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  • 4 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 02.09.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buchcover ist absolut gelungen. Es erwirkt Aufmerksamkeit, macht neugierig und passt perfekt zum Inhalt.

    An den Schreibstil von Thomas Raab musste ich mich anfangs erst einmal gewöhnen, aber dann fand ich gut hinein und das Buch ließ sich flüssig und angenehm lesen.

    Teilweise fand ich die Geschichte durch viele beteiligte Personen etwas verwirrend, besonders gegen Ende hin. Aber dennoch war am Ende alles verständlich aufgeklärt.

    Für ein kleines Dorf, Glaubenthal, kam sehr viel zusammen. Gefallen hat mir die Darstellung des "typischen" Dorfes mit all dem Getratsche und Co. Sehr gut getroffen.
    Auch die Charaktere sind toll. Die alte Frau Huber hatte ich mir noch etwas garstiger vorgestellt, aber auch so ist sie mir irgendwie ans Herz gewachsen. Ganz besonders auch im Zusammenhang mit der kleinen Amelie und dem Wolf. Das ging ein wenig ans Herz.

    Der Krimi ist aber definitiv nicht zu verachten. Es macht sehr neugierig, was als nächstes passiert und wie die Zusammenhänge anfangen sich zu entschlüsseln. Ein Spaß zum mit "ermitteln".

    Fazit: Ein außergewöhnlicher Krimi mit einer angenehmen Spur Humor und sogar ein klein wenig fürs Herz. Ich würde wieder ein Buch von Thomas Raab lesen.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 24.09.2018

    Als Buch bewertet

    Neue Krimireihen sind immer sehr interessant: entweder fesseln sie einen gleich oder man denkt sich „alles schon mal gelesen...“...

    Thomas Raab hat mit „Walter muss weg“ nun auch nicht „das Rad neu erfunden“, aber wie sollte er auch. Alles ist doch irgendwie schon mal erzählt worden und so „wiederholen“ sich die Autoren zwangsläufig immer irgendwie bzw. ähneln sich Bücher und Geschichten teilweise.

    Und doch hat dieser Krimi etwas ganz Eigenes.
    Und ich empfand ihn auch nicht als typischen Krimi...

    Hannelore Huber ist eine herrliche Protagonistin, ein wenig „knurrig“, ein wenig schräg, einfach gut. Sie ist alles andere als langweilig und das allein ist schon mal super.
    Dazu kommt dann noch die Geschichte vor „idyllischer“ Kulisse:
    Walter Huber. Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen ist er verstorben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil allerdings konsequent aneinander vorbei. Folglich freut sich die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut sich zu früh. Denn vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt Walters Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist Walter? Thomas Raab erzählt mit großartigem schwarzem Humor, wie sich die grantige Huberin inmitten eines zwielichtigen Dorfkosmos auf die Suche nach ihrem verschollenen Ehemann begibt. Unterstützung erhält sie dabei ungebeten von einer fremden rotzfrechen Göre, die zumindest einen vielversprechenden Nachnamen trägt: Glück.
    Die Dorfidylle stinkt hier zum Himmel und Thomas Raab erzählt das so schön schwarzhumorig, dass man sich der Geschichte gar nicht mehr entziehen kann. Der Geschichte nicht und schon gar nicht der Hannelore, grins.

    Spannend, aber doch hat man irgendwie das Gefühl, es handele sich nicht um einen typischen Krimi – im positiven Sinne, versteht sich.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jam, 10.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Einfach hingehen!, spielt die alte Huber mit dem Gedanken, sich zu dieser fremden schwarzen Witwe an den Tisch setzen und die Dame fragen: >Muss ja ein inniges Verhältnis zu meinem Mann gewesen sein, wenn Sie hier so losplärren!< „
    Seite 57

    Endlich ist er da, der von Hannelore Huber langersehnte Tag: Sie kann ihren Gatten zu Grabe tragen! Doch leider ist nichts, wie es auf den ersten Blick aussieht, da sind ein paar Leichen zu viel, auch eine trauernde Witwe ist überzählig, genauso wie die Herren in Schwarz, nur ihr Walter fehlt.
    Ein Leben lang zum Teufel gewünscht, muss sie ihn jetzt, wo er nicht mehr lebt, suchen gehen – und ein paar andere Wahrheiten entdecken!

    Was für ein scheinbar ruhiges Örtchen Glaubenthal. Und was für eine Geschichte! Hanni, eine Protagonistin, die ihresgleichen sucht. Störrisch, ihren eigenen Kopf durchsetzend, ihr Herz schon vor langer Zeit verschlossen und den Schlüssel verloren. So struppig und widerborstig und manchmal auch furchteinflößend wie ihr vierbeiniger Begleiter, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte.

    Sie spart auch nicht mit Weisheiten, da wird über unsere Gesellschaft gelästert (Ins Einkaufszentrum am Stadtrand fahren, um BioBio zu kaufen, statt beim Bauern ums Eck.) genauso wie über ihre Mitmenschen oder sich an früher erinnert, als dem Kaffee noch keine motorischen Fähigkeiten durch Anglizismen angedichtet wurden.

