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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 24.07.2021

    „...Nachdem sie vom Feld zurückgekommen war, lief Luise sofort zum Aussichtsposten. So nannte sie den kleinen Fleck in den Büschen hinter der Scheune ihres Hofes, von wo aus sie unbemerkt das Nachbarhaus beobachten konnte….“

    Mit diesen Sätzen beginnt ein spannender historischer Roman. Wir schreiben das Jahr 1943. In dem niederschlesischen Dorf Lindenau wartet Luise Reich darauf, dass Wolfgang, der Sohn des Lehrers, zum Erntedankfest da ist. Er wurde zum Reichsarbeitsdienst einberufen.
    Die Geschichte lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Er passt sich den Gegebenheiten an.
    Die Örtlichkeiten werden sehr gut beschrieben.

    „...Hier lagen die Bäckerei, ein Kolonialwarenladen, der größte Bauernhof von Lindenau und der Gerichtskretscham mit der uralten Dorflinde. Letzterer war ein wuchtiges Gebäude, in dem einst das Ortsgericht getagt hatte...“

    Auch die handelnden Personen werden ausreichend charakterisiert. Es sind nur kleine Andeutungen, die zeigen, wie der eine oder andere zum herrschenden Regime steht. Momentan scheint der Krieg noch weit weg. Das Leben im Dorf geht seinen geregelten Gang. Freundschaft und erste Verliebtheit spielt eine Rolle. Nicht nur Luise sehnt sich nach Wolfgang. Auch Christel, die Tochter des Bürgermeisters und Bäckers, hätte ihn gern zum Freund. Natürlich entstehen dadurch Reibereien zwischen den jungen Frauen. Christel versteht es, die anderen auf ihre Seite zu ziehen.
    Wolfgang allerdings interessiert sich für die Offizierslaufbahn. Das formuliert er so:

    „...Ich wäre sowieso eingezogen worden. Wäre in irgendeiner Kaserne ein bisschen geschliffen worden und hätte dann an die Front gemusst. So aber bekomme ich wenigstens noch genug beigebracht, um Offizier zu werden...“

    Auch auf den Hof von Luises Eltern steht eine Änderung an. Sie bekommen den polnischen Kriegsgefangenen Marian als Helfer zugeteilt. Der junge Mann stellt sich geschickt an, obwohl ihm die landwirtschaftliche Arbeit fremd ist. Luise bekommt mit, dass er etwas Deutsch kann. Sie gibt ihm heimlich Bücher zum Lesen. Beide führen viele Gespräche. Dadurch lernt Luise die polnische Sicht auf das Geschehen kennen.

    „...Polen schon immer kleine Land zwischen großen Nachbarn und oft besetzt. Wir wollen nur frei sein...“

    Marian verhält sich in jeder Situation gegenüber Luise korrekt. Allerdings deutet er ihr gegenüber die Kriegsverbrechen Deutschlands an. Davon aber will sie nichts hören. Trotzdem beschäftigt es sie. Noch glaubt sie an einen Sieg Deutschlands.
    Als die ersten Flüchtlinge durchs Dorf ziehen, wissen die Bewohner, dass sich der Wind gedreht hat. Haben Marian und Luise nun eine Chance?
    Sehr deutlich wird herausgearbeitet, dass es nicht nur deutsche Flüchtlinge gibt. Viele Polen mussten die Ostgebiete verlassen, die nun in sowjetischer Hand sind. Ihre neue Heimat wird jetzt Schlesien. Die deutsche Bevölkerung spürt, welche Rechte sich die Sieger gestatten.
    Während mancher schnell sein Fähnchen in den Wind hängt wie Christels Vater, trifft es andere hart.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Zeitverhältnisse mit all ihren Unwägbarkeiten werden sehr gut wiedergegeben. Nicht nur für die jungen Leute liegt die Zukunft im Dunkeln.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 28.07.2021

    Junge Liebe in dunklen Zeiten

    Inhalt:
    Niederschlesien, 1943: Es sind schwere Zeiten in dem kleinen Dorf Lindenau. Auf dem Hof der Familie Reich müssen alle mit anpacken, auch die junge Luise. Sie schwärmt heimlich für den drei Jahre älteren Wolfgang, ihre Verzweiflung ist groß, als er an die Front muss.
    In seiner Abwesenheit und gegen den Willen der Eltern freundet sie sich mit dem polnischen Kriegsgefangenen Marian an, der der Familie als Arbeitskraft zugeteilt wurde.
    Alle im Dorf warten sehnsüchtig auf den Frieden, aber niemand ahnt, dass es ihre Heimat dann nicht mehr geben wird …

    Fazit:
    Luise ist in den Nachbarn Wolfgang verliebt und erwartet sehnsüchtig seine Rückkehr vom Reichsarbeitsdienst, damit sie das Erntedankfest feiern können. Doch die Freude über seine Rückkehr währt nur kurz, da er schon bald wieder weg muss, da er Offizier werden will. Für Trauer und Trübsal bleibt Luise nur wenig Zeit, da sie nach der Schule auf dem elterlichen Hof mit anpacken muss. Ihre Tage sind von der harten Arbeit geprägt und sie freut sich mit ihren Eltern, als ihnen ein polnischer Zwangsarbeiter zugewiesen wird. Marian zeigt sich geschickt und arbeitswillig und er freundet sich mit Luise an, die schnell erkannt hat, dass er deutsch reden kann. Ob Marian Luises Herz erobern kann? Das müsst ihr leider selbst lesen.

    Vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges ist die Freundschaft zwischen Marian und Luise schon sehr problematisch, doch noch problematischer ist, dass der Krieg nicht vor Schlesien halt macht. Die Bedrohung rückt immer näher und viele Familien denken an eine Flucht, während Luises Vater sein Land nicht verlieren will. Ob Luise und ihre Familie den Krieg heil überstehen können?

