbury-Saga von Stefanie H. Martin.

    Im Mittelpunkt stehen Virginia und ihre Schwester Vanessa.
    Es ist eine Zeit in der Frauen noch wenig Rechte eingeräumt werden.
    Alleine eine Wohnung beziehen ist undenkbar.
    So ziehen Virginia und Vanessa, nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihren Brüdern nach Bloomsbury.
    Dort findet sich schnell die Bloomsbury Group zusammen.
    Junge Menschen die über die Zeit und die nötigen Veränderungen philosophieren.
    Sie möchten die Ketten die ihnen durch ihre Erziehung und durch die Politik auferlegt wurden sprengen.
    Sie möchten frei Leben und Lieben, mehr Rechte für sich in Anspruch nehmen.
    Aus den Mitgliedern der Gruppe gingen einige Literaten und bildende Künstler hervor.

    Virginia ist eine sehr intelligente und feinfühlige junge Frau.
    Sie hängt oft ihren Gedanken nach und hat auch manchmal depressive Phasen.
    Gleichzeitig verfügt Virginia über eine Fantasie die sie beflügelt.
    Virginia hat eine Abneigung gegen eine Beziehung zu Männern, was nicht heißt, dass sie nicht mit den Mitgliedern der Bloomsbury Group ein freundschaftliches Verhältnis führt.
    Diese Abneigung verdankt sie ihrem Halbbruder Georg und dessen Missbrauch.
    Zu ihrer Schwester Vanessa hat sie ein sehr enges Verhältnis.
    Die Beiden brauchen sich gegenseitig. Sie sind wie zwei Magnete, sie ziehen sich an, stoßen sich aber auch ab.
    Virginia verdiente ihr Geld mit schreiben, sie schreibt Artikel und Essays.
    Ihr Schwager Clive Bell ermutigt sie zu ihrem ersten Roman.

    Mit ihrem biografischen Roman „Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit“ gibt Stefanie H. Martin ihren LeserInnen eine tiefen Einblick in das Leben von Virginia Woolf.
    Vieles war mir bisher unbekannt und so habe ich mit großem Interesse und mit Spannung dieses Buch gelesen.
    Auch die Zeit der Handlung und die politischen Gegebenheiten werden von der Autorin gut eingefangen.
    Dazu kommt der gut verständliche und unterhaltsame Schreibstil der das Lesen sehr angenehm macht.

    Dem Roman muss eine große Recherchearbeit vorausgegangen sein.
    Außer dem Leben von Virginia Woolf wird den LeserInnen auch Vanessa und die Mitglieder der Bloomsbory Group näher gebracht.
    In einem Roman ist aber auch immer einiges an Fiktion enthalten.
    Nicht jede Begegnung, nicht jedes Detail ist überliefert.
    Stefanie H. Martin verknüpft in ihrem Roman Realität und Fiktion gekonnt zu einem großen Ganzen.
    Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band
    „Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens“ der im Dezember erscheinen soll.

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  • 5 Sterne

    lilalesemaus, 25.06.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Auftakt einer Trilogie um Virgina Woolf und die „Bloomsberries“

    „Die Liebenden von Bloomsbury“ ist der Auftakt einer Trilogie um die Bloomsbury Group, zu deren Gründerinnen Virgina Stephen (später Woolf) und ihre Schwester Vanessa (später Bell) zählten. Sie veränderten die Kultur in England dauerhaft und prägend.

    Die Autorin Stefanie H. Martin erzählt in ihrem Roman die Geschichte der jungen Virgina Stephen, die später zu der berühmten Virgina Woolf werden wird. Schon das wunderschön gestaltete Cover weist darauf hin.

    Nachdem der Vater von Virginia und ihrer Schwester Vanessa gestorben ist, beschließen die zwei Schwestern gemeinsam mit zweien ihrer Brüder ein Haus in Bloomsbury zu beziehen und eine „Wohngemeinschaft“ zu gründen. Zu der damaligen Zeit eine kleine Revolution. Damit ist die Keimzelle für eine der prägendsten Künstlergruppen Englands des 20. Jahrhunderts gelegt.

    Die Autorin erzählt in einem flüssigen Stil die Lebensgeschichte der berühmten Stephen-Schwestern. Virginia, die Fragile, zerbrechlich, ätherisch. In einem engen Korsett der Konventionen der Zeit gefangen, die eigentlich nur schreiben möchte.

    Vanessa, die ältere Schwester, die schöne, nach dem Tod des Vaters lebenslustig, anziehend, die nur malen möchte.

    Es gelingt der Autorin wunderbar den Zeitgeist Londons um 1900 einzufangen. Beim Lesen fühlt man sich in die Zeit versetzt, spürt die Zwänge, denen Frauen damals unterworfen waren.