    „Wie konnte sie an diesem vermeintlichen Freudentag auch nur vergessen, mit welchen Schwachköpfen diese herrliche Gegend besiedelt ist.“ (Seite 60)

    Hannelore beginnt ihre Ermittlungen auf eigene Art, in ihrer dem Alter geschuldeten Langsamkeit und oft gesellschaftlichen Unsichtbarkeit wird sie unterschätzt und ermittelt schneller und präziser als das ungleiche Polizeiduo Swoboda und Unterberger-Sattler.
    Und gegen Ende findet sie ihre Ruhe, ihren Walter und auch der Schlüssel zu ihrem Herzen taucht wieder auf…

    Es hat ein wenig gedauert, bis ich mit Hanni (und dem Schreibstil) warm wurde, dafür habe ich sie auf den letzten Seiten umso mehr ins Herz geschlossen und ein paar Tränen zerdrückt!

    Thomas Raab schreibt mit einem schier unglaublichen Wortwitz. Und es heißt aufmerksam lesen, denn das Tempo, in dem er Anspielungen einfließen lässt ist beachtlich!

    Ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der seinesgleichen sucht!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 29.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    *Bitterböser Krimiauftakt mit Huber Hannis erstem Fall*
    Mit „Walter muss weg“ hat Bestseller-Autor Thomas Raab den Auftakt einer neuen Krimireihe vorgelegt, der mich mit seinem humorvollen, oft bitterbösen Erzählstil amüsiert und bestens unterhalten hat, aber nicht völlig überzeugen konnte.
    Der klamaukige, etwas arg überdrehte Einstieg erinnerte mich im Stil stark an die urkomischen Regionalkrimis à la Kluftinger und konnte mich zunächst nicht so recht überzeugen. Die Entwicklung der facettenreichen Geschichte rund um den verstorbenen Ehegatten der grantigen Huberin, dem falschen Leichnam im Sarg und den beginnenden Nachforschungen der neugierigen Alten schreitet zunächst sehr langsam voran. Dann aber gewinnt die Handlung doch mit unerwarteten Wendungen und nachdenklich stimmenden Szenen zunehmend an Tiefe. Die Ereignisse verdichten sich immer mehr, ohne sich zu überschlagen, und mit den kumulierenden Verwicklungen steigt auch die Spannungskurve. Nach und nach offenbart sich dem Leser ein ziemlich verschachtelter und kniffliger Kriminalfall, der allerdings bisweilen ins Abstruse abgleitet.
    Die Krimihandlung ist angesiedelt im fiktiven Glaubenthal, einer abgelegenen Streusiedlung und vermeintlichen Postkartenidylle: eine hochanständige Dorfgemeinschaft und Natur pur mit sanften Hügeln, dichten Wäldern und ausgedehnten Moorlandschaften. Sehr bissig, pointiert und mit herrlicher Ironie gewürzt bringt Raab dann aber die ländliche Dorfgemeinschaft mit entlarvenden Alltagsbeobachtungen wie ihren zwielichtigen Aktivitäten, ihrer Spießigkeit und Doppelmoral auf den Punkt.
    Neben der sehr gelungen Hauptfigur mangelt es auch nicht an etlichen skurrilen Nebenfiguren, die mit ihren Macken und verschrobenen Lebensweisheiten bestens zu unterhalten wissen.
    Hervorragend gelungen ist Raab seine Protagonistin, die recht grantelige, 70jährige Huber Hanni, die sich anfangs keineswegs als sympathische Alte präsentiert, im Laufe der Handlung auch sehr liebenswerte Züge zeigt und ihr Herz am rechten Fleck hat. Während die polizeiliche Ermittlungsarbeit von einem recht dilettantischen Ermittlungsduo eher erfolglos im Hintergrund verläuft, gewinnt die alte Huber immer mehr an Profil und avanciert allmählich zur gewitzten Hobby Miss Marple. Bei dem immer mysteriöser werdenden Fall stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an und begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen. Wenn auch gänzlich ungebeten erhält sie dabei tatkräftige Unterstützung von der kleinen, unerschrockenen Tochter einer Zugereisten und einem zugelaufenen, unerwartet anhänglichen Wolf.
    Der Autor versteht es, in den skurrilen, aber spannenden Fall einige überraschende Wendungen und jede Menge witzige, äußerst unterhaltsame Episoden einzuflechten. Die ein oder andere Slapstick-Einlage oder bestimmte Kalauer waren mir aber doch zu viel des Guten.
    Insgesamt verwendet Raab allerdings einen sehr herausfordernden, recht anstrengend zu lesenden Erzählstil, in den man sich erst einlesen muss und der sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Um ihn mit all seinen Wortspielen und bissigen Seitenhieben richtig genießen zu können, muss man den Roman wirklich langsam und konzentriert lesen und sich die genial konstruierten Sätze mit ihren humorvollen Pointen auf der Zunge zergehen lassen.
    FAZIT
    Ein sehr außergewöhnlicher, anspruchsvoll geschriebener Krimi mit hohem Unterhaltungswert und viel Sprach- und Wortwitz! Auftakt einer etwas derben, herrlich bösen Krimireihe rund um die grantige Huber Hanni als neue „Miss Marple“ von Glaubenthal!

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 03.09.2018

    Als Buch bewertet

    "Walter muss weg" ist ein gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe aus der Feder des Bestselalerautors Thomas Raab, in der Fau Huber ermittelt. Diese läuft bereits in ihrem ersten Fall zu Höchstform auf.