    Das Buch begann sehr ruhig und recht romantisch, da die Heimat von Luise schön beschrieben wurde und auch ihre Schwärmerei für Wolfgang. Doch bald kommt eine Wendung und die Handlung wird immer spannender und ich fieberte mit Luise um das Heil ihrer Familie und Freunde.

    Die Charaktere waren sehr gut und zeitgemäß dargestellt und besonders Luise und Marian haben mein Herz erobert. Das Leben in dem Dorf und zu dieser Zeit war sehr hart, doch Luise und Marian schaffen es immer wieder sich schöne Momente und kleine Freuden zu verschaffen. Ich konnte mir ihr Leben sehr gut vorstellen und habe gerne meine Zeit mit ihnen verbracht.

    Die Kriegswirren wurden von der Autorin gut recherchiert und die Gefahr dieses Krieges war für mich regelrecht spürbar. Ich habe mich mit den Frauen versteckt und mit ihnen gebangt, die Zeit heil zu überstehen.

    Für die Familie wird es schlimm, als der Krieg für die deutschen verloren geht und immer mehr polnische Flüchtlinge in Schlesien eine neue Heimat finden. Die Rache an den Verlierern ist teilweise sehr grausam und ich hatte öfter Tränen in den Augen. Wird Marian seinen neuen Status jetzt gegen die Familie von Luise verwenden? Ob die Familie ihren Hof retten kann, oder selbst flüchten muss und wie sich Marian verhält, müsst ihr leider selbst lesen, es lohnt sich.

    Als ich mit dem Buch begonnen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es für Luise und die anderen Charaktere ausgeht. Die Autorin hat die Stimmung der damaligen Zeit mit all ihren Ängsten und Hoffnungen sehr gut eingefangen und ich hatte oft Gänsehaut. Ich hatte die Landschaft und den Ort vor Augen und konnte mir das Leben und die Menschen dort sehr gut vorstellen.

    Die Geschichte um Luise ist noch nicht zu Ende und ich hoffe jetzt auf die Fortsetzung, da ich spannende und bewegende Lesestunden hatte. Von mir eine überzeugte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Undine S., 09.08.2021

    ,, was uns durch die Zeiten trägt,, von Marion Johanning, dieses tolle Buch habe ich soeben beendet. Es ist einfach gut geschrieben und recherchiert,sodas ich es mit großem Interesse verschlungen habe.
    Es geht um die Geschichte der Familie Reich und das kleine Dorf Lindenau in den letzten Kriegsjahren 1943-45. Luise Reich, die Tochter, ist in dem Nachbarssohn Wolfgang verliebt. Als dieser aber an die Front geht verlieren sie sich aus den Augen. Luise hört lange nichts von ihm und viele Veränderungen im Dorf und bei ihnen auf dem Hof, lassen ihre Schwärmerei für Wolfgang in den Hintergrund rücken. Z.b bekommt Luise's Familie den polnischen Kriegsgefangenen Marian als Hilfe für den Hof zugewiesen. Mit der Zeit fühlt sich Luise zu ihm hingezogen, er nimmt sie ernst und sie lernt ihm ,besser deutsch zu sprechen. Von alldem sollten ihre Eltern aber nichts wissen, schließlich ist Marian ein Kriegsgefangener und kein Freund. Doch mit der Zeit Freunden sie sich richtig an und verbringen viel Zeit zusammen auf dem Hof. Die meisten Männer des Dorfes werden an die Front geholt, auch Luise's Vater. Doch dann kommt das Kriegsende, endlich, sehnsüchtig erwartet. Doch für die Dorfbewohner ist das Kriegsende nicht das Ende ihres Leidens. Da sie den Krieg verloren haben kommen die Polen und besetzen das Dorf. Sie werden enteignet und von ihren Höfen gejagt, mit nicht mehr als was sie tragen können. Ihre Zukunft ist mehr als ungewiss. Marian steht nun auf der Seite der Gewinner, was die Beziehung zu Luise fast unmöglich macht.
    Ich kenne, zum Glück, diese Zeit nicht aus eigener Erfahrung. Dies ist auch mein erster Roman mit diesem Thema. Tief bewegt lässt mich dieses Buch zurück. Da denkt man der Krieg,das Leid, ist vorbei, jetzt wird alles gut. Aber nein, es wird noch schlimmer. Man verliert alles was einem der Krieg noch nicht genommen hat. Für mich, die diese Zeit nicht erlebt hat, ist es einfach unvorstellbar. Gut das es Bücher wie dieses gibt, das auch wir diese Zeit besser kennenlernen und vielleicht verstehen können, aber vorallem nicht vergessen. Ich werde auf alle Fälle den nächsten Band auch lesen , ich möchte wissen ob es doch eine Zukunft für Luise und Marian gibt.
    Von mir eine absolute leseempfehlung und tolle, wohlverdiente 5*. Danke an die Autorin, Marion Johanning, für dieses leseerlebnis

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 13.07.2021

    Im Jahr 1943 gehörte Schlesien noch zu Deutschland. Hier lebte Luise Reich mit ihren Eltern und Geschwistern auf einem jahrhundertealten Hof. Luise ist verliebt in den Sohn ihrer Nachbarn. Wolfgang, so lautet sein Name und es sieht so aus als würde er ihre Liebe erwidern. Dann muss er an die Front. Und nicht nur er. Viele Männer aus dem Dorf werden kurz vor Kriegsende noch einberufen. Wie gut, dass es noch die Zwangsarbeiter gibt. Einer von ihnen, der Pole Marian, wohnt und arbeitet auf dem Hof der Reichs und Luise freundet sich mit ihm an.

