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Taschenbuch 8.30
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  • 5 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 02.07.2019

    Als Buch bewertet

    Auf meiner Hitliste für Jugendbücher ganz weit oben

    Tatsächlich den Abschluss schaffen, das Kindergeld retten, ein Jahr parken müssen, um die Schulpflicht zu erfüllen oder einfach nur seinen Eltern einen Gefallen tun? Vielfältig sind die Gründe dafür, warum Julian, Liza, Tariq, Max und ihre Klassenkameraden hier die Schulbank drücken oder besser gesagt an einer „Bildungsmaßnahme für Flachpfeifen“ teilnehmen. Ganz klar, voll verkackt haben sie es bisher, sonst säßen sie ja nicht hier, oder?

    Als Leser darf man die Truppe ein Jahr lang begleiten und erfährt, kapitelweise abwechselnd von Julian und Liza aus der Ich-Perspektive erzählt, was so abgeht. Während sich Julian erst einmal eine Schultüte aus feinstem Gras gönnt, damit er das Ganze mehr oder weniger gechillt angehen lassen kann, muss Liza so richtig für ihr Ziel vor Augen kämpfen, weil sie ihr Tourette Syndrom so völlig einnimmt. Was Tariq und Max betrifft, will ich hier gar nicht zu viel verraten, weil der Autor das so gekonnt häppchenweise preisgibt und damit unheimlich viel Spannung erzeugt, die ich unter keinen Umständen zerstören möchte. Aber bei allen vieren erfährt man nach und nach, warum sie den Stempel Versager aufgedrückt bekommen haben, welche Kurse ihnen jetzt helfen, davon wie ihnen Lehrer das Leben zur Hölle gemacht haben, aber vermehrt auch von solchen, die sich mit Engagement und Feingefühl mit Kräften für ihre Schüler einsetzen, von einem Projekt, das sie in Gruppenarbeit umsetzen sollen, was ein hartes Stück Arbeit bedeutet, auch von ihren vielfältigen Problemen zuhause und nicht zuletzt vom Wert von Freunden.

    Der Schreibstil des Autors ist absolut mitreißend. Er lässt die Geschichte abwechselnd von Liza und Julian aus der Ich- Perspektive erzählen, was einen den beiden stets unheimlich nah sein lässt. Man kann sich hineindenken und hineinfühlen und damit verstehen, warum es dazu gekommen ist. Tom Limes schafft es nicht nur durch deren Schicksale Verständnis und Betroffenheit beim Leser zu erzeugen, sondern er lässt auch eine ganze Palette an Gefühlen miterleben. Orientierungslosigkeit, Entsetzen, Hoffnung, Ängste und Wut, aber auch Schmetterlinge im Bauch, all das ist zuhauf vertreten. Zeitgleich ist die Geschichte auch spannend. Erst nach und nach erfährt man die Geheimnisse der einzelnen Mitspieler, das wichtige Medienprojekt wackelt nicht nur einmal und auch sonst fiebert man beim Lesen einfach mit, ob denn am Ende aus allen doch noch etwas wird, was man sich ja so wünscht. Sprachlich passt der Stil absolut, um jugendliche Leser sofort anzusprechen und zum Lesen zu motivieren. Pointiert, mit viel Witz und unheimlich vielfältigen, kreativen Bildern, peppt er seine Geschichte richtig auf. „Na ja mein Bonzenvater ritzt an meiner Nabelschnur.“, "Dein Tariq-Style - also da ist noch Luft nach oben. Viel Luft.", oder „ab der Siebten buchte ich in Mathe ein stabiles Sechserabo“ sind nur zwei Beispiele für Julians Ausdrucksweise. Liest man Worte wie „mich scheuerte dieses Gedankenkarussell richtig wund“, oder „eine nervtötende Runde Kopf-ADHS“, denke ich weiß jeder ganz genau, was bei den Betroffenen gerade im Kopf abläuft. Auch an Situationskomik mangelt es nicht, der Spaß kommt also auf keinen Fall zu kurz beim Lesen.


    Liza und Julian ist man natürlich durch die Erzählperspektive am nächsten, die beiden mochte ich deshalb auch von Anfang an richtig gerne. Sie sind vielschichtig gezeichnet und mit Profil versehen, wie auch Tariq und Max, die mir ebenfalls nach und nach richtig ans Herz gewachsen sind. Unter den Nebendarstellen haben mir Lehrer Pfeiffer und auch Hugo Holz richtig gut gefallen, weil sie wissen, wie sie ihre Schüler aus der Reserve locken und ihnen auch mit dem nötigen Respekt begegnen. Wie immer muss es auch solche geben, auf die man einen Hass entwickeln kann. Hier fällt es mir schwer zwischen Mittlinger, dem Mahtefolterknecht und Julians Vater für den gilt „In seinem rechtwinkligen Kosmos gab es keinen Raum für Versager. Da gab es nur Macher und Versager, Fleißige und Dumme und das hatte er mir bei meinem beginnenden Schussabsturz nach dem Start aufs Gym in aller Ausgiebigkeit und mit Ausdauer und beeindruckender Lautstärke erklärt.“, den ersten Platz für Abscheulichkeit zu vergeben. Richtig witzige Nebenfigur ist z.B. Francois, der Zuckerbäcker mit dem pinken Lieferwagen, der für so manchen Lacher gesorgt hat.