    Der Inhalt: Schön ist es hier und idyllisch. In Glaubenthal scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, aber das täuscht, den auch hier stinkt manches gewaltig zum Himmel. Da gibt es doch die eine oder andere Leiche in diversen Kellern. Und eine davon ist Hannis Ehemann. Die beiden haben fast ihr ganzes Leben zusammen verbracht, aber nun ist er tot, und zwar unter äußerst mysteriösen Umständen. Die alte Huberin freut sich nun auf ihren wohlverdiensten Ruhestand. Aber bei der Beerdigung fällt der Sarg in die Grube, springt auf und es liegt der falsche Leichnam drinnen. Wo ist verstorbener Ehemann?

    Noch jetzt habe ich ein Schmunzeln auf den Lippen. Wir lernen eine außergewöhnliche Dorfgemeinschaft kennen. Allen voran unsere neue Ermittlerin, die Huberin. Ich sehe jetzt noch die entsetzten Gesichter vor mir, als sich der Sargdeckel geöffnet hat. Der Schreibstil der Autors ist mal etwas anderes. Der schwarze Humor ist ja an jeder Ecke zu finden. Und die grantige Huberin sehe ich direkt vor mir. Die Charaktere sind ja wirklich toll beschrieben, man kann sich von den Dorfbewohner ja wirklich ein tolles Bild machen. Ein wirklich perfektes Gesamtpaket!

    Für mich eine wunderbare Unterhaltungslektüre, die mir äußerst spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Das Cover ist ja auch ein echter Hingucker und passt wunderbar. Gerne vergebe ich für diesen humorvollen Krimi 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    27 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitleser, 04.09.2018

    Als Buch bewertet

    Bissig!

    "Walter muss weg" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Thomas Raab.

    Zum Inhalt:
    Hannelore Huber ist nicht ganz unglücklich, als ihr Mann Walter stirbt. Ihre Pläne von der neu gewonnenen Freiheit platzen jedoch umgehend, als Walters Sarg bei dessen Beerdigung eine ganz andere Leiche offenbart. Da Walters Leiche verschwunden bleibt, muss Hannelore selbst ermitteln.

    Und dies tut sie mit Inbrunst in dem kleinen Ort Glaubenthal, einem biederen Dorf mit all seinen Bewohnern, die doch so manche Leichen im Keller und es faustdick hinter den Ohren haben. Ein herrliches Dorfgeklüngel mit Feindseligkeiten, Klatsch und Tratsch - und eben Hannelore.

    Bewertung:
    Herrlich fein und bissig beschreibt Thomas Raab die sozialen Geflechte des Dorfes und seiner Bewohner. Ich habe mich beim Lesen in der Sprache des Buches völlig verloren und teilweise das Gefühl gehabt, selbst vor Ort zu sein und im "Brucknerwirt" den Gesprächen zu lauschen.

    Fazit:
    Bissiger schwarzer Humor!

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  • 5 Sterne

    20 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angelika T., 01.10.2018

    Als Buch bewertet

    Thomas Raab ist allseits für seine (bereits verfilmten) “Metzger-Krimis” bekannt - umso neugieriger war ich auf seinen neuen Fall!
    Frau Huber, um die siebzig Jahre alt und davon 53 Jahre mit ihrem Walter verheiratet, muss nun von ihm Abschied nehmen. Zwar ist er auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, aber Hanni ist eher erleichtert, als in Trauer versunken. Dennoch gibt es ihr ordentlich zu Denken, als da an Walters Grab eine weitere, ehrlich trauernde Witwe weint…
    Hanni ist eine gute Beobachterin und eine kluge dazu. Gekonnt gelingt es ihr, einem makaberen Betrug auf die Schliche zu kommen - und erlebt am Ende auch noch eine Überraschung!
    Thomas Raab überrascht mit einer resoluten, alten Dame, die erst langsam ihre Gefühle wieder ausgräbt und Nähe zulässt. Knorrig, knarzig, ein bisserl bärbeissig, aber irgendwie auch total liebenswert ist sie, und der Leser begleitet sie durch Höhen und Tiefen, voller Humor und Situationskomik, aber auch Sentiment, Tiefgang und Lebensweisheit. Man taucht sofort ein in die romantische Umgebung Glaubenthals, die so im krassen Gegensatz zu den Geschehnissen steht.
    Thomas Raab ist echt ein Meister des Humors und Wortwitzes, er versteht es, skurrile Geschichten mit viel Spannung, aber auch Gefühl und leisen Tönen zu erzählen. Ich habe diesen Krimi voller viel Spaß und Spannung gelesen und kann ihn nur empfehlen!

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  • 4 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 12.10.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Im beschaulichen Glaubenthal, einem abgelegenen Dorf mit Postkartenidylle, verstirbt Walter Huber unter äußerst mysteriösen Umständen. Walter und Hannelore Huber haben zwar ihr gesamtes Leben miteinander verbracht, aber konsequent aneinander vorbei gelebt, deshalb hinterfragt Hanni auch nicht Walters Tod, denn sie ist froh, dass er endlich weg ist. Doch Hanni hat sich zu früh gefreut, bei Walters Beerdigung fällt vor der versammelten Trauergemeinde der Sarg in die Grube, öffnet sich und präsentiert einen falschen Leichnam.
    Thomas Raab erzählt die Geschichte mit herrlich bösartigem, sarkastischen Humor. Die Ereignisse sind sehr skurril und die Handlung nimmt ständig unvorhersehbare Wendungen. Alles in allem ein gutgemachter Dorfkrimi mit überraschendem Ende. Auch die Gestaltung des Buchumschlages passt super zum Inhalt.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 12.10.2018