    Marion Johanning war mir bereits von ihren vorherigen Büchern als sehr gute Autorin bekannt. Daher freute ich mich auch auf „Was uns durch die Zeiten trägt“ und ich wurde nicht enttäuscht. Sie schildert den Schrecken der Vertreibung in einer Art und Weise, die ich vorher so noch nie las. Zumal nicht nur die Situation der Vertriebenen ein Thema ist. Auch jene, die selbst ihre Heimat verloren und in die Häuser der Deutschen einzogen, waren keine Unmenschen. Sie mussten ebenfalls den Befehlen der Herrschenden gehorchen. Es gab berührende Schicksale, von denen Frau Johanning mit viel Herzenswärme schreibt.

    Mir gefiel das Buch ausgesprochen gut. Nein, niemals kann ich mich in das Leid der Menschen von damals hineinversetzen. Aber ich verstehe immer besser warum es so schwer war, dass Polen und Deutsche sich die Hand gaben. Ja, dass zuweilen bis heute noch nicht alles Taten vergeben wurden, das kann ich nachvollziehen. Das Schicksal von Luise und ihren Lieben geht bald weiter und ich bin sehr gespannt, ob die junge Frau dauerhaftes Glück findet. Der zweite Band erscheint hoffentlich recht bald.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine D., 25.07.2021

    WAS UNS DURCH DIE ZEITEN TRÄGT von der
    Autorin Marion Johanning

    Das mitreißende Porträt einer jungen Frau in Zeiten des Umbruchs und ein bewegender Roman über die Liebe von Bestsellerautorin Marion Johanning.
    Niederschlesien, 1943: Es sind schwere Zeiten in dem kleinen Dorf Lindenau. Auf dem Hof der Familie Reich müssen alle mit anpacken, auch die junge Luise. Sie schwärmt heimlich für den drei Jahre älteren Wolfgang, ihre Verzweiflung ist groß, als er an die Front muss.
    In seiner Abwesenheit und gegen den Willen der Eltern freundet sie sich mit dem polnischen Kriegsgefangenen Marian an, der der Familie als Arbeitskraft zugeteilt wurde.
    Alle im Dorf warten sehnsüchtig auf den Frieden, aber niemand ahnt, dass es ihre Heimat dann nicht mehr geben wird …

    Ein sehr schönes Cover, das die innige Liebe der Hauptcharaktere in einem historischen Roman zeigt. Die Autorin schreibt flüssig und sehr gefühlvoll über ein junges Mädchen, das sich im Kriegsgeschehen mit einem polnischen Arbeiter anfreundet. Der Leser erlebt Luises Schicksal während und nach dem Krieg hautnah mit, da man durch die bildliche Erzählungen mitten im Geschehen dabei ist. Marion Johanning hat sehr gut recherchiert. Nicht nur Deutschland hatte Flüchtlinge. Beim Lesen durchlebt man die Bedrohung, Verlust, Schmerz und die ganze Bösartigkeit des Krieges. Aber auch etwas positives wie Hoffnung und Sehnsucht, Freundschaft, Familienzusammenhalt und vor allem grenzenlose Liebe. Ich warte voller Vorfreude auf die Fortsetzung im Dezember.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 12.08.2021

    Dieser Roman spielt hauptsächlich in Lindenau, einem fiktiven Ort in Niederschlesien. Er umfasst die Zeitspanne von September 1943 bis Mai 1946.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und lässt sich gut lesen. Das Cover passt auch wunderbar zur Handlung und gefällt mir.

    Der Krieg ist weit von diesem deutschen Ostgebiet entfernt. Die Sorge der dort lebenden Menschen, gilt der Bewirtschaftung ihrer Gehöfte.

    Die 15-Jährige Luise Reich ist ein sensibles Mädchen, welches sehr viel leisten muss. Sie geht zur Schule. Anschließend muss sie auf Feld und Hof mit anpacken. Dann sind da noch die jüngere Schwester, Helene und ihr kleiner Bruder Wolfgang, für die sie Verantwortung mit trägt.
    Ihr Vater hat eine Behinderung an der Hand dadurch wurde es noch nicht zum Kriegsdienst eingezogen. Alle wehrfähigen männlichen Dorfbewohner sind Soldaten und kämpfen an den Fronten. Als Hilfe wird ein polnischer Kriegsgefangener der Familie Reich zugeteilt. Die landwirtschaftlichen Arbeiten gefallen ihm und er lernt sehr schnell die nötigen Abläufe auf dem Gut kennen. Mit Luise ihrer Unterstützung kann es sein Deutsch verbessern. So nach und nach kommen sich die beiden näher. Aber es darf nicht sein. Sie sind Feinde, die Deutsche und der Pole.
    Diese Liebelei und die Arbeiten auf dem Bauernhof nehmen einen sehr großen Teil der Handlung ein. Sehr tief lässt uns die Autorin an den Emotionen und Gefühlen des jungen Mädchens teilhaben.
    Doch irgendwann nimmt auch die Bedrohung im Ort zu. Man weiß nicht mehr wem man trauen kann und wem nicht. Die Bewohner sind entweder Nazis oder werden von diesen tyrannisiert.
    Langsam kommt das Thema im Buch zu Tage, weswegen ich es lesen wollte.
    Die Menschen fliehen teilweise aus ihrer Heimat. Viele, wie auch die Familie Reich, wollen bleiben. Als die letzten männliche Bewohner mobilisiert werden muss auch Vater Reich zum Volkssturm. Der Krieg ist verloren, trotz aller Naziparolen. Deutschland besiegt.
    Luise wird von ihren Emotionen gesteuert. Man kann es auch jugendlichen Leichtsinn nennen. Sie ist jung und naiv. Ihre Sorgen sind andere als die der Erwachsenen. Mit Marian möchte sie ihre Zukunft gestalten. Ihr Vater weiß es zu verhindern. Das ist es eventuell auch, dass ich mich mit ihr nicht richtig auseinander setzten kann.
    Als die Russen einmarschieren und das Dorf plündern, die Nazibonzen erschießen nach und nach das Dorf den Polen übergeben, glaubt Familie Reich noch immer, das es in ihrem Dorf für sie eine Zukunft gibt und bestellt weiter ihre Felder und Gärten. Leider müssen auch sie einsehen, das ihr Bemühen umsonst war und es für sie keine Zukunft mehr in Lindenau gibt.
    Sie müssen umsiedeln und schließen sich den Flüchtlingstrecks an.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katrin k., 27.07.2021