    Die Protagonisten, allen voran Virginia und ihre Schwester, werden sehr lebendig geschildert. Die Runden der Intellektuellen, die sich in ihrem Haus in versammeln, sind so anschaulich beschrieben, dass ich meinte, mit im Salon zu sitzen. Alle hier versammelten illustren Figuren sind sehr gut und authentisch beschrieben. Als ich dann zu den einzelnen Personen recherchierte, fand ich heraus, dass vieles sehr wirklichkeitsnah geschrieben ist.

    Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt der Bloomsbury-Reihe. Allen, die sich für Zeitgeschichte und die in ihr existierenden Persönlichkeiten interessieren, lege ich dieses Buch an Herz. 5 Lesesterne von mir!

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  • 5 Sterne

    lilalesemaus, 25.06.2022

    Als Buch bewertet

    Auftakt einer Trilogie um Virgina Woolf und die „Bloomsberries“

    Die Liebenden von Bloomsbury“ ist der Auftakt einer Trilogie um die Bloomsbury Group, zu deren Gründerinnen Virgina Stephen (später Woolf) und ihre Schwester Vanessa (später Bell) zählten. Sie veränderten die Kultur in England dauerhaft und prägend.

    Die Autorin Stefanie H. Martin erzählt in ihrem Roman die Geschichte der jungen Virgina Stephen, die später zu der berühmten Virgina Woolf werden wird. Schon das wunderschön gestaltete Cover weist darauf hin.

    Nachdem der Vater von Virginia und ihrer Schwester Vanessa gestorben ist, beschließen die zwei Schwestern gemeinsam mit zweien ihrer Brüder ein Haus in Bloomsbury zu beziehen und eine „Wohngemeinschaft“ zu gründen. Zu der damaligen Zeit eine kleine Revolution. Damit ist die Keimzelle für eine der prägendsten Künstlergruppen Englands des 20. Jahrhunderts gelegt.

    Die Autorin erzählt in einem flüssigen Stil die Lebensgeschichte der berühmten Stephen-Schwestern. Virginia, die Fragile, zerbrechlich, ätherisch. In einem engen Korsett der Konventionen der Zeit gefangen, die eigentlich nur schreiben möchte.

    Vanessa, die ältere Schwester, die schöne, nach dem Tod des Vaters lebenslustig, anziehend, die nur malen möchte.

    Es gelingt der Autorin wunderbar den Zeitgeist Londons um 1900 einzufangen. Beim Lesen fühlt man sich in die Zeit versetzt, spürt die Zwänge, denen Frauen damals unterworfen waren.

    Die Protagonisten, allen voran Virginia und ihre Schwester, werden sehr lebendig geschildert. Die Runden der Intellektuellen, die sich in ihrem Haus in versammeln, sind so anschaulich beschrieben, dass ich meinte, mit im Salon zu sitzen. Alle hier versammelten illustren Figuren sind sehr gut und authentisch beschrieben. Als ich dann zu den einzelnen Personen recherchierte, fand ich heraus, dass vieles sehr wirklichkeitsnah geschrieben ist.

    Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt der Bloomsbury-Reihe. Allen, die sich für Zeitgeschichte und die in ihr existierenden Persönlichkeiten interessieren, lege ich dieses Buch an Herz. 5 Lesesterne von mir!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 20.06.2022

    Als Buch bewertet

    "Virginia und die neue Zeit" ist der Auftakt der Saga "Die Liebenden von Bloomsbury" und ist den frühen Jahren Virginia Woolfs gewidmet.

    Die sogenannten "Bloomsberries" waren eine Gruppierung junger Engländer, die, interessiert an Kunst, Philosophie und Wissenschaft, sich regelmässig zusammenfanden und nicht nur angeregt diskutierten, sondern sich auch über die konservativen Zwänge der englischen Gesellschaft hinweg setzten. Mitbegründerinnen waren die Schwestern Vanessa und Virginia Stephens, später bekannt als Vanessa Bell und Virginia Woolf, die nach dem Tod ihrer Eltern zusammen mit zwei ihrer Brüder in einer Wohngemeinschaft lebten und somit ihren Künsten nachgehen konnten. Eine alleinstehende junge Frau, alleine wohnend - das war damals so gut wie undenkbar.

    Stefanie H. Martin fängt gekonnt die Stimmung des beginnenden 20. Jahrhunderts ein, ganz allein durch den stimmigen Schreibstil, ohne ständige Requisitenplatzierung wie es leider einige neuere AutorInnen heutzutage praktizieren. Man taucht in diese Zeit einfach ein und hat ganz klare Bilder vor Augen.
    Es ist ein unaufgeregter, gewissenhaft recherchierter und sehr intelligenter Gesellschaftsroman, der eindringlich die Probleme zeigt, die gerade junge Frauen hatten, wenn sie selbständig leben und wirken wollten. Die Dialoge zwischen den "Bloomsberries" während ihrer Treffen sind nicht nur intellektuell, sondern durchaus witzig.