    Als Buch bewertet

    Witwe Hubers Premiere. Auf dem Land kommen die Leichen wenigstens an die frische Luft! Glaubenthal: Umgeben von ausgedehnten Wäldern liegt es in einer sanften, von wildromantischen Schluchten durchzogenen Hügellandschaft. Doch der schöne Schein trügt – dieses Dorf hat es in sich. Das bekommt auch Hannelore Huber auf der Beerdigung ihres Mannes zu spüren. Denn im Sarg liegt nicht ihr (wenig) geliebter Walter, sondern ein völlig Fremder, eine falsche Leiche. Und in Glaubenthal ist es mit der Idylle vorbei. Eine abgelegene Postkartenidylle: sanfte Hügel, dichte Wälder, anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es besser, schließlich lebt sie am Rande des Dorfes Glaubenthal, und so manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs neuem Roman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut sich zu früh. Vor den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist der verstorbene Ehegatte? Groß war die Vorfreude auf ein beschauliches Leben in Harmonie. Sie hatte sich auf ihr Leben als Witwe im idyllisch gelegenen Örtchen Glaubenthal schon so gefreut. Doch Hannelore Huber muss schnell erkennen, dass die Geruhsamkeit noch warten muss. Auf ihre alten Tage wird Hannelore Huber nun Privatermittlerin. Thomas Raab erzählt mit großartigem schwarzem Humor, wie sich die grantige Huberin inmitten eines zwielichtigen Dorfkosmos auf die Suche nach ihrem verschollenen Ehemann begibt. Unterstützung erhält sie dabei ungebeten von einer fremden rotzfrechen Göre, die zumindest einen vielversprechenden Nachnamen trägt: Glück. Diese Geschichte ist definitiv etwas für Leser, die gerne mitdenken, Zusammenhänge erfassen und Intrigen aufdecken! Ein komplexer Krimi mit mehreren Handlungssträngen, die toll ineinander verwoben sind. Für alle Fans von anspruchsvollen Krimis. Erschreckend, zu was Menschen imstande sind. Super! Köstlich komisch mit hoffentlich zahlreichen Folgen!

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 29.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein genialer erster Fall für die alte Huberin

    Auf dem Land kommen die Leichen wenigstens an die frische Luft!
    Frau Huber ermittelt – Der erste Fall

    Inhalt:

    Glaubenthal. Eine abgelegene Postkartenidylle. Sanfte Hügel, dichte Wälder, anständige Bürger, Frischluft sowieso. Hannelore Huber aber weiß es besser, schließlich lebt sie am Rande dieses Dorfes, und so manches stinkt hier gewaltig zum Himmel. Ganz besonders die Leichen in diversen Kellern. Und eine davon steht im Mittelpunkt von Thomas Raabs furiosem neuen Kriminalroman: Hannis Ehemann. Unter äußerst mysteriösen Umständen kam er ums Leben. Aber wozu hinterfragen! Hauptsache tot. Die beiden haben zwar beinah das ganze Leben miteinander verbracht, den größten Teil allerdings aneinander vorbei. Und zwar konsequent. Folglich freut sich die alte Huber nun auf ihren wohlverdienten Ruhestand – doch sie freut sich zu früh. Vof den Augen der versammelten Trauergemeinde fällt der Sarg in die Grube, springt auf und offenbart einen falschen Leichnam. Da stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wer diesen Toten auf dem Gewissen hat oder was in Glaubenthal sonst noch alles in den Gräbern herumliegt, sondern vor allem: Wo ist ist der verstorbene Ehegatte?
    Thomas Raab erzählt mit großartigem schwarzem Humor, wie sich die grantige Huberin inmitten eines zwielichtigen Dorfkosmos auf die Suche begibt und zu ermitteln beginnt. Unterstützung erhält sie dabei ungebeten von einer fremden rotzfrechen Göre, die zumindest einen vielversprechenden Nachnamen trägt: Glück.

    Meine Meinung:

    Einfach genial. Der schwarze Humor ist köstlich und die absolut gelungenen Wortspiele lassen kein Auge trocken. Auf dieses gelungene Werk muss ich nun ein ernstes Buch lesen, damit sich meine Lachmuskeln wieder entspannen könnnen.

    Die alte Huber, die grantiger gar nicht sein könnte, habe ich trotzdem sofort ins Herz geschlossen. Sie sagt was sie denkt, steckt ihre Nase gerne in Angelegenheiten anderer Leute und Vorwitz ist ihr zweiter Vorname.
    Vorschreiben lässt sie sich gar nichts, tut was sie für richtig hält. Eine resolute alte Dame, die sich so auf ihren Ruhestand gefreut hat, wenn da nicht die verschwundene Leiche wäre. Die lässt ihr nämlich keine Ruhe und somit fängt die Arbeit für sie nun erst richtig an.

    Die Charaktere waren alle sehr authentisch und nicht zu übertrieben dargestellt. Ich komme selbst vom Land und weiß wovon ich rede. Seltsame Vögel gibts überall, aber auf Dörfern summiert sich das irgendwie. Vom Bürgermeister, der zugleich der Dok im Dorf ist, wie praktisch, über den Bestatter, den Pfarrer, jede Menge Bauern und bis hin zu ganz frisch Zugezogene, ist alles dabei was das Herz begehrt. Jeder kann irgendwen nicht leiden, da ist Krawall vorprogrammiert.