    Dieser Roman behandelt die Thematik der Vertreibung aus Schlesien nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine sehr anrührende und wunderbare Weise. Luise stammt aus einer Bauernfamilie, die ihre Landwirtschaft in Schlesien betreibt. Sie ist ein junges naives und unbedarftes Mädchen. Den Krieg übersteht die Familie relativ unbeschadet. Während andere aus ihrem Dorf Angehörige verlieren oder anderweitig zu schaden kommen. Der polnische Kriegsgefangene Marian geht der Familie auf ihrem Hof zur Hand. Er ist ein stiller und sanfter Charakter, während die jugendliche Luise impulsiv und ungestüm ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine geheime Freundschaft. Doch welche Zukunft erwartet sie? Und welche Zukunft haben ihre Heimatländer?
    Der Roman erzählt unaufdringlich und ohne jegliche Schuldzuweisung dafür aber spannende, und mit viel Gefühl, wie es den Menschen damals ergangen ist. Mir hat besonders gefallen, dass nicht nur die Vertreibung der Deutschen aus Schlesien thematisiert wurde, sondern auch die der Polen aus ihrer Heimat. Wie Machthaber über das Schicksal so vieler Menschen entschieden haben um ihren eigenen Vorteil bedacht. Ein Buch, dass mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird und das ich nur weiterempfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 30.07.2021

    Machtwechsel
    1943. Der kleine Ort Lindenau in Niederschlesien ist die Heimat von Luise Reich und ihrer Familie, die dort auf einem alten Bauernhof leben. Die Arbeit auf dem Hof ist hart, jeder muss zupacken, obwohl die Familie den polnischen Zwangsarbeiter Marian als Unterstützung zugewiesen bekommen haben. In Wolfgang, den drei Jahre älteren Sohn der Nachbarn, ist Luise heimlich verliebt, deshalb droht ihre Welt zusammenzubrechen, als Wolfgang wie viele andere aus dem Ort zum Frontdienst einberufen wird. Während Wolfgang seinen Kriegsdienst verrichtet, nähert sich Luise immer mehr Marian an, was ihre Eltern gar nicht gern sehen. Als Deutschland den Krieg verliert, untersteht Lindenau auf einmal der polnischen Regierung und der vormalige Zwangsarbeiter Marian gehört nun zu den Siegern…
    Marion Johanning hat mit „Was uns durch die Zeiten trägt“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der mit seinem farbenprächtigen, flüssigen und gefühlvollen Schreibstil von Anfang bis Ende zu überzeugen weiß und den Leser regelrecht an die Seiten fesselt. Per Zeitreise geht es zurück in das Jahr 1943, wo der Leser sich in Niederschlesien auf dem Hof der Reichs wiederfindet und dort bis 1946 verweilt, um die letzten Jahre des Krieges dort zu verbringen. Der Autorin gelingt es hervorragend, die düstere, erdrückende Atmosphäre empathisch wieder zu spiegeln, ebenso gelungen skizziert sie eine in sich zerrissene Dorfgemeinschaft, wo die einen den Nazis treu ergeben sind, während die anderen an deren Sieg zweifeln. Auch Wendehälse gibt es reichlich, Luises Vater ist einer davon, hauptsächlich, weil er sich sein Hab und Gut nicht nehmen lassen will und sich der Situation anpasst. Die Übernahme Schlesiens durch Polen bedeutet für viele, ihre Heimat zu verlieren und sich mit dem Nötigsten zu flüchten, andere harren aus, wollen ihren Besitz nicht verlassen und müssen sich den neuen Machthabern beugen, deren Willkür sie fortan ausgesetzt sind. Aber auch die Polen verlieren ihre Heimat an die Russen und mussten zudem unter den Gräueltaten der Deutschen extrem leiden. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und spulen während der Lektüre im Kopf des Lesers einen Film ab. Die eingepflegten Tagebuchausschnitte von Luise geben dem Leser Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlslage, zudem geben sie eine kleine Verschnaufpause zwischen den einzelnen Kapiteln.
    Den Charakteren wurde Leben eingehaucht, sie wirken authentisch, glaubwürdig und für ihre Zeit sehr realistisch in ihrem Handeln und Tun. Der Leser darf als unsichtbarer Gast in Lindenau einquartieren, um das Schicksal von Luise, ihrer Familie und den Dorfbewohnern zu verfolgen. Luise ist eine lebensfrohe junge Frau, die nie die Hoffnung verliert. Sie ist hilfsbereit, offen, mutig und vorausschauend, Niederschläge lassen sie immer stärker werden. Christel ist Luises Konkurrentin um Wolfgangs Zuneigung. Sie hält sich für etwas Besseres, zudem ist sie manipulativ und hält es mit der Wahrheit nicht so genau. Marian ist ein netter Mann, der Luise nicht nur ein guter Freund wird, sondern sie respektiert und ihr bei einigen Dingen die Augen öffnet. Aber auch Luises Familie, Wolfgang und einige andere Protagonisten wissen mit ihren Auftritten die Handlung interessant zu untermauern.
    „Was uns durch die Zeiten trägt“ ist ein spannender historischer Roman, der mit einer akribischen geschichtlichen Hintergrundrecherche sowie einer unterhaltsamen Geschichte mit authentischen Protagonisten den Leser durchgängig fesselt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tansmariechen, 19.07.2021