    Wer in diesem Buch eine wissenschaftliche Analyse der Woolfschen Literatur sucht wird sicher nicht fündig, aber dafür gibt es ja auch Sachbücher... wer aber ein einfühlsames Porträt der jungen Virginia Woolf und der aufkeimenden Moderne erleben möchte, der wird mit diesem Band seine helle Freude haben. Mit dem Hintergrundwissen habe ich große Lust bekommen eines ihrer Werke zu lesen.
    Ich habe die ersten Jahre der jungen Leute im Londoner Stadtteil Bloomsbury sehr genossen und geliebt und freue mich schon auf den zweiten Band, der im Herbst erscheint und der Vanessa Bell gewidmet ist.

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 20.07.2022

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Es gibt so viele berühmte Schriftstellerinnen, die ich zwar vom Namen her kenne, von denen ich aber noch nie ein Buch gelesen habe, aus welchen Gründen auch immer. Zum Glück gibt es allerdings viele Autorinnen, die Biografien in Romanform schreiben. Als ich darauf aufmerksam wurde, dass Stefanie H. Martin eine Saga über die Frauen von Bloomsbury geschrieben hat, wurde ich neugierig und wollte das Buch unbedingt lesen.
    Virginia Woolf und ihre Schwester Vanessa standen in diesem Buch im Vordergrund. Sie lebten in einer Zeit, wo es nicht schicklich war, wenn Frauen unverheiratet eine Wohnung mieten wollten. Deshalb zogen sie nach dem Tod des Vaters mit ihren beiden Brüdern zusammen. Ich fand es ausgesprochen interessant zu lesen, in welchen Kreisen sie sich bewegten. Ich habe viel über die Einstellungen der damaligen Zeit erfahren, denn die Autorin hat sehr ausführlich über alles geschrieben.
    Um so ausführlich über ein Leben schreiben zu können, bedarf es wirklich einer aufwendigen Recherche. Zumal es sich ja nicht nur um eine Person handelte. Ich fand dies alles wirklich sehr interessant und gestehe, dass ich manches Mal sogar im Netz nach weiteren Daten und Informationen gesucht habe. Nun war ich neugierig und wollte wesentlich mehr erfahren. Auf jeden Fall steht nun das eine oder andere Buch von Virginia Woolf auf meiner langen Lesewunschliste.


    Fazit:
    Dieses Buch ist jetzt erst der Auftakt der Saga und ich bin gespannt, was mich in den beiden folgenden Büchern erwartet. Aber zunächst gebe ich gerne eine Leseempfehlung für dieses Buch ab. Wer also ebenfalls daran interessiert ist, mehr über die Lebenden und vor allem Liebenden von Bloomsbury zu erfahren, sollte hier zugreifen. Erstaunlich, wie bewegt das Leben für manche Leute war.

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  • 5 Sterne

    Katharina G., 30.07.2022

    aktualisiert am 31.07.2022

    Als eBook bewertet

    Stefanie H. Martin widmet sich im ersten Band ihrer Bloomsbury Saga Virginia Woolf die zu einer der bedeutendsten SchriftstellerInnen der Moderne werden wird.

    Die Geschichte dreht sich um Virginia und ihre Schwestern die nach dem Tod des Vaters und mehrere schwerer Verluste nach Bloomsbury ziehen müssen. Die Schwestern wollen nur eines, dem übergriffigen Stiefbruder entkommen. Besonders Virginia leidet sehr an seinen unangebracht en Avancen und gerät so immer wieder in psychische Kreisen und manische Phasen. Aus der Not heraus gründen sie mit den anderen Brüdern zusammen die Wohngemeinschaft Bloomsbury die bald zum Treffpunkt der Künstler und Boheme avanciert.

    Virginia will sich auf keinen Fall den Gesellschaftlichen Gepflogenheiten unterordnen und denkt nicht einmal daran zu heiraten und das Heimchen am Herd zu geben. Sie will nur eines. Schreiben, koste es was es wolle.

    Besonders interessant fand ich wie authentisch Virginia dargestellt wurde mit all ihrem Temperament, ihrer Instabilität aber auch ihrer Entschlossenheit und ihrer Bestimmtheit sich von niemandem ihre Freiheit nehmen zu lassen und sich ihren Weg als Schriftstellerin zu erkämpfen. Auch die Gesellschaftlichen Gepflogenheiten und die Tagespolitik der Zeit in der der Roman spielt kamen nicht zu kurz wodurch eine Art sittenbild entstand das wirklich interessant war und das deutlich machte wogegen sich Virginia beschlossen hat aufzubegehren.
    Ich fand den Roman wirklich sehr toll und auch wenn schwere Schicksalsschläge geschildert wurden gut zu lesen.