    Die Story wird rasant erzählt, gemeine Cliffhanger an den Enden der knackig, kurzen Kapiteln sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Mit jeder Seite kommt man gemeinsam mit der alten Huberin, die einem immer einen Schritt voraus zu sein scheint, dem Geheimnis ein Stück näher.
    Das Ende hält dann nochmal die ein oder andere Überraschung bereit. Hier hat wirklich alles gepasst.
    Der Schreibstil war super, modern und ließ sich flüssig lesen.
    Das Cover ist absolut gelungen und ein echter Hingucker. Es passt wie Faust aufs Auge.

    Fazit:

    Wer auf außergewöhnliche Ermittler, in diesem Fall eine grantige aber doch irgendwie liebevolle alte Damen steht, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es trieft nur so vor schwarzem Humor und gelungenen Wortspielen. Ich habe mich köstlich amüsiert. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin K., 16.10.2018

    Als eBook bewertet

    Virtuoser Start der Huber-Reihe

    Der österreichische Sprachakrobat Thomas Raab, vielen sicherlich wegen seiner (teilweise bereits verfilmten) Adrian-Metzger-Fälle - bekannt, zelebriert mit seiner neuen silver-/gold-ager-Protagonistin Hannelore Huber (oder kurz "Hanni" oder "Huberin" genannt) in "Walter muss weg" aufs Neue, wie sich das "große Kino" an Politik, Sex und Crime auch in einer kleinen 300-Seelen-Ortschaft wie Glaubenthal abspielen kann.

    Wie gewohnt stellen bei Raab der Kriminalfall/Tote/Leichen bloss die Rahmenhandlung dar (zumindest interpretiere ich seine Krimis so).
    Hauptteil sind seine gesellschaftlichen, weltpolitischen, wirtschaftlichen und philosophischen Betrachtungen, die von genauer Beobachtungsgabe zeugen und deren Analyse mit spitzer Feder kredenzt werden.

    Besonders gut haben mir seine Beispiele gelebter Integration am Lande oder sein Hinschauen auf das Thema Altersarmut - insbesondere bei Frauen bzw. zu welchen "Stilblüten" sich deshalb jemand genötigt fühlt - gefallen.

    Es ist eine Freude, Raabs Einsatz und Spiel mit der deutschen Sprache zu verfolgen! So wird zB von Hanni das Wort "Gemahl" nach dem Ableben ihres bedingt geschätzten Gatten zu einem "GEH MAL".

    Generell ist Raabs Schreibstil virtuos, spielerisch, häufig humorvoll, ironisch und sarkastisch, aber er vermag sehr wohl auch "tiefe" (emotionale) Töne anzustimmen:
    Beispielweise hat mich der Dialog der 6jährigen Amelie Glück mit ihrer Mutter über den Tod sehr berührt und an "Sofies Welt" von Jostein Gaardner erinnert. Amelie versteht aufgrund ihres Alters jedes Wort noch wortwörtlich und kann den Euphemismus der Erwachsenen/ihr Unvermögen über den Tod klar zu sprechen, noch nicht nachvollziehen.

    Zusätzlich hinterläßt auch Raabs Musiker-Background seine Spuren im Werk, einerseits in der Sprachrhythmik, andererseits durch das Einstreuen eingängiger Lied(texte), deren Melodien beim (Weiter-)Lesen unweigerlich im Hirn nachhallen.

    Fazit:
    Frau Huber ist ein weiteres virtuoses Glanzstück von Thomas Raab! Das Cover mit dem Zusatz "Frau Hubers erster Fall" läßt auf eine Fortsetzung hoffen, bei der ich sicherlich wieder dabei bin!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edith S., 05.11.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Endlich! Endlich ist Walter tot. Lange musste Hannelore Huber an seiner Seite aushalten. Ein Giftzwerg war er und Hannelore hat ihn endlich vom Hals. Da macht es auch nichts das er im Puff, in den Armen einer Prostituierten gestorben ist. Doch bei der Beerdigung fällt der Sarg in die Grube und springt auf. Doch darin liegt nicht Walter, sondern der Chef des Bestattungsunternehmens. Doch wo ist Walter? Und wo die Prostituierte?
    Da die Polizei unfähig ist, ermittelt Hanni Huber selbst.

    Was für eine Geschichte, voller schwarzem Humor und Wortwitz. Man möchte es kaum aus der Hand legen und freut sich dass das wohl der Beginn einer Reihe von Fällen ist, die Hannelore Huber zum Ermitteln bekommt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FreizeitLeser, 04.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Bissig!

    "Walter muss weg" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Thomas Raab.

    Zum Inhalt:
    Hannelore Huber ist nicht ganz unglücklich, als ihr Mann Walter stirbt. Ihre Pläne von der neu gewonnenen Freiheit platzen jedoch umgehend, als Walters Sarg bei dessen Beerdigung eine ganz andere Leiche offenbart. Da Walters Leiche verschwunden bleibt, muss Hannelore selbst ermitteln.