    1943 in Niederschlesien. Es fehlt an allem. Das Leben der Familie Reich auf ihrem Hof in dem Dorf Lindenau ist hart. Alle Hände werden gebraucht. So ist es für die junge Luise völlig normal, nach der Schule auf dem Hof zu arbeiten. Heimlich schwärmt sie für den älteren Nachbarsjungen Wolfgang. Wolfgang muss an die Front. Dem Hof wird der Kriegsgefangene Marian als Arbeitskraft zugeteilt. Luise freundet sich gegen den Willen ihrer Eltern und in Abwesenheit von Wolfgang mit Marian an. Das Dorf wartet auf das Kriegsende und den Frieden. Noch ahnt keiner, dass es ihre Heimat dann nicht mehr geben wird.
    Den Roman “Was uns durch die Zeiten trägt” hat Marion Johanning gemeinsam mit dem Verlag Tinte und Feder am 15. Juli 2021 herausgebracht. Das Cover zeigt Luise und Marian in historischer und zur Zeit passenden Kleidung. Es ist in gedeckten Erdtönen gehalten. Titel und Autorin sind deutlich sichtbar platziert und gut lesbar. Mit seinen 445 Seiten ist das Buch in 30 Kapitel unterteilt. Angehängt findet sich ein hilfreiches Glossar und ein paar sprachliche Erläuterungen.
    Der Autorin gelingt es mit nur wenigen Sätzen die Atmosphäre der Landschaft und der Zeit zu transportieren. Den Schreibstil empfinde ich als ruhig, unaufgeregt, bildhaft und flüssig. Viele Szenen laufen beim Lesen in meinem Kopf ab. Diese Geschichte startet im Herbst 1943. Luise, die hier eine unserer Hauptpersonen ist, hat es in ihrem Alltag nicht leicht. Neben der Schule und dem klassischen "Zickenkrieg unter Mädchen" folgt die harte Arbeit auf dem Hof. Regelmäßig dabei ist ihre strenge Mutter. Die täglichen Entbehrungen und der Mangel an allem wird gut beschrieben. Die Autorin verstärkt das Heimatgefühl der Niederschlesier mit 3 für die Zeit typischen Liedern, die wir in diesem Buch wiederfinden.
    Diese Erzählung hat mich völlig fasziniert, so dass ich sie in 3 Abschnitten gelesen habe und kaum aus der Hand legen konnte. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Luise gefallen, die im Verlauf des Romans eine erstaunliche Entwicklung von einem kleinen Mädchen zu einer reifen Frau mit einer starken Persönlichkeit durchmacht. Mit Tagebucheinträgen von Luise lockert Marion Johanning diese Geschichte auf und gibt uns zugleich einen Einblick in Luises Gedanken. Wir erleben mit ihr ihre ersten Jungmädchenschwärmereien, ihre erste Liebe, die Ankunft der Polen und den Einmarsch der Russen bis hin zur Aussiedlung der Deutschen in 1946.
    Marion Johanning hat einen sehr spannenden Roman mit authentischen Persönlichkeiten vor einem sorgfältig recherchierten historischen Hintergrund geschrieben, mit dem ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht habe. Sehr gerne empfehle ich diesen Roman uneingeschränkt weiter und freue mich selbst schon auf den 2. Teil, der im Dezember 2021 erscheinen wird!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monica P., 02.08.2021

    Kriegsgefangener oder Vertrauter?

    Luise und ihre Eltern und Geschwister führen einen Bauernhof. Der zweite Weltkrieg
    schreitet voran und die Männer werden einer nach dem anderen eingezogen, auch Luises
    Vater. Ein Glück dass sie Marian haben, ein polnischer Kriegsgefangener, der tatkräftig
    mithilft und mehr für Luise ist als er sollte. Das gefällt nicht allen Familienmitgliedern.

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch in einem Tag gelesen und mir die halbe Nacht um die Ohren geschlagen.
    Ich konnte nicht aufhören und mir ist erst zum Schluss wieder in den Sinn gekommen, dass
    es noch zwei weitere Bände gibt. Zum Glück, denn mit diesem Schluss wäre ich nicht zufrieden.
    Nun warte ich sehnsüchtig, bis der zweite Band erscheint:-).

    Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Personen und Handlungen werden sehr
    gut und verständlich beschrieben. Die Spannung ist durch das ganze Buch vorhanden.

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen
    aufgefallen.