    Ein kleiner Wehmutstropfen war für mich zu Beginn, dass Julian, den ich ja von Anfang an super gern mochte, seine eigene Hanfplantage am Fensterbrett hat und für ihn gilt „Seit weit über einem Jahr rauchte ich mindestens eine Tüte am Tag, verdammt noch mal.“ Später fand ich aber genau das toll, dass sich der Autor auch dem Thema gewidmet hat, denn man darf auch lesen warum es dazu kam, „Zuverlässig habe ich damit all den fucking Schulfrust Richtung Erträglichkeit gedrosselt, habe sie vieles mit dir liebes Gras erlebt, und nun hatten wir uns entfremdet… auseinandergelebt?, und erfährt auch wie schwer es ist, davon wieder wegzukommen, „Obwohl… mein Suchtzentrum hatte null Verständnis für die irre Idee, nicht mehr zu kiffen. Oh Gott, wie fremdgesteuert konnte man sein?“

    Ausgezeichnet gefällt mir, dass der Autor nicht verurteilt, keinen Zeigefinger erhebt, aber es ihm trotzdem gelingt, hervorragend herauszustellen, woran es in unserem System hinkt. Die Kids mit ADHS Pillen ruhigstellen, „Komm zu wunder.pille und wähle aus hundert Symptomen, was auf dein Kind zutrifft und wir konfigurieren dir die optimale Pille für dein Kind.“, oder auch eine völlige Überbewertung von IQ- Tests, „Stellt euch unsere Intelligenztests mal in irgendeinem Naturvolk vor. Die wären da voll aufgeschmissen!“ – „Das heißt unsere Intelligenztests messen nur, ob du das erfüllst was in unserer Gesellschaft als intelligent bezeichnet wird und nicht andere Kompetenzen, wie z.B. Bilder malen, lieb gucken, Joints bauen? Sind nur zwei Beispiele, wie er es pointiert und mit Witz an den Mann bringt.

    Alles in allem alle Daumen hoch, völlige Begeisterung und absolute Leseempfehlung für dieses Top Jugendbuch, das man eigentlich jedem, der in der Schule Probleme hat oder mit solchen zu tun hat, die diese haben, in die Hand drücken müsste.

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  • 5 Sterne

    Leseschneckchen555, 02.07.2019

    Als Buch bewertet

    Du bist was Besonderes, egal wie tief du im Dreck steckst

    Die vier Jugendlichen Liza, Julian, Tariq und Max finden sich in einer Bildungsmaßnahme wieder, um ihren Hauptschulabschluss nachzuholen. Jeder einzelne von ihnen hat seine ganz eigene Geschichte und Gründe, warum er diesen Abschluss bisher nicht erreicht hat. Zunächst will niemand von ihnen etwas von den anderen Teilnehmern wissen. Auch die Motivation hält sich in Grenzen. Dann bekommen sie eine Aufgabe. Es startet ein Schulprojekt, in dem sie von ihren Träumen für die Zukunft berichten sollen. Das stößt nicht bei jedem Schüler auf große Begeisterung. Trotzdem raufen sich die Jugendlichen irgendwann zusammen. Sie lernen einander kennen und akzeptieren. Freundschaften bilden sich und sogar eine süße erste Liebe entsteht. Eine positive Entwicklung findet statt, zu der neben den Freunden auch einige der neuen Lehrpersonen ihren Teil beigetragen haben.