    Und dies tut sie mit Inbrunst in dem kleinen Ort Glaubenthal, einem biederen Dorf mit all seinen Bewohnern, die doch so manche Leichen im Keller und es faustdick hinter den Ohren haben. Ein herrliches Dorfgeklüngel mit Feindseligkeiten, Klatsch und Tratsch - und eben Hannelore.

    Bewertung:
    Herrlich fein und bissig beschreibt Thomas Raab die sozialen Geflechte des Dorfes und seiner Bewohner. Ich habe mich beim Lesen in der Sprache des Buches völlig verloren und teilweise das Gefühl gehabt, selbst vor Ort zu sein und im "Brucknerwirt" den Gesprächen zu lauschen.

    Fazit:
    Bissiger schwarzer Humor!

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  • 5 Sterne

    13 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bluesky_13, 04.09.2018

    Als Buch bewertet

    Wo ist denn die Leiche hin?

    INHALT
    Hannelore Huber gönnt sich an diesem Tag einen ordentlichen Schluck Eierlikör in ihrem Löskaffee. Für sie ist heute fast ein Feiertag, denn heute findet die Beerdigung von ihrem Mann Walter statt.
    Nun freut sich Hanni auf ein ruhiges Leben hier in Glaubenthal. Der längst überfällige Tod ihres Mannes Walter war endlich eingetreten. Sie hoffte nun, noch ein paar angenehme Jahre ohne ihn genießen zu können.

    MEINE MEINUNG
    Dieses Buch geht schon mit sehr viel Humor los. Obwohl es hier um den Tod geht, hat der Autor hier sehr viel Witz verwendet.
    Walter und Hanni sind über 50 Jahre verheiratet und die Ehe war für Hanni eine Qual. Es war keine Liebesheirat und das lies der Walter sie auch einige Male merken. Da war der Tod vom Walter für Hanni ein Geschenk Gottes.
    Nun kann sie doch hoffentlich den Rest ihres Lebens in Glaubenthal genießen.
    Doch als den vier Sargträgern der Sarg auskommt, offenbart sich alles. Da liegt nicht der Walter drinne, sondern der Bestatter und zwar nicht besoffen sondern tot.

    Der Autor hat hier eine außergewöhnlich Schreib- und Ausdrucksweise gewählt, die den Leser ständig zum lachen bringt. Also ich habe an so mancher Stelle echt Tränen gelacht und geschmunzelt sowieso. Für mich eine wahre Tragikkomödie, die sich wunderbar liest.

    In diesem Werk liegt der falsche Tote im Sarg und nun geht die große Suche los. Wo ist Walter? Jetzt ist Hanni wirklich traurig. Sie glaubt erst an ihre Freiheit, wenn sie Walter tot sieht.

    Der Autor hat hier an Sarkasmus nicht gespart und so ein Dorfleben kreiert, das vor Boshaftigkeit nur so strotzt.
    Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten, so das es nicht langwierig wirkt. Das Buch hat eine gewisse Schärfe, da es ja um den Tod geht. Man muss also diese Art von Humor und auch Sarkasmus mögen, wenn man mit diesem Werk Spaß haben möchte.

    Da ich Sarkasmus und genau diese Art von Humor mag, war ich hier sehr gut unterhalten und vergebe daher auch die vollen 5 Sterne.

    Bluesky_13
    Rosi

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  • 4 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 08.09.2018

    Als Buch bewertet

    Im ländlichen Glaubenthal, einem kleinem Dorf mit idyllischer Hügellandschaft, freut sich Hannelore Huber (genannt die Huberin) über die Beerdigung ihres Mannes Walter. Nach 52 langen und ungeliebten Ehejahren erhofft sie sich ein beschauliches Dasein als Witwe. Wie ihr der Bürgermeister und Arzt des Dorfes mitgeteilt hat, starb ihr Mann im Bordell. Doch als bei der Beerdigung der Sarg durch ein Missgeschick aufspringt, liegt darin nicht die Leiche ihres Mannes sondern der tote Bestatter Albin. Doch wo ist Walter abgeblieben?
    Die Polizei kann ihn auch nicht finden, so beschließt die Huberin, sich höchstpersönlich um die Sache zu kümmern. Was nun folgt, ist absoluter Wahnsinn an Verfolgungen, noch mehr Leichen, Unfällen und einem Großbrand - die Polizei ist hier gefordert - kommt aber nicht nach!

    Diese unglaubliche Geschichte ist gespickt mit schwarzem Humor. Allerdings musste ich mich anfangs erst an den etwas ungewöhnlichen Schreibstil des Autors in diesem Buch gewöhnen. Die anfangs eher grantige, den Menschen aus dem Weg gehende, Huberin wurde mit jedem Kapitel sympathischer. Sie hatte kein leichtes Leben und das hat sich in ihrem Wesen nieder geschlagen. Doch sie besitzt dennoch ein gutes Herz, das ein kleines Mädchen ihr aufgehen lässt. Auch für sämtliche Verwicklungen findet sie ohne großes Tamtam eine annehmbare Lösung. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Band dieser neuen Reihe mit der Huberin!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin K., 17.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Virtuoser Start der Huber-Reihe

    Der österreichische Sprachakrobat Thomas Raab, vielen sicherlich wegen seiner (teilweise bereits verfilmten) Adrian-Metzger-Fälle - bekannt, zelebriert mit seiner neuen silver-/gold-ager-Protagonistin Hannelore Huber (oder kurz "Hanni" oder "Huberin" genannt) in "Walter muss weg" aufs Neue, wie sich das "große Kino" an Politik, Sex und Crime auch in einer kleinen 300-Seelen-Ortschaft wie Glaubenthal abspielen kann.