    5 Sterne und eine ganz klare Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 22.11.2021

    Dieses Buch erschien 2021 im Tinte & Feder Verlag und beinhaltet 434 Seiten.
    „Die Sehnsucht nach der Heimat bleibt für immer…“
    In Niederschlesien im Jahr 1843 sind in dem kleinen Dorf Lindenau schwere Zeiten. Familie Reich besitzt einen Hof und alle müssen mit anpacken, auch die junge Luise. Diese schwärmt heimlich für den drei Jahre älteren Wolfgang. Ihre Verzweiflung ist groß, denn er muss an die Front. Luise freundet sich in seiner Abwesenheit und gegen den Willen ihrer Eltern mit dem polnischen Kriegsgefangenen Marian an, der der Familie als Arbeitskraft zugeteilt wurde. Im Dorf warten alle sehnsüchtig auf den Frieden, aber niemand ahnt, dass es ihre Heimat nicht mehr geben wird…
    Das Cover und der Titel des Buches haben mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Der Schreibstil der Autorin Marion Johanning gefällt mir sehr gut und zog mich dermaßen in seinen Bann, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. Ich lernte die junge Frau Luise kennen, die mir sehr sympathisch und im Laufe der Geschichte an Herz gewachsen ist. Was war das doch für eine Zeit. Die Menschen damals hatten so wenig und waren doch auf ihre Art irgendwie zufrieden. Ihre Familie mag ich auch sehr. Die Eltern haben ihre Kinder sehr liebevoll aufwachsen lassen, wenn sie auch viel mithelfen mussten. Ich konnte mich aufgrund des tollen Schreibstils sehr gut in die damalige Zeit versetzen und hatte das Gefühl, alles direkt an Luises Seite zu erleben. Als die Familie Marian als Zwangsarbeiter zugeteilt bekommt, hat er für Luise irgendetwas Magisches an sich und so entsteht aus der anfänglichen Neugier eine wirklich tolle Freundschaft. Natürlich darf das niemand mitbekommen, denn es wird keinesfalls gern gesehen, dass man mit den Zwangsarbeitern Freundschaft schließt. Luise erkennt, dass Marian ein wirklich toller Mensch ist… Ich möchte hier aber nicht allzu viel verraten. Ich hatte wirklich wunderbare Lesestunden, die ich sehr genossen habe. Ich habe mit Luise gelacht, geweint, geliebt und gelitten und hatte am Ende Tränen in den Augen. Was für eine wunderbare Geschichte, die mich sehr berührt hat und mir zu Herzen ging. Die Autorin hat die damalige Zeit sehr gut dargestellt und ich kann mir vorstellen, dass alle froh waren, als der Krieg endlich zu Ende war. Niemand hätte aber damit gerechnet, was die Protagonisten in dieser Geschichte tatsächlich erleben mussten. So, nun lest selbst und ihr werdet erfahren, was Luise alles erlebt hat. Dies ist eine dieser Geschichten, die man schnell bis zum Ende lesen möchte, um zu erfahren, wie sie endet und am Ende hätte man dann doch noch gern weiter gelesen. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Ihr werdet tolle Lesemomente haben. Ich bin von der Autorin Marion Johanning und diesem Buch echt begeistert, ja, die Autorin hat mich überzeugt. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 09.08.2021

    Klapptext:

    Niederschlesien, 1943: Es sind schwere Zeiten in dem kleinen Dorf Lindenau. Auf dem Hof der Familie Reich müssen alle mit anpacken, auch die junge Luise. Sie schwärmt heimlich für den drei Jahre älteren Wolfgang, ihre Verzweiflung ist groß, als er an die Front muss.

    In seiner Abwesenheit und gegen den Willen der Eltern freundet sie sich mit dem polnischen Kriegsgefangenen Marian an, der der Familie als Arbeitskraft zugeteilt wurde.

    Alle im Dorf warten sehnsüchtig auf den Frieden, aber niemand ahnt, dass es ihre Heimat dann nicht mehr geben wird …

    Meine Meinung:

    Ich hatte große Erwartungen an diese Lektüre.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen,wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich wurde nach Niederschlesien in das Jahr 1943 entführt.Dort lernte ich die junge Luise kennen,welche mit ihrer Familie auf einem landwirtschaftlichem Hof in dem Dorf Lindenau lebt.Natürlich begleitete ich sie eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele fassettenreiche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Luise und Marian und habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.

    Marion Johanning hat hier wirklich einen sehr berührenden und bewegenden Roman erschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich das Dorf Lindenau,den Hof,Luise und Marian.Die Autorin beschreibt diese schwere Kriegszeit sehr authentisch.Die Menschen lebten mit vielen Ängsten,Sorgen,Krankheiten und Hoffnungen.Sie mussten lernen mit den Gefahren des Krieges zu leben.Es gab so viele aufregende,bewegende und traurige Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein.Besonders schön fand ich zu lesen wie sich allmählich eine Freundschaft zwischen Marian und Luise entwickelte.Die Autorin hat es hervorragend verstanden Gefühle und Emotionen zum Ausdruck zu bringen.Durch die guten Recherchen habe ich viele Informationen über damalige schwierige Kriegszeit erhalten.Es hat mich alles sehr berührt und innerlich berührt.Auch einige Tränen sind dabei geflossen.Fasziniert haben mich zudem die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zuerleben.Ich habe einfach nur mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt.Die Handlung blieb durchweg sehr interessant.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.

    Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Schon beim ersten Anblick bekommt man Lust zum lesen.Für mich rundet es das brillante Werk ab.

    Ich hatte viele lesenswerte und bewegende Stunden mit dieser Lektüre und vergebe glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    tansmariechen, 19.07.2021 bei bewertet