    Nun bin ich gespannt und freue mich darauf mich mit dem Werk von Virginia Woolf näher zu beschäftigen.

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  • 4 Sterne

    Elke V., 19.07.2022

    Als Buch bewertet

    Virginia Woolf und ihre Zeit

    Den Auftakt der dreiteiligen Saga über das Leben einzelner bedeutender Mitglieder der Bloomsbury Group bildet der erste Roman "Die Liebenden von Bloomsbury", der vom Leben der Schriftstellerin Virgina Woolf und ihrer Schwester Vanessa Bell, einer Malerin, und ihrem sich regelmäßig treffenden Zirkel von Cambridge Absolventen, handelt. Obwohl der Untertitel des Buches darauf verweist man dürfe erwarten der Fokus liege hier hauptsächlich auf den biografischen Ereignissen der Virginia Woolf, so sind es doch die Schwestern und ihr enges Beziehungsgefüge, die den Kern der Geschichte bilden. Da es sich um eine fiktive Nachzeichnung möglicher biografischer Ereignisse anhand von fundierter Recherche seitens der Autorin handelt, haben wir es hier nicht mit einem Roman zu tun, der spannungsgeladenen Ereignissen entgegen sehnt, sondern mit dem gelungenen Versuch das damalige Leben am Ende des viktorianischen Zeitalters nachzuzeichnen. Die Sehnsucht der jungen Frauen nach Selbstbestimmung und Berufung tritt deutlich zutage.

    Virginias Rolle ist die einer zerbrechlichen Frau, die psychisch instabil auf sich achten muss, ansonsten vor Empfindsamkeit nur so strotzt, eloquent und eitel auftritt, süchtig danach ist geliebt zu werden-besonders von ihrer Schwester Vanessa. Diese Liebe ist so inniglich inszeniert, dass ich mich gefragt habe, wie weit sie ging. Als ihr Schwager seine Liebe zu ihr entdeckt, ist sie unter ihren Gefühlswirren bereit ihr eigenes künstlerisches Schaffen von ihm infrage stellen zu lassen, was zeigt wie sehr sie um Anerkennung bemüht war und wie groß die Selbstzweifel an ihren Fähigkeiten waren, siehe dazu S.427 und 428.

    Die Lebendigkeit dieser Geschichte zeichnet sich durch eine sehr hohe Dialogdichte aus, einer äußerst bildreichen Sprache, die sogleich einen inneren Film vor dem geistigen Auge ablaufen lässt, was mich mehr als gut unterhalten hat. Die Charaktere wirken authentisch. Sehr wichtig ist die Rolle des Clives, der zu Studienzeiten in Paris war und uns erst als weltoffener, gebildeter junger Mann begegnet, der die schöne Vanessa heiratet und später auch Gefallen an der geistreichen Virginia findet. Sein Hobby, die Jagd, pflegt er auch in Bezug auf Frauen. Er braucht ungeteilte Aufmerksamkeit, davon hängt seine Zuneigung maßgeblich ab. Plötzlich fühlt er sich von der Intelligenz Virginias angezogen, denn sie schreibt ihm regelmäßig Briefe, zu einer Zeit, in der seine Frau sich ausschließlich um den Nachwuchs und später um ihre Malerei kümmert. Doch genau was er anscheinend anziehend findet, macht ihm insgeheim auch Angst, genau wie die Suffragetten, die vehement das Frauenwahlrecht fordern und die Virginia bitte nicht in ihrem Roman "Melymbrosia" erwähnen soll. Die geistig unabhängigen Schwestern bräuchten ihn eigentlich beide nicht.

    Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass es inhaltlich bei den Treffen der Bloomsburies um Philosophie, Literatur und Kunst gegangen sei. Das wiederum musste im Roman dem ständigem Gerede von Sex und gleichgeschlechtlicher Liebe weichen, wohl als Merkmal sich gerade in dieser Hinsicht befreien zu wollen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, nur weil man endlich vulgär über Tabuthemen reden konnte, würde es in die Freiheit geführt haben.

    Ich hätte mir noch ein wenig mehr Informationen über die schriftstellerischen Ereignisse Virginias gewünscht und tiefgreifendere Dialoge bei den Treffen im Gordon Square 46. Auch bleibt offen, wie sie zu der Ehefrau von Leonard Woolf wurde. Auch das Ausmaß ihrer bipolaren Störung fließt nur unzureichend in die Geschichte ein.

    Dennoch freue ich mich auf den 2. Teil der Saga und kann dieses Buch Interessierten dieser Zeit empfehlen.

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