    Wie gewohnt stellen bei Raab der Kriminalfall/Tote/Leichen bloss die Rahmenhandlung dar (zumindest interpretiere ich seine Krimis so).
    Hauptteil sind seine gesellschaftlichen, weltpolitischen, wirtschaftlichen und philosophischen Betrachtungen, die von genauer Beobachtungsgabe zeugen und deren Analyse mit spitzer Feder kredenzt werden.

    Besonders gut haben mir seine Beispiele gelebter Integration am Lande oder sein Hinschauen auf das Thema Altersarmut - insbesondere bei Frauen bzw. zu welchen "Stilblüten" sich deshalb jemand genötigt fühlt - gefallen.

    Es ist eine Freude, Raabs Einsatz und Spiel mit der deutschen Sprache zu verfolgen! So wird zB von Hanni das Wort "Gemahl" nach dem Ableben ihres bedingt geschätzten Gatten zu einem "GEH MAL".

    Generell ist Raabs Schreibstil virtuos, spielerisch, häufig humorvoll, ironisch und sarkastisch, aber er vermag sehr wohl auch "tiefe" (emotionale) Töne anzustimmen:
    Beispielweise hat mich der Dialog der 6jährigen Amelie Glück mit ihrer Mutter über den Tod sehr berührt und an "Sofies Welt" von Jostein Gaardner erinnert. Amelie versteht aufgrund ihres Alters jedes Wort noch wortwörtlich und kann den Euphemismus der Erwachsenen/ihr Unvermögen über den Tod klar zu sprechen, noch nicht nachvollziehen.

    Zusätzlich hinterläßt auch Raabs Musiker-Background seine Spuren im Werk, einerseits in der Sprachrhythmik, andererseits durch das Einstreuen eingängiger Lied(texte), deren Melodien beim (Weiter-)Lesen unweigerlich im Hirn nachhallen.

    Fazit:
    Frau Huber ist ein weiteres virtuoses Glanzstück von Thomas Raab! Das Cover mit dem Zusatz "Frau Hubers erster Fall" läßt auf eine Fortsetzung hoffen, bei der ich sicherlich wieder dabei bin!

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  • 5 Sterne

    20 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wir G., 08.09.2018

    Als Buch bewertet

    Da geht es ja drunter und drüber im kleinen Glaubenthal. Und nicht nur Walter muss weg, sondern auch der und die Eine oder Andere. Wenngleich es zahlreiche Leichen gibt, geht es dennoch eher beschaulich und definitiv nicht blutrünstig zu - obewohl, die eine oder andere Blessur muss schon ertragen werden. Herrliche Wortspiele und Gedankensprünge, da muss man aufpassen, dass man nichts verpasst. Das Stilmittl der arg verkürzten Sätze - bis der Satz teilweise aus nur einem Wort besteht - ist vielfach eingesetzt. Vielleicht ein bisschen zu viel, aber immer stimmig. So liest es sich auch frisch und frei von der Leber weg. Das Zwerchfell gerät derweil auch in Mitleidenschaft. Schöner hintergründiger, teils schwarzer Humor. Kann man lesen. Soll man auch.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 20.09.2018

    Als Buch bewertet

    Von diesem Autor wollte ich schon immer mal ein Buch lesen, werden sie doch als besonders schwarzhumorig charakterisiert, was mich stets neugierig macht.

    Der Stil hat mir von Anfang gefallen, trotzdem habe ich eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich so richtig warm geworden bin mit dieser eigenwilligen Geschichte und ihren ebenso eigenwilligen Figuren. Es war nicht immer einfach zu lesen, nix nur so für nebenbei *g*. Ich musste mich konzentrieren, weil so vieles zwischen den Zeilen mitschwingt und der Autor immer wieder auf geniale, für mein Empfinden durchaus anspruchsvolle Weise mit Sprache, Worten und Satzbau jongliert.

    Vordergründig wirkt es erst mal schräg und ein bisschen verworren. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, offenbart dieses Buch mit der Zeit eine erstaunliche Komplexität und Tiefe hinsichtlich der Menschen und ihrer Beziehungen untereinander. Kaum etwas und kaum einer ist am Ende tatsächlich so, wie es zu Beginn den Anschein hatte. Die Aufklärung der skurrilen, teilweise in Slapstickmanier geschilderten Ereignisse hat mich überrascht.

    Ja, es gibt Leichen und kriminelle Verstrickungen, dennoch würde ich dieses Buch nicht als Krimi einordnen, selbst wenn der Untertitel lautet „Frau Huber ermittelt, der erste Fall“. Das nehme ich jetzt mal für Ironie. Tragikomödie trifft es für mich vielleicht am ehesten. Aberwitzige und lustige Szenen wechseln mit schmerzlichen Einblicken in menschliches Unglück und verletzte Seelen. Auch wird so manche bittere Wahrheit aus- und gesellschaftliche Ungerechtigkeit angesprochen.
    Tatsächlich steht auf dem Cover einfach nur „Roman“, warum wird er als Krimi beworben?

