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Taschenbuch
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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schlaflos, 11.11.2016

    Dunkle Gewitterwolken über dem München der 20er Jahre

    Zum Inhalt
    Die Landeshauptstadt durchlebt schwierige Zeiten: Der Krieg steckt den Münchnern noch in den Knochen, die Inflation macht die Bevölkerung hungrig und wütend und die Polizei hat alle Hände voll zu tun.
    Da wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, scheinbar ein Unfall. Kommissär Reitmeyer glaubt nicht daran und ermittelt in verschiedene Richtungen. Dabei muss er sich nicht nur mit schwierigen Zeugen herumschlagen, sondern auch innerhalb der Polizei gilt es, kein falsches Wort zu verlieren. Besonders zu Ermittlungen in politischen Kreisen wie der Einwohnerwehr sind die Polizeioberen nicht allzu positiv eingestellt. Reitmeyer jedoch hat sich an diesem Fall festgebissen, besonders als dann eine zweite junge Frau tot aufgefunden wird.
    Auf seiner Suche nach dem Täter schreckt der Kommissär nicht vor unangenehmen Situationen zurück, als die Ermittlungen so manche illegale Machenschaften seitens der besser betuchten Münchner Gesellschaft aufdecken.

    Zur Leseerfahrung
    Der Autor schildert die Stimmung in München sehr lebendig, so fällt es dem Leser leicht, ins Geschehen einzusteigen. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, hab aber trotzdem sehr schnell mit den Protagonisten zusammengefunden. Besonders schön ist bei diesem Buch, dass man die Charaktere so wunderbar ins Herz schließen kann, weil sie authentisch handeln und ihre Ziele klar verfolgen.

    Zum Fazit
    Ein Krimi, der es schafft, geschichtliche Hintergründe sehr informativ und spannend mit dem Kriminalfall zu verbinden. Dazu die authentischen Protagonisten – sehr empfehlenswert!

    Zu den Eckdaten
    Titel: Wintergewitter
    Autor: Angelika Felenda
    Verlag: Suhrkamp Nova
    ISBN: 9783518467190
    Seiten: 435
    Preis: 14,95€

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris H., 11.02.2017 bei bewertet

    "Wintergewitter: Reitmeyers zweiter Fall" von Angelika Felenda zeigt auf dem Cover eine Person in historischer Kleidung, die über einen Platz mit umgekippten Biergartenstühlen läuft und sich gegen den Sturm stellt. Die Farbe und die Szenerie erzeugen eine kühle Atmosphäre, was gut zum Titel und Inhalt passt. Ich liebe historische Romane und ich liebe Krimis. Dieser Roman vereint beide Genres und ist daher besonders spannend. Den ersten Fall für Kommissär Reitmeyer kenne ich nicht, aber "Wintergewitter" ist auch so gut lesbar. Die Autorin stellt die Atmosphäre im München der Weimarer Republik gekonnt dar und die Thematik mit Kleinkriminellen, schlüpfrigen Filmproduktionen und Drogen birgt weitere Spannung. Es geht um den Tod einer jungen Frau, die in München ihr Glück gesucht hat. Scheinbar war es ein Unfall, doch dann stellt sich bald heraus, dass sie an einer Drogeninjektion starb. Kommissär Reitmeyer ermittelt und legt sich mit mächtigen Gegnern an. Parallel dazu sucht eine Berliner Doktorandin ihre verschollene Schwester. Die Geschichte ist sehr interessant, aber kein Pageturner. Der Schwerpunkt liegt eher auf der Darstellung der Zeit und der verschiedenen Milieus, weniger auf dem Krimi. Mir hat das Buch sehr gefallen.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 30.10.2016

    München 1920: Kommissär Reitmeyer leidet immer noch an Kriegs-Traumata und bekommt Panikattacken.
    Beruflich hat er viel zu tun, denn die Geldentwertung und der Nahrungsmangel sorgen für viele Fälle von Diebstahl und Schieber haben Hochkonjunktur.
    Reitmeyer ermittelt den Todesfall der jungen Cilly Ortlieb, die als Kleindarstellerin in zwielichtigen Projekten eines Münchner Filmkonzerns gearbeitet hat. Sie wurde mit Morphium getötet. Dieser Fall zieht Reitmeyer inmitten von illegalen Spielclubs, Bars und gemeine Bordelle. Dabei lernt er Gerti Blumfeld kennen, die ihre verschwundene Schwester sucht und ein Mordopfer kannte.
    Während dieser Zeit gewinnt die rechte Bevölkerung immer mehr Anhänger.