    1943 in Niederschlesien. Es fehlt an allem. Das Leben der Familie Reich auf ihrem Hof in dem Dorf Lindenau ist hart. Alle Hände werden gebraucht. So ist es für die junge Luise völlig normal, nach der Schule auf dem Hof zu arbeiten. Heimlich schwärmt sie für den älteren Nachbarsjungen Wolfgang. Wolfgang muss an die Front. Dem Hof wird der Kriegsgefangene Marian als Arbeitskraft zugeteilt. Luise freundet sich gegen den Willen ihrer Eltern und in Abwesenheit von Wolfgang mit Marian an. Das Dorf wartet auf das Kriegsende und den Frieden. Noch ahnt keiner, dass es ihre Heimat dann nicht mehr geben wird.
    Den Roman “Was uns durch die Zeiten trägt” hat Marion Johanning gemeinsam mit dem Verlag Tinte und Feder am 15. Juli 2021 herausgebracht. Das Cover zeigt Luise und Marian in historischer und zur Zeit passenden Kleidung. Es ist in gedeckten Erdtönen gehalten. Titel und Autorin sind deutlich sichtbar platziert und gut lesbar. Mit seinen 445 Seiten ist das Buch in 30 Kapitel unterteilt. Angehängt findet sich ein hilfreiches Glossar und ein paar sprachliche Erläuterungen.
    Der Autorin gelingt es mit nur wenigen Sätzen die Atmosphäre der Landschaft und der Zeit zu transportieren. Den Schreibstil empfinde ich als ruhig, unaufgeregt, bildhaft und flüssig. Viele Szenen laufen beim Lesen in meinem Kopf ab. Diese Geschichte startet im Herbst 1943. Luise, die hier eine unserer Hauptpersonen ist, hat es in ihrem Alltag nicht leicht. Neben der Schule und dem klassischen "Zickenkrieg unter Mädchen" folgt die harte Arbeit auf dem Hof. Regelmäßig dabei ist ihre strenge Mutter. Die täglichen Entbehrungen und der Mangel an allem wird gut beschrieben. Die Autorin verstärkt das Heimatgefühl der Niederschlesier mit 3 für die Zeit typischen Liedern, die wir in diesem Buch wiederfinden.
    Diese Erzählung hat mich völlig fasziniert, so dass ich sie in 3 Abschnitten gelesen habe und kaum aus der Hand legen konnte. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Luise gefallen, die im Verlauf des Romans eine erstaunliche Entwicklung von einem kleinen Mädchen zu einer reifen Frau mit einer starken Persönlichkeit durchmacht. Mit Tagebucheinträgen von Luise lockert Marion Johanning diese Geschichte auf und gibt uns zugleich einen Einblick in Luises Gedanken. Wir erleben mit ihr ihre ersten Jungmädchenschwärmereien, ihre erste Liebe, die Ankunft der Polen und den Einmarsch der Russen bis hin zur Aussiedlung der Deutschen in 1946.
    Marion Johanning hat einen sehr spannenden Roman mit authentischen Persönlichkeiten vor einem sorgfältig recherchierten historischen Hintergrund geschrieben, mit dem ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht habe. Sehr gerne empfehle ich diesen Roman uneingeschränkt weiter und freue mich selbst schon auf den 2. Teil, der im Dezember 2021 erscheinen wird!

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 02.08.2021

    Schrecken des Friedens
    Lindenau ist ein kleines Dorf in Niederschlesien. 1943 ist der Alltag vom Krieg geprägt. Die wehrfähigen Männer sind im Krieg. Die Nazis haben das Sagen und ein falsches Wort kann schlimme Folgen nach sich ziehen. Die Zurückgebliebenen versuchen die viele Arbeit zu bewältigen, unterstützt durch Zwangsarbeiter. So lernt die junge Luise den Polen Marian kennen. Während Luises Erinnerung an ihre erste Liebe Wolfgang, der an der Front ist, verblasst, wird Marian Luises Fels in der Brandung. Alle hoffen auf Frieden und damit auf ein normales Leben. Das Ende des Krieges bringt statt des ersehnten Friedens nur weit größeren Schrecken.

    Von der ersten Seite an mochte ich Luise mit ihrer Schwärmerei für den Nachbarsjungen Wolfgang, ihre Ungeduld gegenüber den jüngeren Geschwister, die einfach nur nerven und den Auseinandersetzungen mit den Eltern. Auf den ersten Blick erscheint Luise wie jedes Mädchen heutzutage. Der Schein trügt, denn der Krieg und die Naziherrschaft bestimmen ihren Alltag. Der Nachbarsjunge zieht in den Krieg. Luise muss aufpassen, was sie sagt, damit es nicht in falsche Ohren gerät. Die Autorin beschreibt den Dorfalltag sehr einfühlsam mit eher nüchternen Worten ohne zu lamentieren.

    Gut gefallen hat mir die langsame Annäherung zwischen Luise und dem Zwangsarbeiter Marian. Dabei hat besonders Marian meinen Respekt verdient. Er wird auf dem Hof von Luises Eltern abschätzig behandelt. Er musste Gräueltaten in seiner Heimat durch die Deutschen miterleben. Dennoch hat er Luise als Einzelperson gesehen und nicht pauschal verurteilt.

    Wenn ich dachte der Kriegsalltag wäre kaum zu ertragen, wurde ich durch die weitere Erzählung der Autorin eines besseren belehrt. Die Sieger waren in ihrem Siegestaumel und Wunsch nach Rache und Vergeltung gnadenlos und unberechenbar. Auch dies bringt mir die Autorin in eindrücklichen Bildern nahe und hat damit die unterschiedlichsten Gefühle in mir ausgelöst : Mitleid, Trauer, Wut, aber auch Verständnis für die Sieger.

    Obwohl der Roman ein trauriges Kapitel der Geschichte behandelt, liest sich das Buch unterhaltsam und spannend. Diese Balance hat die Autorin meisterhaft hinbekommen.