    Auf dieses Buch war ich nicht nur wegen dem Titel, sondern auch Dank des vielversprechenden Klappentextes extrem neugierig. Noch bevor aber die eigentliche Story der Schüler begann, war ich schon ein Fan. Denn allein die Widmung zu Beginn des Buches hat mich berührt. Sicher erinnert sich jeder an Ereignisse, aus eigenen Schultagen, aus denen der Kinder oder des Freundeskreises, die nicht so gut liefen. So fand auch ich schnell einige Situationen, die mir schon ähnlich untergekommen sind. Umstände zu denen ich nur zustimmend nicken oder fassungslos mit dem Kopf schütteln konnte. Durch die zwei wechselnden Perspektiven, aus Julians und Lizas Sicht, konnte ich mich auch rasch in ihre Gefühle und Gedanken hineinfinden und fühlte mich schnell wohl mit ihnen. Was mich aber am meisten begeisterte, war der Humor, der in diesem Buch ganz groß mitschwingt. Ein Dauergrinsen und so mancher laute Lacher sind also vorprogrammiert. Julian, der hin und wieder gern mal eine Tüte raucht und mit dem die Story beginnt, hat es mir persönlich am meisten angetan. Sofort waren mir seine Stärken bewusst und auch seine Handlungen konnte ich absolut nachvollziehen. Aber auch alle anderen Charaktere wurden mir schnell sympathisch und brachten gute Stimmung in das Buch. Gestik, Mimik, Aussehen und Kommentare waren perfekt aufeinander abgestimmt und ließen einen genialen Film vor meinem inneren Auge entstehen. Würde diese Geschichte jemals verfilmt, wäre ich die erste, die im Kino säße. Denn der Unterhaltungswert dieses Jugendromans ist einfach grandios.
    Aber nicht nur Schüler spielen in diesem Buch eine bedeutende Rolle, sondern auch die Lehrer spiegeln ein Bild der Wirklichkeit wider. Zum einen gibt es jene verständnislosen Lehrer, die sich nicht die Mühe machen, auf einzelne Schüler einzugehen und nur ihren Arbeitsplan einhalten. Und es gibt diejenigen, die genauer hinschauen, ein Gespräch einfordern, welches tiefer greift und nicht nur Möglichkeiten aufzeigen, sondern auch Hilfestellungen bieten, etwas aus seinem Leben zu machen und zu erreichen.
    Das Buch hat einige Emotionen in mir aufgerüttelt, mich begeistert und am Ende wirklich happy gemacht. Ein wunderbar kurzweiliger Ausflug in den Schulalltag und in die Probleme, die, wenn es wirklich schlecht läuft, dieser mit sich bringen kann. Beste Unterhaltung für Jugendliche genauso wie für Erwachsene.

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  • 5 Sterne

    Nadine L., 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    Allein der Titel hat mich sofort zum grinsen gebracht. Deswegen wollte ich wissen, was sich hinter diesem ungewöhnlichen Cover verbirgt. Es versprach eine interessante Geschichte zu werden und ich wurde nicht enttäuscht.

    Der Schreibstil ist fesselnd. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man merkt, dass der Autor genau weiß, wovon er schreibt und das macht das Buch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis. Das Buch wird aus der Sicht von Julian und Liza jeweils abwechselnd geschrieben. Da auf dem Buchrücken von vier Personen geschrieben wurde, hatte ich auch mit vier Sichtweisen gerechnet.

    In dem Buch geht es um Julia, Liza, Tariq und Max. Alle befinden sich nicht mehr in der regulären Schullaufbahn. Sie wurden von der Schule geworden oder haben sie verlassen. Deswegen befinden sie sich nun in einer Maßnahme um dort ihren Hauptschulabschluss zu machen.

    Interessant fand ich, wie unterschiedlich die Charaktere sind, die man im Buch immer wieder kennen lernt. Alle haben ihre eigene Geschichte.
    Ganz besonders hat mich das Schicksal von Liza berührt, die aufgrund einer Erkrankung und des darauf folgenden Mobbings in der Maßnahme gelandet ist.

    Eine Aktion der vier hat mich sehr berührt und mich selber an ehemalige Mitschüler denken lassen, die die Schule aufgrund der Schulleistungen verlassen mussten.

    Mit dem Ende habe ich nicht so gerechnet. Es war mir ein bisschen zu perfekt. Ob das Ende wirklich oft so eintritt, kann ich nicht beurteilen, aber ich kann es mir nur schwer vorstellen.

    Mich hat das Buch berührt, aber auch begeistert und man merkt wie authentisch die Schicksale sind.

    Ich vergebe verdiente 5/5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Reading Maddox Girl 3, 09.07.2019

    Als eBook bewertet

    Eine Geschichte, die mir die harte Realität vor Augen geführt hat…mit wunderbaren Charakteren, viel Witz- aber auch vielen Themen, die zum Nachdenken angeregt haben….mit unterstützenden Personen- aber auch mit dem Gefühl des Alleinseins und der Ohnmacht….mit einer neugewonnenen Clique in der füreinander einstehen eine große Rolle gespielt hat….einer wunderbaren Liebe, die mehr im Hintergrund gespielt hat (mir aber trotzdem Schmetterlingsflattern im Bauch beschert hat) und die mich wirklich sehr stark mitfühlen und hoffen hat lassen.

    Absolut empfehlenswert

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