    Der erste Weltkrieg ist vorbei, aber die dramatischen Folgen sind
    deutlich spürbar. Die Bevölkerung leidet unter der
    Nahrungsmittelknappheit, den schlechten Wohnbedingungen und echter
    Armut. Dabei ist es offensichtlich, wir gut der Autorin ihre historische
    Recherche in diesem Buch gelungen ist. Ihre fundierten geschichtlichen
    Kenntnisse zeigen sich in authentisch wirkenden Beschreibungen der
    Lebensbedingungen der Menschen und der gesellschaftlichen und
    politischen Situation dieser Zeit. Hier sieht der Leser bildhaft die
    Atmosphäre der 20er Jahre auferstehen.

    Vor diesem realistischen Hintergrund erlebt man die klassische
    Ermittlungsarbeit dieser Zeit, ohne Datenbanken und gut vernetzte
    Polizeiämter. Reitmeyer arbeitet mit seinem Team Steiger und Rattler
    ohne technische Raffinessen. Sein Vorgesetzter ist auch nicht gerade
    eine große Stütze, ganz im Gegenteil.


    Dieses Buch habe ich weniger als Krimi sondern mehr als historischen Roman
    gesehen. Obwohl hier eine solide spannende Handlung gibt, hat mich die
    zeitgenössische Darstellung mehr gereizt und sehr gut informiert. Der
    Aufmarsch der rechtsradikalen Szene war die Grundlage für das kommende
    Naziregime. Wie sehr selbst die Beamten der Polizei von Menschen mit
    antisemitischer Ansicht durchsetzt waren, wird hier absolut deutlich
    gemacht.

    Auch die herrschende Kälte dieses Winters und die großen Unterschiede
    zwischen Arm und Reich werden so lebhaft geschildert, dass diese Zeit
    lebendig zu werden scheint. Besonders die Milieustudien sind der Autorin
    äußerst gelungen.

    Sie versteht es geschickt, die Krimihandlung in diese historischen
    Rahmenbedingungen einzubauen und daraus einen lesenswerten Krimi zu
    schreiben. Etwas mehr Aufklärung und nicht ganz so verzwickte
    Zusammenhänge und ich hätte 5 Sterne vergeben.

    Diesen historischen Krimi kann ich geschichtsinteressierten Lesern
    wärmstens empfehlen. Eine klassische Ermittlung, ein interessantes
    Umfeld und der sympathische Reitmeyer und sein Team machen dieses Buch zu einer interessanten Lektüre.

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  • 5 Sterne

    11 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 01.11.2016

    Wem kann man vertrauen?

    Endlich mal ein Cover, das wirklich zur Handlung des Buches passt und sowohl den Inhalt als auch die Atmosphäre abbildet.
    Der Kriminalroman spielt in München im Jahre 1920. Kommissär Reitmeyer, traumatisiert aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt, muss den Tod einer jungen Frau untersuchen, die im Keller einer Gastwirtschaft gefunden wurde. Die Tote, Cilly Ortlieb, war offenbar ,,Schauspielerin“ in dubiosen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka. Bald stellt sich heraus, dass ihr Tod kein Unfall war, sondern Mord mit einer größeren Menge Morphium – und kurz darauf wird eine zweite junge Frau tot aufgefunden. Kommissär Reitmeyer ermittelt in zwielichtigen Bars, Spielclubs und privaten Bordellen. Dabei wird er von seinen Vorgesetzten wenig bis gar nicht unterstützt. Es zeichnet sich allmählich ab, dass ihm von ganz oben eher noch Steine in den Weg gelegt werden. Wen wollen seine Vorgesetzten schützen? Bei seinen Ermittlungen lernt er die Studentin Gerti Blumfeld kennen, die sich auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester in das halbseidene Milieu begibt und sich damit selbst in tödliche Gefahr bringt.
    Die Atmosphäre der 20er Jahre mit dem Elend und der Not auf der einen Seite, aber auch der Genusssucht und dem Luxus auf der anderen Seite, wird in dem Kriminalroman auf jeder Seite spürbar. Schieber, Schleichhändler, Geschäfte unter der Hand sind ebenso allgegenwärtig wie der teils offen ausgelebte Antisemitismus, die politisch aufgeheizte Stimmung zwischen Rechten und Linken und die zunehmende Gewaltbereitschaft rechter Gruppierungen wie z. B. der Einwohnerwehr.
    Anschaulich wird das umfassende Misstrauen vermittelt. Wem kann man in diesen Zeiten vertrauen? Wer denunziert, wer deckt wen, wer nutzt die Situation, um sich selbst zu bereichern? Selbst im privaten Bereich bleibt niemand davon verschont.
    Die Figuren des Romans sind glaubwürdig gezeichnet, der historische Hintergrund wird sehr authentisch und bis ins letzte Detail stimmig dargestellt.
    Für Freunde des historische Kriminalromans eine unbedingte Leseempfehlung!

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