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  • 5 Sterne

    de.Susi, 27.07.2021

    Die heranwachsende Luise verliert ihre erste Liebe an den Krieg - Wolfgang zieht freiwillig in den Kampf, stolz dem Vaterland zu dienen.
    Und auch in ihrem Heimatort, dem niederschlesischen Dorf Lindau im Riesengebirge ändert der Zweite Weltkrieg alles. Kriegsgefangene werden den Höfen als Zwangsarbeiter zugeteilt, so auch der zurückhaltende Pole Marian. Dieser bemüht sich redlich um die Erfüllung der auferlegten Aufgaben, wird von Luises Mutter trotzdem als Mensch zweiter Klasse behandelt - ein näherer Kontakt mit ihm den Kindern verboten. Doch während der gemeinsamen Arbeit kommen sich Luise und Marian näher und er wird auch nach dem Krieg und der drohenden Vertreibung ihr größte Stütze, Vertrauter und Liebster. Kann die Liebe zwischen dem Polen und der Deutschen Bestand haben??
    Feinfühlig und berührend schildert die Autorin Marion Johanning die Geschichte der Familie Reich zwischen Krieg und Vertreibung - und mitten drin die junge Luise im Widerstreit zwischen der romantischen Liebe und Loyalität zu der Familie, ihrer Angst vor den Besatzern und dem Verlust ihrer Heimat. Sehr anschaulich wird die "doppelte Vertreibung" - der Polen durch die Russen und der Deutschen durch die Polen mit den daran hängenden Schicksalen dargestellt. Klar werden die Charaktere der überzeugten Nazis und Wendehälse, als auch der Zwangsarbeiter, Vertriebenen und einfachen Dorfbewohner gezeichnet. In jeder Familie Leid, Elend und Tod - und trotzdem der festen Glauben das alles vorbei geht und wie vor dem Krieg wird.
    "Was uns durch die Zeiten trägt" fesselte mich so sehr, dass ich das Buch in knapp drei Tagen durchgelesen habe und fast traurig war, das Ende erreicht zu haben.
    Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

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    barbara g., 16.07.2021

    Eine Geschichte aus Schlesien 1943

    Luise lebt mit ihren Eltern in dem kleinen Dorf Lindenau.

    Nach der Schule arbeitet sie hart auf dem Elterlichen Hof mit. Sie schwärmt für den etwas älteren Wolfgang. Dieser wird aber eingezogen und muss zur Front. Gegen den Willen der Eltern freundet sie sich mit dem polnischen Kriegsgefangenen Marian an. Dieser wurde der Familie als Hilfskraft zugeteilt.

    Alle warten das der Krieg zu Ende geht. Keiner ahnt das es die alte Heimat dann nicht mehr gibt.

    Es ist eine wunderbare Geschichte, aus erfahrener Feder, die einen mitnimmt auf eine Reise in eine andere Zeit.

    Man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen.

    Die Autorin hat wunderschön und flüssig geschrieben. Die Figuren und deren Charakter passen sehr gut ins Bild. Man stellt sie sich beim lesen bildlich vor.

    Das Cover zeigt Gesichter eines Paares , welches sich sehr nah zu stehen scheint. Man könnte sich Luise und Marian so vorstellen.

    Es ist eine Pflichtlektüre für alle die Bücher und gut geschriebene Geschichten lieben.

    Hiermit vergebe ich 5 🌟 Sterne

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  • 5 Sterne

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    Lisa V., 17.08.2021

    Dieser historische Roman spielt in Niederschlesien um 1943. Die junge Luise lebt dort mit ihren Eltern auf einem Hof und erlebt die schreckliche Zeit des Krieges mit.

    Man begleitet die junge Protagonistin in ihrem Alltag, der in dieses Zeit von Arbeit und Entbehrungen geprägt ist und erlebt gemeinsam mit ihr die erste große Liebe.

    Ich konnte mich sehr gut in Luise hineinversetzen und auch alle anderen Personen und Orte hatte ich beim Lesen bildhaft vor mir. Das Buch ist so fesselnd geschrieben, dass ich es bereits nach ein paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen konnte.

    Neben der spannenden Handlung, die mich wirklich sehr berührt hat, konnte ich noch einiges über die Geschichte Schlesiens lernen.

    Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

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    Bärbel K., 22.07.2021

    Familie Reich ist entgegen Ihrem Namen nicht reich. Aber die Familie betreibt eine kleine Landwirtschaft in Niederschlesien und haben damit ein gutes Auskommen. Zwar ist der Vater wegen eines steifen Fingers kriegsuntauglich, aber nun, da sich die deutsche Niederlage abzeichnet, wird auch er eingezogen. Eingezogen, wie so viele andere aus dem Dorf. So auch Wolfgang, der Lehrerssohn, für den Luise Reich schwärmt.
    Auf dem Hof der Familie Reich arbeitet Marian Nowak, der polnische Zwangsarbeiter. Seine Hilfe auf dem Hof ist nun umso dringender. Aber Luise sieht in ihm nicht nur den „Polen“, sie sieht auch den Menschen in ihm. Ob sie sich näherkommen, sollte jeder selbst nachlesen.
    Mich hat diese Familiengeschichte wunderbar unterhalten. Das lag sicher daran, dass Luise, die sehr impulsiv, mitunter sogar leichtsinnig ist und ein riesengroßes Herz hat, mir als Hauptfigur gefallen hat. Mit Unrecht kann sie nicht umgehen. Anfangs versucht sie wie ein trotziges Kind ihre mitunter wahnwitzigen Pläne umzusetzen. Einzig auf Marian, mit seiner ruhigen, überlegenen Art hört sie. Sehr gut beschreibt sie Autorin auch die Zerrissenheit von Luise. Das zarte Band ihrer Gefühle zu Wolfgang, ihre Unsicherheiten im Umgang damit. Und schließlich ihre Trauer, als er die Karriere bei der Wehrmacht ihr vorzieht. Diese verworrene Gefühlswelt als Jugendliche(r) kam wunderbar zum Ausdruck.
    Ich kann das Buch allen, die gerne Familienromane aus der deutschen Kriegs- und Nachkriegszeit lesen, uneingeschränkt weiterempfehlen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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