    Eine ganze Reihe unterschiedlichster Charaktere bevölkern und beleben diese Geschichte, für mich manchmal nicht ganz leicht auseinanderzuhalten. Obwohl es sich bei Glaubenthal um einen überschaubaren Schauplatz handelt, gibt es nicht nur eigenwillige Dörfler, sondern ein ziemlich breites Spektrum quer durch die Gesellschaft. Das macht die Sache interessant, zumal es so gut wie kein schwarz-weiß gibt, sondern alle Schattierungen von grau. Ganz besonders und tatsächlich ausschließlich liebenswert waren für mich die kleine Amelie und ihre Mama.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 09.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Endlich Witwe! Nach 53 unglücklichen Ehejahren kann Frau Huber der Zukunft endlich mit Freuden entgegenblicken - mehr oder weniger. Denn die Beerdigung ihres Ehemannes Walter läuft völlig aus dem Ruder, als der Sarg fällt und bricht und statt Walter der tote Bestatter Albin herausfällt. Walter wird doch nicht ... Frau Huber lässt all dies keine Ruhe und so beginnt sie mit ihren Nachforschungen.
    Fast die gesamten 370 Seiten erzählen den Verlauf eines Tages, an dem jedoch so viel geschieht, dass woanders zwei Wochen dafür nicht ausreichen dürften. Jede Menge Leichen, die jeweils dort auftauchen, wo sie nicht hingehören: In falschen Gräbern, im Moor, im Obstgarten; Verfolgungsjagden, obskure Gestalten - und zwischendrin immer wieder Frau Huber. In Glaubenthal, dem Ort dieses Geschehens, scheint es drunter und drüber zu gehen.
    Es grenzt fast schon ans Slapstickhafte, wenn Leichenwagen durch die Luft fliegen und ihre Fracht ans Freie befördern, Men-in-Black-artige Gestalten rote Rosen in Gräber werfen oder Frau Huber mit Wolf durch den Wald rennt. Doch es ist nicht nur die Handlung allein, die das Besondere dieser neuen Krimireihe ausmachen: Thomas Raab, der Autor, ist ein Sprachkünstler sondergleichen, der mit Worten spielt und jongliert, dass einem beinahe schwindlig wird. Mit einem unglaublichen Gespür für Doppel- und Vieldeutigkeiten der Sprache entstehen Sätze, die fast schon kunstvoll wirken: "An jenen wenige Körperteilen, die da aus dem Schlamm ragen, dem rechten nackten Knie, rechtem Arm, einem Teil des an der Schläfe aufgeschlagenen Gesichtes, hat allerlei Getier begonnen, nicht nur am Zahn der Zeit nagen zu wollen." Und auch nicht an Gesellschaftskritik sparen: "Öxit, Dexit, Fraxit, Ixit, Grexit, Poxit, weiß der Teufel, damit sich irgendwann in diesem Jahrhundert die Menschen wenigstens wieder in Kleinkriegen ordentlich zerfleischen können, wenn sie schon kein drittes weltweites Gemetzel zusammenbringen!".
    Ein klasse Auftakt zu einer neuen Krimireihe um Frau Huber, von der ich gerne mehr lesen möchte!

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  • 4 Sterne

    Wisent, 24.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dieser Krimi ist nur etwas für Liebhaber. Für Liebhaber einer genau bemessenen, doppelbödigen Sprache. Der Schreibstil von Thomas Raab ist daher natürlich Geschmackssache.

    Ich empfehle deshalb vor dem Kauf reinzulesen bzw. sich die Leseprobe anzuschauen. Ich bin mir ja nicht sicher ob Herr Raab von natur aus so gut schreibt oder dies mit einiger Unterstützung aus dem Lektorat gelungen ist, fast jeden Satz so zu temperieren, dass sich sprachlich eine maximale Schlagkraft mit stets präsentem schwarzem Humor entfaltet. Deshalb empfinde ich es als Affront, dass der KiWi Verlag uns zwar den Titelbilddesigner und den Autorenfotograf verrät, nicht jedoch das Lektorat!

    Ein Beispiel gefällig für diese ungewöhnlich kauzige Sprache? "Ruckzuck schwingen die Fenster auf, stecken die Glaubenthaler ihre Köpfe heraus, als wäre Weltspartag und die längst geschlossene Postsparkasse wieder geöffnet. Mittlerweile kann sich ja sogar die Zweigstelle drüben in Sankt Ursula ihre Spargeschenke sparen, denn selbst in der Sockenlade zuhause findet die alte Huber bessere Zinsen."

    Da wird denn vor lauter Grinsen über die Macken und Schrullen der Dorfbewohner die eigentliche Geschichte zur Nebensache. Wer sich das fragt: die alte Huberin trägt nach Jahrzehnten zuneigungsloser Ehe ihren Mann zu Grabe. Er ging zum Herrgott direkt nachdem er kam. Das Kommen allerdings erledigte er zuvor in einem sehr irdischen Dienstleistungsbetrieb. Dummerweise fällt der Sarg bei der Beerdigung mit etwas zuviel Schwung in die Grube, der Deckel geht auf und drin liegt - nun ja- nicht Walter, der Mann der Huberin. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

    Ein wenig mehr Fokussierung auf die Handlung hätte das Lesen weniger anstrengend und flüssiger gemacht. Aber alles in allem ein lesenswerter, wenn auch sehr ungewöhnlicher Provinzkrimi.

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